DE3602078A1 - Haltevorrichtung insbesondere fuer leiterplatten - Google Patents
Haltevorrichtung insbesondere fuer leiterplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung, insbesondere
für Leiterplatten, die bei einem Leiterplattenprüfautomaten
transportiert werden, wobei die Haltevorrichtung eine hohle
Saugplatte mit einem inneren, an eine Vakuumpumpe ange
schlossenen Saugraum aufweist, der rückseitig von einer Ab
schlußplatte und vorderseitig durch eine eine Vielzahl von
Saugöffnungen aufweisende Lochplatte begrenzt ist.
Es ist bereits bei Leiterplattenprüfautomaten bekannt, die zu
prüfende Leiterplatte mittels einer Saugplatte oberseitig zu
erfassen und dann durch einen Transportschlitten od. dgl. zu
der Prüfstelle zu befördern bzw. nach der Prüfung in umge
kehrter Richtung wieder abzutransportieren. Entsprechend der
Größe des bei der Prüfstelle befindlichen Kontaktnadelfeldes
ist auch die Saugplatte ausgebildet. Mit dem Prüfautomaten
werden jedoch häufig Leiterplatten geprüft, die eine kleinere
Grundfläche als das Kontaktnadelfeld aufweisen, und deren
relative Lage zueinander auch verschieden sein kann.
Dementsprechend wurde bisher die Saugplatte in Anpassung an
die jeweiligen Prüflinge in dem Bereich mit Saugöffnungen
versehen, der durch den Prüfling abgedeckt wird. Der Anwender
muß somit selbst die Saugplatte bzw. deren Lochplatte prüf
lingsspezifisch anfertigen und auswechseln. Da aber beim An
wender in der Regel dafür notwendige Bearbeitungswerkzeuge
nicht vorhanden sind, ist auch deshalb ein erheblicher Um
stand und Aufwand vorhanden. Um im Bereich der Saugöffnungen
eine gute Abdichtung gegenüber der zu haltenden Leiterplatte
zu erhalten, hat man in aufwendiger Weise auch noch etwa
saugnapfförmige Dichttüllen bei den Saugöffnungen angebracht.
Um das umständliche Anfertigen und Auswechseln der Saugplatte
bzw. von deren Lochplatte zu vermeiden, sind auch schon Saug
platten vorgesehen worden, deren Lochplatte über ihre Gesamt
fläche verteilt angeordnete Saugöffnungen aufweist. Je nach
Größe und Lage des Prüflings werden die jeweils nicht vom
Prüfling abgedeckten Saugöffnungen durch Klebebandstreifen
od. dgl. abgedeckt. Die notwendigen Anpaßarbeiten sind somit
schon reduziert. Bei größeren Löchern oder Ausschnitten in
der Leiterplatte können sich jedoch bezüglich einer sicheren
Halterung noch Probleme ergeben.
Weiterhin sind Saugplatten bekannt, die ebenfalls über die
Gesamtfläche verteilt angeordnete Saugöffnungen aufweisen.
