DE3543892A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen von folienabfaellen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen von folienabfaellenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Reinigen von Folienabfällen.
Folienabfälle fallen in großen Mengen an. Da insbesondere
Polyethylenfolienabfälle gut in Recyclingverfahren aufgear
beitet werden können, wenn sie einen hohen Reinheitsgrad auf
weisen, wird seit längerem versucht, zuverlässig arbeitende
Verfahren und Vorrichtungen für diesen Zweck zu entwickeln.
Da z.B. Ackerfolien einen hohen Verschmutzungsgrad aufweisen
und derartige Abfälle meist mit schwimmfähigen Beimengungen
versehen sind, Polyethylen andererseits selbst spezifisch
leichter als Wasser ist, sind die bisher bekannten Verfahren
unter Einschluß einer Vorreinigung und einer Aufbereitung im
Sink-Scheidebetrieb mit auf die unterschiedlichen spezifi
schen Gewichte eingestellten Lösungen aufwendig und in sepa
raten Vorrichtungen mehrstufig ausgelegt.
So ist z.B. ein Verfahren bekannt, s. DE-PS 25 25 750, bei
dem vorzerkleinerte Folienschnitzel in kontinuierlichem Fluß
in einer Waschlösung mit höherem spezifischem Gewicht als dem
der Schnitzelrohstoffe in Turbulenz gewaschen und anschlie
ßend einer turbulenzfreien Zone zugeführt werden, von deren
Oberfläche sie entnommen werden.
Diese Vorgehensweise ist in mehrerer Hinsicht nachteilig.
Zum einen soll feinteiliger Schmutz in der turbulenzfreien
Zone absinken können, wohingegen die Folienschnitzel im Ge
genstrom dazu aufschwimmen. Dies bringt eine bedeutende Rück
verschmutzung mit sich. Um diese in Grenzen zu halten, ist
man gezwungen, mit niedrigen Durchsätzen zu arbeiten und
nachzuwaschen. Andererseits ist es mit diesem Verfahren nicht
möglich, schwimmfähige Verunreinigungen vom selbst schwimm
fähigen Material abzutrennen.
Die vorliegende Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe
gestellt, ein Verfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung
zu schaffen, die sowohl hohe Reinheit gewährleisten, auf eine
Vorreinigung verzichten können, als auch in der Lage sind,
schwimmfähiges Material in einfacher Weise abzutrennen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren zum
Reinigen von vorzerkleinerten Kunststoff-Folienabfällen in
einem in Turbulenz versetzten Waschmedium, bei dem man die
verschmutzten Folienabfälle zusammen mit Waschmedium auf ein
schnell laufendes, in einem Behälter befindliches Rührwerk
gibt, das Gemenge radial beschleunigt über ein Sieb leitet
und Waschmedium zusammen mit abgelöstem Schmutz durch das
Sieb abzieht.
Das Sieb kann dabei den Boden oder auch den Deckel eines
Behälters bilden und eine eigene Kammer abdecken, aus der
schwimmfähige und nicht schwimmfähige Verunreinigungen ent
haltendes Waschmedium in erforderlichen Mengen ausgeschleust
wird. Die Wirkungsweise des Verfahrens ist folgende.
Zunächst wird verschmutztes Gut in ein Behältnis gegeben, das
vorzugsweise am Boden ein Rührwerk mit Rührflügeln aufweist.
Das Rührwerk wird in eine hohe Rotationsgeschwindigkeit ver
setzt und beschleunigt das von ihm beaufschlagte Medium radi
al. Das Waschmedium verläßt die Rührflügel und strömt über
das Sieb. Da gleichzeitig Waschmedium durch das Sieb abgezo
gen wird und sich Folienteilchen auf das Sieb legen und die
ses verstopfen, wird durch die radiale Strömung zweierlei
bewirkt. Einmal wird anhaftendes Folienmaterial von den Sieb
öffnungen gespült, um diese freizugeben, zum anderen aber
gelangen Schmutzteilchen in den Bereich der Sieböffnungen,
von wo sie durch ablaufendes Medium mitgerissen werden.
