DE3618391A1 - Bestueckungseinrichtung mit einem feinpositioniermodul - Google Patents
Bestueckungseinrichtung mit einem feinpositioniermodulInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bestückungseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Bestückungseinrichtungen werden in der Regel in
Verbindung mit einem freiprogrammierbaren Industrierobo
ter, aber auch mit anderen Positioniersystemen verwendet.
Der Greifer der Bestückungseinrichtung ist beispielsweise
an einem Roboterarm angebracht und wird von diesem posi
tioniert.
Aufgrund von Fertigungs- und/oder Positioniertoleranzen
der Leiterplatte sowie von systemimmanenten Positionier
fehlern des Positioniersystems weichen die Soll-Koordina
ten für das zu positionierende Bauelement häufig von den
Ist-Koordinaten der Leiterplattenbohrungen ab.
Die Unterschiede zwischen Soll- und Ist-Position können
dabei so groß sein, daß sie nicht mehr durch eine
schwimmende Lagerung des Greifers ausgeglichen werden
können. Deshalb ist in der Vergangenheit versucht worden,
durch entsprechende Programmierung des Industrieroboters
zu erreichen, daß dieser die Abweichungen erkennt und
entsprechend die Soll-Position variiert.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese
bisher ergriffenen Maßnahmen nicht nur den Programmierauf
wand für den Industrieroboter erhöhen, sondern auch die
Ablaufgeschwindigkeit des Programms wesentlich herabset
zen. Darüber hinaus hat sich in der Praxis herausgestellt,
daß derartige flexible Reaktionen des Industrieroboters zu
einer Verschlechterung der Wiederholgenauigkeit der Posi
tionierung führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Bestüc
kungseinrichtung mit einem programmierbaren Positionier
system für einen Greifer gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 anzugeben, bei der auch größere Unterschiede
zwischen Soll- und Ist-Position der Leiterplattenbohrungen
ausgeglichen werden können, ohne daß die Bestückungsge
schwindigkeit wesentlich reduziert wird.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Überraschenderweise hat es sich herausgestellt, daß eine
kostengünstige Lösung der erfindungsgemäß gestellten
Aufgabe dadurch möglich wird, daß zwischen dem program
mierbaren Positioniersystem, also beispielsweise einem
Industrieroboter, und dem Greifer für das zu fügende
Bauelement ein zusätzliches Feinpositioniermodul vorgese
hen ist. Dieses Feinpositioniermodul ist mit einem Sensor
ausgerüstet, der Positionsdifferenzen zwischen dem zu
fügenden Bauelement und der Leiterplatte, also Positions
differenzen zwischen der Ist-Position und der Soll-Posi
tion erfaßt, die sich beispielsweise aufgrund von Ferti
gungs- und/oder Positioniertoleranzen der Leiterplatte,
aber auch aufgrund von Positioniertoleranzen des program
mierbaren Positioniersystems ergeben. Das Sensor-Ausgangs
signal liegt an einer Steuereinheit an, die das Feinposi
tioniermodul derart mit elektrischen Signalen beauf
schlagt, daß die Ist-Position des zu fügenden Bauelements
mit den Leiterplattenbohrungen in Übereinstimmung gebracht
wird, so daß der Industrieroboter durch eine entsprechende
Bewegung den Fügevorgang vornehmen kann.
Dabei hat es sich herausgestellt, daß der zusätzliche
Aufwand für ein Feinpositioniermodul durch den Gewinn an
Arbeitsgeschwindigkeit beim Fügevorgang und den verringer
ten Programmieraufwand für den Industrieroboter mehr als
ausgeglichen wird. Die erfindungsgemäße Lösung ist darü
ber hinaus wesentlich genauer als eine Bestückungseinrich
tung, bei der auch die Feinpositionierung beispielsweise
mittels eines Industrieroboters folgt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Prinzipiell ist es möglich, beliebige Feinpositioniermodu
le zu verwenden, solange sie eine Verschiebung und Drehung
aufgrund einer beispielsweise hydraulischen, pneumatischen
oder elektrischen Ansteuerung vornehmen können.
Eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Feinpositioniermoduls ist jedoch in den Ansprüchen 2
bis 7 gekennzeichnet.
Das in den Ansprüchen 2 bis 5 beanspruchte erfindungsge
mäße Feinpositioniermodul weist zwei um 90° versetzte
Parallelkurbelgetriebe auf. Derartige Parallelkurbelge
triebe haben den Vorteil, daß sie nicht nur in einfacher
Weise elektrisch ansteuerbar sind, sondern auch den weite
ren Vorteil, daß sie verhältnismäßig robust aufgebaut und
weitgehend spielfrei sind.
Die einzelnen Parallelkurbelgetriebe können in nahezu
beliebiger Weise angetrieben werden, besonders einfach ist
jedoch der in Anspruch 3 gekennzeichnete Antrieb, da
Piezo-Translatoren in nahezu beliebiger Ausführung kosten
günstig als Großserienprodukte zur Verfügung stehen.
Die in Anspruch 4 gekennzeichnete Anordnung des Piezo
Translators führt zu einer spielfreien Positionierung.
Darüber hinaus ist leicht eine Null-Lage definierbar, so
daß sich eine hohe Positionier- und Wiederholgenauigkeit
ergibt.
Die im Anspruch 5 gekennzeichnete Ausbildung führt zu
einem mechanisch einfachen Aufbau der beiden um 90° ver
setzten Parallelkurbelgetriebe.
Auch zur Durchführung der Drehung des Feinpositioniermo
duls um eine zur Greiferebene senkrechte Achse ist es
bevorzugt, gemäß Anspruch 6 einen Piezo-Translator zu
verwenden, der beispielsweise am Gestell des ersten Paral
lelkurbelgetriebes (Anspruch 7) abgestützt ist. Daneben
ist es natürlich auch möglich, andere Mittel, beispiels
weise Elektromagnete zu verwenden, die eine entsprechende
Drehung erzeugen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die einzige Figur der
Zeichnung näher beschrieben.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Feinpositioniermodul ist
zwischen einem programmierbaren Positioniersystem, bei
spielsweise einem Industrieroboter und dem eigentlichen
Greifer vorgesehen. Von dem programmierbaren Positionier
system und dem Greifer sind in der Zeichnung nur der
Roboterflansch 1 bzw. der Greiferflansch 2 dargestellt.
Im folgenden soll ein erfindungsgemäßer Aufbau des Feinpo
sitioniermoduls erläutert werden. Das erfindungsgemäße
Feinpositioniermodul weist zwei um 90° versetzte Parallel
kurbelgetriebe auf. Jedes Parallelkurbelgetriebe besteht
aus zwei Kurbeln 31 bzw. 32, einer Koppel 41 bzw. 42 und
einem Gestell 51 bzw. 52. Die Koppel 41 des ersten Paral
lelkurbelgetriebes ist einstückig mit dem Gestell 52 des
zweiten Getriebes ausgeführt, während die Koppel 42 des
zweiten Gestells einstückig mit dem Greiferflansch 2
ausgebildet ist. Ferner ist eine Deckplatte 6 für das
erste Parallelkurbelgetriebe vorgesehen. Die einzelnen
Teile sind in der in der Zeichnung dargestellten Weise
miteinander verbunden, wobei ausdrücklich auf die zeichne
rische Darstellung zur Erläuterung Bezug genommen wird.
Die verschiedenen Schraubenlöcher sind zum Teil zur Erläu
terung der einzelnen Verbindungen mit strichpunktierten
Linien verbunden.
