DE3617015A1 - Kraftstoffeinspritzventil mit weichsitz - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil mit weichsitzInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Kraftstoffeinspritzventil nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Aus der DE-OS 29 36 332 ist bereits ein
druckbetätigtes Kraftstoffeinspritzventil bekannt, bei welchem sich
der Ventilkörper nach außen hin öffnet, um die Abspritzöffnung frei
zugeben. Um einen dichten Verschluß zwischen Ventilnadel und Sitz
träger im geschlossenen Zustand eines solchen Kraftstoffeinspritz
ventils sicherzustellen, müssen die schließenden Flächen sehr exakt
bearbeitet sein. Der Sitzträger wird zu diesem Zweck feingeschlif
fen, die Ventilnadel sogar geläppt. Schon kleine Qualitätsmängel der
bearbeiteten Flächen können bei einem solchen Kraftstoffeinspritz
ventil zu Leckverlusten führen. Da sowohl die Ventilnadel als auch
der Sitzträger dauerhaft korrosionssicher sein müssen, werden bei
solchen Kraftstoffeinspritzventilen hochwertige, nicht rostende
Stähle verwandt. Dies bedingt sowohl hohe Materialkosten als auch
hohe Fertigungskosten.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
durch die Verwendung eines elastischen Einsatzes im Bereich des Ven
tilsitzes das Ventil in nicht betätigtem Zustand absolut dicht
schließt. Da die Abdichtung vor allem durch die elastische Formände
rung des Einsatzes sichergestellt ist, sind die Anforderungen an die
Oberfläche der Ventilnadel nicht so hoch, wie bei einer metallischen
Dichtung. Es kann beispielsweise eine Ventilnadel aus Messing ver
wendet werden. Diese läßt sich leicht herstellen, die Anforderung an
ihre Oberflächengüte ist wegen der sitzseitigen elastischen Auflage
nicht sehr hoch. Weiterhin bietet Messing den Vorteil, korrosions
sicher zu sein.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Kraftstoffeinspritzventiles möglich.
Insbesondere ist es vorteilhaft, nicht nur den elastischen Ventil
sitz, sondern auch die mit diesem zusammenwirkende Dichtfläche der
Ventilnadels konisch zu gestalten. Das Kraftstoffeinspritzventil ar
beitet dann mit einem immer gleichen mittleren Sitzinnendurchmesser
und damit Öffnungsdruck, da die durch den Kraftstoffdruck beauf
schlagte Fläche an der Ventilnadel keiner Veränderung unterliegt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung ver
einfacht dargestellt und in der folgenden Beschreibung näher er
läutert. Fig. 1 zeigt ein Kraftstoffeinspritzventil, Fig. 2 eine
Detaildarstellung des Sitzträgers des Kraftstoffeionspritzventils,
Fig. 3 ebenfalls eine Detaildarstellung des Sitzträgers, jedoch in
einer anderen Ausführungsform.
Das in Fig. 1 dargestellte Kraftstoffeinspritzventil ist insbe
sondere für eine Einspritzung von Kraftstoff in das Saugrohr von
gemischverdichtenden fremdgezündeten Brennkraftmaschinen bestimmt
und weist einen Düsenhalter 1 auf, in dem an einem Ende ein Sitz
träger 2 angeordnet ist. Der Sitzträger 2 liegt an einer Schulter 3
des Düsenhalters 1 unter Zwischenlage einer Scheibe 4 an und wird
durch einen umgebördelten Rand 6 des Düsenhalters 1 fixiert. Im
Sitzträger 2 ist koaxial eine zweistufige Aufnahmebohrung 7 eingear
beitet, welche einen rotationssymetrisch geformten Einsatz 10 auf
nimmt. Der Einsatz 10 verfügt über eine Durchgangsbohrung 11, welche
mit radialem Abstand einen Teil einer Ventilnadel 13 umschließt. Die
Ventilnadel 13 endet in einem Schließkopf 14, dessen größter Durch
messer größer ist als der Durchmesser der Durchgangsbohrung 11 und
welcher teilweise aus dem Kraftstoffeinspritzventil herausragt. Der
Schließkopf 14 weist ungefähr die Form einer Halbkugel auf, deren
Flachseite dem Kraftstoffeinspritzventil abgewandt ist. Andererseits
endet die Ventilnadel 13 in einem näherungsweise kugeligen Kopf 16.
