DE3622755A1 - Verfahren und druckkessel zur kontaktwasserbehandlung - Google Patents
Verfahren und druckkessel zur kontaktwasserbehandlungInfo
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontaminierung soge
nannten, bei der Chemischreinigung anfallenden Kontaktwassers,
in dem Spuren von Halogenkohlenwasserstoffen gelöst sind.
In Chemischreinigungsmaschinen kommen aus Halogenkohlenwasser
stoffen (z. B. Per oder FKW) bestehende Lösemittel mit Wasser
in Berührung, und zwar mit Wasser, das mit der zu reinigenden
Garderobe eingeschleppt oder in die Reinigungsmaschine dosiert
wird. Dieses Wasser gelangt insbesondere bei der Trocknung der
gereinigten Garderobe durch Verdampfen und Kondensieren in Kon
takt mit dem Lösemittel. Ein Kontakt mit dem Lösemittel erfolgt
auch bei der Rückgewinnung des Lösemittels bei der Destillation
und bei der Regeneration von Aktivkohle-Luftfiltern. Dieses
sogenannte Kontaktwasser fällt in den Wasserabscheidern der
Chemischreinigungsmaschine, dessen Aktivkohlefilters und im
Kondensat des Aktivkohlefilters und wurde bisher in die öffent
liche Kanalisation eingeleitet.
Die als Lösemittel verwendeten Halogenkohlenwasserstoffe sind
mit Wasser nicht mischbar, so daß die Wasserphase von der Löse
mittelphase in einem Wasserabscheider getrennt werden kann. Die
bei der Reinigung verwendeten Halogenkohlenwasserstoffe sind
jedoch in Spuren im Wasser löslich. Bisher wurde diesem Umstand
nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Mit steigendem Umweltbewußt
sein ist jedoch damit zu rechnen, daß zum Schutz der Gewässer
und der biologischen Klärstufen in Kläranlagen einzuhaltende
Grenzwerte für den Gehalt von Halogenkohlenwasserstoffen im
Abwasser gesetzlich festgelegt werden. Während etwa 200 mg/l
Halogenkohlenwasserstoffe im Abwasser bei 20°C löslich sind,
dürften in Zukunft die gesetzlich einzuhaltenden Grenzen für
organisch gebundenes Chlor im Bereich von 5 mg/l bis 1 mg/l oder
sogar noch darunter liegen.
Es ist somit damit zu rechnen, daß die Chemischreinigungsbetrie
be angehalten werden, mit Lösemitteln kontaminiertes Kontaktwas
ser als Sondermüll beseitigen zu lassen, wenn die Chemischrei
nigungsanlagen nicht Dekontaminierungseinrichtungen versehen
werden, die eine Reinigung des in die Kanalisation eingeleiteten
Kontaktwassers auf die zulässigen Grenzwerte für Halogenkohlen
wasserstoffe gewährleisten. Einrichtungen zur Kontaktwasserbe
handlung sind bekannt und bereits auf dem Markt. Die bekannten
Einrichtungen reinigen das Kontaktwasser entweder durch Absorp
tion mit Aktivkohle oder durch Ausblasen des Lösemittels mit
Luft (sog. Strippen). Mit Aktivkohle arbeitende Reinigungsver
fahren besitzen den Nachteil, daß mit Lösemittel gesättigte
Aktivkohle kostspielig entsorgt werden muß. Das sogenannte
Strip-Verfahren verlagert hingegen die Umweltbelastung vom
Abwasser in die Luft.
Der apparative Aufwand der bekannten Dekontaminierungsanlagen
ist relativ groß, wobei diese keineswegs gewährleisten, daß
Grenzwerte von Halogenkohlenwasserstoffen im Wasser im Bereich
von 1 mg/l erreicht werden. Die bekannten Verfahren können näm
lich durch Beimengungen von Alkohol oder Seifen die Aktivkohle
blockieren oder durch schäumendes Kontaktwasser ein einwandfrei
es Strippen unmöglich machen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren vorzuschlagen,
nach dem sich die in dem sogenannten Kontaktwasser gelösten
Halogenkohlenwasserstoffe bis auf einen erträglichen Grenzwert
vermindern lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Kon
taktwasse eine Säure zugesetzt und dieses anschließend auf Tem
peraturen von etwa 150°C bis 210°C erwärmt wird.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß in dem Kontakt
wasser gelöste Halogenkohlenwasserstoffe beginnend mit Tempe
raturen von etwa 150°C thermisch zersetzt werden, und zwar in
Salzsäure und Kohlenoxide. In geringen Mengen ist Salzsäure ein
Stoff, der im Abwasser hingenommen werden kann. Darüberhinaus
ist es möglich, die durch die thermische Spaltung entstehende
Salzsäure durch geeignete Mittel, beispielsweise Soda, zu neu
tralisieren. Durch den erfindungsgemäßen Zusatz einer Säure wird
der Dekontaminierungsprozeß wesentlich beschleunigt.
