DE3612667A1 - Verfahren zur herstellung eines armierten fadens und einrichtung zur durchfuehrung desselben - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines armierten fadens und einrichtung zur durchfuehrung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Spinne
rei in der Textilindustrie, insbesondere auf Verfahren
und Einrichtungen zur Herstellung eines armierten Fadens.
Die Erfindung kann in den Betrieben der Textilindu
strie verwendet werden.
Ein armierter Faden stellt einen Faden dar, der auf
seiner gesamten Länge mit Fasern bzw. Fäden umwickelt ist,
wobei der umwickelte Faden als Kernfaden, die Fasern bzw.
Fäden aber, mit denen der Kernfaden umwickelt wird, als
Umwicklungskomponente bezeichnet werden.
Es ist bekannt, daß der armierte Faden in der letzten
Zeit dadurch zunehmend Verbreitung erfährt, daß er gegen
über dem Einzelfaden bzw. dem Einfachgarn eine Reihe we
sentlicher Vorteile besitzt, von denen als Hauptvorteil
die Möglichkeit angesehen wird, Eigenschaften der den Kern
faden und die Umwicklungskomponente bildenden Stoffe in
verschiedenen Varianten zu kombinieren und hierdurch je
weilige beliebige erwünschte Eigenschaften des fertigen
Erzeugnisses, wie beispielsweise Festigkeit, Hygroskopi
zität, Knitterfreiheit zu erlangen.
Zur Zeit sind verschiedene Verfahren zur Herstellung
eines armierten Fadens bekannt, in denen als Umwicklungs
komponente Fasern auftreten. Zu diesen Verfahren gehören
auch Verfahren aus ringlosen pneumatisch-mechanischen
Spinnens, die auch als Spinnen mit "offenem Ende" bezeichnet
werden und in denen die Umwicklungsfasern durch Auflösen
eines Faserbandes in einer Vereinzelungsvorrichtung erzeugt
werden, während das Umwickeln des Kernfadens mit Fasern
vermittels eines Drehorgans vorgenommen wird, das meistens
im ringlosen Spinnen zur Garnerzeugung dient und entweder
in Form einer Schale, die als "Spinnkammer" bezeichnet
wird, oder in Gestalt einer auf einer Drehachse T-för
mig befestigten Scheibe oder in einer beliebigen anderen
bekannten Form, beispielsweise in Gestalt eines Trich
ters, ausgeführt ist (US-PS Nr. 36 05 395, Kl. 57-58.89,
1971). Da dabei im Drehorgan eines beliebigen Typs der
Kernfaden zu dessen Umwickeln mit Fasern durch die Dreh
achse desselben hindurchgeführt werden muß, so soll die
se Drehachse hohl sein.
Also können zur Herstellung eines armierten Fadens
beliebige Verfahren und Einrichtungen zum ringlosen pneu
matisch-mechanischen Spinnen verwendet werden, die ein
sogenanntes "Gleichstromspinnsystem" besitzen, d. h. ein
Spinnsysstem, bei dem die aufgelösten Fasern dem Drehorgan
an dem einen Ende desselben zugeführt werden, während das
fertige Garn durch die hohle Achse hindurch an dem anderen
Ende abgeleitet wird (US-PS Nr. 34 11 283 nach der Kl. 57-
58.89, 1968 und US-PS Nr. 35 01 905 nach der Kl. 57-
58.89, 1970).
Jedoch ergeben sich bei der Anwendung von verschie
den aufgebauten Drehorganen - sowohl in Form einer Schale,
d. h. einer Spinnkammer, wie auch in Gestalt einer Scheibe -
eigene spezifische Probleme, die ihrer Lösung bedürfen.
Beispielsweise entsteht bei der Anwendung einer Spinn
kammer das Problem der Qualität des erzeugten Fadens, weil
die Dichte und Festigkeit der Umwicklung des Kernfadens
mit Fasern von der Spannung derselben abhängen und in der
Spinnkammer das Spannen der Fasern nur durch die Flieh
kräfte zustande kommt, die bei real in der Praxis erreich
baren Umlaufgeschwindigkeiten der Spinnkammer zur Gewähr
leistung der erforderlichen Dichte und Festigkeit unzu
reichend sind.
Beim Einsatz eines Drehorgans in Gestalt einer Schei
be entsteht sowohl das Problem der Qualitätserhöhung des
armierten Fadens wie auch das Problem der Reduzierung von
Verlusten an Fasern, die durch die Wirkung von Fliehkräf
ten von der Scheibenoberfläche fortgeschleudert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsge
mäße Einrichtung bezwecken die Lösung des Problems der Qu
alitätserhöhung des armierten Fadens und teilweise auch
des Problems der Reduzierung von Faserverlusten beim Ein
satz eines als Scheibe ausgebildeten Drehorgans.
Der Begriff der Qualität des armierten Fadens schließt
verschiedene Qualitätskennwerte ein, so beispielsweise Fa
dengleichmäßigkeit (Gleichmäßigkeit der Umwicklung und
Umhüllung des Kernfadens mit Fasern), Umwicklungsdichte,
Deckfestigkeit (Festigkeit des Festhaltens der Fasern am
Kernfaden), Reißfestigkeit des Fadens. Diese Kennwerte
hängen von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise hängt
solcher Kennwert wie Reißfestigkeit des Fadens haupt
sächlich von der Qualität des zur Fertigung von Kernfä
den und Fasern benutzten Materials ab, während andere
Kennwerte, im besonderen die Festigkeit des Fasermantels,
in hohem Maße vom Herstellungsverfahren des armierten Fa
dens, genauer vom Umwicklungsverfahren des Kernfadens mit
Fasern, abhängig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des
armierten Fadens und die erfindungsgemäße Einrichtung zur
Durchführung desselben bezwecken gerade die Lösung des
Problems der Erhöhung der Festigkeit des Fasermantels,
d. h. der Festigkeit des Festhaltes der Fasern am Kern
faden.
Die Dichte und Festigkeit des Fasermantels des ar
mierten Fadens hängen hauptsächlich von der Spannung der
Fasern beim Umwickeln des Kernfadens mit denselben ab, und
die Spannung der Fasern wird in bekannten Verfahren und
Einrichtungen hauptsächlich durch Herbeiführung der Einspan
nung der Fasern und des Kernfadens unter Ermöglichung ei
nes Durchgleitens der Fasern in dieser Einspannung bei be
stimmter Reibungskraft erzielt.
