DE3615561A1 - Flammwidrige, borax enthaltende polyharnstoffschaumstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung - Google Patents
Flammwidrige, borax enthaltende polyharnstoffschaumstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendungInfo
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Description
Die Herstellung von Polyharnstoffschaumstoffen durch Umsetzung von organi
schen Polyisocyanaten mit mindestens einer chemisch äquivalenten Menge
von Wasser in Gegenwart einer Imidazolverbindung wird beschrieben in der
DE-A 26 27 719 (US 42 34 693). Zur Verminderung der Brennbarkeit können
nach Angaben der EP-PS 5 903 der Reaktionsmischung als flammhemmende
Zusatzstoffe Triarylphosphate und/oder aromatische Halogenverbindungen,
beispielsweise in einer Menge von 10 bis 200 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Polyisocyanates, einverleibt werden. Nachteilig an den be
schriebenen Polyharnstoffen ist, daß sie im Brandfalle gegebenenfalls
toxische Rauchgase in hoher Dichte bilden.
Niedrigdichte, flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe mit verminderter
Rauchentwicklung im Brandfalle können gemäß DE-OS 3 33 389 hergestellt
werden durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten mit Wasser in
Gegenwart von Katalysatoren, Hilfsmitteln und Flammschutzmittel, sowie
Molybdänverbindungen, Metalloxiden und/oder löslichen organischen Metall
verbindungen als Rauchgas reduzierende Zusatzstoffe.
Obgleich die Polyharnstoffschaumstoffe im Brandfalle eine deutlich ver
minderte Rauchentwicklung zeigen, konnten sie nicht allen technischen
Anforderungen, insbesondere den strengen Sicherheitsvorschriften des
Bergbaus beim Ausfüllen von Hohlräumen, genügen.
In der EP-OS 00 93 392 werden ferner Polyharnstoffschaumstoffe, herge
stellt aus Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten und Wasser beschrie
ben, die zur Verminderung der Dichte und Erhöhung der Druckfestigkeit
geringe Mengen eines niedermolekularen Alkanols oder Alkylendiols enthal
ten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, die Flammwidrigkeit
von Polyharnstoffschaumstoffen unter Verwendung von zweckmäßigerweise
anorganischen Flammschutzmitteln zu verbessern und im Brandfalle die
Bildung von gegebenenfalls toxischen Rauchgasen zu vermindern.
Diese Forderungen konnten überraschenderweise im wesentlichen erfüllt
werden durch die Verwendung von Borax als Flammschutzmittel.
Gegenstand der Erfindung sind somit flammwidrige Polyharnstoffschaum
stoffe, hergestellt durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten mit
Wasser in Gegenwart von Katalysatoren, Hilfsmitteln und/oder Zusatz
stoffen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Flammschutzmittel
Borax eingelagert enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind ferner ein Verfahren zur Herstellung von
flammwidrigen Polyharnstoffschaumstoffen gemäß Patentanspruch 6 und die
Verwendung der erfindungsgemäßen Polyharnstoffschaumstoffe nach An
spruch 1, als Isoliermaterial im Bausektor und im Verkehrswesen für Ver
kehrsmittel gemäß Patentanspruch 9.
Die erfindungsgemäßen mit Borax gefüllten Polyharnstoffschaumstoffe
besitzen eine Dichte von 60 bis 160 kg/m3 , vorzugsweise von 80 bis
120 kg/m3 und sind als zu ungefähr 80%, vorzugsweise bis zu 60% ge
schlossenzellig. Die in den Zellmembranen eingelagerten Boraxpartikel
können durch exzessive Extraktion mit heißem Wasser extrahiert werden;
die erhaltenen, im wesentlichen boraxfreie Polyharnstoffschaumstoffe
weisen eine Dichte von 12 bis 30 kg/m3, vorzugsweise von 18 bis
25 kg/m3 auf. An der beflammten Oberfläche bildet sich im Brandfalle aus
der Boraxschmelze eine Sperrschicht, die in Verbindung mit dem freiwerden
den Kristallwasserdampf einen sehr guten Flammschutz bietet. Die erfin
dungsgemäßen Polyharnstoffschaumstoffe ergeben in der Brandschachtprüfung
nach DIN 4102 mindestens die Klassifizierung B 1. Die Entzündungstempera
tur nach DIN 54 836 (ASTM D 1929-77) der 70 Gew.-% Borax eingelagert
enthaltenden Polyharnstoffschaumstoffe liegt über 600°C, während die
salzfreien Polyharnstoffschäume eine Entzündungstemperatur von ungefähr
200° bis 250°C aufweisen. Die Wärmeleitzahl bei 10° nach DIN 52 612
zeigte Werte von 0,035 bis 0,050 W/(m. K), vorzugsweise von 0,037 bis
0,042 W/(m. K).