Es sind hier jedoch sehr viele Saugöffnungen mit einem ver
gleichsweise geringen Durchlaßquerschnitt vorgesehen, um da
durch den Fehlluftanteil im nicht abgedeckten Bereich klein
zu halten. Der Fehlluftanteil muß durch eine erhöhte Saug
leistung ausgeglichen werden. Für Leiterplatten eignet sich
diese Saugplatte jedoch nicht, da Leiterplatten eine mehr
oder weniger große Anzahl von Löchern für Bauteile oder zur
Durchkontaktierung haben, die den Fehlluftanteil und somit
die notwendige Saugleistung noch weiter erhöhen würden oder
aber es ist insbesondere bei im Verhältnis zur Gesamtfläche
kleinflächigen Platten keine ausreichende Haltekraft mehr
vorhanden. Diese Saugplatten sind für glatte und dichte
Platten vorgesehen, die auch einen Großteil der Gesamtfläche
abdecken.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung
mit einer Saugplatte der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die ohne Anpaß- und Umstellabeiten für unterschiedlich große
und relativ zur Saugplatte unterschiedlich liegende Platten
od. dgl. verwendbar ist. Die notwendige Saugleistung soll
dabei möglichst gering sein. Außerdem sollen insbesondere
bei Leiterplatten vorhandene Löcher auch mit vergleichs
weise großem Durchtrittsquerschnitt oder auch Plattenaus
schnitte weitgehend ohne Einfluß auf die sichere Halterung
der Platten bleiben. Auch sollen im Vergleich zur Gesamt
fläche der Saugplatte kleine Platten sicher gehalten werden
können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere
vorgeschlagen, daß für jede Saugöffnung ein an deren innere
Mündung dicht anlegbarer, sie verschließender Ventilkörper
vorgesehen ist, der eine mit der atmosphärischen Umgebung
in Verbindung stehende, der Saugöffnung abgewandte Druck
fläche aufweist, und daß der Ventilkörper mit einem durch
die zuhaltende Leiterplatte in Öffnungsrichtung beaufschlag
baren Betätigungsvorsprung verbunden ist.
Bei dieser erfindungsgemäßen Saugplatte ist ohne Umstell
und Anpaßarbeiten eine universelle Verwendbarkeit für unter
schiedliche Plattengrößen unabhängig von der relativen Lage
zur Saugplatte möglich. Durch die Betätigungsvorsprünge werden
nur dort Saugöffnungen durch die zu haltende Platte selbst
geöffnet, wo sich eine Überdeckung ergibt. Weiterhin ist von
erheblichem Vorteil, daß durch die Ausnützung der herrschen
den, auf die Ventilkörper einwirkenden, unterschiedlichen
Druckkräfte eine besonders einfache Konstruktion möglich ist,
und daß dadurch einerseits eine für eine gute Abdichtung aus
reichende Verschlußkraft, andererseits aber nur eine geringe
Rückstellkraft auf die Ventilkörper in Öffnungsrichtung vor
handen ist.
Man könnte zwar auch Ventilkörper vorsehen, die in Schließ
richtung federbeaufschlagt sind. Dies hätte jedoch den Nach
teil, daß die gehaltene Platte durch diese Federkraft in Ab
stoßrichtung beaufschlagt wird, so daß in nachteiliger Weise
eine Erhöhung der Saugleistung zum Ausgleich erforderlich
wäre. Außerdem würde dadurch auch der konstruktive Aufwand,
insbesondere in Anbetracht der Vielzahl von Ventilen und auch
von deren Kleinheit erhöht werden.
Bei der erfindungsgemäßen Saugplatte mit federlosen Ven
tilen hat es sich in Versuchen gezeigt, daß durch Ver
stellen des Ventilkörpers, mit abnehmendem Durchlaßquer
schnitt im Bereich einer Saugöffnung die Schließkraft
zunimmt. In umgekehrter Richtung ist jedoch ab einer ge
wissen Öffnungsstellung nur noch eine geringe, jedoch für
das Schließen des Ventilkörpers ausreichende Rückstell
kraft vorhanden. Die Schließkraft nimmt nahe der Schließ
stellung sehr schnell zu, was sich praktisch als "Schnapp
effekt" auswirkt, der etwa mit der Schließkraft einer
durchzugbeaufschlagten Türe vergleichbar ist. Man hat so
mit in Schließrichtung eine progressive Schließdruck-
Kennlinie. Dies bedeutet, daß nach dem Überwinden der
vergleichsweise großen Schließkraft nur noch sehr geringe,
praktisch vernachlässigbare Abstoßkräfte zwischen der
Saugplatte und der die Ventile offenhaltenden Leiterplatte
od. dgl. vorhanden sind. Jedoch ist die Rückstellkraft
noch so bemessen, daß die Ventilkörper ohne Beaufschlagung
durch eine Leiterplatte od. dgl. schließen.
