DE3609729C2 - Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser - Google Patents
Ringlaser-DrehgeschwindigkeitsmesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ringlaser-Drehgeschwin
digkeitsmesser mit den Merkmalen des Oberbegriffes von
Patentanspruch 1. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser
dieser Art sind beispielsweise aus
DE 28 00 332 C2, DE 28 21 241 C2 oder DE 29 11 789 A1 bekannt.
In solchen Lasersystemen hat jede der vier angeregten
Wellen eine zirkulare Polarisation. Die Wellen eines Wel
lenpaares, das im Uhrzeigersinn umläuft, sind sowohl
linkszirkular polarisiert (LCP) als auch rechtszirkular
polarisiert (RCP), ebenso wie die im Gegenuhrzeigersinn
umlaufenden Wellen. Bei den Anordnungen nach den genannten
Patenten werden die LCP-Wellen und die RCP-Wellen mittels
eines Kristallrotators voneinander getrennt, der einen
Frequenzversatz bewirkt. Durch einen solchen mit Frequenz
versatz arbeitenden Vierfrequenz-Ringlaser-Drehgeschwin
digkeitsmesser wird das sich beim herkömmlichen Zwei
frequenz-Laser-Drehgeschwindigkeitsmesser einstellende
Problem der Frequenzmitnahme oder des Zusammenwanderns der
Frequenzen (Lock-In) umgangen. Dieses Phänomen des Zusam
menwanderns stellt sich ein, wenn zwei Wanderwellen, die
sich in einem Resonatorhohlraum bei nur leicht unter
schiedlichen Frequenzen in entgegengesetzten Richtungen
ausbreiten, aufeinander hingezogen werden, um sich in
einer stehenden Welle mit einer einzigen Frequenz zu ver
einigen. Wenn dagegen die Frequenzen der gegeneinander um
laufenden Wellen genügend weit voneinander entfernt sind,
dann kann dieses Zusammenziehen der Frequenzen nicht ein
treten.
Diese Vier-Frequenz-Lösung kann als eine Anordnung mit
zwei unabhängigen Laser-Drehgeschwindigkeitsmessern aufge
faßt werden, die in einem einzigen stabilen Resonatorhohl
raum arbeiten und einen gemeinsamen optischen Wellenaus
breitungsweg benutzen, die aber durch dasselbe passive
Versatzelement im entgegengesetzten Sinne mit einem stati
schen Frequenzversatz beaufschlagt sind. Am Differential
ausgang dieser beiden Drehgeschwindigkeitsmesser löschen
sich daher die Versatzfrequenzen gegenseitig aus, während
sich die durch Drehung erzeugten Signale addieren, so daß
die gewöhnlich durch Verschiebung der Versatzfrequenzen
bedingten Probleme vermieden werden und eine doppelt so
hohe Empfindlichkeit gegenüber einem einzigen Zwei-Fre
quenz-Drehgeschwindigkeitsmesser erreicht wird. Da der
Frequenzversatz nicht durch Anregung erzeugt wird, durch
läuft der Drehgeschwindigkeitsmesser nie einen Zustand des
Zusammenwanderns der Frequenzen. Auch beeinflussen keine
durch Anregung verursachten Fehler die Arbeitsweise. Aus
diesem Grunde ist der Vier-Frequenz-Drehgeschwindigkeits
messer ein störungsarmes Gerät und für Anwendungen bestens
geeignet, bei denen eine schnelle Aktualisierung der Meß
daten oder eine hohe Auflösung erforderlich ist.
Die vier verschiedenen Frequenzen werden normalerweise
durch Anwendung zweier unterschiedlicher optischer Effekte
erzeugt. Zum einen wird ein Kristallpolarisationsrotator
verwendet, um eine richtungsabhängige Polarisation zu be
wirken, durch die die Resonanzwellen in zwei Richtungen
zirkular polarisiert werden. Die Polarisationsdrehung er
gibt sich aus dem Brechungsindex des Rotatormediums und
ist leicht unterschiedlich für die rechtszirkular und
linkszirkular polarisierten Wellen.
Des weiteren wird ein Faradayrotator verwendet, um
eine nichtreziproke Polarisationsdrehung zu bewirken, da
der Brechungsindex für die im Uhrzeigersinn umlaufenden
Wellen (cw) leicht von dem für die im Gegenuhrzeugersinn
umlaufenden Wellen (ccw) abweicht. Dies führt dazu, daß
die im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn um
laufenden rechtszirkular polarisierten Wellen mit leicht
unterschiedlichen Frequenzen schwingen, während die im
Uhrzeigersinn und die entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufen
den linkszirkular polarisierten Wellen ähnlich, aber ent
gegensetzt gespalten sind.
Das Ausgangssignal eines Ringlaser-Drehgeschwindig
keitsmessers verschiebt sich mit der Zeit wegen der Ände
rung der Parameter, wie beispielsweise Temperatur oder
Alterungserscheinungen. Eine direkte Messung dieser Para
meter ist im allgemeinen nicht genau genug oder nicht mög
lich. Die Meßgenauigkeit ist zwar verbessert worden, indem
man die Faradayfrequenz mißt, um so die durch Temperatur
verursachten Änderungen festzustellen, und indem man dann
das Drehgeschwindigkeitsmesser-Ausgangssignal mit einem
Korrekturfaktor versieht. Dies ist jedoch nicht ausrei
chend, da auch Änderungen der optischen Leistung oder an
dere Fehlereinflüsse die Meßgenauigkeit beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Meßgenauigkeit
von Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmessern gegenüber ent
sprechenden bekannten Geräten vergleichbarer Art weiter zu
verbessern, so daß durch Änderungen der optischen Leistung
oder durch andere Fehlereinflüsse bedingte Abweichungen
weitgehend vermieden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Lösungsprinzip sieht vor, die
Dihedralfrequenz ΔfD, nämlich die Differenz des Frequenz
mittelwertes der linkszirkular polarisierten Wellen und
des Frequenzmittelwertes der rechtszirkular polarisierten
Wellen, zu ermitteln und abhängig von den Änderungen die
ser Dihedralfrequenz die fehlerbedingten Abweichungen des
Ausgangssignales des Gerätes zu korrigieren.
Die Ableitung der Dihedralfrequenz aus den einzelnen
Wellen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Auch kann
das Ausgangssignal abhängig von den Änderungen der Dihe
dralfrequenz in unterschiedlicher Weise beeinflußt werden.
Im einen. Falle wird zusätzlich eine Teilereinheit anhand
von Betriebsdaten ermittelt und für die Korrektur des Aus
gangssignales verwendet. Im anderen Falle wird die Korrek
tur des Ausgangssignales über ein Rückkopplungsnetzwerk
vorgenommen, das das Verstärkungsmedium des Lasers abhän
gig von den Änderungen der Dihedralfrequenz beeinflußt, so
daß ein korrektes Ausgangssignal geliefert wird. Entspre
chende Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 11.
Einzelheiten seien nachfolgend anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der mit einer Laser-Reso
nanzkammer des Ringlaser-Drehgeschwindigkeits
messers gekoppelten Anordnung zum Detektieren
der Laserfrequenzen und deren Verarbeitung zu
einem abhängig von der Dihedralfrequenz korri
gierten Ausgangssignal,
Fig. 2 ein Diagramm mit den Betriebskennlinien eines
Laser-Drehgeschwindigkeitsmessers zur Erläute
rung der vier Lasermoden und der sich für die
Frequenzen der einzelnen Lasermoden abhängig
von der Drehung des Drehgeschwindigkeits
messers ergebenden Verschiebungen und
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausfüh
rungsform mit einem Rückkopplungsnetzwerk zur
Regelung einer Entladesteuerungsstromquelle
und zur Änderung der Laserverstärkung abhängig
von der Dihedralfrequenz.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Reso
nanzkammer 20 eines Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmessers,
nachfolgend kurz Lasergyroskop genannt, in der ein ge
schlossener Übertragungsweg 30 für die Ausbreitung mehre
rer elektromagnetischer Wellen in einander entgegengesetz
ten Richtungen vorgesehen ist, wobei jede Welle eine
andere Frequenz aufweist, die mit f₁, f₂, f₃ und f₄ be
zeichnet sind. Für die Ausrichtung der Wellen entlang des
geschlossenen Übertragungsweges 30 sind vier Reflektoren
32, 34, 36 und 38 vorgesehen, die wegen des vorliegenden
nichtplanaren Ringes eine Bilddrehung bewirken. Die durch
die besondere geometrische Gestaltung des optisch ge
schlossenen Übertragungsweges 30 bedingte Bilddrehungs
eigenschaft spaltet die Resonanzfrequenzen der in der
Resonanzkammer entstehenden Moden. Diese Aufspaltung wird
als Polarisationsspalt oder Dihedralfrequenz ΔfD bezeich
net.
Eine Faraday-Rotatoranordnung verursacht bei den sich
ausbreitenden Wellen eine richtungsabhängige Phasenver
schiebung oder eine nichtreziproke Drehung der Polarisa
tion. Die hierdurch bedingte Frequenzaufspaltung wird als
Faradayfrequenz ΔfF bezeichnet. Die Resonanzkammer 20
weist weiterhin Anoden 42 und 44, eine Kathode 46 und ein
Laserverstärkungsmedium 26 auf, das aus einem Helium-Neon-
Gasgemisch mit den aktiven Isotopen Neon₂₀ und Neon₂₂ be
steht. Das gasförmige Verstärkungsmedium 26 wird elek
trisch durch zwischen den Anoden 42 und 44 sowie der
Kathode 46 erzeugte Entladungsströme angeregt und wird da
durch zu einem strahlenden Laserverstärkungsmedium oder
Plasma, das in Resonanz befindliche elektromagnetische
oder Laserwellen in dem geschlossenen Übertragungsweg 30
aufrechterhält.
Der Reflektor 36 ist an einem piezoelektrischen Ele
ment 37 befestigt, das den Reflektor als Teil eines die
Weglänge in der Resonanzkammer beeinflussenden Steuer
systems einwärts und auswärts bewegt. Die Reflektoren 32
und 34 dienen zur Reflexion der elektromagnetischen Wellen
in dem geschlossenen Übertragungsweg, jedoch wird einer
der beiden Reflektoren 32 oder 34 zum Detektieren eines
optischen Ableitsignals zum Leistungsausgleich für die
Ausgangsfrequenz des Gyroskops verwendet. Der Reflektor 38
reflektiert ebenfalls nur teilweise, so daß ein kleiner
Teil der auf seiner Oberfläche treffenden Wellen durch den
Reflektor hindurchgehen und zu einer Aussage über die
Drehgeschwindigkeit verarbeitet werden kann.
Über die Ausgangsoptik 40 wird von jeder der in der
Laserresonanzkammer umlaufenden Wellen ein Teil nach außen
abgeleitet und in die beiden Ausgangssignale G₁ und G₂
umgesetzt, von denen jedes den Frequenzunterschied inner
halb der Wellenpaare, die innerhalb der Resonanzkammer 20
im gleichen Sinne zirkular polarisiert sind, angeben, wie
Fig. 2 zeigt. Der Ausgangsreflektor 38 ist auf seiner ei
nen Seite mit einer durchlässigen Schicht und auf der an
deren Seite mit einer Strahlteilerschicht versehen. Beide
Schichten entsprechen einem Standardtyp aus abwechselnden
Lagen von Titanoxyd TiO₂ und Siliziumoxyd SiO₂. Die
Strahlteilerschicht läßt die Hälfte der einfallenden
Lichtstrahlen durch und reflektiert die andere Hälfte.
Ein totalreflektierendes Prisma 39 überlagert die beiden
Strahlen. Dieses rechtwinklige Prisma besteht aus ge
schmolzenem Quarz und hat versilberte reflektierende Flä
chen. Zwischen dem Silber und dem geschmolzenen Quarz ist
eine dielektrische Schicht angebracht, um den Phasenfeh
ler bei der Reflexion möglichst klein zu halten. Ein
λ/4-Plättchen mit einem nachfolgenden Scheibenpolarisa
tor dient zur Trennung der vier in jedem Strahl vorhan
denen Frequenzen. Zwischen dem totalreflektierenden Pris
ma und dem λ/4-Plättchen ist weiterhin ein Graukeil vor
gesehen, um zu verhindern, daß an den Grenzflächen auf
tretende Reflexionen sich rückwärts in die Resonanzkammer
des Gyroskops ausbreiten und mit den gegeneinander drehen
den Strahlen mischen können. Ein Fotodiodenabdeckglas,
das auf der einen Seite mit einer Antireflexionsschicht
versehen ist, und ein Fotodiodenbauteil vervollständigen
die Ausgangsoptik 40. Zur Sicherung der Haftfähigkeit und
zur Verringerung der Reflexionen zwischen den einzelnen
Grenzflächen wird ein optischer Zement verwendet. Eine
derartige Ausgangsoptik ist beispielsweise in dem US-
Patent 4 141 651 beschrieben.
