DE3617976C2 - - Google Patents
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- DE3617976C2 DE3617976C2 DE3617976A DE3617976A DE3617976C2 DE 3617976 C2 DE3617976 C2 DE 3617976C2 DE 3617976 A DE3617976 A DE 3617976A DE 3617976 A DE3617976 A DE 3617976A DE 3617976 C2 DE3617976 C2 DE 3617976C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D417/00—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00
- C07D417/02—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00 containing two hetero rings
- C07D417/12—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00 containing two hetero rings linked by a chain containing hetero atoms as chain links
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P7/00—Drugs for disorders of the blood or the extracellular fluid
- A61P7/02—Antithrombotic agents; Anticoagulants; Platelet aggregation inhibitors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D211/00—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings
- C07D211/04—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D211/80—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D211/84—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms, with at the most one bond to halogen directly attached to ring carbon atoms
- C07D211/90—Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen
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Description
Die Erfindung betrifft 1,4-Dihydropyridine mit antithromboti
scher Wirkung.
Die Rolle der Blutplättchen bei arteriellen Thrombosen steht
heutzutage über jedem Zweifel (J. M. Sullivan: "Blood Platelet
Function and Medicinal Chemistry", Seite 1, Elsevier Biomedical,
New York (1984), ebenso wie die Tatsache, daß die grundlegenden
Aktivierungsprozesse wie Adhäsion, Aggregation und Freiwerdungs
reaktion grundlegende Faktoren der Krankheitsentstehung von
thromboembolischen Störungen, die zu den wichtigsten Todesur
sachen in der westlichen Welt gehören, sind.
Die Bildung eines Plättchenkonglomerates an einem verletzten
Bereich eines Blutgefäßes ist der erste Schritt für die Throm
busbildung. Es besteht die Möglichkeit, daß Thrombenembolien
dann auftreten, wenn diese Thromben embolieren oder wenn die
Plättchen im Blutkreislauf aggregationsfördernde Mittel finden.
Arzneimittel, die diese Prozesse direkt oder indirekt verhin
dern, wären von unbestreitbarem Interesse für die therapeu
tische Regelung der pathologischen Situationen, in die die
Plättchen verwickelt sind, ebenso wie für die Verwendung bei
Prophylaxe und Behandlung arterieller Thrombosen.
Es ist bekannt, daß 1,4-Dihydropyridine als Blutplättchen
aggregationshemmer verwendet werden können (Chemical Abstracts,
Vol. 105 (1986), 108201 s). Die darin beschriebene Blutplättchen
aggregationshemmung durch Nifedipin, einem 1,4-Dihydropyridin,
ist durch andere Veröffentlichungen, zumindest was die ADP-indu
zierte Aggregation betrifft, in Frage gestellt (G. Davi et al.,
Thrombosis Research 28; (1982) 837-842).
R. Mannhold et al. (Qualitative and quantitative structure-
activity relationships of specific Ca antagonists, Progress
in Pharmacology (1982) Vol. 5/1, Seiten 29 ff.) beschreiben
1,4-Dihydropyridine mit Ca-antagonistischer Wirkung. Dabei
wurde festgestellt, daß insbesondere solche 1,4-Dihydropyri
dine, die in 4Stellung keinen Arylrest aufweisen, keine
antagonistische Wirkung zeigen.
Aus der DE-OS 26 52 201 sowie aus der EP-Bl-00 00 254 sind 1,2-
Benzisothiazol-3-one bekannt, die Inhibitoren der ADP-induzierten
Blutplättchenaggregation darstellen.
Diese Benzisothiazol-3-one haben jedoch den Nachteil, daß sie
eine hohe Toxizität aufweisen (K. H. Baggaley et al., J. Med.
Chem., 28 (1985), 1661-67).
Es konnte überraschenderweise festgestellt werden, daß eine be
stimmte Art von 1,4-Dihydropyridinen eine herausragende Aktivität
als Inhibitoren bei der Plättchenaktivierung entwickeln, ohne
dabei auf Herz oder den glatten Gefäßmuskel zu wirken, was eine
Eigenschaft der 1,4-Dihydropyridine mit calziumantagonistischer
Wirkung ist (A. Lasslo und R. P. Quintana: "Blood Platelet Func
tion and Medical Chemistry", S. 229, Elsevier Biomedical, New
York (1984)).
Die erfindungsgemäßen 1,4-Dihydropyridine haben die fol
gende allgemeine Formel (I)
bei der
R Wasserstoff oder eine gesättigte oder ungesättigte geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen;
R¹ einen gesättigten oder ungesättigten geradkettigen, verzweigten oder cyklischen Alkylrest mit 1 bis 12 Koh lenstoffatomen oder eine 2-(N-Salicylamid) Äthylgruppe darstellen kann; und
n eine Zahl von 1 oder 2 ist.
R Wasserstoff oder eine gesättigte oder ungesättigte geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen;
R¹ einen gesättigten oder ungesättigten geradkettigen, verzweigten oder cyklischen Alkylrest mit 1 bis 12 Koh lenstoffatomen oder eine 2-(N-Salicylamid) Äthylgruppe darstellen kann; und
n eine Zahl von 1 oder 2 ist.
