DE3607023A1 - Zyklonabscheider mit zwei abscheideraeumen und statischen leitvorrichtungen - Google Patents
Zyklonabscheider mit zwei abscheideraeumen und statischen leitvorrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zyklonabscheider mit zwei Abscheideräumen und
statischen Leitvorrichtungen zur Verbesserung des Abscheidevermögens bezüglich
feinstdisperser Partikeln aus strömenden Gasen und Reduzierung des
Druckverlustes bzw. zur Beeinflussung des Strömungsfeldes eines herkömmlichen
Fliehkraftabscheiders mit tangentialem, spiralförmigem oder schraubenförmigem
Einlaufkanal, mit einem zylindrischen und konischen Zyklongehäuse, sowie einem
darunter angeordnetem Feststoffsammelbehälter, wobei in den zylindrischen Abscheideraum
von oben zentrisch in das Zyklonengehäuse ein zylindrisches Tauchrohr
zum Abführen des Reingasstromes hineinragt.
In einem Fliehkraftabscheider wird das einströmende Aufgabegut aufgrund der
in einer Drallströmung auftretenden Zentrifugalkräfte abgeschieden, die an
die auf Kreis- oder Spiralbahnen strömenden Partikeln wirkt. Infolge einer
axialen Geschwindigkeitskomponente des Strömungsfeldes gleitet das abgeschiedene
Grobgut spiralförmig an der Zyklonaußenwand in den Feststoffsammelbehälter,
der den unteren Abschluß des Zyklongehäuses bildet. Das nicht abgeschiedene
Feingut gelangt mit dem durch das Tauchrohr austretenden Gasstrom in den
Reingaskanal.
Die einfache Bauweise eines herkömmlichen Fliehkraftabscheiders gewährleistet
wie bekannt, eine hohe Betriebssicherheit, geringen Wartungsaufwand, geringe
Anschaffungskosten und einen kleinen Platzbedarf. Die Grenzen seines weiten
Anwendungsbereiches liegen bei einem Betriebsdruck von 100 bar und Gastemperaturen
von über 1000°C.
Den anwendungstechnischen Vorteilen eines herkömmlichen Zyklons stehen die
Nachteile des hohen Druckverlustes und des geringen Abscheidevermögens bezüglich
der Trennschärfe im Vergleich zu anderen Abscheidern gegenüber.
Die bekannten herkömmlichen Zyklone zeigen als Hauptursachen des geringen Abscheidevermögens
eine unregelmäßige axiale Geschwindigkeitsverteilung entlang
der Trennfläche, Sekundärströmungen, Kurzschlußströmungen und starke Turbulenzen
innerhalb des Abscheideraumes. Hauptursache des hohen Druckverlustes
ist die Nichtumsetzung der zur Abscheidung erforderlichen Rotationsenergie
in Druckenergie, infolge Umlenkverluste und Drosselwirkung am Tauchrohreinlauf,
so daß bis zu 90% des Gesamtdruckverlustes im Wirbelkern (Zyklonauge)
unterhalb des Tauchrohres entsteht.
Durch die Forderungen nach Emissionsabgrenzung lungengängigen Staubes,
Wiedergewinnung wertvoller Produkte bzw. maximale Abscheidung von Abriebstaub
aus Prozeßgasen und ebenfalls aus energetischen Gründen, muß
daher der herkömmliche Zyklon in zunehmendem Maße mit anderen Abscheidungsapparaten
kombiniert werden, die im feindispersen Partikelgrößenbereich
unterhalb 20 µm leistungsfähiger sind. Diese Forderungen und die Tatsache,
daß der Zyklon für die Entstaubung heißer Gase oberhalb 600°C der einzige
großtechnisch einsetzbare Abscheider ist, verlangen nach zusätzlichen konstruktiven
Maßnahmen zur Verbesserung des Abscheidevermögens und Reduzierung
des Druckverlustes.
Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse, Leitvorrichtungen in den
Abscheideraum oder innerhalb des Tauchrohres zu installieren, wobei jedoch
die derzeit vorliegenden Patentanmeldungen nicht sämtliche Ursachen des
geringen Abscheidevermögens und hohen Druckverlustes berücksichtigen und
keine Zyklon-Neuentwicklung einen zweiten Abscheideraum konstruktiv innerhalb
eines einzigen Apparates realisiert und zusätzlich Rückströmungen um die Zyklonachse
für eine Partikelabscheidung nutzbar macht.
Bei einer bekannten Zyklonausführung (deutsche Patentschrift Nr. 23 61 995, /1/)
weist ebenfalls das zylindrische, herkömmliche Tauchrohr außer seiner axialen
Öffnung an der unteren Stirnseite zusätzlich geschlitzte Gaseintrittsöffnungen
im Tauchrohrmantel auf, die durch eingedrückte Laschen des Tauchrohrmantels
gebildet werden. Die Wirksamkeit der Entstaubung kann nicht gefördert werden,
da diese geschlitzte Tauchrohrausführung mit dem wesentlichen Nachteil behaftet
ist, daß weder die starke Senkenströmung unterhalb des Tauchrohres
noch die Feststoffschichtströmung entlang der äußeren Tauchrohrmantelfläche
reduziert werden und keine Vorrichtungen für eine nachgeschaltete Feststoffabscheidung
vorgesehen sind. Vorrichtungen zur Rückgewinnung der kinetischen
Energie sind ebenfalls nicht vorhanden.
Es ist weiterhin ein Zyklon mit geschlitztem Tauchrohr bekannt (europäische
Patentschrift Nr. 00 41 116, /2/), das den Effekt einer doppelten Abscheidung
innerhalb eines einzigen Apparates ebenfalls ausnutzt, ohne jedoch den innerhalb
des Tauchrohres zusätzlich abgeschiedenen Feststoff in einem zweiten Abscheideraum
zu sammeln. Ein geschlitztes herkömmliches Tauchrohr mit axialem
Auslaufspalt ermöglicht durch die Saugwirkung aus der Umgebung infolge eines
Spaltes, der zwischen Einlaufkanal und Tauchrohr angeordnet ist, die Rückführung
von bereits ausgetragenem an der Innenwand des Tauchrohres angereichertem
Feingut in den Abscheideraum des Zyklons. Weitere Nachteile dieser
Zyklonausführung sind sowohl die noch bestehende axial ungleichmäßig verteilte
Senkenströmung unterhalb des Tauchrohres als auch die Ansaugung von Umgebungsluft
in den Abscheidungsprozeß, wodurch sich der Druckverlust erhöht.