Da die von den Rührflügeln beschleunigte Strömung direkt auf
das Sieb, bzw. quer zu ihm gelenkt ist, genügen relativ nie
drige, durch den Abzug von Medium durch das Sieb hindurch zu
erzeugende Strömungsgeschwindigkeiten, um auch schwimmfähiges
Material durch die Sieböffnung mitzuziehen.
Die Strömung wird von der an das Sieb anschließenden Behäl
terwandung umgelenkt und gelangt erneut in den Einzugsbereich
des Rührwerkes.
Das schnell laufende Rührwerk erzeugt so eine hochturbulente
Umlaufströmung, in der der Schmutz von der Folienoberfläche
abgelöst wird. Darüberhinaus werden Schaumstoffteile, Holz,
Papier und dergl. schwimmfähige Materialien von der Strömung
mitgerissen und vom Rührwerk so lange zerkleinert, bis sie
durch das Sieb hindurch abgezogen werden können.
Das erfindungsgemäß behandelte Material zeichnet sich durch
hohe Reinheit und insbesondere Freiheit von schwimmfähigen
Verunreinigungen aus.
Das mechanische Zerkleinern und ein Abscheuern der Kunst
stoffoberfläche kann dadurch verbessert werden, daß man das
Gemenge durch die Rührflügel überdeckende Spalte leitet, die
z.B. durch Knaggen gebildet werden. Dabei ist vorgesehen, die
Rührflügel auf einem Teller anzuordnen und die Knaggen mit
einer Platte abzudecken, die eine zentrale Öffnung freiläßt.
Beim Hindurchtritt durch die derart gebildeten Spalte treten
Beschleunigungs- und hohe Scherkräfte auf, die ein vollstän
diges mechanisches Reinigen der Folienoberfläche gewährlei
sten.
Die vom Rührer erzeugte radiale Strömung kann auch unter
einem vorzugsweise stumpfen Winkel auf das Sieb geleitet
werden, wodurch diese von vornherein einen Vektor in Richtung
auf die Sieblochachsen erhält, um mitgerissene Festteilchen in
die unmittelbare Nähe der Sieblöcher zu bringen.
Die Rührflügel können grundsätzlich einen Anstellwinkel mit
Wirkungsrichtung auf den Boden des Behälters haben, es genügt
jedoch eine senkrechte Ausrichtung.
Der zentrale Zweig der Strömung kann z.B. mit Hilfe einer
Einzugsöffnung oberhalb des Rührwerkes zusätzlich gerichtet
werden, er kann weiterhin durch eine konische Ausbildung oder
düsenförmige Einschnürung in Richtung der radialen Strömung
umgelenkt werden, um den Durchsatz zu erhöhen.
Das vorliegende Verfahren eignet sich jedoch in besonderer
Weise für einen quasi-kontinuierlichen Karussellbetrieb,
wobei die Behandlungsstufen im Umlauf gefahren werden. Die
notwendige Gesamtverweildauer läßt sich dabei dadurch deut
lich herabsetzen, daß man in einem Karussellumlaufbetrieb den
Behälter in einer zweiten Stufe über einen Wasserkasten
bringt, ggf. nicht schwimmfähiges, nicht ausgeschleustes
Material absinken läßt und anschließend gegebenenfalls über
ein weiteres Rührwerk mit Sieb verfährt und dort erneut be
handelt, anschließend gereinigtes Material austrägt und den
Behälter erneut befüllt, wobei taktweise separate, mit Wasch
medium und zu reinigenden Teilchen befüllte Behälter jeweils
nachrücken.
Vorzugsweise werden dabei Beruhigungsstufen zwischengeschal
tet.
