DE3604099A1 - Gipskarton-holzplatte und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Gipskarton-holzplatte und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gipskartonplatte, insbesondere
für Fußböden, mit einer oberen Kartonschicht, einer unte
ren Kartonschicht und einem Gipskern aus Halbhydratgips
und Zuschlagstoffen.
Es ist bekannt, bei Fußbodenkonstruktionen Gipskartonplat
ten als Druckverteilungsplatten einzusetzen, die sehr rasch
trocken verlegt und nach dem Einbauen und Ausrichten mit
einem Fußbodenbelag belegt und begangen werden können. Sie
haben jedoch gegenüber einem naß eingebauten Zementestrich
den Nachteil einer geringeren Druck- und Biegezugfestigkeit
in den Verbindungen. Auch hat sich die Oberflächenhärte der
bekannten Fußbodenplatten aus Gips insbesondere dort nicht
als ausreichend erwiesen, wo hohe punktförmige Lasten, wie
Pfennigabsätze von Damenschuhen oder Rollen von Rollstühlen,
auf die Fußbodenoberfläche einwirken.
Die zerstörende Wirkung von Stuhlbeinrollen beruht in erster
Linie darauf, daß die Rollen eine hohe Punktlast und Frik
tion auf die obere Kartonschicht ausüben, wenn sie um eine
zu ihrer Drehachse senkrechte Vertikalachse schwenken. Durch
diese Kräftekombination wird zunächst die Gipskernoberfläche
unmittelbar unter dem Karton zerstört, wodurch sich der Kar
ton vom Kern löst. Anschließend wird die Gipskernoberfläche
so zermahlen, daß Vertiefungen in der Fußbodenoberfläche
entstehen und schließlich der gesamte Estrich zerstört wird.
Um insbesondere eine höhere Brinellhärte bei Gipskartonplat
ten zu erzielen, ist vorgeschlagen worden, dem Gipskern Füll
stoffe in Form von Sand oder feingemahlenem Kalkstein hinzu
zufügen. Andere Vorschläge gehen dahin, dem Halbhydratgips
Flugasche mit kugelförmiger Körnung zuzusetzen. Diese bekann
ten Füllstoffe haben jedoch den Nachteil, daß sie die Binde
kraft des Gipses herabsetzen, mit der dieser an den die Plat
te oben und unten abdeckenden Kartonschichten haftet.
Neben Gipskartonplatten sind auch andere Platten aus Gips,
wie Gipsfaserplatten und Gipsspanplatten, bekannt. Diese
Platten haben keine Kartonabdeckung, sondern bestehen in der
Regel aus einer einzigen Gipsschicht, die mit Zuschlagsstof
fen wie Textil- und Papierfasern bei Gipsfaserplatten oder
Gummen, Bruchstücken aus Stein, Gips- oder Holzspänen bewehrt
sind (Gipsspanplatten).
Für die Herstellung von Gipsspanplatten werden gerissene
Holzspäne verwendet, die durch Zerkleinerung von Weichholz
entstehen und auch zur Herstellung von Zellulose weiterver
arbeitet werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch diese
bekannten Gipsfaserplatten und Gipsspanplatten keinen wesent
lich höheren Widerstand gegen das Zermahlen entwickeln als
Gipskartonplatten und insbesondere in ihrer Herstellung teurer
sind als Gipskartonplatten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gipskartonplatte, insbe
sondere für Fußböden, zu schaffen und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung anzugeben, womit Gipskartonplatten mit hoher
Brinellhärte und hohem Widerstand gegen das Zermahlen sehr
einfach und mit verhältnismäßig geringen Kosten hergestellt
werden können.
Die Gipskartonplatten nach der Erfindung sind im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der verwende
ten Zuschlagsstoffe Hartholzspäne sind.
Es hat sich gezeigt, daß durch den Zusatz von Hartholzspänen
nicht nur die Brinellhärte der Gipskartonplatten ansteigt,
sondern auch ihre Druck- und Biegezugfestigkeit erheblich
gesteigert wird. Auch wird der Widerstand gegen das Zermah
len so erhöht, daß die unter Zusatz von Hartholzspänen her
gestellten Gipskartonplatten den Einbau einer Trocken
estrichkonstruktion auch dort erlauben, wo der Boden mit
Rollstühlen befahren wird und Damen mit Pfennigabsätzen
unter den Schuhen herumlaufen.
Es hat sich gezeigt, daß es besonders günstig ist, wenn die
Hartholzspäne geschnittene Späne aus einer spanabhebenden
Fertigung sind, beispielsweise Sägespäne, die im wesentli
chen keine nach außen offenen Hohlräume haben. Am besten
eignen sich als Zuschlagstoffe Eichenholzspäne mit einer
Korngröße von 0,02 mm bis 5,0 mm.
Wenn der Anteil an Hartholzspänen 5-15 Gew.% des gesamten
getrockneten Gipskernes beträgt, wird eine ausreichende Bri
nellhärte erreicht. Hierbei hat sich ein Anteil von 8 Gew.%
als optimal erwiesen.
