DE3618841A1 - Versiegelungsloesung fuer chromatierte zinkoberflaechen - Google Patents
Versiegelungsloesung fuer chromatierte zinkoberflaechenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Versiegelungslösung für
chromatierte Zinkoberflächen, die aus einer wässrigen Dis
persion organischer Lackharze besteht.
Stahl und Eisenteile, die dem atmosphärischen Angriff aus
gesetzt sind, werden zur Verbesserung der Korrosionsbe
ständigkeit häufig verzinkt. Aus Gründen des Materialver
brauchs und der Maßhaltigkeit der verzinkten Teile ist man
bestrebt, die Zinkschicht möglichst dünn zu halten. Da
jedoch die Korrosionsschutzwirkung einer dünnen Zinkschicht
nicht von langer Dauer ist, werden die so verzinkten Ober
flächen noch einer Chromatierungsbehandlung unterworfen.
Um den Oberflächenschutz der verzinkten und chromatierten
Teile weiter zu verbessern, werden die verzinkten und chro
matierten Oberflächen nach dem Chromatieren noch mit einer
sogenannten Versiegelungslösung behandelt, die den Korrosions
schutz und das Aussehen der chromatierten Teile auf lange
Zeit sicherstellen soll. Derartige, im Handel erhältliche
Versiegelungslösungen bestehen im wesentlichen aus einer
wässrigen Lösung oder Dispersion organischer Lackharze. Als
wasserdispergierbare oder wasserlösliche organische Lack
harze finden vor allem Acrylharze, Epoxidharze, Polyacrylate,
Alkydharze sowie Polyurethane Verwendung. Der Anteil der
Lackharze in der wässrigen Lösung bzw. Dispersion kann in
verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken und liegt im
allgemeinen zwischen 5 und 30 Gewichtsprozent. Die Ver
siegelung wird durch Aufsprühen der wässrigen Dispersion
bzw. Lösung auf die zu versiegelnden Teile bzw. durch Ein
tauchen der Teile aufgebracht. Anschließend werden die
versiegelten Teile bei Temperaturen zwischen etwa 50 und
70°C, mitunter auch höher, getrocknet.
Durch die Versiegelung der verzinkten und chromatierten
Oberflächen läßt sich eine deutliche Verbesserung des
Korrosionsverhaltens sowohl in der Kesternichprüfung wie
auch im Salzsprühtest erzielen. Trotzdem ist festzustellen,
daß auch ein derartiger Korrosionsschutz im Fahrzeugbau
noch nicht zu vollständig zufriedenstellenden Ergebnissen
führt. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf den Beginn
der Weißrostbildung, d.h. das Auftreten erster Zinkkorrosion.
Das Auftreten der Korrosion wird beschleunigt durch eine
Wärmebelastung der Bauteile. So führt bereits eine mehr
stündige Wärmebelastung der verzinkten, chromatierten und
versiegelten Oberflächen zu einer deutlichen Verschlechterung
des Korrosionsverhaltens gegenüber solchen Teilen, die einer
derartigen Wärmebelastung nicht ausgesetzt waren.
Die Kapselung moderner Fahrzeugmotoren zur Verringerung der
Lärmbelästigung durch Motorengeräusche führt aber zwangsläu
fig zu einem geringeren Luftaustausch des Motorraumbereichs
mit der Umgebung und bewirkt damit erhöhte Bauteil-/Ober
flächentemperaturen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Versiegelungs
lösung zu finden, durch die eine erhöhte Korrosionsbeständig
keit insbesondere nach vorangegangener thermischer Belastung
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen
beschriebene Versiegelungslösung gelöst. Es ist über
raschend, daß durch den einfachen Zusatz eines anorgani
schen Thixotropierungsmittels in einer Menge von 1 bis
20 g/l zu einer an sich bekannten Versiegelungslösung
eine erhebliche Verbesserung des Langzeitkorrosionsschutzes
verzinkter und versiegelter Oberflächen sich erreichen läßt. Die
an sich bekannten Versiegelungslösungen bestehen aus einer
wässrigen Lösung oder Dispersion organischer Lackharze, wo
bei als Lackharze insbesondere Verwendung finden Acrylharze,
Epoxidharze, Alkydharze sowie Polyurethanharze. Mitunter
enthalten die Versiegelungslösungen auch noch Dispersions
mittel für die Lackharze. Als Thixotropierungs- oder Ver
dickungsmittel geeignet sind die bekannten Thixo
tropierungsmittel, wie Bentonite, Kaoline, bestimmte As
besttypen und bestimmte SiO2-Qualitäten, die z.B. durch
Hydrolyse von SiCl4 oder durch Oxidation von SiO gewonnen
werden können und als "pyrogene Kieselsäure" z.B. unter
den Handelsnamen Aerosil oder Cab-O-Sil im Handel erhält
lich sind. Von diesen Verdickungsmitteln werden Bentonite
und insbesondere die SiO2-Qualitäten bevorzugt, besonders
wirksam sind dabei die hydrophilen Typen.
