DE3618788A1 - Verfahren zum waschbestaendigen glanzdrucken von textilien im thermoumdruckverfahren - Google Patents
Verfahren zum waschbestaendigen glanzdrucken von textilien im thermoumdruckverfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
waschbeständigen Glanzdrucken von Textilien im Thermoumdruckverfahren.
Das Thermoumdruckverfahren ist grundsätzlich seit vielen
Jahren bekannt (z. B. DE-OS 24 34 753). Üblicherweise
werden nach dieser Methode sublimierfähige Dispersionsfarbstoffe
auf Trägerpapiere gedruckt und von dort durch
Hitze und Druck mittels Umdruckmaschinen auf das Textilgut
übertragen. Es werden auf diese Weise hervorragende
Drucke erhalten.
Auf der anderen Seite ist es auch bekannt, Textilmaterialien
in wärmehärtbaren Copolymeren zu beschichten
(z. B. DE-OS 26 16 797). Dabei wird den behandelten
Materialien eine wasserdichte und auch wasserabweisende
Ausrüstung zuteil. Es ist aber nicht möglich auf diese
Weise Glanzdrucke zu erhalten.
Es wurde nun gefunden, daß beim Drucken mit einer Mischung
ausgewählter Verbindungen nach dem Thermoumdruckverfahren
Glanzdrucke erhalten werden, die zudem eine hervorragende
Waschbeständigkeit aufweisen.
Die vorliegende Erfindung beschreibt somit ein Verfahren
zum waschbeständigen Glanzdrucken von Textilien im Thermoumdruckverfahren
unter Verwendung eines Hilfsträgers
wie es im Patentanspruch 1 näher ausgeführt wird.
In den Unteransprüchen werden detaillierte Einzelheiten
zu diesem Verfahren unter Schutz gestellt.
Bei den verwendeten Verbindungen a) handelt es sich um durchwegs
um übliche Polymere in wäßriger Emulsion bzw. Dispersion.
Diese Polymeren, nämlich Silikonelastomere, Polyurethane,
Butadienstyrolcopolymere und/oder Polyvinylpropionate,
sind dem Fachmann bekannt. Besonders geeignet
sind Polyacrylate, insbesondere wärmehärtbare Polyacrylate.
Als wärmehärtbare Gruppen enthalten dieselben
N-Methylolgruppen, insbesondere Carbonsäureamidmethylolgruppen.
Auch veretherte N-Methylolgruppen, wobei zur
Veretherung Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere
Methanol verwendet werden, sind als wärmehärtbare Gruppen
geeignet. Als wärmehärtbare Gruppen, die in das Copolymerisat
eingeführt werden, sind insbesondere N-Additionsprodukte
von Formaldehyd an Methacrylamid bzw. Acrylamid
sowie Allyl- bzw. Methallylcarbamat, wobei vorzugsweise
die betreffenden Monomethylolverbindungen einpolymerisiert
werden, zu nennen. Daneben kommen z. B. mit Methanol verethertes
N-Methylolacrylamid in Betracht. Die erfindungsgemäß
verwendeten Copolymerisate enthalten mindestens
1 Gew.%, vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.%, insbesondere
2,5 bis 8 Gew.%, bezogen auf das gesamte Polymerisat,
dieser wärmehärtbaren Monomeren einpolymerisiert. Gegebenenfalls
ist auch eine nachträgliche Methylolierung
bei Verwendung von entsprechenden Monomeren möglich.
Die weiterhin in den Copolymerisaten einpolymerisierten
Monomeren sind bekannt. Überwiegend sind diese wärmehärtbare
Copolymerisate z. B. auf Basis von Methacryl- bzw.
Acrylsäureestern, z. B. Methacryl- bzw. Acrylsäureestern
von Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen, wie Methanol, Ethanol,
Butanol, Isobutanol und ähnlichen aufgebaut. Diese Monomeren
sind in der Regel in Mengen von 50 bis 98,5 Gew.%,
bezogen auf das gesamte Polymerisat, in dem Copolymerisat
enthalten. Diese Copolymeren werden in der bereits genannten
DE-OS 26 16 797 näher beschrieben, wobei die
dort angegebenen Mengen im wesentlichen auch für die
vorliegenden Copolymeren Gültigkeit haben, mit der Ausnahme,
daß die Monomeren mit COOH-Gruppen auch über 1 Gew.%
zur Anwendung kommen können.
