DE3615559A1 - Hochspannungsschalter - Google Patents
HochspannungsschalterInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Hochspannungs
schalter nach dem ersten Teil von Patentanspruch 1.
Hierbei nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik
von Hochspannungsschaltern Bezug, wie er etwa in der
US-A-31 10 791 beschrieben ist. Der bekannte Schalter
weist ein gasdichtes, eine Druckkammer und einen Expan
sionsraum enthaltendes Gehäuse auf, in welchem zwei
relativ zueinander bewegliche Schaltstücke angeordnet
sind. Ein bewegliches beider Schaltstücke ist hierbei
durch die Öffnung einer Düse führbar, welche die mit
verflüssigtem Isoliergas gefüllte Druckkammer vom teil
weise mit verflüssigtem und teilweise mit gasförmigem
Isoliergas gefüllten Expansionsraum trennt. Beim Ausschal
ten baut der zwischen den Schaltstücken gezogene Schalt
lichtbogen durch Vergasen von verflüssigtem Isoliergas
in der Druckkammer einen Druck auf, der zur Beblasung
des Schaltlichtbogens mittels des in der Druckkammer
befindlichen gasförmigen oder verflüssigten Isoliergases
nach Freigabe der Düsenöffnung durch das bewegliche
Schaltstück ausgenutzt wird. Zur Unterbrechung grosser
Ströme, beispielsweise < 50 kA, benötigt dieser Schalter
jedoch Hilfseinrichtungen, wie stromdurchflossene Spulen,
welche eine Rotation des Schaltlichtbogens bewirken.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, den Hochspannungsschalter der
eingangs genannten Art in einfacher Weise derart weiter
zubilden, dass grosse und kleine Ströme mit Sicherheit
geschaltet werden können.
Der Hochspannungsschalter nach der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass bei einem Abschaltvorgang allein
durch Ausnützung der Heizleistung des Schaltlichtbogens
in der Druckkammer so viel Energie gespeichert werden
kann, dass der Schaltlichtbogen bei Annäherung an einen
Nulldurchgang des abzuschaltenden Stromes im allgemeinen
ausreichend beblasen werden kann. Zusätzliche, der Licht
bogenlöschung dienende Hilfseinrichtungen sind praktisch
entbehrlich. Darüber hinaus kann die Antriebsenergie
äusserst klein gehalten werden und beeinflussen tiefe
Betriebstemperaturen das Abschaltverhalten nicht.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigt die einzige Figur eine Aufsicht auf einen
in axialer Richtung geführten Schnitt durch eine Aus
führungsform des Hochspannungsschalters nach der Erfindung.
In der Figur bezeichnet 1 ein von einem Isolierrohr 2
und zwei gasdicht an den Stirnseiten dieses Rohres be
festigten Stromanschlüssen 3 und 4 gebildetes Gehäuse.
Im Inneren des Gehäuses 1 befinden sich zwei längs der
Achse des Isolierrohres 2 gegeneinander bewegliche Schalt
stücke 5 und 6, von denen das Schaltstück 5 in elektrisch
leitender Weise am Stromanschluss 3 befestigt ist und
das Schaltstück 6 mittels eines Gleitkontaktes 7 elek
trisch leitend durch den Stromanschluss 6 hindurchgeführt
ist. Das Gehäuse 1 umschliesst ferner eine radial nach
aussen im wesentlichen vom Isolierrohr 2, an der oberen
Stirnseite im wesentlichen vom Schaltstück 5 und an der
unteren Stirnseite im wesentlichen vom Schaltstück 6 und
dem Stromanschluss 4 begrenzte und bis zu einem Niveau 8
mit Löschflüssigkeit, wie etwa verflüssigtem Schwefel
hexafluorid, gefüllte Druckkammer 9 sowie einen Expan
sionsraum 10, welcher mit einem Gas - wie etwa Argon,
Stickstoff oder Tetrafluormethan - gefüllt ist, das in
der Löschflüssigkeit nicht oder nur schwer löslich ist.
Im oberen Teil der Druckkammer 9 befindet sich ein Spei
chervolumen 11, welches über ein Rückschlagventil 12 mit
dem Expansionsraum 10 kommuniziert, sofern der Druck im
Expansionsraum 10 grösser als in der Druckkammer 9 ist.
Jedes der Schaltstücke 5 bzw. 6 weist einen Abbrand
kontakt 13 bzw. 14 und einen den Abbrandkontakt 13 bzw. 14
ringförmig umgebenden Nennstromkontakt 15 bzw. 16 auf.
