DE3620391A1 - Vorrichtung zur loesbaren verbindung eines werkzeuges, greifers, messgeraetes oder anderen wirksystems mit dem arm eines roboters oder dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zur loesbaren verbindung eines werkzeuges, greifers, messgeraetes oder anderen wirksystems mit dem arm eines roboters oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Verbin
dung eines Werkzeuges, Greifers, Meßgerätes oder anderen
Wirksystems mit dem Arm eines Roboters oder dergleichen mit
einer am Roboterarm befestigten Grundplatte und einer das
Wirksystem vorzugsweise unter Verwendung eines Werkzeug
wechselsystems aufnehmenden Tragplatte.
Beim Einsatz von Handhabungsgeräten (Robotern) ist es er
forderlich, die Wirksysteme, wie Werkzeuge, Greifer und Meß
geräte, möglichst steif mit dem Arm des Roboters zu ver
binden. Es ist deshalb üblich, das Wirksystem vorzugsweise
unter Verwendung eines Werkzeugwechselsystems auf einer Trag
platte anzuordnen, die an einer mit dem Arm des Roboters ver
bundenen Grundplatte durch Schrauben lösbar befestigt wird.
Diese starre und nur bei Bedarf, z.B. bei einem Werkzeug
wechsel, lösbare Verbindung hat jedoch den Nachteil, daß
Schäden sowohl am Werkstück als auch am Wirksystem und
unter Umständen sogar am Roboter auftreten können, wenn der
vorgesehene Ablauf der Relativbewegung zwischen Wirksystem
und Werkstück nicht eingehalten wird ober über den Toleranz
bereich hinausgehende Abweichungen hinsichtlich der Werk
stückabmessungen vorliegen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine lös
bare Verbindung zwischen der Tragplatte des jeweiligen Wirk
systems und der am Roboterarm angeordneten Grundplatte zu
schaffen, die Schäden sowohl am Werkstück als auch am Wirk
system und Roboter vermeidet.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Tragplatte des Wirk
systems und der am Roboterarm angeordneten Grundplatte eine
bis zu einer vorherbestimmbaren Belastungsschwelle starre
Überlastkupplung angeordnet ist, deren Belastungsschwelle in
Abhängigkeit vom jeweiligen Wirksystem, dessen Empfindlich
keit und der jeweiligen Aufgabe des Wirksystems von außen an
steuerbar veränderlich ist und die bei Überschreiten der Be
lastungsschwelle innerhalb einer der möglichen Freiheitsgrade
des Systems ein Ausweichen der Tragplatte mit dem Wirksystem
gegenüber der Grundplatte ermöglicht.
Durch die erfindungsgemäße, steuerbare Überlastkupplung wer
den Schäden am Wirksystem, am Werkstück und auch am Roboter
vermieden, da durch die auf den jeweiligen Einzelfall einge
stellte Belastungsschwelle immer dann ein Ausweichen des
Wirksystems innerhalb eines der möglichen Freiheitsgrade auf
tritt, wenn die auf das Wirksystem ausgeübten Kräfte insge
samt die jeweils eingestellte Belastungsschwelle überschrei
ten. Das Einstellen kann hierbei von Hand, mit Hilfe der
Robotersteuerung oder innerhalb der Programmierung des
Roboters erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
erfindungsgemäße Überlastkupplung dadurch gebildet, daß die
Tragplatte durch drei ausschließlich auf Zug belastbare, an
beiden Enden gelenkig gelagerte Stäbe mit der Grundplatte
verbunden ist, daß die Stäbe durch eine vorgebbare Kraft be
lastet sind und daß zwischen der Tragplatte und der Grund
platte eine Verdreh- und Verschiebesicherung bei einstell
barer Auslösekraft angeordnet ist.