Der Bereich zwischen Schließkopf 14 und Kopf 16 der Ventilnadel 13
ist in Form eines schlanken Schaftes 17 ausgebildet. Der Durchmesser
des Schaftes 17 ist so bemessen, daß zwischen Schaft 17 und Durch
gangsbohrung 11 ein ringförmiger Strömungskanal 19 verbleibt. Der
ringförmige Strömungskanal 19 ist in der dem Kopf 16 zugewandten
Richtung offen, in der dem Kopf 16 abgewandten Richtung jedoch durch
den Schließkopf 14 verschließbar.
Der Kopf 16 der Ventilnadel 13 liegt in einer Mulde 21 eines Feder
tellers 22 so an, daß bei einer Kraft auf den Federteller 22 in der
dem Schließkopf 14 abgewandten Richtung eine Zugkraft auf die Ven
tilnadel 13 ausgeübt wird. Diese Kraft, welche bestrebt ist, den
Federteller 22 in dem Schließkopf 14 abgewandter Richtung zu bewe
gen, wird durch eine Druckfeder 24 aufgebracht, welche sich einer
seits an einer Außenschulter 25 des Federtellers 22 abstützt und
welche sich andererseits am Sitzträger 2 abstützt. Die Abstützung am
Sitzträger 2 kann auch, wie in Fig. 1 dargestellt, unter Zwischen
lage einer Ringscheibe 26 erfolgen. Die Druckfeder 24 umschließt
koaxial die Ventilnadel 13, um das auf den Federteller 22 wirkende,
resultierende Moment klein zu halten.
Zur Durchführung des Schaftes 17 der Ventilnadel 13 durch den Feder
teller 22 befindet sich koaxial im Federteller 22 eine Öffnung 28,
deren Durchmesser geringfügig größer ist als der Durchmesser des
Schaftes 17 der Ventilnadel 13. Um ein "Wandern" des Kopfes 16 in
nerhalb der Mulde 21 des Federtellers 22 zu ermöglichen (etwa bei
einer Schrägstellung des Federtellers 22), sind die einander zuge
wandten Konturen von Kopf 16 der Ventilnadel 13 und Mulde 21 des
Federtellers 22 aufeinander abgestimmt.
Ventilnadel 13, Federteller 22 und Druckfeder 24 befinden sich in
einem durch den Düsenhalter 1 gebildeten Innnenraum 30 des Kraft
stoffeinspritzventils. Die Zuführung von Kraftstoff in den Innenraum
30 erfolgt über eine in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Zuführ
leitung 31. Zur Befestigung des Kraftstoffeinspritzventils an der
Brennkraftmaschine befindet sich am Düsenhalter 1 ein Schraubgewinde
33. Um das Einschrauben, etwa mittels eines Werkzeuges, zu erleich
tern, ist am Düsenhalter 1 ein Sechskant 34 angebracht.
Das Kraftstoffeinspritzventil öffnet immer dann, wenn der auf die
Ventilnadel 13 wirkende Kraftstoffdruck eine Kraft bewirkt, welche
größer ist als die Summe aus der Schließkraft der Druckfeder 24 und
der Druckkraft der Atmosphäre auf den Ventilnadel 13.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Auf
nahmebohrung 7 besteht aus einem engeren Abschnitt 36, welcher sich
in der dem Kopf 16 zugewandten Richtung zu einem erweiterten Ab
schnitt 37 vergrößert. In der dem Schließkopf 14 zugewandten Rich
tung hingegen schließt sich an den engeren Abschnitt 36 der Aufnah
mebohrung 7 eine sich erweiternde konische Bohrung 38 an. Der Ein
satz 10 ist in der Weise geformt, daß er sich mit seinen äußeren
Mantelflächen an die beiden Abschnitte 36, 37 der Aufnahmebohrung 7
sowie an die konische Bohrung 38 anlegt. Die inneren Flächen des
Einsatzes 10 hingegen setzen sich zusammen aus der Durchgangsbohrung
11 und einem kurzen, sich konisch erweiternden Ventilsitz 40, wel
cher in etwa parallel zu der konischen Bohrung 38 des Sitzträgers 2
verläuft. Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn so
wohl der Winkel der konischen Bohrung 38 des Sitzträgers 2 als auch
der Winkel des Ventilsitzes 40 ungefähr 35°, bezogen auf die Ventil
längsachse, beträgt.