Zweckmäßigerweise weisen die Ventilkörper als Betätigungs
vorsprung an ihren der Lochplatte zugewandten Stirnseiten
jeweils einen die Saugöffnung frei durchgreifenden, vor
zugsweise zentral angeordneten und einen ringförmigen Durch
laß freilassenden Stift auf, der in Schließstellung des
Ventilkörpers um dessen Betätigungsweg über die äußere
Auflageseite der Lochplatte od. dgl. vorsteht.
Dies ergibt eine einfache, betriebssichere Konstruktion.
Außerdem können durch die stiftartige Ausbildung des Be
tätigungsvorsprunges auch kleinflächige Durchbrüche bzw.
größere Platinenlöcher "erfühlt" werden, so daß in diesen
Bereichen eine oder gegebenenfalls auch mehrere dort befindliche Saug
öffnungen geschlossen bleiben. Dadurch wird in diesen Be
reichen weitgehend unwirksame Saugleistung eingespart.
Vorteilhafterweise weist die Abschlußplatte Führungen für
die Ventilkörper auf, die vorzugsweise koaxial zu den
jeweils in der Lochplatte gegenüberliegenden Saugöffnungen
angeordnet sind. Dadurch ist die Fertigung und Montage der
Saugplatte vereinfacht, u.a., da die Ventilkörper rückseitig
von der Abschlußplatte her durchgesteckt werden können.
Besonders günstige Dichtverhältnisse ergeben sich, wenn an
der der Saugöffnung zugewandten Stirnseite der Ventilkörper
eine Dichtung, insbesondere ein Flachdichtring vorzugsweise
aus Zell- oder Moosgummi vorgesehen ist. Dabei ist es vor
teilhaft, wenn die der Lochplatte zugewandte Dichtfläche
des Ventilkörpers etwa rechtwinklig zu dessen Bewegungs
richtung verläuft. In Versuchen hat sich gezeigt, daß sich
der eingangs erwähnte, in Schließrichtung progressive Schließ
kraftverlauf dadurch in erwünschter Weise besonders ausge
prägt einstellt.
Zweckmäßigerweise sind zwischen der Abschlußplatte und der
Lochplatte in den Bereichen zwischen den Saugöffnungen Stützen,
z.B. Stege od. dgl. vorgesehen, die gegebenenfalls mit der Loch
platte oder der Abschlußplatte verbunden sind. Da die Saug
platte beim Adaptieren der Leiterplatte im Bereich der vor
handenen Andrückvorrichtung verbleibt, wird sie entsprechend
auch mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt. Durch die Stützen
können diese Druckkräfte zwischen den einzelnen Platten der
Saugplatte gut übertragen werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Abschluß
platte außenseitig im Bereich der Führungsbohrungen für die
Ventilkörper mit der atmosphärischen Umgebung in Verbindung
stehende Nuten od. dgl. Luftkanäle aufweist. Dadurch kann
die Rückseite der Saugplatte durch die Andrückvorrichtung
des Leiterplattenprüfautomaten abgedeckt werden, wobei aber
durch die seitlichen Luftkanäle die erforderliche Verbindung
mit der atmosphärischen Umgebung vorhanden bleibt.
Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die zu den äußeren
Druckflächen der Ventilkörper führenden Außenluftkanäle über
vorzugsweise einstellbare Drosselöffnungen mit der atmos
phärischen Umgebung in Verbindung stehen. Dadurch kann der
auf die Druckflächen der Ventilkörper wirkende Gegendruck
bedarfsweise variiert werden, was in manchen Anwendungs
fällen vorteilhaft ist.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die
Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten an Hand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderseitenansicht eines Leiterplattenprüf
automaten,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Leiterplattenprüfauto
maten mit einer Sortiervorrichtung,
Fig. 3 eine Teilquerschnittdarstellung einer Saugplatte,
Fig. 4 eine zum Teil aufgebrochen dargestellte Unterseiten
ansicht einer Saugplatte,
Fig. 5 eine Querschnittdarstellung einer Saugplatte im
Bereich einer Saugöffnung bei geschlossenem Ventil
sowie
Fig. 6 bei geöffnetem Ventil und
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer Saugplatte mit
von dieser unterseitig gehaltener Platte.