Weiterhin werden geschlitzte Tauchrohre in den Veröffentlichungen /3/ und /4/
vorgestellt. Es handelt sich aber bei diesen Tauchrohr-Ausführungen lediglich
um Längsschlitze, die gleichmäßig am Tauchrohrumfang angeordnet sind, und nicht
um hochkantige Spaltkanäle, die eine Strömungsumlenkung oder eine Energierückgewinnung
bewirken.
Von Prof. Dr.-Ing. P. Schmidt wird ein geschlitztes Spalt-Tauchrohr vorgestellt,
/5/, (deutsche Patentschrift Nr. 32 23 374, /6/), das einen schraubenförmigen
Eintrittsspalt aufweist und einen dreidimensionalen Diffusorkanal mit Umlenkeigenschaften
besitzt. Dieser sogenannte Schraubendiffusor wird an der unteren
Stirnfläche mit einer Bodenplatte verschlossen und unterhalb eines herkömmlichen
Tauchrohres angeordnet. Dieses geschlitzte Tauchrohr reduziert den Druckverlust
eines Zyklonabscheiders bis zu 50% und verbessert das Abscheidevermögen eines
Zyklons, da ein Übergang von der Kreislochsenkenströmung zur Liniensenkenströmung
erfolgt. Jedoch kann dieses neuentwickelte Tauchrohr als alleinstehende konstruktive
Maßnahme die Kurzschluß- und Sekundärströmungen nicht verhindern und ermöglicht
nicht die Abführung des sekundär innerhalb des Tauchrohres abgeschiedenen
Feststoffes. Infolge des im Tauchrohr eingebauten Diffusorkanals kann weiterhin
eine kritische Drallströmung mit Rückströmungen nicht erzielt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der beschriebenen
Mängel von herkömmlichen Zyklonen im allgemeinen und der Mängel
bekannter verbesserter Zyklonausführungen mit doppelter Abscheidung und verbesserten
Absaugbedingungen im besonderen, einen Zyklonabscheider der eingangs
genannten Art konstruktiv so auszubilden, daß er sich bei einfacher Grundkonstruktion
und zusätzlichen Einbauten von statischen also nicht rotierenden
Leit- und Abscheidevorrichtungen durch einen stark verbesserten Gesamtabscheidegrad
und Fraktionsabscheidegrad auszeichnet, so daß die Trennschärfe des
Zyklonabscheiders wesentlich verbessert wird, was aus einer Verschiebung des
maximalen Partikeldurchmessers, der zu 99% abgeschieden wird, weit unterhalb
der 10 µm-Grenze ersichtlich wird, wobei sich zusätzlich der Druckverlust
gegenüber der herkömmlichen Ausführung reduziert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Tauchrohr-Säule,
bestehend aus der Reihenschaltung von herkömmlichem Tauchrohr von geschlitztem
Spalt-Tauchrohr mit schraubenförmigen oder geradem Spaltkanal und von Zentral-
Tauchrohr, die die Zyklonachse auf der gesamten Abscheideraumhöhe h umgibt,
in der zylindrischen Trennfläche des herkömmlichen Zyklonabscheiders liegt,
den herkömmlichen Feststoffsammelbehälter durchdringt und an einen zweiten
Feststoffsammelbehälter unterhalt des ersten gasdicht angeschlossen wird,
wobei jedes der drei Teiltauchrohre an der oberen und unteren Stirnfläche geöffnet
ist und das allein absaugende Spalt-Tauchrohr als strömungsgünstige Zulaufleitvorrichtung
für ein oberhalb des Zyklondeckels angeordnetes Auslaufspiralgehäuse
mit Aussparkern ausgebildet wird.
Der Erfinder schlägt demnach vor, die Tauchrohr-Säule als zweiten Zyklon innerhalb
des eigentlichen Zyklons anzusehen, so daß auf diese Weise in einem einzigen Entstaubungsapparat
eine zweistufige Abscheidung bewirkt wird, wobei allerdings im
Vergleich zum äußeren Abscheidungsprozeß der Massenaustausch innerhalb des Drallrohres
durch Energieübertragung über den um die Zyklonachse präzidierenden Wirbelkern
erfolgt und Rückströmungen den Feststofftransport in den sekundären Feststoffsammelbehälter
unterhalb des Zentral-Tauchrohres bewirken, falls innerhalb des
Drallrohres eine überkritische Drallströmung herrscht.
Bei der erfindungsgemäßen Entwicklung des Zyklonabscheiders ist grundsätzlich
zu beachten, daß die am Außenmantel des Zyklons abwärts gerichtete
Axialströmung im äußeren Strömungsfeld der Drallströmung das gute Austragsverhalten
des Feststoffes in Kombination mit der Grenzschichtströmung an der
Konuswand bewirkt. Zur Realisierung einer axialen Geschwindigkeitskomponente
muß daher das Spalt-Tauchrohr unterhalb des Zyklon-Einlaufkanals angeordnet
werden.
Das geschlitzte Spalt-Tauchrohr wird zwischen herkömmlichem Tauchrohr und
Zentral-Tauchrohr in den zylindrischen und nicht in den konischen Teil des
Zyklongehäuses zentrisch eingebaut, um Sekundärströmungen von der Abscheidewand
des Zyklonmantels zu vermindern. Das Spalt-Tauchrohr ermöglicht den
Übergang von der ansonsten unterhalb eines herkömmlichen Tauchrohres vorliegenden
Lochsenke mit ungleichmäßiger axialer Verteilung der Radialgeschwindigkeit
zur Liniensenke mit vergleichmäßigter axialer Verteilung der
Radialgeschwindigkeit an der Trennfläche. Der Erfindung liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß durch einen Spaltkanal mit schraubenförmiger Eintrittskante oder
durch mehrere schraubenförmig angeordnete Spaltkanäle mit gerader Eintrittskante
innerhalb des Spalt-Tauchrohres die Wirbel-Senkenströmung im äußeren Abscheideraum
nicht gestört bzw. die Strömungsturbulenzen im Abscheideraum reduziert
werden und der Volumenstrom des Gases mit hoher Geschwindigkeit über einen den
Stromlinien angepaßten gekrümmten Einlaufkanal mit beschleunigender Wirkung auf
die Strömung axial gleichmäßig über der Eintrittskante aus dem äußeren Abscheideraum
angesaugt wird, so daß sich zum einen ein vergleichmäßigtes Geschwindigkeitsprofil
entlang des Absaugspaltes einstellt, zum anderen die noch im Gasstrom vorhandenen
Staubpartikeln im Totwasserkern um die Zyklonachse infolge von Druckkräften
konzentriert werden und mit Hilfe von Rückströmungen in den sekundären Feststoffsammelbehälter
abgeführt werden, wodurch der abgeschiedene Grobgutanteil des
Aufgabegutes zunimmt, was einer Verbesserung des Gesamt- und Fraktionsabscheidegrades
entspricht.
