DE3604770C2 - Werkzeug zur Drehbearbeitung von Hinterschneidungen - Google Patents
Werkzeug zur Drehbearbeitung von HinterschneidungenInfo
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- B23B—TURNING; BORING
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- B23B51/10—Bits for countersinking
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- Y10T408/909—Having peripherally spaced cutting edges
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Drehbearbeitung von Hinterschneidungen
od. dgl. nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Werkzeug ist in der US-PS 3 540 324 beschrieben
und dargestellt. Die dort erläuterten Werkzeuge haben sich hinsichtlich
ihrer Funktionsweise, der Betriebssicherheit und der
Anwendbarkeit als ausgezeichnet erwiesen. In einigen Fällen können
jedoch Schwierigkeiten auftreten, wenn der Arm während der
Rotation in seine Außerbetriebsstellung zurückgezogen werden
muß, um den Schaft durch eine Bohrung in ein Werkstück einzuführen,
dessen rückwärtiges Ende mit einer Hinterschneidung
od. dgl. versehen werden muß. Unabhängig von der Drehrichtung
wird der Arm durch die Zentrifugalkraft nach außen in eine Betriebsstellung
geschwenkt; wenn der Arm in den Einschnitt des
Schaftes zurückgeschwenkt werden muß, wird die stirnseitige Endfläche
des Armes in Berührung mit dem Werkstück gebracht, wobei
normalerweise eine Rückschwenkung des Armes in seine Außerbetriebsstellung
stattfindet. Wenn jedoch die Reibung zwischen
dem Arm und dem Werkstück nicht genügend groß ist, beispielsweise
dann, wenn Öl am Werkstück haftet und/oder wenn das Werkstück
nach der Bohrungsbearbeitung sehr glatt ist, verharrt der
Arm selbst bei hohen Drücken gegen das Werkstück in seiner herausgeschwenkten
Stellung, so daß der Schaft nicht in die Bohrung
eingeführt werden kann. Die Rückschwenkung des Armes erfolgte
bisher aufgrund der Reibung zwischen der stirnseitigen
Endfläche des Armes und der Berührungsfläche am Werkstück außerhalb
der Bohrung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug der angegebenen
Bauart zur Verfügung zu stellen, bei dem eine sichere
Rückführung des Armes in die Außerbetriebsstellung gewährleistet
ist, ohne daß hierzu der Aufbau des Werkzeuges komplizierter
und damit teurer wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem Werkzeug der angegebenen
Gattung durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei diesem Werkzeug wird der Arm nur durch die Reibung zwischen
der abgeschrägten Fläche des Armes und der Bohrungskante am
Werkstück zurückgeschwenkt. An dieser Stelle findet i. w. eine
Linienberührung statt, die die sichere Funktion gewährleistet,
unabhängig davon, wie glatt die Oberfläche des Werkstücks um
die Bohrung herum ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus dem
Unteranspruch. In der folgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht eines
Werkzeugs mit herausgeschwenktem Arm,
Fig. 2 eine vergrößerte, gegenüber Fig. 1 um 90° geschwenkte
Seitenansicht des oberen Endes des Werkzeugs,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Armes des Werkzeugs,
Fig. 4 einen Querschnitt in der Ebene IV-IV der Fig. 2 und
Fig. 5 den aktiven Teil des Werkzeugs beim Einführen in die
Bohrung eines Werkstücks.
Das Werkzeug gemäß der Erfindung zur rückseitigen Bearbeitung
eines Werkstücks stimmt in großen Teilen mit einem herkömmlichen
Werkzeug überein und hat einen Schaft 11, in den an einem
Ende 12 ein Einschnitt 13 eingearbeitet ist, in welchem ein Arm
14 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbewegung erfolgt um eine
Achse in Form von zwei Drehzapfen 15 und 16. Die Achse dieser
Drehzapfen 15 und 16 ist parallel und exzentrisch zur Achse des
Schaftes 11 angeordnet. Bei der Schwenkbewegung gelangt der Arm
14 aus einer Außerbetriebsstellung innerhalb des Außenumfangs
des Schaftes 11 in eine Betriebsstellung, bei der der größte
Teil des Armes 14 über den Außenumfang des Schaftes 11 hinausragt.
