DE3613867A1 - Vorrichtung und verfahren zur messung der stroemungsgeschwindigkeit einer freien stroemung im raum - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur messung der stroemungsgeschwindigkeit einer freien stroemung im raumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum und eine
Vorrichtung, mit der dieses Verfahren durchgeführt werden
kann.
Das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung dienen zum
einen dazu, als feste Sonde zur Messung der Geschwindigkeit
eines strömenden Mediums, das diese Sonde umströmt, eingesetzt
zu werden, und zum anderen, um als bewegte Sonde, z. B.
an Flugkörpern, Schiffen, Landfahrzeugen oder dergleichen,
bei der Bewegung durch ein Medium, beispielsweise Luft, zur
Messung der relativen Geschwindigkeit zwischen dem Körper,
der die Sonde trägt, und dem Medium zu dienen. Im letzteren
Falle dient die Sonde, mit anderen Worten, also zur Messung
der Geschwindigkeit eines Flugzeugs, eines Schiffes, eines
Landfahrzeugs oder dergleichen.
Solange es Fahrzeuge gibt, ist es notwendig, die Geschwindigkeit
der Fahrzeuge zu messen. Insbesondere bei Flugzeugen
ist die Kenntnis der Geschwindigkeit wesentlich. Es gibt
aber auch viele andere technische Probleme, bei denen strömende
Medien gemessen werden müssen. Die seit langem bekannten
Meßgeräte waren:
Drucksonden, die zur Messung des statischen Druckes an irgendeiner
Stelle innerhalb einer Strömung dienen und beispielsweise
aus einem vorne abgerundeten Rohr mit seitlich
angebrachten kleinen Bohrungen oder einem Ringschlitz bestehen.
Die Öffnungen, d. h. die Bohrungen oder der Ringschlitz,
müssen außerhalb der von der Sondenspitze beeinflußten,
beschleunigten Strömung liegen, und die Sonde mißt
nur richtig bei genau axialer Anströmung. Dieser geringe
Anblaswinkel ist bei dem praktischen Einsatz häufig von
Nachteil.
Pitot-Rohre messen den Gesamtdruck in dem Spezialfall, daß
dieser gleich dem Staudruck ist, wenn die Strömung in einem
Staurohr vollständig abgebremst wird.
Staurohre nach Prandtl sind Kombinationen aus einem Pitot-Rohr
mit einer zur Messung des statischen Druckes notwendigen
Drucksonde und gestatten die Bestimmung des Staudruckes als
Differenz aus dem Gesamtdruck und dem gemessenen statischen
Druck, woraus sich weiterhin die Anblasgeschwindigkeit bestimmen
läßt. Sie ergibt sich rechnerisch aus der Quadratwurzel
aus der Druckdifferenz (Gesamtdruck minus statischer
Druck), geteilt durch die Dichte des Mediums.
Auch bei den Staurohren nach Prandtl können genaue Messungen
nur bei praktisch axialer Anströmung erzielt werden. Ein
wesentlicher Grund dafür ist unter anderem, daß die Öffnung
bzw. Öffnungen zur Messung des statischen Druckes räumlich
relativ weit entfernt sind von der Staudruck-Meßöffnung.
Deshalb können nur bei ganz gleichmäßiger Umströmung des
Prandtl-Rohres in axialer Richtung exakte Meßergebnisse
erzielt werden.
Schließlich dienen noch Venturi-Rohre zur Messung von Durchflußgeschwindigkeiten.
Ein Venturi-Rohr ist ein mit einer
Verrengung ausgestattetes Rohr, das axial durchströmt wird.
Mit einem Manometer wird der statische Druckunterschied
zwischen einer Stelle, an der die Strömung noch weitgehend
laminar ist, und an der Verengungsstelle gemessen. Bei reibungs- und
wirbelfreier Strömung ergibt sich die Durchflußgeschwindigkeit
in dem laminar durchströmten Teil des Rohres
durch Anwendung der Kontinuitätsgleichung und der Bernoullischen
Gleichung als Quadratwurzel aus der Differenz der
statischen Drücke, geteilt durch die Dichte des strömenden
Mediums, und einem Geometriefaktor des Venturi-Rohres.
Ausgehend von einem bekannten Venturi-Rohr zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit in einem Rohr, sollen ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, die z. B. auch auf die
Messung der Fahrt eines Flugkörpers oder dergleichen anwendbar
sind, geschaffen werden, die in einem großen Winkelbereich
bezüglich der Strömungsrichtung bzw. der Anblasrichtung
einsetzbar sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie
im Anspruch 1 angegeben ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen dieser erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
Bei dem Verfahren der Erfindung werden die statischen Drücke
an zwei in Längsrichtung verschiedenen Stellen eines Strömungskörpers
mit variierender Dicke gemessen und ihre Differenz
gebildet, oder aber es wird die Differenz dieser statischen
Drücke direkt gemessen, wobei die eine Meßstelle an
oder nahe der dicksten Stelle des Strömungskörpers liegt und
die andere Meßstelle an einer stromabwärts gelegenen dünneren
Stelle des Strömungskörpers liegt, und die Geschwindigkeit
der Strömung ergibt sich dann aus der Quadratwurzel der bestimmten
oder der direkt gemessenen Druckdifferenz, geteilt
durch die Dichte des strömenden Mediums, und einem Geometriefaktor,
der von der Form des Strömungskörpers abhängt.
Vorzugsweise wird als Strömungskörper ein hohler rotationssymmetrischer
Meßkopf verwendet, der in seinem Inneren in
zwei Kammern unterteilt ist. In der einen Kammer enden die
Bohrungen der ersten Meßstelle, während in der anderen Kammer
die Bohrungen der anderen Meßstelle enden, so daß sich
in der ersten Kammer der statische Druck entsprechend der
ersten Meßstelle, und in der zweiten Kammer der statische
Druck entsprechend der zweiten Meßstelle einstellt.
Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit gemäß der Erfindung in einem großen
Winkelbereich des Anströmwinkels oder Anblaswinkels einsetzbar
ist und gute Meßergebnisse liefert. Solange die Strömung
über einen großen Bereich gleichmäßig verläuft, liefert die
einfache Meßsonde, bestehend aus einem Meßkopf in Form eines
Strömungskörpers, der an zwei umlaufenden Stellen mit Meßbohrungen
oder einem Ringschlitz versehen ist, gute Meßergebnisse
der Strömungsgeschwindigkeit innerhalb eines großen
Anblas- oder Strömungswinkelbereichs. Wenn die Strömung ungleichmäßiger
ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den
Meßkopf mit einem Ring zu umgeben, so daß die Strömung in dem
Ringkanal zwischen der Oberfläche des Meßkopfes und der Innenfläche
des Ringes erfaßt wird. Ein derartiger Ring egalisiert
die Strömung und liefert auch bei ungleichmäßiger Strömung
um die Meßsonde herum gut reproduzierbare Werte für die
Geschwindigkeit.
Im letzteren Falle ist der Strömungskanal, durch den die zu
messende Strömung hindurchströmt, ein ringförmiger Kanal,
der sich (an der dicksten Stelle des Strömungskörpers) verengt
und dann wieder erweitert.
Die Wahl der Form, einschließlich des Durchmessers, des Querschnitts,
des Querschnittverlaufs und der Lage bezüglich des
Strömungskörpers, für den Ring richtet sich nach verschiedenen
Parametern wie beispielsweise der Form des Strömungskörpers,
der Lage der Meßöffnungen oder der Schlitze zur Messung der
statischen Drücke, den zu erwartenden Strömungsgeschwindigkeiten,
Art, Dichte und Gleichmäßgikeit des strömenden Mediums
usw. Der Fachmann wird deshalb im allgemeinen die Form
und die Stellung des Ringes experimentell bestimmen.
Ein wesentlicher Parameter für die Eigenschaften der Meßsonde
ist beispielsweise der Abstand des Ringes von der
Oberfläche des Strömungskörpers. Er dient zum einen zur
Konzentrierung und Egalisierung der zu messenden Strömung
und zum anderen zur Veränderung des Meßbereiches. Wenn der
Abstand zwischen Strömungskörper und Ringinnenfläche verkleinert
wird, werden die Stromlinien bei gleicher Vorderöffnung
des Ringspaltes an der ersten Meßstelle stark zusammengedrängt,
und die Druckdifferenz p₁ - p₂ kann bei geeigneter Lage der
zweiten Meßstelle dadurch so vergrößert werden, daß kleinere
Strömungsgeschwindigkeiten gemessen werden können. Andererseits
führt eine weniger starke Einengung der Strömung, die
auf die offene Eintrittsfläche des Ringspaltes auftrifft, zu
geringeren Druckdifferenzen p₁ - p₂, wodurch die Meßsonde insgesamt
weniger empfindlich wird.
Auch die geometrische Form der vorderen Endfläche des Strömungskörpers
hat eine wesentliche Bedeutung für die Meßbereiche,
in denen die Meßsonde der Erfindung richtig arbeitet.
Bei geringeren zu messenden Strömungsgeschwindigkeiten (im
Unterschallbereich) wird es zweckmäßig sein, die vordere Endfläche
im wesentlichen als Kugelkalotte auszubilden. Man erhält
dadurch beim Auftreffen der Strömung auf die Sonde die Vorteile,
die sich bei der Umströmung einer Kugel ergeben, wie z. B.
die geringe Ablösung der Strömung von einer Kugeloberfläche.
Hier liegt vermutlich unter anderem auch ein Grund für den
hohen erreichbaren Anblas-Meßwinkel der Sonde gemäß der
Erfindung.
Wenn Geschwindigkeiten von Strömungen im Übergangsbereich
von Unterschall- zu Überschallströmung gemessen werden sollen,
erhält die vordere Endfläche der Meßsonde vorzugsweise die
Form eines Stromlinienkörpers, wobei eine im wesentlichen
elliptische Form mit einem Achsenverhältnis von 1 : 1,6 darüber
hinaus den Vorteil bietet, daß eine Unabhängigkeit von der Reynoldszahl
Re erhalten wird.
Im Überschallbereich einer zu messenden Strömung erweist sich
ein typisches spitzes Überschallprofil, wie es an sich in der
Strömungslehre bekannt ist, als vorteilhaft für die Form der
vorderen Endfläche des Strömungskörpers der Meßsonde gemäß
der Erfindung.
Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsformen und
Beispiele näher erläutert.
Hierbei wird auch auf die Zeichnungen Bezug
genommen.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1a und b schematische Darstellungen von erfindungsgemäßen
Vorrichtungen zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit einer freien Strömung
zur Erläuterung des Prinzips der Erfindung,
Fig. 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform der in Fig. 2
dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Ring,
Fig. 4 noch eine andere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung, die ähnlich der in
Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist.
Fig. 1a zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit einer freien Strömung im Raum gemäß
der Erfindung. Ein Strömungskörper 1 mit einem geringen Strömungswiderstand
in Längsrichtung besitzt, in Strömungsrichtung
gesehen, dicht hinter seiner dicksten Stelle an der Stelle A
Bohrungen 2, die mit einer ersten Kammer 3 im Inneren des
hohlen Rotationskörpers verbunden sind. Der Strömungskörper
besitzt weiterhin an einer engen Stelle B Bohrungen 4, die
mit einer zweiten Kammer 5 im Inneren des hohlen Rotationskörpers
verbunden sind. Die erste Kammer 3 ist von der zweiten
Kammer 5 durch eine Trennwand 6 getrennt, durch die eine
Druckleitung 7 bis an das hintere Ende der Meßsonde geführt
ist. Die zweite Kammer 5 ist mit einer Druckleitung 8 verbunden,
die ebenfalls am hinteren Ende der Meßsonde aus dieser
herausgeführt ist.
Unter dem Einfluß einer auf den vorderen Teil der Meßsonde
auftreffenden Strömung stellt sich in der Kammer 3 über die
Bohrungen 2 ein erster statischer Druck p₁ ein, während sich
in der zweiten Kammer 5 durch die Öffnungen 4 der statische
Druck p₂ einstellt. Der Druck p₁ kann an der Druckleitung 7
und der Druck p₂ kann an der Druckleitung 8 gemessen werden.
Wie später noch gezeigt wird, ergibt sich die Geschwindigkeit
v₀ der Strömung in dem laminaren Bereich vor der Meßsonde aus
der Beziehung:
wobei G ein Geometriefaktor ist, der von dem Durchmesser des
Strömungskörpers an den Stellen, an denen die statischen
Drücke gemessen werden, abhängt.
Zur Erläuterung des Prinzips der Messung anhand der Fig. 1a
werden folgende Annahmen gemacht.
Im Bereich vor der Meßsonde am Punkt "0" sei die Strömung
laminar und besitze die Geschwindigkeit v₀. Betrachtet man
einen Kreiszylinderausschnitt aus der Strömung mit einer
Kreisfläche F₀, der so groß ist, daß sich am Rand des Kreiszylinders
die Störung der Strömung durch die Meßsonde nicht
mehr auswirkt, d. h. dort wieder die Stromlinien achsparallel
verlaufen, so werden die Stromlinien an der ersten Meßstelle,
die der Stelle A am Strömungskörper entspricht, stark zusammengedrängt.
Der Strömungskörper besitze an der Stelle A die
Querschnittsfläche F A , und für die Strömung verbleibt innerhalb
des Kreiszylinders die Ringfläche F₁, für die dementsprechend
gilt:
F₁ = F₀ - F A .
In analoger Weise gilt in der Höhe der zweiten Meßstelle B:
F₂ = F₀ - F B .
In dem der Strömung zur Verfügung stehenden Ringraum um die
Sonde herum erhöht sich die Geschwindigkeit an der ersten
Meßstelle auf v₁ und nimmt an der zweiten Meßstelle wieder
so weit ab, daß sie v₂ beträgt. Es gilt:
v₀ < v₂ < v₁.
Gemäß der Kontinuitätsgleichung gilt:
v₀F₀ = v₁F₁ = v₂F₂. (2)
Der statische Druck p ist gleich dem Gesamtdruck p ges minus
dem Staudruck q, und der Gesamtdruck p ges ist an den Stellen
A und B gleich. Die Differenz p₂ minus p₁ der statischen
Drücke an den Stellen A und B liefert demnach
Aus der Beziehung v₁F₁ = v₂F₂ erhält man
oder
Unter Verwendung der Beziehungen
F₁ = F₀ - F A
F₂ = F₀ - F B
erhält man unter der Voraussetzung, daß der Strömungskörper
rotationsymmetrisch ist, d. h. seine Querschnitte Kreisflächen
sind, durch einfache mathematische Umformungen
oder
In diesen Gleichungen bezeichnet ρ jeweils die Dichte des
strömenden Mediums, das gemessen werden soll bzw. des ruhenden
Mediums, in dem die Meßsonde bewegt wird.
In den Geometriefaktor G gehen die kreisförmigen Flächen F A ,
F B und F₀ ein, die ähnlich wie bei einem Venturi-Rohr herkömmlicher
Art die Verengung im betrachteten Strömungskanal
berücksichtigen. Über die Fläche F₀ wird berücksichtigt, in
welcher Entfernung von der Meßsonde die Strömung wieder
ungestört ist.
Fig. 1b erläutert das Prinzip der Erfindung für den Fall,
daß ein Ring 11 um den Strömungskörper 1 herum angeordnet ist.
Die Strömung tritt durch eine ringförmige Fläche in den
Ringspalt ein, in dem sich die beiden Meßstellen A und B
befinden. In dem dargestellten Beispiel ist der Ring 11 ein
Zylindermantel, der über Stützen oder Halterung 12 mit
dem Strömungskörper 1 verbunden ist.
Der Durchströmungsquerschnitt des Ringspaltes verengt sich
um so stärker, je dicker sich der Strömungskörper 1 nach außen
aufwölbt. Dementsprechend erhöht sich auch die Strömungsgeschwindigkeit v₁,
die an der zweiten Meßstelle B wieder auf
v₂ abnimmt. In diesem Fall wird die Strömung im wesentlichen
nur in dem dem Ringquerschnitt entsprechenden Bereich gestört,
so daß näherungsweise diese Kreisfläche gleich F₀ ist.
Entsprechend sind F₁ bzw. F₂ die Kreisringflächen oder
Spaltquerschnitte zwischen dem Ring 11 und der Oberfläche des
Strömungskörpers 1 an den Meßstellen A und B.
Das Stromlinienbild zeigt deutlich, daß die Anordnung, die
Länge und der Durchmesser des Ringes sowie sein Abstand zum
Strömungskörper 1 den Meßbereich der Sonde und die Abschirmung
von Störungen innerhalb der Strömung beeinflussen.
Zu bemerken ist, daß eine Schrägstellung der Meßsonde gegen
die Strömung, d. h. eine Vergrößerung des Anblaswinkels,
insbesondere dann keinen Meßfehler bewirkt, wenn die vordere
Endfläche des Strömungskörpers 1 eine Kugelkalotte ist.
Die zu messende Strömung trifft auf die Kugelkalotte auf
und haftet an der Kugeloberfläche so, daß sie beim Eintritt
in den Ringspalt auf einer Seite beschleunigt und auf der anderen
Seite verzögert wird, wobei durch die Rundummessung (um
den Strömungskörper herum) eine Druckmittelung entsteht, die
die bei den Meßwerten für die Geschwindigkeit gefundene starke
Unabhängigkeit vom Anblaswinkel erklärt.
Die in Fig. 2 dargestellte Meßsonde gemäß der Erfindung besitzt
zwei umlaufende Ringschlitze 9 und 10, die jeweils
druckmäßig mit den entsprechenden Kammern 3 bzw. 5 verbunden
sind. Der Ringschlitz 9 befindet sich an der dicksten Stelle
des Strömungskörpers 1, und der Ringschlitz 10 befindet sich
sehr dicht stromabwärts hinter dem Ringschlitz 9 an einer
Stelle, an der sich der Strömungskörper zu verjüngen anfängt.
Die statischen Drücke p₁, p₂ werden über Meßleitungen 7 bzw.
8 aus der Sonde herausgeführt und können mit an sich bekannten
Meßeinrichtungen gemessen werden.
In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt, die einerseits die in Fig. 2
dargestellte Meßsonde enthält und außerdem von einem Ring 11
umgeben ist. Der Querschnitt der Ringwand weist ebenfalls
eine strömungsmäßig vorteilhafte Form auf. Er umgibt den
Strömungskörper 1 so, daß er vor dem ersten Ringschlitz 9
den ringförmigen Strömungskanal zwischen Meßkopfoberfläche
und Ringinnenfläche verengt, so daß sich die erste Meßstelle
an dem engsten Teil des ringförmigen Strömungskanals befindet.
Dort wird die Strömungsgeschwindigkeit am stärksten erhöht und
dementsprechend der statische Druck p₁, der in der Meßkammer
3 gemessen wird, am stärksten erniedrigt. Der Ring 11 verläuft
weiterhin so, daß der ringförmige Strömungskanal in der
Höhe des Ringschlitzes 10 wieder stark verbreitert ist, wodurch
der statische Druck p₂ wesentlich höher als der statische
Druck p₁ ist. Dahinter strömt das zu messende Medium
frei und ohne Wirbelbildung aus dem Meßraum aus.
Der Ring 11 ist mit Trägern 12, die die Strömung wenig stören,
an dem Meßkopf befestigt. Im Versuchsstadium, wenn optimale
Bedingungen für die konstruktiven Parameter des Ringes 11
gefunden werden sollen, können diese Träger 12 auf einer ringförmigen
Halterung befestigt sein, die auf der Meßsonde gleitend
verschiebbar ist.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei der die Druckdifferenz p₁ - p₂
direkt gemessen wird. Als Meßeinrichtungen können sowohl an
sich bekannte mechanische Druckdifferenzmeßeinrichtungen wie
beispielsweise Membranen verwendet werden, deren Auslenkung
vorzugsweise elektrisch gemessen wird. Ein derartiges Meßprinzip
eignet sich, wenn hohe Druckdifferenzen zu messen sind.
Bei geringeren Druckdifferenzen p₁ - p₂ hat sich eine Durchströmungsmessung
als vorteilhaft erwiesen. In einem Verbindungskanal
zwischen der Kammer 3 und der Kammer 5 befindet
sich ein elektronisches Bauteil, das auf den durch die Strömung
in dem Verbindungskanal aufgrund des Druckgefälles entstehenden
Kühleffekt anspricht. Zu diesem Zweck können beispielsweise
Thermistoren, Dioden oder Widerstände verwendet
werden, die in dem Verbindungskanal angeordnet werden und in
elektronischen Schaltungen vermessen werden. Dabei kann entweder
die Abkühlung des wärmeempfindlichen elektronischen
Bauteils selbst gemessen werden oder aber es wird eine Kombination
aus zwei derartigen Bauteilen, z. B. zwei Dioden, in
dem Verbindungskanal ausgerichtet angeordnet und in eine
Brückenschaltung als Brückenglieder eingebaut. Wenn ein Bauteil
kühler als das andere ist, wird die Brücke verstimmt,
und die Spannung, der Strom oder die Energie, die zum Brückenabgleich
erforderlich sind, geben ein Maß für die
Druckdifferenz.
In diesem Fall werden in an sich bekannter Weise entweder die
elektrischen Verbindungsleitungen abgedichtet durch die Wand
der Meßsonde geführt, oder die Stromversorgung erfolgt über
Funk, in gleicher Weise werden die Meßdaten über Funk
ausgegeben.
Der Vorteil dieser gekapselten Ausführungsform der Meßsonde
ist, daß praktisch keine Verschmutzung der Sonde die Messungen
stören kann.
Wenn derartige Sonden in Flugzeugen, Raketen oder anderen
Flugkörpern eingebaut werden, kann leicht eine Vereisung
an dem Durchströmungskanal und/oder an den Meßbohrungen auftreten.
Es ist deshalb zweckmäßig, Heizeinrichtungen vorzusehen,
mit denen die Sondenwand ständig auf einer vorgegebenen
Temperatur gehalten wird, so daß keine Eisbildung
eintreten kann.
Fig. 5 zeigt schließlich noch eine andere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, deren Aufbau ähnlich wie
bei der in Fig. 4 dargestellten Meßsonde ist. Die zweite
Meßstelle befindet sich in diesem Fall jedoch weiter entfernt
von der ersten Meßstelle an dem hinteren, als Halteteil
ausgebildeten Schaft der Meßsonde. Die Strömung, die
den ringförmigen Strömungskanal durchströmt hat, ist an der
zweiten Meßstelle wieder weitgehend egalisiert, so daß an
dieser Meßstelle der herrschende barometrische Druck als
statischer Druck abgegriffen werden kann, ähnlich wie bei
einer eingangs geschilderten Drucksonde. Bei Flugkörpern
wird die Kenntnis dieses barometrischen oder statischen
Druckes zur Bestimmung der Höhe benötigt.
Die Meßeinrichtungen umfassen in diesem Fall sowohl eine
Meßeinrichtung zur Bestimmung der Druckdifferenz p₁ - p₂
als auch eine weitere Meßeinrichtung zur Bestimmung des
statischen Druckes p₂.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, dadurch
gekennzeichnet, daß sie
- - einen Meßkopf in Form eines Strömungskörpers (1) mit einem geringen Strömungswiderstand in Längsrichtung, der nahe seiner dicksten Stelle um seinen Umfang herum verteilt in seinen hohlen Innenraum reichende Bohrungen (2) oder einen umlaufenden Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen Innenraum verbunden ist, und an seinem hinteren, sich verjüngenden Ende um seinen Umfang herum verteilt in seinen hohlen Innenraum reichenden zweite Bohrungen (4) oder einen zweiten umlaufenden Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen Innenraum verbunden ist, aufweist, wobei der hohle Innenraum durch eine Trennwand (6) zwischen dem ersten und dem zweiten Schlitz oder den ersten (2) und den zweiten (4) Bohrungen in zwei Kammern (3, 5) unterteilt ist, in denen jeweils Druckmeßanschlüsse (7, 8) enden,
- - und Meßeinrichtungen zum Messen der Drücke in den Kammern (3, 5) und/oder zum Messen der Druckdifferenz zwischen den Kammern umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßkopf rotationssymmetrisch
bezüglich der Längsachse ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die vordere Endfläche (13)
des Strömungskörpers (1) eine Kugelkalotte,
ein Teil eines Rotationsellipsoids oder
ein Überschallprofil ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßkopf von einem
Ring (11) umgeben ist, der mit Abstand zur
Oberfläche des Meßkopfes angebracht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Querschnitt der Ringwand
in Längsrichtung ändert, wobei der
Abstand zwischen der Meßkopfoberfläche und der
Ringinnenseite an dem ersten Schlitz bzw. den
ersten Bohrungen (2) am kleinsten ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckmeßanschlüsse als Druckleitungen (7, 8)
durch ein am hinteren Ende des Meßkopfes befindliches
Halteteil aus den Kammern (3, 5) herausgeführt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Meßeinrichtung zum Messen der Druckdifferenz
zwischen den beiden Kammern (3, 5) vorgesehen ist, die
sich innerhalb des Gehäuses der Vorrichtung befindet
und den Meßwert der Druckdifferenz in Form eines
elektrischen Signals erstellt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßkopf am hinteren Ende
geschlossen ist und elektrische Verbindungsleitungen
zu den Meßeinrichtungen durch die
Wand des Meßkopfes geführt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
Heizeinrichtungen vorgesehen sind, die mindestens
die Bereiche der Schlitze oder Bohrungen (2, 4) auf
vorgegebenen Temperaturen halten.
10. Verfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) die statischen Drücke an zwei in Längsrichtung verschiedenen Stellen eines Strömungskörpers mit variierender Dicke gemessen werden und deren Differenz gebildet wird oder aber
- b) die Differenz dieser statischen Drücke direkt gemessen wird, wobei die eine Meßstelle an oder nahe der dicksten Stelle des Strömungskörpers liegt und die andere Meßstelle an einer stromabwärts gelegenen dünneren Stelle des Strömungskörpers liegt, und die Geschwindigkeit der Strömung aus der Quadratwurzel der bestimmten oder der direkt gemessenen Druckdifferenz, geteilt durch die Dichte des strömenden Mediums, und einem Geometriefaktor, der von der Form des Strömungskörpers abhängt, bestimmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strömungskörper
ein hohler, rotationssymmetrischer Meßkopf
ist und die statischen Drücke über Bohrungen
oder Ringschlitze gemessen werden.
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1986
- 1986-04-24 DE DE19863613867 patent/DE3613867A1/de not_active Withdrawn
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