Bei einem Überschreiten der die Stäbe belastenden Zugkraft
und/oder der Auslösekraft der Verdreh- und Verschiebesiche
rung durch mindestens eine auf die Tragplatte über das Wirk
system aufgebrachte Kraft wird die bis dahin starre Ver
bindung zwischen Trag- und Grundplatte aufgehoben; die Trag
platte kann in Richtung der resultierenden Kraft ausweichen
und vermeidet hierdurch Beschädigungen einerseits des Wirk
systems und ggf. des Roboterarms und andererseits des Werk
stückes. Da es sich bei den zur Schaffung der erfindungsge
mäßen lösbaren Verbindung verwendeten Bauteilen um kon
struktiv einfache Bauteile mit geringem Raumbedarf handelt,
bereitet die Anbringung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an
einem Roboterarm keine Schwierigkeiten. Darüber hinaus ist
eine hohe Funktionssicherheit bei geringen Anschaffungskosten
gegeben.
Die auf die Stäbe als Zugkraft aufgebrachte Kraft und die
Auslösekraft der Verdreh- und Verschiebesicherung können bei
spielsweise jeweils durch eine einstellbare Federkraft er
zeugt werden. In diesem Fall ergibt sich nur eine, allerdings
vorgebbare Grenzbelastung. Um die vorgebbare Grenzlast dem
jeweiligen Wirksystem anpassen und bei Bedarf problemlos ver
ändern zu können, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Er
findung vorgeschlagen, die Stäbe jeweils als druckmittel
zylinderartige Teleskopstäbe auszubilden. In diesem Fall wird
die Grenzlast der einzelnen Stäbe durch den im jeweiligen
Teleskopstab aufgebauten Druck bestimmt. Die erfindungsgemäße
Überlastkupplung arbeitet somit mit programmierbaren, vorgeb
baren Grenzlasten.
In diesem Fall kann erfindungsgemäß die Verdreh- und Ver
schiebesicherung als an einer der beiden Platten starr ange
ordnete Mittelsäule ausgebildet werden, die über formschlüs
sige Kupplungsflächen mit entsprechenden Gegenflächen der je
weils anderen Platte zusammenwirkt und bei Überschreiten der
vorgegebenen Kraft durch eine Längenänderung mindestens einer
der druckmittelzylinderartigen Teleskopstäbe auslöst. Als
Kupplungsflächen können zusammenwirkende Keilflächen oder in
kegelförmige Anbohrungen eingreifende Kugeln verwendet
werden.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind
sämtliche Stäbe gemeinsam durch einen mittig zwischen den
Platten angeordneten Druckmittelzylinder belastet. In diesem
Fall ist die Grenzlast für alle drei Stäbe gleich groß; sie
kann jedoch durch eine Veränderung des im Druckmittelzylinder
herrschenden Druckes nicht nur verändert, sondern auch in Ab
hängigkeit vom Arbeitsprogramm des Roboters während des Pro
grammablaufes gesteuert werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Kolben des Druckmittelzylinders als Taumelkolben mit balliger
Umfangsfläche ausgebildet, der einerseits unverdrehbar in dem
mit der einen Platte verbundenen Zylindergehäuse gehalten und
andererseits über die Verdreh- und Verschiebesicherung mit
der anderen Platte verbunden ist. Die Verdreh- und Ver
schiebesicherung kann hierbei durch drei Kugeln gebildet
werden, die an der der druckmittelbeaufschlagten Kolbenfläche
gegenüberliegenden Fläche des Taumelkolbens angeordnet sind
und jeweils in eine kegelförmige Anbohrung in der gegenüber
liegenden Platte eingreifen. Hierdurch ergibt sich eine kon
struktiv besonders einfache Ausführung, die dadurch erfin
dungsgemäß weitergebildet werden kann, daß der Taumelkolben
gegen Verdrehen am Zylindergehäuse durch einen Stift ge
halten wird, der auf einer um vorgebbare Werte verformbaren,
am Zylindergehäuse befestigten Brücke angeordnet ist, ohne
die Taumelbewegung zu beschränken.