Zur Stabilisierung des zweistufigen Abscheidungsprozesses wird die Tauchrohr-Säule
um die Zyklonachse in den Wirbelkern des herkömmlichen Zyklons derart angeordnet,
daß sie den äußeren zylindrischen und konischen Abscheideraum, den zylindrischen
Abschirmbehälter und den primären Feststoffsammelbehälter durchdringt.
Das Spalt-Tauchrohr, das in die Tauchrohr-Säule zwischen dem herkömmlichen Tauchrohr
und dem Zentral-Tauchrohr geschaltet wird, wird mit vier am Tauchrohrumfang
gleichmäßig verteilten parallelwandigen Einlaufkanälen mit jeweils gerader Eintrittskante
versehen, so daß die gemeinsame Diagonale der vier um 90° versetzten Aussparungsflächen
eine eingängige Schraubenlinie um das Spalt-Tauchrohr bildet, und der
jeweilige gekrümmte Spaltkanal im Spalt-Tauchrohr als Einlaufkanal mit beschleunigender
Strömungswirkung für ein zur Zyklonachse symmetrisches Drallrohr vorgesehen
wird, wodurch sich innerhalb des Drallrohres ein Totwassergebiet mit axialen Rückströmungen
in das Zentral-Tauchrohr ausbildet bei entsprechend hoher Drallstärke,
die durch die geometrische Gestaltung des Spaltkanals und des Spalt-Tauchrohres
festgelegt wird, und wobei hohe Unterdruckwerte auf der Zyklonachse und starke
Druckänderungen in Achsrichtung die intensive Rückströmung in das Zentral-Tauchrohr
und anschließend in den sekundären Feststoffsammelbehälter induzieren.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
diese die Trennfläche zwischen Wirbelfeld und Wirbelkern fixierende Tauchrohr-
Säule bzw. durch diese statische Leit- und Abscheidevorrichtungen der Starrkörperwirbel
(Zyklonauge) des herkömmlichen Zyklons weiter nach innen um die Zyklonachse
bzw. Drallrohrachse konzentriert wird. Dieser Starrkörperwirbel baut um
sich ein sekundäres Drallfeld auf, das die Voraussetzung zur Aufrechterhaltung
des sekundären Abscheidungsprozesses innerhalb des Drallrohres ist.
Das geschlitzte Spalt-Tauchrohr bewirkt als Leitvorrichtung, daß der im Zykloneinlauf
erzeugte Drall im Zentrum des Drallrohres verstärkt wird. Aus dieser inneren
Drallströmung um die Drallrohrachse resultiert ein Totwasserkern (Wirbelkern) um
die Drallrohrachse, dessen Radius R 0 mit anwachsendem Drall größer wird, und in
dem die Partikeln "gefangen" gehalten werden. R 0 bezeichnet demnach die Grenze
zwischen verlustfreier gesunder Strömung im Bereich R 0 ≦ωτ r ≦ωτ R und verlustbehafteter
Kernströmung im Bereich R 0 ≦λτ r ≦λτ 0. Im Totwassergebiet herrscht ein starker
Unterdruck, so daß die Partikeln in Richtung der Druckkraft zur Zyklonachse transportiert
werden und nicht der Richtung der Zentrifugalkraft zur Drallrohrwand strömen,
wie es im äußeren Abscheideraum der Fall ist. Ein großes R 0 begünstigt den
sekundären Abscheidungseffekt, da bei Erzeugung einer kritischen Drallströmung
keine Durchflußströmung innerhalb des Totwasserkerns axial nach oben treibt, die
die Partikeln mitreißen würde, sondern eine negative Durchflußströmung um die Zyklonachse
besonders innerhalb des Spalt-Tauchrohres vorhanden ist.
In einem zweiten Feststoffsammelbehälter, der an das Zentral-Tauchrohr angeflanscht
wird und unterhalb des ersten Feststoffsammelbehälters angeordnet ist, sammelt sich
der zusätzlich abgeschiedene Feststoff, der mit Hilfe von Rückströmungen über das
Zentral-Tauchrohr als zusätzliches Grobgut nach unten transportiert wird und ansonsten
bei einer herkömmlichen Zyklonausführung als Feingut über das herkömmliche
Tauchrohr abgeströmt wäre. Durch die Tauchrohr-Säule, die das Drallrohr umgibt, wird
zusätzlich das dreidimensionale turbulente Strömungsfeld im äußeren Abscheideraum
stabilisiert, so daß die Zyklonachse mit dem Zentrum der äußeren Drallströmung identisch
ist. Das Zentrum der inneren Drallströmung bildet die zur Zyklonachse deckungsgleiche
Drallrohrachse, die nur im Fall einer symmetrischen Zuströmung aus dem
Spalt-Tauchrohr mit der Zyklonachse zusammenfällt.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann zur Steigerung der Rotationssymmetrie
und der Drallstärke das Spalt-Tauchrohr mit vier schraubenförmig am Tauchrohrumfang
verteilten Einlaufkanälen durch ein Spalt-Tauchrohr ersetzt werden, das
entweder mit mehreren am Tauchrohrumfang in gleicher axialer Höhe gleichmäßig verteilten
Spaltkanälen mit jeweils gerader Eintrittskante versehen wird, oder durch
ein Spalt-Tauchrohr ersetzt werden mit parallelwandigem schraubenförmigem Spaltkanal,
der eine schraubenförmige Eintrittskante und eine schraubenförmige Austrittskante
aufweist, wodurch ebenfalls eine überkritische Drallstärke mit Rückströmungen
in das Zentral-Tauchrohr erzeugt wird, wenn der jeweilige Spaltkanal als gekrümmter
Umlenkkanal mit beschleunigender Wirkung ausgebildet wird und der jeweilige Spaltkanal
mit einer oberen und unteren Abdeckplatte versehen wird, wodurch die Absaugung
aus dem äußeren Abscheideraum ausschließlich über einen schraubenförmigen Spaltkanal
oder über mehrere hochkantige am Tauchrohrumfang gleichmäßig verteilte Spaltkanäle
erfolgt.
