DE3609054A1 - Spritzgusssystem - Google Patents
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Description
-Jf-
Beschreibung Spritzgußsystem
Die Erfindung bezieht sich auf das Spritzgießen und im speziellen auf ein Spritzgußsystem mit zumindest
einer beheizbaren Sonde welche in eine geöffnete und in eine geschlossene Position bringbar ist
um den Einlauf einer Strömung an druckbeaufschlagter Schmelze in einen Formhohlraum in der Art eines Ventils
zu steuern.
/ ' Es ist bereits bekannt, einen Einlauf mittels eines
Ventils zu öffnen oder zu verschließen. Dies umfaßt jedoch normalerweise die Betätigung einer Ventilnadel,
welche zentral in einer beheizbaren Düse angeordnet ist, um die Schmelzenströmung durch den Einlauf zu
steuern. Ein Beispiel., für diesen Typ einer hydraulisch betätigbaren Ventilnadel ist in dem kanadischen
Patent 1.177.213 beschrieben. Manche dieser Ventilnadeln sind in beiden Richtungen betätigbar, bei
einigen dieser bekannten Systeme wird die Ventilnadel nur in die geschlossene Position bewegt und es bleibt
dem Einspritzdruck der Schmelze überlassen, die Nadel in die geöffnete Position zurückzubewegen. Beispiele
für derartige Vorrichtungen sind aus dem kanadischen Patent 1 032 317 sowie aus der japanischen Patent-Offenlegungsschrift
Nr. 55-61438 bekannt-
In gleicher Weise ist es bekannt, Spritzgußsysteme vorzusehen, die mit einer beheizbaren Sonde ausgerüstet
sind, die in einer festen Position in einer Bohrung der Kokille angeordnet ist, um welche die Schmelze
in den Einlauf strömt. Ein Beispiel für eine derartige Ausgestaltung ist aus dem kanadischen Patent 1 163
-.«;■■■«■■
bekannt. In jüngster Zeit wurde in den kanadischen Patentanmeldungen
436 502 und 417 995 vorgeschlagen, Sonden vorzusehen,welche externe Schmelzenkanäle oder Nuten aufweisen,
welche sich in Längsrichtung erstrecken. 5
Während sich feststehende Sonden für viele Anwendungsfälle als völlig zufriedenstellend erwiesen haben, hat
es sich jedoch für einige schwierig zu vergießende Materialien als wünschenswert erwiesen, mittels eines
Ventils steuerbare Einlaufe vorzusehen. Das ventilartige Steuern der Einlaufe weist jedoch den Nachteil
auf, daß die Ventilnadel nicht beheizbar ist, was dazu führt, daß Probleme im Bezug auf die Endspitze
des Ventils auftreten, welche, bedingt durch erstarrte'
Schmelze in diesem Bereich, nicht in ordnungsgemäßer Weise auf dem Einlauf aufsitzt.
/Ί, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spritzgußsystem
zu schaffen, welches die obengenannten Nachteile überwindet, wobei das Spritzgußsystem mit einer
beheizbaren Sonde versehen ist, die in einer Bohrung der Kokille hin- und herbewegbar ist, um in ventilartiger
Weise die Strömung von Schmelze in die Kokille durch den Einlauf zu steuern.
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Spritzgußsystem mit einem erwärmbaren Zulaufkanal,
durch welchen mit Druck beaufschlagte Schmelze von einer Gießmaschine zu einem Einlauf einer gekühlten
Kokille, welcher zu einem Formhohlraum führt, überführbar ist. Eine längliche beheizbare Sonde mit einer
Endspitze, die in einer Bohrung der Kokille aufgenommen ist, weist eine äußere Fläche mit zumindest einem
Schmelzenkanal auf, welcher sich in dieser im wesentliehen in Längsrichtung in der Nähe der Endspitze er-
streckt, wobei die Erfindung vorsieht, daß die Sonde in der Bohrung angeordnet ist, um in Längsrichtung gemäß
einem vorbestimmten Zyklus zwischen einer geschlossenen Position, in welcher ein Teil der Endspitze der
Sonde in dem Einlauf der Kokille aufgenommen ist, und einer offenen zurückgezogenen Position hin- und herbewegbar
zu sein. Weiterhin ist eine Betätigungseinrichtung vorgesehen,um die Sonde von der geöffneten in die geschlossene
Position zu bewegen. Ein Raum zur Aufnahme von Schmelze ist in der Bohrung um die Endspitze der
Sonde vorgesehen, wobei eine ausreichende Kraft durch den Einspritzdruck der Schmelze auf die Sonde aufgebracht
werden kann, um diese in die zurückgezogene Position zu bewegen.
Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, anhand von
Ausführungsbeispielen der Erfindung erfolgenden Beschreibung unter Berücksichtigung der Zeichnung. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Teils eines mit mehreren Formhohlräumen versehenen Spritzgußsystems
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
25
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des in Fig . 1 dargestellten Systems,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Line 3-3 der Fig. 1, wobei eine der Sonden in ihrer geschlossenen
Position dargestellt ist,
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3, wobei sich jedoch die Sonde in ihrer geöffneten Position
befindet,
-Jr-
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Sonde,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie 6-6 von ■ Fig. 5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Teil eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Spritzgußsystems und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie 8-8 der Fig. 7.
Die Fig. 1 zeigt einen Teil eines Spritzgußsystems mit mehreren Formhohlräumen, welches mit mehreren länglichen
beheizbaren Sonden 10 versehen ist. Jede der Sonden 10 ist in einer zylindrischen Bohrung 12 einer
Kokille oder Kokillenplatte 14 angeordnet und weist
eine konische Endspitze 16 auf, welche mit einem Einlauf 18, welcher zu einem Formhohlraum 20 führt,
fluchtet. Wie in Fig. 3 dargestellt ist, ist jede der Sonden 10 mittels Schrauben 24 mit einem länglichen
Verteiler 22 verbunden. Eine Verlängerung 26 des Verteilers 22 ist mit diesem befestigt und wird durch
einen Führungsring 28, der mittels Schrauben 32 an einer Rückplatte 30 befestigt ist, in ihrer Lage
gehalten. Die Verlängerung 26 weist eine zentrale Ausnehmung 34 zur Aufnahme einer Kolbendüse 36 einer
Gießmaschine auf.
Ein erwärmbarer Zulaufkanal 38 erstreckt sich von der zentalen Aufnahmeausnehmung 34 der Verlängerung 26
des Verteilers 22 durch den Verteiler 22 und durch die beheizbaren Sonden 10 zu jedem der Einlaufe 18. Der
Verteiler/22 ist gem-äß einem Verfahren unter Verwendung
zweier Platten gefertigte welches in der kanadischen Patentanmeldung Nr. 478 674 beschrieben ist.
ORIGINAL INSPECTED
Der erwärmbare Zulaufkanal 38 erstreckt sich von einer Einlaßöffnung 40, welche mit einer zentralen
Bohrung 42 in der Verlängerung 26 des Verteilers 22 fluchtet, durch den Verteiler 22 zu mehreren Verzweigungen
44, welche jeweils zu einer Auslaßöffnung 46
führen, die jeweils mit einem zentralen Einlaß 1J 8 in
der jeweiligen Sonde 10 fluchten. Der erwärmbare Zulaufkanal 28 verzweigt sich in jeder der Sonden 10 von
dem zentralen Einlaß 48 aus nach außen, wobei er durch zwei diagonale Bohrungen 50 in ein Paar von sich in
Längsrichtung erstreckende Kanäle 52 übergeht, welche nachfolgend detailliert beschrieben werden. Der Verteiler
22 ist mittels eines elektrischen Heizelements 54 beheizbar, welches in diesen unter Verwendung des
obenbeschriebenen Verfahrens der Patentanmeldung eingegossen ist, um die Schmelze bei deren Strömung durch
den Verteiler 22 auf einer vorbestimmten gleichförmigen
Temperatur zu halten. Die Heizelemente 54 werden durch Anschlüsse 56 mit Energie versorgt, welche sich von
dem Verteiler 22 aus erstrecken. Die Kokille 14 und die Rückplatte 30 werden in konventioneller Weise dadurch
gekühlt, daß Wasser durch Kühlkanäle 57 geleitet wird. Der beheizbare Verteiler 22 ist von der kühlen Rückplatte
30 durch einen Zwischenraum getrennt und wird von einer ihn umgebenden Lagerplatte 58 durch einen isolierenden
Luftspalt 60 getrennt.