Also besteht das Wesen des Verfahrens zum Umwickeln
des Kernfadens mit Fasern, das die Erreichung einer bestimm
ten Festigkeit des Fasermantels des armierten Fadens ge
währleistet, im Grunde darin, wie das Verfahren zum Ein
spannen der Fasern und des Kernfadens im Drehorgan reali
siert wird. Da nun das gesamte technologische Herstellungs
schema des armierten Fadens in verschiedenen bekannten Ver
fahren und Einrichtungen zum ringlosen Spinnen praktisch
unveränderlich bleibt, so werden in der nachstehend ange
führten Charakteristik des derzeitigen Standes der Technik
die bekannten Lösungen nur durch das Verfahren zum Einspan
nen der Fasern und des Kernfadens im Drehorgan und die Kon
struktion der Einspannvorrichtung charakterisiert.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung eines ar
mierten Fadens (US-PS Nr. 38 77 211, Kl. 57-58.89, 1975),
das sich auf das Verfahren des ringlosen pneumatisch-me
chanischen Spinnens bezieht und darin besteht, daß man ein
Faserband nimmt, es in einzelne Fasern auflöst, die Fa
sern gemeinsam mit dem Kernfaden dem Drehorgan zuführt
und durch Umlauf des Drehorgans das Umwickeln des Kernfa
dens mit Fasern unter Bildung eines armierten Fadens vor
nimmt.
Bekannt ist auch eine Einrichtung zur Durchführung
des beschriebenen bekannten Verfahrens zur Herstellung ei
nes armierten Fadens (US-PS Nr. 38 77 211, Kl. 57-58.89,
1975), die je eine Speisequelle für das Faserband und für
den Kernfaden, eine Vorrichtung zum Auflösen des Faserban
des in einzelne Fasern sowie ein in einem Gehäuse, das mit
einer Bohrung zum Faserndurchtritt versehen ist, die über
einen Faserleitungskanal mit der Vorrichtung zum Auflösen
des Faserbandes in einzelne Fasern verbunden ist, unter
gebrachtes Drehorgan in Gestalt einer auf einer Drehachse
T-förmig befestigten Scheibe mit einer Axialbohrung zum
Durchtritt des Kernfades und der Fasern, mit einem Mit
tel zum Festhalten der Fasern an der Scheibenoberfläche
sowie mit einem Mittel zur Erzeugung eines Luftstroms im
Faserleitungskanal in Form von unter der Scheibe befestig
ten Lüfterflügeln und in der Scheibe vorgesehenen Radial
schlitzen enthält.
Eine Besonderheit dieses Verfahrens und der Einrichtung
zur Durchführung desselben besteht darin, daß praktisch
keine Einspanung der Fasern und des Kernfadens im Drehor
gan vorhanden ist, so daß die Reibungskraft, die zum Fest
halten der Fasern an der rotierenden Scheibe beim Umwickeln
des Kernfadens mit denselben nur durch das Verhältnis der
Durchmesser der in der Scheibe vorhandenen Axialbohrung
und des zu drehenden Fadens bestimmt ist.
Die erwähnte Besonderheit des erfindungsgemäßen Ver
fahrens gewährleistet einerseits das Fehlen irgendeiner
Verdrehung des Kernfadens, da kein Einspannkräfte auf den
selben einwirken, die zur Herbeiführung einer solchen Ver
drehung ausreichend wären. Dies kann von Vorteil sein,
beispielsweise bei der Herstellung eines stromleitenden
armierten Fadens, wenn als Kernfaden ein Draht mit Email
isolation verwendet wird, bei dem die geringste Drehung
zur Zerstörung des Emails führt und daher unzulässig ist.
Andererseits führt bei der Anwendung von üblichen Textil
fasern dazu, daß die an den Kernfaden nicht angedrückten
Fasern, die eine bestimmte Elastizität besitzen, eine loc
kere und unfeste Hülle am Kernfaden bilden, die nicht nur
während der darauffolgenden Verarbeitung, sondern auch bei
der Beförderung des armierten Fadens abgetrennt werden
kann.
Ein Versuch zur Erhöhung der Reibungskraft der Fasern
an den Wänden der in der Scheibe vorhandenen Axialbohrung
durch Verringerung des Durchmessers derselben bis auf die
Werte, die mit dem Durchmesser des armierten Fadens ver
gleichbar sind, vermag das entstandene Problem nicht zu
lösen, da diesem Weg ein unüberwindlicher Widerspruch zu
grunde liegt: einerseits soll die Bohrung in der Scheibe
derartig klein sein, daß der Kernfaden mit den Fasern in
dieselbe innig und bei erforderlicher Kraftanlage hinein
geht, andererseits aber ist das anfängliche Einführen des
Kernfadens durch eine solche Bohrung, beispielsweise mit
Hilfe eines Einführungsstabes bzw. anderer Einführungs
mittel, mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden und
praktisch nicht durchführbar, was eine Vergrößerung des
Durchmessers dieser Scheibenbohrung erfordert.
Darüber hinaus muß bei der Notwendigkeit einer Ände
rung der linearen Dichte des erzeugten Fadens, beispiels
weise bei Sortimentsänderungen, der Durchmesser der Durch
gangsbohrung entsprechend verändert werden, was den Aus
tausch entweder des gesamten Drehorgans oder der Scheibe
mit der erwähnten Bohrung voraussetzt. Beides macht die
Bedienung der Maschine im Betrieb komplizierter, erhöht
die Maschinenstillstände und setzt den Zeitausnutzungsgrad
herab.
Bekannt ist ein anderes Verfahren zur Herstellung ei
nes armierten Fadens, das auf der bekannten Einrichtung
zum ringlosen Spinnen durchgeführt wird (SU-Urheberschein
Nr. 9 41 445, IPK3 DOIH 7/885, 1982). Dieses Verfahren und
die dazugehörige Einrichtung sind im wesentlichen dem vor
hergehenden Verfahren und der Einrichtung ähnlich, aber
dieses Verfahren unterscheidet sich dadurch, daß im Dreh
organ die gemeinsame Einspannung der Fasern und des Kern
fadens in einer dazu vorgesehenen Einspannvorrichtung mit
nachfolgendem Umwickeln des Kernfadens mit Fasern und Er
zeugen eines armierten Fadens stattfindet.
Die Vorrichtung zur Einspannung der Fasern und des
Kernfadens ist unter der Scheibe des Drehorgans angebracht
und stellt eine Buchse mit einem axialen Kanal, die axial
verschiebbar angeordnet und abgefedert ist, sowie eine
Kugel dar, die sich in einer profilierten Aussparung be
findet, die an der zur Scheibe gekehrten Stirnseite der
Buchse ausgeführt ist.