Bei der Ausführungsform mit gemeinsam durch einen mittig
angeordneten Druckmittelzylinder belasteten Stäben können die
Stäbe in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein. Bei der
einen Ausführung sind die Stäbe starr mit an ihren Enden aus
gebildeten kugelringförmigen Lagerverdickungen ausgeführt,
die in entsprechenden Lagerschalen der Platten verschwenkbar
und axial verschiebbar geführt sind. Alternativ hierzu können
die Stäbe als biegeweiche Zugstreben, vorzugsweise Stahl
seile, ausgebildet sein, die gelenkig aber fest an den beiden
Platten angeordnet sind. Schließlich ist es möglich, die
Stäbe als gegenüber der Normalstellung bei Überschreiten der
durch den Druckmittelzylinder aufgebrachten Kraft verkürzbare
Teleskopstäbe auszubilden, die ausschließlich in der Normal
stellung auf Zug belastbar sind und anders als die druck
mittelzylinderartigen Teleskopstäbe nur gemeinsam durch den
mittig angeordneten Druckmittelzylinder belastet werden
können.
In Weiterentwicklung der Erfindung wird vorgeschlagen, die
jeweilige Belastung der Tragplatte durch auf das Wirksystem
einwirkende Kräfte durch an den Stäben und/oder an der Ver
dreh- und Verschiebesicherung angebrachte Meßelemente zu
messen. Bei diesen Meßelementen kann es sich um Dehnmeß
streifen oder andere Meßkraftaufnehmer handeln. Erfindungsge
mäß ist es auch möglich, die jeweilige Belastung der Trag
platte durch zwischen der Grundplatte und dem Roboterarm an
gebrachte Meßwertgeber, vorzugsweise Quarze, zu messen.
Aufgrund der Anordnung derartiger Meßelemente ist es gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung möglich, den Druck ent
weder in den druckmittelzylinderartigen Teleskopstäben oder
im Druckmittelzylinder mit Taumelkolben bei Überschreiten der
vorgegebenen Belastung aufgrund der gemessenen Werte zur
Freigabe der starren Verbindung zwischen Grund- und Trag
platte abzusenken. Das Auslösen der erfindungsgemäßen Über
lastkupplung kann somit gezielt in Abhängigkeit von den je
weiligen Meßwerten erfolgen.
Hierbei ist es gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
möglich, die für die einzelnen Meßstellen zulässigen Bela
stungen in einer einen Mikroprozessor enthaltenden Aus
werte-Elektronik zu speichern, um die Aufhebung der starren
Verbindung gezielt vornehmen zu können. Die erfindungsgemäße
Auswerte-Elektronik kann außer einem Steuersignal für die
Druckabsenkung auch ein Signal an die übergeordnete Roboter
steuerung abgeben.
Die Grenzbelastungen für die einzelnen Meßstellen können über
ein Bedienmodul eingegeben oder durch die übergeordnete
Steuerung vorgegeben werden. Schließlich ist es möglich, die
Grenzbelastungen für die einzelnen Meßstellen im
Teach-In-Verfahren zu ermitteln.
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, und
zwar zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch ein erstes Aus
führungsbeispiel in der Normalstellung der Ver
bindung,
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt mit in
einer ausgelenkten Lage befindlicher Tragplatte;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform mit biegeschlaffen
Zugverbindungselementen in einer entsprechenden
Darstellung;
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel, ebenfalls in
einer Schnittdarstellung,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine vierte Ausführungsform
mit einer gegenüber der dritten Ausführung abge
änderten Verdreh- und Verschiebesicherung,
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Verdreh- und Ver
schiebesicherung gemäß der Schnittlinie VI-VI
in Fig. 5;
Fig. 7 eine fünfte Ausführungsmöglichkeit in der Normal
stellung,
Fig. 8 die Ausführungsform nach Fig. 7 nach Überschreiten
der Belastungsschwelle,
Fig. 9 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie IX-IX
in Fig. 7,
Fig. 10 einen der Fig. 9 entsprechenden Querschnitt bei
einer Torsionsbelastung;
Fig. 11 eine schematische Darstellung einer Überwachungs
einheit und
Fig. 12 einen Signalflußplan bezüglich der Arbeitsweise
der Überwachungseinheit gemäß Fig. 11.
