DE3609879A1 - Reibring fuer kupplungen oder bremsen, verfahren und vorrichtung zum herstellen des reibringes - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Reibring für Kupplungen oder Bremsen, der aus einem Ringkörper aus Metall mit wenigstens einer zylindrischen oder konischen Reibfläche besteht, die einen Streusinter-Reibbelag aufweist. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Herstellen solcher Reibringe. Diese Reibringe können ganz allgemein in Kupplungen und Bremsen verwendet werden, z.B. in Konus- oder Fliehkraftkupplungen sowie in Synchronisierungen für Schaltgetriebe u.dgl.

Streusinter-Reibbeläge werden seit längerer Zeit bei Kupplungen und Bremsen erfolgreich angewendet, weil sie gute Reibeigenschaften besitzen, haltbar und temperaturbeständig sind und verhältnismäßig einfach mit großer Genauigkeit ge­ fertigt werden können. Bei ihrer Herstellung wird das Sin­ terpulver auf ein ebenes Trägerblech aufgestreut und anschlie­ ßend aufgesintert, wobei durch ein- oder mehrmaliges Verdich­ ten die erforderliche Materialdichte erreicht und die ge­ wünschte kalibrierte Dicke hergestellt wird. Nach diesem Verfahren hergestellte ebene Lamellen haben sich insbesonde­ re in geschmierten Lamellenkupplungen und Bremsen verschie­ dener Art, z.B. auch in automatischen Schaltgetrieben von Kraftfahrzeugen und anderen Arbeitsmaschinen aller Art be­ währt.

Aus der DE-PS 34 17 813 ist es bekannt, bei einer Reibkupplung oder Bremse, insbesondere einer Synchronisier­ einrichtung, mit nicht ebenen Reibflächen einen separat ge­ fertigten Reibkörper zu verwenden, der aus einem Trägerblech besteht, auf das ein Streusinter-Reibbelag aufgesintert und durch Pressen des Reibkörpers verdichtet ist. Dieser separat gefertigte Reibkörper wird auf den Basiskörper mit der nicht ebenen Reibfläche aufgelötet, aufgeschweißt oder auf der Reibfläche auf andere Weise haltbar befestigt. Vorher wird der separat gefertigte Reibkörper zumindest näherungsweise in die Form der Reibfläche gebracht und mittels Walzen, einschließ­ lich Prägewalzen, reib- und zumindest in Teilflächen form­ schlüssig auf den Basiskörper aufgebracht. Dieser bekannte Reibring ist somit aus Einzelteilen zusammengesetzt, so daß sich die Herstellungstoleranzen summieren, was sich auf die Einbauverhältnisse und auf die Funktion nachteilig auswirken kann. Außerdem ist das Aufbringen, das passende Verformen und das haltbare Befestigen der separat gefertigten Reibkörper auf den nicht ebenen Reibflächen verhältnismäßig aufwendig. Es erfordert besondere Herstellungsgenauigkeit und Sorgfalt.

Ein weiterer Reibring mit einem Streusinter-Reibbelag ist aus der GB-PS 13 25 304 bekannt. Dort ist ein zylindrisch geformtes, an einer Umfangsstelle offenes Bremsband mit einem Bremsbelag versehen, der aus einem flexiblen Stahlblech als Träger mit einem darauf aufgebrachten Streusinter-Reibbelag besteht und auf dem Bremsband durch Punktschweißung befestigt ist. Diese bekannte Ausführung verwendet auch einen separat gefertigten Reibkörper und stimmt somit weitgehend mit der aus der DE-PS 34 17 813 beschriebenen Reibkupplung oder Bremse überein, wobei auch bei der Herstellung der gleiche Aufwand und die gleiche Sorgfalt erforderlich sind.

Beim Bremsband nach der GB-PS 13 25 304 kann der Streu­ sinter-Reibbelag auf das Trägerblech entweder als kontinuier­ liche Schicht aufgebracht werden, oder aber als voneinander getrennte Teilstücke aus gesintertem Reibmaterial. Diese Teilstücke können schon während des Sintervorganges leicht gekrümmt hergestellt werden, so daß die zylindrische Verfor­ mung des gesamten Reibbelages beim Aufbringen auf das Brems­ band ohne Schwierigkeiten vorgenommen werden kann. Auch aus der US-PS 27 93 427 ist es bei einem separat hergestellten Reibkörper zum gleichen Zweck bekannt, in dem auf ein Trä­ gerblech aufgebrachten Streusinter-Reibbelag schon bei der Herstellung desselben Kerben vorzusehen, z.B. durch Verwen­ dung eines mit Rippen versehenen Verdichtungsstempels, wo­ durch der Reibbelag gleichfalls in Teilstücke unterteilt wird, so daß ein nachträgliches Verformen des Reibbelages zu einer nicht ebenen Reibfläche erleichert wird.