Der Einsatz 10 besteht aus einem elastischen Material, dessen Ela
stizität mindestens so groß ist, daß auch bei normal bearbeiteter
Oberfläche des Schließkopfes 14 eine absolute Dichtheit zwischen
Schließkopf 14 und Ventilsitz 40 bei geschlossenem Ventil gewähr
leistet ist, d. h. Formungenauigkeiten von Schließkopf 14 oder Ven
tilsitz 40 können ausgeglichen werden. Andererseits darf auch eine
Obergrenze der Elastizität des Werkstoffes des Einsatzes 10 nicht
überschritten werden, denn durch das Eindringen des Schließkopfes 14
in das Material des Einsatzes 10 kommt es zu einer größenmäßig nicht
genau definierbaren Flächenauflage zwischen Schließkopf 14 und Ven
tilsitz 40. Da die Größe der Fläche den wirksamen Sitzinnendurch
messer festlegt und damit auch die durch den Kraftstoffdruck beauf
schlagte Fläche, kann es bei zu starkem Eindringen des Schließkopfes
14 in den Einsatz 10 zu Änderungen des Ventil-Öffnungsdrucks kommen.
Als in diesem Sinne besonders vorteilhafte Werkstoffe für den Ein
satz 10 sind Fluor-Elastomere nach SKM-Qualität zu nennen, z.B. der
Werkstoff Viton der Firma Dupont.
In Fig. 2 ist die Ventilnadel 13 in leicht geöffneter Position dar
gestellt. Der Schließkopf 14, welcher ungefähr die Kontur einer
Halbkugel aufweist, hebt dabei vom Ventilsitz 40 am Einsatz 10 ab,
durch den dabei freiwerdenden konischen, ringförmigen Spalt 41 kann
der Kraftstoff nach außerhalb des Kraftstoffeinspritzventils ent
weichen. Die Zentrierung der Ventilnadel 13 innerhalb des Sitz
trägers 2 erfolgt bei geöffnetem Ventil dynamisch durch die inner
halb des ringförmigen Spaltes 41 strömende Kraftstoffmenge. Bei ge
schlossenem Ventil hingegen findet eine Zentrierung der Ventilnadel
13 dadurch statt, daß diese sich mit dem kugelförmigen Teil ihres
Schließkopfes 14 an den Ventilsitz 40 anlegt, die eigentliche Zen
trierung wird dabei durch den konischen Verlauf des Ventilsitzes 40
erreicht. Da die Oberfläche des Schließkopfes 14 halbkugelförmig
ausgebildet ist, die des korrespondierenden Ventilsitzes 40 hingegen
konisch, dringt der Schließkopf 14 geringfügig in das Material des
Einsatzes 10 ein, die Berührungsfläche zwischen beiden Teilen ent
spricht deshalb der Kontur des Schließkopfes 14.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig. 3. Hier
bei weist der Schließkopf 14 a nicht die Form einer Halbkugel auf,
sondern er ist konisch geformt. Dabei ist der Öffnungswinkel dieses
konischen Schließkopfes 14 a kleiner als der Öffnungswinkel des ko
nischen Ventilsitzes 40. Bei geschlossenem Ventil legt sich deshalb,
wie in Fig. 3 dargestellt, der Schließkopf 14 a an eine Dichtkante
43 des Einsatzes 10 an, welche den Übergang zwischen Durchgangs
bohrung 11 und konischem Ventilsitz 40 bildet. Im Gegensatz zu dem
Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 2 besteht also keine flächige
Berührung zwischen Schließkopf 14 und Ventilsitz 40, sondern eine
Linienberührung entlang der Dichtkante 43. Der Vorteil dieser Aus
führungsform liegt darin, daß durch die Linienberührung eine even
tuelle Schrägstellung der Ventilnadel 13 innerhalb der Durchgangs
bohrung 11 keinen Einfluß auf den wirksamen Sitzinnendurchmesser hat
und damit die durch den Druck des Kraftstoffes beaufschlagte Fläche
am konischen Schließkopf 14 a bei geschlossenem Ventil immer die
gleiche Größe aufweist. Der Druck, bei welchem das Ventil öffnet,
ist damit gleichbleibend.
