DE3586354T2

DE3586354T2 - Polyolefinfolie fuer mit wasserdampf sterilisierbare flexible beutel.

Info

Publication number: DE3586354T2
Application number: DE8585904588T
Authority: DE
Inventors: Jean Kersten; Leon Lecomte
Original assignee: Baxter International Inc
Current assignee: Baxter International Inc
Priority date: 1984-09-28
Filing date: 1985-09-26
Publication date: 1993-01-28
Anticipated expiration: 2005-09-27
Also published as: CA1295449C; EP0197054B1; WO1986002044A1; EP0197054A1; DE3586354D1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter mit einer inneren und einer äußeren Oberfläche, wobei der Behälter aus einer mindestens zwei Polyolefinschichten umfassenden Folienstruktur hergestellt ist.
Biegeweiche zusammenfaltbare Flüssigkeitsbehälter werden im industriellen medizinischen Bereich für Lösungen zur parenteralen Verabreichung und dergleichen verwendet. Im typischen Fall bestehen diese Behälter aus einem die Flüssigkeit enthaltenden Korpus, der von heißversiegelten Wandungen umschlossen ist. Da diese Behälter zur Aufnahme von Flüssigkeiten verwendet werden, die den Patienten intravenös verabreicht werden, müssen diese Behälter im wesentlichen durchsichtig, biegeweich, im wesentlichen frei von extrahierbaren Bestandteilen sein, und sie müssen sterilisiert werden können.
Als Behälter für parenteral zu verabreichende Lösungen wurden bereits verschiedene Materialien und Strukturen verwendet. Zu den bisher eingesetzten Stoffen gehören Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Poly(ethylenmethylacrylat) und andere Kopolymere.
In der BE-PS -A-662 854 werden Mehrschichtenfolien aus Polyethylen niedriger Dichte (hoher Druck) und Polyethylen hoher Dichte (niedriger Druck) beschrieben. Gemäß dieser Veröffentlichung haben Folien, die durch Schichtung einer Polyethylenschicht niedriger Dichte und einer Polyethylenschicht hoher Dichte hergestellt sind, viele Nachteile, unter anderem Verformung, beispielsweise beim Schweißen, infolge unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten.
Somit wären solche Folien nicht zur Herstellung von biegeweichen und mit Dampf sterilisierbaren Behältern geeignet.
Um die Nachteile der unter Schichtung eines Polyethylens niedriger Dichte und eines Polyethylens hoher Dichte gebildeten Folien zu vermeiden, schlägt die BE-PS A-662 854 die Herstellung von Folien mit zwei Außenschichten aus Polyethylen niedriger Dichte und einer Innenschicht aus Polyethylen hoher Dichte vor.
Die US-PS A-4,022,646 bezieht sich auf ein Verfahren zur Ko- Orientierung eines Schichtstoffs bestehend aus zwei Ethylen- Polymerfolien, wobei das Polymer der ersten Folie einen höheren Schmelzpunkt (höhere Dichte) als das Polymer der zweiten Folie aufweist.
Die Aufbringung einer Polymerfolie aus Ethylen niedriger Dichte auf die Polymerfolie hoher Dichte ist zur Heißversiegelung der ausgerichteten Folie und zur Erzielung von Erzeugnissen mit akzeptablen Eigenschaften erforderlich.
Die Lehre der US-PS A-4,022,646 steht in direktem Gegensatz zur Erfindung, und zwar sieht sie vor, daß die Folienschicht mit dem Polymer mit der höchsten Dichte auch die dickste Schicht sein muß.
Bei den Folien nach dem Stand der Technik liegt unter anderem das Problem vor, daß es in den Fällen, in denen diese Behälter mit Dampf zu sterilisieren sind, notwendig ist, daß die äußere Folienschicht einen ausreichend hohen Erweichungspunkt hat, damit sie sich nicht während des Sterilisierens wesentlich verformt. Nach dem Stand der Technik führte die Schaffung einer dampfsterilisierbaren Außenschicht gewöhnlich zu Einbußen bei einer anderen erwünschten Eigenschaft. Um beispielsweise bei Verwendung eines Polyolefins den gewünschten Wärmewiderstand zu erzielen, wurde die Dicke des Polyolefins so stark erhöht, daß das klare Aussehen dadurch beeinträchtigt wurde.
Es wurde außerdem festgestellt, daß mechanische Eigenschaften wie die Schlagfestigkeit umso weniger stark ausgeprägt sind, je höher der Erweichungspunkt der Polyolefinstruktur steigt. Wird somit eine Polyolefinstruktur mit höherem Erweichungspunkt verwendet, so muß auch die Strukturdicke des Polyolefins erhöht werden. Diese Zunahme der Dicke führt zu schlechten optischen Eigenschaften und zu fehlender Flexibilität, was wiederum zu einer Vergrößerung des Behälters führt. Da der biegeweiche Behälter außerdem durch die miteinander warmverschweißten Innenflächen der Polyolefinfolie gebildet wird, verlängert sich infolge einer Zunahme der Dicke und/oder der Erweichungstemperatur auch die zur Herstellung dieser Schweißnähte erforderliche Zeit. Dies wiederum verlängert die Dauer der Taktzeiten in der Produktion, die zur Herstellung des biegeweichen Behälters erforderlich sind, was somit einem weniger wirtschaftlichen biegeweichen Behälter führt.