Anhand des ersten Ausführungsbeispiels nach den Fig. 1 und
2 soll das Wirkprinzip der Vorrichtung erläutert werden.
Diese Vorrichtung umfaßt eine am Arm eines nicht darge
stellten Roboters befestigte Grundplatte 1 und eine Trag
platte 2, an der ein auf der Zeichnung ebenfalls fehlendes
Wirksystem, beispielsweise ein Werkzeug, Greifer oder Meßge
rät befestigt ist. Da dieses Wirksystem im Normalfall starr
mit dem Roboterarm verbunden sein muß, ist die Tragplatte 2
durch drei an beiden Enden gelenkig gelagerte Stäbe 3 mit der
Grundplatte 1 verbunden. Diese Stäbe 3 sind ausschließlich
auf Zug belastbar, wie durch die Darstellung in den Fig. 1
und 2 angedeutet ist. Wird Druck auf die Stäbe 3 ausgeübt,
verkürzt sich ihre Länge, wie im linken Teil der Fig. 2 darge
stellt ist.
In der Normalstellung gemäß Fig. 1 sind die Stäbe 3 durch eine
vorgebbare Kraft belastet. Diese wird beim ersten Aus
führungsbeispiel durch einen Druckmittelzylinder 4 erzeugt,
der mittig zwischen den drei Stäben 3 angeordnet ist und der
beim Ausführungsbeispiel ein an der Grundplatte 1 ange
ordnetes Zylindergehäuse 4 a sowie einen Taumelkolben 4 b mit
balliger Umfangsfläche umfaßt. Während die Oberseite des
Taumelkolbens 4 b durch das im Druckraum des Druckmittel
zylinders 4 befindliche Druckmittel beaufschlagt wird, ist
seine Unterseite über eine Verdreh- und Verschiebesicherung 5
mit der Tragplatte 2 verbunden. Diese Verdreh- und Ver
schiebesicherung 5 besteht beim Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 1 und 2 aus drei an der Unterseite des Taumelkolbens
4 b angeordneten Kugeln 5 a, die jeweils in eine kegelförmige
Anbohrung 5 b in der Oberseite der Tragplatte 2 eingreifen.
Der Taumelkolben 4 b ist außerdem (beispielsweise in der in
den Fig. 9 und 10 dargestellten und später zu beschrei
benden Art) unverdrehbar im Zylindergehäuse 4 a gehalten.
Durch Aufbringen eines Druckes im Zylinderraum des Druck
mittelzylinders 4 wird die Tragplatte 2 bis zu einer äußeren
Grenzlast starr an der Grundplatte 1 gehalten. Hierbei sind
die ihre maximale Länge einnehmenden, als Teleskopstäbe aus
gebildeten Stäbe 3 entsprechend dem Druck durch eine Zugkraft
belastet. Ein Verschieben oder Verdrehen der Tragplatte 2
gegenüber der Grundplatte 1 wird durch die in die kegel
förmigen Anbohrungen 5 b eingreifenden Kugeln 5 a des Taumel
kolbens 4 b verhindert.
Übersteigt die über das nicht dargestellte Wirksystem auf die
Tragplatte 2 ausgeübte Belastung die aufgrund des auf den
Taumelkolben 4 b ausgeübten Druckes vorgegebene Haltekraft,
verlagert sich der Taumelkolben 4 b im Zylindergehäuse 4 a, und
zwar aufgrund der zwischen den beiden Platten 1 und 2
möglichen Freiheitsgrade. Diese beiden Platten 1 und 2 können
normalerweise aufeinander zubewegt und gegeneinander verdreht
werden, Taumelbewegungen ausführen, gegeneinander verschoben
werden und gegeneinander kippen. Außerdem können sich diese
Relativbewegungen in gewissen Grenzen überlagern. Alle diese
Bewegungen können jedoch erst dann ausgeführt werden, wenn
die durch den Druckmittelzylinder 4 ausgeübte Haltekraft
überschritten wird.