Die Thixotropierungs- bzw. Verdickungsmittel sind in der
Versiegelungslösung in einer Menge von 1 bis 20 g/l vor
handen. Unterschreitet man diese Menge, so läßt die Wirk
samkeit nach. Überschreitet man diese Menge, so werden die
Lösungen zu viskos und die Trocknung nimmt zu lange Zeit
in Anspruch. Bevorzugt werden Gehalte von 4 bis 10 g/l. Es
ist selbstverständlich, daß bei dem Einbringen des Thixo
tropierungsmittels auf eine gute Verteilung bzw. Disper
sion des Thixotropierungsmittels in der Versiegelungslö
sung Sorge getragen wird. Eine weitere Verbesserung des
Korrosionsverhaltens läßt sich erzielen, wenn die Ver
siegelungslösung zusätzlich noch 5 bis 50 g/l eines
mehrwertigen Alkohols enthält. Als mehrwertige Alkohole
geeignet sind Alkohole mit 2 bis 6 OH-Gruppen. Geeignet
sind vor allem die hyposkopischen Alkohole wie Glycerin,
niedere Polydiole wie Ethylenglycol, Propylenglycol, Bu
tylenglycol oder niedere Glycolether wie Diethylenglycol,
Triethylenglycol usw. Selbstverständlich können auch
Mischungen der genannten Alkohole Verwendung finden, z.B.
die als Gefrierschutzmittel weithin Verbreitung findenden
Glycolmischungen. Bevorzugt wird eine Zugabe von 15 bis
30 g/l der mehrwertigen Alkohole, da in diesem Bereich
noch eine gute Wirkung bei geringen Materialkosten er
reicht wird.
Eine weitere Verbesserung der Korrosionsschutzwirkung läßt
sich erreichen, wenn die Versiegelungslösung noch einen
Zinkkorrosionsinhibitor enthält. Geeignet sind z.B. Benzo
triazol, Nitrit-/Benzoatgemische, Natriumsilicate und auch
Urotropin. Wegen seiner besonders guten Wirkung wird dabei
Benzotriazol und Natriumsilicat bevorzugt. Die Korrosions
inhibitoren werden in einer wirksamen Menge, im allgemei
nen insgesamt etwa bis 15 g pro Liter der Versiegelungs
lösung angewandt. Bei der Verwendung von Natriumsilicat in
einer Menge von mehr als 5 g pro Liter Versiegelungslösung
kann es insbesondere bei ruhendem Bad zu einer Ausfällung
von SiO2-Gel kommen, was jedoch zu keiner Beeinträchtigung
der Wirkung führt.
Das nachfolgende Beispiel zeigt die mit der Erfindung er
zielbaren Fortschritte:
Zur Prüfung des Korrosionsverhaltens wurden Stahlbleche
aus Stahl St 1403 der Größe 160×170 mm und einer Dicke von
0,88 mm in einem cyanalkalischen Zn-Elektrolyt bei einer
Badtemperatur von 20°C und einer Stromstärke von 2,5 A/dm2
mit einer Zinkschicht von 12 µm überzogen. Die so verzink
ten Stahlbleche wurden mit einer handelsüblichen Gelb
chromatierungslösung (3, 5 g CrVI als CrO₃, 5 g Cl- als NaCl
und maximal 1 g CrIII jeweils pro Liter) 30 sec. lang be
handelt und dann getrocknet. Zum Versiegeln wurde eine
handelsübliche Versiegelung auf Alkydharzbasis mit ca. 8%
Feststoffgehalt benutzt, in die die Bleche getaucht wur
den. Das Trocknen der mit der Versiegelungslösung überzoge
nen Bleche erfolgte durch 10-minütiges Anblasen der Bleche
mit Warmluft von 60°C.