Die Verbindungen der Formel (I) können durch nachfolgende auf der Hantz
schen Reaktion oder deren Abänderungen beruhende Verfahren her
gestellt werden:
- a) Eine Verbindung der Formel (II) bei der R und n wie oben definiert sind, wird mit einer Ver bindung der Formel (III) bei der R¹ wie oben definiert ist, umgesetzt, so daß man ei ne Verbindung der Formel (I) erhält.
- b) Eine Verbindung der Formel (IV) bei der n wie oben definiert ist, wird mit einer Verbindung der Formel (V), bei der R und R¹ wie oben definiert sind, umgesetzt, so daß man eine Verbindung der Formel (I) erhält.
- c) Eine Verbindung der Formel VI, CH₃-CO-CH₂-COOR¹bei der R¹ wie oben definiert ist, wird mit einer Verbindung der Formel (IV), bei der n wie oben definiert ist, sowie mit einer Verbindung der Formel (VII)R-CHObei der R wie oben definiert ist, umgesetzt, so daß man ei ne Verbindung der Formel (I) erhält.
- d) Eine Verbindung der Formel (VIII), bei der n wie oben definiert ist, wird mit einer Verbindung der Formel (III) bei der R¹ wie oben definiert ist, sowie mit einer Verbindung der Formel (VII), bei der R wie oben definiert ist, umgesetzt, so daß man eine Verbindung der Formel (I) er hält.
- e) Eine Verbindung der Formel (VI), bei der R¹, wie oben defi niert ist, mit einer Verbindung der Formel (VIII), bei der n wie oben definiert ist, und mit einer Verbindung der Formel (VII) bei der R wie oben definiert ist, sowie mit NH₃ umgesetzt, so daß man eine Verbindung der Formel (I) erhält.
Die vorliegende Erfindung schließt auch die Bildung stabi
ler Salze der Formel (I) mit organischen oder anorganischen
pharmakologisch akzeptierbaren Säuren ein.
Die Reaktionsbedingungen bei den Varianten a) bis e) sind fol
gende:
Als Lösungsmittel werden Wasser und sämtliche inerten organi
schen Lösungsmittel wie Alkohole, beispielsweise Methanol, Ätha
nol, Isopropanol und n-Butanol; Äther, beispielsweise niedere
Dialkyläther wie Diäthyläther, Ter-butylmethyläther oder cykli
sche Äther wie Tetrahydrofuran und -dioxan; niedere aliphati
sche Carboxylsäuren wie Essig- und Propionsäure; niedere Dial
kylformamide wie Dimethylformamid; niedere Alkylnitrile wie Ace
tonitril; Dimethylsulfoxid; und flüssige heteroaromatische Lau
gen wie Pyridin angesehen. Es können auch Gemische dieser Lö
sungsmittel einschließlich Wasser verwendet werden. Die Rea
gentien können nötigenfalls auch ohne Lösungsmittel umgesetzt
werden.
Die Reaktionstemperatur besträgt 20 bis 150°C vorzugsweise 50
bis 100°C. Normalerweise wird die Reaktion bei Siedetempera
tur des verwendeten Lösungsmittels durchgeführt.
Die Reaktion wird mit Normaldruck durchgeführt, kann jedoch
auch mit Überdruck stattfinden. Im allgemeinen arbeitet man je
doch mit Normaldruck.
Die Reaktionszeit beträgt zwischen 45 Minuten und 10 Stunden.
Erfindungsgemäß wird die Trennung und Isolierung des erhalte
nen Reaktionsproduktes mittels hierfür allgemein üblicher Tech
niken durchgeführt, wobei dieses Produkt noch einer Reinigung
durch Rekristallisierung, Destillation oder Chromatographie
unterworfen werden kann.
Die Verbindungen der Formel I und/oder gegebenenfalls ihre
physiologisch unbedenklichen Salze können im Gemisch mit
festen, flüssigen und/oder halbflüssigen Arzneimittelträgern
als Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin
verwendet werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organischen
oder anorganischen Stoffe in Frage, die für die parenterale,
enterale oder topikale Applikation geeignet sind und die
mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, wie bei
spielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Polyäthylen
glykole, Gelatine, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat, Talk,
Vaseline, Cholesterin. Zur parenteralen Applikation dienen
insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder wässerige Lösungen,
sowie Suspensionen, Emulsionen oder Implantate. Für die enterale
Applikation eignen sich Tabletten, Dragees, Kapseln, Sirupe, Säfte
oder Suppositorien, für die topikale Anwendung Salben,
Cremes oder Puder. Die angegebenen Zubereitungen können
gegebenenfalls sterilisiert sein oder Hilfsstoffe, wie Gleit-,
Konservierungs-, Stabilisierungs- oder Netzmittel, Emulga
toren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen Druckes,
Puffersubstanzen, Farb-, Geschmacks- und/oder Aromastoffe
enthalten.