Wie in den Fig. 3 bis 6 dargestellt ist, weist jede der Sonden 10 einen stromaufwärts 62 und stromabwärts
64 gelegenen Teil auf, welche an einer Schulter 66 ineinander übergehen. Die Sonde ist mittels
einer Heizpatrone 68 heizbar, welche mittels eines hochschmelzbaren Kupferbereichs 72 in einen äußeren
Körper 70 aus Werkzeugstahl eingegossen ist. Der äußere Stahlkörper 70 weist eine ausreichende Festig-
keit und Korrosionsbeständigkeit auf, um den Einfluß der heißen druckbeaufschlagten Schmelze zu widerstehen,
während der Kupferbereich 72 ausreichend wärmeleitfähig
ist, um die Wärme von der Heizpatrone 68 gleichförmig entlang des äußeren Körpers 70 zu verteilen. Die Heizpatrone
68 ist in konventioneller Weise ausgebildet und mit einem elektrischen Heizdraht 74 versehen, der
in einem im wesentlichen zylindrischen äußeren Gehäuse 78 mittels feuerfestem Magnesiumoxidpulver 76 angeordnet
ist. Die Enden der Heizdrähte 74 sind mit Zuführungsdrähten
80 größeren Durchmessers verbunden, welche sich in einen Anschluß 82 hinein erstrecken,
welcher sich von dem stromaufgelegenen Teil 62 der Sonde 10 aus erstreckt und in konventioneller Weise
mit einer nicht-dargestelIten Stromquelle verbunden sind.
Der stromabwärts gelegene Teil 64 des äußeren Stahlkörpers 70 weist eine Außenfläche 84 auf, die
mit zwei Schmelzenkanälen 52 versehen ist, die sich
in Längsrichtung von den Bohrungen 50, die sich diagonal
von dem zentralen Einlaß 48 aus durch den stromaufgelegenen Teil 62 erstrecken, aus erstrecken. Diese
nach außen geöffneten Kanäle 52 fluchten mit passenden nach innen geöffneten Nuten 88 in einer inneren
Fläche 90 einer Isolierhülse 92, welche den stromabgelegenen Teil 64 der Sonde 10 umgibt. Je ein zueinanderpassender
Kanal 52 und eine Nut 64 bilden einen Teil des erwärmbaren Zulaufkanals 38, welcher sich
zu einem Schmelzienaufnahmeraum 94 erstreckt, der am
ö Ende der Isolierhülse 92 zwischen der konischen Endspitze
16 der Sonde 10 und der diese umgebenden Kokille 14 vorgesehen ist. Die zylindrische Isolierhülle
62 wiederum ist von einer Stahl-Führungshülse umgeben, die mehrere voneinander beabstandete Rippen
98 aufweist, die sich gegen eine innere Wandung der
-*- 360905A
Bohrung 12 abstützen. Zusätzlich zur Führung der Führungshülse 96 in der Bohrung 12 sehen diese Rippen 98
isolierende Luftspalte 102 zwischen der beheizbaren Sonde 10 und der gekühlten Kokille 14 vor. Die Stahl-Führungshülse
96 weist einen sich nach außen erstreckenden Flansch 104 auf, der in einem Sitz 106 zwischen
der Kokille 14 und der Lageplatte 58 festgehalten wird, um die Führungshülse 96 in einer festen Position
zu halten. Eine Stahl-Isolierbuchse 108 ist mit dem stromauf gelegenen Teil 62 der Sonde 10 verlötet und
weist einen untenllegenden Flanschbereich 110 auf, welcher sich gegen eine Schulter 112 der Stahl-Führungshülse
96 in der geschlossenen Position abstützt (Fig. 3). In der in Fig. 4 dargestellten geöffneten
Position wird durch das Zurückziehen des Verteilers 22 und der Sonde 10 ein zylindrischer Spalt 114 zwischen
der Isolierbuchse 108 und der Schulter 112 erzeugt, welcher von der Isolierhülse 92 überbrückt wird. Während
die Hülse 92 früher aus einem theroplastischen Material mit einer hohen Schmelztemperatur und einer geringen