Aus der DE-AS 34 12 779 ist schließlich ein Verfahren zum Herstellen eines Synchronringes aus einem Verbundwerk­ stoff bekannt, wobei die den Reibkegel bildende metallische Schicht stoffschlüssig mit einer aus einem anderen Werkstoff gebildeten Stützschicht verbunden ist. Bei diesem bekannten Verfahren werden aus einem Verbundwerkstoff von Stahlband- Aluminiumlegierung zunächst Formronden ausgestanzt und diese sodann durch spanloses Verformen, beispielsweise durch Prä­ gen, Tiefziehen od.dgl., zu Synchronringen verformt. Dabei ist kein Streusinter-Reibbelag vorgesehen. Der Reibbelag be­ steht vielmehr aus einer Aluminiumlegierung, die mit dem den tragenden Teil bildenden Ringkörper als Verbundwerkstoff zu­ sammengefaßt ist. Dieser Verbundwerkstoff wird spanlos in die Form des den Synchronring bildenden Reibringes mit zylindri­ scher oder konischer Reibfläche gebracht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekann­ ten Reibringe der angeführten Art und deren Herstellung ein­ schließlich der dazu verwendeten Vorrichtung so zu vereinfa­ chen und zu verbessern, daß Reibringe beliebiger Formgebung mit nicht ebenen Streusinter-Reibbelägen hergestellt werden können, ohne daß auf die Reibflächen separat gefertigte Reib­ körper aufgebracht werden müssen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Reibbeläge auf wenigstens einer zylindrischen oder koni­ schen Reibfläche des Ringkörpers selbst unmittelbar aufge­ sintert sind und die zunächst ebenen Reibflächen nach Auf­ bringen der Streusinter-Reibbeläge durch spanloses Verformen, z.B. Prägen, Tiefziehen od.dgl., des Ringkörpers in die zy­ lindrische oder konische Form gebracht sind. Bei einem so ausgebildeten Reibring entfällt die Notwendigkeit, Reibkörper separat herzustellen, zu verformen und auf einem Basiskörper zu befestigen. Die unmittelbar auf den Ringkörper aufgesin­ terten Streusinter-Reibbeläge bilden zusammen mit diesem ei­ nen homogenen Maschinenteil, der einfach und genau herge­ stellt werden kann, sich durch lange Lebensdauer auszeichnet und sowohl bei Bremsen, Kupplungen und Synchronisiereinrich­ tungen vorteilhaft angewendet werden kann.

Bei den bisher bekannten Ausführungen wurden nur auf Trägerbleche aufgebrachte, separat hergestellte Steusinter- Reibbeläge verformt und anschließend zusammen mit dem Trä­ gerblech als eigene Reibkörper auf Reibringe aufgebracht. Nur Reibringe ohne Streusinter-Reibbeläge wurden zylindrisch oder konisch verformt. Die Erfindung geht diesem Stand der Technik gegenüber von der Erkenntnis aus, daß auch eine spanlose Verformung von mit Streusinter-Reibbelägen versehenen, ver­ hältnismäßig massiven Reibkörpern möglich ist, wenn bei der Herstellung mit Umsicht vorgegangen wird, so daß die Streu­ sinter-Reibbeläge durch an ihnen unmittelbar angreifende Werkzeuge nicht beschädigt, nachteilig verdichtet oder de­ formiert werden. Die Erfindung macht von dieser Erkenntnis Gebrauch, unterscheidet sich dadurch von den bisher bekannten Ausführungen und ist insofern nicht ohne weiteres aus dem Stand der Technik herleitbar.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Reibringes ist durch die nachfolgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet.:

• - Herstellen eines Ringkörpers aus Metall, vorzugsweise durch Stanzen, der an seiner Oberseite und/oder an seiner Unterseite mit einer ebenen Reibfläche versehen ist
• - Aufbringen eines Streusinter-Reibbelages auf die vor­ gesehenen ebenen Reibflächen, einschließlich Vorver­ dichten und gegebenenfalls gleichzeitiges Einpressen einer Rillierung,
• - Umformen des besinterten Ringkörpers durch Prägen, Tiefziehen od.dgl. in eine Form, in der die besin­ terten Reibflächen zylindrisch und konisch sind, und
• - Kalibrieren und Endverdichten des Reibbelages.

Mit diesem Herstellungsverfahren können Reibringe, die auf einer oder auf beiden Seiten mit Streusinterbelägen versehen sind, nach ihrer Besinterung praktisch in einem einzigen Verfahrensschritt in ihre Endform gebracht werden. Wie die praktische Erfahrung gezeigt hat, tritt dabei in überraschen­ der Weise keine unzulässige Verdichtung des porösen Streu­ sinterbelages auf, auch nicht im Bereich der Kanten der Reibbeläge. Durch abschließendes Kalibrieren und Endverdich­ ten kann sogar noch eine weitere Verbesserung der Eigenschaf­ ten des Reibbelages erzielt werden. Dieses Kalibrieren und Endverdichten kann allenfalls mit dem Umformen des besinter­ ten Ringkörpers in einem Arbeitsgang erfolgen.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens können schon beim Herstellen des Ringkörpers vor Aufbringen des Streusinter-Reibbelags am Außenrand oder am Innenrand desselben Nocken oder Nuten als Mitnehmer aus­ gebildet werden. Diese Mitnehmer können axial in Fortsetzung zur Mantellinie verlaufen oder radial nach außen oder innen vorragen. Vorteilhaft werden die Mitnehmer schon als ent­ sprechendes Profil an dem planen Stahlgrundkörper vorgesehen und nach der Besinterung in den Umformvorgang miteinbezogen. Sie können gefräst, gestanzt oder geprägt sein.

Eine andere Möglichkeit zur Ausbildung der Mitnehmer besteht im Rahmen der Erfindung darin, daß nach dem Umformen des besinterten Ringkörpers an diesem Mitnehmer angeschweißt werden. Diese Ausbildung ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die Mitnehmer umformtechnisch ungünstig ausgebildet sind oder wenn unterschiedliche Materialeigenschaften zwischen dem Grundkörper des Reibringes und den Mitnehmern gewünscht wer­ den.

Eine weitere Variante zur Herstellung eines Reibringes besteht erfindungsgemäß aus den nachfolgenden Verfahrensschrit­ ten:

• - Herstellen einer auf wenigstens einer Seite mit einem Streusinter-Reibbelag versehenen ebenen Stahlplatte,
• - Ausschneiden eines Streifens aus der besinterten Platte,
• - Biegen des Streifens zu einem zylindrischen oder ko­ nischen geschlossenen Ringkörper und
• - Zusammenschweißen der aneinandergrenzenden Stoßstellen des Ringkörpers.

Diese Herstellungsart hat den Vorteil, daß auf eine Deforma­ tion des Streusinter-Reibbelages weitgehend verzichtet werden kann. Für die Herstellung eines zylindrischen Reibringes ge­ nügt das bloße Zusammenbiegen eines auf einer Seite oder auf beiden Seiten besinterten rechteckigen Metallstreifens. Wenn der Metallstreifen in seiner Ebene gekrümmt, z.B. nach einem Kreisbogen verläuft, kann daraus ein konischer Reibring zu­ sammengebogen werden. Der in die gewünschte Form gebrachte Reibring kann abschließend kalibriert werden. Dieses Her­ stellungsverfahren ist besonders für spröde Streusinter- Reibbeläge vorteilhaft geeignet. An den fertigen Ring können axial oder quer zur Ringachse vorragende Mitnehmer angeschweißt werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umformen des be­ sinterten Ringkörpers besteht aus einem Umformwerkzeug mit einer Matrize und einem zugehörigen Stempel. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Ringkörper und der an einem Reibbelag an­ greifenden Formfläche des Stempels und allenfalls auch der Matrize eine Zwischenlage aus nachgiebigem Material wie Gummi oder Kunststoff vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird eine gleichmäßige Belastung des Streusinter-Reibbelages beim Um­ formen des Ringkörpers erreicht, so daß keine ungleichmäßige Verdichtung und keine Beschädigung des Reibbelages auftritt. Insbesondere werden auch im Bereich der Kanten des Reibbela­ ges keine nachteiligen Veränderungen verursacht.