Die Substanzen werden vorzugsweise in Dosierungen zwischen
10 und 1000 mg pro Dosierungseinheit verabreicht.
Zur Veranschaulichung der Erfindung sollen nachfolgende
Beispiele genannt werden:
10,1 ml (11,1 g; 0,13 mol) Diketen werden langsam unter
Umrühren einer auf 80°C vorgewärmten Mischung aus 30 g
(0,13 mol) N-(2-hydroxyäthyl)-1,2-benzisothiazol-3(2H)on
-1,1-dioxyd und 0,2 ml Triäthylamin zugegeben. Die Zuga
begeschwindigkeit wird so gesteuert, daß die Reaktions
temperatur bei 85-90°C bleibt. Nach Beendigung der Zuga
be wird die Reaktion unter Umrühren bei 90°C während drei
Stunden aufrechterhalten. Hiernach wird die erhaltene Lö
sung in 500 ml CH₂ Cl₂ gelöst, mit H₂O (2 × 500 ml) ausgewa
schen mittels Passage durch Aktivkohle-Diatonerde entfärbt
und auf Na₂SO₄-Anhydrid getrocknet. Die Verdampfung des
Lösungsmittels bei niedrigem Druck ergibt eine ölige Flüs
sigkeit von gelber Farbe die sich langsam verfestigt und
schließlich einen kristallinen Stoff mit einem Schmelz
punkt von 62-63°C (rekristallisiert in Äthanol) ergibt.
Die Reaktionsausbeute ist 88%.
I.R. Spektrum (NaCl) ν (cm-1): 2980, 1770, 1740, 1720, 1460, 1420
1330, 1260, 1190, 1150, 1050, 1000,
960, 750, 670, 610.
N.M.R. (CDCl₃) p.p.m: 7,8 (4H, m); 4,5 (2H, t); 4 (2H, t); 3,5(2H,
s); 2,2 (3H, s).
Ein Gemisch am 13,05 g (0,04 mol)[2-(N-(1,2-benzisothiazo
lyl-3(2H)on-1,1-dioxyd)äthyl]-acetylacetat, 5,41 (0,04 mol)
eines Äthyl-3-Aminokrotonats und 2,4 ml (1,85 g; 0,04 mol)
Acetaldehyd in 50 ml Äthanol werden im Rückfluß unter Um
rühren während 10 Stunden erhitzt. Nach Abkühlen der er
haltenen Lösung auf -10°C erhält man einen hellgelben
festen Stoff mit einem Schmelzpunkt von 144-6°C (rekri
stallisiert in Äthylacetat. Die Ausbeute der Reaktion be
trägt 81%.
Analyse für C₂₁H₂₄H₂O₇S
errechnet:
C 56,24, H 5,39, N 6,25%
gefunden:
C 55,96, H 5,54, N 5,98%
errechnet:
C 56,24, H 5,39, N 6,25%
gefunden:
C 55,96, H 5,54, N 5,98%
I.R.-Spektrum (KBr) ν (cm-1): 3400, 3130, 2980, 2940, 1750, 1700,
1620, 1480, 1450, 1340, 1330, 1300,
1280, 1220, 1180, 1100, 1060, 1000,
830, 790, 770, 750, 680, 610.
N.M.R.-Spektrum ( ε, DMSO-D₆)
p.p.m.: 8,5 (1H, sa); 8 (4H, m); 4,6 a 3,6 (7H,m);
2,2 (6H, s); 1,2 (3H, t); 0,9 (3h, d).
Eine Mischung aus 15 g (0,05 mol)[2-(N-(1,2-benzisothia
zolyl-3(2H)on-1,1-dioxyd)äthyl]-acetylacetat (erhalten nach
Beispiel 1), 5,55 g (0,05 mol) Methyl-3-aminokrotonats und
2,7 ml (2,12 g; 0,05 mol) Acetaldehyd in 50 ml Äthanol wer
den im Rückfluß unter Umrühren während 10 Stunden erhitzt.
Nach Verdampfung des Lösungsmittels bei niedrigem Druck
wird der erhaltene Rückstand in 15 ml siedendem Äthylace
tat gelöst. Man erhält so einen gelblichen festen Stoff mit
einem Schmelzpunkt von 146-9°C (rekristallisiert in Äthyla
cetat). Die Reaktionsausbeute beträgt 58%.
Analyse für C₂₀H₂₂N₂O₇S
errechnet:
C 55,29, H 5,10, N 6,45, S 7,38%
gefunden:
C 55,06, H 5,25, N 6,34, S 7,18%
errechnet:
C 55,29, H 5,10, N 6,45, S 7,38%
gefunden:
C 55,06, H 5,25, N 6,34, S 7,18%
I.R.-Spektrum (KBr) ν (cm-1): 3380, 3100, 3030, 2960, 1750, 1700, 1670,
1500, 1450, 1430, 1330, 1260, 1220, 1180,
1140, 1090, 1060, 770, 750, 670.