Zu den zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyharnstoffschaumstoffe
verwendbaren Ausgangskomponenten ist folgendes auszuführen:
Als organische Polyisocyanate kommen aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische und vorzugsweise aromatische mehrwertige Isocyanate in
Frage, wobei insbesondere gegebenenfalls modifzierte aromatische Polyiso
cyanate mit einem geringen Dampfdruck Verwendung finden. Als aromatische
Polyisocyanate seien beispielhaft genannt 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenyl
methan-diisocyanat und die entsprechenden Isomerengemische, Polyphenyl-
polymethylen-polyisocyanate und Gemische aus Diphenylmethan-diisocyanata
ten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI).
Geeignet sind auch sogenannte modifizierte mehrwertige Isocyanate, d. h.
Polyisocyanate, die durch chemische Umsetzung von Di- und/oder Polyiso
cyanaten erhalten werden. In Betracht kommen beispielsweise Ester-,
Harnstoff-, Biuret-, Allophanat- und vorzugsweise Urethan-, Uretonimin-,
Isocyanurat- und/oder Carbodiimidgruppen enthaltende vorzugsweise aromati
sche Di- und/oder Polyisocyanate, insbesondere solche auf Basis von
4,4′-, 2,4′-, 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylen-di
isocyanat, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten und Roh-MDI. Die
organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanate können einzeln
oder in Form von Mischungen eingesetzt werden.
Besonders gut bewährt haben sich und daher vorzugsweise verwendet werden
Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-
polyisocyanaten mit einem Diphenylmethan-diisocyanat-Isomerengehalt von
40 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 45 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht und modifizierte, insbesondere Carbodiimid-, Isocyanurat-, Ure
than- und/oder Uretonimingruppen enthaltende Diphenylmethan-diisocyanate,
Diphenylmethan-diisocyanat-Isomerengemische und Roh-MDI mit einem NCO-Ge
halt von 33,6 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 31 bis 21 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht.
Das zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyharnstoffschaumstoffe als
Vernetzungsmittel und zur Bildung von Kohlendioxid als Treibgas erforder
liche Wasser wird in solchen Mengen verwendet, daß in der Reaktions
mischung das Verhältnis von NCO-Gruppen der Polyisocyanate zu Mol Wasser
1 : 1,2 bis 8, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 6 und insbesondere 1 : 3 bis 4,5 be
trägt. Bei Verwendung einer gegebenenfalls modifizierten Mischung aus
Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten
mit einem NCO-Gehalt von 33,6 bis 15 Gew.-% als organisches Polyisocyanat
werden zweckmäßigerweise pro 100 Gew.-Teile der gegebenenfalls modifi
zierten Polyisocyanatmischung 10 bis 40 Gew.-Teile, vorzugsweise 20 bis
30 Gew.-Teile Wasser eingesetzt.
Als Flammschutzmittel wird erfindungsgemäß Borax, Na2B4O7 · 10 H2O, in
reiner oder vorzugsweise in technischer Form verwendet. Geeignet sind
jedoch auch Mischungen aus Borax mit anderen Boraxhydraten, beispiels
weise solchen mit 5 und/oder 2 Molen Kristallwasser oder anderen Verun
einigungen in untergeordneten Mengen. Das Borax, das zweckmäßigerweise
in dem als Treibmittel erforderlichen Wasser bzw. in der sogenannten
A-Komponente gelöst wird, wobei pro Gew.-Teil Wasser oder A-Komponente
bis zu 12 Gew.-Teilen, vorzugsweise bis 10 Gew.-Teile Borax gelöst
werden können, ohne daß die Verschäumungsreaktion gestört oder auch nur
beeinträchtigt wird, findet in Mengen von 150 bis 400 Gew.-Teilen, vor
zugsweise von 200 bis 400 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen organisches
Polyisocyanat Anwendung.