Wärmeleitfähigkeit, wie etwa aus glasfaserverstärktem
(glass filled) NYLON 6-6 gefertigt wurde, hat es sich nun als vorteilhaft erwiesen, sie nun aus Polyetheretherketon
(PEEK) herzustellen, um eine ausreichende Festigkeit zu erzielen, um dem Einspritzdruck der
Schmelze in die Kanäle 80 zu widerstehen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen, daß ein Paar von hydraulisch betätigbaren Kolben in Zylindern 118 in der Rückplatte
30 auf entgegengesetzten Seiten der Verlängerung 26 des Verteilers 22 vorgesehen sind. Jeder Kolben 116
ist vorgesehen, um eine Kolbenstange 120 zu betätigen, die eine einjustierbare Spitze 122 aufweist, die in
Kontakt mit einer oberen Fläche 124 des Verteilers 22 steht. Um die Schulter jedes Kolbens ist eine Hoch-
temperaturdichtung 126 vorgesehen, zur Abdichtung zwischen
dem Kolben und der Zylinderwandung ist ein O-Ring 128 vorgesehen. Jeder Zylinder 118 ist mit der Rückplatte
30 in seiner Lage verschraubt und weist einen entfernbaren Deckel 130 auf, mittels dessen eine Entfernung
des Kolbens 116 erleichtert wird. Jeder Zylinder ist mit Hydraulikkanälen 132 versehen, die zu gegenüberliegenden
Seiten des Kolbens 116 führen. Ein einjustierbarer Anschlag134 ist auf einer Schraube 136 gelagert,
die sich durch die Rückplatte 30 neben den Kolben 116 erstreckt.
Zum Gebrauch wird das System, wie in Fig. 1 dargestellt, mittels Schrauben 138 zusammengesetzt, welche
die Kokille oder Kokillenplatte 14, die Lagerplatte 58
und die Rückplatte 30 miteinander verbinden. Die Spitzen 122 der Kolbenstangen 120 werden so einjustiert,
daß die Endspitzen 16 der Sonden 10 in den jeweiligen Einlaufen in der geschlossenen Position gelagert sind,
die einjustierbaren Anschläge 134 werden so eingestellt, daß sie um einen vorbestimmten Abstand, nämlich die
Sonden 10, in der geöffneten Position zurückgezogen sind. Die Anschlüsse 56 des Heizelements 54 des Verteilers 22
und die Anschlüsse 82 jeder der Sonden 10 werden mit elektrischer Energie beaufschlagt, um diese auf eine
vorbestimmte Betriebstemperatur vorzuwärmen. Die kalten Anschlüsse 82 und die Zuführungsdrähte 80, welche zu
den jeweiligen Sonden 10 führen, sind bevorzugterweise mittels L-förmiger Clips 140, die in Abständen an der
Außenseite des Verteilers 22 befestigt sind, unter dem Verteiler 22 gehalten. Die Hydraulik-Flüssigkeitskanäle
132, welche zu entgegengesetzten Seiten der Kolben 116 führen, werden mit druckbeaufschlagter
Hydraulikflüssigkeit versorgt und druckbeaufschlagte
Schmelze wird von der Kolbendüse 36 der Gießmaschine
IS
dem erwärmbaren Zulaufkanal 38 zugeführt, wobei dies unter Steuerung gemäß einem vorbestimmten Betriebszyklus durch nicht dargestellte konventionelle Einrichtungenerfolgt.
Die druckbeaufschlagte Schmelze strömt durch die Verlängerung 26 in den Verteiler 22, wo sie
sich zu jeder der an dem Verteiler 22 befestigten Sonden 10 hin verzweigt. Die Schmelze strömt in den zentralen
Einlaß 48 jeder der Sonden 10 und verzweigt sich durch die zwei diagonalen Bohrungen 50 und durch
die jeweiligen länglichen Kanäle 52, durch welche die Schmelze dem Schmelzenaufnahmeraum 54 um die Endspitze
16 der Sonde 10 zugeführt wird. Von da aus strömt die Schmelze durch den Einlauf 18 in den Formhohlraum
20.
Nachdem der erwärmbare Zulaufkanal 38 anfänglich gefüllt ist, führt eine Aufbringung von Einspritzdruck
durch die Gießmaschine und ein Nachlassen des hydraulischen Drucks auf den Kolben 116 zu·einer
Kraft der druckbeaufschlagten Schmelze in dem Schmelzenaufnahmeraum
94 gegen die konische Endspitze 16, wodurch die Sonde 10 und der Verteiler 22 aus der vorderen
geschlossenen Position, welche in Fig. 3 dargestellt ist, in die zurückgezogene offene Position (Fig. 4)
bewegt werden. Daraufhin strömt die Schmelze durch den Einlauf 18 und füllt den jeweiligen Formhohlraum
Der Einspritzdruck wird über einen Zeitraum weniger Sekunden zum Verdichten aufrechterhalten, daraufhin
wird hydraulischer Druck auf die Kolben 116 aufgebracht, um den Verteiler 22 und die Sonden 10 in die vornegelegene,
geschlossene Position zu bewegen, in welcher die Endspitzen 16 der Sonden 10 in den Einlaufen 18
sitzen. Der hohe Einspritzdruck wird daraufhin erniedrigt und die Kokille wird in konventioneller Weise
zur Entleerung geöffnet, woraufhin eine kurze Abkühl-
periode folgt. Wenn die Kokille wiederum geschlossen
ist, wird der Hydraulikdruck auf die Kolben 116 erniedrigt und wiederum ein Einspritzdruck aufgebracht,
der die Snläufe 18 wieder öffnet. Dieser Ablauf wird normalerweise mehrere Male pro Minute wiederholt, wobei
das System über einen langen Zeitraum ohne Betriebsstörung betätigbar sein muß.
Bei einer Hin- und Herbewegung des Verteilers 22 und der Sonden 10 zwischen einer offenen und einer
geschlossenen Position, gleitet die äußere Fläche jeder Isolierhülse 92 entlang der inneren Fläche 144
der feststehenden Stahl-Führungshülse 96. Wie oben bereits erwähnt wurde, überbrückt die Isolierhülse 92
in der zurückgezogenen, offenen Position den zylindrischen Spalt 114 und muß deshalb aus einem Material
gefertigt sein, welches einen relativ niedrigen Reibungskoeffizienten
aufweist, jedoch eine hohe Festigkeit hat, um dem hohen Einspritzdruck der Schmelze
bei Temperaturen von ungefähr 6000F (315,50C) zu
widerstehen. Polyetheretherketone haben sich für diesen zweck als verwenbar erwiesen, es können auch andere
Materialien mit ähnlichen Kennwerten verwendet werden.
In den Fig. 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben, bei welchem das Spritzgußsystem
nur mit einer einzigen Sonde 10 ausgerüstet ist und deshalb kein Verteiler benötigt wird. Weiterhin wird
bei diesem Ausführungsbeispiel die Düse durch Einwirkung
des Zylinderkopfes der Gießmaschine geschlossen,
so daß keine hydraulisch betätigbaren Kolben erforderlichsind.
Da viele der hier verwendeten Bauteile mit den Bauteilen des ersten Ausführungsbeispiels
identisch sind, werden gleiche Bauelemente mit gleichen Bezugszahlen versehen.
4S
360905A Die Sonde 10 ist in ähnlicher Weise hin- und herbewegbar
in einer Bohrung 12 einer Kokille 14 angeordnet, wobei dieSonde 10, wie bei dem bereits beschriebenen
Ausführungsbeispiel ausgestaltet ist, mit der Ausnahme,
daß ein Thermoelement 146 vorgesehen ist, welches sich durch die Sonde 10 erstreckt, um die Temperatur des
Kupferbereichs 62 in der Nahe der Endspitze 16 in bekannter Weise zu messen. Die Isolierhülse 92 , die
Führungshülse 96 und die Isolierbuchse 108 sind ebenfalls im wesentlichen identisch zu dem ersten Ausführungsbei
spiel.