Das Einspannen der Fasern gemeinsam mit dem Kern
faden gewährleistet ein dichtes Andrücken der Fasern an
den Kernfaden während des Umwickelns desselben mit Fasern,
wodurch ein armierter Faden mit einem ausreichend festen
Fasermantel entsteht, dessen Festigkeit der von der abge
federten Kugel erzeugten Einspannungskraft proportional
ist.
Beim Auflösen des Faserbandes in einzelne Fasern wer
den in der Vereinzelungsvorrichtung aus einem Bündel zu
geführter Fasern vor allem kürzere Fasern ausgekämmt und
dem Drehorgan zugeleitet, weil sie früher als die längeren
Fasern aus der Einspannung des Speisepaars gelöst werden,
so daß hierdurch eine gewisse Umverteilung und Umgrupppie
rung der Fasern gemäß ihrer Länge erfolgt. Die Zuführung
dieser aufgelösten Fasern zum Drehorgan und die Umwicklung
des Kernfadens mit denselben führt im bekannten Verfahren
auch zur ungleichmäßigen Verteilung der kurzen und langen
Fasern am Kernfaden. Dies erhöht die Ungleichmäßigkeit des
Fasermantels und verringert die Qualität des fertigen Fa
dens.
Beim Eindringen von Fremdkörpern bzw. Faserbündeln
in die in der Scheibe vorhandene Axialbohrung zum Durch
tritt der Fasern und des Kernfadens und infolge der hier
durch zugenommenen Fadenspannung kann außerdem die Kugel
aus ihrer Aussparung herausgestoßen und unter der Wirkung
von Fliehkräften von der Drehachse weg seitwärts verscho
ben werden. Dies beeinträchtigt einerseits die Einspan
nung der Fasern und des Kernfadens zwischen der abgefe
derten Buchse und der Kugel und führt zur Erzeugung eines
armierten Fadens geminderter Qualität sowie führt anderer
seits eine Unwucht des Drehorgans herbei, die dessen Vi
brationen hervorruft und einen verstärkten Verschleiß
der dasselbe aufnehmenden Lager bewirkt.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Herstellung ei
nes armierten Fadens durch ringloses Spinnen (SU-Urheber
schein Nr. 3 66 232, IPK-Kl.3 DOIH 1/13, 1973), das darin
besteht, daß man das Faserband in einzelne Fasern auflöst,
die gemeinsam mit dem Kernfaden am Drehorgan zugeführt
werden, wo das Einspannen der Fasern und des Kernfadens
sowie Umwickeln des Kernfadens mit Fasern unter Bildung
eines armierten Fadens vorgenommen werden.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß beim
Zuführen der aufgelösten Fasern in die Einspannung des Dreh
organs die Fasern in der Einspannungszone zu einem Faser
strang zusammengefaßt werden, mit welchem dann der Kern
faden umwickelt wird, indem sich die Fasern entlang einer
Schraubenlinie um den Kernfaden herum lagern.
Das Zusammenfassen der Fasern zu einem Faserstrang,
d. h. zu einem geordneten Bündel von geradegestreckten und
parallelisierten Fasern, erhöht die Gleichmäßigkeit der
Verteilung der Fasern im Bündel und dementsprechend auch
im Fasermantel des armierten Fadens, was die Qualität des
letzteren beträchtlich erhöht.
Jedoch wird in diesem Verfahren der Kernfaden ge
meinsam mit den Fasern entlang der Drehachse des Drehor
gans zugeführt und das Umwickeln desselben erfolgt mit
dem aus den einzelnen Fasern gebildeten Faserstrang bei
gleichzeitiger Einspannung des Faserstrangs und des Kern
fadens. Dies erlaubt es nicht, getrennte Regelung der
Spannungen des Kernfadens und der Fasern vorzunehmen und
deren optimales Verhältnis einzustellen, was zur Unkontrol
lierbarkeit des Prozesses der Fadenarmierung und zur Un
möglichkeit führt, vorgeschriebene Qualitätskennwerte des
armierten Fadens, insbesondere die vorgegebene Festig
keit des Fasermantels, zu erzielen.
Bekannt ist weiterhin eine Einrichtung zum ringlosen
Spinnen (SU-Urheberschein Nr. 31 15 441, Kl. DOIH I/12, 1979),
die zur Durchführung des beschriebenen bekannten Verfahrens
der Herstellung eines armierten Fadens bestimmt und im
wesentlichen den vorhergehenden bekannten Einrichtungen
ähnlich ist, sich von diesen aber dadurch unterscheidet,
daß die Vorrichtung zur Einspannung der Fasern und des
Kernfadens in dieser Einrichtung zwei Platten darstellt,
die auf quer zu den Platten liegenden Schwenkachsen frei
angebracht sind und bei denen die einen Enden untereinan
der kontaktieren und Einspannbacken bilden, während die
anderen Enden mit Gegengewichten in Gestalt von Lasten
versehen sind, die mittels Schrauben zur Regelung der Ein
spannkraft verschoben werden, die durch die Fliehkräfte
beim Umlauf des Drehorgans erzeugt wird.
Da in dieser Vorrichtung die Einspannbacken symmetrisch
zur Drehachse des Drehorgans liegen und der Kernfaden mit
dem Faserstrang entlang der Drehachse laufen, so findet bei
Änderungen der Fadenspannung beim etwaigen Eindringen von
Fremdkörpern und Staubteilchen zusammen mit den Fasern in
die Durchgangsbohrung der Scheibe kein Öffnen der Einspann
backen und kein Stören des Armierungsprozesses des Kern
fadens statt, und gleichfalls kann auch keine Unwucht des
Drehorgans mit sämtlichen daraus folgenden nachteiligen
Wirkungen entstehen.
Darüber hinaus gehört zum Vorteil dieser Einrichtung
auch die Möglichkeit der Einspannkraftregelung (durch Än
dern des Trägheitsmomentes der umlaufenden Massen), bei
spielsweise bei Änderungen der linearen Dichten des er
zeugten armierten Fadens.