Wie bereits dargelegt wurde, wird die Umsetzung der organischen Polyiso
cyanate mit Wasser in Gegenwart von Borax, Katalysatoren, Hilfsmitteln
und/oder Zusatzstoffen durchgeführt.
Geeignete Katalysatoren zur Beschleunigung der Polyisocyanat-Wasserreak
tion sind tertiäre Amine, wie z. B. gegebenenfalls mit Alkylgruppen substi
tuierte Imidazole, Dimethylpiperazin, Triethylendiamin, N-Ethyl- oder
vorzugsweise N-Methylmorpholin. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen,
Borax eingelagert enthaltenden Polyharnstoffschaumstoffe werden jedoch
als Katalysatoren zweckmäßigerweise permethylierte Alkylendiamine, per
methylierte Polyalkylenpolyamine, Trialkanolamine, Dialkanolamine und
vorzugsweise Dialkylalkanolamine verwendet. Im einzelnen seien beispiel
haft genannt: N,N,N′,N′-Tetramethyl-butylendiamin-1,4, permethylierte
Polyalkylenpolyamine wie z. B. N,N,N′,N′′,N′′′,N′′′′,N′′′′-Heptamethyl-tetraethy
len-pentamin und vorzugsweise N,N,N′,N′′,N′′-Pentamethyl-diethylentriamin
und Alkanolamine wie z. B. Triethanolamin, N-Methyl-, N-Ethyl-diethanol
amin und vorzugsweise N,N-Dimethylethanolamin. Die erforderliche Katalysa
tormenge ist abhängig von der Wirksamtkeit des in Frage kommenden Katalysa
tors. Im allgemeinen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, 0,5 bis
10 Gew.-Teile, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-Teile Katalysator pro
100 Gew.-Teile organisches Polyisocyanat zu verwenden.
Als Hilfsmittel kommen oberflächenaktive Verbindungen in Betracht, welche
zur Unterstützung der Homogenisierung der Ausgangsstoffe dienen und
gegebenenfalls auch geeignet sind, die Zellstruktur zu regulieren. Ge
nannt seien beispielsweise Emulgatoren, wie die Natriumsalze von Ricinus
ölsulfaten oder von Fettsäuren sowie Salze von Fettsäuren mit Aminen,
z. B. ölsaures Diethylamin oder stearinsaures Diethanolamin, Salze von
Sulfonsäuren, z. B. Alkali- und Ammoniumsalze von Dodecylbenzol- oder
Dinaphthylmethandisulfonsäure und Ricinolsäure; Schaumstabilisatoren, wie
Siloxan-Oxalkylen-Mischpolymerisate und andere Organopolysiloxane,
oxethylierte Alkylphenole, oxethylierte Fettalkohole, Paraffinöle, Rici
nusöl- bzw. Ricinolsäureester und Türkischrotöl und Zellregler, wie
Paraffine, Fettalkohole und Dimethylpolysiloxane. Vorzugsweise eingesetzt
werden Natriumsulforicinat (Türkischrotöl) und Organopolysiloxane. Die
oberflächenaktiven Substanzen werden üblicherweise in Mengen von 0 bis
10 Gew.-Teilen, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-Teilen und die Schaumstabilisa
toren und Zellregler in Mengen von 0,01 bis 2,0 Gew.-Teilen vorzugsweise
0,2 bis 2,0 Gew.-Teilen und insbesondere 0,3 bis 1,0 Gew.-Teilen bezogen
auf 100 Gew.-Teile des organischen Polyisocyanats angewandt.
