DE3604499C1 - Absperrklappe mit zentrisch gelagerter Klappenscheibe - Google Patents
Absperrklappe mit zentrisch gelagerter KlappenscheibeInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Absperrklappe gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Eine derartige Absperrklappe ist bekannt durch die DE-PS 30 14 854.
Wesentliches Merkmal der Funktionsweise dieser Absperrklappe ist
die mit ihrem gesamten Umfang in einen Dichtungsring eintauchende
Klappenscheibe. Eine solche Art der Abdichtung bringt vor allem für
den Bereich der Spindeldurchführungen Probleme mit sich: Da die
Klappenscheibe dort ständig in den Dichtungsring eingetaucht bleibt,
können aufgrund einer bleibenden Verformung des Dichtungsmaterials
Undichtigkeiten an den Spindeln entstehen.
Diesem Problem wurde bereits durch die Ausführung der DE-OS
28 43 860 dadurch abgeholfen, daß die einen Ausschnitt aus einer
Kugelfläche bildende Dichtfläche der Klappenscheibe mit einem auf
der Innenseite der Elastomerdichtung vorgesehenen schmalen Dicht
wulst zusammenwirkt, wobei die Spindeln von dem in diesem
Bereich ringförmig ausgebildeten, auf Kalotten der Klappenscheibe
dichtend anliegenden Wulst umschlossen werden. Die im geschlossenen
Zustand von dem auf ihrer Dichtfläche mit ununterbrochener Linie
angepreßten Dichtwulst umfaßte Klappenscheibe taucht also an keiner
Stelle in die Dichtung ein und vermeidet dabei ein weiteres Problem,
welchen den auf ihrem gesamten Umfang eintauchenden Klappenscheiben
eigen ist:
Das von der eintauchenden Klappenscheibe verdrängte Dichtungs
material bildet vor und hinter der Klappenscheibe jeweils einen
Wulst, der beim Öffnen der Klappenscheibe ein Haltemoment
erzeugt, das größer ist als das Moment beim Schließvorgang.
Vor allem nach einem langen Verbleiben der Klappenscheibe in
der Geschlossen-Stellung kann dies aufgrund eines unvermeidlichen
Setz- und Verfestigungsvorganges zu einer die Möglichkeiten des
Betätigungsvorgangs übersteigenden Haltekraft führen. Auch die durch
eine öffnende Klappenscheibe mit ihrer Kante auf die Wulste aus
geübte Scherkraft verdient wegen des sich hieraus ergebenden
erhöhten Verschleißes Beachtung.
Die durch die Elastomerdichtung auf die eintauchende Klappenscheibe
ausgeübte Bremswirkung, die zu Beginn des Eintauchvorganges bei
noch geringer Größe der miteinander im Eingriff befindlichen Flächen
von Dichtung und Klappenrand und noch geringer Eintauchtiefe
vergleichsweise klein ist, steigt gegen Ende des Schließvorganges
bei nahezu voll eingetauchtem Umfang der Klappenscheibe naturgemäß
stark an. Der Forderung nach einer Absperrklappe, deren Klappen
scheibe praktisch über alle Winkelstellungen mit einem gleichen,
geringen Drehmoment bewegbar ist, versuchte nun die bereits
erwähnte DE-PS 30 14 854 dadurch zu genügen, daß der Rand der
sich in die Absperrstellung bewegenden Klappenscheibe die Umfangs
kontur der Elastomerdichtung in einem weiten Bereich praktisch
überall gleichzeitig berührt, die Kante der Klappenscheibe also
nicht fortlaufend über den Umfang, sondern über einen weiten
Umfangsbereich gleichzeitig eintaucht. Der Umstand, daß nun
nicht mehr eine zunehmende Materialverdrängung durch die bereits
eingetauchten Umfangsbereiche der Klappenscheibe erfolgen muß,
bevor die Klappe endgültig geschlossen ist, bringt zwar eine
Verringerung des für den Schließvorgang erforderlichen Dreh
momentes mit sich. Aber abgesehen davon, daß die grundsätzlichen
Probleme der mit ihrem vollen Umfang eintauchenden Klappenscheibe
beispielsweise die schwierige und aufwendige Abdichtung im Bereich
der Spindeln, durch die hier beschriebene Lösung nicht beseitigt
werden, besitzt diese Lösung auch einen ihr eigenen Nachteil:
Da das Schließmoment dieser Absperrklappe nicht stetig wächst,
sondern beim Berühren eines weiten Teiles der Umfangskontur der
Elastomerdichtung durch die Klappenscheibe schlagartig ansteigt,
ergeben sich für den Antrieb besondere Anforderungen. Vor allem
die für die Betätigung von Absperrklappen häufig eingesetzten pneu
matischen Antriebe können hier wegen der unvermeidlich einsetzenden
Bewegungshemmung nicht mehr ohne weiteres verwendet werden.