Die Zwischenlage aus nachgiebigem Material besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor­ richtung aus einer Folie, die zwischen den Ringkörper und das an diesem angreifende Umformwerkzeug eingelegt ist. Diese Folie, zweckmäßig aus Kunststoff, gleicht Druckunterschiede aus, die sich aufgrund der geometrischen Formgebung und An­ ordnung zwischen der Oberfläche des Reibbelages und der Formfläche des Umformwerkzeuges ergeben oder während der Verformung selbst auftreten. Es wird dadurch jedenfalls auf einfache Weise eine gefahrlose Umformung des besinterten Ringkörpers ermöglicht. Die Folie kann als endloses Band über Rollen zum Umformwerkzeug zugeführt sein, wobei sie der je­ weiligen Größe des verformten Ringkörpers entsprechend schritt­ weise weitergezogen und, z.B. auf einen Aufwickelhaspel, aufgewickelt wird.

Die Zwischenlage aus nachgiebigem Material kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung aber auch als in der Formfläche des Stempels und/oder der Matrize vorgesehener Einsatz ausgebildet sein. Auch mit dieser Maßnahme werden Beschädigungen des Streusinter-Reibbelages beim Umformen des besinterten Ringkörpers vermieden. Zweckmäßig ist der Einsatz auswechselbar ausgeführt, so daß er getauscht werden kann, falls er beschädigt ist oder aufgrund der Materialzusammen­ setzung des Streusinter-Reibbelages ein Einsatz mit anderen Eigenschaften, z.B. hinsichtlich der Elastizität, erforder­ lich ist.

Im Rahmen der Erfindung hat sich eine weitere Vorrich­ tung zum Umformen des besinterten Ringkörpers als vorteilhaft erwiesen, die darin besteht, daß die Formfläche des Stempels und/oder der Matrize mit höckerartig vorragenden Leisten versehen ist, die ein abgerundetes Profil aufweisen können. Beim Umformen des besinterten Ringkörpers kommen zuerst die Leisten des Formwerkzeuges mit dem Sinterbelag in Berührung, wobei der Sinterbelag an diesen Stellen mehr verdichtet wird. Es entstehen dadurch aber lediglich Rillen, die im Betrieb des Reibringes eher nützlich als nachteilig sind. Der Reib­ belag zwischen den Rillen bleibt dagegen unverändert, so daß es dort weder zu Beschädigungen noch zu einer ungünstigen Verdichtung kommt. Es ist also auch mit dieser Vorrichtung eine einwandfreie Umformung des besinterten Ringkörpers mög­ lich, ohne den Streusinter-Reibbelag nachteilig zu beein­ flussen.

Bei einem Reibbelag mit Rillen oder Nuten können die vorragenden Leisten so angeordnet sein, daß sie in die Rillen oder Nuten eingreifen. Auch diese Maßnahme hat den Zweck, eine Beschädigung des Reibbelages durch den Umformvorgang zu vermeiden. Dabei sind die Leisten zweckmäßig schmäler als die Rillen oder Nuten im Reibbelag, so daß die Rillen oder Nuten während des Umformens des Ringkörpers zusammengeschoben wer­ den können, ohne daß sie durch die Leisten behindert werden. Zweckmäßig sind die Leisten höher als die in den Reibbelag eingeprägten Rillen oder Nuten. Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Leisten etwas niedriger zu wählen und damit zwi­ schen den Leisten eine Kalibrierung oder Nachverdichtung des Reibbelages zu erreichen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In die­ sen zeigen die Fig. 1 und 2 einen ebenen Ringkörper im axia­ len Mittelschnitt und in Draufsicht, die Fig. 3 und 4 dazu den zum Reibring umgeformten Ringkörper nach den Fig. 1 und 2, gleichfalls im axialen Mittelschnitt und in Draufsicht. Die Fig. 5 und 6 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel eines ebenen Ringkörpers, die Fig. 7 und 8 dazu den aus diesem Ringkörper gebildeten Reibring, die Fig. 9 und 10 eine wei­ tere Variante des ebenen Ringkörpers und die Fig. 11 und 12 den daraus durch Umformen hergestellten Reibring, jeweils im axialen Mittelschnitt und in Draufsicht. In Fig. 13 ist ein nach einem anderen Verfahren hergestellter Reibring im axialen Mittelschnitt dargestellt und in Fig. 14 dazu eine Draufsicht. Fig. 15 zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen von Reibringen im axialen Mittelschnitt und in den Fig. 16 und 17 sind Details eines Umformwerkzeuges dargestellt.