N.M.R.-Spektrum ( δ, CDCl₃ + DMSO-D₆)
p.p.m.: 8,2 (1H, sa); 7,9 (4H,m); 4,4 (2H, td); 4,1 (3H,
td); 3,6 (3H, s); 2,2 (6H, s); 0,8 (3H, d).
Ein Gemisch aus 15 g (0,05 mol)[2-(N(1,2-benzisothiazolyl
-3(2H)on-1,1-dioxyd))-äthyl]-acetylacetat (erhalten nach
Beispiel 1), 12,73 g (0,05 mol) 2-(N-salicylamid)äthyl-3-
aminokrotonat und 2,7 ml (2,12 g; 0,05 mol) Acetaldehyd in
50 ml Äthanol werden im Rückfluß unter Umrühren während
10 Stunden erhitzt. Nach Verdampfung des Lösungsmittels bei
niedrigem Druck wird der Rückstand in 10 ml siedendem Me
thanol gelöst, wonach diese Lösung auf -10°C abgekühlt
wird. Man erhält so einen leicht gelben festen Stoff mit
einem Schmelzpunkt von 86-90°C. Die Reaktionsausbeute be
trägt 46%.
Analyse für C₂₈H₂₉N₃O₉S
errechnet:
C 57,63, H 5,01, N 7,20, S 5,49%
gefunden:
C 57,42, H 5,12, N 6,94, S 5,23%
errechnet:
C 57,63, H 5,01, N 7,20, S 5,49%
gefunden:
C 57,42, H 5,12, N 6,94, S 5,23%
I.R.-Spektrum (KBr) n (cm-1): 3380, 3100, 2980, 1750, 1700, 1650, 1610
1560, 1500, 1350, 1310, 1220, 1200, 1150
1110, 1070, 780, 760, 680.
N.M.R.-Spektrum ( δ, DMSO-D₆)
p.p.m.: 12,3 (1H, sa); 8,8 (1H, m); 8,6 (1H, m); 8,6 bis
6,8 (8H, m); 4,7 bis 3,6 (9H, m); 2,3 (6H, s); 1
3H, sda).
A) [(N-(1,2-benzisothiazolyl-3(2H)on-1,1-dioxyd))-methyl]-
acetylacetat. 55,5 ml (60,9 g; 0,72 mol) Diketen werden
langsam unter Umrühren einer Suspension aus 128,69 g
(0,60 mol) N-hydroxymethyl-1,2-benzisothiazol-3 (2H)on-
1,1 dioxyd und 9,66 g (0,03 mol) Merkuriumacetat in 138 ml
Essigsäure zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe wird
das erhaltene Gemisch bei Umgebungstemperatur während 8
Stunden weiter gerührt und danach eine ganze Nacht stehen
gelassen. Der feste Rückstand wird abgefiltert, mit H₂O
gewaschen und getrocknet, wodurch man ein weißes Produkt
mit einem Schmelzpunkt von 111-3°C erhält. Die Reaktions
ausbeute beträgt 89%.
I.R.-Spektrum (KBr)
ν (cm-1): 3100, 3040, 1770, 1760, 1730, 1600,
1430, 1420, 1340, 1240, 1190, 1140,
1040, 1010, 970, 800, 750, 680,
650, 610.
N.M.R.-Spektrum ( ε, CDCl₃ + DMSO-D₆)
p.p.m.: 8 (4H, m); 5,8 (2H, s); 3,6(2H, s); 2,2 (3H, s).
Ein Gemisch aus 15 g (0,05 mol)[(N-(1,2-benzisothiazolyl-
3(2H)on-1,1dioxyd)-methyl]-acetylacetat 5,81 g (0,05 mol)
Methyl-3-aminokrotonats und 3 ml (2,22 g; 0,05 mol) Acetal
dehyd in 50 ml Äthanol werden im Rückfluß unter Umrühren
während 8 Stunden erhitzt. Hiernach wird die erhaltene
Lösung auf -10°C abgekühlt, wodurch ein gelber fester
Stoff mit einem Schmelzpunkt von 89-92°C (rekristalli
siert aus Äthanol) erhalten wird. Die Reaktionsausbeu
te beträgt 58%.
Analyse für C₁₉H₂₀N₂O₇S · C₂H₆O
errechnet:
C 54,07, H 5,62, N 6,00, S 6,87%
gefunden:
C 53,87, H 5,49, N 6,20, S 6,78%
errechnet:
C 54,07, H 5,62, N 6,00, S 6,87%
gefunden:
C 53,87, H 5,49, N 6,20, S 6,78%
I.R.-Spektrum (KBr)
ν (cm-1): 3460, 3400, 3120, 3000, 1760, 1700,
1660, 1500, 1440, 1390, 1350, 1260,
1220, 1190, 1140, 1100, 1030, 1000,
770, 750, 680.
N.M.R-Spektrum ( δ, CDCl₃)
p.p.m.: 7,9 (4H, m); 6,9 (1H, s); 5,9 (2H, s); 3,7
(6H, m + s); 2,8 (1H, s); 2,3 (6H, s); 1,3 bis
0,8 (3H + 3H, t + d).