Ein Leiterplattenprüfautomat 1 (Fig. 1 und 2) dient zum
Überprüfen unbestückter Leiterplatten 2. Während des Prüf
vorganges befindet sich die Leiterplatte 2 bei einem Kontakt
nadelfeld 3 und wird dabei an ihren Prüfpunkten von Kontakt
nadeln beaufschlagt. Während des Prüfvorganges wird die Leiter
platte durch eine Andrückvorrichtung 4 mittels eines rahmen
artigen Transportschlittens 5 gegen das Kontaktnadelfeld 3
angedrückt.
Fig. 2 läßt erkennen, daß der hier dargestellte Leiter
plattenprüfautomat 1 eine im wesentlichen durch ein Trans
portband 7 gebildete Transportvorrichtung 6 aufweist. Rück
seitig ist dem Prüfautomaten noch eine Sortiereinrichtung 8
für geprüfte Leiterplatten beigestellt. Bei diesem Prüfauto
mat werden zu prüfende Leiterplatten von vorne auf das Kon
taktnadelfeld 3 aufgelegt und anschließend überfährt der
durch einen Hubzylinder 9 angetriebene Transportschlitten 5
(vergl. Pfeil PF 1) die Leiterplatte 2 und drückt diese dann
gegen das Kontaktnadelfeld 3. Der obere, horizontale Abschluß
des Transportschlittens 5 bildet dabei eine Andruckplatte 10,
die innenseitig eine Saugplatte 11 trägt. Mit Hilfe dieser
Saugplatte 11 kann die Leiterplatte 2 nach dem Prüfvorgang
beim Abheben des Transportschlittens 5 (vergl. Pfeil PF 2
in Fig. 1) aufgenommen und zu dem rückseitig befindlichen
Transportband 7 gebracht werden. Die Leiterplatte 2 wird auf
diesem Transportband 7 abgelegt und der Sortiereinrichtung 8
zugeführt.
Erwähnt sei noch, daß die bei dem Kontaktnadelfeld befindlichen
Kontaktnadeln unterseitig mit einem Kontaktflächenfeld 34 in
Verbindung stehen, von dem aus Verbindungen zu einem Prüf
rechner führen. In Fig. 1 und 2 hat die dargestellte Leiter
platte eine etwa dem Kontaktnadelfeld 3 entsprechende Größe.
In der Praxis werden jedoch häufig Leiterplatten mit geringerer
Fläche geprüft, die somit nur einen Teil des Kontaktnadel
feldes abdecken. Die Lage relativ zu dem Kontaktnadelfeld 3
kann dabei unterschiedlich sein.
Beim Transportieren von Leiterplatten 2 durch eine Saugplatte
11 besteht eine besondere Problematik darin, daß solche Leiter
platten hinsichtlich ihrer Fläche, ihres Gewichtes und auch
bezüglich der Anzahl von darin befindlichen Löchern und Durch
brüchen sehr unterschiedlich ausgebildet sein kann. Trotzdem
soll ein sicheres Erfassen durch die Saugplatte 11 möglich sein,
wobei die notwendige Saugleistung möglichst gering sein
soll.
Der innere Aufbau der erfindungsgemäßen Saugplatte 11 ist
gut in den Fig. 3 bis 6 erkennbar. Die Saugplatte 11
ist hohl ausgebildet und weist einen inneren Saugraum 12
auf, der rückseitig von einer Abschlußplatte 13 und vor
derseitig durch eine eine Vielzahl von Saugöffnungen 14
aufweisenden Lochplatte 15 begrenzt ist. Der Saugraum 12
hat eine oder mehrere, vorzugsweise an der rückseitigen
Stirnseite der Saugplatte 11 befindliche Anschlußöffnungen
16 (vergl. Fig. 7) an die eine zu einer Vakuumpumpe 17
(vergl. Fig. 2) führende Schlauchleitung 18 angeschlossen
werden kann.
