DE3610719A1 - Verfahren zur herstellung einer vorform fuer einen lichtwellenleiter - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer vorform fuer einen lichtwellenleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Vorform für einen Lichtwellenreiter nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt aus der DE-OS 33 26 043.
Dabei werden die gas- und/oder dampfförmigen Reaktionskomponenten
Siliziumtetrachlorid (SiCl₄) und Wasserdampf
(H₂O) in einer flammenfreien Reaktion in einem
heizbaren Reaktor umgesetzt gemäß der Formel
SiCl₄ + 2 H₂O → SiO₂ + 4 HCl
Es entsteht ein Aerosolstrom, der feste aus SiO₂ bestehende
Aerosolteilchen enthält. Diese werden außen auf einem
Trägerkörper, z. B. einem Graphitstab mit einem Außendurchmesser
von ungefähr 30 mm und einer Länge von ungefähr
einem Meter, als sogenannter Glasruß niedergeschlagen.
Dieser wird anschließend gesintert, zu einem Glasstab
kollabiert, der auch Vorform genannt wird, und daraus der
Lichtwellenleiter gezogen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend zu verbessern, daß insbesondere bei
einer industriellen Massenfertigung in kostengünstiger
Weise auf dem Trägerkörper eine größtmögliche Abscheidungsrate
von Aerosolteilchen ermöglicht wird und daß gleichzeitig
eine Abscheidung von Aerosolteilchen auf Innenwandungen
der Anordnung vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß für eine
derartige Außenabscheidung des Glasrußes (SiO₂) innerhalb
der Anordnung eine laminare Strömung erforderlich ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert unter Bezugnahme auf eine
schematische Zeichnung.
Die Figur zeigt in einer sogenannten Explosionszeichnung
eine schematisch dargestellte Anordnung zur Erläuterung
des Verfahrens. Die beispielhaft lotrecht aufgebaute
Anordnung besteht im wesentlichenaus einer Mischkammer 1,
einem durch eine erste Heizung 9 beheizbaren Kondensor 2,
einen durch eine zweite Heizung 10 beheizbaren Reaktor 3,
eine schlitzförmige Düse 4 sowie eine mit einem (Gas-)-
Abzug 6 versehene Abscheidekammer 5, die an ihren Stirnseiten
mit Verschlußdeckeln 11, 12 verschlossen wird. In
der Abscheidekammer 5 befindet sich mindestens eine um
ihre Längsachse 13 drehbare Achse 14, an welcher der mit
Glasruß 8 zu beschichtende Trägerkörper 7, z. B. ein Graphitstab
mit einem Durchmesser von ungefähr 30 mm und einer
Länge von ungefähr einem Meter, befestigt ist. Alle weiteren
Abmessungen der Anordnung sind von den Abmessungen
des Trägerkörpers sowie der Abscheidungsrate (Aerosolteilchen
(Glasruß)/Zeiteinheit) abhängig und müssen experimentell
und/oder rechnerisch ermittelt werden.
Zur Herstellung eines Aerosolstromes mit dem erforderlichen
rechteckförmigen Querschnitt werden erforderlichen
Reaktionskomponenten 15, 16, gasförmigen SiCl₄ und
gasförmigen H₂O, schlitzförmigen Einleitungsdüsen 17
zugeleitet, die nebeneinander im wesentlichen parallel zur
Mantellinie des Trägerkörpers 7 liegen und die innerhalb
der Mischkammer 1 angeordnet sind. Die Einleitungsdüsen 17
sind von einem sandgefüllten Ring 18 umgeben, durch den
Führungsgas 19 zugeleitet wird, welches den Führungsstrom
erzeugt. Zur Erzeugung einer laminaren Strömung ist es
zweckmäßig, die strömungsdynamischen Parameter, z. B.
Dichte sowie Viskosität, des Aerosolstromes und des umgebenden
Führungsstromes einander anzupassen. Aus strömungstechnischen
Gründen ist es vorteilhaft, oberhalb der
Mischkammer 1 einen Kondensator 2 anzuordnen. Dieser
besitzt einen trapeförmigen Querschnitt und paßt den
Strömungsquerschnitt der Mischkammer 1 an denjenigen des
Reaktors 3 an. In diesem erfolgt eine vollständige chemische
Reaktion der Reaktionskomponenten SiCl₄ und H₂O. Die
innere Querschnittsfläche des Reaktors 3 besitzt z. B. eine
Länge von ungefähr einem Meter und eine Breite von ungefähr
50 mm. Die Höhe des Reaktors 3 ist entsprechend der
Strömungsgeschwindigkeit gewählt.
Aus Strömungsgründen ist es vorteilhaft, den aus der Düse
4 austretenden Aerosol- und Führungsstrom derart zu lenken,
daß die Aerosolteilchen nicht auf der Innenseite der
Abscheidekammer 5 und eventuell darin befindlichen (Strömungs-)
Leitblechen abgeschieden werden, sondern lediglich
auf dem Trägerkörper 7. Dieses ist möglich durch innerhalb
der Abscheidekammer 5 angeordnete Gasdüsen, durch die
weiteres Führungsgas derart eingeleitet wird, daß eine
Wirbelbildung vermieden wird. Weiterhin ist es möglich,
den Führungsstrom über entsprechend angeordnete Düsen
abzusaugen.