Während beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 die
ausschließlich auf Zug belastbaren Stäbe 3 als Teleskopstäbe
ausgeführt sind, deren Länge gegenüber der Normalstellung
verkürzbar ist, zeigt die zweite Ausführungsform nach Fig. 3
die Verwendung von Stäben 3, die als biegeweiche Zugstreben
ausgeführt sind, vorzugsweise in der Form von Stahlseilen.
Bei dieser Ausführungsform ergibt sich eine Verkürzung des
Abstandes der Platten 1 und 2 infolge des Durchbiegens der
Seite, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
Um im Normalfall eine starre Verbindung zwischen Tragplatte 2
und Druckplatte 1 herzustellen, können die Stäbe 3 gemäß dem
dritten Ausführungsbeispiel in Fig. 4 auch als druckmittel
zylinderartige Teleskopstäbe 3 a ausgebildet werden, deren
Kolben 3 b zur Erzeugung der Zugkraft mit Druckmittel beauf
schlagt werden. Die Verdreh- und Verschiebesicherung 5 ist
bei dieser Ausführungsform an einer die Tragplatte 2 hinter
greifenden Lagerplatte 5 c ausgebildet, die über eine Mittel
säule 5 d an der Grundplatte 1 befestigt ist. Die Verdreh- und
Verschiebesicherung 5 besteht wiederum aus in kegelförmige
Anbohrungen 5 b eingreifende Kugeln 5 a. Sie kann aber gemäß
der vierten Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 auch
durch formschlüssig ineinandergreifende Keilflächen 5 e bzw.
5 f gebildet werden, die einerseits an der Lagerplatte 5 c und
andererseits an der Tragplatte 2 ausgebildet sind, wie dies
die Fig. 5 und 6 zeigen.
Eine fünfte Ausführungsmöglichkeit ist in den Fig. 7 bis
10 dargestellt. Auch bei dieser Ausführung ist zentrisch zwi
schen den Stäben 3 ein Druckmittelzylinder 4 angeordnet, an
dessen Taumelkolben 4 b Kugeln 5 a angeordnet sind, die in ent
sprechende kegelförmige Anbohrungen 5 b in der Tragplatte 2
eingreifen. Die Fig. 7 und 8 zeigen die Anordnung eines
Werkstückgreifers 6, wobei in Fig. 7 die verschiedenen auf
diesen Werkstückgreifer 6 einwirkenden Kräfte dargestellt
sind. Es handelt sich um Verschiebekräfte Fb, die Druckkraft
Fd, die Zugkraft Fz und das auf den Werkstückgreifer 6 aus
geübte Drehmoment Md um alle Achsen, wobei nur die Z-Achse
dargestellt ist.
In Fig. 8 ist eine resultierende Überlastkraft FR dargestellt,
die die vom Druckmittelzylinder 4 aufgebrachte Haltekraft
übersteigt. Die am Werkstückgreifer 6 angreifende Überlast
kraft FR, die die auf den Taumelkolben 4 b ausgeübte Druck
kraft übersteigt, drückt die Kugeln 5 a demgemäß aus den An
bohrungen 5 b der Tragplatte 2; die Tragplatte 2 kann demgemäß
verschoben und gekippt werden, wie dies die Fig. 8 im Verhält
nis zur Fig. 7 zeigt. Die bei der Ausführungsform nach den
Fig. 7 und 8 längenunveränderlichen Stäbe 3, die starr mit
an ihren Enden ausgebildeten kugelringförmigen Lagerver
dickungen 3 c ausgeführt sind, können hierbei von den ent
sprechenden Lagerschalen 1 a, 2 a in der Grundplatte 1 bzw.