Beim Herstellen von Gipskartonplatten nach der Erfindung,
bei dem Halbhydrat und Wasser mit Hartholzspänen vermengt
und in bekannter Weise zu Gipskartonplatten weiterverarbei
tet werden, wird zweckmäßig so vorgegangen, daß die Hart
holzspäne in getrocknetem Zustand zugegeben werden. Hierbei
soll der Feuchtigkeitsgehalt der Hartholzspäne zwischen
9 und 12 Gew.% liegen. Bei der Herstellung der Gipskarton
platten werden zweckmäßig Halbhydrat und Hartholzspäne mit
einander vermischt, in Wasser eingestreut und mit diesem
verrührt. Es ist aber auch möglich, die Hartholzspäne in
einen Gipsbrei aus Halbhydrat und Wasser einzurühren. Um
die Verarbeitbarkeit zu verbessern, kann dem Gemenge aus
Halbhydrat, Hartholzspänen und Wasser auch ein Verflüssiger,
beispielsweise Lignosulfat oder Natrium-Naphthalin-Sulfonat,
zugegeben werden.
Die nach der Erfindung als Zuschläge zugegebenen Hartholz
späne sind als Abfallstoffe von Sägewerken, Parkettfabriken
oder anderen holzverarbeitenden Betrieben in großer Menge
vorhanden und wohlfeil erhältlich. Sie ermöglichen deshalb
eine besonders kostengünstige Herstellung von Gipskarton
platten hoher Brinellhärte und Druckfestigkeit. Da insbeson
dere Eichenholzspäne nach dem Einbau der Platten Feuchtigkeit
nur in äußerst geringem Maße aufnehmen oder abgeben, besteht
keine Gefahr, daß die hiermit hergestellten Gipskartonplatten
nach ihrem Einbau stark quellen oder schwinden. Vielmehr ha
ben diese Platten eine hohe Formbeständigkeit, die sie in
besonderer Weise als Druckverteilungsplatten in trocken auf
gebauten Fußbodenkonstruktionen geeignet erscheinen läßt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, sondern es sind mehrere Änderungen
und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Beispielsweise kann der Anteil an Hartholzspänen
auch noch verändert werden. Ferner können Hartholzspäne ent
weder in abgestufter Körnung oder auch solche mit im wesent
lichen gleicher Korngröße verwendet werden. Natürlich hängt
die verwendete Gipsmenge von der Menge der eingesetzten Zu
schlagstoffe ab, und es kann durchaus zweckmäßig sein, auch
mehlfeine Hartholzstäube als Zuschläge zu verwenden, insbe
sondere wenn die Gipskartonplatten nach der Erfindung für
andere Verwendungszwecke, z.B. für Wandbauplatten, einge
setzt werden sollen.
Claims (9)
1. Gipskartonplatte, insbesondere für Fußböden, mit einer
oberen Kartonschicht, einer unteren Kartonschicht und
einem Gipskern aus Halbhydratgips und Zuschlagstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil der Zuschlagstoffe Hartholzspäne
sind.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hartholzspäne geschnittene
Späne aus einer spanabhebenden Fertigung sind, die im
wesentlichen keine nach außen offenen Hohlräume haben.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hartholzspäne
Eichenholzspäne sind.
4. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korngröße der
Hartholzspäne 0,02 mm bis 5,0 mm beträgt.
5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil an Hart
holzspänen 5 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 8 Gew.%, des ge
samten, getrockneten Gipskernes beträgt.
6. Verfahren zum Herstellen von Gipskartonplatten nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, bei dem Halbhydrat und Wasser mit
Zuschlägen vermengt und in bekannter Weise zu Gipskarton
platten weiterverarbeitet werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Zuschläge Hartholz
späne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 9 bis 12 Gew.%
zugegeben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß Halbhydrat und Hartholz
späne miteinander vermischt, in Wasser eingestreut und
mit diesem verrührt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hartholzspäne in einen Gips
brei aus Halbhydrat und Wasser eingerührt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß dem
Gemenge aus Halbhydrat, Hartholzspänen und Wasser ein
Verflüssiger, z.B. Lignosulfonat oder Natrium-Naphthalin-
Sulfonat, zugegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604099 DE3604099A1 (de) | 1986-02-11 | 1986-02-11 | Gipskarton-holzplatte und verfahren zu ihrer herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863604099 DE3604099A1 (de) | 1986-02-11 | 1986-02-11 | Gipskarton-holzplatte und verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3604099A1 true DE3604099A1 (de) | 1987-08-13 |
DE3604099C2 DE3604099C2 (de) | 1990-09-27 |
Family
ID=6293775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863604099 Granted DE3604099A1 (de) | 1986-02-11 | 1986-02-11 | Gipskarton-holzplatte und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (1)
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Also Published As
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DE3604099C2 (de) | 1990-09-27 |
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