Zur Verbesserung der Stabilität des schaumbildenden Polyharnstoff-Systems
oder zur Verminderung der Sprödigkeit des gebildeten Polyharnstoffschaum
stoffs kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, insbesondere der A-Kompo
nente, eine geringe Menge einer organischen polyfunktionellen Hydroxylver
bindung, beispielsweise eines mehrwertigen Alkohols mit einem Molekular
gewicht von 60 bis 300 oder eines höhermolekularen Polyols, beispiels
weise eines di- bis tetrafunktionellen, vorzugsweise di- und/oder trifunk
tionellen Polyesterpolyols mit einem Molekulargewicht von 400 bis 3000
oder insbesondere eines 2- bis 8funktionellen, vorzugsweise 2- bis
4funktionellen Polyether-polyols mit einem Molekulargewicht von 300 bis
6000, vorzugsweise 300 bis 4500 einzuverleiben. Als mehrwertige Alkohole
seien beispielhaft genannt: Ethandiol, Diethylenglykol, 1,2-, 1,3-Propan
diol, Dipropylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol, Cyclohexantriol, Pentaerythrit,
Sorbit und Saccharose. Als Polyester-polyole werden vorzugsweise Polyadi
pate auf Basis von Diolen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder deren Ge
mische wie z. B. Hexandiol-1,6-, Hexandiol-1,6/Butandiol-1,4-, Ethandiol-,
Ethandiol/Butandiol-1,4- und/oder Butandiol-1,4/Pentandiol-1,5/Hexandiol-
1,6-polyadipat und als Polyether-polyole Polyoxyethylen-polyole, Polyoxy-
propylenpolyole oder vorzugsweise Polyoxypropylen-polyoxyethylen-polyole
verwendet. Vorzugsweise werden keine polyfunktionellen Hydroxylverbin
dungen mitverwendet. Sofern diese eingesetzt werden, werden sie üblicher
weise in solchen Mengen verwendet, daß das NCO- zu OH-Gruppenverhältnis
1 : 0,001 bis 0,1, vorzugsweise 1 : 0,01 bis 0,03 beträgt.
Die polyfunktionellen Hydroxylverbindungen können zur Modifizierung der
organischen Polyisocyanate der B-Komponente oder, wie bereits ausgeführt
wurde, der A-Komponente zur Verbesserung deren Stabilität hinzugefügt
werden.
Zusätzlich zu Borax können die erfindungsgemäßen Polyharnstoffschaum
stoffe noch andere flammhemmende Zusatzstoffe eingelagert oder gebunden
enthalten. Bewährt haben sich insbesondere flammhemmende Substanzen, die
gleichzeitig eine weichmachende Wirkung zeigen und die Tendenz zur
Sprödigkeit der Polyharnstoffschaumstoffe verringern. Beispielhaft ge
nannt seien Tris-(halogenalkyl)phosphate wie z. B. Tris-(2,3-dichlor-
propyl)-phosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl)-phosphat und vorzugsweise
Tris-(2-chlorethyl)-phosphat, die in Mengen von 10 bis 70 Gew.-%, vorzugs
weise 40 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Polyisocyanatgewicht, eingesetzt
werden.
Zur Verminderung der Rauchentwicklung im Brandfalle können den flamm
widrigen Polyharnstoffschaumstoffen gegebenenfalls zusätzlich Rauchgas
reduzierende Zusatzstoffe, beispielsweise aus der Gruppe der Molybdänver
bindungen, wie z. B. Molybdänoxide, Molybdänsäure und Molybdänchloride und
Metalloxide, vorzugsweise Schwermetalloxide und insbesondere Kupfer-
(II)oxid und/oder Molybdän(VI)oxid einverleibt werden. Besonders bewährt
haben sich jedoch, und daher vorzugsweise verwendet, werden lösliche,
organische Metallverbindungen, wie z. B. Bis-(cyclopentadienyl)-eisen und
insbesondere Kupfernaphthenat, Kupferoctoat und/oder Kupferoleat.
Die in Betracht kommenden Molybdänverbindungen, Metalloxide und/oder
löslichen, organischen Metallverbindungen werden üblicherweise in Mengen
von 3 bis 30 Gew.-Teilen, vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-Teilen pro
100 Gew.-Teilen organisches Polyisocyanat eingesetzt. Unter löslichen,
organischen Metallverbindungen sind auch solche zu verstehen, die in
einer Menge von 3 bis 30 Gew.-Teilen in einer Mischung aus 100 Gew.-Tei
len organischem Polyisocyanat und 10 bis 70 Gew.-Teilen Tris-(2-chlor
ethyl)-phosphat bei Raumtemperatur im wesentlichen vollständig löslich
sind oder, sofern sie bei erhöhten Temperaturen gelöst werden, über einen
Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur eine im wesentlichen stabile
Lösung bilden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen
Polyharnstoffschaumstoffe hergestellt durch Umsetzung bei 20 bis 40°C von
100 Gew.-Teilen einer gegebenfalls modifizierten Mischung aus Roh-MDI mit einem NCO-Gehalt von 33,6 bis 15 Gew.-% mit
10 bis 40 Gew.-Teilen Wasser in Gegenwart von
0,5 bis 10 Gew.-Teilen Dimethylethanolamin als Katalysator,
0,2 bis 2,0 Gew.-Teilen eines Polyoxyalkylen-polysiloxan als Schaum stabilisator,
0 bis 10,0 Gew.-Teilen Natriumsulforicinat als Emulgator,
150 bis 400 Gew.-Teilen Borax
10 bis 70 Gew.-Teilen Tris-(2-chlorethyl)phosphat als flammhemmender Zusatzstoff, und
0 bis 30 Gew.-Teilen Kupfer-(II)oxid, Molybdän-(VI)oxid, vorzugsweise Kupfernaphthenat, Kupferoctoat und/oder Kupferoleat.
