DE3600813A1 - Schweissverfahren zum verbinden eines sphaeroguss-bauteiles mit einem stahl-bauteil - Google Patents
Schweissverfahren zum verbinden eines sphaeroguss-bauteiles mit einem stahl-bauteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schweißverfahren zum Verbinden eines
ersten Bauteiles aus ferritischem Sphäroguß mit einem zweiten
Bauteil aus Stahl, insbesondere zum Vorschuhen von Armaturengehäusen,
mit abschmelzender Elektrode.
Gußeisenarmaturen werden üblicherweise mit Flanschverbindungen
ausgeführt, die einem korrosiven Angriff nur einen geringen
Widerstand entgegensetzen. Es ist auch bereits versucht worden,
Gußeisenarmaturen mit Vorsteckstahlrohr zu fertigen. Die Verbindung
von Stahlrohr und Gußarmatur erfolgte hierbei über eine
Kehlnaht, so daß im Rohrinneren ein Spalt zwischen den beiden
Werkstoffen bestehen blieb. Dieser Spalt bildet ebenfalls einen
korrosiven Angriffspunkt.
Die Verbindungen wurden überdies mit Nickelbasiszusatzwerkstoffen
hergestellt. Durch die unterschiedlichen Potentiale zwischen
Stahlrohr, Gußarmatur und Nickelzusatzwerkstoff besteht die Gefahr
der Lokalelementbildung und damit eines erhöhten Korrosionsangriffes.
Ferner wurde festgestellt, daß sich in der Schmelzlinie
Nickelmartensit ausbildet, der sich erst nach mehrstündiger
Glühung bei 900°C auflöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs erläuterte
Verfahren so weiter zu entwickeln, daß die Guß-Stahlverbindungen
in der Gießerei unter Vermeidung der den vorbekannten Verfahren
anhaftenden Nachteilen durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als
Zusatzwerkstoff eine Stahldrahtelektrode verwendet wird, deren
Verschweißung mit Argon, CO2 oder einem Zwei- oder Dreikomponentenmischgas
aus Argon, CO2 und O2 im Impulsbetrieb bei einer
Pulsfrequenz von 50-150 Hz erfolgt, wobei die Verbindung in
Form einer V- oder einer HV-Naht bei Minimierung der durch den
Schweißprozeß eingebrachten Wärmemenge ausgeführt werden.
Dabei führt es zu besonderen Vorteilen, wenn nickelfreier Stahldraht
verwendet wird. Dieser Stahldraht kann einen Durchmesser
von 0,8 bis 1,2 mm aufweisen und wird bei einer Schweißstromstärke
von vorzugsweise 140-280 A verwendet. Dabei sollten die
mechanisch-technologischen Eigenschaften des verwendeten Stahldrahtes
zumindest die Werte der beiden Grundwerkstoffe der Bauteile
erreichen.
Zum Verschweißen von Armaturengehäusen aus GGG-35.5 oder GGG-40.3
mit geeigneten Stahlrohrabschnitten können die vollmechanisierten
Lichtbogenschweißverfahren Wolfram-Inertgasschweißen und Plasma-
Schweißen mit Kalt- oder Heißdrahtzusatz, Metall-Inertgas- und
Metall-Aktivgasschweißen verwendet werden. Für rotationssymmetrische
Teile erfolgt die Mechanisierung der Verfahren durch Verwendung
einer geeigneten Dreheinrichtung, die es gestattet, beide
Seiten des Armaturengehäuses gleichzeitig zu verschweißen. Je
nach Schweißeignung der verwendeten Stahlrohrqualität ist eine
Vorwärmung der Bauteile vorzusehen.
Dem erfindungsgemäßen Schweißprozeß wird üblicherweise eine
ferritisierende Glühung nachgeschaltet, durch die der Zementit
in der Wärmeeinflußzone auf der Gußseite zerfällt und auf der
Stahlseite noch keine Grobkornbildung auftritt.
Das verwendete Sphärogußbasiseisen sollte von hoher technischer
Reinheit sein, da Begleit- und Spurenelemente die Schweißeignung
begrenzen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Versprödung
der Schweißverbindung durch Martensit und durch
Ledeburit vermieden. Das nickelfreie Schweißgut verhindert die
Bildung von Nickelmartensit und ist kostengünstiger als der
nickelhaltige Zusatzwerkstoff. Da aber der Stahldraht eine geringere
Duktilität als der Nickelbasiszusatz aufweist, muß durch
eine schweißtechnische Prozeßoptimierung die wärmebeeinflußte
Zone minimiert werden.
Die Schweißgeschwindigkeit beträgt vorzugsweise 15 bis 35 cm/min,
wobei während des mechanisierten Schweißvorganges sowohl eine
Brenner- als auch eine Werkstückbewegung vorgesehen sind.
Die eingesetzte Schutzgasmenge beträgt vorzugsweise 8-20 l/min,
wobei ein Brenneranstellwinkel von 10 bis 90° einzuhalten ist.
Die Wurzel wird bei genauer Nahtvorbereitung ohne, sonst aber
mit geeigneter Badsicherung verschweißt. Wurzelschweißungen können
mit Ausschleifen der Ansatzstellen oder mit einem geeigneten
Stromprogramm ausgeführt werden.
Durch Abdichten des Armaturengehäuses und Einleiten von Schutzgas
(Argon) kann ein Wurzelschutz erzielt werden. Hierbei muß die
Brennerposition "Stechend" eingehalten werden.