In jedem Fall dienen die gekrümmten Spaltkanäle innerhalb des Spalt-Tauchrohres als
Einlaufkanäle für das zur Zyklonachse symmetrisch angeordnete Drallrohr innerhalb
der Tauchrohr-Säule, wobei das Drallrohr wiederum als Zulaufkanal für die oben angeordnete
Auslaufspirale auszulegen ist. Die kinetische Energie der äußeren
Drallströmung und die zu ihr gleichsinnige innere Drallströmung kann durch
eine weite in bekannter Weise auszulegende Auslaufspirale zurückgewonnen
werden, deren Austrittsstutzen in den Reingaskanal mündet und deren Nabentotwassergebiet
innerhalb eines erweiterten herkömmlichen Tauchrohres durch
einen entsprechenden Aussparkern ausgefüllt werden kann. In vorteilhafter
Weise wird die Eintrittsfläche des parallelwandigen Spaltkanals als geschlitzte
Öffnung innerhalb des Spalt-Tauchrohrmantels derart ausgebildet,
daß sich am Einlaufbereich des Spaltkanals die geforderte Strömungsgeschwindigkeit
an der Trennfläche entsprechend der vorhandenen Drehsenkenströmung
einstellt, die wiederum durch den Verlauf des Spalt-Tauchrohrumfangs als
logarithmische Spirale strömungsgünstig an der Trennfläche abgegriffen wird,
so daß die gekrümmten Stromlinien der durch den Spaltkanal in das Drallrohr
eintretenden Gasströmung entlang der äußeren und inneren Spaltkanalkontur
und gleichsinnig mit der Zykloneintrittsströmung verlaufen.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird ein zylindrischer Abschirmbehälter
zwischen konischem Teil des äußeren Abscheideraumes und herkömmlichem Feststoffsammelbehälter
derart dazwischen geschaltet, daß die äußere Drallströmung auf einem
als Abschirmkegel ausgebildeten äußeres Teilstück des Zentral-Tauchrohres innerhalb
des primären Feststoffsammelbehälters ausläuft, wodurch der abgschiedene Feststoff
störungsfrei ohne Mitreißeffekte im Ringspalt zwischen zylindrischem Abschirmbehälter
und Zentral-Tauchrohr in den primären Feststoffsammelbehälter eindringen kann und
der Feststoff durch die Anordnung eines kegelförmigen Abweiserschirms unterhalb des
zylindrischen Abschirmbehälters und um den Abschirmkegel nicht wieder in den äußeren
Abscheideraum hineingewirbelt werden kann.
Das Zentral-Tauchrohr ermöglicht zusätzlich eine druckseitige Trennung der Drallströmung
im äußeren Abscheideraum von der leicht zirkulierenden Strömung im herkömmlichen
Feststoffsammelbehälter, indem der Abschirmkegel innerhalb des Feststoffsammelbehälters
derart installiert ist, daß ein Eindringen des abgeschiedenen Feststoffes in
den Abscheideraum unterbunden wird, und gleichzeitig das Eindringen des abgeschiedenen
Feststoffes durch eine ringspaltförmige Austragsöffnung zwischen zylindrischem
Abschirmbehälter und Zentral-Tauchrohr gewährleistet ist. Diese erfindungsgemäße
Austragsvorrichtung verhindert demnach sowohl eine Wiederaufwirbelung als auch ein
Mitreißen bereits abgeschiedener Partikeln.
Gemäß der zusätzlichen Ausbildung der Erfindung bewirkt die Neuentwicklung
der Feststoff-Austragsvorrichtung, daß der unerwünschte Feststofftransport
bereits abgeschiedener Partikeln aus dem Staubsammelbehälter in den konischen
äußeren Abscheideraum vollständig vermieden und die an der konischen
Mantelfläche des äußeren Abscheideraumes spiralförmig nach unten gleitenden
Partikeln störungsfrei in den herkömmlichen Feststoffsammelbehälter transportiert
werden, ohne turbulente Strömungsbereiche mit Rückströmungen zu
durchdringen, die eine Wiederaufwirbelung verursachen würden.
Wie nachstehend noch anhand von Meßkurven gezeigt wird, bewirkt die erfindungsgemäße
Ausbildung des Zyklonabscheiders eine Steigerung des Gesamtabscheidegrades
und des Fraktionsabscheidegrades bei gleichzeitiger Reduzierung des Druckverlustes
gegenüber der herkömmlichen Zyklonausführung. Insbesondere wird der kleinste
Partikeldurchmesser, der zu 99% abgeschieden wird, auf die 5 µm-Grenze verschoben,
was einer Trennschärfe des erfindungsgemäßen Zyklons entspricht, die bisher
von Zyklonabscheidern aus der Praxis nicht erreicht wurde. Der mittlere Partikeldurchmesser,
der zu 50% abgeschieden wird, beträgt 1 µm.
Zur Verbesserung der Zyklonbetriebsgrößen Gesamtabscheidegrad, Fraktionsabscheidegrad
und Druckverlust gemäß der Erfindung ist nicht unbedingt ein spiralförmiger
Zykloneinlaufkanal entsprechend der beschriebenen Ausführungsform erforderlich,
sondern ein tangentialer oder schraubenförmiger Einlaufkanal des Zyklons kann ebenfalls
zur Anwendung kommen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in
Verbindung mit den Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt einer Zyklonausführungsform mit erfindungsgemäßer
Tauchrohr-Säule, wobei das Spalt-Tauchrohr mit vier schraubenförmig
angeordneten Einlaufkanälen mit jeweils gerader Eintrittskante
versehen ist.
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig. 1.
Fig. 3 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohres mit vier schraubenförmig
angeordneten Einlaufkanälen mit jeweils gerader Eintrittskante
und um die Zyklonachse zentriertes Drallrohr innerhalb der Tauchrohr-Säule.
Fig. 4 einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohres nach Fig. 3 entlang
der Schnittlinie III-III der Fig. 1.
Fig. 5 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohres mit zwei parallelwandigen
in gleicher axialer Höhe symmetrisch angeordneten Spaltkanälen,
die durch obere und untere Platten axial abgedeckt sind.
Fig. 6 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohres mit
einem schraubenförmigen parallelwandigen Spaltkanal, der mit schraubenförmiger
Eintrittskante und schraubenförmiger Austrittskante als Zulaufkanal
für das Drallrohr ausgebildet ist.
Fig. 7 die erfindungsgemäße zweistufige Feststoffaustragsvorrichtung mit Abschirmkegel,
der um das Zentral-Tauchrohr unterhalb des zylindrischen
Abschirmbehälters angeordnet ist.
Fig. 8 eine schematische Darstellung der Strömungsprofile von axialer und tangentialer
Geschwindigkeit v z und v ϕ , die sich im Drallrohr bei unterkritischer
und überkritischer Drallströmung ausbilden.