Zur Erhöhung der Abscheiderate ist es vorteilhaft, den
Trägerkörper 7 als gasdurchlässigen Hohlstab auszubilden
und innerhalb des Trägerkörpers einen Unterdruck zu erzeugen,
z. B. mit Hilfe einer sogenannten Vorvakuumpumpe.
Dadurch werden die Aerosolteilchen in Richtung des Trägerkörpers
gelenkt und dort festgesaugt. Alternativ dazu ist
es möglich, durch den Hohlstab ein schnell strömendes Gas
zu leiten, so daß ebenfalls eine zum Trägerkörper hin
gerichtete Saugkraft entsteht. Als Gas z. B. sauerstofffreier
Stickstoff (N₂) geeignet. Damit ist es vorteilhafterweise
möglich, den Hohlstab gleichzeitig zu kühlen
oder zu erwärmen, so daß die Abscheidungsrate vergrößert
wird oder bereits eine Vorsinterung der abgeschiedenen
Aerosolteilchen erfolgt, so daß deren Haftung erhöht wird.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere anwendbar.
Beispielsweise ist es möglich, innerhalb der Abscheidekammer
5 drei Trägerkörper anzuordnen, deren Längsachsen
im wesentlichen parallel zueinander verlaufen und deren
Stirnflächen auf den Eckpunkten eines sich drehenden
gleichseitigen Dreiecks liegen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Vorform eines Lichtwellenleiters
aus einem Aerosolstrom,
- - bei dem aus einem Gas- und/oder Dampfgemisch durch eine flammenreiche chemische Reaktion ein Aerosol erzeugt wird, und
- - der mit Hilfe eines im wesentlichen aerosolfreien Führungsstroms durch einen heizbaren Reaktor (3) sowie eine schlitzförmige Düse (4) zu einer Absscheidekammer (5) geführt wird, in der mindestens ein drehbarer Trägerkörper (7) vorhanden ist, auf welchem Aerosolteilchen gleichzeitig entlang einer Mantellinie des Trägerkörpers (7) abgeschieden werden,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die zur Erzeugung des Aerosolstromes erforderlichen Reaktionskomponenten (15, 16) in einer Mischkammer (1) mit Hilfe von nebeneinanderliegenden schlitzförmigen Einleitungsdüsen (17) gemischt werden, die im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Trägerkörpers (7) liegen,
- - daß der Aerosolstrom allseitig von dem Führungsstrom umgeben wird und
- - daß der Aerosol- und Führungsstrom durch einen Kondensor (2) geleitet werden, durch welchen der Querschnitt des Aerosol- und Führungsstromes an denjenigen des Reaktors (3) angepaßt wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Vorform eines Lichtwellenleiters
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Abscheidekammer (5) die Strömung des Aerosol-
und Führungsstromes durch Gaseinleiten und/oder Gasabsaugen
derart beeinflußt wird, daß die Abscheidungsrate der
Aerosolteilchen auf dem Trägerkörper (7) vergrößert wird
und daß eine Abscheidung von Aerosolteilchen auf Teilen
der Abscheidungskammer (5) vermieden wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Vorform eines Lichtwellenreiters
nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (7) als gasdurchlässiger
Hohlzylinder ausgebildet wird und daß im Innenraum
des Trägerkörpers (7) ein Unterdruck erzeugt wird derart,
daß abzuscheidende Aerosolteilchen an der Außenwand des
Trägerkörpers festgesaugt werden.
4. Verfahren zur Herstellung einer Vorform eines Lichtwellenreiters
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (7) als
gasdurchlässiger Hohlzylinder ausgebildet wird, dessen
Innenraum mit einem kühlbaren Gas derart durchströmt wird,
daß der Trägerkörper (7) auf eine Temperatur gekühlt wird,
welche die Abscheidungsrate der Aerosolteilchen vergrößert
und daß an der Außenseite des Trägerkörpers (7) ein Unterdruck
entsteht, durch welchen abgeschiedene Aerosolteilchen
an dem Trägerkörper (7) festgesaugt werden.
5. Verfahren zur Herstellung einer Vorform eines Lichtwellenreiters
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung einer laminaren
Strömung die strömungsdynamisch wirksamen Parameter des
Führungsstromesan diejenigen des Aerosolstromes angepaßt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610719 DE3610719A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Verfahren zur herstellung einer vorform fuer einen lichtwellenleiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863610719 DE3610719A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Verfahren zur herstellung einer vorform fuer einen lichtwellenleiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3610719A1 true DE3610719A1 (de) | 1987-10-01 |
Family
ID=6297577
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863610719 Withdrawn DE3610719A1 (de) | 1986-03-29 | 1986-03-29 | Verfahren zur herstellung einer vorform fuer einen lichtwellenleiter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3610719A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1010672A1 (de) * | 1998-12-17 | 2000-06-21 | PIRELLI CAVI E SISTEMI S.p.A. | Varfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Vorform für optische Fasern durch flammenlose Hydrolyse |
-
1986
- 1986-03-29 DE DE19863610719 patent/DE3610719A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1010672A1 (de) * | 1998-12-17 | 2000-06-21 | PIRELLI CAVI E SISTEMI S.p.A. | Varfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Vorform für optische Fasern durch flammenlose Hydrolyse |
US6672110B2 (en) | 1998-12-17 | 2004-01-06 | Pirelli Cavi E Sistemi S.P.A. | Method of forming an optical fiber preform by combustionless hydrolysis |
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