In das Gestell 51 des ersten Parallelkurbelgetriebes ist
ein Drehzapfen 7 eingesetzt, der mit dem Roboterflansch 1
fest verbunden ist, und um den die beiden Parallelkurbel
getriebe drehbar sind. An dem Drehzapfen greifen - wie die
teilweise aufgebrochene Darstellung des ersten Parallel
kurbelgetriebes zeigt, ein Piezo-Translator 8 und eine
Druckfeder 9 an, so daß das Feinpositioniermodul durch
entsprechende Beaufschlagung des Piezo-Translators um den
Drehzapfen 7, d.h. um die z-Achse gedreht werden kann.
Ferner ist jeweils eine Kurbel 31 bzw. 32 der beiden
Parallelkurbelgetriebe zwischen einen weiteren Piezo-
Translator 101 bzw. 102 und eine Druckfeder 11 (in der
Figur ist nur die Druckfeder des ersten Parallelkurbelge
triebes zu sehen) eingespannt. Durch entsprechende Beauf
schlagung der beiden Piezo-Translatoren 101 bzw. 102
werden die Kurbeln der beiden Parallelkurbelgetriebe
angetrieben, wodurch der Greiferflansch 2 in x- bzw. y-
Richtung relativ zum Roboterflansch 1 verschoben wird.
Im folgenden soll die Funktionsweise des vorstehend be
schriebenen, erfindungsgemäß vorgesehenen und erfindungs
gemäß ausgebildeten Feinpositioniermoduls erläutert wer
den:
Der Roboter bringt das im Greifersystem befindliche Bau
element in Fügeposition über der Leiterplatte. In dieser
Stellung wird die tatsächliche Lage der Bauelementan
schlüsse durch einen (nicht dargestellten) Sensor erfaßt
und von der Steuereinheit mit der Position der zu treffen
den Bohrungen der Leiterplatte verglichen.
Bis zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Feinpositionier
modul im unausgelenktem Zustand, d.h. an den Piezo-Trans
latoren liegt gerade soviel Spannung an, daß sich das
Greifersystem in O-Position gegenüber der Fügeachse des
Roboters befindet.
Weichen die beiden Positionen voneinander ab, wird die an
den verschiedenen Piezo-Translatoren anliegende Spannung
von der ebenfalls nicht dargestellten Stuereinheit solange
erhöht oder verringert, bis die Positionen der Leiterplat
tenbohrungen und der Bauelementanschlüsse übereinstimmen.
Die Drehbewegung wird hervorgerufen durch den Piezo-
Translator 8, der exzentrisch gegen den Drehzapfen 7
drückt und somit ein Drehmoment erzeugt, das dem durch die
Druckfeder 9 erzeugten Drehmoment entgegenwirkt.
Die translatorische Bewegung in X- und Y-Richtung wird
durch die im jeweiligen Gestell der Parallelkurbelgetriebe
integrierten Piezo-Translatoren 101 und 102 erzeugt, die
jeweils eine Kurbel 31 bzw. 32, die durch eine Druckfeder
11 am Gestell 51 bzw. 52 abgestützt ist, antreiben. Die
Überlagerung der beiden Koppelkurven der Parallelkurbelge
triebe ergibt die translatorische Positionsänderung des
gesamten Greifersystems mit dem Bauelement. Sobald die
Positionen der Bauelementanschlüsse und der Leiterplatten
bohrungen übereinstimmen kann der Roboter das Bauelement
in Z-Richtung in die Leiterplatte einfügen.
Bevor das nächste Bauelement mit dem Greifer aufgenommen
wird, muß das Feinpositioniermodul wieder in den unausge
lenkten Zustand zurückversetzt werden.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben worden. Innerhalb des allgemeinen
Erfindungsgedankens, zum Ausgleich von Toleranzen zusätz
lich ein Feinpositioniermodul vorzusehen, sind selbstver
ständlich die verschiedensten Abwandlungen möglich.
Beispielsweise können die Piezo-Translatoren durch andere
Translatoren ersetzt werden, die beispielsweise auf dem
magnetorestriktiven Prinzip beruhen. Auch kann die Drehung
des Systems um eine zur Greiferebene senkrechte Achse
durch andere Maßnahmen, beispielsweise entsprechende
Magnete, bewerkstelligt werden.