Ein Gemisch aus 15 g (0,05 mol)[(N-(1,2-benzisothiazolyl-
3(2H)on-1,1-dioxyd))-methyl]-acetylacetat (erhalten gemäß
Beispiel 4), 6,52 g (0,05 mol) Acetaldehyd in 50 ml Äthanol
wird im Rückfluß während 8 Stunden erhitzt. Hiernach wird
die erhaltene Lösung auf -10°C abgekühlt, wodurch ein fester
Stoff mit einem Schmelzpunkt von 162-4°C (rekristallisiert
aus Äthylacetat und wäßrigem Äthanol) erhalten wird. Die
Reaktionsausbeute beträgt 40%.
Analyse für C₂₀H₂₂N₂O₇S
errechnet:
C 55,30, H 5,10, N 6,45, S 7,38%
gefunden:
C 55,00, H 5,12, N 6,47, S 7,55%
errechnet:
C 55,30, H 5,10, N 6,45, S 7,38%
gefunden:
C 55,00, H 5,12, N 6,47, S 7,55%
I.R.-Spektrum (KBr)
ν (cm-1): 3380, 2960, 1770, 1710, 1680, 1490, 1350,
1290, 1260, 1220, 1200, 1140, 1070, 1030,
770, 750, 680.
N.M.R.-Spektrum ( δ, CDCl₃)
p.p.m.: 7,9 (4H, m); 6,6 (1H, sa); 5,9 (2H, s); 4,3 bis 3,6
(2H + 2H, 2c); 2,3 (6H, s); 1,3 (3H, t); 1 (3H, d).
Ein Gemisch aus 20 g [2-(N-(1,2-benzisothiazolyl-3(2h)on-
1,1-dioxyd))-äthyl]acetylacetat (erhalten gemäß Beispiel
1), 7,40 g (0,06 mol) Methyl-3-aminokrotonat und 6,9 ml (5,53 g;
0,06 mol) Valeraldehyd in 65 ml Äthanol wird im Rückfluß
unter Umrühren während 10 Stunden erhitzt. Hiernach wird das
Lösungsmittel bei vermindertem Druck verdampft, wonach der
erhaltene Rückstand in 25 ml siedendem Äthylacetat gelöst
wird. Hierauf erfolgt eine Abkühlung auf Raumtemperatur.
Man erhält so einen hellgelben festen Stoff mit einem Schmelz
punkt von 119-121°C (rekristallisiert in Äthylacetat). Die
Reaktionsausbeute beträgt 68%.
I.R.-Spektrum (KBr)
ν (cm-1): 3340, 3100, 2960, 2920, 1740, 1710, 1660,
1490, 1450, 1350, 1270, 1220, 1190, 1140,
1090, 1010, 970, 790, 770, 760, 740,
670, 610.
N.M.R.-Spektrum ( δ, DMSO-D₆)
p.p.m.: 8,5 (1H sa); 8,2 bis 7,8 (4H, m); 4,4 bis 3,3 (5H
+ 3H, m + s); 2,2 (6H, s); 1,2 bis 0,5 (9H, m).
Die Antiplättchen-Wirkung der beschriebenen Verbindungen wur
de mittels eines Aktivitätstest "in vitro" und eines Thrombo
semodells "in vivo" bei Mäusen gemessen. Die Ergebnisse sind
folgende:
- A) Aggregation "in vitro" auf menschlichen Blutplättchen (Born,
G.V.R., Nature 194 : 927 (1962)).
Verwendet wurde zitriertes menschliches Blut aus dem plätt chenreiches Blutplasma gewonnen wurde. Bruchteile von 450 µl plättchenreichen Blutes wurden bei 37°C zusammen mit den un tersuchten Verbindungen bei einer einzigen Konzentration von 10-4 M während 15 Minuten inkubiert. Die Aggregationsmittel (Kollagen 2 µg/ml und ADP 2,5 M) werden in einem Volumen von 50 µl zugegeben. Die Aggregation wurde als Verminderung der optischen Dichte der Plättchensuspension gemessen.
Gleichzeitig mit der Aggregation wurde die Wirkung auf die Freisetzungsreaktion bestimmt, die die Sekretion von ATP auf die aktivierten Plättchen mißt (Feinmann, R.D., Lubowsky, J., Charo, I.F. Zabinski, M.P.; J. Lab. Clin. Med 90 : 125 (1977)).
Die erhaltenen Ergebnisse zeigt Tabelle 1. - B) Thrombosemodell "in vivo" (DiMinno, G., Silver, M.J.; J. Phar
macol. Exptl. Ther. 225 : 57 (1983)).
Es handelt sich um einen Test, der für das "screening" von antithrombotischen Agentien, die eine primäre Aktivität ge genüber dem Plättchen-Thromboembolismus aufweisen, geeignet ist.
Durchgeführt wurde dieser Test mit 30 g schweren männlichen CD-1 Charles River Mäusen, denen intravenös 15 µg Kollagen und 1,8 µg Epinephrin in 100 µl einer isotonen salzigen Lösung injiziert wurde. Etwa 90% der Tiere starben oder blieben während mehr als 15 Minuten gelähmt.