Der Gyroskopblock 24 ist vorzugsweise aus einem Werkstoff
mit niedrigem thermischen Ausdehnungskoeffizienten, wie
Glaskeramik, hergestellt, um die Auswirkungen von Tempe
raturänderungen auf die Resonanzkammer 20 des Lasergyros
kop möglichst klein zu halten. Ein bevorzugtes, im Handel
erhältliches Material wird unter dem Namen Cer-Vit von
der Firma Owens-Illinois Comp. vertrieben. An seiner
Stelle kann auch Cerodur von Schott Optical Comp. verwen
det werden.
Eine Kombination aus optischen Signalen, die den teilwei
se durchlässigen Reflektor 34 passiert, wird einem Hoch
frequenzdetektor 48 zugeführt, der in unmittelbarer Nähe
des Reflektors 34 angeordnet ist. Diese Signalkombina
tion, die in Fig. 1 durch eine gestrichelte Linie 47 ange
deutet ist, entspricht der Differenz zwischen der Dihe
dralfrequenz ΔfD und einer Faradayfrequenz ΔfF oder
ΔfD-ΔfF. Der Ausgang des Hochfrequenzdetektors 48 ist
mit einem Hochfrequenzvorverstärker 54 gekoppelt, dem ein
Hochfrequenzzähler 60 zur Bestimmung der Frequenz aus
ΔfD - ΔfF nachgeschaltet ist. Der Ausgang des Hochfre
quenzzählers 60 ist schließlich mit einem der Informa
tionseingänge einer Verarbeitungseinrichtung 61 verbun
den.
In ähnlicher Weise ist der Ausgang 22 der Resonanzkammer
des Gyroskop über einen Vorverstärker 50 mit nachgeschal
tetem Zähler 56 und der Ausgang 23 der Resonanzkammer
über einen Vorverstärker 52 mit nachgeschaltetem Zähler
58 mit weiteren Eingängen der Verarbeitungseinrichtung
61 verbunden.
Die Einrichtung 61 verknüpft die beiden Ausgangssignale
G₁ und G₂ der Resonanzkammer mit dem vom Hochfrequenzde
tektor 48 gelieferten Signal ΔfD - ΔfF, um ein korri
giertes Ausgangssignal Δfg des Gyroskops zu erzeugen.
Das Frequenzausgangssignal G₁ des Zählers 56 entspricht
der Frequenz ΔfF + 1/2 ΔfG und das Frequenzausgangssignal
G₂ des Zählers 58 entspricht der Frequenz ΔfF - 1/2 ΔfG.
ΔfG bedeutet dabei das durch Drehung verursachte Fre
quenzverschiebungs-Ausgangssignal des Multioszillator-
Ringlasergyroskops. Es ist bestimmt durch die Differenz
zwischen der Differenz der rechtszirkular polarisierten
Wellen, also f₄-f₃, und der Differenz der linkszirkular
polarisierten Wellen, also f₂-f₁. Der Faktor 1/2 ergibt
sich daraus, daß jeder Detektor der Ausgangsoptik 40 nur
eine von den beiden Zirkularpolarisationen überwacht und
daher nur die Frequenzverschiebung der Frequenzen dieser
einzelnen Zirkularpolarisation ermittelt, wie in Fig. 2
dargestellt.
Die beiden Signale G₁ und G₂ werden einem Summierer 62
zugeleitet und liefern das Signal 2·ΔfF. Dieses Signal
wird einem Halbierschaltkreis 66 zugeleitet, der als Aus
gangssignal die Faradayfrequenz ΔfF liefert. Durch
Addition dieser Faradayfrequenz ΔfF mit dem vom Hoch
frequenzzähler 60 gelieferten Signal ΔfD ΔfF erhält
man schließlich die Dihedralfrequenz ΔfD, die einem
Multiplizierer 72 zugeleitet wird. Ein zweiter Eingang
des Multiplizierers 72 ist an einen Teilerspeicher 70 an
geschlossen. Die in diesem Speicher 70 abgespeicherte
Teilereinheit s wird durch vorausgehende Betriebsläufe
des Lasergyroskopsystems bestimmt, wobei die notwendigen
Daten zur Bestimmung der Teilereinheit gesammelt werden.