Ein weiteres Beispiel einer Folienstruktur, die nicht völlig befriedigende Ergebnisse erbrachte, ist eine Polyethylen-Folienstruktur. Da bei Polyethylen eine Neigung zur Verformung gegeben ist, wurde bei Folien, die aus Polyethylen bestehen, bei niedrigeren Temperaturen sterilisiert. Wird bei niedrigeren Temperaturen sterilisiert, so verlängert sich die Gesamtdauer der Taktzeiten zur Herstellung von biegeweichen Behältern aus Polyethylen. Dies führt zu einem weniger wirtschaftlichen Produktionstakt und somit zu einem teureren Behälter.
Somit besteht Bedarf an einer neuen Polyolefin-Folienstruktur zur Schaffung von dampfsterilisierbaren biegeweichen Behältern, mit der sich die aus der Technik bekannten Probleme lösen lassen.
Die Erfindung bezieht sich nun auf einen Behälter mit einen Innen- und Außenfläche, der aus einer aus mindestens zwei Polyolefinschichten aufgebauten Folienstruktur hergestellt wird. Bei der Folienstruktur handelt es sich um eine ko-extrudierte Folienstruktur, die folgendes umfaßt:
eine aus einem Polyethylen hoher Dichte bestehende Polyolefinschicht, die die Außenseite bilden soll, wobei das Polyethylen hoher Dichte eine Dichte zwischen 0,935 und 0,965 g/cm³ aufweist;
eine aus einem Polyethylen mittlerer Dichte bestehende Polyolefinschicht, die die Innenseite bilden soll, wobei das Polyethylen mittlerer Dichte eine Dichte zwischen 0,917 und 0,930 g/cm³ aufweist;
wobei die Erweichungstemperatur der Schicht aus Polyethylen hoher Dichte höher ist als die Erweichungstemperatur der Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte, und die Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte eine größere Dicke besitzt als die Schicht aus Polyethylen hoher Dichte,
so daß der Behälter im wesentlichen transparent, flexibel, im wesentlichen frei von extrahierbaren Bestandteilen und bei etwa 121ºC ohne Zerstörung sterilisierbar ist.
Somit bietet die Erfindung den Vorteil, daß sie eine Polyolefinfolie definiert, die sich mit Dampf sterilisieren läßt und dennoch einen biegeweichen Behälter mit ausreichend klarem Aussehen und mit genügender Festigkeit vorsieht, der sich an seinen Innenkanten durch Heißversiegeln zusammenschweißen läßt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie ein Verfahren zur Bildung einer Folienstruktur vorsieht, bei der die Anzahl der Gelbruchfehler, die während des Extrudierens entstehen, wesentlich verringert wird.
Weitere Merkmale und Vorteil ergeben sich aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele sowie aus der Zeichnung.
Figur 1 zeigt eine graphische Darstellung der Dichte der Folie in Abhängigkeit vom Erweichungspunkt der Folie.
Figur 2 zeigt eine graphische Darstellung der Dichte der Folie in Abhängigkeit von der Schlagfestigkeit der Folie.
Figur 3 ist ein schematischer Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäpen Folie.
Figur 4 ist ein Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Folie.
Figur 5 zeigt einen aus der erfindungsgemäßen Folie aufgebauten Behälter.
Die erfindungsgemäßen Behälter besitzen eine Folienstruktur, die zur Herstellung von dampfsterilisierbaren biegeweichen Behältern verwendet wird, welche eine Flüssigkeit aufnehmen können, die unter sterilen Bedingungen gehalten werden und zu der der Zugang ebenfalls steril sein muß. Diese Behälter bestehen im typischen Fall aus einem von warmversiegelten Wandungen umschlossenen Korpus zur Flüssigkeitsaufnahme. Ein Beispiel für einen solchen Behälter ist der VIAFLEX-Behälter für parenteral zu verabreichende Lösungen, der von Travenol Laboratories, Inc. in Deerfield, Illinois vertrieben wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Behälters werden zur Herstellung der Folienstruktur zwei miteinander verklebte Polyethylenschichten eingesetzt.