Die Drogen wurden intraperitonal verabreicht und zwar als Sus pension in 0,5%iger C.M.C. Die Schutzwirkung derselben gegenü ber der Thrombose wurde zwischen 1 und 4 Stunden nach Verab reichung gemessen.
Die Ergebnisse zeigt Tabelle 2.
Nachgereicht am 9. September 1987:
Der Verbindung von Beispiel 1, nämlich
[2-(N-(1,2-benzisothiazolyl-3(2H)on-1,1-dioxyd)-äthyl]-2,6 dimethyl-5-äthoxycarbonyl-4methyl-1,4 dihydropyridin-3- carboxylat
wurde als Vertreter der Dihydropyridine die aus der Entgegen haltung R. Mannhold et al., "Qualitative and quantitative structure-activity relationships of specific Ca antagonists", Progress in Pharmacology, Vol. 5/1 (1982) aus Seite 33 be kannte Verbindung mit der Bezeichnung A gegenübergestellt. Diese Verbindung und stellt einen Baustein der beanspruchten Verbindung 1 dar und wird in den nachfolgenden Untersuchun gen aufgeführt als:
Der Verbindung von Beispiel 1, nämlich
[2-(N-(1,2-benzisothiazolyl-3(2H)on-1,1-dioxyd)-äthyl]-2,6 dimethyl-5-äthoxycarbonyl-4methyl-1,4 dihydropyridin-3- carboxylat
wurde als Vertreter der Dihydropyridine die aus der Entgegen haltung R. Mannhold et al., "Qualitative and quantitative structure-activity relationships of specific Ca antagonists", Progress in Pharmacology, Vol. 5/1 (1982) aus Seite 33 be kannte Verbindung mit der Bezeichnung A gegenübergestellt. Diese Verbindung und stellt einen Baustein der beanspruchten Verbindung 1 dar und wird in den nachfolgenden Untersuchun gen aufgeführt als:
Als Vertreter der Benzisothiazolin-3-onen wurde dasjenige
ausgewählt, das dem entsprechenden Baustein in der bean
spruchten Verbindung 1 entspricht, und wird nachfolgend
bezeichnet als:
Die beispielsweise aus der EP-B1 00 00 254 bekannten Benz
isothiazol-3-one sind starke Inhibitoren der ADP-induzierten
Blutplättchenaggregation. Wie jedoch aus einer Veröffentli
chung der Anmelderin des zuvor genannten europäischen Patents,
der Beecham-Group Ltd. zu entnehmen (K.H. Baggaley, et al.,
J. Med. Chem., 28, 1661-67 (1985)), weisen diese Substanzen
eine hohe Toxizität auf.
Es wurden daher Versuche entsprechend dem unter B) aufgeführ
ten Thrombose-Modell "in vivo" gemacht. Die Verabreichung
der Verbindungen erfolgte intraperitoneal und ergab die in
Tabelle 1 zusammengestellten Ergebnisse. Die dabei aufge
führten Zahlenwerte drücken in Prozent die gegen Thrombose
geschützten Mäuse aus.
Aus Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß die beanspruchte Verbin
dung 1 jeweils die beste Schutzwirkung zeigte, die bereits
bei geringer Dosis gute Werte zeigt.
Um diese Werte noch aussagekräftiger zu machen, wurden
Dosierung/Effektkurven für jede der Verbindungen 1, A und B
erstellt, um die Minimaldosis für den Erhalt eines 50%igen
Schutzes (ED₅₀) zu erreichen. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Übersicht zusammengestellt. Untersuchungen mit
Verbindung B wurden lediglich bei intraperitonealer Verab
reichung bestimmt, wobei der ED₅₀-Wert bei etwa 50 mg/kg
liegt. Der ED₅₀-Wert von der beanspruchten Verbindung 1
liegt etwa im Bereich von 1 mg/kg, der Wert von Verbindung A
etwa bei 5 mg/kg.
Der ED₅₀-Wert von Verbindung B (50 mg/kg bei intraperitona
ler Verabreichung) liegt bereits in der Nähe des LD₅₀-Wertes
bei Mäusen, d. h. dem Wert, bei dem 50% der Tiere bei Verab
reichung der Verbindung sterben.
Wie aus der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen ist, liegt
der LD₅₀-Wert von Verbindung B etwa bei 200, wohingegen der
von Verbindung 1 jenseits von 1000 liegt.
Zusätzlich wurde noch an Ratten und Hunde in Toxizitätstests
während 28 Tagen die Verbindung 1 oral verabreicht. Die Sub
stanz wurde von beiden Tiergruppen gut toleriert. Es konnten
keine schädlichen Anzeichen festgestellt werden. Männliche
Ratten tolerierten die 28tägige Verabreichung in Dosierun
gen bis zu 450 mg/kg ohne schädliche Wirkungen.