Neben den dort genannten Conomeren ist zusätzlich auch
der Einbau geringer Mengen (bis zu 5 Gew.%) an 2-Hydroxyethyl-,
3-Hydroxypropyl-(meth)acrylat und ähnlicher Verbindungen
möglich.
Als Verbindungen b) wird vernetzbares Polyvinylacetat
in handelsüblicher Form verwendet. Diese Polymeren sind
auf Basis Vinylacetat aufgebaut, wobei in der Regel 50
bis 98,5 Gew.%, bezogen auf das gesamte Polymerisat,
an diesen Comonomeren in dem Copolymerisat enthalten
sind. Für die weiteren Comonomeren gilt das oben für
die wärmehärtbaren Polyacrylate bereits gesagte.
Die Verbindungen c) sind ebenfalls bekannt. Es können
die unterschiedlichsten Aminoplastharze zum Einsatz kommen,
solange sie nur geeignet sind, eine Vernetzung mit
den Verbindungen b) herbeizuführen. Besonders geeignet
sind gegebenenfalls veretherte Methylolaminotriazine
und Methylolethylenharnstoffe in wäßriger LÖsung. Dem
Fachmann ist das Arbeiten mit derartigen Verbindungen
geläufig und er wird keine Schwierigkeiten haben, die
günstigen Substanzen herauszufinden.
Die Verwendung der Kombination aus den Verbindungen a),
b) und c), insbesondere den Verbindungen a) und b) ist
erfindungswesentlich.
Die Verwendung der Verbindung a) allein führt nicht
zu dem gewünschten Ergebnis, da diese Verbindungen nicht
transferiert werden können und somit für das erfindungsgemäße
Verfahren allein völlig ungeeignet sind.
Die Verbindungen b) lassen sich zwar allein transferieren,
haften aber auf dem Untergrund kaum und weisen allgemein
völlig ungenügende Eigenschaften hinsichtlich
Griff, Weichheit und ähnlichen Eigenschaften auf.
Wird nun aber eine Kombination der Verbindungen a) und
b) verwendet, so werden gut haftende Glanzdrucke bekommen,
die weich sind und auch grifflich überzeugen können.
Um dabei wirklich gute Ergebnisse zu erhalten, ist die
Verwendung eines bestimmten Verhältnisses der Verbindungen
a) und b) zueinander vonnöten.
Sowohl die Verbindungen a) als auch die Verbindungen
b) kommen in Form 30- bis 70%iger wäßriger Dispersionen
in den Handel. Von diesen Dispersionen werden zur Herstellung
der erfindungsgemäß eingesetzten Druckpasten
300 bis 700 Gewichtsteilen (GT), insbesondere 400 bis
600 GT an Verbindungen a) und 100 bis 500, insbesondere
200 bis 400 GT an Verbindungen b) verwendet. Werden andere
Mengen eingesetzt, so wird der Film entweder zu hart,
z. B. bei größeren Mengen an Verbindungen b) oder er haftet
nur ungenügend (auch z. B. bei geringen Mengen an
Verbindung a).
Werden nur die Verbindungen a) und b) eingesetzt, so
läßt die Waschpermanenz der Glanzdrucke noch zu wünschen
übrig. Um eine wirklich gute Waschbeständigkeit zu erzielen,
werden deshalb die Verbindungen c) mitverwendet.
Diese Verbindungen c) liegen handelsüblich in 40- bis
70%iger wäßriger Lösung vor und von diesen Lösungen werden
erfindungsgemäß 10 bis 50, insbesondere 25 bis 40 GT
verwendet.
Bei den Verbindungen d) handelt es sich um übliche Härtungskatalysatoren,
wie sie für die Vernetzung der Verbindungen
c) angewandt werden. Bedingung für die einsetzbaren
Härtungskatalysatoren ist dabei allerdings, daß
sie mit den Verdickungsmitteln e) (siehe dort) verträglich
sind. So kommen für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt
metallsalzfreie Härtungskatalysatoren zur Anwendung,
insbesondere Aminhydrochloride. Als typisches Beispiel
sei 2-Amino-2-methyl-1-propanolhydrochlorid (als 30- bis
40%ige wäßrige Lösung) genannt. Diese Härtungskatalysatoren
werden in durchaus üblichen Mengen zum Einsatz
gebracht, und zwar in Mengen von 5 bis 50, insbesondere
5 bis 35 GT der handelsüblichen wäßrigen Lösung.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist nur eine begrenzte
Anzahl von Verdickungsmitteln geeignet. So lassen sich
Stärkeether, Alginate oder depolymerisierte Galactomannane
als Verbindungen e) nicht verwenden. Dagegen sind die
bekannten synthetischen, körperarmen Verdicker, z. B.
auf Basis vernetzter Polyacrylsäure ohne weiteres einsetzbar.