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Sonde 10 mittels Schrauben 148 mit einem Stahl-Verbindungsteil
50 verbunden, welches eine zentrale Bohrung 152 aufweist, welche sich fluchtend zu dem zentralen
Einlaß 48 der Sonde 10 durch den Verbindungsteil 150 erstreckt. Der Verbindungsteil 150 weist weiterhin
einen äußeren Gewindeabschnitt 156 und einen darunterliegenden Flanschbereich 158 auf und wird mittels
eines Führungsrings 160 in seiner Position gehalten, welcher mittels Schrauben 162 mit der Kokille oder
Kokillenplatte 14 verbunden ist. Der Zylinderkopf 164 der Gießmaschine weist einen hohlen Flansch 166
auf, der mittels eines Spreizrings 168, welcher mit einem Sitz 170 in dem Zylinderkopf 164 in Eingriff
ist, mit dem Zylinderkopf 164 verbunden ist. Der Flansch 166 weist ein Innengewinde 172 auf, das mit
dem äußeren Gewindeabschnitt 156 des Verbindungsteils 150 in Eingriff ist, um den Zylinderkopf 164 in
fester Weise mit dem Verbindungsteil 150 zu verbinden. Der Flansch 16 und der Verbindungsteil 150 werden
mittels eines Heizbandes 154, welches sich um den Führungsring 160 erstreckt, auf eine vorbestimmte
Temperatur vorgewärmt, um die Temperatur der Schmelze,
welche durch die zentrale Bohrung 152 fließt, aufrechtzuerhalten .
Beim Betrieb wird das System in dargestellter
Weise zusammengesetzt, wobei der Zylinderkopf 164, das Verbindungsteil 150 und die Sonde 10 miteinander
verbunden sind, um sich als eine Einheit hin- und herzubewegen. Die konventionelle Gießmaschine wird
hydraulisch betätigt und ist in nicht dargestellter Weise betätigbar, um nach jedem vollendeten Einspritzvorgang
um einen vorbestimmten Betrag vorbewegt zu werden. Wenn somit die Sonde 10 in der in Fig. 8 dargestellten
vorderen geschlossenen Position ist, bei welcher die Endspitze 16 den Einlaß 18 abdichtet und
Einspritzdruck aufgebracht wird, hilft die Kraft der Schmelze in dem Schmelzenaufnahmeraum 64 mit, die
Sonde 10 und den Zylinderkopf 164 in die offene Position zurückzuschieben. Die druckbeaufschlagte Schmelze
strömt daraufhin von der Gießmaschine durch den erwärmbaren Zulaufkanal 38 , welcher sich durch das
Verbindungsteil 150 und die diagonalen Bohrungen 50 und durch die länglichen Kanäle 52 in der Sonde 10
erstreckt, zu dem geöffneten Einlaß 18 und in den Formhohlraum 20. Nachdem der Formhohlraum 20 gefüllt
und nachverdichtet ist, wird der Zylinderkopf 164 betätigt, um die Sonde 10 in die geschlossene Position
zu verschieben. Der Einspritzdruck wird dabei erniedrigt. Anschließend wird die Kokille geöffnet,
um in konventioneller Weise entleert zu werden, woraufhin der Zyklus wiederholt wird. Dieses Ausführungsbeispiel
weist den Vorteil auf, daß auf den Verteiler und die Kolben verzichtet werden kann, es
hat jedoch den Nachteil, daß nur eine einzige Sonde verwendet werden kann und daß es deshalb nur für bestimmte
Anwendungsgebiete verwendbar ist.
Im Rahmen der Erfindung sind weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Spritzgußsystems möglich.
Das System kann beispielsweise auch pneumatisch betätigt werden, es ist auch möglich, einen Wechsel
zwischen den geöffneten und geschlossenen Positionen mittels einer Feder vorzunehmen. Das System kann auch
mit vielfältigen anderen Ausgestaltungsformen des Verteilers
und der Sonde versehen sein.