Tragplatte 2 abgehoben werden. Diese Situation ist in der
linken Hälfte der Fig. 8 dargestellt. Bei Auftreten der in
Fig. 8 angedeuteten Überlastkraft FR weicht der Werkstück
greifer 6 demgemäß aus, um Beschädigungen zu vermeiden.
In den Fig. 9 und 10 ist anhand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt, wie der Taumelkolben 4 b gegen Verdrehungen im
Zylindergehäuse 4 gehalten wird. Zu diesem Zweck ist der
Taumelkolben 4 b auf seiner Mantelfläche mit einer Axialnut 4 c
versehen, in die ein Stift 7 eingreift, der auf einer um vor
gegebene Werte verformbaren Brücke 8 angeordnet ist, die
ihrerseits am Zylindergehäuse 4 a befestigt ist. Beim Auf
treten eines Drehmoments Md um die Z-Achse gemäß Fig. 10 wird
diese Brücke 8 zwar verformt; der Taumelkolben 4 b wird jedoch
an einer Verdrehung gegenüber dem Zylindergehäuse 4 a ge
hindert.
Die jeweilige Belastung der Tragplatte 2 durch auf das Wirk
system einwirkende Kräfte wird durch Meßelemente gemessen,
die unterschiedlich ausgebildet sein können. Beim ersten Aus
führungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 sind an den Stäben
3 Dehnmeßstreifen 9 angeordnet, die die auf die Stäbe 3 ein
wirkende Kräfte messen. Gemäß den Fig. 9 und 10 ist auch
die Brücke 8 mit derartigen Dehnmeßstreifen 9 versehen, so
daß auch das auftretende Drehmoment Md gemessen werden kann.
Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 3 sind zwischen
Grundplatte 1 und dem zugehörigen Befestigungsflansch 10 des
Roboterarmes Quarze 11 als Meßelemente angeordnet, die eben
falls in der Lage sind, die insgesamt auf das Wirksystem ein
wirkenden Kräfte zu messen. Die Messungen erfolgen hierbei
unter Verwendung geeigneter Meßverstärker.
Mit Hilfe der unter Verwendung der Dehnmeßstreifen 9 bzw.
Quarze 11 gemessenen Werte ist es möglich, die beispielsweise
mit Hilfe des Druckmittelzylinders 4 auf die Stäbe 3 ausge
übte Zugkraft abzubauen und damit die starre Kupplung zwi
schen Tragplatte 2 und Grundplatte 1 aufzuheben, sobald die
resultierende Kraft auf die Tragplatte 2 eine vorgegebene
Kraft übersteigt. Die Auslösekraft ist hierbei vom Druck ab
hängig, der entweder auf den Taumelkolben 4 b oder auf die
Kolben 3 b der Teleskopstäbe 3 a wirkt. Die Auslösekraft kann
auf diese Weise stufenlos gesteuert werden, beispielsweise
über Proportional-Druckregelventile in Abhängigkeit des je
weils verwendeten Greifers oder Werkzeuges.
In Fig. 11 ist eine Überwachungseinheit schematisch darge
stellt, die eine Auswerte-Elektronik 12 mit einem Mikropro
zessor 13 umfaßt. Über ein aufsteckbares Bedienmodul 14
werden bei dieser Ausführungsform die Grenzwerte für mehrere
erforderliche Meßbrücken 15 vorgegeben. Die aktuellen Meß
werte werden beispielsweise mit Dehnmeßstreifen 9 erfaßt. Im
Betrieb werden die durch die Meßbrücken 15 gemessenen Bela
stungen entweder direkt oder nach entsprechendem Umformen der
Meßwerte mit den in der Auswerte-Elektronik 12 gespeicherten
Grenzdaten verglichen. Nach im Programm vorgegebenen Kri
terien erfolgt sodann die Entscheidung, ob eine Überlast vor
liegt, damit die starre Verbindung zwischen Grundplatte 1 und
Tragplatte 2 aufgehoben werden kann. In diesem Fall wird das
Druckmittel (Luft oder Hydraulikflüssigkeit) über ein Ventil
aus dem Druckmittelzylinder 4 bzw. den Teleskopstäben 3 a ab
gelassen, so daß die Kupplung nachgiebig wird und sich die
Tragplatte 2 gegenüber der Grundplatte 1 verschieben bzw.
verdrehen und kippen kann.