Insbesondere bei Anwendung der letztgenannten Maßnahmen kann
weitgehend auf eine Vorreinigung verzichtet werden, es ist
lediglich erforderlich, grobes Material, wie Metallstücke und
Steine, vorher auszuschleusen, falls das Rührwerk nicht aus
reichend stabil ausgelegt ist.
Nicht schwimmfähiges, vom Rührwerk nicht zerstörbares Materi
al mit Durchmessern größer als die Sieblochweite, wird in
vorliegendem Verfahren erst nach dem feinteiligen Schmutz
ausgeschleust.
Bei Führung des Verfahrens im Karussellbetrieb unter Auf
rechterhaltung eines kontinuierlich gleichen Badspiegels und
Zufuhr frischen Waschmediums, das in vielen Fällen Wasser
sein kann, wird vorgeschlagen, dies im Gegenstrom zuzuführen.
Dabei kann es erforderlich sein, zwischen die Behandlungs
stufen Beruhigungsstationen zwischenzuschalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des oben
beschriebenen Verfahrens besteht aus einem Behälter mit in
diesem Boden abgeordnetem Rührwerk, das von einem etwa in der
Ebene der Rührflügel, bzw. geringfügig dadurch liegenden
Siebboden umgeben ist.
Die Sieböffnungen sind dabei kleiner zu wählen, als die Größe
der zu reinigenden vorzerkleinerten Teilchen, die eine Kan
tenlänge von etwa 10 cm besitzen können. Eine Größenordnung
der Sieblöcher im Verhältnis dazu von 2 bis 20 mm Durchmesser
hat sich in der Praxis bewährt.
Das Sieb überdeckt vorzugsweise wesentlich den freien Raum
des Behälterbodens oder -deckels. Hinter dem Sieb befindet
sich eine Kammer, aus der verschmutztes Waschmedium zusammen
mit schwimmfähigem, durch das Sieb abgezogenem Material vor
zugsweise kontinuierlich entnommen wird. Es ist jedoch eben
falls im Sinne der vorliegenden Erfindung, das Schmutzwasser
unter Verzicht auf eine Kammer und gesteuerten Abzug unter
Schwerkraft durch das Sieb ablaufen zu lassen.
Mit dieser Vorrichtung ist ein diskontinuierliches Reinigen
unter Abtrennung sowohl von nicht schwimmfähigem als auch
schwimmfähigem Material möglich. Das Rührwerk ist vorzugswei
se so ausgelegt, daß in dessen Wirkungsbereich gelangende
Verunreinigungen erfaßt und durch Schlageinwirkung zerklei
nert werden können, was bei entsprechender Breite der Rühr
flügel ohne weiteres möglich ist.
Die vorbeschriebene Vorrichtung läßt sich aber auch mit be
sonderem Vorteil in einer Apparatur einsetzen, mit der ein
kontinuierliche Fahrweise möglich ist.
Diese Apparatur besteht erfindungsgemäß aus einer waagerecht
angeordneten motorisch getriebenen Trommel mit von dieser
abstehenden, separate Kammern bildenden Schaufeln und diese
mindestens bis zur Badspiegelhöhe umgebendem Gehäuse, das
unterhalb des Bodens ggf. einen Wasserkasten, sowie in Rota
tionsrichtung gesehen, in einem ganzzahligem Vielfachem des
Schaufelspitzenabstandes mindestens ein schnellaufendes Rühr
werk, bestehend aus Motor und Rührflügeln aufweist, von denen
mindestens eines vor dem Wasserkasten angeordnet ist, das von
einem eine Siebkammer abdeckenden, unterhalb der Flügel ange
ordneten Sieb umgeben ist, wobei die Siebkammern und der
Wasserkasten mit Abläufen versehen sind und wobei das Gehäuse
einen Materialeintrag, einen Materialaustrag und eine Wasch
mediumzufuhr aufweist und mit einem die Schaufelspitzen bo
genförmig umgebenen Gehäuseboden versehen ist.