Jeder der Abbrandkontakte 13 bzw. 14 ist gegenüber dem
zugeordneten Nennstromkontakt 15 bzw. 16 zurückgezogen,
so dass der Nennstromkontakt 15 bzw. 16 jeweils als
elektrische Abschirmung des zugeordneten Abbrandkontaktes
13 bzw. 14 wirkt. Der Abbrandkontakt 13 und der Nennstrom
kontakt 15 sind hohl ausgebildet und bilden eine Düse 17,
in deren Öffnung in Einschaltzustand (rechte Hälfte
der Figur) der Abbrandkontakt 14 eingefahren ist. Ein
zylinderförmig ausgebildeter Träger 18 des Nennstrom
kontaktes 16 ist gleitbar in einem in den Stromanschluss 4
geformten Zylinder 19 geführt und bildet den als Kolben
ausgebildeten beweglichen Teil einer Kolben-Zylinder-
Kompressionsvorrichtung. Ein zwischen nicht bezeichneten
Verbindungsstegen des Trägers 18 ausgesparter und im
wesentlichen ringförmig erstreckter Kanal 20 verbindet
den zwischen dem Träger 18 und dem Zylinder 19 befindli
chen Kompressionsraum der Kolben-Zylinder-Kompressions
vorrichtung mit dem Druckraum 9.
Die Wirkungsweise dieses Schalters ist nun wie folgt.:
Bei dem in der rechten Hälfte der Figur dargestellten
Einschaltzustand ist der Abbrandkontakt 14 des Schalt
stückes 6 in die als Düse 17 ausgebildete Öffnung des
Schaltstückes 5 eingefahren und kontaktiert der Nenn
stromkontakt 16 des Schaltstückes 6 den Nennstromkontakt
15 des Schaltstückes 5 von aussen. Strom fliesst nun
vom Stromanschluss 3 über die Nennstromkontakte 15 und 16
zum Stromanschluss 4. Löschmittel steht bis zum Niveau 8
in der Druckkammer 9. Das Rückschlagventil 12 ist geöffnet
und sorgt dafür, dass das Speichervolumen 11 der Druckkam
mer 9 mit dem im Expansionsraum vorgesehenen und in
der Löschflüssigkeit nicht oder nur schwer löslichen
Gas gefüllt ist.
Beim Ausschalten wird das Schaltstück 6 durch einen
nicht dargestellten Antrieb in Pfeilrichtung nach unten
bewegt. Dadurch werden zunächst die Nennstromkontakte
15, 16 getrennt und der abzuschaltende Strom in den
vom Stromanschluss 3 über die Abbrandkontakte 13, 14
zum Stromanschluss 4 verlaufenden Löschpfad kommutiert.
Im weiteren Verlauf des Abschaltvorganges werden auch
die Abbrandkontakte 13, 14 voneinander getrennt und
- wie in der linken Hälfte der Figur dargestellt ist -
ein zwischen diesen Kontakten brennender Lichtbogen 21
gezogen. Der Lichtbogen 21 vergast einen Teil der umge
benden Löschflüssigkeit und baut so einen Druck in der
Druckkammer 9 auf. Dieser Druck bewirkt das Schliessen
des Rückschlagventils 12. Ein Teil der unter Druck stehen
den Löschflüssigkeit strömt nun durch die Düse 17 ab,
während der verbleibende Teil der Löschflüssigkeit auf
ein Niveau 22 ansteigt und das im Speichervolumen 11 be
findliche Gas in Abhängigkeit von der Menge der vergasten
Löschflüssigkeit und damit in Abhängigkeit von der Stärke
des abzuschaltenden Stromes mehr oder weniger stark kompri
miert. Das Gaspolster im Speicherraum 11 übernimmt damit
die Funktion eines Druckspeichers, den die praktisch inkom
pressible Löschflüssigkeit allein nicht zu liefern vermag.
Bei der Abwärtsbewegung des Schaltstückes 6 wird zugleich
das vom Träger 18 und dem Zylinder 19 umschlossene Flüs
sigkeitsvolumen der Kolben-Zylinder-Kompressionsvorrich
tung mit Druck beaufschlagt und über den Kanal 20 in
die Druckkammer 9 befördert, wobei eine Strömung in
Richtung der Bogenachse erzeugt wird, die beim Unter
brechen kleiner Ströme hilft.