Anstelle einer Eingabe der Grenzwerte über das in Fig. 11 dar
gestellte Bedienmodul 14 können die Grenzwerte auch durch die
übergeordnete Steuerung, z.B. NC-Steuerung, aufgegeben
werden, wie dies der Doppelpfeil links des Bedienmoduls 14 in
Fig. 11 andeutet. Außerdem ist es möglich, die Grenzwerte für
den jeweiligen Arbeitsschritt mit Hilfe der Kraft- und
Momentensensoren (z.B. Meßbrücken 15) die vorzugebenden
Grenzwerte zu messen und in der Steuerung als Sollwerte abzu
legen. Für dieses Teach-In-Verfahren ist der zu überwachende
Arbeitsvorgang einmal ordnungsgemäß durchzuführen, wobei die
jeweils auftretenden Belastungen plus einem erlaubten
Toleranzbetrag in der Auswerte-Elektronik 12 gespeichert
werden.
In Fig. 12 ist schließlich eine mögliche Arbeitsweise der in
Fig. 11 dargestellten Überwachungseinheit anhand eines Signal
flußplanes dargestellt.
- Bezugszeichenliste
1 Grundplatte
1 a Lagerschale
2 Tragplatte
2 a Lagerschale
3 Stab
3 a Teleskopstab
3 b Kolben
3 c Lagerverdickung
4 Druckmittelzylinder
4 a Zylindergehäuse
4 b Taumelkolben
4 c Axialnut
5 Verdreh- und Verschiebesicherung
5 a Kugel
5 b Anbohrung
5 c Lagerplatte
5 d Mittelsäule
5 e Keilfläche
5 f Keilfläche
6 Werkstückgreifer
7 Stift
8 Brücke
9 Dehnmeßstreifen
10 Befestigungsflansch
11 Quarz
12 Auswerte-Elektronik
13 Mikroprozessor
14 Bedienmodul
15 Meßbrücke
Fb Verschiebekraft
Fd Druckkraft
Fz Zugkraft
FR Überlastkraft
Md Drehmoment
Claims (18)
1. Vorrichtung zur lösbaren Verbindung eines Werkzeuges,
Greifers, Meßgerätes oder anderen Wirksystems mit dem Arm
eines Roboters oder dergleichen mit einer am Roboterarm
befestigten Grundplatte und einer das Wirksystem vorzugs
weise unter Verwendung eines Werkzeugwechselsystems auf
nehmenden Tragplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Tragplatte (2) des Wirksystems und der am
Roboterarm angeordneten Grundplatte (1) eine bis zu einer
vorherbestimmbaren Belastungsschwelle starre Überlast
kupplung angeornet ist, deren Belastungsschwelle in Ab
hängigkeit vom jeweiligen Wirksystem, dessen Empfindlich
keit und der jeweiligen Aufgabe des Wirksystems von außen
ansteuerbar veränderlich ist und die bei Überschreiten der
Belastungsschwelle innerhalb einer der möglichen
Freiheitsgrade des Systems ein Ausweichen der Tragplatte
(2) mit dem Wirksystem gegenüber der Grundplatte (1) er
möglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragplatte (2) durch drei ausschließlich auf Zug be
lastbare, an beiden Enden gelenkig gelagerte Stäbe (3) mit
der Grundplatte (1) verbunden ist, daß die Stäbe (3) durch
eine vorgebbare Kraft belastet sind und daß zwischen der
Tragplatte (2) und der Grundplatte (1) eine Verdreh- und
Verschiebesicherung (5) mit einstellbarer Auslösekraft an
geordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (3) jeweils als druckmittelzylinderartige
Teleskopstäbe (3 a) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdreh- und Verschiebesicherung (5) als an einer
der beiden Platten (1 bzw. 2) starr angeordnete Mittel
säule (5 d) ausgebildet ist, die über formschlüssige
Kupplungsflächen mit entsprechenden Gegenflächen der je
weils anderen Platte (2 bzw. 1) zusammenwirkt und bei
Überschreiten der vorgegebenen Kraft durch eine Längen
änderung mindestens einer der druckmittelzylinderartigen
Teleskopstäbe (3 a) auslöst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Stäbe (3) gemeinsam durch einen mittig zwi