Jedoch gewährleistet die bekannte Einrichtung keine
Möglichkeit, den Kernfaden getrennt von den vereinzelten
Fasern dem Drehorgan zuzuführen. Dies führt zur Unmöglich
keit des getrennten Spannens derselben und der Erzielung
optimaler Verhältnisse der Spannungsstärken von Kernfa
den und Fasern, während die Ausführung der Vorrichtung
zur Einspannung der Fasern und des Kernfadens in Gestalt
von zwei Platten, die mittels Backen die gemeinsae Ein
spannung des Kernfadens und der Fasern ausführen, es nicht
erlaubt, ihre getrennte Einspannung zustande zu bringen
und die Möglichkeit des relativ zueinander erfolgenden
Spannens sicherzustellen, was die Erielung von vorgege
benen Werten der Qualität des armierten Fadens verhin
dert.
Außerdem ist die Vorrichtung zur mittels Fliehkräften
herbeigeführten Einspannung in der bekannten Einrichtung
kompliziert aufgebaut, was einerseits unter den Bedingungen
einer solchen Textilproduktion, die durch konstanten massen
weisen Ausstoß gleichartiger Erzeugnisse gekennzeichnet
ist, keinen den erwähnten Nachteil aufwiegenden Nutzen
bringt, weil die Bedienung erschwert wird und die Kosten
der Ausrüstungen und der Produktionsprozesse höher sind.
Andererseits bedingt der komplizierte konstruktive
Aufbau der Vorrichtung auch eine komplizierte Konfigura
tion derselben, was unter Bedingungen der Textilproduktion
zum unvermeidlichen Verstopfen von Nuten, Bohrungen und an
deen Vorrichtungselementen mit Fremdkörpern und Flug führt,
das periodische Stillsetzen und Reinigen der Vorrichtung
verursacht. Außerdem gewährleistet die durch die Flieh
kräfte herbeigeführte Einspannung keine konstante Einspann
kraft bei Änderungen der Geschwindigkeitszustände der funk
tionierenden Einrichtung und Erhaltung der technologischen
Bedingungen der Fadenherstellung, was zur Notwendigkeit
einer Umrichtung der Einspannvorrichtung führt und somit
den Zeitausnutzungsgrad herabsetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines armierten Fadens und eine Einrich
tung zur Durchführung desselben mit einer solchen gegensei
tigen Lage des Kernfadens und der Fasern während des ge
samten technologichen Herstellungszyklus des armierten
Fadens zu schaffen, die es erlauben würden, Spannungen des
Kernfadens und der Fasern zu regeln und deren optimale,
Verhältnisse zu erzielen, was die Qualität des armierten
Fadens, inbesondere die Festigkeit der Umwicklung des
Kernfadens mit Fasern, beträchtlich erhöht.
Das Prinzip der Erfindung besteht darin, daß im Ver
fahren zur Herstellung enes armierten Fadens, das darin
besteht, daß man einen ersten Kernfaden und ein Faserband
nimmt, das Faserband in einzelne Fasern auflöst, die Fa
sern und den ersten Kernfaden dem Drehorgan zuführt, in dem
die Einspannung der Fasern und des ersten Kernfadens sowie
die Bildung eines Faserstrangs aus vereinzelten Fasern er
folgt, und dann den ersten Kernfaden mit zu einem Faser
strang zusammengefaßten Fasern unter Bildung eines armier
ten Fadens umwickelt, erfindungsgemäß der erste Kernfaden
getrennt von den Fasern und unter einem Winkel zur Dreh
achse des Drehorgans zugeführt, der Faserstrang aus den Fa
sern vor der Einspannung derselben gebildet wird, die Ein
spannung der zum Faserstrang zusammengefaßten Fasern und
des ersten Kernfadens getrennt erfolgt, und nach der Ein
spanung sowie vor dem Umwickeln des ersten Kernfadens mit
den zum Faserstrang zusammengefaßten Fasern dieser Faden
und der Faserstrang verbunden werden.
Zweckmäßigerweise wird dem Drehorgan zumindest noch
ein Kernfaden unter einem Winkel zum ersten Kernfaden un
ter nachfolgender Einspannung und Umwicklung desselben
mit den zum Faserstrang zusammengefaßten Fasern gleich
zeitig mit dem ersten Kernfaden zugeführt.
Das Wesen der Erfindung besteht ferner auch darin,
daß in der Einrichtung zur Herstellung eines armierten
Fadens, die je eine Speisequelle für das Faserband und
für den Kernfaden, eine Vorrichtung zum Auflösen des Fa
serbandes in einzelne Fasern sowie ein in einem Gehäuse,
das mit einer Bohrung zum Faserndurchtritt versehen ist,
die über einen Faserleitungskanal mit der Vorrichtung zum
Auflösen des Faserbandes in einzelne Fasern verbunden ist,
untergebrachtes Drehorgan enthält, das eine Scheibe mit
einer Axialbohrung, mit einem Mittel zum Festhalten der
Fasern und einem Mittel zur Erzeugung eines Luftstroms
im Faserleitungskanal, eine Buchse mit einem axialen Kanal
zur Ableitung des armierten Fadens, die unter der Scheibe
gleichachsig mit der Drehachse des Drehorgans angeordnet
ist, eine unter der Scheibe angebrachte Vorrichtung zur
Einspannung der Fasern und des Kernfadens besitzt, er
findungsgemäß im Gehäuse oberhalb der Scheibe eine erste
Bohrung zum Durchtritt des Kernfadens ausgeführt ist, die
in bezug auf die Axialbohrung in der Scheibe versetzt ist,
während die Vorrichtung zur Einspannung der Fasern und des
Kernfadens eine Buchse mit einem axialen Kanal, die ent
lang ihrer Achse verschiebbar angeordnet und abgefedert
ist, sowie eine Kugel einschließt, die sich in einer Aus
sparung befindet, die in der zur Scheibe gekehrten Stirn
seite der Buchse ausgeführt ist.
Zweckmäßigerweise ist im Gehäuse oberhalb der Scheibe
zumindest noch eine Bohrung zum Durchtritt eines weiteren
Kernfadens ausgeführt, die in bezug auf die erste Bohrung
entlang dem Kreisumfang versetzt ist.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren realisierte, ge
trennt von den Fasern und unter einem Winkel zur Drehach
se des Drehorgans erfolgende Kernfadenzuführung und die
Formung des Faserstrangs aus den Fasern vor der Einspan
nung derselben sowie die in der erfindungsgemäßen Einrich
tung realisierte Ausführung der Vorrichtung zur Einspannung
der Fasern und des Kernfadens in Gestalt einer abgefederten
Buchse und einer Kugel gestatten es, den Kernfaden und die
Fasern in Form eines etwas gezwirnten Faserstrangs getrennt
zu spannen und sie zur Erzielung ihres optimalen Verhält
nisses zu regeln. Dies ermöglicht es, die Festigkeit des
Fasermantels des armierten Fadens beträchtlich zu erhöhen
und somit auch die Qualität der aus demselben hergestellten
Erzeugnisse zu steigern. Außerdem werden beim Einsatz von
mehreren Kernfäden außer der erzielten Erhöhung der Festig
keit des erwähnten Fasermantels auch die Faserverluste er
heblich gesenkt, während die Arbeitsleistung der Maschinen
sowie der Ausstoß an fertigem armiertem Faden gesteigert
werden, was die Rentabilität der Produktion erhöht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird auf die folgende
Weise ausgeführt.
Das Faserband wird aus einer Speisekanne bzw. aus
einer anderen Speisequelle der Vereinzelungsvorrichtung
zugeführt, wo es auf eine beliebige bekannte Weise in ein
zelne Fasern getrennt und dem umlaufenden Drehorgan zuge
führt wird, während der Kernfaden von der Spule abgewickelt
und unter erforderlicher Spannung dem Drehorgan unter ei
nem Winkel zur Drehachse desselben zugeführt wird. Im Dreh
organ wird aus den Fasern zunächst ein Faserstrang gebil
det, worauf dieser und der Kernfaden eingespannt werden,
wobei die Einspannung derselben getrennt stattfindet. Nach
Verlassen der Einspannungszone werden der Faserstrang
und der Kernfaden verbunden, und durch Umlauf des Dreh
organs nimmt man das Umwickeln des Kernfadens mit dem Fas
serstrang vor, wodurch ein armierter Faden entsteht, der dann
auf eine beliebige bekannte Weise zu einem Wickelkörper auf
gewickelt wird.
Bei der Zuführung der vereinzelten Fasern zur Schei
benoberfläche des Drehorgans werden sie ausgerichtet und
vorwiegend in der radialen Richtung in Gestalt von Faser
bändchen abgelegt, was durch die in der Scheibe vorhan
denen Radialschlitze begünstigt wird. Der Faserstrang wird
durch Verbinden mehrerer Faserbändchen und deren Zufuhr
in die Einspannung des Drehorgans geformt. Beim Umlauf des
Drehorgans erhält der Faserstrang beim Umwickeln des Kern
fadens seinen Anteil der Drehung, die sich über die Ein
spannung des Drehorgans auf die Scheibenoberfläche fort
pflanzt, wo sich das Faserstrangende befindet, das sich
dank dem Umlauf des Drehorgans um seine Achse dreht, und
wo neue Faserbändchen gebildet werden. In dieser Weise ist
auf der Scheibenoberfläche während des Betriebs stets ein
um seine eigene Achse rotierendes Ende eines Faserbündels
(sogenanntes "offenes Ende") vorhanden, an das dann immer
neue Faserportionen in Gestalt von Faserbändchen ange
dreht und danach bereits in Faserstrangform mit dem Kern
faden zwecks Umwickeln desselben verbunden werden.
Darin tritt das Prinzip des ringlosen pneumatisch-
mechanischen Spinnens, dem sogenannten Spinnen mit dem
"offenen Ende", zutage.
Das Formen eines Faserstrangs geschieht zur Span
nung der Fasern, die deswegen möglich wird, weil infolge
des Umlaufs des Drehorgans der Faserstrang dermaßen ge
zwirnt wird, daß er zum erforderlichen Spannen desselben
ausreichende Festigkeit bekommt.
Die Zuführung des Kernfadens zum Drehorgan unter
einem Winkel zur Drehachse desselben und mit erforderli
cher Spannung sowie die Bildung eines Faserstrangs aus
den Fasern gewährleisten nicht nur die Möglichkeit einer
Trennung von Kernfaden und Faserstrang in der Einspanung
des Drehorgans durch deren Anbringung an den diametral
entgegengesetzten Wänden der in der Scheibe vorhandenen
Axialbohrung und an den diametral entgegengesetzten Ober
flächen der sphärischen Einspannung, sondern auch die Er
haltung dieser Lage während des Betriebes. Dies bietet
wiederum die Möglichkeit, die Spannungen des Kernfadens
und des Faserstrangs zu regeln und deren optimales Ver
hältnis zur Erzeugung eines armierten Fadens mit der er
forderlichen Struktur zu erzielen.
Die Festigkeit des Fasermantels des armierten Fadens
steht in direkter Abhängigkeit von der Struktur desselben.
So kann beispielsweise in dem Fall, wo der Kernfaden stark
gespannt ist und eine Gerade darstellt, während die Fasern
ihn in regelmäßigen Windungen entlang einer Schraubenlinie
umwickeln, die Festigkeit des Fasermantels nicht ausreich
end hoch sein, weil die Faserwindungen an der Oberfläche
des Kernfadens keinen Halt finden, an dem sie sich fest
haken könnten, und die Festigkeit des Fasermantels hängt
in diesem Fall nur von der Umwicklungsdichte des Kernfadens
mit Fasern sowie vom Zustand deren Oberflächen ab, welcher
ihre gegenseitige Haftung bestimmt.
In dem Fall aber, wo der Faserstrang und der Kernfa
den ungefähr gleiche Spannung besitzen, so daß sie gegen
seitig und gleichmäßig einander umwinden, erhält man einen
armierten Faden mit einer Struktur, die der Struktur eines
gezwirnten Fadens ähnlich ist, bei dem die Festigkeit des
Fasermantels unter übrigen gleichen Bedingungen um eine
Größenordnung höher als beim sonst bekannten armierten
Faden mit der schraubenförmigen Umwicklungsstruktur ist.
Die Regelung der Spannungen des Faserstrangs und
des Kernfadens kann auf verschiedene Weise erfolgen. Bei
spielsweise läßt sich diese Regelung durch entsprechende
Wahl ihres Durchmesserverhältnisses vorgenommen werden,
weil bei ein und derselben von der Einspannung des Drehor
gans erzeugten Kraft nach ihrem Durchmesser verschiedene
Fadenkomponenten diese Einspannung unter Einwirkung ver
schiedener Kräfte und demnach mit verschiedener Spannung
passieren werden.
Dies kann ferner durch entsprechende Wahl von Stoffen
mit verschiedener Rauhigkeit für die Fadenkomponenten ge
schehen, welche Rauhigkeit verschiedene Reibungskraftbe
träge beim Durchlauf der Fadenkomponenten durch die Ein
spannung gewährleistet.