Das erfindungsgemäße Schweißverfahren kann auch mit nicht-abschmelzender
Elektrode durchgeführt werden. Hierbei ist erfindungsgemäß
vorzusehen, daß als Zusatzwerkstoff ein Stahldraht
kalt oder warm zugegeben und die Schweißungen im Plasma-Verfahren
ausgeführt werden, wobei die Wurzel ohne Zusatzwerkstoffzugabe
in Stichlochtechnik mit Badsicherung verschweißt wird.
Die Schweißstromstärken betragen hier 80 bis 250 A und die
Schutzgasmenge 15 bis 25 l Argon/min. Als Plasmagas kann Argon
mit einem Zusatz von 5,4% Wasserstoff verwendet werden. Die
Menge beträgt 8 bis 10 l/min.
Erfindungsgemäß kann die Wurzelschweißung nach dem Wolfram-
Inertgas- oder dem Plasma-Schweißverfahren vorgenommen werden,
während die Füllagen mit dem Metall-Aktivgas-Schweißverfahren
gelegt und in beiden Verfahren Stahldraht verwendet werden.
Diese Verfahren werden dann vorgesehen, wenn Armaturengehäuse
in solchen Anlagen eingesetzt werden, in denen Metall-Aktivgasgeschweißte
Wurzellagen nicht erlaubt sind wie z. B. in Kernkraftwerken.
Claims (12)
1. Schweißverfahren zum Verbinden eines ersten Bauteiles aus
ferritischem Sphäroguß mit einem zweiten Bauteil aus Stahl,
insbesondere zum Vorschuhen von Armaturengehäusen, mit abschmelzender
Elektrode, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zusatzwerkstoff eine Stahldrahtelektrode
verwendet wird, deren Verschweißung mit Argon,
CO2 oder einem Zwei- oder Dreikomponentenmischgas aus
Argon, CO2 und O2 im Impulsbetrieb bei einer Pulsfrequenz
von 50 - 150 Hz erfolgt, wobei die Verbindungen in Form
einer V- oder einer HV-Naht bei Minimierung der durch den
Schweißprozeß eingebrachten Wärmemenge ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines nickelfreien Stahldrahtes.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stahldraht mit einem Durchmesser von 0,8-1,2 mm
bei einer Schweißstromstärke von 140-280 A verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanisch-technologischen Eigenschaften des verwendeten
Stahldrahtes zumindest die Werte der beiden Grundwerkstoffe
der Bauteile erreichen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekenzeichnet, daß die Schweißgeschwindigkeit 15-35 cm/min
beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingesetzte Schutzgasmenge
8-20 l/min beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines Wurzelschutzes
Schutzgas in das abgedichtete Armaturengehäuse eingeleitet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wurzel mit Badsicherung verschweißt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine nachgeschaltete ferritisierende Glühung,
durch die der Zementit in der Wärmeeinflußzone auf der Gußseite
zerfällt und auf der Stahlseite noch keine Grobkornbildung
auftritt.
10. Schweißverfahren zum Verbinden eines ersten Bauteiles aus
ferritischem Sphäroguß mit einem zweiten Bauteil aus Stahl,
insbesondere zum Vorschuhen von Armaturengehäusen mit
nicht-abschmelzender Elektrode, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zusatzwerkstoff ein Stahldraht kalt oder
warm zugegeben und die Schweißungen im Plasma-Verfahren ausgeführt
werden, wobei die Wurzel ohne Zusatzwerkstoffzugabe
in Stichlochtechnik mit Badsicherung verschweißt wird.
11. Schweißverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Plasmagas Argon mit einem Zusatz von 5,4% Wasserstoff
verwendet wird.
12. Schweißverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wurzelschweißung nach dem
Wolfram-Inertgas- oder dem Plasma-Schweißverfahren vorgenommen
wird, während die Füllagen mit dem Metall-Aktivgas-
Schweißverfahren gelegt und in beiden Verfahren Stahldraht
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600813 DE3600813A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Schweissverfahren zum verbinden eines sphaeroguss-bauteiles mit einem stahl-bauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600813 DE3600813A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Schweissverfahren zum verbinden eines sphaeroguss-bauteiles mit einem stahl-bauteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3600813A1 true DE3600813A1 (de) | 1987-07-16 |
DE3600813C2 DE3600813C2 (de) | 1991-04-25 |
Family
ID=6291796
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863600813 Granted DE3600813A1 (de) | 1986-01-14 | 1986-01-14 | Schweissverfahren zum verbinden eines sphaeroguss-bauteiles mit einem stahl-bauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3600813A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1428605A1 (de) * | 2002-12-13 | 2004-06-16 | MESSER GRIESHEIM GmbH | Verfahren und Schutzgasgemisch zum Schweissen von Gusseisenwerkstoffen |
WO2004058441A2 (de) * | 2002-12-20 | 2004-07-15 | Linde Aktiengesellschaft | VERFAHREN ZUM LICHTBOGENSCHWEIβEN VON DUKTILEM GUSSEISEN |
CN104384756A (zh) * | 2014-09-11 | 2015-03-04 | 湖南安化湘安钨业有限责任公司 | 一种改善普通碳钢焊条焊接性能的方法 |
-
1986
- 1986-01-14 DE DE19863600813 patent/DE3600813A1/de active Granted
Non-Patent Citations (7)
Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3600813C2 (de) | 1991-04-25 |
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