Für jede Saugöffnung 14 ist ein Ventilkörper 19 vorgesehen,
mittels dem die innere Mündung 20 der entsprechenden Saug
öffnung dicht verschließbar ist. Mit dem Ventilkörper 19
ist ein im Ausführungsbeispiel als Stift 21 ausgebildeter
Betätigungsvorsprung verbunden, der ausgehend von der der
Lochplatte 15 zugewandten Stirnseite 22 die Saugöffnung 14
frei durchgreift. Die Länge des Stiftes 21 ist so bemessen,
daß er in Schließstellung (vergl. Fig. 5) des Ventilkörpers
19 um dessen Betätigungsweg über die äußere Auflageseite 23
der Lochplatte 15 bzw. einer auf deren Außenseite befind
lichen Beschichtung 24 aus Zellgummi od. dgl. vorsteht.
Die Ventilkörper 19 sind zylinderförmig als Kolben ausge
bildet, die in koaxial zur Saugöffnung 14 angeordneten
Führungsbohrungen 25 in der Abschlußplatte 13 gelagert sind.
Die Führungsbohrungen 25 sind als Durchgangsbohrungen aus
gebildet. Die der Saugöffnung 14 abgewandte Stirnseite der
Ventilkörper 19 bildet eine mit der atmosphärischen Umgebung
in Verbindung stehende Druckfläche 26. Dadurch stellt sich
bei in dem Saugraum 12 herrschenden Unterdruck eine in Schließ
richtung (vergl. Pfeil PF 3 in Fig. 6) wirkende Differenzdruck
beaufschlagung ein. Man erhält somit eine Rückstellkraft, ohne
daß dazu spezielle Rückstellelemente wie Federn od. dgl. not
wendig wären.
In den Figuren ist gut erkennbar, daß der Außendurchmesser
der Ventilkörper etwas größer als der Durchmesser der Saug
öffnungen 14 ist. In Schließstellung liegt somit die Unter
seite des Ventilkörpers 19 in einem ringförmig die innere
Mündung 20 der Saugöffnung 14 umgrenzenden Bereich innen auf
der Lochplatte 15 auf. An der der Saugöffnung zugewandten
Stirnseite 22 der Ventilkörper ist eine Flachdichtung 27
aus Zell- oder Moosgummi vorgesehen, um eine gute Abdichtung
auch bei geringem Andruck zu erhalten. Die der Lochplatte 15
zugewandte Dichtfläche 22 der Ventilkörper 19 verläuft etwa
rechtwinklig zu deren Bewegungsrichtung. Es hat sich in
praktischen Versuchen herausgestellt, daß dadurch der nach
folgend näher beschriebene, auf die Ventilkörper 19 wirken
de Verlauf der Rückstellkraft in erwünschter Weise beein
flußt werden kann.
Durch die vorgesehene Konstruktion der Ventile erhält man
nämlich in Schließrichtung einen progressiven Verlauf der
Rückstellkraft. Dies rührt im wesentlichen daher, daß sich
die Druckverhältnisse im Bereich der inneren Mündung 20 bei
Verkleinerung des Durchlaßquerschnittes und damit Erhöhung
der Durchströmgeschwindigkeit, ändern. Es stellt sich hier
bei praktisch ein Schnappeffekt ein, wobei die Schließkraft,
ausgehend von der Offenstellung des Ventilkörpers, zunächst
allmählich und dann sehr schnell ansteigend nahe der Schließ
stellung zunimmt. In Versuchen hat es sich gezeigt, daß bei
einem Betätigungsweg des Ventilkörpers 19 von insgesamt 2 mm,
nach einem Öffnungshub, ausgehend von der Schließstellung
von etwa 0,5 mm nur noch eine geringe Rückstellkraft vorhanden
ist. Dadurch ergibt sich in erwünschter Weise in Offenstellung
des Ventiles nur eine sehr geringe, über die Stifte 21 auf
die Leiterplatte 2 wirkende Abstoßkraft. Andererseits ist
aber die Rückstellkraft im Ausführungsbeispiel auch schwer
kraftunterstützt, noch so groß, daß die Ventilkörper 19 ohne
anliegende Leiterplatte 2 sicher schließen und durch die in
Schließrichtung zunehmende Verstellkraft in Schließstellung
dann mit vergleichsweise hoher Andruckskraft für eine gute
Abdichtung gehalten sind.