An dem Arm 14 können eine oder mehrere Schneidkanten ausgebildet
sein, oder der Arm 14 trägt - ggf. zusätzlich - eine
oder mehrere Schneidplatten 17, die mittels einer Schraube 18
od. dgl. an seiner Vorderseite befestigt sind.
Wenn eine Drehbearbeitung an der Rückseite eines Werkstücks 19
durchgeführt werden muß, das mit einer Durchgangsbohrung 20 versehen
ist, wird ein Werkzeug der genannten Art eingesetzt, bei
dem der Durchmesser des Schaftes 11 etwas kleiner als der Durchmesser
der Bohrung 20 ist, so daß das Werkzeug durch diese Bohrung
ohne Schwierigkeiten hindurchgeschoben werden kann. Das
untere Ende des Werkzeugs, das kegelförmig ausgebildet ist,
wird dabei in einer Bohrmaschine od. dgl. befestigt. Bei einer
Rotation in Schneidrichtung wird dann der Arm 14 mit der
Schneidplatte 17 durch die Zentrifugalkraft in die Betriebsstellung
geschwenkt, in der die Schneidplatte 17 über den Außenumfang
des Schaftes 11 hinausragt.
Um sicherzustellen, daß der Arm 14 einwandfrei zurückgeschwenkt
wird, so daß er in dem Einschnitt 13 innerhalb des Außenumfangs
des Schaftes 11 versenkt ist, ist eine stirnseitige Endfläche 21
des Armes 14, die zu dem Ende 12 des Schaftes 11 weist, als abgeschrägte
Fläche 22 ausgebildet, die eine Neigung von der Übergangsfläche
29 zwischen der teilzylindrischen Mantelfläche 23
des Armes 14 und dessen Endfläche 21 hat, und zwar schräg nach
oben in Richtung auf die Mantelfläche 31 des Schaftes 11, d. h.
beim gezeigten Ausführungsbeispiel in Richtung auf die ebene Lagerfläche
25 des Armes 14, in welche ein Einstich 26 für den
Drehzapfen 16 eingearbeitet ist. Auf diese Weise ist der höchste
Punkt 32 der abgeschrägten Fläche 22 ganz nahe an dem Schaft
11, und die abgeschrägte Fläche 22 fällt in Richtung auf
die Mantelfläche 23 des Armes 14 nach unten ab, wo dann die Übergangsfläche
29 zwischen der Mantelfläche 23 und der abgeschrägten
Fläche 22 leicht abgerundet ist.
Die abgeschrägte Fläche 22 ist auch von der Vorderseite
24 des Armes 14, wo die Schneidplatte 17 befestigt ist,
in Richtung nach hinten auf die Mantelfläche 23 des Armes 14
leicht abwärts geneigt, so daß ihr höchster Punkt 32 auf der
vorderen Kante (Vorderseite 24) des Armes 14 liegt.
In Fig. 4 sind in die stirnseitige Endfläche 21 des Armes 14
Äquidistanzlinien 30 eingezeichnet, die den Anstieg der erläuterten
Neigung zeigen. Der Verlauf und die Ausdehnung der Äquidistanzlinien
30 stimmt im wesentlichen mit der Krümmung des
Schaftumfangs bzw. der Bohrungskante 27 überein, so daß lediglich
eine Linien- oder Punktberührung beim Anschlag der abgeschrägten
Fläche 22 an der Bohrungskante 227 des Werkstücks 19
stattfindet.