schen den Platten (1, 2) angeordneten Druckmittelzylinder
(4) belastet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben des Druckmittelzylinders (4) als
Taumelkolben (4 b) mit balliger Umfangsfläche ausgebildet
ist, der einerseits unverdrehbar in dem mit der einen
Platte (1) verbundenen Zylindergehäuse (4 a) gehalten und
andererseits über die Verdreh- und Verschiebesicherung (5)
mit der anderen Platte (2) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verdreh- und Verschiebesicherung durch drei Kugeln
(5 a) gebildet ist, die an der der druckmittelbeauf
schlagten Kolbenfläche gegenüberliegenden Fläche des
Taumelkolbens (4 b) angeordnet sind und jeweils in eine
kegelförmige Anbohrung (4 b) in der gegenüberliegenden
Platte (2) eingreifen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 7 , dadurch gekenn
zeichnet, daß der Taumelkolben (4 b) gegen Verdrehen im
Zylindergehäuse (4 a) durch einen Stift (7) gehalten ist,
der auf einer um vorgegebene Werte verformbaren, am
Zylindergehäuse (4 a) befestigten Brücke (8) angeordnet
ist, ohne die Taumelbewegung zu beschränken.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stäbe (3) starr mit an ihren Enden
ausgebildeten kugelringförmigen Lagerverdickungen (3 c)
ausgeführt sind, die in entsprechenden Lagerschalen
(1 a, 2 a) der Platten (1, 2) verschwenkbar und axial ver
schiebbar geführt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stäbe (3) als biegeweiche Zug
streben, vorzugsweise Stahlseile, ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (3) als gegenüber
der Normalstellung bei Überschreiten der durch den Druck
mittelzylinder (4) aufgebrachten Kraft verkürzbare Teles
kopstäbe ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Belastung der
Tragplatte (2) durch auf das Wirksystem einwirkende Kräfte
durch an den Stäben (3) und/oder an der Verdreh- und Ver
schiebesicherung (5) angebrachte Meßelemente (9, 11) ge
messen wird.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Belastung der
Tragplatte (2) durch auf das Wirksystem einwirkende Kräfte
durch zwischen der Grundplatte (1) und dem Roboterarm
angebrachte Meßwertgeber, vorzugsweise Quarze (11) oder
Dehnmeßstreifen (9), gemessen wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druck entweder in den druckmittel
zylinderartigen Teleskopstäben (3 a) ober im Druckmittel
zylinder (4) mit Taumelkolben (4 b) bei Überschreiten der
vorgegebenen Belastung aufgrund der gemessenen Werte zur
Freigabe der starren Verbindung zwischen Grund- und Trag
platte (1, 2) abgesenkt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die für die einzelnen Meßstellen zulässigen Belastungen in
einer einen Mikroprozessor (13) enthaltenden Aus
werte-Elektronik (12) gespeichert sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerte-Elektronik (12) außer einem Steuersignal für
die Druckabsenkung auch ein Signal an die übergeordnete
Robotersteuerung abgibt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grenzbelastungen für die einzelnen Meß
stellen über ein Bedienmodul (14) oder durch die überge
ordnete Steuerung vorgegeben werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grenzbelastungen für die einzelnen
Arbeitsoperationen im Teach-In-Verfahren ermittelt werden.
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