100 Gew.-Teilen einer gegebenfalls modifizierten Mischung aus Roh-MDI mit einem NCO-Gehalt von 33,6 bis 15 Gew.-% mit
10 bis 40 Gew.-Teilen Wasser in Gegenwart von
0,5 bis 10 Gew.-Teilen Dimethylethanolamin als Katalysator,
0,2 bis 2,0 Gew.-Teilen eines Polyoxyalkylen-polysiloxan als Schaum stabilisator,
0 bis 10,0 Gew.-Teilen Natriumsulforicinat als Emulgator,
150 bis 400 Gew.-Teilen Borax
10 bis 70 Gew.-Teilen Tris-(2-chlorethyl)phosphat als flammhemmender Zusatzstoff, und
0 bis 30 Gew.-Teilen Kupfer-(II)oxid, Molybdän-(VI)oxid, vorzugsweise Kupfernaphthenat, Kupferoctoat und/oder Kupferoleat.
Die erfindungsgemäßen Polyharnstoffschaumstoffe werden vorzugsweise nach
dem one shot-Verfahren bei Temperaturen von 10 bis 50°, vorzugsweise 20
bis 40°C hergestellt.
Die Ausgangskomponenten können als Einzelstoffe oder in Form von Ge
mischen einer Mischvorrichtung zugeführt und in dieser intensiv vermischt
werden. Als besonders zweckmäßig hat es sich jedoch erwiesen, nach dem
Zweikomponenten-Verfahren zu arbeiten und das Wasser, Borax, Katalysa
toren, Hilfsmittel und gegebenenfalls organische polyfunktionelle
Hydroxylverbindungen und Rauchgas reduzierende Zusatzstoffe zu der so
genannten A-Komponente zu vereinigen und als sogenannte B-Komponente eine
Mischung aus organischen gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanaten,
sowie gegebenenfalls zusätzliche flammhemmende und Rauchgas reduzieren
den Zusatzstoffen zu verwenden. Vorteilhaft ist hierbei, daß die A- und
B-Komponenten getrennt längere Zeit gelagert und einfach transportiert
werden können und zur Herstellung der Polyharnstoffschaumstoffe nur noch
in den entsprechenden Mengenverhältnissen intensiv gemischt werden
müssen.
Die erfindungsgemäßen flammwidrigen Polyharnstoffschaumstoffe eignen sich
als Isoliermaterialien im Bausektor z. B. für Gebäude, im Verkehrswesen
für Verkehrsmittel aller Art, zum Hinterschäumen von Sandwichelementen u. a.
A-Komponente: Mischung aus
97,3 Gew.-Teilen Wasser, 1200 Gew.-Teilen Borax, 8,1 Gew.-Teilen Di-
methylethanolamin, 12,2 Gew.-Teilen Natriumsulforicinat und 2,4 Gew.-Tei
len Silikonstabilisator (R Tegostab 1400 der Goldschmidt AG, Essen).
B-Komponente: Mischung aus
420 Gew.-Teilen eines Gemisches aus Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten mit einem NCO-Gehalt von
31 Gew.-%, 180 Gew.-Teilen Trichlorethylphosphat und 30 Gew.-Teilen
Kupfernaphthenat.
1320 Gew.-Teile der A-Komponente und 630 Gew.-Teile der B-Komponente
wurden bei 23°C intensiv gemischt und die Reaktionsmischung in einem
offenen Karton (Größe 20 × 20 × 20 cm) frei aufschäumen gelassen.