Um die Trommel herum ist somit eine Vielzahl von Kammern
gebildet, die, über die Rührwerke gebracht, die vorerwähnten
Behälter darstellen, in denen der Waschvorgang stattfindet.
Die seitlichen Wandungen werden dabei ebenso wie der Boden
von dem Gehäuse gebildet, in dem die Trommel gelagert ist.
Der Boden des Gehäuses umfaßt die Schaufeln mindestens in
dessen unterem Bereich, so daß die Kammern bogenförmig ko
axial um die Trommelachse angeordnet sind. Da vorzugsweise
der Wasserkasten lotrecht unter der Trommelachse zu instal
lieren ist, um das Absinken von nicht schwimmfähigen Verun
reinigungen zu ermöglichen, bedeutet dies, daß die Rührwerks
achsen ebenso wie über ihnen befindlichen Kammern ausgebildet
angeordnet sind. Dies beeinträchtigt den Reinigungsvorgang
überraschenderweise nicht.
Andererseits ist so die Möglichkeit eines kontinuierlichen
Betriebes der Vorrichtung gegeben. Von oben werden die ver
schmutzten Folienteilchen kontinuierlich auf die Schaufeln
gegeben. Die Trommel wird taktweise um den Schaufelspitzen
abstand gedreht, die Teilchen werden mitgenommen und gelangen
so in das Waschmedium, wonach die Kammer in z.B. eine erste
Reinigungsstellung oberhalb des Rührwerkes gebracht wird.
Nach dem Waschvorgang wird die Kammer wiederum um einen
Schaufelspitzenabstand weitergedreht und in eine Zwischen
stellung oder aber auch über den Wasserkasten verfahren.
Danach kann sich in gleicher Weise eine Zwischenstellung und
gegebenenfalls eine weitere Waschstellung anschließen. Das so
gereinigte Material wird durch die weitergedrehten Schaufeln
schließlich über den Badspiegel angehoben und kann dort ent
nommen werden.
Durch eine geneigte Anordnung der Schaufeln an der Trommel
wandung kann so für den Austrag des gewaschenen Materials
eine Rutsche gebildet werden, über die es die Kammern selb
sttätig verläßt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, das Sieb trichterförmig auszu
bilden, wobei es einen vorzugsweise stumpfen Winkel mit den
Längskanten der Rührflügel bildet.
Ein Teil des nach außen, den Rührer verlassenden Material
stromes, kann so direkt in die Sieböffnungen geleitet werden,
wohingegen der andere Teil zum Freispülen und zur Erzeugung
des Umlaufes von Waschmittel und Folienmaterial dient.
Das radiale Abfließen durch die zentrifugale Beschleunigung
des Mediums kann dadurch verbessert werden, daß die Rühr
flügel auf einem Teller angeordnet sind, so daß die zentrale
Strömung nicht durch die Rührflügel hindurchzutreten vermag.
Den Rührflügeln oben gegenüberliegend, kann eine Knaggen
aufweisende Platte angeordnet sein, wobei die Platte eine
zentrale Einzugsöffnung für den zentralen Strömungszweig
aufweisen muß. Zwischen Knaggen und Rührflügeln kann dabei
ein verstellbarer Spalt vorgesehen sein, dessen Breite auf
die Folienstärke abgestimmt werden kann.
Auf diese Weise ist es möglich, mit Hilfe der beim Spalt
durchtritt auftretenden Scherkräfte, die Folienoberflächen
auch von stark anhaftenden Verunreinigungen, wie z.B. von
klebendem Papier, zu reinigen.
Um dem zentralen Zweig der Umlaufströmung schon vor Erreichen
der Rührflügel einen radialen Vektor aufzuprägen, kann die
Einzugsöffnung in der die Knaggen tragenden Platte sich nach
unten trichterförmig erweiternd ausgebildet sein, bzw. eine
düsenartige Einachsmündung aufweisen.
