DE3612456A1 - Tribologisch optimierter kolbenring - Google Patents
Tribologisch optimierter kolbenringInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16J9/00—Piston-rings, e.g. non-metallic piston-rings, seats therefor; Ring sealings of similar construction
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolbenring, dessen
Eigenbewegungen in der Kolbennut so beeinflußt werden, daß ein
optimales Funktions- und Verschleißverhalten resultiert.
Aufgabe: Die Kolbenabdichtung durch Kolbenringe hat einen
hohen Entwicklungsstand erreicht. Vorhandene
Probleme sind zum größten Teil verschleißbedingt und begrenzen
dadurch die Lebensdauer bzw. schränken die Funktion ein oder
erfordern notwendige Zusatzmaßnahmen, wie z. B. den Einsatz
verschleißfester Werkstoffe. Interessanterweise stellt sich
vielfach kein gleichmäßiger Verschleißabtrag der
verschleißbeanspruchten Flächen von Kolbenring und seinen
Gleitpartnern Zylinderlauffläche und Kolbennutflanken ein,
sondern typische Formen, die in ihrer Ausprägung z. T. über
den Umfang stark schwanken.
Beispiele hierfür sind der sog. Zwickelverschleiß im oberen
Totpunkt der Zylinder beim Dieselmotor, der vor allem die
Druckseite befällt und in der Kolbenbolzenrichtung kaum
auftritt, sowie der sog. Druckvertwistverschleiß (Literatur
SAE-Technical-Paper-Series 7 90 863, 09/79), durch den die Form
der Unterflanken von Ring und Kolbennut betroffen ist und der
Einsatz von axial niedrigen Ringen begrenzt wird.
Als ein weiterer typischer Verschleißbereich sind die
Laufflächen im Bereich der Stoßenden der Kolbenringe zu
nennen, die z. T. einen mehrfach höheren Verschleiß als der
Ringrückenbereich aufzeigen. Hierdurch kommt es z. B. beim
Dieselmotor neben der Lebensdauerbeschränkung zu frühzeitigen
Anlaßproblemen infolge undichter Stoßenden.
Aus der Beobachtung, daß trotz gleicher äußerer
Belastungsgrößen wie Temperatur, Geschwindigkeit, Druck und
chemischer Einwirkung örtlich z. T. deutlich unterschiedliche
Verschleißabträge auftreten, entstand die Vermutung, daß eine
oder mehrere wichtige zusätzliche Einflußgrößen den Verschleiß
maßgeblich beeinflussen. Wenn es gelänge, durch geeignete
Maßnahmen solche den örtlichen Verschleiß fördernde
Einflußgrößen zu eliminieren oder ihre Bedeutung zu
verringern, hätte dies eine große technische und
wirtschaftliche Auswirkung. Daraus wurde die Aufgabenstellung
abgeleitet, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen
Verschleißphänomenen und ihren Ursachen soweit aufzuklären,
daß eine systematische konstruktive Lösung eines tribologisch
optimalen Kolbenringes ermöglicht wird, der gleichzeitig eine
optimale Funktion hinsichtlich Blowby und Ölverbrauch aufweist.
Diese Zielvorstellung eines tribologisch optimierten
Kolbenringes setzt voraus, daß die Entstehung von örtlich
erhöhten Verschleißbeträgen bzw. von Verschleißformen, die von
der Form im Neuzustand wesentlich abweichen, von der örtlichen
konstruktiven Gestaltung der Bauteile beeinflußt wird und
deshalb auch über den gleichen Weg beeinflußbar ist.
Lösung: Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß als gemeinsame Ursache für die verschiedenen
Verschleißphänomene örtlich erhöhten Verschleißes kinematisch
bedingte Schmierungsstörungen angenommen und durch
konstruktive Maßnahmen behoben werden. Unter "kinematisch
bedingte Schmierungsstörungen" ist die neue Erkenntnis zu
verstehen, daß durch Abheben einer Gleitfläche des
Kolbenringes der Schmierfilm abreißt und beim Wiederaufsetzen
der Gleitfläche nicht mehr in der vollen Form entstehen kann.
Geschieht dies gar im Bereich des Verdichtungs- und
Arbeitstaktes, kommt noch die Umströmung der Gleitflächen mit
heißen Gasen hinzu.
Anders formuliert, lautet damit die erfindungsgemäße Lösung
des Problems, durch konstruktive Maßnahmen dafür zu sorgen,
daß der Ring während der Verdichtungs- und Arbeitsphase sowohl
an der Unterflanke als auch an der Zylinderwand über den
gesamten Umfang sicher anliegt. Dies bedeutet vor allem
sichere Anlage auch der Stoßenden des Ringes an der
Unterflanke im Hubbereich der entgegen der abzudichtenden
Gaskraft wirkenden Massenkraft.
Die Grundlage der erfindungsgemäßen Lösungsvorschläge ist
nämlich die ebenfalls neue Erkenntnis, daß sich die Stoßenden
des Ringes trotz hohen abzudichtenden Gasdruckes häufig im
druckausgeglichenen Zustand befinden, so daß kein ausreichend
hoher Differenzdruck die Stoßenden gegen die nach oben
wirkenden Massenkräfte sicher auf der Unterflanke festhält.
Dadurch können die Stoßenden unter bestimmten Bedingungen sich
sowohl von der Nutflanke als auch von der Zylinderwand lösen
und die oben beschriebenen kinematisch bedingten
Schmierungsstörungen auslösen.