Mischzeit: 30 Sekunden
Startzeit: 20 Sekunden
Steigzeit: 120 Sekunden.
Mischzeit: 30 Sekunden
Startzeit: 20 Sekunden
Steigzeit: 120 Sekunden.
Man erhielt einen Polyharnstoffschaumstoff mit einem Gehalt an ge
schlossenen Zellen von 60%, einer Dichte von 120 g/cm3, einer Druck
spannung bei 10% Stauchung nach DIN 53 421 von 0,016 N/mm2 und einer
Wärmeleitzahl bei 10°C nach DIN 52 612 von 0,039 W/m. K). Der Schaumstoff
ergab in der Brandschachtprüfung nach DIN 4102 die Klassifizierung B 1 und
besaß eine Entzündungstemperatur nach DIN 54 836 von 635°C.
Verfuhr man analog von Angaben des Beispiels, verwendete jedoch anstelle
von Borax maximal 120 Gew.-Teile der folgenden anorganischen Salze:
Dinatriumhydrogenphosphat,
Ammoniumpolyphosphat,
Alaun,
Soda oder
Aluminiumhydrat,
so traten bereits bei der Verschäumung Störungen auf. Die erhaltenen Polyharnstoffschaumstoffe waren für technische Anwendungen unbrauchbar.
Dinatriumhydrogenphosphat,
Ammoniumpolyphosphat,
Alaun,
Soda oder
Aluminiumhydrat,
so traten bereits bei der Verschäumung Störungen auf. Die erhaltenen Polyharnstoffschaumstoffe waren für technische Anwendungen unbrauchbar.
Claims (9)
1. Flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe, hergestellt durch Umsetzung
von organischen Polyisocyanaten mit Wasser in Gegenwart von Kataly
satoren, Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Flammschutzmittel Borax eingelagert enthalten.
2. Flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit Borax gefüllten Schaumstoffe eine Dichte
von 60 bis 160 kg/m3, vorzugsweise von 80 bis 120 kg/m3 besitzen.
3. Flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Herstellung pro 100 Gew.-Teile organi
sches Polyisocyanat 150 bis 400 Gew.-Teile Borax verwendet werden.
4. Flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das eingelagerte Borax mit Wasser im wesentlichen
vollständig extrahiert werden kann und der erhaltene Polyharnstoff
schaumstoff danach eine Dichte von 12 bis 30 kg/m3 besitzt.
5. Flammwidrige Polyharnstoffschaumstoffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zu ihrer Herstellung als organisches Polyiso
cyanat eine Mischung aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Poly
phenyl-polymethylen-polyisocyanaten verwendet wird.
6. Verfahren zur Herstellung von flammwidrigen Polyharnstoffschaum
stoffen durch Umsetzung von organischen Polyisocyanaten mit Wasser in
Gegenwart von Katalysatoren, Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Flammschutzmittel Borax verwen
det.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man pro
100 Gew.-Teile organisches Polyisocyanat 150 bis 400 Gew.-Teile Borax
verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als organi
sches Polyisocyanat eine Mischung aus Diphenylmethan-diisocyanaten
und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten verwendet.
9. Verwendung von flammwidrigen Polyharnstoffen nach Anspruch 1 als
Isoliermaterial im Bausektor und im Verkehrswesen für Verkehrsmittel.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615561 DE3615561A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Flammwidrige, borax enthaltende polyharnstoffschaumstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615561 DE3615561A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Flammwidrige, borax enthaltende polyharnstoffschaumstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3615561A1 true DE3615561A1 (de) | 1987-11-12 |
Family
ID=6300405
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615561 Withdrawn DE3615561A1 (de) | 1986-05-09 | 1986-05-09 | Flammwidrige, borax enthaltende polyharnstoffschaumstoffe, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3615561A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN117486632A (zh) * | 2023-11-01 | 2024-02-02 | 西南科技大学 | 一种聚脲泡沫混凝土及其制备方法 |
-
1986
- 1986-05-09 DE DE19863615561 patent/DE3615561A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN117486632A (zh) * | 2023-11-01 | 2024-02-02 | 西南科技大学 | 一种聚脲泡沫混凝土及其制备方法 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |