DE3613151A1 - Kontaktelement fuer die abscheidung von partikeln und/oder gasfoermigen stoffen aus einem gasstrom - Google Patents
Kontaktelement fuer die abscheidung von partikeln und/oder gasfoermigen stoffen aus einem gasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Kontaktelemente für die Abscheidung
von Partikeln und/oder gasförmigen Stoffen wie SO₂,
Cl₂, HCL, HF aus einem Gasstrom, insbesondere von staubförmigen
Partikeln und sauren Gasen aus Abgasen einer Schmelzflußelektrolysezelle.
Aus der DE-AS 24 47 942 ist ein Kontaktelement aus einem
Kunststoff für die Verwendung in einem Wäscher mit bewegtem
Bett bekannt. Die Form dieses Kontaktelementes ist
kugelig, wobei sowohl hohle Polypropylenkugeln als auch
Vollkugeln aus geschlossenzelligem Schaumstoff verwendet
wurden.
Um mit derartigen Kontaktelementen in einem Gasstrom die
Stoff- und/oder Partikelabscheidung zu ermöglichen, werden
diese in großer Zahl in Türmen mit bewegtem Bett eingesetzt,
wobei die Kontaktelemente in Form von Kugeln meistens
in mehreren Einzelkästen angeordnet sind. Die Zahl
der einzelnen Kugeln wird durch die folgenden Randbedingungen
bestimmt:
- 1. Zulässiger Druckverlust
2. Größe und Gewicht der Kugel
3. Erforderliche wirksame Phasengrenzfläche
4. Erforderlicher Lückengrad für die Fluidisierung der
Kontaktkörper
Trotz der relativ gut bekannten Verhältnisse in Wasch-
Türmen mit bewegtem Bett kommt es immer wieder zu Betriebsstörungen
durch Kugelhaufenverdichtung in einer Hälfte des
Einzelkastens, während gleichzeitig die andere Hälfte frei
von Kugeln ist. Weiterhin kommt es zu Pulsationen mit
stoßweise wechselnder Gasverteilung wegen fortlaufender
Umverteilung der Gasbelastung und der Kugelhaufen. Die
Folge davon sind verminderte Absorptions- und Staubabscheideleistung
sowie ein beschleunigter Verschleiß der kugelförmigen
Kontaktelemente, insbesondere im Bereich der fertigungstechnisch
geschwächten Polkappen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und ein effizienteres und
langlebigeres Kontaktelement für die Stoff- und/oder Partikelabscheidung
in einem Gasstrom zu schaffen. Erfindungsgemäß
wird dies bei einem Kontaktelement durch die in den
Patentansprüchen angegebenen Merkmale erreicht.
Dieses Ellipsoid wird vom aufsteigenden Gasstrom schon bei
niedrigen Anströmgeschwindigkeiten von 1 m/s fluidisiert,
wobei die einzelnen Ellipsoide gerichtete Querbewegungen
innerhalb des Einzelbettes ausführen und gleichzeitig um
die kurze Halbachse rotieren. Bis zu einer Anströmgeschwindigkeit
von 2,5 m/s ist die Bewegung so gerichtet, daß
keine Kontaktkörper aus dem Bett herausgeblasen werden.
Auf eine obere Begrenzung kann deshalb verzichtet werden.
Die Verwendung von Hohlkörper-Ellipsoiden ist in Gaswäschern
besonders vorteilhaft, weil der Flüssigkeitsfilm
auf der Ellipsoid-Oberfläche durch die beschleunigte Drehbewegung
häufig abreißt und durch Neubildung der Stoffaustausch
aktiviert wird.
Die Eigenrotation erzeugt eine hohe Umfanggeschwindigkeit
in der Ebene der langen Halbachse. Das führt zu einer gerichteten
Strömung der Waschflüssigkeit auf der Kontaktkörperoberfläche
mit intensiver Zerstäubung vom Rande auf
benachbarte Kontaktelemente.
Insgesamt wird dadurch permanent eine große Phasengrenzfläche
für den Stoffaustausch angeboten und damit die Absorptionsleistung
sowie die Partikelabscheidung verbessert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 = Erfindungsgemäßes Ellipsoid
Fig. 2 = Erfindungsgemäße Gaswaschanlage
Fig. 3 = Querschnitt durch verschiedene Hohlkörper
Fig. 2 = Erfindungsgemäße Gaswaschanlage
Fig. 3 = Querschnitt durch verschiedene Hohlkörper
Das erfindungsgemäße Ellipsoid 30 besteht aus einem Hohlkörper
mit variabler Wandstärke. Diese nimmt von der Rotationsachse 32
bis zum Äquator 31 kontinuierlich zu, so daß eine Art Wulst
entsteht. Um die Wirkungen verschiedener Grundformen von Hohlkörpern
festzustellen, wird nachfolgend ein Vergleichsversuch
beschrieben.
In einem zweistufigen Fließbettwäscher (Fig. 2) mit je 2 Fließbetten
pro Stufe und einer Bestückung mit je 300 000 Hohlkugeln
(⌀ 38 mm, Wanddicke 1,5 mm) wird ein staubhaltiges und HF-haltiges
Abgas bei einer Berieselungsdichte von insgesamt 4,1 l/Nm³
gereinigt. Parallel zu dem erstgenannten Fließbettwäscher wurde
ein zweiter Wäscher mit gleichem Abgas und gleicher Berieselungsdichte
beaufschlagt. Dieser Wäscher enthielt insgesamt
40 000 Kontaktelemente in Form von Ellipsoiden gemäß Anspruch 8
in der 1. Stufe. Aufgrund mehrerer Versuchsjahre konnte festgestellt
werden, daß die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Kontaktelemente
mindestens doppelt so lang ist wie bei den Hohlkugeln.
Die durchschnittliche Reingaskonzentration an Staub und
HF zeigt die nachfolgende Tabelle:
Innerhalb der Versuchsserie mußte bei dem Wäscher mit Hohlkugelfüllung
eine monatliche Überprüfung auf eventuelle Verschlammung
vorgenommen werden. Bei den erfindungsgemäßen
Ellipsoiden konnte eine Selbstreinigung der Füllkörper wegen
der besonderen Flugeigenschaften festgestellt werden. Daher
waren die Wartungs- und Reinigungskosten bei der erfindungsgemäß
bestückten Anlage um ca. 30% geringer.
Die geringere Anzahl der Kontaktelemente pro Füllkörperbett
führte bei der erfindungsgemäßen Anlage dazu, daß der Druckverlust
bei der Gasreinigung erheblich vermindert werden
konnte. Dies ermöglicht einen um 10% verringerten Energieverbrauch
der Anlage. Aufbau und Wirkungsweise des zweistufigen
Fließbettwäscher läßt sich wie folgt beschreiben:
Der Wäscher besteht aus einem rechteckigen Schacht 1, der
über einen Konus 2 in den zylindrischen Kamin 3 mündet.
Alle flüssigkeitsberührten Teile bestehen aus glasfaserverstärktem
Kunststoff in geeigneter Dimensionierung.
In der unteren Hälfte des Schachtes ist die erste Waschstufe
4 untergebracht, bestehend aus zwei übereinander angeordneten
Betten 5, die sich aus je 30 Einzelelementen (Füllkörperkasten)
aufbauen. In diesen Betten befindet sich eine
Schüttung aus geeigneten Füllkörpern 6, die nicht als statische
Schüttung genutzt werden sondern im aufsteigenden Gasstrom
dynamisch bewegt (fluidisiert) werden. Die Berieselung des
Füllkörpers erfolgt mittels Pumpe 7, die aus dem Vorlagebecken
der 1. Stufe 8 die Waschflüssigkeit ansaugt und dann über ein
PE-Rohr 9 und 15 Drallkörperdrüsen 10 auf das gesamte Bett verteilt.
Im darüberliegenden Lamellentropfenabscheider 11 werden
die im Gasstrom mitgerissenen Tröpfchen abgeschieden. Nach
Passieren der beiden Füllkörperlagen 5 fließt das Waschwasser
in das Vorlagebecken der 1. Stufe 8 zurück.
In der oberen Hälfte des Schachtes ist die zweite Waschstufe
12 untergebracht, die ebenfalls aus zwei Füllkörperlagen
13 mit geeignetem Füllkörper 6 und einer Tropfenabscheideanlage
14 besteht.
Eine Pumpe 15 saugt das qualitativ viel sauberere Waschwasser
aus dem Vorlagebecken 16 der 2. Stufe und verdüst
es ebenfalls über 15 Düsen 17 auf das Bett.
Das ablaufende Waschwasser wird in Auffangschalen 18 gesammelt
und daraus wieder dem Vorlagebecken der 2. Stufe
über ein PE-Fallrohr 19 zugeführt.
Das vom Ventilator 20 kommende Rohgas wird horizontal in
den Wäscher eingeblasen und dann mittels Umlenkschaufeln
umgelenkt und gleichmäßig auf den gesamten Wäscherquerschnitt
verteilt.
Die heißen Rohgase werden bei diesem Waschprozeß gekühlt
unter Bildung von Wasserdampf. Die Verdampfungsverluste
werden ausgeglichen durch Zugabe von Frischwasser 22 in
das Vorlagebecken der 2. Stufe 16 und über ein Überlaufwehr
23 auf in die 1. Stufe 8.
Der Austrag der abgeschiedenen Rohgasbestandteile erfolgt
aus dem Waschflüssigkeitskreislauf der 1. Stufe durch programmgesteuertes
Öffnen eines Ventils 24.
Die Tropfenabscheider der 1. und 2. Stufe werden in bestimmten
Zeitabständen über festinstallierte Düsen 25
mit Wasser besprüht, um die Ablagerungen auf den Lamellen
zu entfernen.
Das in diesem zweistufigen Waschprozeß gereinigte Abgas
verläßt den Wäscher mit einer Geschwindigkeit von ca. 19 m/s
über den Kamin 3 in einer Höhe von ca. 40 m.
Mit 26 ist die Rückgewinnung der Abgasinhaltstoffe bezeichnet;
mit 27 die Frischwasserspülung für den Tropfabscheider 14.
Zusammenfassend kann man sagen, daß ein Fließbettwäscher
mit den erfindungsgemäßen Kontaktkörpern folgende Verbesserungen
aufweist:
- 1. Verbesserter Stoffaustausch - niedrigere Reingaskonzentration der sauren Abgasbestandteile.
- 2. Verbesserte Staubabscheideleistung - damit niedrigerer Staubgehalt im Reingas.
- 3. Geringerer Druckverlust der Fließbetten - damit geringerer Energieverbrauch.
- 4. Längere Lebensdauer der Kontaktelemente.
- 5. Störungsfreier Wäschebetrieb wegen geringer Verschlammungsneigung und permanenter Selbstreinigung der Ellipsoide.
In Fig. 3 sind Originalabdrücke (Schnittbilder) von
senkrecht zum Äquator geschnittenen Hohlkörpern aus
Polypropylen dargestellt. Man erkennt daraus die unterschiedlichen
Abmessungen, die sich auf Drehbewegung und
Impulsaustausch auswirken.
Claims (9)
1. Kontaktelement für die Abscheidung von Partikeln und/
oder gasförmigen Stoffen wie SO₂, Cl₂, HCL, HF aus einem
Gasstrom, insbesondere von staubförmigen Partikeln und sauren
Gasen aus Abgasen einer Schmelzflußelektrolysezelle,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement aus
einem Ellipsoid besteht, wobei die Halbachsen des Ellipsoiden
in mindestens einer Ebene das Verhältnis von
1 : 1,2 bis 1 : 10 aufweisen.
2. Kontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement als Hohlkörper aus Kunststoff
geformt ist.
3. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper aus einem
thermoplastischen Kunststoff mit einer Wandstärke von
0,5-3 mm gefertigt ist.
4. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ellipsoid in Höhe der
langen Halbachse eine ringförmige Verdickung aufweist.
5. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Ellipsoid mit folgender
Abmessung verwendet wird: Die längste bestimmende Halbachse
liegt zwischen 20 und 80 mm.
6. Verfahren zur Herstellung von Kontaktelementen nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein plastisch verformbares Material in
Form eines Schlauches zwischen zwei Formhälften aufgeblasen
wird und die Formhälften mittels Druck zusammengepreßt
und das verformbare Material in der endgültigen
Form verschweißt wird.
7. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine panzerartige, ringförmige
Verdickung die Drehbewegung stabilisiert und
gleichzeitig als bevorzugter Stoß- und Impulsüberträger
fungiert.
8. Kontaktelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ellipsoid aus Polypropylen
mit Wandstärke von 1,5 mm und einer
längsten Halbachse von 50 mm besteht.
9. Verfahren zur Abscheidung von Partikeln und/oder gasförmigen
Stoffen wie SO₂, Cl₂, HCL, HF aus einem Gasstrom,
dadurch gekennzeichnet, daß ellipsoide Kontaktelemente
in einem Gasstrom mit einer Anströmgeschwindigkeit
(Leerrohrgeschwindigkeit) von 1-2,5 m/sec fluidisiert
werden und um die kurze Halbachse rotieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863613151 DE3613151A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-04-18 | Kontaktelement fuer die abscheidung von partikeln und/oder gasfoermigen stoffen aus einem gasstrom |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3613151C2 DE3613151C2 (de) | 1989-09-28 |
Family
ID=6299009
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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