Die im Hauptanspruch formulierte erfindungsgemäße Lösung soll
deshalb durch konstruktive Maßnahmen den Druckausgleich
zwischen Ober- und Unterflanke erschweren und/oder durch von
Federn aufgebrachte Zusatzkräfte die Ringenden gegen die
Massenkraft an der Unterflanke festhalten. Dadurch wird
gleichzeitig der Ringwechsel unter Gasdruck, der nach der
neuen Erkenntnis immer von den Stoßenden ausgeht, weitgehend
unterbunden und dadurch die Ringbruchgefahr vermindert.
Die konstruktiven Lösungsvorschläge sollen das Eindringen des
Gases zwischen die Unterflanken von Ring und Nut durch das
Vermeiden von Strömungskanälen vom Stoß her vermindern und
andererseits das trotzdem eingedrungene Gas durch schnelles
Abströmen von den Stoßenden weg entspannen. Dadurch wird ein
Druckausgleich zwischen Ober- und Unterflanke vermieden und
eine ausreichende Druckdifferenz sichergestellt, durch die die
Stoßenden entgegen der Massenkraft an der Unterflanke liegen
bleiben.
Eine weitere Möglichkeit, die sichere Untenanlage des Ringes
an den Stoßenden zu gewährleisten, besteht in dem Einsatz von
axial nach unten wirkenden Federkräften. Dabei können diese
Federkräfte sowohl aus der speziellen konstruktiven Gestaltung
der Stoßenden oder aber aus zusätzlichen Federelementen
stammen. Besonders wirkungsvoll ist die Kombination von
Gasdruckentlastung und axialer Federwirkung.
Die Erfindung ist an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt
und im folgenden genauer beschrieben:
In Fig. 1 ist die untere Laufflächenkante (1) des
Kolbenringes an beiden den sogenannten Stoß bildenden Enden
scharfkantig ausgebildet. In einem Abstand (a) vom Stoß geht
diese scharfe Kante in eine Fase über. Zur weiteren
Verbesserung des Druckabbaus sind im scharfkantigen Ende
rechts im Bild Entspannungskerben (3) angebracht, die als
Labyrinthdichtung wirken.
In Fig. 2 sind die Stoßenden des Kolbenringes axial federnd
ausgebildet. Links im Bild ist der radial innere Bereich (5)
des Kolbenringes als federndes Element nach oben gebogen und
stützt sich im eingebauten Zustand an der oberen Kolbennut ab.
Rechts im Bild ist der Ring in einen unteren Teil (6) und
einen oberen Teil (7) getrennt. Im eingebauten Zustand stützt
sich dieser obere Teil ebenfalls federnd an der oberen
Nutflanke ab.
Claims (10)
1. Kolbenringe zur Abdichtung von Gasen, selbstspannend oder
mit Federunterstützung, dadurch gekennzeichnet, daß durch
konstruktive Maßnahmen im Stoßbereich der Druckausgleich
über die Unterflanke erschwert wird und daß die Stoßenden
ggf. mit zusätzlichen Federelementen oder durch eigene
federartige Ausbildung entgegen der Massenkraft auf die
Unterflanke gedrückt werden.
2. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die untere Lauffläche im Stoßbereich relativ scharfkantig
ausgebildet ist und am übrigen Umfang oder in
Teilbereichen des Umfanges in eine Fase übergeht.
3. Kolbenringe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle der umlaufenden Fase eine umlaufende Rille
in der Lauffläche mit nach unten gerichteten Kanälen
vorhanden ist.
4. Kolbenringe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Laufflächenkante im Stoßbereich ein oder
mehrere Unterbrechungen aufweist, z. B. in Form von
Kerben, so daß für das vom Stoß einströmende Gas eine
Labyrinthdichtung entsteht.
5. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterflanke nur in ihrem inneren Bereich eine relativ
glatte abdichtende Oberfläche aufweist und im äußeren
Bereich zur Druckentlastung Vertiefungen besitzt in Form
von z. B. größeren Bearbeitungsriefen.
6. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden leicht nach unten vorgebogen sind, so daß
sie mit Vorspannung an der Unterflanke anliegen, wenn der
Gasdruck den übrigen Ring nach unten drückt.
7. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden in Umfangsrichtung so geteilt sind, daß der
radial innere Teil als federnde Zunge nach oben gebogen
und der radial äußere Teil ggf. nach unten vorgebogen ist.
8. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden in Umfangsrichtung so geteilt sind, daß der
obere Teil als federnde Zunge nach oben gebogen und der
untere Teil ggf. nach unten vorgebogen ist.
9. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche axial wirkende Feder entweder über den
ganzen Umfang oder nur an den Stoßenden, z. B. in einer
Aussparung des Kolbenringes, liegt, wodurch zumindest
beide Stoßenden gegen die Unterflanke gedrückt werden.
10. Kolbenringe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoßenden in ihrer inneren Fläche konisch bearbeitet
sind und von einem Federelement mit ebenfalls konischer
Anpreßfläche gedrückt werden, so daß jeweils eine
Kraftkomponente nach unten auf die Unterflanke und radial
nach außen auf die Zylinderwand wirkt.
Priority Applications (4)
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DE3612456C2 DE3612456C2 (de) | 1988-03-10 |
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Also Published As
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