Für die Befestigung des Rührwerkes am Gehäuseboden und zu
dessen Abdichtung nach außen wir vorgeschlagen, den außerhalb
des Gehäusebodens angeflanschten Motor über eine innenlie
gende Stopfbuchse abzudichten.
Über die Stopfbuchse kann Frischwasser bzw. Waschmedium unter
Druck eingespeist werden. Um unterhalb der Rührflügel keine
Totwasserzone auszubilden, kann weiterhin an den Teller der
Rührflügel in geringem Abstand anschließend ein Käfig diesen
und die Stopfbuchse umgeben. In den Käfig eindringender fein
teiliger Schmutz wird dabei mit dem über die Stopfbuchse
geführten Frischwasserzulauf ausgespült.
Die Zufuhr an frischem Waschmedium geschieht bevorzugt gegen
sinnig zum Trommelumlauf.
Der Gehäuseboden kann dazu in vorteilhafter Weise vor der
Materialaustrittsöffnung perforiert und an eine Flüssig
keitsleitung angeschlossen sein. Dabei wird vorzugsweise ein
Badspiegel aufrechterhalten, in den die Trommel mindestens
soweit eintaucht, daß die Waschmediumzufuhr und die den Rühr
werken zugeordneten Kammern geflutet sind.
In den Kammer können ohne weiteres mehrere Rührwerke mit
eigenen Siebkammern und Sieben nebeneinander liegen, um die
Kapazität der Vorrichtung zu steigern.
Der Waschmittelfluß beginnt unterhalb des Materialaustrages
und endet unterhalb der Rührwerke und des Wasserkastens.
Grundsätzlich könnte frisches Medium über die Trommel zuge
führt werden, in besonders einfacher Weise kann dieser aber
auch über Spalte zwischen den Schaufeln und den seitlichen
Wandungen des Gehäuses und den Schaufelspitzen und dem bogen
förmigen Gehäuseboden erfolgen. Auf diese Weise können bei
einer Spaltbreite von 20 mm 40 m3/h zugeführt und der ersten
Siebkammer bei einer Schaufelbreite von 2 m und einer Schau
fellänge von 80 cm, 8 bis 20 m3 Schmutzflüssigkeit entnommen
werden, wobei aus dem Wasserkasten ca. 0,75 m3 und einem
zweiten Rührwerksatz 10 m3 Flüssigkeit abgeführt werden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beiliegenden Figu
ren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung
zur Reinigung von Folienabfällen;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Figur;
Fig. 3 zeigt eine Waschstufe.
Fig. 1 zeigt in einer Prinzipskizze den Aufbau einer kontinu
ierlich arbeitenden Anlage zur Reinigung verschmutzter Foli
enabfälle. Sie besteht aus einer Trommel 1, die in einem
Gehäuse 3 gelagert ist. Der Gehäuseboden 22 ist konzentrisch
zur Achse der Trommel 1 gerundet, wobei sich zwischen dem
Gehäuseboden 22 und dem Mantel der Trommel 1 Schaufeln 2
befinden, die mit der Trommel verbunden, z.B. verschweißt
sind. Die Verlängerungen der Schaufelebenen laufen dabei
nicht durch die Trommelachse, d.h. sie schneiden sich auf
einer zylindrischen Fläche um die Trommelachse. Auf diese
Weise sind die Schaufeln bei Erreichen der Ebene der Trommel
achse einseitig nach unten geneigt und bilden eine Rutsche
als Materialaustrag 13, wobei das Gehäuse 3 hierfür eine
Öffnung aufweist.
Der Badspielgel 24 des Waschmedium liegt unterhalb des unte
ren Endes der Rutsche 13. Die Drehrichtung der dargestellten
Vorrichtung verläuft gegen den Uhrzeigersinn.
Das Gehäuse weist eine obere Einfüllöffnung als Materialein
trag auf. Von hier fällt es auf die aufgefächerten Schaufeln
und wird von diesen taktweise mitgenommen und chargiert.