Die Struktur des gewünschten Polyethylens baut auf drei Überlegungen auf: die Dichte des Polyethylens; der Erweichungspunkt des Polyethylens, und die relative Dicke der Polyethylenschicht. Da die erste Schicht des Polyethylens als Außenschicht des Beutels dienen soll, muß diese Schicht mit Dampf sterilisiert werden können, ohne daß sie sich wesentlich verzieht oder schmilzt. Da die zweite Schicht außerdem als Innenschicht des Beutels vorgesehen ist und damit mit einer entsprechenden Schicht verschweißt werden muß, spielt es eine große Rolle, daß diese Schicht leicht schmelzen und dadurch warmversiegelt werden kann.
Es wurde festgestellt, daß der Wahl der Folienstruktur eine Funktion der Dichte des Polyethylens in Abhängigkeit von dessen Schmelzpunkt zugrunde liegen sollte. Figur 1 veranschaulicht eine graphische Darstellung, bei der diese Parameter berücksichtigt werden. Es hat sich gezeigt, man daß bei Auftragung dieser Parameter ein "Fenster" 10 erhält, wie es in Figur 1 dargestellt ist. Genau in dieses Fenster fallen die bevorzugten Folienstrukturen. Mit "X" sind Polyethylen-Ko-Monomere mit Butylen angegeben, während "0" sich auf Polyethylen-Ko-Monomere mit Oktylen bezieht.
Figur 2 zeigt eine graphische Darstellung der Dichte der Polyethylenfolie in Abhängigkeit von ihrer Schlagfestigkeit. Gemäß der Darstellung ist die Schlagfestigkeit der Folie auf die Dichte der Folie bezogen. Die Dichte einer 150 um dicken unsterilisierten Polyethylenfolie wurde geprüft; die Schlagfestigkeit wird dabei in Joules gemessen. Durch Fallenlassen des aus der Polyethylenfolie hergestellten und gefüllten Behälters wurde die Schlagfestigkeit bestimmt. Mit (B) ist eine Schlauchfolie aus Polyethylen bezeichnet, während sich (C) auf eine gegossene Polyethylenfolie bezieht.
Im folgenden wird ein Beispiel für eine zweischichtige Polyethylenstruktur beschrieben, die erwiesenermaßen bei Einsatz als Folie zur Bildung eines biegeweichen Behälters gute Ergebnisse erbringt. Gemäß der Darstellung in Figur 3 umfaßt die Folie 11 eine erste Schicht 12, die aus einem Polyethylen hoher Dichte aufgebaut ist. Im Zusammenhang mit dieser Beschreibung soll dabei "hohe Dichte" bedeuten, daß die Strukturdichte zwischen 0,935 und 0,965 g/cm³ liegt. Die zweite Schicht 14 ist auf die erste Schicht aufgeklebt und aus einem Polyethylen mittlerer Dichte aufgebaut. Im Zusammenhang mit dieser Beschreibung soll dabei "mittlere Dichte" bedeuten, daß die Strukturdichte zwischen 0,917 und 0,930 g/cm³ liegt. Vorzugsweise beträgt die Dichte der ersten Polyethylenschicht 0,95 bis 0,96 g/cm³. Bei einem besonders bevorzugten Beispiel liegt die Dichte der ersten Polyethylenschicht bei etwa 0,952 g/cm³, während die Dichte der zweiten Polyethylenschicht bei etwa 0,928 g/cm³ liegt. Die Folie gemäß Figur 3 kann nach einem herkömmlichen Ko-Extrusionsverfahren hergestellt werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem geradkettigen Polyethylen mittlerer Dichte zur Herstellung der erfindungsgemäßen Folie um ein Polyethylen-Kopolymeres. Vorzugsweise enthält das geradkettige Polyethylen mittlerer Dichte 2 bis 5 Gew.& Butylen bzw. 2 bis 5 Gew.% Oktylen als Kopolymeres. Wegen seiner größeren Schlagfestigkeit wird Polyethylen mit 3 Gew.% Oktylen bevorzugt. Bei dem zum Aufbau der erfindungsgemäßen Folie eingesetzten Polyethylen handelt es sich vorzugsweise um gegossenes Polyethylen.
Zur Bildung einer Folie, die sich zur Herstellung eines dampfsterilisierbaren biegeweichen Behälters eignet, besitzt die erste Polyethylenschicht 12 vorzugsweise einen Erweichungspunkt (nach Vicat) zwischen etwa 110ºC und 130ºC. Vorzugsweise liegt der Erweichungspunkt (nach Vicat) der zweiten Polyethylenschicht zwischen rund 100ºC und 120ºC. Die sich dabei ergebende Mehrschichtenstruktur liefert eine Folie, die gegenüber einer einschichtigen Polyolefinfolie die folgenden Vorteile besitzt: eine viel höhere Schlagfestigkeit als Einschichten-Folien mit insgesamt höherer Dichte; bessere optische Kennwerte als bei Einschichten-Folien mit ingesamt höherer Dichte; bessere Oberflächeneigenschaften als bei Einschichten-Folien mit insgesamt höherer Dichte; bessere Wärmebeständigkeit als Einschichten-Folien mit insgesamt höherer Dichte; sowie eine stärkere Schweißnahtfestigkeit als bei Einschichten-Folien mit insgesamt höherer Dichte. Darüberhinaus läßt sich der aus den bevorzugten erfindungsgemäßen Folien aufgebaute biegeweiche Behälter mit Dampf bei einer Temperatur von bis zu etwa 121 ºC sterilisieren, ohne daß es zu erheblichem Schmelzen oder zum Verziehen kommt.