Die in den Zeichnungen gezeigten Reibringe bestehen aus einem Ringkörper 1 aus Metall, der auf zwei Seiten Reib­ flächen 2 aufweist, die je mit einem Streusinter-Reibbelag 3 versehen sind. In den Fig. 1 und 2 ist der Ringkörper 1 ein ebener, flacher Ring mit ebenen Reibflächen 2. Zur Herstel­ lung der Reibbeläge wird das Sinterpulver auf die ebenen Reibflächen 2 aufgestreut, anschließend in an sich bekannter Weise gesintert, gepreßt und allenfalls kalibriert, so daß ein für den jeweiligen Anwendungsfall geeigneter Streusin­ ter-Reibbelag 3 erhalten wird. Dieser Reibbelag 3 kann auf beiden Seiten des Ringkörpers 1 vorgesehen sein, wie in den Ausführungsbeispielen dargestellt ist, oder es kann auch nur auf einer Seite ein Reibbelag 3 vorhanden sein, wenn beim betreffenden Anwendungsfall ein Reibring mit nur einer Reib­ fläche erforderlich ist. Sobald die Streusinter-Reibbeläge 3 fertiggestellt sind, wird der Ringkörper 1 zusammen mit den Reibbelägen 3 durch Prägen, Tiefziehen od.dgl. in eine zy­ lindrische oder, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt ist, in eine leicht konische Form gebracht. Dieses Umformen des Ringkör­ pers 1 ist möglich, ohne daß die Streusinter-Reibbeläge 3 deformiert werden, abplatzen oder auf nachteilige Weise un­ gleichmäßig verdichtet werden.

Die Fig. 5 und 6 zeigen gleichfalls einen zunächst ebenen Ringkörper 1 mit ebenen Reibflächen 2, auf denen Streusinter-Reibbeläge 3 vorgesehen sind. Diese Reibbeläge 3 sind waffelförmig rilliert, wie insbesondere aus Fig. 6 deutlich zu erkennen ist. Außerdem sind Mitnehmernuten 4 vorgesehen und zwischen diesen vorragende Mitnehmernocken 5. Die Mitnehmernuten 4 können zusammen mit dem ebenen Ringkör­ per 1 hergestellt, z.B. gestanzt werden, sie können aber auch nachträglich ausgestanzt, geräumt oder gefräst werden. Die Mitnehmernuten 4 können nicht nur am Außenumfang des Ringkörpers 1 vorgesehen sein, wie dies in den Zeichnungen gezeigt ist, sondern sie können auch am Innenumfang liegen. Die waffelförmige Rillierung wird zweckmäßig beim Pressen des Streusinter-Reibbelages hergestellt, wie dies an sich bekannt ist.

Die Fig. 7 und 8 zeigen den mit Streusinter-Reibbelä­ gen 3 versehenen Ringkörper 1 nach den Fig. 5 und 6 nach seiner Umformung in eine leicht konische Form. Die waffel­ förmige Rillierung ist schematisch in der Schnittdarstellung nach Fig. 7 an der Innenseite des Ringkörpers 1 zu erkennen.

Der zunächst ebene Ringkörper 1 nach den Fig. 9 und 10 ist mit Streusinter-Reibbelägen 3 versehen, in denen Ra­ dialrillen 6 ausgespart sind. Die Fig. 11 und 12 zeigen den in eine leicht konische Form umgeformten Reibkörper. Auch dort sind Mitnehmernuten 4 und zwischen diesen vorragende Mitnehmernocken 5 vorgesehen.

Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibringes ist in den Fig. 13 und 14 gezeigt. Auch dort be­ steht der Reibring aus einem Ringkörper 1, der auf beiden Seiten mit Reibflächen 2 versehen ist, auf denen Streusin­ ter-Reibbeläge 3 angebracht sind. Der Ringkörper 1 ist dort jedoch aus einem Metallstreifen hergestellt, der nach dem Aufsintern der Reibbeläge 3 zu einem geschlossenen Ring ge­ bogen und anschließend an den Stoßstellen mittels einer Schweißnaht 7 zusammengeschweißt ist. Auch die Mitnehmernok­ ken 5, die bei diesem Ausführungsbeispiel in radialer Rich­ tung gegen den Ringkörper 1 abgebogen verlaufen, sind nach­ träglich durch eine Schweißnaht 8 am Ringkörper 1 befestigt.