Die Teilereinheit s liefert den Korrekturfaktor zur Er
zeugung der korrigierten Gyroskopausgangsfrequenz Δfg
abhängig von der Dihedralfrequenz, die sich mit der Zeit,
bedingt durch Änderungen der optischen Leistung als Bei
spiel, ändert. Auf diese Weise bleibt die Ausgangsfre
quenz Δfg im wesentlichen gleich oder unabhängig von
Änderungen, die durch Änderungen der optischen Leistung
und andere Eigenverluste der Laserresonanzkammer bedingt
sind. Während eines Testlaufes des Lasergyroskops wird
das Ausgangssignal ΔfG des Gyroskops über eine vorge
gebene Zeitperiode aufgezeichnet. Gleiches erfolgt wäh
rend derselben Zeitperiode mit der Dihedralfrequenz. Aus
dem Verhältnis der zeitlichen Änderung des Gyroskopaus
gangssignals gegenüber der zeitlichen Änderung der Dihe
dralfrequenz wird dann die Teilereinheit berechnet und im
Teilerspeicher 70 abgespeichert. Der Multiplizierer 72
multipliziert die Dihedralfrequenz ΔfD mit der Teiler
einheit s aus dem Teilerspeicher 70 und liefert das Er
gebnis s·ΔfD an den Summierschaltkreis 74. Der zweite
Eingang dieses Summierschaltkreises 74 ist mit dem Aus
gang des Subtraktionsschaltkreises 64 verbunden, der das
Signal G₂ vom Signal G₁ subtrahiert und somit das unkor
rigierte Signal ΔfG liefert. Der Summierschaltkreis 74
liefert somit die zum Leistungsausgleich korrigierte Aus
gangsfrequenz Δfg des Gyroskops.
Die Einrichtung 61 kann aus bekannten elektronischen Bau
einheiten aufgebaut sein. Ihre Aufgaben können aber auch
von dem Computer eines Lasergyroskopsystems durch ein
entsprechendes Programm übernommen werden, was aber ab
hängig ist von der Verfügbarkeit und der Art des in dem
Lasergyroskopsystem benutzten Computer.
In Fig. 2 ist die Laserverstärkungskurve abhängig von der
Frequenz wiedergegeben. Vier Lasermoden oder Frequenzen
f₁, f₂, f₃ und f₄ des Multioszillator-Ringlasergyroskops
sind dargestellt. Ein ursprünglich vierfältig entarteter
Longtitudinalmode mit der Frequenz f₀ ist in einen links
zirkular polarisierten Mode 90 und einen rechtszirkular
polarisierten Mode 92 infolge der reziproken Bilddre
hungseigenschaften eines nichtplanaren Ringes aufgespal
ten. Jede Polarisation ist weiterhin durch den nicht re
ziprok arbeitenden Faradayrotator aufgespalten, so daß
sich die vier deutlich unterscheidbaren Laserfrequenzen
94 bis 97 ergeben. Das Drehen in einer Richtung der Reso
nanzkammer 20 des Ringlasergyroskops verschiebt jede die
ser vier Frequenzen um den Wert 1/4 ΔfG in dem in Fig. 2
gezeigten Sinne, was zu den vier Laserfrequenzen f₁, f₂,
f₃ und f₄ führt, die durch ausgezogene Linien dargestellt
sind. Die Frequenzen f₁ und f₄ laufen in eine im Uhrzei
gersinn gerichtete räumliche Richtung um, während die
Frequenzen f₂ und f₃ in eine entgegen dem Uhrzeigersinn
gerichtete räumliche Richtung innerhalb der Resonanzkam
mer 20 umlaufen. Die Darstellung der Frequenzaufspaltung
in Fig. 2 ist aber äußerst übertrieben. Normalerweise
liegt die Dihedralfrequenz ΔfD im Bereich von 600 MHz,
die Faradayfrequenz ΔfF im Bereich von 500 KHz und die
Gyroskopausgangsfrequenz im Bereich von 10 Hz. Die Dihe
dralfrequenz ΔfD ergibt sich nach folgender Gleichung:
ΔfD = 1/2 (f₄ + f₃) - 1/2 (f₂ + f₁),
worin 1/2 (f₄ + f₃) den Mittelwert des linkszirkular
polarisierten Wellenpaares und 1/2 (f₂ + f₁) den Mittel
wert des rechtszirkular polarisierten Wellenpaares dar
stellt.
Die Faradayfrequenz ΔfF ist durch die folgende Gleichung
bestimmt:
ΔfF = 1/2 (f₄ - f₃) + 1/2 (f₂ - f₁).