Die zuvor gezeigten Untersuchungen zeigen eine gegenüber den
bekannten Verbindungen A und B erhöhte Wirksamkeit, d. h.
Schutz vor Thrombose, wobei gleichzeitig nur eine geringe
Verabreichungsdosis notwendig ist.
Diese überraschenden Eigenschaften waren bei einer Kombina
tion aus Bausteinen der Verbindung A und B zur Verbindung 1
nicht zu erwarten. So ist es insbesondere überraschend, daß
eine sehr geringe Toxizität zu beobachten ist.
Es wurden weitere Untersuchungen hinsichtlich der kardiovas
kulären Effekte der Verbindung 1 durchgeführt, und zwar:
- - Kalium-induzierte Kontraktion der Hasenaorta;
- - Inotropische Aktivität der linken Herzvorhöfe;
- - Herz-Kreislaufparameter einer betäubten Katze;
- - arterialer Blutdruck;
- - EKG;
- - Atemfrequenz.
Die Wirkung der Verbindung 1 wurde auf 35 mM K⁺-induzierte
Kontraktion einer Hasenaorta bestimmt. Dabei wurde festge
stellt, daß bei Konzentrationen unter 10-7 M die Verbindung 1
keinen Einfluß auf die Kalium-induzierte Kontraktion der
Hasenaorta ausübt. Ebenso zeigt die Verbindung 1 bei Kon
zentrationen unter 10-7 M keinen Einfluß auf die inotropische
Aktivität der linken Herzvorhöfe.
Bei intravenöser oder intraperitonaler Verabreichung der
Verbindung 1 (jeweils in Mengen von 20 mg/kg und 0,1 mg/kg)
an betäubte Katzen konnte keine Veränderung des EKG, des
arteriellen Blutdrucks oder der Atemfrequenz festgestellt
werden.
Diese Ergebnisse zeigen, daß bei Anwendung von therapeutisch
wirksamen Konzentrationsmengen kein kardiovaskulärer Effekt,
d. h. kein Einfluß auf die Herztätigkeit bzw. die damit ver
bundenen Gefäße zu beobachten ist.
Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die angemeldeten Ver
bindungen bei drohenden Verstopfungen der Herzkranzgefäße,
beispielsweise bei Angina pectoris, einzusetzen, um eine
Plättchenaggregation zu verhindern.
Dabei ist die Inhibitionswirkung der erfindungsgemäßen Ver
bindungen - wobei hier wiederum stellvertretend die Verbin
dung 1 ausgewählt wurde -, zumindest gleich oder besser als
die von den Verbindungen A bzw. B bekannten Wirkungen. Bei
diesen Untersuchungen wurde auf die Methode A) der Aggrega
tion "in vitro" auf menschliche Blutplättchen zurückgegrif
fen. Die Konzentration der untersuchten Substanzen Verbin
dung 1, A und B betrugen dabei 100 µM. Bei diesen Unter
suchungen wurde auch Nifedipin als Vergleichssubstanz heran
gezogen, das bisher in der Literatur als Inhibitorsubstanz
für Plättchenaggregation bekannt ist. Nifedipin unterschei
det sich von der Verbindung A dadurch, daß die Methylgruppe
in 4-Stellung durch eine ortho-nitrophenyl-Gruppe ersetzt
ist. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zu
sammengestellt und sind in Prozent der Inhibition angegeben.
Aus diesen Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die erfindungs
gemäße Verbindung 1, was die ADP-induzierte Aggregation be
trifft, größenordnungsmäßig in etwa gleich den Effekten der
Verbindung B ist, wobei jedoch, wie bereits zuvor dargelegt,
nicht die bei diesen Verbindungen beobachtete Toxizität vor
handen ist. Das bedeutet, die erfindungsgemäße Verbindung 1
behält in etwa die guten Wirkungen bezüglich der Inhibition
der ADP-induzierten Aggregation unter gleichzeitiger Aus
schaltung der unerwünschten Nebenwirkungen der Benzisothia
zol-3-one (Verbindung B). Dies war nicht zu erwarten und ist
als überraschender Effekt zu werten. Dieser führt dann zu
den zuvor bereits erwähnten überlegenen therapeutischen
Eigenschaften gegenüber den bekannten Verbindungen.
Die Inhibition der Kollagen-induzierten Aggregation sowie der
Kollagen-induzierten Freisetzungsreaktion der Verbindung 1
ist gegenüber den Wirkungen der Verbindungen A bzw. B in
etwa um den Faktor 4 bis 8 besser, was ebenfalls durch die
Kombination von Verbindung A und B nicht zu erwarten war.
Auch dieses Ergebnis ist als überraschend zu bezeichnen und
resultiert in überlegenen therapeutischen Eigenschaften.