Diese Regelung kann schließlich durch Gewährleistung
einer Möglichkeit zur Änderung der Kernfadenspannung in
Richtung ihrer Zu- bzw. Abnahme relativ zur Spannung des
Faserstranges vorgenommen werden, da die Spannung des
letzteren bei konstnater Einspannkraft in der Einspannung
auch als konstat gelten kann.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens können dem Drehorgan zwei und mehr Kernfäden zu
geführt werden, wobei die Kernfäden unter einem Winkel sowohl
zur Drehachse wie auch zueinander unter nachfolgender gleich
zeitiger Einspannung und Umwicklung derselben mit dem Fas
serstrang zugeführt werden.
In diesem Fall bilden die Kernfäden eine Art Keil im
Bewegungsweg des Stroms der vereinzelten Fasern, wohin
die zugeführten Fasern gelangen. Infolge der axialen Längs
verschiebung der Kernfäden und der Verbindung derselben
im axialen Kanal der Scheibe werden diese Fasern im End
resultat zwischen den Kernfäden eingeklemmt, die die ein
geklemmten Fasern in den axialen Scheibenkanal und in die
Einspannung des Drehorgans mitnehmen, und nach dem Austritt
aus derselben werden die Kernfäden zusammen mit den in ihnen
eingeklemmten Fasern vom Faserstrang umwickelt. Diese Struk
tur des armierten Fadens weist eine sehr hohe Festig
keit des gebildeten Fasermantels auf, weil dank guter Haf
tung aneinander die die Kernfäden umhüllenden Fasern an
diesen Dank ihrer Haftung mit den zwischen den Kernfäden
eingeklemmten Fasern zuverlässig festgehalten sind.
Der erwähnte Effekt wird erheblich verstärkt, wenn der
armierte Faden unter Anwendung von mehreren Kernfäden her
gestellt wird, weil je mehr Kernfäden am Prozeß teilnimmt,
umso größer die Zahl von entstehenden "Keilen", d. h. von
Faserneinklemmstellen ist, so daß eine entsprechend größe
re Zahl von Fasern eingeklemmt wird, was die Festigkeit
des Fasermantels dank der Haftung der die Kernfäden um
hüllenden Fasern an den eingeklemmten Fasern noch mehr er
höht.
Außer dem genannten Effekt bringt die Anwendung von
mehreren armierten Fäden auch noch den Vorteil, daß die
Erfassung der Fasern durch den aus den Kernfäden bestehen
den Keil in der Luft, noch vor dem Gelangen der Fasern auf
die Scheibenoberfläche, in die Wirkungszone der Fliehkräfte
stattfindet, die Zahl der durch die Wirkung der Fliehkräfte
von der Scheibenoberfläche abgeworfenen Fasern erheblich
verringert wird, was die Faserverluste herabsetzt, die Ab
fallmenge reduziert und die Arbeitsleistung der Maschine
steigert sowie den anfallenden Anteil des fertigen armier
ten Fadens erhöht.
Im folgenden wird die Erfindung in einer konkreten
Ausführungsform derselben anhand von Zeich
nungen erläutert, in denen zeigt
Fig. 1 das Prinzipschema der Einrichtung zur Herstel
lung eines armierten Fadens, gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Drehorgan mit einer Vorrichtung zur Ein
spannung der Fasern und des Kernfadens, gemäß der Erfin
dung;
Fig. 3 ein Gehäuse mit Bohrungen zum Durchtritt von
Kernfäden, gemäß der Erfindung;
Fig. 4 ein Drehorgan mit einer Vorrichtung zur Ein
spannung der Fasern und zweier Kernfäden, gemäß der Er
findung.
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens enthält eine Speisequelle zum Einspei
sen eines Faserbandes 1 (Fig. 1), die in der vorliegenden
Ausführungsform eine Speisekanne 2 darstellt, sowie eine
Speisequelle für einen Kernfaden 3 in Gestalt einer Spu
le 4.
Zum Auflösen des Faserbandes 1 ist in der Einrichtung
eine Vorrichtung zum Vereinzeln der Fasern vorhanden, die
einen leitenden Verdichtungstrichter 5, ein Speisepaar,
das von einer Walze 6 und einer abgefederten Andrückplat
te 7 gebildet ist, sowie eine gezahnte Kämmwalze 8 ein
schließt, die in einem Gehäuse 9 untergebracht ist, welches
einen Faserleitungskanal 10 besitzt. In einem anderen Ge
häuse 11, das an das Gehäuse 9 anschließt und mit einer
Bohrung 12 zum Durchtritt der Fasern versehen ist, die
mit dem Faserleitungskanal 10 verbunden ist, ist in Dreh
lagern 13 ein Drehorgan 14 gelagert. Das Drehorgan 14
schließt eine Scheibe 15 mit einer Axialbohrung 16 zum
Durchtritt der Fasern und des Kernfadens 3, mit einem Mit
tel zum Festhalten der Fasern in Gestalt von Vorsprün
gen 17 und Radialschlitzen 18, ein zylindrisches Gehäuse
19 mit einem Innenraum 20 sowie längs der Erzeugenden des
zylindrischen Gehäuses 19 und auf der dem zylindrischen
Gehäuse 19 zugekehrten Ebene der Scheibe 15 befestigte
Schaufeln 21 ein, die das Flügelrad eines Lüfters bilden
und zusammen mit den Radialschlitzen 18 ein Mittel zur Er
zeugung eines Luftstroms im Faserleitungskanal 10 darstel
len. Das Drehorgan 14 besitzt eine Vorrichtung zur Ein
spannung eines Faserstrangs 22 und des Kernfadens 3, die
eine abgefederte Buchse 23 mit einem axialen Kanal 23′,
die im Innenraum 20 des zylindrischen Gehäuses 19 ange
bracht ist, sowie eine Kugel 24 einschließt, die sich in
einer profilierten Aussparung 24′ (Fig. 2) befindet, wel
che an der zur Scheibe 15 gekehrten Stirnseite der abge
federten Buchse 23 ausgeführt ist. Zur Zuführung des Kern
fades 3 von der Spule 4 (Fig. 1) in das Drehorgan 14 ist im
Gehäuse 11 eine Bohrung 25 zum Durchtritt des Kernfadens 3
vorhanden, die oberhalb der Scheibe 15 und mit einer Ver
setzung in bezug auf die Axialbohrung 16 in der Scheibe 15
liegt.