Dem Fachmann sind die geeigneten Verdickungsmittel
e) geläufig. Die Mengen an Verdickungsmittel e) liegen
bei 30 bis 100, insbesondere 40 bis 80 Gewichtsteilen
(GT) der handelsüblichen Produkte.
Gegebenenfalls wird den Druckpasten noch etwas Wasser
zugesetzt, vor allem dann, wenn die Verbindungen a) und
b) nur in geringen Mengen zum Einsatz gekommen sind.
Im allgemeinen enthalten die fertigen Druckpasten mindestens
40 Gew.%, insbesondere 45 bis 70 Gew.% an Gesamtwasser.
Die Herstellung der Druckpasten gelingt in einfacher
Weise durch Mischen der Bestandteile, wobei zum Schluß
- falls erforderlich - noch die eventuell benötigte
Menge an Wasser zugesetzt wird. Diese Druckpaste wird
ganzflächig, bevorzugt musterförmig auf den Hilfsträger
aufgedruckt. Die Naßauflage beträgt dabei bei ganzflächigem
Druck 40 bis 60 Gew.%, bei musterförmigen Druck
entsprechend weniger. Die verwendeten Hilfsträger sind
an und für sich bekannt und der Fachmann wird alle für
die Umkehrbeschichtung üblichen Hilfsträger, insbesondere
Silikonpapiere heranziehen. Anschließend wird der bedruckte
Hilfsträger bei 90 bis 115°C getrocknet. Der
eigentliche Thermoumdruck wird auf einer Presse diskontinuierlich
oder auf einer üblichen Thermoumdruckanlage
kontinuierlich während etwa 15 bis 40 Sekunden (= Kontaktzeit)
bei 180 bis 220°C und einem Druck von etwa
12 bis 25 daN/cm vorgenommen. Auch diese Bedingungen
sind üblich und bekannt. Nach dem Umdrucken erfolgt die
Kondensation, die in bekannter Weise während etwa 2 bis
8 Minuten bei 130 bis 170°C erfolgt. Die Trockenauflage
liegt bei 10 bis 40 Gew.%, insbesondere bei 15 bis 30 Gew.%,
wobei sich bei dichter eingestellten Waren, z. B.
dichter Baumwollmaschenware, geringere Mengen (ca. 10
bis 15 Gew.%), bei leichter eingestellten Waren, z. B.
Batist oder feiner Baumwollmaschenware, höhere Mengen
(ca. 20 bis 35 Gew.%) auf der ausgerüsteten Ware befinden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die unterschiedlichsten
Textilmaterialien geeignet. So ist es ohne Belang,
ob natürliche oder synthetische Waren oder auch
Mischartikel, die dunkel oder hell eingefärbt sind, oder
ob leichter oder dichter eingestellte Materialien behandelt
werden, wobei bevorzugt Gewebe und Gewirke aus Baumwolle,
Baumwolle/Polyester, Polyamid und Polyester nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren glanzbedruckt werden. In
jedem Fall aber werden durch das vorliegende Verfahren,
bei dem eine ausgewählte Kombination von Verbindungen im
Thermoumdruck auf das Textilmaterial aufgebracht wird,
sehr gut waschbeständige Glanzdrucke erhalten, die sich
durch gute Haftung und einen weichen Griff auszeichnen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutern, wobei die angegebenen Mengen
in Gewichtsteilen (GT) zu verstehen sind.
Durch Zusammenmischung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
werden in üblicher Weise Druckpasten bereitet:
Die Rezepturen 1 bis 3 werden auf handelsübliches Umdruckpapier
aufgedruckt (Naßauflage des ganzflächigen Drucks
ca. 50 Gew.%), dann bei 100°C getrocknet und durch Umdrucken
während 30 Sekunden bei 190°C bei einem Druck
von 17 daN/cm auf der Thermoumdruckanlage auf einen Baumwollbatist
(ca. 100 g/m2) transferiert. Anschließend
wird das Gewebe 5 Minuten bei 150°C kondensiert.