Nähert sich bei grösseren Strömen der abzuschaltende
Strom einem Nulldurchgang, so wird der nun in seiner
Heizleistung nachlassende Lichtbogen intensiv mit Lösch
flüssigkeit und Gas beblasen und gelöscht. Hierbei strömen
Löschflüssigkeit und Gas aus dem Druckraum 9 über die
Düse 17 in den Expansionsraum 10. Nach der Löschung
des Lichtbogens 21 und nach Druckabbau in der Druckkammer
9 füllt sich diese wieder mit Löschflüssigkeit und stellt
sich im Speichervolumen 11 das im Einschaltzustand über
dem Niveau 8 wirkende Gaspolster ein.
Wegen der besseren dielektrischen Eigenschaften einer
Löschflüssigkeit gegenüber einem gasförmigen Löschmittel
gleicher chemischer Zusammensetzung kann der beschriebene
Schalter kompakter ausgebildet sein als ein vergleich
barer Schalter mit gasförmigem Löschmittel bzw. kann
er wegen seiner hohen thermischen Abschaltgrenze mit
erheblich höheren Abschaltströmen beaufschlagt werden.
Es ist empfehlenswert, dielektrische Belastungen der
offenen Schaltstrecke, welche insbesondere etwa durch
Abbrandrauhigkeiten der Abbrandkonakte 13, 14 hervorge
rufen werden, durch entsprechend geformte Schirmelek
troden, wie etwa durch die vorstehend beschriebene Aus
bildung der Nennstromkontakte 15, 16, zu vermeiden.
- Bezeichnungsliste
1 Gehäuse
2 Isolierrohr
3, 4 Stromanschlüsse
5, 6 Schaltstücke
7 Gleitkontakt
8 Niveau
9 Druckkammer
10 Expansionsraum
11 Speichervolumen
12 Rückschlagventil
13, 14 Abbrandkontakte
15, 16 Nennstromkontakte
17 Düse
18 Träger
19 Zylinder
20 Kanal
21 Lichtbogen
22 Niveau
Claims (6)
1. Hochspannungsschalter mit einem Gehäuse (1), in dem
zwei relativ zueinander bewegliche Schaltstücke (5, 6)
angeordnet sind, von denen ein erstes (6) im Einschalt
zustand durch eine Düse (17) geführt ist, welche
im Ausschaltzustand eine eine Löschflüssigkeit enthal
tende Druckkammer (9) mit einem gasgefüllten Expan
sionsraum (10) verbindet, dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckraum (9) ein im Einschaltzustand mit dem
Expansionsraum (10) kommunizierendes Speichervolumen
(11) aufweist, welches mit einem in der Löschflüssig
keit nicht oder nur schwer löslichen Gas gefüllt
ist.
2. Hochspannungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass zwischen Speichervolumen (11) und
Expansionsraum (10) mindestens ein Rückschlagventil
(12) angeordnet ist, welches während des Abschaltens
das Speichervolumen (11) gegenüber dem Expansions
raum (10) abschliesst.
3. Hochspannungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass als Löschflüssigkeit verflüssigtes
Schwefelhexafluorid und als Gas mindestens eines
der Gase Argon, Stickstoff oder Tetrafluormethan
vorgesehen sind.
4. Hochspannungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schalt
stück (6) mit dem beweglichen Teil einer beim Ausschal
ten Löschflüssigkeit in die Druckkammer (9) befördern
den Kolben-Zylinder-Kompressionsvorrichtung gekoppelt
ist.
5. Hochspannungsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass das zweite Schaltstück (5) die vom
ersten Schaltstück (6) im Einschaltzustand durchsetzte
Düse (17) aufweist.
6. Hochspannungsschalter nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltstücke
(5, 6) jeweils einen in eine Abschirmung zurückgezo
genen Abbrandkontakt (13, 14) aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH124186A CH669864A5 (de) | 1986-03-27 | 1986-03-27 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3615559A1 true DE3615559A1 (de) | 1987-10-01 |
DE3615559C2 DE3615559C2 (de) | 1987-12-23 |
Family
ID=4205776
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615559 Granted DE3615559A1 (de) | 1986-03-27 | 1986-05-09 | Hochspannungsschalter |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH669864A5 (de) | 1989-04-14 |
DE3615559C2 (de) | 1987-12-23 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BBC BROWN BOVERI AG, BADEN, AARGAU, CH |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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|
8363 | Opposition against the patent | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: RUPPRECHT, K., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 6242 KRONBERG |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |