DE3634005A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der stroemungsgeschwindigkeit einer freien stroemung im raum - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der stroemungsgeschwindigkeit einer freien stroemung im raumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, bei dem
a) die statischen Drücke an zwei in Längsrichtung verschiedenen
Stellen eines Strömungskörpers mit variierender Dicke
gemessen werden und deren Differenz gebildet wird oder aber
b) die Differenz dieser statischen Drücke direkt gemessen
wird, wobei die eine Meßstelle an oder nahe der dicksten
Stelle des Strömungskörpers liegt und die andere Meßstelle
an einer stromabwärts gelegenen dünneren Stelle des Strömungskörpers
liegt, und die Geschwindigkeit der Strömung
aus der Quadratwurzel der bestimmten oder der direkt gemessenen
Druckdifferenz, geteilt durch die Dichte des strömenden
Mediums, und einem Geometriefaktor, der von der Form des
Strömungskörpers abhängt, bestimmt wird.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens, d. h. zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, die einen
Meßkopf in Form eines Strömungskörpers mit einem geringen
Strömungswiderstand in Längsrichtung, der nahe seiner dicksten
Stelle um seinen Umfang herum verteilt in seinen hohlen
Innenraum reichende Bohrungen oder einen umlaufenden
Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen Innenraum verbunden
ist, und an seinem hinteren sich verjüngenden Ende
um seinen Umfang herum verteilt in seinen hohlen Innenraum
reichende zweite Bohrungen oder einen zweiten umlaufenden
Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen Innenraum verbunden
ist, aufweist, wobei der hohle Innenraum durch eine
Trennwand zwischen dem ersten und dem zweiten Schlitz oder
den ersten und den zweiten Bohrungen in zwei Kammern unterteilt
ist, in denen jeweils Druckmeßanschlüsse enden, und
Meßeinrichtungen zum Messen in den Kammern und/oder
zum Messen der Druckdifferenz zwischen den Kammern
umfaßt.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung
sind in der deutschen Patentanmeldung P 36 13 867.3 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, dieses
Verfahren und diese Vorrichtung weiter zu verbessern.
Das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung dienen zum
einen dazu, um mit einer fest eingebauten Sonde die Geschwindigkeit
eines strömenden Mediums, das diese Sonde
umströmt, zu messen, und zum anderen, um als bewegte Sonde,
z. B. an Flugkörpern wie Flugzeugen, Helikoptern usw., Schiffen,
Landfahrzeugen oder dergleichen, bei deren Bewegung
durch ein Medium wie Luft oder Wasser die relative Geschwindigkeit
zwischen dem Körper, der die Sonde trägt,
und dem Medium zu messen. Im letzteren Falle dient die Sonde
also mit anderen Worten zur Messung der Geschwindigkeit
eines Flugzeuges, eines Helikopters, eines Schiffes, eines
Landfahrzeuges usw.
Solange es Fahrzeuge gibt, ist es notwendig, die Geschwindigkeit
der Fahrzeuge zu messen. Insbesondere bei Flugzeugen
ist die Kenntnis der Geschwindigkeit wesentlich. Es gibt
aber auch viele andere technische Probleme, bei denen strömende
Medien gemessen werden müssen. Die seit langem bekannten
Meßgeräte waren:
Drucksonden, die zur Messung des statischen Druckes an irgendeiner
Stelle innerhalb einer Strömung dienen und beispielsweise
aus einem vorn abgerundeten Rohr mit seitlich
angebrachten kleinen Bohrungen oder einem Ringschlitz bestehen.
Die Öffnungen, d. h. die Bohrungen oder der Ringschlitz,
müssen außerhalb der von der Sondenspitze beeinflußten,
beschleunigten Strömung liegen, und die Sonde mißt
nur richtig bei genau axialer Anströmung. Dieser geringe
Anblaswinkel ist bei dem praktischen Einsatz häufig von
Nachteil.
Pitot-Rohre messen den Gesamtdruck in dem Spezialfall, daß
dieser gleich dem Staudruck ist, wenn die Strömung in einem
Staurohr vollständig abgebremst wird.
Staurohre nach Prandtl sind Kombination aus einem Pitot-
Rohr mit einer Messung des statischen Druckes notwendigen
Drucksonde und gestatten die Bestimmung des Staudruckes als
Differenz aus dem Gesamtdruck und dem gemessenen statischen
Druck, woraus sich weiterhin die Anblasgeschwindigkeit bestimmen
läßt. Sie ergibt sich rechnerisch aus der Quadratwurzel
aus der Druckdifferenz (Gesamtdruck minus statischer
Druck), geteilt durch die Dichte des Mediums.
Auch bei den Staurohren nach Prandtl können genaue Messungen
nur bei praktisch axialer Anströmung erzielt werden. Ein
wesentlicher Grund dafür ist unter anderem, daß die Öffnung
bzw. Öffnungen zur Messung des statischen Druckes räumlich
relativ weit entfernt sind von der Staudruck-Meßöffnung.
Deshalb können nur bei ganz gleichmäßiger Umströmung des
Prandtl-Rohres in axialer Richtung exakte Messergebnisse erzielt
werden.
Schließlich dienen noch Venturi-Rohre zur Messung von Durchflußgeschwindigkeiten.
Ein Venturi-Rohr ist ein mit einer
Verengung ausgestattetes Rohr, das axial durchströmt wird.
Mit einem Manometer wird der statische Druckunterschied
zwischen einer Stelle, an der die Strömung noch weitgehend
laminar ist, und an der Verengungsstelle gemessen. Bei reibungs-
und wirbelfreier Stömung ergibt sich die Durchflußgeschwindigkeit
in dem laminar durchströmten Teil des Rohres
durch Anwendung der Kontinuitätsgleichung und der Bernoullischen
Gleichung als Quadratwurzel aus der Differenz der
statischen Drücke, geteilt durch die Dichte des strömenden
Mediums, und einem Geometriefaktor des Venturi-Rohres.
Ausgehend von einem bekannten Venturi-Rohr zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit in einem Rohr, wird in der deutschen
Patentanmeldung P 36 13 867.3 ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit einer
freien Strömung im Raum angegeben, die z. B. auch auf die
Messung der Fahrt eines Flugkörpers oder dergleichen anwendbar
sind und die in einem großen Winkelbereich bezüglich
der Strömungsrichtung bzw. der Anblasrichtung einsetzbar
sind.
Bei diesem Verfahren werden die statischen Drücke an zwei
in Längsrichtung verschiedenen Stellen eines Strömungskörpers
mit variierender Dicke gemessen und ihre Differenz
gebildet, oder aber es wird die Differenz dieser statischen
Drücke direkt gemessen, wobei die eine Meßstelle an oder
nahe der dicksten Stelle des Strömungskörpers liegt und
die andere Meßstelle an einer stromabwärts gelegenen dünneren
Stelle des Strömungskörpers liegt, und die Geschwindigkeit
der Strömung ergibt sich dann aus der Quadratwurzel der bestimmten
oder der direkt gemessenen Druckdifferenz, geteilt
durch die Dichte des strömenden Mediums, und einem Geometriefaktor,
der von der Form des Strömungskörpers abhängt.
Vorzugsweise wird als Strömungskörper ein hohler rotationssymmetrischer
Meßkopf verwendet, der in seinem Inneren in
zwei Kammern unterteilt ist. In der einen Kammer enden die
Bohrungen der ersten Meßstelle, während in der anderen Kammer
die Bohrungen der anderen Meßstelle enden, so daß sich
in der ersten Kammer der statische Druck entsprechend der
ersten Meßstelle, und in der zweiten Kammer der statische
Druck entsprechend der zweiten Meßstelle einstellt.
Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit mit diesem Aufbau in einem großen
Winkelbereich des Anströmwinkels oder Anblaswinkels einsetzbar
ist und gute Meßergebnisse liefert. Solange die Strömung
über einen großen Bereich gleichmäßig verläuft, liefert die
einfache Meßsonde, bestehend aus einem Meßkopf in Form eines
Strömungskörpers, der an zwei umlaufenden Stellen mit Meßbohrungen
oder einem Ringschlitz versehen ist, gute Meßergebnisse
der Strömungsgeschwindigkeit innerhalb eines großen
Anblas- oder Strömungswinkelbereichs. Wenn die Strömung ungleichmäßiger
ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den
Meßkopf mit einem Ring zu umgeben, so daß die Strömung in dem
Ringkanal zwischen der Oberfläche des Meßkopfes und der Innenfläche
des Ringes erfaßt wird. Ein derartiger Ring egalisiert
die Strömung und liefert auch bei ungleichmäßiger Strömung
um die Meßsonde herum gut reproduzierbare Werte für die Geschwindigkeit.
Im letzteren Falle ist der Strömungskanal, durch den die zu
messende Strömung hindurchströmt, ein ringförmiger Kanal,
der sich (an der dicksten Stelle des Strömungskörpers) verengt
und dann wieder erweitert.
Die Wahl der Form, einschließlich des Durchmessers, des Querschnitts,
des Querschnittverlaufs und der Lage bezüglich des
Strömungskörpers, für den Ring richtet sich nach verschiedenen
Parametern wie beispielsweise der Form des Strömungskörpers,
der Lage der Meßöffnungen oder der Schlitze zur Messung der
statischen Drücke, den zu erwartenden Strömungsgeschwindigkeiten,
Art, Dichte und Gleichmäßigkeit des strömenden Mediums
usw. Der Fachmann wird deshalb im allgemeinen die Form
und die Stellung des Ringes experimentell bestimmen.
Ein wesentlicher Parameter für die Eigenschaften der Meßsonde
ist beispielsweise der Abstand des Ringes von der
Oberfläche des Strömungskörpers. Er dient zum einen zur
Konzentrierung und Egalisierung der zu messenden Strömung
und zum anderen zur Veränderung des Meßbereiches. Wenn der
Abstand zwischen Strömungskörper und Ringinnenfläche verkleinert
wird, werden die Stromlinien bei gleicher Vorderöffnung
des Ringspaltes an der ersten Meßstelle stark zusammengedrängt,
und die Druckdifferenz p₁-p₂ kann bei geeigneter Lage der
zweiten Meßstelle dadurch so vergrößert werden, daß kleinere
Strömungsgeschwindigkeiten gemessen werden können. Andererseits
führt eine weniger starke Einengung der Strömung, die
auf die offene Eintrittsfläche des Ringspaltes auftrifft, zu
geringeren Druckdifferenzen p₁-p₂, wodurch die Meßsonde insgesamt
weniger empfindlich wird.
Auch die geometrische Form der vorderen Endfläche des Strömungskörpers
hat eine wesentliche Bedeutung für die Meßbereiche,
in denen die Meßsonde der Erfindung richtig arbeitet.
Bei geringeren zu messenden Strömungsgeschwindigkeiten (im
Unterschallbereich) wird es zweckmäßig sein, die vordere Endfläche
im wesentlichen als Kugelkalotte auszubilden. Man erhält
dadurch beim Auftreffen der Strömung auf die Sonde die Vorteile,
die sich bei der Umströmung einer Kugel ergeben, wie z. B.
die geringe Ablösung der Strömung von einer Kugeloberfläche.
Hier liegt vermutlich unter anderem auch ein Grund für den
hohen erreichbaren Anblas-Meßwinkel der Sonde.
Wenn Geschwindigkeiten von Strömungen im Übergangsbereich
von Unterschall- zu Überschallströmung gemessen werden
sollen, erhält die vordere Endfläche der Meßsonde vorzugsweise
die Form eines Stromlinienkörpers, wobei eine im wesentlichen
elliptische Form mit einem Achsenverhältnis von
1 : 1,6 darüber hinaus den Vorteil bietet, daß eine Unabhängigkeit
von der Reynoldszahl Re erhalten wird.
Im Überschallbereich einer zu messenden Strömung erweist
sich ein typisches spitzes Überschallprofil, wie es an sich
in der Strömungslehre bekannt ist, als vorteilhaft für die
Form der vorderen Endfläche des Strömungskörpers der Meßsonde.
Obgleich mit dem beschriebenen Verfahren und der beschriebenen
Vorrichtung bereits Strömungsmessungen in Winkelbereichen
bis zu ±30° und mehr mit guter Genauigkeit und Reproduzierbarkeit
durchgeführt werden konnten, besteht häufig
das Bedürfnis, entweder noch größere Meßbereiche der Strömungsrichtung
zu erfassen oder bei stark schwankenden Richtungen
der Anströmung trotzdem die Strömungsgeschwindigkeit
genau zu messen. So bietet beispielsweise die Fahrtmessung
bei Helikoptern ein großes Problem. Zum einen ist die Bestimmung
der Fahrt eine äußerst wichtige Messung bei Helikoptern,
während andererseits gerade diese Messung mit einer am Helikopter
starr angebrachten Sonde dadurch erschwert wird,
daß der Helikopter Fahrtänderungen durch Schwenken um seine
Querachse durchführt, so daß auch die Meßsonde mit verschwenkt
wird. Dabei wird die Sonde häufig so stark geschwenkt,
daß ihre Mittelachse aus dem Meßbereich in bezug
auf die Strömungsrichtung herausgeschwenkt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren
und eine Sonde zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum zu schaffen, die auch bei
stark wechselnden Anströmrichtungen eine genaue Messung der
Strömungsgeschwindigkeit gestattet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art, bei dem der Strömungskörper über einen
Servo-Mechanismus so in der Strömung ausgerichtet wird, daß
seine Mittelachse in Richtung der Strömung verläuft, indem
an mehreren, vorzugsweise in gleichem Abstand von dem vorderen
Nasenpunkt des Strömungskörpers liegenden Punkten der
vorderen Kuppe der Druck gemessen und aus gegebenenfalls
bestehenden Druckdifferenzen ein Nachführsignal für den
Servo-Mechanismus abgeleitet wird.
Vorzugsweise wird dabei der Druck an vier im gleichen Abstand
von dem Nasenpunkt des Strömungskörpers liegenden und
voneinander gleich beabstandeten Punkten gemessen und aus
der Druckdifferenz der sich gegenüberliegenden Meßpunkte
jeweils ein Nachführsignal abgeleitet. Besonders zu bevorzugen
ist, das Druckdifferenzsignal zum Nullabgleich einer
Brückenschaltung auszunutzen, die ihrerseits im nicht abgeglichenen
Zustand einen Servomotor oder zwei Servomotoren,
die den Strömungskörper in senkrecht aufeinander stehenden
Ebenen drehen, steuert.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird weiterhin durch die
Erfindung die Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch
ergänzt, daß auf der vorderen Kuppe des Strömungskörpers
im gleichen Abstand von dem vordersten Nasenpunkt des
Strömungskörpers mehrere Bohrungen vorgesehen sind, in denen
Meßeinrichtungen zum Messen des Druckes in der jeweiligen
Bohrung und/oder zum Messen von Druckdifferenzen zwischen
jeweils zwei Bohrungen vorgesehen sind, die Druckdifferenzsignale
abgeben, und daß der Strömungskörper in seinem hinteren
Ende um mindestens eine Querachse schwenkbar gelagert
und ein Servo-Mechanismus, der vorzugsweise mindestens
einen Servomotor umfaßt, vorgesehen ist, dem die gegebenenfalls
erzeugten Druckdifferenzsignale zugeführt werden und der
den Strömungskörper verschwenkt, bis keine Druckdifferenzen
mehr vorhanden sind.
Zu bemerken ist, daß statt der Bohrungen mit den Meßeinrichtungen
zum Messen des Druckes oder zum Messen von Druckdifferenzen
zwischen zwei Meßpunkten auch Meßeinrichtungen wie
beispielsweise Piezo-Kristalle in die Oberfläche des Strömungskörpers
an den Meßpunkten eingelassen sein können.
Ein derartiger Aufbau ist jedoch fertigungsmäßig aufwendig,
und die Oberfläche des Strömungskörpers kann dadurch Inhomogentitäten
erhalten.
Obgleich bereits drei Druckmeßplatten hinreichende Informationen
für die Servorsteuerung liefern würden,
sind vorzugsweise vier Bohrungen im gleichen Abstand zum
Nasenpunkt und voneinander auf der Vorderkuppe des Strömungskörpers
angeordnet, und die Druckdifferenz der zwei
sich jeweils gegenüberliegenden Bohrungen liefern das Steuersignal
für einen Servomotor für die Schwenkung des Strömungskörpers
um eine erste Querachse, während die Druckdifferenz
des anderen Bohrungspaares das Steuersignal für einen zweiten
Servomotor zur Schwenkung um eine zweite, zu der ersten
rechtwinklige Querachse liefert. Auf diese Weise kann ein
großer Raumwinkel bei der Verschwenkung des Strömungskörpers
erfaßt werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Meßbohrungen
mit Druckmeßleitungen verbunden, die sich durch das Innere
des Strömungskörpers erstrecken. In einer anderen Ausführungsform
befindet sich zur Messung der Druckdifferenz zwischen
zwei Druckbohrungen in einem Verbindungsstück zwischen
diesen Bohrungen eine Thermistor-Strömungsdiode ("flow-sensor"),
die in einer elektrischen Brückenschaltung liegt, die ihrerseits
über einen Servo-Verstärker mit einem Servomotor
zum Verschwenken des Strömungskörpers verbunden ist. Die
Druckdifferenz bewirkt an der Thermistor-Strömungsdiode solch
eine Temperaturdifferenz (da die Temperatur auf der Seite
des höheren Druckes niedriger ist), daß eine abgeglichene
Brückenschaltung von der Diode aus dem Gleichgewicht gebracht
wird. So lange die Brücke nicht abgeglichen ist,
wird über den Servo-Verstärker der Servomotor betätigt,
der den Strömungskörper so lange verschwenkt, bis keine
Druckdifferenz mehr entstehen kann und die Brücke dementsprechend
abgeglichen ist.
In dieser letzteren Ausführungsform findet die Bestimmung
der Druckdifferenz im Inneren des Strömungskörpers statt
und nur elektrische Leitungen müssen aus dem Strömungskörper
herausgeführt werden.
Durch diese Nachführeinrichtung gemäß der Erfindung wird
also die Meßsonde immer in die resultierende Strömungsrichtung
gestellt, so daß sie stets in ihrem optimalen Bereich
arbeitet. Während des Nachführvorganges treten auch kaum
Schwankungen der Messung auf, da der an sich relativ breite
Winkelmeßbereich der Sonde die Nachführverzögerung auszugleichen
in der Lage ist.
Ein weiterer Vorteil bei der Erfindung ist die Möglichkeit,
über eine mechanisch gekoppelte Winkel-Abfrageeinrichtung
den Winkel zwischen Fahrtrichtung und Strömungsrichtung
abfragen zu können. Zu diesem Zweck kann ein Potentiometer
beim Verschwenken des Strömungskörpers mechanisch gekoppelt
verstellt werden und liefert dann den Winkel in bezug auf
eine Nullstellung. Auch an sich bekannte andere Winkelkodiereinrichtungen
können den Winkel der Abweichung aus
einer Nullstellung (z. B. der Senkrechten zu einer Helikopterwand)
abfragen und angeben.
Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele
näher erläutert, wobei auch die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen wird.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem Ring und
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild einer Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Messung der
Strömungsgeschwindigkeit einer freien Strömung im Raum gemäß
der Erfindung. Ein Strömungskörper 1 mit einem geringen Strömungswiderstand
in Längsrichtung besitzt, in Strömungsrichtung
gesehen, dich hinter seiner dicksten Stelle an der Stelle A
Bohrungen 2, die mit einer ersten Kammer 3 im Inneren des
hohlen Rotationskörpers verbunden sind. Der Strömungskörper
besitzt weiterhin an einer engen Stelle B Bohrungen 4, die
mit einer zweiten Kammer 5 im Inneren des hohlen Rotationskörpers
verbunden sind. Die erste Kammer 3 ist von der zweiten
Kammer 5 durch eine Trennwand 6 getrennt, durch die eine
Druckleitung 7 bis an das hintere Ende der Meßsonde geführt
ist. Die zweite Kammer 5 ist mit einer Druckleitung 8 verbunden,
die ebenfalls am hinteren Ende der Meßsonde aus dieser
herausgeführt ist.
Unter dem Einfluß einer auf den vorderen Teil der Meßsonde
auftreffenden Strömung stellt sich in der Kammer 3 über die
Bohrungen 2 ein erster statischer Druck p₁ ein, während sich
in der zweiten Kammer 5 durch die Öffnungen 4 der statische
Druck p₂ einstellt. Der Druck p₁ kann an der Druckschaltung 7,
und der Druck p₂ kann an der Druckleitung 8 gemessen werden.
Aus den Strömungsgleichungen ergibt sich die Geschwindigkeit
v₀ der Strömung in dem laminaren Bereich vor der Meßsonde aus
der Beziehung:
wobei G ein Geometriefaktor ist, der von dem Durchmesser des
Strömungskörpers an den Stellen, an denen die statischen
Drücke gemessen werden, abhängt.
Fig. 2 erläutert das Prinzip der Erfindung für den Fall,
daß ein Ring 21 um den Strömungskörper 1 herum angeordnet
ist. Die Strömung tritt durch eine ringförmige Fläche in
den Ringspalt ein, in dem sich die beiden Meßstellen A und
B befinden. In dem dargestellten Beispiel ist der Ring 21
ein Zylindermantel, der über Stützen oder Halterungen 12
mit dem Strömungskörper 1 verbunden ist. Der Durchströmungsquerschnitt
des Ringspaltes verengt sich umso stärker, je
dicker sich der Strömungskörper 1 nach außen aufwölbt. Dementsprechend
erhöht sich auch die Strömungsgeschwindigkeit
v₁, die an der zweiten Stelle B wieder auf v₂ abnimmt.
Das Stromlinienbild zeigt deutlich, daß die Anordnung, die
Länge und der Durchmesser des Ringes sowie sein Abstand zum
Strömungskörper 1 den Meßbereich der Sonde und die Abschirmung
von Störungen innerhalb der Strömung beeinflussen.
Insbesondere bei dieser Ausführungsform der Meßsonde ist
eine Ausrichtung des Strömungskörpers auf die Strömung besonders
vorteilhaft, da die Sonde umso genauer mißt, je
kleiner der Anblaswinkel ist.
In Fig. 1 weist der Strömungskörper 1 zwei Bohrungen 11
auf, die in einer Ebene liegen und von dem vordersten Nasenpunkt
des Strömungskörpers gleich weit entfernt sind.
Die Bohrungen 11, 11 sind mit Druckmeßleitungen 9, 10 verbunden,
die am hinteren Teil aus dem Meßkörper herausgeführt
sind. Die Druckdifferenz zwischen den Druckmeßleitungen
9 und 10 kann in an sich in bekannter Weise bestimmt
werden und zur Steuerung eines Servomotors verwendet werden,
der den Strömungskörper (in dem dargestellten Beispiel
nach oben oder unten) verschwenkt, bis keine Druckdifferenz
mehr gemessen wird. Der Servomotor und die im hinteren Teil
des Strömungskörpers angeordnete Halterung mit Lager zum Verschwenken
sind an sich bekannte Bauteile, die aus Gründen der
Vereinfachung in den Fig. 1 und 2 weggelassen sind.
In gleicher Weise kann der Strömungskörper in einer dazu
senkrechten Ebene (im dargestellten Beispiel aus der Papierebene
heraus) verschwenkt werden, um einen Raumwinkel zu
erfassen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind die Bohrungen 11 über ein rohrförmiges Verbindungsstück
im Inneren des Strömungskörpers miteinander verbunden,
in dem sich eine Thermistor-Strömungsdiode befindet.
Durch eine Druckdifferenz in den Bohrungen 11 entsteht an der
Strömungsdiode eine Temperaturdifferenz, die eine elektrische
Brückenschaltung beeinflußt, in der die Thermistor-
Strömungsdiode eingebaut ist. Auf diese Weise brauchen nur
elektrische Meßleitungen aus dem Strömungskörper herausgeführt
werden, die Druckmeßleitungen 9, 10 enden im Inneren des
Strömungskörpers.
Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild, das zur Erläuterung
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dient.
In Fig. 3 ist der Strömungskörper 1 nur schematisch dargestellt,
der an seinem hinteren Ende in einem Schwenklager 23 gehaltert
ist, das von einem Servomotor angetrieben wird. Dieser Servomotor
erhält über einen Servo-Verstärker ein Stellsignal, wenn die
Meßbrücke nicht abgeglichen ist. In der Meßbrücke liegt ein direkt
oder indirekt druckempfindliches Glied, das die Druckdifferenz
in den Bohrungen 11, 11 abtastet. Im dargestellten Beispiel liegt
in einer Verbindungsleitung zwischen den Bohrungen 11, 11 eine
Thermistor-Strömungsdiode 22, deren elektrische Zuleitungen zu
der Meßbrücke geführt sind. Im Falle einer Druckdifferenz weicht
das IST-Signal vom SOLL-Signal, das von einem Impulsgenerator
für den Servomotor geliefert wird, ab, und der Servomotor wird
über den Servor-Verstärker betätigt, bis die Druckdifferenz wieder
null ist.
Über ein Potentiometer kann die Positionsjustierung der Ausgangs-
oder Referenzstellung der Sonde vorgenommen werden.
Weiterhin ist in Fig. 3 eine Winkel-Abfrage-Einrichtung dargestellt,
mit der abgefragt werden kann, um welchen Winkelbetrag
der Strömungskörper 1 gegen die Ausgangs- oder Referenzstellung
verschwenkt worden ist. Dazu ist ein Potentiometer
mechanisch mit dem Schwenklager 23 gekoppelt und wird bei dessen
Drehung verstellt. Die am Potentiometer abgegriffene Spannung
kann direkt als Winkelbetragsignal elektrisch verarbeitet
werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, bei dem
a) die statischen Drücke an zwei in Längsrichtung
verschiedenen Stellen eines Strömungskörpers
mit variierender Dicke gemessen werden und deren
Differenz gebildet wird ober aber b) die Differenz
dieser statischen Drücke direkt gemessen wird,
wobei die eine Meßstelle an oder nahe der dicksten
Stelle des Strömungskörpers liegt und die
andere Meßstelle an einer stromabwärts gelegenen
dünneren Stelle des Strömungskörpers liegt, und
die Geschwindigkeit der Strömung aus der Quadratwurzel
der bestimmten oder der direkt gemessenen
Druckdifferenz, geteilt durch die Dichte des
strömenden Mediums, und einem Geometriefaktor,
der von der Form des Strömungskörpers abhängt,
bestimmt wird und wobei der Strömungskörper ein
hohler, rotationssymmetrischer Meßkopf ist und
die statischen Drücke über Bohrungen oder Ringschlitze
gemessen werden, nach Patentanmeldung P 36 13 867.3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskörper über einen Servo-Mechanismus
so in der Strömung ausgerichtet wird, daß
seine Mittelachse in Richtung der Strömung verläuft,
indem an mehreren, vorzugsweise in gleichem
Abstand von dem vorderen Nasenpunkt des Strömungskörpers
liegenden Punkten der vorderen Kuppe der
Druck gemessen und aus gegebenenfalls bestehenden
Druckdifferenzen ein Nachführsignal für den
Servo-Mechanismus abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an vier im gleichen Abstand von dem Nasenpunkt
des Strömungskörpers liegenden und voneinander
gleich beabstandeten Punkten der Druck gemessen
wird und aus der Druckdifferenz an gegenüberliegenden
Meßpunkten jeweils ein Nachführsignal
abgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckdifferenzsignal zum Nullabgleich
einer Brückenschaltung ausgenutzt wird, die ihrerseits
im nicht-abgeglichenen Zustand einen
oder mehrere Servomotor(en) zur Drehung des
Strömungskörpers steuert.
4. Vorrichtung zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit
einer freien Strömung im Raum, die einen
Meßkopf in Form eines Strömungskörpers (1) mit
einem geringen Strömungswiderstand in Längsrichtung,
der nahe seiner dicksten Stelle um seinen
Umfang herum verteilt in seinen hohlen Innenraum
reichende Bohrungen (2) oder einen umlaufenden
Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen Innenraum
verbunden ist, und an seinem hinteren
sich verjüngenden Ende um seinen Umfang herum
verteilt in seinen hohlen Innenraum reichende
zweite Bohrungen (4) oder einen zweiten umlaufenden
Schlitz, der durch Bohrungen mit dem hohlen
Innenraum verbunden ist, aufweist, wobei
der hohle Innenraum durch eine Trennwand (6)
zwischen dem ersten und dem zweiten Schlitz
oder den ersten (2) und den zweiten (4) Bohrungen
in zwei Kammern (3, 5) unterteilt ist, in
denen jeweils Druckmeßanschlüsse (7, 8) enden,
und Meßeinrichtungen zum Messen der Drücke in
den Kammern (3, 5) und/oder zum Messen der Druckdifferenz
zwischen den Kammern umfaßt, nach
Patentanmeldung P 36 13 867.3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der vorderen Kuppe des Strömungskörpers
(1) im gleichen Abstand von dem vordersten Nasenpunkt
des Strömungskörpers mehrere Bohrungen
(11) vorgesehen sind, in denen Meßeinrichtungen
zum Messen des Druckes in der jeweiligen Bohrung
und/oder zum Messen von Druckdifferenzen zwischen
jeweils zwei Bohrungen vorgesehen sind,
die Druckdifferenzsignale abgegen, daß der Strömungskörper
in seinem hinteren Ende um mindestens
eine Querachse schwenkbar gelagert ist und ein
Servo-Mechanismus, der vorzugsweise mindestens
einen Servomotor umfaßt, vorgesehen ist, dem die
gegebenenfalls erzeugten Druckdifferenzsignale
zugeführt werden und der den Strömungskörper verschwenkt,
bis keine Druckdifferenzen mehr vorhanden
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Bohrungen im gleichen Abstand zum Nasenpunkt
und voneinander auf der Voderkuppe
des Strömungskörpers (1) angeordnet sind und
daß die Druckdifferenz der zwei sich jeweils
gegenüberliegenden Bohrungen (11, 11) das Steuersignal
für einen Servomotor für die Schwenkung
des Strömungskörpers um eine erste Querachse
liefert und die Druckdifferenz des anderen Bohrungspaares
das Steuersignal für einen zweiten
Servomotor zum Schwenken um eine zweite, zu der
ersten rechtwinklinge Querachse liefert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (11, 11) mit Druckmeßleitungen
(9, 10) verbunden sind, die sich durch das Innere
des Strömungskörpers (1) erstrecken.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Messung der Druckdifferenz zwischen
zwei Druckbohrungen (11, 11) in einem Verbindungsstück
zwischen diesen Druckbohrungen eine Thermistor-
Strömungsdiode angeordnet ist, die in
einer elektrischen Brückenschaltung liegt, welche
außerdem über einen Servo-Verstärker mit
einem Servomotor zum Verschwenken des Strömungskörpers
(1) verbunden ist.
Priority Applications (6)
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DE19863634005 DE3634005A1 (de) | 1986-10-06 | 1986-10-06 | Verfahren und vorrichtung zur messung der stroemungsgeschwindigkeit einer freien stroemung im raum |
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EP87902406A EP0266376B1 (de) | 1986-04-24 | 1987-04-24 | Vorrichtung und verfahren zur messung der strömungsgeschwindigkeit einer freien strömung im raum |
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
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-
1986
- 1986-10-06 DE DE19863634005 patent/DE3634005A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6644112B2 (en) | 2001-11-21 | 2003-11-11 | Eads Deutschland Gmbh | Air data measuring device and air data system for flight vehicles |
DE10157074C2 (de) * | 2001-11-21 | 2003-11-13 | Eads Deutschland Gmbh | Luftdaten-Meßvorrichtung für Fluggeräte |
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