Der Sensor und die Steuereinheit können mit den bei der
Positionserfassung bzw. Regelvorgängen üblichen Mitteln
realisiert werden. Auch ist es möglich, die Steuereinheit
für das Feinpositoniermodul in die allgemeine Steuerein
heit für den Bestückungsvorgang zu integrieren.
In jedem Falle hat jedoch das erfindungsgemäße vorgesehene
Feinpositioniermodul den Vorteil, daß eine schnelle Anpas
sung der Soll-Position des Greifers an die Ist-Position
der Leiterplattenbohrungen möglich ist, ohne daß in das
Ablaufprogramm des Industrieroboter eingegriffen werden
müßte oder dessen Wiederholgenauigkeit beeinträchtigt
werden würde. Auch ist das erfindungsgemäße Feinpositio
niermodul auch für andere Vorgänge als Bestückungsvorgänge
in Verbindung mit Positionierungen verwendbar.
Claims (7)
1. Bestückungseinrichtung mit einem programmgesteurten
Positioniersystem für einen Greifer, der das fügende
Bauelement hält und in eine Leiterplatte einsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Positioniersystem
und dem Greifer ein Feinpositioniermodul vorgesehen ist,
das den Greifer um eine zur Greiferebene senkrechte Achse
drehen und in der Greiferebene verschieben kann,
daß ein Sensor Positionsdifferenzen zwischen dem zu fügen den Bauelement und der Leiterplatte erfaßt, und
daß eine Steuereinheit an das Feinpositioniermodul ent sprechend den Ausgangssignalen des Sensors Steuersignale anlegt, durch die eine Verschiebung bzw. Drehung des Greifers relativ zum Positioniersystem erfolgt.
daß ein Sensor Positionsdifferenzen zwischen dem zu fügen den Bauelement und der Leiterplatte erfaßt, und
daß eine Steuereinheit an das Feinpositioniermodul ent sprechend den Ausgangssignalen des Sensors Steuersignale anlegt, durch die eine Verschiebung bzw. Drehung des Greifers relativ zum Positioniersystem erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Feinpositioniermodul zur
Verschiebung des Greifers in einer Ebene parallel zur
Greiferebene zwei um 90° versetzte Parallelkurbelgetriebe
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Piezo-Translator
ein Parallelkurbelgetriebe antreibt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kurbel (31, 32) des Paral
lelkurbelgetriebes zwischen einem Piezo-Translator (101,
102) und einer Druckfeder (11) eingespannt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (41) des ersten
Parallelkurbelgetriebes einstückig mit dem Gestell (52)
des zweiten Parallelkurbelgetriebes und die Koppel (42)
des zweiten Parallelkurbelgetriebes einstückig mit dem
Greiferflansch (2) verbunden ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung des Feinpositio
niermoduls um eine zur Greiferebene senkrechte Achse (z)
durch einen Piezo-Translator (8) erfolgt, der exzentrisch
an einem Drehzapfen (7) angreift.
7. Einrichtung nach Anspruch 6 in Verbindung mit einem
der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der exzentrisch am Dreh
zapfen (7) angreifende Piezo-Translator (8) am Gestell
(51) des ersten Parallelkurbelgetriebes abstützt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863618391 DE3618391A1 (de) | 1986-05-31 | 1986-05-31 | Bestueckungseinrichtung mit einem feinpositioniermodul |
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DE19863618391 DE3618391A1 (de) | 1986-05-31 | 1986-05-31 | Bestueckungseinrichtung mit einem feinpositioniermodul |
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DE3618391A1 true DE3618391A1 (de) | 1987-12-03 |
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Family
ID=6302062
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DE19863618391 Granted DE3618391A1 (de) | 1986-05-31 | 1986-05-31 | Bestueckungseinrichtung mit einem feinpositioniermodul |
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Also Published As
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