Zweckmäßigerweise wird dem Kontaktwasser als Säure Ammonium
chlorid zugesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit einem Druckkessel
mit einem verschließbaren Einfüllstutzen, einem durch einen Hahn
verschließbaren Ablaßrohr an seinem unteren Ende und einer Ent
lüftung am oberen Ende, mit einem an der Kesselwandung gehalter
ten und in den Kessel ragenden elektrischen Heizstab und mit
einer Überfüllsicherung durchführen, der erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß in der Kesselwandung ein in das Kessel
innere ragender Thermostat gehaltert und in dem Ablaßrohr zwi
schen dem Kessel und dem Hahn ein elektrisch oder durch ein
Steuermedium gesteuertes Absperrventil angeordnet ist und daß
der Thermostat durch elektrische Leitungen und das Absperrventil
durch elektrische Leitungen oder Rohrleitungen mit dem Steuer
gerät verbunden sind.
Der erfindungsgemäße Druckkessel ermöglicht es, das in diese ein
gefüllte Kontaktwasser bis auf etwa 200°C zu erwärmen, bei dem
dieses unter einem Druck von etwa 16 bar steht. Die Zersetzung
der Halogenkohlenwasserstoffe erfolgt während der Erwärmungs
phase des Kontaktwassers von etwa 150°C bis etwa 200°C und
während der anschließenden Abkühlungsphase auf 150°C.
Unter Umständen ist es erforderlich, das Wasser zu Beginn des
Prozesses leicht anzusäuern, um den Prozeß zu beschleunigen.
Dies kann z. B. durch Ammoniumchlorid geschehen.
Da das auf über 100°C erwärmte Kontaktwasser unter Überdruck
steht, muß gewährleistet werden, daß sich der Druckkessel nur
bei Drücken unterhalb des atmosphärischen Drucks öffnen läßt.
Neuerungsgemäß wird dies durch den Thermostat erreicht, der über
das Steuergerät mit zwei Absperrventilen verbunden ist. Das
Steuergerät schaltet dabei die Absperrventile in der Weise, daß
diese geschlossen werden, wenn das Kontaktwasse höhere Tempera
turen, beispielsweise über 40°C liegende Temperaturen, angenom
men hat. Das dekontaminierte Kontaktwasser läßt sich daher durch
Öffnen des Hahns nur ablassen, wenn dieses ausreichend abgekühlt
ist und beispielsweise unter 40°C liegende Temperaturen ange
nommen hat.
Weiterhin soll gewährleistet sein, daß der Druckkessel nicht mit
Kontaktwasser überfüllt wird. Nach einer vorteilhaften Ausgestal
tung ist daher vorgesehen, daß ein Einfülltrichter sich in Höhe
des maximal zulässigen Füllniveaus befindet, der das Füllniveau
durch das Prinzip der kommunizierenden Gefäße bestimmt. Eine
derartige Anbringung eines Einfülltrichters erlaubt zusätzlich
auch eine einfache Entlüstung des Behälters beim Befüllen.
Nach einer Fortbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in der
Kesselwandung mindestens ein den Innendruck erfassender Druck
schalter gehaltert ist, der durch elektrische Leitungen mit dem
Steuergerät verbunden ist. Dieser Druckschalter schaltet den
Heizstrom des Heizstabes über das Steuergerät aus, wenn ein
Druck von 20 bar erreicht ist, so daß über den Druckschalter
sichergestellt ist, daß das zu dekontaminierende Kontaktwasser
nur etwa bis 210°C erwärmt wird.
Die gesamte Prozeßdauer wird durch ein Zeitrelais gesteuert,
welches zu Beginn des Prozesses aktiviert wird.
Zusätzlich kann in der Kesselwandung ein zweiter Druckschalter
vorgesehen werden, der ein reiner Sicherheitsschalter ist und
die Anlage bei Erreichen eines unzulässig hohen Druckes still
setzt.
Der Druckkessel kann in einem mit drei oder vier Standbeinen
versehenen Gehäuse angeordnet sein, wobei der Raum zwischen dem
Druckkessel und dem einfassenden Gehäuse mit einem Isolierstoff,
beispielsweise Glaswolle, gefüllt werden kann.
Das Ablaßrohr kann durch einen Schlauch mit einem unter dem
Gehäuse angeordnete Kanister verbunden sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des in einem
Gehäuse angeordneten Druckkessels und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Druckkessel längs
der Linie A-B in Fig. 1.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht der Druckkessel 1 aus
einem dessen Mantel bildenden zylindrischen Rohrstück 2, das mit
einem gewölbten Deckel 3 und einem gewölbten Boden 4 verbunden
ist. In einer mittleren Öffnung des Bodens 4 ist der Einfüll
stutzen 7 eingeschweißt.
Am Einfüllstutzen 7 ist ein Einfülltrichter so montiert, daß mit
ihm ein Überfüllen des Kessels unmöglich ist (Prinzip der kommu
nizierenden Gefäße). Ist der Kessel einmal befüllt, steht noch
ein Drittel des Volumens als Dampfraum zur Verfügung.
Am gewölbten Deckel 3 ist ein Belüftungsventil 6 montiert,
welches während des Belüftungsvorgangs geöffnet ist.