Wie gut in Fig. 1 erkennbar, befindet sich die Saugplatte 11
als Zwischenlageplatte innerhalb der Andrückvorrichtung 4.
Sie liegt mit ihrer Oberseite flächig an der Andruckplatte
10 bzw. einer noch dazwischen angeordneten Befestigungs
platte 28 an. Für einen Zugang der atmosphärischen Umgebung
zu den Druckflächen 26 der Ventilkörper 19 sind deshalb im
Bereich der Führungsbohrungen 25 für die Ventilkörper 19
als Luftkanäle dienende Nuten 29 der Außenseite der Ab
schlußplatte 13 vorgesehen. Diese Luftkanäle können direkt
mit der atmosphärischen Umgebung in Verbindung stehen, wo
bei durch Variation des Saugdruckes eine genaue Anpassung
an die gewünschten Saug-Haltekräfte möglich ist. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, daß die zu den äußeren Druck
flächen 26 der Ventilkörper 19 führenden Außenluftkanäle 29
über einstellbare Drosselöffnungen 30 geführt sind und mit
der Außenluft in Verbindung stehen. In Fig. 5 sind solche
Drosselöffnungen 30 angedeutet. Dabei ist die in Reihe von
Saugöffnungen 14 verlaufende Nut 29 jeweils stirnseitig
durch Wände 31 begrenzt, wobei dann in einer oder beiden
Wänden die Drosselöffnungen 13 vorgesehen sind.
In einer praktischen Ausführungsform wurden bei einer Saug
platte 11 mit einer Länge von etwa 60 cm und einer Breite von
etwa 45 cm etwa 100 Saugöffnungen 14 vorgesehen. In Versuchen
hat es sich gezeigt, daß man mit dieser vergleichsweise ge
ringen Anzahl von Saugöffnungen 14 für die in der Praxis vor
kommenden Ausführungsformen von Leiterplatten 2 auskommt. Da
bei wurden Ventilkörper mit einem Außendurchmesser von etwa
10 mm und Saugöffnungen mit einem Durchmesser von etwa 8 mm
vorgesehen. Der Durchmesser des Stiftes 21 ist so bemessen,
daß er einerseits den wirksamen Querschnitt der Saugöffnungen
14 möglichst wenig reduziert, andererseits aber auch eine ge
nügende Stabilität aufweist. Bei den vorstehenden Maßangaben
kann der Stift 21 einen Durchmesser von etwa 3 mm haben. Bei
Verwendung der Saugplatte 11 für Leiterplatten 2 besteht zu
mindest der Stift 21 aus Isolierwerkstoff um ein elektrisch
leitendes Überbrücken von Leiterbahnen oder Prüfpunkten der
Leiterplatte 2 zu vermeiden. Insbesondere ist hierbei der
Ventilkörper 19 mit zugehörigem Stift 21 einstückig aus Kunst
stoff, z.B. Polyvinylchlorid gefertigt. Die vergleichsweise
geringe Anzahl von Ventilen pro Flächeneinheit und auch deren
noch eine gute Bearbeitung zulassende Abmessungen vereinfacht
insgesamt die Herstellung der erfindungsgemäßen Saugplatte.
Um die beim Andrücken der Leiterplatte 2 gegen das Kontakt
nadelfeld 3 auftretenden Andruckkräfte übertragen zu können,
sind im Saugraum 12 der Saugplatte 11 Abstützungen 32 vorge
sehen, die insbesondere in den Fig. 3 und 4 erkennbar sind.
Diese Abstützungen können plattenförmig oder stegförmig aus
gebildet sein. Auch besteht die Möglichkeit, daß die Loch
platte 15 oder die Abschlußplatte 13 zur Bildung eines Saug
raumes im Bereich der Saugöffnungen 14 mit entsprechenden
Ausnehmungen versehen sind, die untereinander und mit der
Anschlußöffnung 16 verbunden sind.