In Fig. 15 ist eine Vorrichtung zum Umformen des be­ sinterten Ringkörpers 1 dargestellt. Die linke Hälfte zeigt die Vorrichtung in offener Stellung, vor der Bearbeitung des Ringkörpers 1, wogegen in der rechten Hälfte der Fig. 15 die Vorrichtung geschlossen, nach Beendigung der Umformung des Ringkörpers 1 dargestellt ist. Diese Vorrichtung besteht aus einem Umformwerkzeug mit einer Matrize 9 und einem Stempel 10, der in Achsrichtung gegen die Matrize verschiebbar ist. Die Matrize 9 ist an ihrem oberen Rand mit einer ringförmigen Abstufung 11 versehen, in die der Ringkörper 1 mit seinem Außenumfang eingesetzt ist. In ihrem Inneren weist die Ma­ trize 9 eine konisch verlaufende Formfläche 12 auf. Der Stempel 10 besitzt dagegen an seinem unteren Ende eine zur Formfläche 12 der Matrize 9 passende konische Formfläche 13. Wenn der Stempel 10 aus der in der linken Hälfte der Fig. 5 gezeigten geöffneten Stellung in die in der rechten Hälfte dargestellte geschlossene Stellung verschoben wird, wird der Ringkörper 1 unter Einwirkung der Formfläche 13 des Stempels 10, die den Ringkörper 1 gegen die Formfläche 12 der Matrize 9 drückt, konisch umgeformt.

Um zu verhindern, daß beim Umformen des Ringkörpers 1 der darauf befestigte poröse Streusinter-Reibbelag 3 nach­ teilig verdichtet oder beschädigt wird, ist zwischen den Ringkörper 1 und die Formfläche 13 des Stempels 10 eine Zwi­ schenlage aus nachgiebigem Material eingelegt. Im Ausfüh­ rungsbeispiel nach Fig. 15 ist diese Zwischenlage eine Folie 14, z.B. aus Kunststoff. Diese kann als endloses Band über nicht dargestellte Rollen zum Umformwerkzeug zugeführt sein und, z.B. mit Hilfe eines im Arbeitstakt gesteuerten Haspels, aufgewickelt werden. Falls erforderlich, kann auch zwischen die Formfläche 12 der Matrize 9 und den Ringkörper 1 eine Zwischenlage aus nachgiebigem Werkstoff wie Kunststoff oder Gummi eingelegt sein. In der Matrize 9 ist außerdem ein ringförmiger Endanschlag 15 für den Ringkörper 1 mit Hilfe einer Schraube 16 befestigt. Aus der rechten Hälfte der Fig. 15 ist zu sehen, daß der umgeformte Ringkörper 1 mit seiner Stirnseite am Endanschlag 15 anliegt.

Die Fig. 16 zeigt eine Variante, bei welcher der Um­ formstempel 10 im Bereich der Formfläche 13 mit einem Einsatz 17 aus nachgiebigem Material, z.B. aus Kunststoff, versehen ist. Dieser Einsatz 17 übernimmt die Aufgabe der in Fig. 15 vorgesehenen Folie 14, die wegfallen kann.

Eine weitere Variante ist in Fig. 17 gezeigt. Der Stempel 10 ist dort im Bereich der Formfläche 13 mit über diese vorragenden höckerartigen Leisten 18 versehen, die über die Formfläche 13 verteilt angeordnet sind. Der so ausgebil­ dete Umformstempel 10 greift nur im Bereich der Leisten 18, die ein abgerundetes Profil aufweisen können, am Streusin­ ter-Reibbelag 3 des umzuformenden Reibkörpers 1 an, wodurch erreicht wird, daß das Umformen den Streusinter-Reibbelag 3 jedenfalls über den größten Teil seiner Oberfläche nicht be­ einträchtigen kann. Wenn der Reibbelag 3 mit Radialrillen 6 versehen ist, wie dies im Ausführungsbeispiel nach dem Fig. 9 bis 12 gezeigt ist, dann können die Leisten 18 so angeordnet und dimensioniert sein, daß sie beim Umformen des Ringkörpers 1 in die Radialrillen 6 eingreifen.