Ausgehend von diesen Gleichungen lassen sich die folgen
den Beziehungen ableiten:
ΔfD + ΔfF = f₄ - f₁,
welches die in eine dem Uhrzei
gersinne entsprechende räumliche Richtung wandernden Wel
len sind und
ΔfD - ΔfF = f₃ - f₂,
welches die in eine entgegen
dem Uhrzeigersinn gerichtete räumliche Richtung wandern
den Wellen sind.
Fig. 3 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeisspiel
der Erfindung zur leistungsausgleichenden Korrektur der
Ausgangsfrequenz ΔfG des Lasergyroskops und zwar durch
Änderung der Verstärkung innerhalb der Laserresonanzkam
mer über ein Rückkopplungsnetzwerk 120 abhängig von Ände
rungen der Dihedralfrequenz, so daß die Ausgangsfrequenz
im wesentlichen gleich oder unabhängig von verschiedenen
Fehlereinflüssen bleibt. Einer der Reflektoren 34 in der
Resonanzkammer 20 liefert die optischen Signale.
(ΔfD - ΔfF) und (ΔfD + ΔfF) entsprechend den in Fig. 3
gezeigten gestrichelten Linien 122 und 124. Diese Signale
werden von den Hochfrequenzfotodioden und Vorverstärkern
100 und 102 überwacht und verstärkt, so daß den optischen
Signalen entsprechende elektrische Signale erhalten wer
den. Die elektrischen Ausgangssignale der Vorverstärker
100 und 102 werden einer Mischstufe 104 zugeführt, die
die Signale 2 ΔfF und 2 ΔfD erzeugen. Diese Signale
werden über ein Hochpaßfilter 106 geleitet, das lediglich
das Signal 2 ΔfD zum nachfolgenden Frequenzteiler 108
durchläßt, dessen Ausgang wiederum mit einem Frequenz/
Spannungswandler 110 gekoppelt ist. Der Frequenzteiler
108 teilt die an seinem Eingang anstehende Frequenz 2 ΔfD
durch einen Faktor "n" auf irgendeine für den Wandler 110
geeignete Unterresonanzfrequenz 2/n ΔfD, was dem Fach
mann geläufig ist.
Der Frequenz/Spannungswandler 110 wandelt die Eingangs
frequenz in eine Spannung um, die dem Spannungsdifferenz
verstärker 112 zugeführt wird. Dieser ermittelt die Span
nungsänderung an einem seiner Eingänge gegenüber einer an
einem zweiten Eingang eingespeisten Bezugsspannung 114.
Der Ausgang des Spannungsdifferenzverstärkers 112 speist
eine spannungsgesteuerte Stromquelle 116 mit zwei Ausgän
gen, die das Potential zwischen den Anoden 42 und 44 und
der Kathode 46 der Laserresonanzkammer 20 ändert, so daß
die Verstärkung des Gyroskops geändert wird. Diese Ver
stärkungsänderung bewirkt einen optischen Leistungsaus
gleich für die Ausgangsfrequenz ΔfG des Lasergyroskops,
die bei diesem Ausführungsbeispiel der Ausgangsfrequenz
Δfg des vorangehend erläuterten Ausführungsbeispieles
entspricht.
Die Ausgangsoptik 40 entzieht jeder der innerhalb der Re
sonanzkammer 20 umlaufenden Wellen jeweils einen Anteil
und bildet daraus die beiden Ausgangssignale G₁ und G₂,
von denen jedes den Frequenzunterschied zwischen den Wel
len des Wellenpaares mit demselben zirkularen Polarisa
tionssinn innerhalb der Laserresonanzkammer 20 ent
spricht, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Die Ausgangsoptik 40
kann in gleicher Weise aufgebaut sein wie die anhand von
Fig. 1 beschriebene Ausgangsoptik. In gleicher Weise sind
auch die überwachten Ausgänge 22 und 23 der Laserresonanz
kammer mit Vorverstärkern 50 und 52 verbunden, die wie
derum mit nachgeschalteten Zählern 56 und 58 zur Erzeu
gung der beiden Ausgangssignale G₁ und G₂ gekoppelt
sind. Der Differenzschaltkreis 64 subtrahiert dann das
Signal G₂ vom Signal G₁ und erzeugt so die korrigierte
Ausgangsfrequenz ΔfG, die der Ausgangsfrequenz Δfg
des Ausführungsbeispieles von Fig. 1 entspricht.