Fig. 9 Partikelgrößenverteilungen des Feingutes im Reingaskanal des erfindungsgemäßen
Zyklonabscheiders (Kurve 25) im Vergleich zur Partikelgrößenverteilung
des Feingutes im Reingaskanal des gleichen Zyklonabscheiders
ohne erfindungsgemäße Tauchrohr-Säule (Kurve 26).
Als Grundkonstruktion des erfindungsgemäßen Zyklonabscheiders mit zwei Abscheideräumen
und statischen Leitvorrichtungen dient ein herkömmlicher Zyklon.
Die in Fig. 1 gezeigten vier Grundbauteile, Zyklongehäuse (12 a) (12 b), spiralförmigen
Einlaufkanal (11), zylindrisches Tauchrohr (5) und Feststoffsammelbehälter
(2 a) werden demnach ebenfalls als Bauteile des erfindungsgemäßen
Zyklonabscheiders verwendet. Das Zyklongehäuse besteht in an sich bekannter
Weise aus einem oberen zylindrischen Außenmantel (12 a) und einem sich axial
nach unten verjüngenden unteren konischen Außenmantel (12 b), wobei allerdings
die Höhe des zylindrischen Gehäuses größer ist als die Höhe des konischen
Gehäuses. Beide Mantelteile (12 a) und (12 b) umschließen den
äußeren Abscheideraum (3 a). In den zylindrischen äußeren Abscheideraum ragt
das um die Zyklonachse (1) zentrierte, zylindrische Tauchrohr (5) hinein,
das zum Abführen der entstaubten Zweiphasenströmung (Gas + Feingut) dient.
Der spiralförm. Einlaufkanal (11) ist bestimmt, die in den Zyklon eintretende
beschleunigte Zweiphasenströmung (Gas + Aufgabegut) dem äußeren Abscheideraum
(3 a) zuzuführen. Der untere konische Zyklonmantel (12 b) endet
auf einem Abschirmbehälter (20) mit einer ringspaltförmigen Austrittsöffnung
(22) für das abgeschiedene Grobgut, das in dem herkömmlichen Feststoffsammelbehälter
(2 a) unterhalb des Abschirmbehälters (20) gelagert wird.
Nach der erfindungsgemäßen Zyklonausführung in Fig. 1 wird zunächst das
herkömmliche Tauchrohr (5) durch ein geschlitztes Spalt-Tauchrohr (6) axial
verlängert, dessen schraubenförmige Eintrittskante (9 a) oder gerade Eintrittskanten
(9 b) sich über die Absaughöhe h i erstrecken. Zwar ist die
Absaugung über ein geschlitztes Spalt-Tauchrohr bekannt (deutsche Patentschrift
Nr. 32 23 374), die Erfindung liegt aber darin, daß das Spalt-
Tauchrohr (6) an seiner unteren Stirnfläche geöffnet ist und einen Spaltkanal
(10) aufweist, der als Einlaufkanal für ein Drallrohr (17) benutzt
wird, dessen Achse als Zentrum des Wirbelkerns (Zyklonauge) zu betrachten
ist. Die Anordnung des Zentral-Tauchrohres (7) in axialer Verlängerung des
Spalt-Tauchrohres (6) führt dazu, daß die vollständige Tauchrohr-Säule
(5) (6) (7) die gesamte Abscheideraumhöhe h umgibt und somit zusätzlich als
Stabilisator der äußeren Drallströmung im Abscheideraum (3 a) angesehen
werden kann. Die Erzeugung einer inneren Drallströmung und damit einer
nachgeschalteten Abscheidung im inneren Abscheideraum (3 b) des Drallrohres
(17) ermöglichen mehrere am Tauchrohrumfang gleichmäßig verteilte parallelwandige
Spaltkanäle (10) oder ein schraubenförmiger parallelwandiger Spaltkanal,
wobei jeder Kanal eine strömungsbeschleunigende Wirkung hervorruft und eine
überkritische Drallströmung erzeugen kann. Die äußere Drallströmung läuft auf
einem als Abschirmkegel (4) ausgebildetes äußeres Teilstück des Zentral-Tauchrohres
(7) aus, und die innere Drallströmung wird um die Drallrohrachse (1)
zentriert. Das Zentral-Tauchrohr (7) durchdringt den herkömmlichen Feststoffsammelbehälter
(2 a) und durchdringt den herkömmlichen Feststoffsammelbehälter
(2 a) und wird an einem zweiten Feststoffsammelbehälte (2 b) unterhalb des ersten
gasdicht angeschlossen, so daß zwischen den beiden Behältern keine Gasführung
möglich ist.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt des erfindungsgemäßen Zyklonabscheiders
ist der Spiraleinlauf (11) des Zyklons und das zur Energierückgewinnung erforderliche
Spiralauslaufgehäuse (8 a) mit Aussparkern (8 b) zu erkennen, wobei das
Spalt-Tauchrohr (6) als Zulaufleitvorrichtung für die Auslaufspirale (8) zu betrachten
ist. Die Strömungspfeile verdeutlichen die gleichsinnige Strömungsführung
zwischen Zyklon-Eintritt und Zyklon-Austritt.
Fig. 3 zeigt die Ansicht eines erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohre (6) mit vier
schraubenförmig angeordneten Einlaufkanälen (10) mit jeweils gerader Eintrittskante
(9 b) und um die Zyklonachse (1) zentriertes Drallrohr (17) innerhalb der
Tauchrohr-Säule (5) (6) (7). Die Aussparungen (15) im Spalt-Tauchrohr (6) sind
jeweils um 90° versetzt.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt des erfindungsgemäßen Spalt-Tauchrohres (6) nach Fig. 3
mit zueinander parallelwandiger Außen- und Innenkontur des Spaltkanals (10). Der
Einlaufbereich in den Spaltkanal (10) und sein Auslaufbereich in das Drallrohr (17)
sind spiralförmig. Die Einströmung in das Drallrohr (17) erfolgt ausschließlich
über den Spaltkanal (10), so daß jeder Spaltkanal mit einer oberen und unteren
Abdeckplatte (19) zwischen Drallrohr (17) und Spalt-Tauchrohr (6) versehen wird.