Wesentlich ernster ist aber der Umstand zu nehmen, daß bei
schnellem Zufahren und praktisch übergangslos erfolgendem Absperren
des Klappenventils in Flüssigkeit führenden Leitungen mit Druckstößen
zu rechnen ist.
Die Absperrklappe der ebenfalls schon erwähnten DE-OS 28 43 860
vermeidet diese Nachteile. Sie stellt eine unproblematische Abdichtung
im Bereich der Spindeln sicher und erfordert für einen stetig
ablaufenden Anschluß ein ebenfalls stetig anwachsendes Betätigungs
moment, das insgesamt gering bleibt. Da der Wulst der Elastomer
dichtung in der Schließstellung allerdings auf einem schmalen, dazu
gerundeten Rand der Klappenscheibe aufsitzt, die geschlossene
Klappenscheibe also nur einer geringen Hemmung unterliegt, ist bei
dieser Art der Abdichtung eine über den gesamten Einsatzzeitraum
der Absperrklappe präzise Einstellung der Schließlage Bedingung.
Dies bedeutet aber, daß fertigungsbedingte Spiele und Setzvorgänge
während des Klappenbetriebes keinen Einfluß gewinnen dürfen, der
über einen relativ engen Toleranzbereich hinausginge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Absperrklappe der
eingangs genannten Art zu schaffen, die in der Schließbewegung
eine stetig erfolgende Querschnittsverminderung bei allmählich
ansteigendem, insgesamt geringem Drehmomentbedarf erfährt und
die einen sicheren Sitz der geschlossenen Klappenscheibe gewähr
leistet.
Die gestellte Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst. Die Unteransprüche
nennen zweckmäßige Ausgestaltungen der im Anspruch 1 gekenn
zeichneten Erfindung.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Absperrklappe in weitgehend
schematisierter Darstellung, in
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer Abwicklung der Dichtpartie
der in Fig. 1 dargestellten Elastomerdichtung und in
Fig. 3 eine Teilansicht der in der Fig. 1 gezeigten Klappen
scheibe mit ihren verschiedenen Dichtbereichen.
Die Fig. 1 zeigt die Klappenscheibe 1 in drei verschiedenen Stellungen.
Hierbei ist die Klappenscheibe in ihrer Offen-Stellung durch 1 a,
in einer Zwischenstellung durch 1 b und in ihrer geschlossenen
Stellung durch 1 c gekennzeichnet. Im Gehäuse 2 der Absperrklappe
ist eine Elastomerdichtung 3 vorgesehen, welche einen mit der
Klappenscheibe 1 zusammenwirkenden Wulst 4 bildet. Der mit einer
sich über den Umfang verändernden Kontur ausgestattete Wulst 4
besitzt eine Wulstkante 5, der im Zusammenwirken mit der Scheiben
kante 6 der Klappenscheibe 1 Bedeutung zukommt.
Der Wulst 4 der Elastomerdichtung 3 bildet folgende, in der
Abwicklung der Fig. 2 genauer erkennbare Dichtbereiche: Im
Dichtbereich A befindet sich ein ringförmiger Wulst, der in einen
Wulst gleicher Kontur im Bereich B übergeht. Hieran schließt ein
sich allmählich verbreiternder Wulstbereich C an, der den Über
gang bildet für einen breiten Wulst im Bereich D.
Die Klappenscheibe 1 verfügt über zwei voneinander unterschiedliche
Dichtbereiche: Der Spindelbereich 7 der Klappenscheibe 1 wird
umschlossen von einer den Dichtbereich X überdeckenden Kalotte 8,
die sich zu einem Rand 9 hin verjüngt. Der Rand 9, der zusammen
mit der Kalotte 8 einen Ausschnitt aus derselben Kugelfläche darstellt,
bildet seinerseits den Dichtbereich Y.
Die Dichtbereiche der Klappenscheibe 1 und des Wulstes 4 wirken
in folgender Weise zusammen: Der Dichtbereich A des Wulstes 4
liegt ständig an der Kalotte 8 der Klappenscheibe 1 an. Als Spindel-
und Durchgangsdichtung erfüllt er eine Doppelfunktion. Die Dicht
bereiche B und C des Wulstes 4 werden bei geschlossener Klappen
scheibe 1 an die Dichtfläche der Kalotte 8 im Dichtbereich X
angepreßt, während der den Dichtbereich Y der Klappenscheibe 1
bildende Rand 9 in den Dichtbereich D des Wulstes 4 eintaucht.
Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, kommen bei der Schließbewegung
der Klappenscheibe 1 die Scheibenkante 6 und die Wulstkante 5 fort
laufend in eine jeweils punktförmige Berührung, bis die Klappen
scheibe 1 schließlich voll am Wulst 4 anliegt bzw. in diesen
eingetaucht ist.
Durch den hierbei ablaufenden stetigen Vorgang wird das Bewegungs
moment der Klappenscheibe 1 so gesteuert, daß ein gleichmäßiger
Anstieg bis zu einem Maximalwert gewährleistet ist. Hierfür ist
wesentlich die Tatsache verantwortlich, daß sich in den Dicht
bereichen B und C des Wulstes aufgrund der auf die Achse des
Gehäuses 2 bezogenen allmählichen Durchmesservergrößerung der
Kalotte 8 ein über einen größeren Winkelbereich verteiltes
allmähliches Aufgleiten des Dichtbereiches X auf die Elastomer
dichtung 3 ergibt. Wird die Klappenscheibe 1 mittels eines pneu
matischen Antriebes betätigt, hat dies den Vorteil, daß sie mit
gleichmäßiger Geschwindigkeit schließt und somit Flüssigkeits
schläge vermieden werden.
Durch das Zusammenspiel der Dichtbereiche X und Y der Klappen
scheibe 1 und der Dichtbereiche A, B, C und D des Wulstes 4
wird ein über den gesamten Umfang dichter Abschluß gewährleistet.
Da nur der Dichtbereich Y der Klappenscheibe 1 in den Bereich D
des Wulstes 4 eintaucht, entsteht ein geringes Losbrechmoment beim
Öffnen der Klappenscheibe 1.
Durch das Eintauchen des Randes 9 in den Wulst 4 wird andererseits
eine ausreichende Selbsthemmung der geschlossenen Klappenscheibe 1
bewirkt, die deren sicheren Sitz in der Schließposition gewährleistet.
Das geringe Losbrechmoment beim Öffnen erlaubt überdies eine
Verbreiterung des Wulstes 4 über das von der in ihrer Mittelstellung
befindlichen Klappenscheibe 1 benötigte Maß hinaus. Hieraus ergibt
sich wiederum ein Toleranzbereich, der eine Abweichung der Klappen
scheibe 1 von ihrer theoretischen Mittelstellung und somit eine
geringere Präzision bei der Fertigung der Absperrklappe und der
Fixierung der geschlossenen Klappenscheibe 1 erlaubt.
Claims (3)
1. Absperrklappe mit einer mittels Spindeln zentrisch gelagerten
Klappenscheibe (1) und einer im Klappengehäuse (2) angeordneten
Elastomerdichtung (3), welche einen mit dem Rand (8, 9) der
Klappenscheibe (1) zur Herstellung eines dichten Abschlusses
zusammenwirkenden Wulst (4) mit einer sich über den Umfang
verändernden Kontur besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche (8, 9) der Klappenscheibe (1) in an sich
bekannter Weise einen Ausschnitt aus einer Kugelfläche bildet,
wobei im Bereich der Spindeln (7) vorhandene, in bekannter
Weise mit einem die Spindeln ringförmig umschließenden Wulst
in ständiger Abdichtung zusammenwirkende Kalotten (8) sich zu
einem Rand (9) hin verjüngen, der in den in seinem Bereich
befindlichen Wulst (4) einzutauchen vermag, während die mit
den sich verjüngenden Kalotten (8) der Klappenscheibe (1)
zusammenwirkenden Teile des Wulstes (4), welche dem Übergang
zwischen den ringförmigen Wulstbereichen (A) im Bereich der
Spindeln (7) und dem für das Eintauchen der Klappenscheibe (1)
ausgeführten Wulstbereich (D) dienen, an einer jeweils breiteren
Dichtfläche (8) der Klappenscheibe (1) zur dichtenden Anlage
kommen.
2. Absperrklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor und hinter dem eingetauchten Rand (9) der in ihrer
theoretischen Mittelstellung befindlichen Klappenscheibe (1)
jeweils ein weiterer, Auslenkungen der Klappenscheibe (1) um
einen Toleranzbetrag zulassender Eintauchbereich vorhanden ist.
3. Absperrklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Übergang zwischen dem ringförmigen Wulstbereich (A) und
dem für das Eintauchen der Klappenscheibe (1) ausgebildeten
Wulstbereich (D) von einem an den ringförmigen Wulst
anschließenden Wulst (Bereich B) gleicher Kontur und einem
an diesen anschließenden Wulst (Bereich C) gebildet wird, der
seine Kontur zwischen den an die zu verbindenden Wulstbereiche
(B und D) angepaßten Anschlußstellen stetig verändert.
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