Um den Einfluß eines eventuellen Quellens des für den Einsatz 10
verwendeten Elastomers gering zu halten, ist die Materialstärke im
Bereich des Ventilsitzes, d.h. zwischen Ventilsitz 40 und konischer
Bohrung 38 des Sitzträgers 2, möglichst gering zu halten.
Als Werkstoff für den Sitzträger 2 kann vorteilhaft Messing verwen
det werden. Messing läßt sich leicht bearbeiten und ist korrosions
fest.
Claims (7)
1. Kraftstoffeinspritzventil mit einer einen Sitzträger durchra
genden, den Kraftstoffausgang steuernden Ventilnadel, welche sich
zum Öffnen nach außen hin entgegen der Kraft einer Feder bewegt und
welche sich zum Schließen mit einem Schließkopf gegen einen Ventil
sitz legt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (40) an einem
Einsatz (10) aus elastischem Werkstoff ausgebildet ist, welcher
einen Teil des Sitzträgers (2) bildet.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Einsatz (10) in einer Aufnahmebohrung (7) des Sitz
trägers (2) befestigt ist.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilsitz (40) an einem sich nach außen hin er
weiternden Abschnitt des Einsatzes (10) ausgebildet ist.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der sich nach außen hin erweiternde, den Ventilsitz (40)
bildende Abschnitt des Einsatzes (10) stromaufwärts an einer Dicht
kante (43) in eine Durchgangsbohrung (11) übergeht und bei geschlos
senem Ventil der Schließkopf (14 a) an der Dichtkante (43) anliegt
(Fig. 3).
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Schließkopf (14 a) die Form eines sich nach außen hin
erweiternden Konus aufweist.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (10) aus einem Fluor-
Elastomer besteht.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Sitzträger (2) aus Messing besteht.
Priority Applications (2)
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JP12034787A JPS62284958A (ja) | 1986-05-21 | 1987-05-19 | 燃料噴射弁 |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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ID=6301258
Family Applications (1)
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Country Status (2)
Country | Link |
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JP (1) | JPS62284958A (de) |
DE (1) | DE3617015A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0468009A1 (de) * | 1990-01-26 | 1992-01-29 | Orbital Eng Pty | Kraftstoffeinspritzdüse. |
AT413303B (de) * | 2003-05-05 | 2006-01-15 | Avl List Gmbh | Einrichtung zur messung des brennraumdruckes |
DE102006003668A1 (de) * | 2006-01-26 | 2007-08-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Brennstoffeinspritzventil mit nach aussen öffnender Düsennadel |
DE102011006828A1 (de) | 2011-04-06 | 2012-10-11 | Robert Bosch Gmbh | Ventil zum Zumessen eines Mediums |
Families Citing this family (1)
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1986
- 1986-05-21 DE DE19863617015 patent/DE3617015A1/de not_active Withdrawn
-
1987
- 1987-05-19 JP JP12034787A patent/JPS62284958A/ja active Pending
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DE102011006828A1 (de) | 2011-04-06 | 2012-10-11 | Robert Bosch Gmbh | Ventil zum Zumessen eines Mediums |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPS62284958A (ja) | 1987-12-10 |
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