Vorzugsweise beträgt die Dicke der ersten Polyethylenschicht 12 20 bis 25 um. Die Dicke der zweiten Polyethylenschicht 14 beträgt vorzugsweise 110 bis 135 um. Daraus ergibt sich ein Folienaufbau, bei dem die Eigenschaften entsprechend ausgeglichen sind, um die vorgenannten Vorzüge zu erzielen.
Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel, das in Figur 4 dargestellt ist, umfaßt die erfindungsgemäpe Folienstruktur 20 drei Polyethylenschichten. Die erste Polyethylenschicht 22 besitzt eine größere Dichte und einen höheren Erweichungspunkt als die zweite und die dritte Polyethylenschicht 24 und 26. Vorzugsweise sind bei der zweiten und der dritten Polyethylenschicht 24 und 26 Dichte und Erweichungspunkt in etwa gleich.
Es wurde festgestellt, daß eine aus drei Schichten aufgebaute Polyethylenfolie mit der nachstehenden Struktur bei Einsatz als biegeweicher Behälter befriedigende Ergebnisse liefert. Die erste Schicht 22 besteht aus einem Polyethylen hoher Dichte, die vorzugweise zwischen 0,95 und 0,96 g/cm³ liegt. Die zweite Schicht 24 ist aus einem Polyethylen mittlerer Dichte vorzugsweise zwischen 0,92 und 0,93 g/m³ aufgebaut. Und die dritte Schicht 26 besteht aus einem Polyethylen mittlerer Dichte, die vorzugsweise zwischen 0,92 und 0,93 g/cm³ liegt. Der Erweichungspunkt der ersten Polyethylenschicht 22 beträgt vorzugsweise 110ºC bis 130ºC, während der Erweichungspunkt der zweiten und dritten Polyethylenschicht 24 und 26 etwa 100ºC bis 120ºC beträgt.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die erste Schicht 22 aus Polyethylen eine Dichte von rund 0,952 g/cm³ auf, während die Dichte der zweiten und dritten Schicht aus Polyethylen bei etwa 0,928 liegt.
Vorzugsweise liegt die Dicke der ersten Polyethylenschicht 22 zwischen 20 und 25 um, während die Dicke der zweiten und dritten Polyethylenschicht 24 und 26 zwischen 110 und 135 um beträgt. Vorzugsweise besitzt die zweite Polyethylenschicht 26 eine Dicke von 30 bis 50 um.
Die Folienstruktur 20 mit der erfindungsgemäßen dreischichtigen Folie stellt eine Folie dar, die gegenüber den einschichtigen Polyolefin-Folien die vorgenannten Vorzüge bietet. Dementsprechend wird eine Folienstruktur geschaffen, die ein gutes klares Aussehen und gute Oberflächeneigenschaften besitzt, bei Temperaturen von 115ºC bis 120ºC mit Dampf sterilisierbar ist, und eine Innenschicht bildet, die sich leicht warmversiegeln läßt.
Die erfindungsgemäße Folienstruktur wird durch Ko-Extrusion hergestellt. Wird eine dreischichtige Polyethylenstruktur verwendet, so kann die mittlere Schicht aus einem "vermahlenem" Material bestehen. Da die mittlere Schicht aus vermahlenem Material aufgebaut ist, ist sie unter dem Gesichtspunkt der Wanderung vorteilhaft. Der Grund hierfür liegt darin, daß das vermahlene Material nicht direkt mit der Lösung in Berührung kommt. Darüberhinaus ergibt sich bei dieser Konstruktion eine Folie mit erhöhter Verschweißbarkeit.
Wird eine Dreischichten-Folienstruktur verwendet, verringert sich die Möglichkeit von Fehlerstellen in der Folie infolge von Gelbruch erheblich. Dabei wird unter einem Gelbruch ein Fehler verstanden, der auftritt, wenn unverschmolzene Harzteilchen vorhanden sind.
Die erfindungsgemäße Polyethylenfolie kann vorzugsweise die folgenden Zuschlagstoffe enthalten: Antioxidationsmittel, Antiblockmittel, Neutralisationsmittel (insbesondere metallische Neutralisationsmittel wie Zinkstearat und Kalziumstearat), Schmiermittel, Stabilisiermittel sowie Gleitmittel, je nachdem was zur Verarbeitung gebraucht wird. Vorzugsweise enthält das Polyethylen hoher Dichte die folgenden Zuschlagstoffe in den angegebenen Prozentanteilen: maximal 15% Antioxidationsmittel, maximal 100 ppm Antiblockmittel bzw. Gleitmittel, maximal 1500 ppm Neutralisationsmittel. Vorzugsweise enthält das Polyethylen mittlerer Dichte die folgenden Zuschlagstoffe in den angegebenen Prozentanteilen: maximal 15% Antioxidationsmittel, maximal 100 ppm Antiblockiermittel bzw. Gleitmittel, maximal 1500 ppm Neutralisationsmittel. Diese Zusätze sorgen für die nötige Verarbeitbarkeit der Folienstruktur.
Im folgenden wird nun ein Beispiel für die erfindungsgemäße Folie beschrieben, das keinerlei Einschränkung darstellen soll:

Beispiel

Die Folie ist ein Ko-Extrusionsprodukt mit einer Außenschicht, einer Mittelschicht und einer Innenschicht. Die Mittelschicht und die Innenschicht bestehen aus demselben Material. Die Folienstruktur enthält insgesamt: 99,5 Gew.% geradkettiges Polyethylen, 0,15 Gew.% Irganox 1076, 0,05 Gew.% Zinkstearat, maximal 0,19 Gew.% Silikatmaterial und maximal 0,10 Gew.% Erucamide . Das Zinkstearat fungiert dabei als Gleitmittel, während das Silikatmaterial als Antiblockmittel wirkt und Erucamide die Aufgabe eines Gleitmittels übernimmt.
Betrachtet man sich nun die einzelnen Folienschichten, so enthält die Außenschicht: 99,84 Gew.% Polyethylenmaterial, das unter der Bezeichnung Stamylex M 7058 von DSM Belgien S.A., Brüssel/Belgien vertrieben wird; maximal 0,95 Gew.% Irganox 1076 , das von Ciba-Geigy vertrieben wird, und höchstens 0,05 Gew.% Zinkstearat, wie es von U.C.B. Products Chimiques vertrieben wird. Das Polyethylenharz besitzt eine Dichte von rund 0,955 g/cm³.
Die innere und die mittlere Schicht bestehen jeweils aus 98 Gew.% geradkettigem Polyethylen mittlerer Dichte sowie maximal 1,95 Gew.% einer Vormischung. Das geradkettige Polyethylen mittlerer Dichte besteht aus 99,84 Gew.% eines Gemisches aus Polyethylenharzen, welches etwa 95 - 80 Gew.% Stamylex M 2046 (von D.S.M. vertrieben und mit einer Dichte von rund 0,9285) und 5 - 20 Gew.% Stamylx M 7058 enthält, ferner maximal 0,95 Gew.% Irganox 1076 (von Ciba-Geigy vertrieben) und maximal 0,5 Gew.% Zinkstearat (von U.C.B. Products Chimiques vertrieben). Die Vormischung enthält 85 Gew.% geradkettiges Polyethylen mittlerer Dichte, welches die vorstehend angegebene Mischung aufweist, sowie 10 + Gew.% Silikatmaterial, das unter der Bezeichnung Celite 499 von Manville de France vertrieben wird, und 5 + 0,5 Gew.% Erucamide , das unter der Bezeichnung Eracamide E.R.R von Croda, France S.A. vertrieben wird.
Gemäß der Abbildung in Figur 5 kann die erfindungsgemäße Folie zur Herstellung eines Behälters 30 zur Aufnahme eines Produktes verwendet werden, das unter sterilen Bedingungen gehalten werden muß und zu dem nur steriler Zugriff möglich sein darf. Der Behälter 30 weist Seitennähte 32 und 34, eine obere Naht 36 und ein Anschlußstück 38 auf. Die erfindungsgemäße Folie ist dabei so aufgebaut, daß sie zur Herstellung eines Behälters auf einer Produktionsanlage laufen kann. Eine kombinierte Form-, Füll- und Dichtsiegelmaschine stellt hierfür ein Beispiel einer Produktionsanlage dar.