Claims (13)
1. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser
- - mit einem in sich geschlossenen Wellenausbreitungs weg, welcher ein Laser-Verstärkungsmedium enthält und in welchem ein Paar von rechtszirkular polari sierten elektromagnetischen Wellen mit jeweils ent gegengesetzter Umlaufrichtung im Wellenaus breitungsweg und ein Paar linkszirkular polarisier ter elektromagnetischer Wellen mit jeweils entge gengesetzter Umlaufrichtung im Wellenausbreitungs weg anregbar sind;
- - mit Mitteln zur Erzeugung einer Frequenzaufspaltung (ΔfD) der angeregten elektromagnetischen Wellen je nach ihrem Polarisationssinn;
- - mit Mitteln zur Erzeugung einer Frequenzaufspaltung (ΔfF) der angeregten elektromagnetischen Wellen je nach Umlaufrichtung;
- - mit Detektor- und Auswerteinrichtungen zur Bildung eines von einer Drehung des Wellenausbreitungsweges um eine empfindliche Achse abhängigen Ausgangs signales (ΔfG) aus Signalen entsprechend den vier verschiedenen, sich aus der zweifachen Frequenzauf spaltung ergebenden Frequenzen (f₁ bis f₄); sowie
- - mit Korrektureinrichtungen (61; 104, 106, 108, 110, 112, 114) zur Kompensation von Änderungen des Aus gangssignales (ΔfG) in Abhängigkeit von nicht durch die Drehung des Wellenausbreitungsweges eingeführ ten zeitlichen Änderungen der Frequenzen der elek tromagnetischen Wellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Korrektureinrichtungen Mittel zur Bildung eines Korrektursignales entsprechend der Differenz der jeweiligen Mittelwerte der durch die ausbreitungsrichtungsabhängige Frequenzaufspaltung gebildeten Frequenzpaare (f₁, f₂; f₃, f₄) von Wel len jeweils gleichen Polarisationssinnes aufweist und daß
- - dieses Korrektursignal entweder unmittelbar (Fig. 1) zur Kompensation im Ausgangssignal (ΔfG) oder (Fig. 3) zur Beeinflussung des Wellenausbreitungs weges im Sinne einer Kompensation im Ausgangssignal (ΔfG) verwendet ist.
2. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Detektor- und Auswert
einrichtungen eine erste Detektoreinrichtung (34, 48)
zur Detektierung der sich jeweils in gleicher Umlauf
richtung ausbreitenden Wellen, die in bestimmter Kombi
nation die genannte Differenz (ΔfD) der Frequenzmittel
werte
enthalten, sowie eine zweite Detek
toreinrichtung (39) zur Detektierung von wenigstens
zwei über eine optische Ausgangseinrichtung (40) be
reitgestellten, für die Drehung des Wellenausbreitungs
weges um die empfindliche Achse charakteristischen
Signalen (G₁, G₂) aufweisen und daß die Korrekturein
richtungen eine Einrichtung zur Verarbeitung der Aus
gangssignale der ersten Detektoreinrichtung (34, 40)
und der von der zweiten Detektoreinrichtung (39) detek
tierten Signale (G₁, G₂) zu einem in Abhängigkeit von
der genannten Differenz der Frequenzmittelwerte korri
gierten Ausgangssignal (ΔfG) aufweisen (Fig. 1).
3. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Ausgangs
signals der ersten Detektoreinrichtung (34, 48) ent
weder die Differenz oder die Summe aus der genannten
Differenz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte
einerseits und der genannten Frequenzaufspaltung (ΔfF)
je nach Wellenausbreitungsrichtung andererseits ist.
4. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz eines ersten,
von der zweiten Detektoreinrichtung (39) detektierten
Signales die Summe aus der genannten Frequenzaufspal
tung (ΔfF) je nach Wellenausbreitungsrichtung einer
seits und der Hälfte der Frequenzverschiebung (ΔfG) des
Ausgangssignales der Detektor- und Auswerteinrichtun
gen aufgrund einer Drehung des Wellenausbreitungsweges
um die empfindliche Achse andererseits ist und daß die
Frequenz eines zweiten, von der zweiten Detektorein
richtung (39) detektierten Signales die Differenz aus
der genannten Frequenzaufspaltung (ΔfF) je nach Wellen
ausbreitungsrichtung einerseits und der Hälfte der Fre
quenzverschiebung (ΔfG) des Ausgangssignals der Detek
tor- und Auswerteinrichtungen aufgrund einer Drehung
des Wellenausbreitungsweges um die empfindliche Achse
andererseits ist.
5. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach einem der An
sprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kor
rektureinrichtungen (61)
- - Verknüpfungseinrichtungen (62, 66, 68) zum Verknüp fen der Ausgangssignale der ersten Detektoreinrich tung (34, 48) und der von der zweiten Detektorein richtung (39) gelieferten Signale zur Bildung eines Ausgangssignales entsprechend der genannten Diffe renz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte
- - Speichereinrichtungen (70) zur Speicherung einer Teilereinheit (s);
- - Multipliziereinrichtungen zur Multiplikation des Ausgangssignales der Verknüpfungseinrichtungen mit der Teilereinheit und
- - Summiereinrichtungen (74) zum Summieren des Signals entsprechend der Frequenzverschiebung (ΔfG) auf grund einer Drehung des Wellenausbreitungsweges um die empfindliche Achse und des Ausgangssignals der Multipliziereinrichtungen
aufweisen.
6. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 4
und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturein
richtungen (61) Einrichtungen (62, 66) zur Berechnung
und Ableitung der Frequenzaufspaltung (ΔfF) der ange
regten elektromagnetischen Wellen je nach Umlaufrich
tung aus den von der zweiten Detektoreinrichtung (39)
gelieferten Signalen (G₁, G₂) aufweist.
7. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Detektor- und Auswert
einrichtungen Detektormittel (100, 102) zur voneinander
unabhängigen Detektierung der sich nur in der einen Um
laufrichtung ausbreitenden und der sich nur in der
anderen Umlaufrichtung ausbreitenden rechtszirkular und
linkszirkular polarisierten elektromagnetischen Wellen
aufweisen, die mit Bezug auf jede Ausbreitungsrichtung
die genannte Differenz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte
enthalten, und daß die Korrektureinrichtungen (104, 106,
108, 110, 112, 114, 116) zur Verarbeitung von Signalen
entsprechend sowohl der rechtszirkular als auch der
linkszirkular polarisierten Wellen und zur Erzeugung
von Steuersignalen ausgebildet sind, welche zur Rege
lung des Laser-Verstärkungsmediums (26) im Wellenaus
breitungsweg dienen (Fig. 3).
8. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Detektoreinrichtun
gen (100, 102) aus den Frequenzen der sich in einer Um
laufrichtung ausbreitenden Wellen die Summe aus der ge
nannten Differenz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte und der
Frequenzaufspaltung (ΔfF) je nach Wellenausbreitungs
richtung, und aus den Frequenzen der sich in der ande
ren Umlaufrichtung ausbreitenden Wellen die Differenz
aus der genannten Differenz (ΔfD) der Frequenzmittel
werte und der Frequenzaufspaltung (ΔfF) je nach Wellen
ausbreitungsrichtung gebildet werden.
9. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 7
oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturein
richtungen (104, 106, 108, 110, 112, 114, 116) folgen
des enthalten:
- - Verknüpfungseinrichtungen (104, 106, 108) zur Ver knüpfung der von den Detektoreinrichtungen (100, 102) gelieferten Signale zwecks Erzeugung des Signales entsprechend der genannten Differenz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte
- - Umwandlungseinrichtungen (110) zur Umwandlung des Ausgangssignals der Verknüpfungseinrichtungen in eine Steuerspannung und
- - mit den Umwandlungseinrichtungen (110) gekoppelte Einrichtungen (112, 114, 116) zur Erzeugung der Steuersignale für die Regelung des Laser-Verstär kungsmediums (26).
10. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Umwandlungsein
richtungen (110) gekoppelten Einrichtungen (112, 114,
116) zur Erzeugung der Steuersignale aus einer span
nungsgesteuerten Stromquelle, die zur Steuerung des
Verstärkungsmediums mit dem Wellenausbreitungsweg ge
koppelt ist, und aus Einrichtungen (112, 114) zur Rege
lung der Stromquelle (116) abhängig von Änderungen der
genannten Differenz (ΔfD) der Frequenzmittelwerte be
stehen.
11. Ringlaser-Drehgeschwindigkeitsmesser nach einem der An
sprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Detektoreinrichtungen (110, 102) jeweils aus einer
Fotodiode bestehen, die jeweils in unmittelbarer Nähe
eines Bestandteils des Wellenausbreitungsweges bildenden
Reflektors (34) angeordnet ist.
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