Wird das Spalt-Tauchrohr (6) mit zwei Spaltkanälen auf gleicher axialen Höhe entsprechend
Fig. 5 versehen oder mit einer schraubenförmig ansteigenden Eintrittskante
(9 a) und Austrittskante (9 c) ausgeführt entsprechend Fig. 6, so sind Zyklonachse
(1) und Drallrohrachse ebenfalls identisch, da eine zur Zyklonachse (1)
symmetrische Zuströmung in das Drallrohr (17) erfolgt, wobei sich bei jeder Ausführung
des Spalt-Tauchrohres (6) ein Totwassergebiet (16) infolge der Drallströmung
ausbildet, indem Rückströmungen (18) vorliegen.
Fig. 7 verdeutlicht die erfindungsgemäße zweistufige Feststoffaustragsvorrichtung
mit Abschirmkegel (4), der um das Zentral-Tauchrohr (7) unterhalb des zylindrischen
Abschirmbehälters (20) angeordnet ist. Der Abschirmkegel (4) wird um das
Zentral-Tauchrohr (7) gesetzt und innerhalb des primären Feststoffsammelbehälters
(2 a) angeordnet. Der kegelförmige Abweiserschirm (21) unterhalb des zylindrischen
Abschirmbehälters (20) ist um den Abschirmkegel (4) angeordnet und verhindert eine
Wiederaufwirbelung bereits abgeschiedenen Feststoffes. Der sekundäre Feststoffsammelbehälter
(2 b) wird an das Zentral-Tauchrohr (7) unterhalb des primären
Feststoffsammelbehälers (2 a) gasdicht angeflanscht.
Fig. 8 verdeutlicht die unterschiedlichen radialen Strömungsprofile der axialen
Komponente v z und der tangentialen Komponente v ϕ der Strömungsgeschwindigkeit
im Drallrohr (17) bei unterkritischer und überkritischer (23) (24) Drallströmung,
wobei die Rückströmung (18) bei überkritischer Drallströmung den Transport
der im Totwassergebiet (16) konzentrierten Partikeln in den sekundären
Feststoffsammelbehälter (2 b) bewirkt.
Fig. 9 verdeutlicht die erzielte Verbesserung der Abscheideleistung anhand von
Partikelgrößenverteilungen des Feingutes im Reingaskanal des herkömmlichen Zyklons
(26) ohne erfindungsgemäße Tauchrohr-Säule (5) (6) (7) und des erfindungsgemäßen
Zyklonabscheiders (25).
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Zyklonabscheiders gemäß der
Erfindung arbeitet mit folgendem zweistufigen Abscheidungsprozeß:
Das durch einen Verdichter angesaugte staubhaltige Gas strömt in an sich bekannter
Weise in den drallerzeugenden Einlaufkanal (11) des Zyklons und über diesen
in den zylindrischen äußeren Abscheideraum (3 a). Dabei wird das einströmende Gas
im Sinne der Erfindung durch das Spalt-Tauchrohr (6) gleichmäßig über die Absaughöhe
h i abgesaugt.
Die Strömung im zylindrischen Abscheideraum ist eine Wirbelsenke. Das Gas strömt
auf Spiralbahnen mit zunehmender Geschwindigkeit von außen nach innen.
Die erzeugte dreidimensionale Drallströmung ermöglicht, daß einerseits
die tangentiale Geschwindigkeitskomponente die zur Abscheidung erforderliche
Zentrifugalbeschleunigung erzeugt und andererseits die axiale Komponente
der Geschwindigkeit den Feststoff spiralförmig entlang des äußeren
Zyklonmantels (12) in den primären Feststoffsammelbehälter (2 a) transportiert,
da selbst feine Staubpartikeln den Stromlinien des Gases nicht folgen, weil
sie unter der Wirkung der hohen Zentrifugalbeschleunigungen aus der gekrümmten
Bahn gegen den Zyklonmantel getragen werden. An der Abscheideraumwand
beobachtet man die gleichen Sekundärströmungen wie in einer Teetasse.
Diese Sekundärströmung längs der Wand des konischen Abscheideraumes (12 b)
ist aber nützich, da sie ebenfalls den an die Wand getragenen Feststoff
erfaßt und nach unten zum Feststoffsammelbehälter (2 a) führt. Eine Feststoffsträhne
an konkaven Wänden entsteht wegen des gestörten Gleichgewichts
von Druck- und Zentrifugalkräften.
Die tangentiale und radiale Komponente der Wirbelsenkenströmung, deren jeweiliges
Geschwindigkeitsprofil am Spalt-Tauchrohr (6) über der Höhe des Absaugspaltes h i
konstant ist, werden zwischen Außenkontur und Innenkontur des Spaltkanals (10) angesaugt,
so daß die Partikeln im äußeren Strömungsfeld ds Zyklons (3 a) unter konstanten
Trennbedingungen zur Abscheidung gezwungen werden. Da die Dimensionierung
der Eintrittsfläche des Spalt-Tauchrohres (6) derart erfolgt, daß die Wirbelsenkenströmung
im äußeren Abscheideraum (3 a) nicht gestört wird, herrscht um die Tauchrohr-
Säule (5) (6) (7) stets ein starkes Drallfeld, das hohe Zentrifugalkräfte auf
die Partikeln im Abscheideraum wirken läßt.
Die aus dem primären Abscheideraum (3 a) über den Spaltkanal (10) angesaugte Gasströmung
wird anschließend an die äußere Mantelfläche des Drallrohres (17) gelenkt,
in dem sich ein zweites inneres Drallfeld mit dem Wirbelkern (16) des Zyklons ausbildet,
wodurch der sekundäre Abscheidungseffekt eingeleitet wird. Gemäß Fig. 8 weist
diese innere Drallströmung nur ein zweidimensionales Strömungsfeld auf, da eine
radiale Geschwindigkeitskomponente (Senkenströmung) nicht mehr vorhanden ist. Durch
die Drallströmung innerhalb des Drallrohres (17) werden die noch in der Gasströmung
suspendierten Feinstpartikeln im Totwasserkern (16) "gefangen" und mit Hilfe
der nach unten gerichteten Axialkomponente (18) in den sekundären Feststoffsammelbehälter
(2 b) transportiert. Infolge des Zentral-Tauchrohres (7) haben die Partikeln
hinreichend axialen Spielraum, um in Bereiche zu gelangen, in denen sämtliche
Durchflußkomponenten abgeklungen sind, aber noch starke tangentiale Geschwindigkeitskomponenten
herrschen.
Im Drallrohr (17) fällt der statische Druck wie in jeder gekrümmten Strömung von
außen nach innen stark ab. In der Drallrohrachse bzw. Zyklonachse (1) herrscht der
niedrigste Druck des Wirbels. Dadurch ist die Druckkraft, die an den Partikeln
angreift, wesentlich größer als die Zentrifugalkraft, so daß starke Sekundärströmungen
nach innen zur Zyklonachse (1) den sekundären Abscheidungseffekt begünstigen.