Die Abschlußplatte 13 ist außenseitig mit der Befestigungs
platte 28 verbunden, die ihrerseits, wie in Fig. 7 erkennbar,
Profilschienen 33 zum Verbinden mit der Andrückplatte 10 des
Transportschlittens 5 aufweist. Die Befestigungsplatte 28
bildet im Bereich der Führungsbohrungen 25 noch einen rück
seitigen Anschlag für die Ventilkörper 19. Dieser Anschlag
ist jedoch während des Normalbetriebes nicht wirksam, da
die Offenstellung durch die Anlage des Stiftes 21 an der
Leiterplatte 2 bestimmt ist. Insbesondere verhindert dieser
rückseitige Anschlag ein Herausfallen der Ventilkörper 19
bei der Handhabung oder Montage der Saugplatte 11 oder aber
bei umgekehrter Einbaulage und dann ohne Vakuumbeaufschlagung.
Die Druckfläche 26 ist schräg ausgebildet um Hafteffekte an
der Befestigungsplatte 28 zu vermeiden.
Die über den Schlauch 18 angeschlossene Vakuumpumpe 17 ist
im Ausführungsbeispiel innerhalb der Sortiereinrichtung 8
eingebaut. Sie kann jedoch bei Leiterplattenprüfautomaten
ohne zugeordnete Sortiereinrichtung 8 auch innerhalb des Auto
maten untergebracht sein.
Die erfindungsgemäße Saugplatte 1 hat insbesondere in Ver
bindung mit einem Leiterplattenprüfautomaten kurz zusammen
gefaßt folgende Vorteile.
- - universelle Einsetzbarkeit für verschiedene Leiter plattengrößen
- - keine manuelle Umstellung erforderlich, da ein selbst tätiges Abtasten der Lage und Größe einer Leiterplatte beim Aufnehmen durch die Saugplatte erfolgt.
- - Einfache Herstellbarkeit, da keine Rückstellelemente wie Federn od.dgl. erforderlich sind, so daß auch die Saugleistung vergleichsweise klein gehalten werden kann, da solche Zusatzkräfte nicht mitüberwunden werden müssen.
- - Praktisch keine Abstoß-Kraftbeaufschlagung der angesaugten Leiterplatte bei trotzdem gutem Dichtdruck bei geschlossenem Ventil.
- - Hohe Betriebssicherheit, da nur wenige Funktionsteile not wendig sind.
Alle in der Beschreibung den Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in be
liebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (19)
1. Haltevorrichtung insbesondere für Leiterplatten, die
bei einem Leiterplattenprüfautomaten transportiert
werden, wobei die Haltevorrichtung eine hohle Saug
platte mit einem Inneren, an eine Vakuumpumpe ange
schlossenen Saugraum aufweist, der rückseitig von einer
Abschlußplatte und vorderseitig durch eine eine Viel
zahl von Saugöffnungen aufweisende Lochplatte begrenzt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
für jede Saugöffnung (14) ein an deren innere Mündung
(20) dicht anlegbarer, sie verschließender Ventilkörper
(19) vorgesehen ist, der eine mit der atmosphärischen
Umgebung in Verbindung stehende der Saugöffnung (14) ab
gewandten Druckfläche (26) aufweist, und daß der Ventil
körper (19) mit einem durch die zu haltende Leiterplatte
in Öffnungsrichtung beaufschlagbaren Betätigungsvor
sprung (21) verbunden ist.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilkörper (19) als Betätigungsvorsprung an
ihren der Lochplatte (15) zugewandten Stirnseite (22) je
weils einen die Saugöffnung (14) frei durchgreifenden,
vorzugsweise zentral angeordneten und einen ringförmigen
Durchlaß freilassenden Stift (21) aufweist, der in
Schließstellung des Ventilkörpers (19) um dessen Be
tätigungsweg über die äußere Auflageseite (23) der Loch
platte od. dgl. übersteht.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilkörper (19) eine stirnseitige
Dichtfläche aufweist, und insbesondere in dem dieser
Dichtfläche abgewandten Bereich als Kolben ausgebildet
ist.