Der Einfüllstutzen 7 dient gleichzeitig als Ablaßstutzen. Wird
ein Ablaßventil im Ablaßrohr 8 geöffnet, kann das Wasser ablau
fen. Im Einfüllstutzen 7 bzw. Ablaßstutzen 8 sind steuerbare
Ventile 6 und 17 montiert. Bei diesen kann es sich beispiels
weise um das von der Firma Gebr. Müller, 7118 Ingelfingen-Cries
bach angebotene fremdgesteuerte Schrägsitzventil zum Steuern und
Absperren von flüssigen Medien, Typ 514, handeln.
Im unteren Bereich des zylindrischen Behältermantels 2 ist in
der ersichtlichen Weise der elektrische Heizstab 11 angeordnet.
Weiterhin ist im unteren Bereich des Behältermantels der Thermo
stat 12 befestigt. Der Thermostat 12 ist über das aus Fig. 1
ersichtliche Steuergerät 13 durch die strichpunktierte Leitung
14 mit den Durchgangsventilen 10 und 6 verbunden.
In der Behälterwandung sind weiterhin die Druckschalter 15 und
16 angeordnet, die der Abschaltung des Heizstabes 11 bei einem
einer Temperatur von etwa 200°C entsprechenden Druck und als
Überdrucksicherung dienen.
Der Druckkessel 1 mit seinen Heiz-, Überwachungs- und Steuerein
richtungen ist in einem Gehäuse aus Blech 20 angeordnet, wobei
der Raum zwischen dem Druckkessel 1 und dem Gehäuse 20 mit einem
Isolierstoff 21 gefüllt ist. An einer Wand des Gehäuses 20 ist
das in einem Schaltschrank untergebrachte Steuergerät 13 befe
stigt. Das Gehäuse 20 ist über vier Beine 22 abgestützt. Die
oberen Ränder der Seitenwandungen des Gehäuses 20 sind über die
Deckplatte 23 hinaus verlängert, so daß eine Auffangwanne für
verschüttetes Kontaktwasser gebildet ist.
Die Abflußleitung ist mit einem Schlauch 24 verbunden, der in
den Füllstutzen eines Tanks 25 zur Aufnahme des dekontaminierten
Wassers eingeführt ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Dekontaminierung sogenannten bei der
Chemischreinigung anfallenden Kontaktwassers, in dem
Spuren von Halogenkohlenwasserstoffen gelöst sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kontaktwasser eine Säure zugesetzt und dieses
anschließend auf Temperaturen von etwa 150°C bis 210°C
erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kontaktwasser als Säure Ammoniumchlorid zugesetzt
wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2, bestehend aus einem Druckkessel mit einem ver
schließbaren Einfüllstutzen, einem durch einen Hahn ver
schließbaren Ablaßrohr an seinem unteren Ende und einer
Entlüftungseinrichtung am oberen Ende, mit einem an der
Kesselwandung gehalterten und in den Kessel ragenden
elektrischen Heizstab und mit einer Überfüllsicherung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kesselwandung ein in das Kesselinnere ragender
Thermostat (12) gehaltert und in dem Ablaßrohr (8) zwi
schen dem Kessel (1) und dem Hahn (9) ein elektrisch oder
durch ein Steuermedium gesteuertes Absperrventil (10) an
geordnet ist und daß der Thermostat (12) durch elektrische
Leitungen und das Absperrventil (10) durch elektrische
Leitungen oder Rohrleitungen (14) mit einem Steuergerät
(13) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Einfüllstutzen (7) am unteren Ende des Kessels
(1) befindet und durch eine Rohrleitung sowie ein zwischen
geschaltetes Ventil mit einem Einfülltrichter (5) verbun
den ist, der sich auf einer Höhe befindet, die dem maximal
zulässigen Füllniveau des Kessels (1) entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß in der Kesselwandung mindestens ein den Innen
druck erfassender Druckschalter (15, 16) gehaltert ist,
der durch elektrische Leitungen mit dem Steuergerät (13)
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kessel (1) in einem mit drei oder
vier Standbeinen (22) versehenen Gehäuse (20) angeordnet
und der Raum zwischen dem Druckkessel (1) und dem einfas
senden Gehäuse (20) mit einem Isolierstoff (21), z. B.
Glaswolle, gefüllt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abflußrohr (8) durch einen
Schlauch (24) mit einem unter dem Gehäuse (20) ange
ordneten Kanister (25) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622755 DE3622755A1 (de) | 1985-07-23 | 1986-07-07 | Verfahren und druckkessel zur kontaktwasserbehandlung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8521257 | 1985-07-23 | ||
DE19863622755 DE3622755A1 (de) | 1985-07-23 | 1986-07-07 | Verfahren und druckkessel zur kontaktwasserbehandlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3622755A1 true DE3622755A1 (de) | 1987-02-19 |
Family
ID=25845350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863622755 Ceased DE3622755A1 (de) | 1985-07-23 | 1986-07-07 | Verfahren und druckkessel zur kontaktwasserbehandlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3622755A1 (de) |
-
1986
- 1986-07-07 DE DE19863622755 patent/DE3622755A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FLUORMATIC MASCHINEN GMBH & CO, 4520 MELLE, DE |
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8131 | Rejection |