Die durch die Drallrohrinnenwand zunächst gebundenen Feststoffschichten werden
in Richtung des radialen Druckgefälles verdrängt, während die gereinigte Durchflußströmung
(23) entlang den inneren Drallrohrwänden strömt.
Bei starkem Drall, der durch eine entsprechende erfindungsgemäße Tauchrohreinlaufkonstruktion
angestrebt wird, konzentriert sich der Durchfluß auf eine schmale
äußere Ringzone im Drallrohr (17). Die axiale Geschwindigkeitskomponente v z und
der Radius des Totwasserkerns R 0 werden größer, vergl. Fig. 8. Der Drall ist über
dem Radius r nicht mehr konstant, es bilden sich Geschwindigkeitsspitzen (23, 24).
Entsprechend Fig. 8 tritt eine Einschnürung der Axialgeschwindigkeit v z in der Zyklonachse
(1) ein.
Bei konstantem Durchfluß besteht nach den Gesetzen des Hydrodynamischen Gleichgewichtes
eine physikalische Abhängigkeit zwischen Unterdruckkraft, Axialkomponente
v z und Drallstärke, die nur durch den kritischen Drall verändert wird. Durch Drallsteigerung
steht einem Maximum an Unterdruckkraft ein Minimum an kinetischer Energie
gegenüber. Diese Drallsteigerung läßt den Unterdruck schließlich soweit anwachsen,
daß sich eine Rückströmung (18) der Axialgeschwindigkeit innerhalb des
Wirbelkerns (16) einstellt. Dieses Phänomen, bei der die Drallströmung ohne innere
axiale Rückströmung im Totwasserkern umschlägt in eine Drallströmung mit axialer
Rückströmung (18) entlang der Zyklonachse (1), wird zur Partikelabscheidung innerhalb
des Drallrohres (17) ausgenutzt. Dieser angestrebte Strömungsumschlag mit
maximaler Rückströmung wird bei hohem Drall erzeugt und bewirkt den Abtransport
der sich im Totwassergebiet (16) befindlichen Partikeln, die infolge des radialen
Druckabfalls im Totwassergebiet (16) gefangen gehalten werden.
Das unterschiedliche Verhalten der Strömungen mit schwachem und starkem Drall längs
der Zyklonachse (1), insbesondere innerhalb des Spalt-Tauchrohres (6), läßt sich
auf die unterschiedlichen Druckänderungen zurückführen, die bei Strömungen mit
starkem Drall eine innere Rückströmung (18) vom Spalt-Tauchrohr (6) in das nachgeschaltete
Zentral-Tauchrohr (7) bzw. in den sekundären Feststoffsammelbehälter (2 b)
bewirken. Ein Spalt-Tauchrohr (6), das dieses Phänomen der Rückströmungen hervorruft,
ist grundsätzlich geeignet, den sekundären Abscheidungseffekt für die Staubabscheidung
aus einem strömenden Fluid auszunutzen.
Während der primäre Abscheidungsprozeß im äußeren Abscheideraum (3 a) in Analogie
zum herkömmlichen Zyklon auf die Wirkung von Zentrifugalkräften an Partikeln beruht,
muß zur Realisierung des sekundären Abscheidungsprozesses innerhalb des
Drallrohres das Phänomen des Strömungsumschlags für die Partikelabscheidung aus
einem strömenden Fluid nutzbar gemacht werden. Auf diese Weise wird eine zweistufige
Abscheidung von in Zweiphasenströmungen suspendierten Partikel in einem einzigen
Apparat erreicht.
Die kinetische Energie der Drallströmung wird durch eine oberhalb des Zyklondeckels
(13) angeordnete in bekannter Weise zu dimensionierende Auslaufspirale (8 a) mit
Aussparkern (8 b) zurückgewonnen, so daß sowohl die Axialkomponente als auch die
Tangentialkomponente der inneren Drallströmung derart verzögert werden, daß Zykloneintrittsgeschwindigkeit
und Zyklonaustrittsgeschwindigkeit gleiche Werte annehmen
bei gleichen Rohrquerschnitten von Rohgas- und Reingaskanal.
Die Wirksamkeit des beschriebenen zweistufigen Abscheidungsprozesses konnte durch
umfangreiche Experimente an einer Zyklon-Versuchsanlage unter praxisnahen Bedingungen
bestätigt werden. Die Reduzierung des grobkörnigen Massenanteils des Feingutes im
Reingaskanal durch Einbau der erfindungsgemäßen Tauchrohr-Säule um die Zyklonachse
im Vergleich zu einer herkömmlichen Zyklonbauweise ohne zusätzliche Leit- und
Abscheidevorrichtungen zeigt Fig. 9 anhand vergleichender Partikelgrößenanalysen des
Feingutes, wobei als Aufgabegut Quarzmehl mit einem mittleren Partikeldurchmesser
von 6 µm verwendet wurde. Vor allem kann festgestellt werden, daß sich nicht nur
der Gesamtabscheidegrad vergrößert bzw. die Feststoffkonzentration im Reingaskanal
abnimmt, sondern ebenfalls der Fraktionsabscheidegrad entscheidend verbessert wird,
da sich die kleinste zu 90% abgeschiedene Partikelgröße weit in den feineren Parikelgrößenbereich
von 15 µm auf 2 µm verschiebt.
Durch Anwendung der Erfindung wird das Anwendungsgebiet von Zyklonabscheidern
wesentlich erweitert. Insbesondere könnte als zukünftiges Anwendungsbeispiel
der erfindungsgemäße Zyklon für die Entstaubung aus der druckbetriebenen
Wirbelschichtfeuerung in einer kombinierten Gas/Dampfturbinenanlage eingesetzt
werden. Die Gasturbinenschaufeln unterliegen sowohl einem erosiven als
auch korrosiven Verschleiß, wobei sich die Erosionskraft ab einem Partikeldurchmesser
der Größe d 10 µm stark auswirkt. Zusätzlich beeinflußt der
luft-/rauchgasseitige Druckverlust des Kombiprozesses den Prozeßwirkungsgrad
in erheblichem Maße.
- Literaturverzeichnis
- 1 Kreft, W. Zyklon. Offenlegungsschrift 23 61 995, Deutsches Patentamt, 13.12.1973.
- 2 Sólymos, L. Entstauberzyklon, insbesondere mit doppelter Abscheidung. Offenlegungsschrift 00 41 106, Europäisches Patentamt, 16.3.1981.