Weitere "in vitro"-Studien wurden durchgeführt, um festzu
stellen, ob weitere blutplättchenaggregationshemmende Akti
vitäten bestehen. Hierzu wurde der Plättchenaktivierungsfaktor
(Platelet activating factor = PAF) und die Epinephrin-indu
zierte Blutplättchenaggregation gemessen. Die Plättchenagg
regation wurde mittels des Standardverfahrens mit einem
Lumi-Aggregometer (Chrono-Log Co., Haventon, Pa., USA) ge
messen. Die Freisetzungsreaktion bezüglich PAF wurde mittels
der Luziferin-Luzifase-Methode gemessen. Die Konzentration
an Epinephrin betrug dabei 5 µg/ml, der PAF 2 nM. In der
nachfolgenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse zusammen
gestellt, wobei die Zahlen den Konzentrationen (in µM) ent
sprechen, die erforderlich sind, um 50% Inhibition zu er
reichen (EC₅₀-Wert).
Aus der Tabelle 5 ist zu entnehmen, daß die Verbindung 1
progressiv die PAF-induzierte Blutplättchenaggregation und
die Freisetzungsreaktion unterbindet.
Aus diesen Ergebnissen ist erneut die als überraschend und
hervorragend zu bezeichnende Inhibitionswirkung zu entnehmen,
die angesichts der Wirkungen der Verbindung A bzw. B durch
Kombination dieser Bausteine nicht zu erwarten war.
Zusammenfassend gesehen, zeigen die erfindungsgemäßen Ver
bindungen eine spezifische Blutplättchenaggregationshemmungs
wirkung, ohne dabei eine Blockierwirkung auf die langsamen
Kalziumkanäle zu zeigen. Gleichzeitig fehlt die Toxizität
und es ist eine gute Verträglichkeit in Tierversuchen be
obachtet worden.
Claims (5)
1. 1,4-Dihydropyridine mit Nutzen als antithrombotische
Medikamente, die eine außergewöhnliche Wirkung als
Inhibitoren der Blutplättchenaktivität aufweisen und
gleichzeitig keine Wirkung auf Herz und glatten Gefäßmuskel
zeigen, dadurch gekennzeichnet, daß sie die folgende Formel
(I) aufweisen:
bei der
R Wasserstoff oder eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit gerader oder verzweigter Kette mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt;
R¹ einen geradkettigen, verzweigten oder cyklischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 1-12 Kohlenstoffatomen oder eine 2-(N-salicylamid)äthyl-Gruppe darstellen kann;
n eine Nummer von 1 oder 2 ist.
R Wasserstoff oder eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit gerader oder verzweigter Kette mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt;
R¹ einen geradkettigen, verzweigten oder cyklischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 1-12 Kohlenstoffatomen oder eine 2-(N-salicylamid)äthyl-Gruppe darstellen kann;
n eine Nummer von 1 oder 2 ist.
2. 1,4-Dihydropyridine gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die verschiedenen Reste der Formel (I)
folgende Bedeutung haben:
- (a) R = Methyl, R¹ = Äthyl und n = 2
- (b) R = Methyl, R¹ = Methyl und n = 2
- (c) R = Methyl, R¹ = 2-(N-salicylamid)äthyl und n = 2
- (d) R = Methyl, R¹ = Methyl und n = 1
- (e) R = Methyl, R¹ = Äthyl und n = 1
- (f) R = n-Butyl, R¹ = Methyl und n = 2
3. Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dhydropyridinen wie
in Anspruch 1 beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß in an
sich bekannter Weise
- a) eine Verbindung der Formel (II) bei der R und n wie oben definiert sind, mit einer Verbin dung der Formel (III) bei der R¹ wie oben definiert ist, umsetzt, so daß man ei ne Verbindung der Formel (I) erhält.
- b) eine Verbindung der Formel IV bei der n wie oben definiert ist, mit einer Verbindung der Formel (V), bei der R und R¹ wie oben definiert sind, umsetzt, so daß eine Verbindung der Formel (I) erhält.
- c) eine Verbindung der Formel (VI) CH₃-CO-CH₂-COOR¹bei der R¹ wie oben definiert ist, mit einer Verbindung ge mäß Formel IV, bei der n wie oben definiert ist, und einer Verbindung der Formel (VII)R-CHObei der R wie oben definiert ist, umsetzt, so daß man ei ne Verbindung der Formel (I) erhält.
- d) eine Verbindung der Formel (VIII) bei der n wie oben definiert ist, mit einer Verbindung gemäß Formel (III), bei der R¹ wie oben definiert ist, und einer Verbindung der Formel (VII), bei der R wie oben definiert ist, umsetzt, so daß man eine Verbindung der Formel (I) er hält.
- e) eine Verbindung der Formel (VI), bei der R¹ wie oben de finiert ist, mit einer Verbindung gemäß Formel (VIII), bei der n wie oben definiert ist, und mit einer Verbindung der Formel (VII) bei der R wie oben definiert ist, sowie mit NH₃ umsetzt, so daß man eine Verbindung der Formel (I) erhält.
4. Arzneimittel zur Thromboseprophylaxe und -therapie,
dadurch gekennzeichnet, daß diese zumindest eine Verbindung
der Formel (I) gemäß Anspruch 1 enthalten.
5. Arzneimittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net daß, diese ungiftige, pharmazeutisch unbedenkliche Bin
demittel enthalten.
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