Claims (10)
1. Heißkanal-Spritzgußsystem mit einem erwärmbaren Zulcufkanal (38) zur Zufuhr von druckbeaufschlag·
ter Schmelze von einer Gießmaschine zu einem Einlauf (18) einer gekühlten Kokille (14), der zu einem Formhohlraum
(20) führt, mit einer länglichen beheizbaren Sonde (10), die eine Endspitze (16) aufweist und
in einer Bohrung (12) in der Kokille (14) angeordnet ist, wobei die Sonde (10) eine Außenfläche (84) mit
zumindest einem Schmelzenkanal (52) aufweist, der sich im wesentlichen in Längsrichtung angrenzend an
die Endspitze (16) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (10) in der Bohrung
(12) zwischen einer geschlossenen Position, in welcher ein Teil der Endspitze (16) der Sonde (10) in dem
Einlauf (18) der Kokille (14) aufgenommen ist, und
einer geöffneten, zurückgezogenen Position in Abhängigkeit von einem vorbestimmten Zyklus in Längsrichtung
hin- und herbewegbar ist, daß eine Betätigungseinrichtung zur Bewegung der Sonde (10) von der offenen
in die geschlossene Position vorgesehen ist und daß ein Schmelzenaufnahmeraum (94) in der Bohrung (.12)
um die Endspitze (16) der Sonde (10) vorgesehen ist, wobei durch den Einspritzdruck der Schmelze eine ausreichende
Kraft auf die Sonde (10) aufbringbar ist, um diese in die zurückgezogene, geöffnete Position
zu bewegen.
2. Spritzgußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Sonden (10)
an einem gemeinsamen Verteiler (22) befestigt sind, welcher durch die Betätigungseinrichtung bewegbar
ist und in welchem der erwärmbare Zulaufkanal (38) mehrere Verzweigungen aufweist, um Schmelze von
einer gemeinsamen Einlaßöffnung (42) zu mehreren Auslaßöffnungen (46) zu leiten, welche jeweils zu einer
der Sonden (10) führen, wobei die Hin- und Herbewegungen der Sonden (10) zwischen den geöffneten
und geschlossenen Positionen im wesentlichen gleichzeitig erfolgen.
3. Spritzgußsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Verteiler (22)
länglich ausgebildet ist und daß die Betätigungseinrichtung ein Paar von hydraulisch betätigbaren Kolben
(116) umfaßt, mittels derer der Verteiler (22) bewegbar
ist, um eine ausgeglichene gleichzeitige Bewegung der Sonden (10), die an dem Verteiler (22)
befestigt sind, von der offenen in die geschlossene
Position zu ermöglichen.
35
35
4. Spritzgußsystem nach einem der Ansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegbare Verteiler (22) eine Kolben-Düsenaufnahmeeinrichtung(26,
34) zur Übernahme druckbeaufschlagter Schmelze von einer feststehenden Kolbendüse (36) der
Gießmaschine ohne wesentliche Leckage umfaßt.
5. Spritzgußsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (12) eine Wandung (100) umfaßt, welche sich
um eine Außenfläche (64) der Sonde (10) erstreckt, um zwischen diesen einen Zwischenraum vorzusehen,
und daß eine Isolierhülse (92) in dem Zwischenraum zwischen der Sonde (10) und der Kokille (14) vorgesehen
ist, wobei die Isolierhülse (92) eine Innenfläche (90) aufweist, welche sich gegen die Außenfläche
(84) der Sonde (10) abstützt, wobei die Innenfläche der Hülse (92) zumindest eine sich in Längsrichtung
erstreckende Nut (88) aufweist, die mit einem
Schmelzenkanal (52), der in der Außenfläche (84) der Sonde (10) vorgesehen ist, fluchtet, um einen
Teil des erwärmbaren Zulaufkanals zu bilden.
6. Spritzgußsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (92) im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
7. Spritzgußsystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß
die Hülse aus Polyetheretherketon gefertigt ist.
8. Spritzgußsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß
eine Stahl-Führungshülse (96) zwischen der Isolier-
hülse (92) und der Wandung (100) der Bohrung (12) vorgesehen ist.
■: 3809054
9. Spritzgußsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungshülse
(96) Führungsvorsprünge (98) aufweist, welche sich nach außen erstrecken, um mit der Wandung (100) der
Bohrung (12) in Kontakt bringbar zu sein und um einen isolierenden Luftspalt (102) zwischen der
Wandung (100) und der Führungshülse (96) vorzusehen .
10. Spritzgußsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet ,daß
die Sonde (10) zumindest eine Schmelzenbohrung (50) aufweist, welche sich von einem zentralen Einlaß
(48) aus erstreckt, um diesen mit dem Schmelzenkanal
(52) zu verbinden.
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