Der Versetzungsbetrag der Bohrung 25 in bezug auf die
Bohrung 16 wird aus der Bedingung der Bildung eines sol
chen Neigungswinkels α (Fig. 2) des Kernfadens 3, der
durch diese Bohrungen hindurchgeht, zur Ebene der Scheibe
15 gewählt, bei der das Berühren der Vorsprünge 17 (Fig. 1)
durch den Kernfaden 3 beim Umlauf der Scheibe 15 ausge
schlossen ist. Zur Regelung der Spannungsgröße des von
der Spule 4 über einen längs ihrer Achse angebrachten Fa
denleiter 26 abgewickelten Kernfadens 3 ist eine Vorrich
tung 27 in Gestalt von Einspannscheiben 28 und einer Nach
stellfeder 29 mit Mutter 30 vorgesehen. Das Drehorgan 14
wird von einem Riementrieb 31 in Drehung versetzt. Unter
dem Drehorgan 14 befindet sich eine Einheit zum Aufwickeln
eines fertigen armierten Fadens 32, die eine Reibantriebs
walze 33 und einen mit ihr zusammenwirkenden Wickelkörper
34 einschließt. Die Zufuhr des Faserbandes 1 aus der Kanne
2 erfolgt mit Hilfe einer Zuführwalze 35. Im Gehäuse 11
(Fig. 3) ist noch eine Bohrung 25 zum Durchtritt eines
weiteren Kernfadens 3 ausgeführt, die ebenfalls oberhalb
der Scheibe 15 (Fig. 1) und mit einer radiusmäßigen Ver
setzung in bezug auf die Drehachse des Drehorgans 14 liegt,
wobei sie relativ zueinander entlang dem Kreisumfang
gleichfalls versetzt sind. In diesem Fall wird der Verset
zungsbetrag der Bohrungen 25 (Fig. 3) in bezug auf die
Bohrung 16 und relativ zueinander aus der Bedingung der
Bildung eines solchen Neigungswinkels zur Ebene der schei
be 15 der durchdie Bohrungen 25 in die Bohrung 16 hin
durchlaufenden Kernfäden 3 gewählt, bei dem nicht nur das
Berühren der Vorsprünge 17 durch die Kernfäden 3 beim Um
lauf der Scheibe 15 ausgeschlossen, sondern auch eine op
timale Lage dieses Winkels zur Ebene des von den Kernfä
den 3 gebildeten Keiles in bezug auf den Strom der verein
zelte Fasern zur maximalen Erfassung der Querschnittsflä
che dieses Stromes gewährleistet wird.
Der erforderliche Winkel zwischen den Kernfäden 3
wird dank der Lage der Bohrungen 25 relativ zueinander im
Gehäuse 11 gewährleistet, die durch den Winkel β zwi
schen den durch die Mittelpunkte der Bohrungen 25 und 16
verlaufenden Linien festgelegt ist.
Dem Drehorgan 14 (Fig. 4) können zwei Kernfäden 3 un
ter einem Winkel zur Drehachse des Drehorgans 14 sowie zu
einander zugeführt werden.
Die Einrichtung arbeitet folgenderweise.
Das Faserband 1 (Fig. 1) wird aus der Kanne 2 mit Hil
fe der Walze 35 dem Verdichtungstrichter 5 zugeführt, wo das
Faserband verdichtet und vergleichmäßigt wird. Aus dem
Trichter 5 gelangt das verdichtete Faserband 1 in das Speise
paar, das dieses Band der Kämmwalze 8 zuleitet. Die Kämm
walze 8 löst das Band 1 in einzelne Fasern auf, die vom
Luftstrom von den Zähnen der Walze 8 abgenommen und über
den Faserleitungskanal 10 durch die Bohrung 12 dem Drehor
gan 14 zugeführt werden. Der Luftstrom zur Zuführung der
vereinzelten Fasern über den Kanal 10 wird beim Umlauf des
Drehorgans 14 von den Flügeln 21 des Lüfterflügelrades er
zeugt. Die vereinzelten Fasern werden auf die Oberfläche
der ebenen Scheibe 15 geleitet, wo sie unter der Wirkung
des Luftstroms entlang der Radialschlitze 18 vorwiegend
in der radialen Richtung orientiert und in Gestalt von
Faserbändchen zwischen den Vorsprüngen 17 abgelegt werden,
die als Mittel zum Festhalten der Fasern auftreten. Der
Kernfaden 3 wird von der Spule 4 abgewickelt und über den
Fadenleiter 26 und die Vorrichtung 27 zur Spannungsrege
lung des Kernfadens 3 in die Bohrung 25 geleitet, aus der
der Kernfaden 3 unter einem Winkel α von 90° (Fig. 2) zur
Drehachse des Drehorgans 14 in die Axialbohrung 16 der
Scheibe 15 gerät, von wo er, indem er um die Kugel 24 läuft,
in den axialen Kanal 23′ der abgefederten Buchse 23 gelangt.
Beim Umlauf des vom Riemen 31 (Fig. 1) angetriebenen
Drehorgans 14 wird auf der Oberfläche der Scheibe 15 aus
den Faserbändchen der Faserstrang 22 (Fig. 2) geformt, der
etwas gezwirnt und in die Axialbohrung 16 der Scheibe 15
und dann in die Einspannung zwischen der Kugel 24 und der
Oberfläche der profilierten Aussparung 24′ der abgefederten
Buchse 23 eingezogen wird. Nach dem Austritt aus der Ein
spannung in den axialen Kanal 23′ werden der Faserstrang
22 und der Kernfaden 3 verbunden, und es findet das Um
wickeln des Kernfadens 3 mit dem Faserstrang 22 statt,
wodurch der armierte Faden 32 (Fig. 1) gebildet wird, der
über den axialen Kanal 23′ zur Aufwickeleinheit abgelei
tet und mit Hilfe der Reibwalze 33 zu einem Wickelkörper
34 aufgewickelt wird. Dank der Spannung des Kernfadens 3,
die stets in einer Richtung von der Achse der Bohrung 16
weg infolge der zweckdienlich vorgesehenen Lage der Boh
rung 25 im Gehäuse 11 wirkt und an dem einen Ende dessel
ben durch die Vorrichtung 27, an dem anderen Ende aber
durch die Spannung in der Aufwickeleinheit erzeugt wird,
sowie dank der Spannung des Faserstrangs 22, die einer
seits durch die Reibungskräfte der den Faserstrang 22 bil
denden Fasern und der Oberfläche der Scheibe 15 sowie
durch die Reibungskräfte des Faserstrangs 22 in der Ein
spannungszone erzeugt wird, und dank der Spannung des fer
tigen armierten Fadens 32 in der Aufwickeleinheit werden
der Faserstrang 22 und der Kernfaden 3 nicht nur an den
diametral entgegengesetzten Wänden der Axialbohrung 16 und
der Kugel 24 angeordnet, sondern sie behalten diese Lage
auch während des Betriebes bei. Dies erlaubt es, den Span
nungsbetrag des Faserstrangs 22 und des Kernfadens 3 zu
regeln und deren optimale Verhältnisse zur Erzeugung eines
armierten Fadens 32 mit einer Struktur zu erzielen, die
beispielsweise der Struktur eines gezwirnten Fadens ähn
lich ist, bei welchem die Festigkeit des Fasermantels er
heblich höher als bei dem nach den anderen bekannten Ver
fahren hergestellten armierten Faden ist. Die Regelung der
Spannung des Kernfadens 3 in Richtung ihrer Zu- bzw. Ab
nahme relativ zur Spannung des Faserstrangs 22, die unter
bestimmten konkreten Bedingungen als konstant angesehen
werden darf, erfolgt mittels der Mutter 30, deren Verschie
bung die Feder 29 zusammendrückt bzw. löst, so daß dadurch
die Reibungskraft zwischen den Einspannscheiben 28 ver
größert bzw. vermindert wird.