Die Bleche wurden danach 48 h bei Raumtemperatur ausge
lagert und anschließend 24 h auf 100°C erwärmt. Die so
behandelten Belche wurden anschließend dem Salzsprühtest
nach DIN 50 021 SS unterzogen.
Die Ergebnisse sind in der Abbildung grafisch darge
stellt, wobei die Abszisse die Versuchsdauer und die
Ordinate den Korrosionsgrad angibt. Dabei bedeuten Kor
rosionsgrad
0:unverändert
0,5:sehr geringe punktförmige Beeinträchtigung (Abstände
<15 mm oder nestförmig)
1:schwache punktförmige Beeinträchtigung (Abstände
<5 mm oder nestförmig)
1,5:geringe optische Beeinträchtigung (Zn-Korrosion
< 2% der Fläche)
2:mittlere optische Beeinträchtigung (Zn-Korrosion
auf ca. 10% der Fläche)
2,5:starke optische Beeinträchtigung (Zn-Korrosion
auf ca. 30% der Fläche)
3:großflächige optische Beeinträchtigung (Zn-
Korrosion auf ca. 50% der Fläche)
4:großflächige optische Beeinträchtigung (Zn-
Korrosion auf <75% der Fläche)
4,5:erste erkennbare Grundwerkstoffkorrosion
5:Grundwerkstoffkorrosion auf ca. 10% der Fläche
Kurve 1 zeigt das Korrosionsverhalten bei Behandlung der
Bleche mit der unveränderten handelsüblichen Versiegelungs
lösung.
Kurve 2 zeigt das Korrosionsverhalten der Bleche, wobei
der handelsüblichen Versiegelungslösung 5 g/l einer hydro
philen hochdispersen Kieselsäure (Mittlerer Teilchendurch
messer 12 nm, spezifische Oberfläche ca. 200 m2/g) unter Zu
hilfenahme eines Hochleistungsrührers zugesetzt war.
Kurve 3 zeigt die weitere Verbesserung des Korrosions
verhaltens, die sich durch Zusatz von 20 g Glycerin/l zu
der in Kurve 2 benutzten Versiegelungslösung erzielen
läßt.
Kurve 4 zeigt das Korrosionsverhalten von beschichteten
Blechen, bei der der für Kurve 3 benutzten Versiegelungs
lösung noch zusätzlich 5 g/l Benzotriazol als Korrosions
inhibitor zugesetzt wurde.
Kurve 5 zeigt das Korrosionsverhalten von beschichteten
Blechen, bei der der für Kurve 3 benutzten Versiegelungs
lösung noch zusätzlich 5 g/l Wasserglas als Korrosions
inhibitor zugesetzt wurde.
Claims (5)
1. Versiegelungslösung für chromatierte Zinkoberflächen
auf der Basis einer wässrigen Lösung oder Dispersion orga
nischer Lackharze,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie von 1 bis 20 g/l eines anorganischen Thixo
tropierungsmittels enthält.
2. Versiegelungslösung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Thixotropierungsmittel hochdisperses Silicium
dioxid oder Bentonit enthält.
3. Versiegelungslösung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich 5 bis 50 g/l eines mehrwertigen
Alkohols enthält.
4. Versiegelungslösung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Glycerin, Ethylenglycol, niedere Glycolether, oder
niedere Polydiole enthält.
5. Versiegelungslösung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Zinkkorrosionsinhibitor, insbesondere
Benzotriazol, und/oder Natriumsilikat enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863618841 DE3618841A1 (de) | 1986-06-04 | 1986-06-04 | Versiegelungsloesung fuer chromatierte zinkoberflaechen |
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Publications (2)
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DE3618841C2 DE3618841C2 (de) | 1990-06-28 |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE3618841A1 (de) |
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