Claims

1. Behälter mit einer inneren und einer äußeren Oberfläche, wobei der Behälter hergestellt ist aus einer Folienstruktur, umfassend mindestens zwei Polyolefinschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienstruktur eine coextrudierte Folienstruktur (Verbundfolie) (11, 20) ist, umfassend:

eine Polyolefinschicht (14, 26) bestehend aus einein Polyethylen hoher Dichte, die die Außenseite bilden soll, wobei das Polyethylen hoher Dichte eine Dichte zwischen 0,935 und 0,965 g/cm³ aufweist;

eine Polyolefinschicht (12, 22), bestehend aus einem Polyethylen mittlerer Dichte, die die Innenseite bilden soll, wobei das Polyethylen mittlerer Dichte eine Dichte zwischen 0,917 und 0,930 g/cm³ besitzt;

wobei die Erweichungstemperatur der Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (14, 26) größer ist als die Erweichungstemperatur der Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (12, 22) und die Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (12, 22) eine größere Dicke besitzt als die Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (14, 26), so daß der Behälter im wesentlichen transparent, flexibel, im wesentlichen frei von extrahierbaren Bestandteilen und bei etwa 121ºC ohne Zerstörung sterilisierbar ist.

2. Sterilisierbarer Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienstruktur (11, 20) zwischen der Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (12, 22) und der Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (14, 26) eine mittlere Schicht (24) umfaßt, bestehend aus einem Polyethylen mittlerer Dichte, d.h. einem Polyethylen mit einer Dichte zwischen 0,917 und 0,930 g/cm³, wobei diese mittlere Schicht an die Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (22) und die Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (26) gebunden ist, wobei die gesamte Dicke der mittleren Schicht (24) und der Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (22) größer ist als die Dicke der Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (26).

3. Sterilisierbarer Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyethylen hoher Dichte ein Polyethylen mit einer Dichte von 0,95 bis 0,96 g/cm³ und das Polyethylen mittlerer Dichte ein Polyethylen mit einer Dichte von 0,92 bis 0,93 g/cm³ ist.

4. Sterilisierbarer Behälter nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Polyethylens der mittleren Schicht (24) und der Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (22) etwa gleich sind.

5. Sterilisierbarer Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Schicht aus Polyethylen hoher Dichte (14, 26) 20 bis 25 um und die Dicke der Schicht(en) aus Polyethylen mittlerer Dichte (12, 22, 24) 110 bis 135 um beträgt.

6. Sterilisierbarer Behälter nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die inittlere Schicht (24) eine Dicke von 80 bis 90 um und die Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte (22) eine Dicke von 30 bis 50 um aufweist.

7. Sterilisierbarer Behälter nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie hergestellt worden ist durch Coextrusion und die mittlere Schicht aus wieder vermahlenem Material besteht.

8. Sterilisierbarer Behälter nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus Polyethylen hoher Dichte und die Schicht aus Polyethylen mittlerer Dichte ein Antioxidans, Antiblockmittel und Stabilisator enthalten.

9. Folienstruktur (11, 20) zur Herstellung eines sterilisierbaren Behälters (30) nach einem der vorangehenden Ansprüche.