- 3 Gloger, J., Niendorf, G. Untersuchungen an einem Modellzyklon über den Einfluß verschiedener geometrischer Parameter auf Abscheidegrad und Druckverlust. Chem.-Techn 22 (1970) Nr. 9, S. 525/532.
- 4 Ludewig, H. Modellversuche am Zyklon über den Einfluß der Tauchrohrtiefe auf Abscheidegrad und Druckverlust. Maschinenbautechnik 7 (1958) Nr. 8, S. 416/421.
- 5 Schmidt, P. Zyklonabscheider mit Schraubenspalt-Diffusor. Staub-Reinhaltung der Luft 45 (1985) Nr. 4, S. 163/165.
- 6 Schmidt, P. Tauchrohr für Zyklon. Offenlegungsschrift 32 23 374, Deutsches Patentamt, 23.6.1982.
Claims (4)
1. Zyklonabscheider mit zwei Abscheideräumen (3 a) (3 b) und statischen Leitvorrichtungen
zur Verbesserung des Abscheidevermögens bezüglich feinstdisperser
Partikeln aus strömenden Gasen und Reduzierung des Druckverlustes
bzw. zur Beeinflussung des Strömungsfeldes eines herkömmlichen
Fliehkraftabscheiders mit tangentialem (11), spiralförmigem oder schraubenförmigem
Einlaufkanal, mit einem zylindrischen (12 a) und konischen
(12 b) Zyklongehäuse, sowie einem darunter angeordneten Feststoffsammelbehälter
(2 a), wobei in den zylindrischen Abscheideraum von oben zentrisch
in das Zyklongehäuse ein zylindrisches Tauchrohr (5) zum Abführen des
Reingasstromes hineinragt, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Tauchrohr-Säule, bestehend aus der Reihenschaltung von herkömmlichem
Tauchrohr (5) von geschlitztem Spalt-Tauchrohr (6) mit schraubenförmig
angeordneten Spaltkanälen (10), und von Zentral-Tauchrohr (7),
die die Zyklonachse (1) auf der gesamten Abscheideraumhöhe h umgibt, in
der zylindrischen Trennfläche des herkömmlichen Zyklonabscheiders liegt,
den herkömmlichen Feststoffsammelbehälter (2 a) durchdringt und an einem
zweiten Feststoffsammelbehälter (2 b) unterhalb des ersten gasdicht angeschlossen
wird, wobei jedes der drei Teiltauchrohre (5) (6) (7) an der
oberen und unteren Stirnfläche geöffnet ist und das allein absaugende
Spalt-Tauchrohr (6) als strömungsgünstige Zulaufleitvorrichtung für eine
oberhalb des Zyklondeckels (13) angeordnetes Auslaufspiralgehäuse (8 a) mit
Aussparkern (8 b) ausgebildet wird.
2. Zyklonabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spalt-Tauchrohr (6) mit vier am Tauchrohrumfang gleichmäßig verteilten
parallelwandigen Einlaufkanälen (10) mit jeweils gerader Eintrittskante
(9) versehen wird, so daß die gemeinsame Diagonale (14) der vier um 90° versetzten
Aussparungsflächen (15) eine eingängige Schraubenlinie um das Spalt-
Tauchrohr (6) bildet, und der jeweilige gekrümmte Spaltkanal (10) im Spalt-
Tauchrohr (6) als Einlaufkanal mit beschleunigender Strömungswirkung für ein
zur Zyklonachse (1) symmetrisches Drallrohr (17) vorgesehen wird, wodurch
sich innerhalb des Drallrohres (17) ein Totwassergebiet (16) mit axialen Rückströmungen
(18) in das Zentral-Tauchrohr (7) ausbildet bei entsprechend hoher
Drallstärke, die durch die geometrische Gestaltung des Spaltkanals (10) und
des Spalt-Tauchrohres (6) festgelegt wird, und wobei hohe Unterdruckwerte auf
der Zyklonachse (1) und starke Druckänderungen in Achsrichtung die intensive
Rückströmung (18) in das Zentral-Tauchrohr (7) und anschließend in den sekundären
Feststoffsammelbehälter (2 b) induzieren.
3. Zyklonabscheider nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steigerung der Rotationssymmetrie und der Drallstärke das Spalt-Tauchrohr
(6) mit vier schraubenförmig am Tauchrohrumfang verteilten Einlaufkanälen (10)
durch ein Spalt-Tauchrohr ersetzt wird, das entweder mit mehreren am Tauchrohrumfang
in gleicher axialer Höhe gleichmäßig verteilten Spaltkanälen (10) mit jeweils
gerader Eintrittskante (9 b) versehen wird, oder das Spalt-Tauchrohr (6) ersetzt
wird durch ein Spalt-Tauchrohr mit parallelwandigem schraubenförmigem Spaltkanal
(10), der eine schraubenförmige Eintrittskante (9 a) und eine schraubenförmige
Austrittskante (9 c) aufweist, wodurch ebenfalls eine überkritische Drallstärke
mit Rückströmungen (18) in das Zentral-Tauchrohr (7) erzeugt wird, wenn der jeweilige
Spaltkanal (10) als gekrümmter Umlenkkanal mit beschleunigender Wirkung
ausgebildet wird und der jeweilige Spaltkanal (10) mit einer oberen und unteren
Abdeckplatte (19) versehen wird, wodurch die Absaugung aus dem äußeren Abscheideraum
(3 a) ausschließlich über einen schraubenförmigen Spaltkanal oder über
mehrere hochkantige am Tauchrohrumfang gleichmäßig verteilte Spaltkanäle erfolgt.
4. Zyklonabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zylindrischer Abschirmbehälter (20) zwischen konischem Teil (12 b) des
äußeren Abscheideraumes (3 a) und herkömmlichen Feststoffsammelbehälter (2 a)
derart zwischen geschaltet wird, daß die äußere Drallströmung auf einem als
Abschirmkegel (4) ausgebildetes äußeres Teilstück des Zentral-Tauchrohres (7)
innerhalb des primären Feststoffsammelbehälters (2 a) ausläuft, wodurch der abgeschiedene
Feststoff störungsfrei ohne Mitreißeffekte im Ringspalt (22) zwischen
zylindrischem Abschirmbehälter (20) und Zentral-Tauchrohr (7) in den primären
Feststoffsammelbehälter (2 a) eindringen kann und der Feststoff durch die
Anordnung eines kegelförmigen Abweiserschirms (21) unterhalb des zylindrischen
Abschirmbehälters (20) und um den Abschirmkegel (4) nicht wieder in den äußeren
Abscheideraum (3 a) hineingewirbelt werden kann.
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