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (19) im wesentlichen
zylinderförmig ausgebildet ist.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschlußplatte (13) Führ
ungen (25) für die Ventilkörper (19) aufweist, die vor
zugsweise koaxial zu dem jeweils in der Lochplatte (15)
gegenüberliegenden Saugöffnungen (14) angeordnet sind.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen für die Ventilkörper (19) in der Ab
schlußplatte (13) als Durchgangsbohrungen ausgebildet
sind, in denen die Ventilkörper weitgehend dicht geführt
sind, und daß der Durchmesser der Bohrungen bzw. des
Ventilkörpers (19) größer ist als der der Saugöffnung
(14).
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Außenseite der Lochplatte
(15) mit einer Beschichtung (24) aus elastisch nach
giebigem Material, vorzugsweise aus Zellgummi od. dgl.
versehen ist.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß an der der Saugöffnung (14)
zugewandten Stirnseite (22) der Ventilkörper (19) eine
Dichtung, insbesondere eine Flachdichtung (27) vorzugs
weise aus Zell- oder Moosgummi vorgesehen ist.
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die der Lochplatte (15) zu
gewandte Dichtfläche des Ventilkörpers etwa rechtwinklig
zu dessen Bewegungsrichtung verläuft.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Querschnitte einer
seits des Ventilkörpers (19) im Dichtbereich und anderer
seits der Saugöffnung (14) etwa wie 1,5 : 1 verhalten.
11. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Abschlußplatte
und der Lochplatte (15) in den Bereichen zwischen den
Saugöffnungen (14) Stützen (32), z.B. Stege od. dgl.
vorgesehen sind, die gegebenenfalls mit der Lochplatte
(15) oder der Abschlußplatte (13) verbunden sind.
12. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschlußplatte (13) außen
seitig im Bereich der Führungsbohrungen (25) für die
Ventilkörper (19) mit der atmosphärischen Umgebung in
Verbindung stehende Nuten (29) oder dgl. Luftkanäle auf
weist.
13. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß zu den äußeren Druckflächen
(26) der Ventilkörper (19) führende Außenluftkanäle (29)
über vorzugsweise einstellbare Drosselöffnungen (30) mit
der atmosphärischen Umgebung in Verbindung stehen.
14. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschlußplatte (13) außen
mit einer Halteplatte (28) verbunden ist, die Verbindungs
mittel, insbesondere Profilschienen (33) zum Einschieben
in Gegenausformungen einer Andrückvorrichtung eines Leiter
prüfautomaten aufweist.
15. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (19) einen
Außendurchmesser von etwa 10 mm und die Saugöffnung
einen Durchmesser von etwa 8 mm hat, daß der Arbeits
hub des Ventilkörpers etwa 2 mm und der Durchmesser
des Betätigungsstiftes etwa 1 mm bis 4 mm vorzugsweise
etwa 3 mm beträgt.
16. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß für die Ventilkörper (19)
rückseitig ein vorzugsweise durch die Halteplatte (28)
gebildeter Anschlag vorgesehen ist, der in Betriebs-
Offenstellung des Ventilkörpers (19) einen Abstand
zu diesem aufweist.
17. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die sich in Anschlagstellung
berührenden Flächen des Ventilkörpers (19) und des An
schlages schräg bzw. gekrümmt zueinander ausgebildet
sind.
18. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Saugplatte (11) pro dm2
etwa 2 bis 10 vorzugsweise etwa 5 Saugöffnungen (14)
und dgl. aufweist.
19. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (19) mit Be
tätigungsvorsprung (21) einstückig ausgebildet ist und
vorzugsweise aus Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863602078 DE3602078A1 (de) | 1986-01-24 | 1986-01-24 | Haltevorrichtung insbesondere fuer leiterplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863602078 DE3602078A1 (de) | 1986-01-24 | 1986-01-24 | Haltevorrichtung insbesondere fuer leiterplatten |
Publications (2)
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ID=6292521
Family Applications (1)
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DE3602078C2 (de) | 1990-04-19 |
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