Wenn der Arm 14 des Werkzeugs gegen das Werkstück 19 geschoben
wird, drückt die abgeschrägte Fläche 22 gegen die Bohrungskante
27 der Durchgangsbohrung 20 (Fig. 5), so daß dadurch unter Mitwirkung
der abgeschrägten Fläche 22 der Arm 14, der exzentrisch
in dem Schaft 11 gelagert ist, in den Einschnitt 13 geschwenkt
wird, wenn sich der Schaft 11 dabei dreht. Die Neigung und der
Verlauf der abgeschrägten Fläche sind dabei so gewählt, daß die
Bohrungskante 27 während der gesamten Rückschwenkbewegung des
Armes 14 mitwirkt.
Wenn der Arm 14 in seine Außerbetriebsstellung innerhalb des
Außenumfangs des Schaftes 11 zurückgeschwenkt ist, kann der Schaft
11 durch die Bohrung 20 hindurchgeschoben werden. Sobald
sich der Arm 14 an der rückwärtigen Seite des Werkstücks 19 befindet,
wird die Drehrichtung der Bohrmaschine umgekehrt, so
daß sich der Schaft 11 in Schneidrichtung dreht und eine Hinterschneidung
28 od. dgl. eingearbeitet werden kann, wobei dem
Schaft 11 eine axiale Rückzugsbewegung aufgeprägt wird. Wenn
diese Bearbeitung, während der der Arm 14 in seine Betriebsstellung
herausgeschwenkt ist, beendet ist, wird die Drehrichtung
des Schaftes 11 erneut umgekehrt, so daß er entgegengesetzt zur
Schneidrichtung rotiert. Dann wird der Schaft 11 zurückgezogen,
so daß die Schneidplatte 17 des Armes 14 in Berührung mit
der Hinterschneidung 28 kommt. Diese Berührung bewirkt eine
Rückschwenkbewegung des Armes 14 in seine Außerbetriebsstellung.
Das Werkzeug kann nun aus der Bohrung 20 herausgezogen
werden.
Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn der Steigungswinkel
der abgeschrägten Fläche 22 etwa 10° beträgt.
Claims (2)
1. Werkzeug zur Drehbearbeitung von Hinterschneidungen od. dgl.
mit einem Schaft (11), der in einem Einschnitt (13) an einem
Ende (12) des Schaftes (11) einen Arm (14) aufweist, der um eine
parallel und exzentrisch zur Schaftachse verlaufende Achse (15,
16) derart schwenkbar ist, daß er bei einer Rotation des
Schaftes (11) aus einer Außerbetriebsstellung innerhalb des
Schaftumfangs in eine Betriebsstellung außerhalb des
Schaftumfangs schwenkbar ist, wobei der Arm (14) an seinem aus
dem Schaft (11) herausschwenkbaren Bereich wenigstens eine
Schneidkante und/oder eine Schneidplatte (17) hat und an seiner
stirnseitigen Endfläche (21) als abgeschrägte Fläche (22)
ausgebildet ist, wodurch bei einem Einfahren des Schaftes (11)
in eine Bohrung (20) eines Werkstücks (19) dieser Bereich des
Armes (14), der bei einer Rotation nach außen geschwenkt worden
ist, bei einer Rotation entgegen der Schneidrichtung in seine Außerbetriebsstellung zurückgeschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der in axialer Richtung höchste Punkt (32) der
abgeschrägten Fläche (22) bei der ausgeschwenkten Stellung des
Armes (14) an einer Stelle
liegt, die sehr nahe am Außenumfang des Schaftes (11) ist und
die abgeschrägte Fläche (22) von dort aus in Richtung auf die
gekrümmte Mantelfläche (23) des Armes (14) sowie auf das von der
Schneidkante oder Schneidplatte (17) abgewandte Ende des Armes
(14) abfällt und daß die Übergangsfläche (29) von der
abgeschrägten Fläche (22) zur Mantelfläche (23) des Armes (14)
leicht abgerundet ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steigungswinkel der abgeschrägten Fläche (22) etwa 10° beträgt.
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