Claims (13)

1. Reibring für Kupplungen oder Bremsen, der aus einem Ring- Körper (1) aus Metall mit wenigstens einer zylindrischen oder konischen Reibfläche (2) besteht, die einen Streu­ sinter-Reibbelag (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibbeläge (3) auf wenigstens einer zylindrischen oder konischen Reibfläche (2) des Ringkörpers (1) selbst unmittelbar aufgesintert sind, wobei die zunächst ebenen Reibflächen (2) nach Aufbringen der Streusinter-Reibbelä­ ge (3) durch spanloses Verformen, z.B. Prägen, Tiefziehen od.dgl., des Ringkörpers (1) in die zylindrische oder ko­ nische Form gebracht sind.

2. Verfahren zum Herstellen eines Reibringes nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die nachfolgenden Verfahrensschrit­ te:

• - Herstellen eines Ringkörpers (1) aus Metall, vorzugs­ weise durch Stanzen, der an seiner Oberseite und/oder an seiner Unterseite mit einer ebenen Reibfläche (2) ver­ sehen ist,
• - Aufbringen eines Streusinter-Reibbelages (3) auf die vorgesehenen ebenen Reibflächen (2), einschließlich Vorverdichten und gegebenenfalls gleichzeitiges Ein­ pressen einer Rillierung,
• - Umformen des besinterten Ringkörpers (1) durch Prägen, Tiefziehen od.dgl. in eine Form, in der die besinterten Reibflächen (3) zylindrisch oder konisch sind, und
• - Kalibrieren und Endverdichten des Reibbelages (3).

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß schon beim Herstellen des Ringkörpers (1) vor Aufbringen des Streusinter-Reibbelags (3) am Außenrand oder am Innenrand desselben Nocken (5) und Nuten (4) als Mitnehmer ausgebildet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Umformen des besinterten Ringkörpers (1) an die­ sem Mitnehmer angeschweißt werden.

5. Verfahren zur Herstellung eines Reibringes nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die nachfolgenden Verfahrensschrit­ te:

• - Herstellen einer auf wenigstens einer Seite mit einem Streusinter-Reibbelag versehenen ebenen Stahlplatte,
• - Ausschneiden eines Streifens mit geraden oder gekrümmten Seitenkanten aus der besinterten Platte,
• - Biegen des Streifens zu einem zylindrischen oder koni­ schen geschlossenen Ringkörper und
• - Zusammenschweißen der aneinandergrenzenden Stoßstellen des Ringkörpers (Fig. 13 u. 14).

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den fertigen Ringkörper (1) axial oder quer zur Ringachse vorragende Mitnehmer (5) angeschweißt werden.

7. Vorrichtung zum Umformen des besinterten Ringkörpers gemäß dem Verfahren nach Anspruch 2, mit einem eine Matrize (9) und einen zugehörigen Stempel (10) aufweisenden Umform­ werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ring­ körper (1) und der an einem Reibbelag (3) angreifenden Formfläche (13, 12) des Stempels (10) und allenfalls auch der Matrize (9) eine Zwischenlage (14, 17) aus nachgiebigem Material wie Gummi oder Kunststoff vorgesehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage aus nachgiebigem Material aus einer Folie (14) besteht, die zwischen den Ringkörper (1) und das an diesem angreifende Umformwerkzeug (9, 10) eingelegt ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (14) als endloses Band über Rollen zum Umform­ werkzeug (9, 10) zugeführt ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage als in der Formfläche (13) des Stempels (10) und/oder der Matrize vorgesehener Einsatz (17) aus­ gebildet ist.

11. Vorrichtung zum Umformen des besinterten Ringkörpers gemäß dem Verfahren nach Anspruch 2, mit einem eine Matrize (9) und einen zugehörigen Stempel (10) aufweisenden Umform­ werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß die Formfläche (13) des Stempels (10) und/oder der Matrize mit höckerartig vorragenden Leisten (18) versehen ist, die ein abgerunde­ tes Profil aufweisen können.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Reibbelag mit Rillen (6) oder Nuten die vorra­ genden Leisten (18) so angeordnet sind, daß sie in die Rillen (6) oder Nuten eingreifen.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (18) schmäler sind als die Rillen (6) oder Nuten.