Es wird ein glänzender Druck erhalten (Trockenauflage
durchschnittlich 20 Gew.%), der mehreren Wäschen widersteht,
wobei die beste Waschpermanenz durch Rezeptur
1 gegeben ist (über 5 × 40°C Maschinen-Wäschen). Der
Griff des behandelten Materials ist weich und geschmeidig.
In üblicher Weise wird eine Druckpaste folgender Zusammensetzung
bereitet:
Mit der obigen Rezeptur wird handelsübliches silikonisiertes
Umdruckpapier musterförmig bedruckt (Naßauflage
ca. 25 Gew.%), dann bei 110°C getrocknet und durch Umdrucken
während 25 Sekunden bei 200°C und einem Druck
von 20 daN/cm auf einer Presse auf eine schwere Baumwollmaschenware
(160 g/m2) transferiert.
Anschließend wird das so bedruckte Gewebe 4 Minuten bei
170°C kondensiert.
Es wird ein glänzender Druck mit einer Trockenauflage
von ca. 10 Gew.% erhalten, der äußerst waschbeständig
ist.
Der Griff des behandelten Materials bleibt angenehm weich.
Claims (9)
1. Verfahren zum waschbeständigen Glanzdrucken von
Textilien im Thermodruckverfahren unter Verwendung
eines Hilfsträgers, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Hilfsträger eine Druckpaste enthaltend
- a) Polyacrylate, Silikonelastomere, Polyurethane, Butadienstyrolcopolymere und/oder Polyvinylpropionat in handelsüblicher Form,
- b) vernetzbares Polyvinylacetat in handelsüblicher Form,
- c) Aminoplastharze in handelsüblicher Form,
- d) einen Härtungskatalysator, gegebenenfalls in wäßriger Lösung,
- e) Verdickungsmittel und
- f) gegebenenfalls zusätzliches Wasser,
aufgedruckt, getrocknet und der Umdruck vom Hilfsträger
auf das Textilsubstrat in üblicher Weise vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckpaste musterförmig aufgedruckt wird.
3. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Druckpaste wärmehärtbare
Polyacrylate in wäßriger Dispersion als Verbindungen a)
enthalten sind.
4. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Druckpaste wäßrige Lösungen
von Ethylenharnstoff- und/oder Triazinharzen als Verbindungen
c) enthalten sind.
5. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Druckpaste wäßrige Lösungen
von Aminhydrochloriden als Verbindungen d) enthalten
sind.
6. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckpaste
- - 300 bis 700, insbesondere 400 bis 600 GT handelsüblicher Verbindungen a),
- - 100 bis 500, insbesondere 200 bis 400 GT handelsüblicher Verbindungen b),
- - 10 bis 50, insbesondere 25 bis 40 GT handelsüblicher Verbindungen c),
- - 5 bis 50, insbesondere 5 bis 35 GT handelsüblicher Verbindungen d),
- - 30 bis 100, insbesondere 40 bis 80 GT an Verbindungen e) und
- - gegebenenfalls zusätzliches Wasser enthält.
7. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckpaste
- a) 400 bis 600 GT wärmehärtbare Polyacrylate in handelsüblicher Form,
- b) 200 bis 400 GT thermisch vernetzbares Polyvinylacetat in handelsüblicher Form,
- c) 25 bis 40 GT Dimethylolethylenharnstoff und/oder gegebenenfalls veretherte Methyloltriazine in wäßriger Lösung,
- d) 5 bis 35 GT Aminhydrochlorid in wäßriger Lösung,
- e) 40 bis 80 GT Verdickungsmittel und
- f) gegebenenfalls zusätzliches Wasser enthält.
8. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Trockenauflage von 10 bis 40,
insbesondere 15 bis 30 Gew.%, bezogen auf Gewicht des
Gewebes, aufgebracht wird.
Priority Applications (2)
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EP87107916A EP0248388A3 (de) | 1986-06-04 | 1987-06-02 | Verfahren zum waschbeständigen Glanzdrucken von Textilien im Thermoumdruckverfahren |
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