Bei der Zufuhr von zwei oder mehr Kernfäden 3 durch
die Bohrung 25 im Gehäuse 11 (Fig. 1) in die Axialbohrung 16
der Scheibe 15 unter Bildung eines Neigungswinkels α eines
jeden Kernfadens 3 zur Ebene der Scheibe 15 und unter ei
nem Winkel β zueinander wird nicht nur die Trennung des
Faserstrangs 22 und der Kernfäden 3 in der Einspannungszo
ne während des Betriebes, sondern auch die Schaffung eines
aus den Kernfäden 3 bestehenden Keiles im Bewegungsweg der
vereinzelten Fasern gewährleistet, in den diese zugeführ
ten Fasern geraten und darin eingeklemmt werden. Dadurch
wird beim nachfolgenden Umwickeln der Kernfäden mit den
übrigen Fasern ein Fasermantel einer hohen Festigkeit dank
den wirkenden Haftkräften zwischen den Umwicklungsfasern
und den eingeklemmten Fasern erzeugt.
Die Erfindung ermöglicht es, die Festigkeit des Faser
mantels des armierten Fadens zu erhöhen und somit die Qua
lität der aus demselben hergestellten Erzeugnisse zu
steigern.
Claims (4)
1. Vefahren zur Herstellung eines armierten Fadens,
das darin besteht, daß man einen ersten Kernfaden (3)
und ein Faserband (1) nimmt, das Faserband (1) in einzel
ne Fasern auflöst, die Fasern und den ersten Kernfaden
(3) einem Drehorgan (14) zuführt, in dem die Einspannung
der Fasern und des ersten Kernfadens (3) sowie die Bil
dung eines Faserstrangs (22) aus den Fasern erfolgt, und
dann den ersten Kernfaden (3) mit zum Faserstrang (22)
zusammengefaßten Fasern unter Bildung eines armierten
Fadens (32) umwickelt, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Kernfaden (3) getrennt
von den Fasern und unter einem Winkel zur Drehachse des
Drehorgans (14) zugeführt, der Strang (22) aus den Fa
sern vor der Einspannung derselben gebildet wird, die
Einspannung der zum Faserstrang (22) zusammengefaßten Fa
sern und des ersten Kernfadens (3) getrennt erfolgt und
nach der Einspannung und vor dem Umwickeln des ersten
Kernfadens (3) mit den zum Faserstrang (22 ) zusammenge
faßte Fasern dieser Kernfaden (3) und der Faserstrang
(22) verbunden werden.
2. Verfahren zur Herstellung eines armierten Fadens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß dem Drehorgan (14) zumindest noch ein Kernfa
den (3) unter einem Winkel (β) zum ersten Kernfaden (3)
unter nachfolgendem Einspannen und Umwickeln desselben
mit den zum Faserstrang (22) zusammengefaßten Fasern
gleichzeitig mit dem ersten Kernfaden (3) zugeführt wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens der
Herstellung eines armierten Fadens nach Anspruch 1 oder 2,
die je eine Speisequelle für das Faserband (1 ) und den
Kernfaden (3), eine Vorrichtung zum Auflösen des Faser
bandes in einzelne Fasern sowie ein in einem Gehäuse
(11), welches mit einer Bohrung (12) zum Faserndurchtritt
versehen ist, die über einen Faserleitungskanal (10) mit
der Vorrichtung zum Auflösen des Faserbandes in einzelne
Fasern verbunden ist, untergebrachtes Drehorgan (14) ent
hält, das eine Scheibe (15) mit einer Axialbohrung (16 ),
einem Mittel zum Festhalten der Fasern und einem Mittel
zum Erzeugen eines Luftstroms im Faserleitungskanal (10),
eine Buchse (23) mit einem axialen Kanal (23′) zum Ab
leiten des armierten Fadens, die unter der Scheibe (15)
gleichachsig mit der Drehachse des Drehorgans (14) an
geordnet ist, eine Vorrichtung zum Einspannen der Fasern
und des Kernfadens besitzt, die unter der Scheibe (15)
angebracht ist, dadurch gekennzeich
net, daß im Gehäuse (11) oberhalb der Scheibe (15) eine
Bohrung (25) zum Durchtritt des ersten Kernfadens (3) aus
geführt ist, die relativ zur Axialbohrung (16) in der
Scheibe ( 15) versetzt ist, während die Vorrichtung zum
Einspannen der Fasern und des Kernfadens eine Buchse (23)
mit einem axialen Kanal (23′), die entlang ihrer Achse
verschiebbar und abgefedert ist, sowie eine Kugel ( 24)
einschließt, die sich in einer profilierten Aussparung
(24′) befindet, welche an der zur Scheibe (15) gekehrten
Stirnseite der Buchse (23) ausgeführt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Gehäuse (11) oberhalb der
erwähnten Scheibe zumindest noch eine Bohrung (25) zum
Durchtritt eines weiteren Kernfadens (3) vorgesehen ist,
die relativ zur ersten Bohrung (25) längs dem Kreis
umfang versetzt ist.
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---|---|---|---|
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DE3612667A1 true DE3612667A1 (de) | 1987-10-22 |
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AU (1) | AU578819B2 (de) |
CH (1) | CH673036A5 (de) |
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- 1986-04-08 GB GB8608553A patent/GB2188949B/en not_active Expired
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