Etwa tangential mit der senkrechten, die Schaufelspitzen 23
umgebenden Gehäusewandung beginnt der bogenförmig ausgestal
tete Boden 22 unterhalb des Materialeintrages 12 und endet
unterhalb der in dieser Position eine Rutsche 13 bildenden
Schaufel.
Lotrecht unter Trommelachse befindet sich der Wasserkasten 4,
dessen obere Kanten eine von den ihm zugeordneten Schaufel
spitzen 23 und den Seitenwandungen des Gehäuses gebildete
Fläche, d.h. den hier unteren Rand der Kammer 25 freilassen.
Die beiden benachbarten Kammern 26, 27 weisen keine Einbauten
auf. Auch in ihnen kann nicht schwimmfähiges Material ab
sinken. Zwischen den Schaufelspitzen und dem Gehäuseboden
ist ein Spalt von z.B. 20 mm freigelassen, durch den Schmutz
nach unten in den Wasserkasten zusammenfließen kann. Den
freien Kammern 26 und 27 benachbart, sind die Kammern 28 und
29 zugeordnet, an deren Boden sich die Rührwerke mit den
Motoren 6 und den Rührflügeln 7 befinden. Die Kammerböden
werden hier von den Sieben 9 und den darunterliegenden Sieb
kästen 8 gebildet.
Die Schaufeln 2 weisen untereinander gleiche Abstände auf, so
daß ein taktweises Umlaufen der Trommel möglich ist, wobei
auch die Abstände der Rührwerke von dem Wasserkasten 4 ganz
zählige Vielfache des Schaufelspitzenabstandes sind.
Der Frischwasser (Waschmedium) eintrag 14 schließt sich an das
letzte Rührwerk an, wobei die Flüssigkeitszufuhr mit Hilfes
des Ventils 32 z.B. über den gesamten der Kammer 30 zugeord
neten aus einem Sieb 15 bestehenden Boden im Gegenstrom ge
schieht. Über die Siebkammern zugeordneten Abläufe 10 wird
vorzugsweise kontinuierlich Flüssigkeit entnommen, wohingegen
die Entnahme des zu Boden absinkenden, nicht schwimmfähigen
Materials absatzweise über die Ventile 11 und die Schleuse 33
geschieht.
Fig. 2 stellt den Schnitt AB aus Fig. 1 dar und zeigt den
bogenförmigen Behälterboden 22 und die an diesen angeflansch
ten Motoren 6, die paarweise einer Kammer zugeordnet sind,
sowie die Rührschaufeln 7 und das der Frischwasserzufuhr
dienende Sieb 15.
In der Mitte sind zwei nebeneinanderliegende Wasserkästen 4
dargestellt.
Die vorliegende Erfindung ist hinsichtlich der Anzahl neben
einanderliegender paralleler Rührwerke und natürlich auch
hinsichtlich der Anzahl der Wasserkästen nicht begrenzt.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt (Detail C) aus Fig. 1.
Dieses Detail kann grundsätzlich jedoch als eigenständige
Einheit für das diskontinuierliche Reinigen von Folienabfäl
len verwendet werden. Es zeichnet sich dadurch aus, daß hier
in schwimmfähige und nicht schwimmfähige Verunreinigungen von
schwimmfähigem Gut mit hoher Wirksamkeit abgetrennt werden
können.
Bei Verwendung als eigenständiges Gerät ist lediglich statt
der asymmetrischen, aus Schaufeln 2 und Trommel 1 sowie Ge
häusewandungen (nicht dargestellt) gebildeten Kammer, ein
fest mit dem Boden 22 verbundener Behälter vorzusehen.
An den bogenförmigen Boden 22 schließt sich das Sieb 9 an,
das das Rührwerk, bestehend aus Motor 6 und mit der Achse 34
verbundenen Rührflügeln 7 umgibt.
Der Motor 6 ist mit Hilfe der Stopfbuchse 21 gegenüber der
Siebkammer 8 abgedichtet, aus der Schmutzwasser über ein
nicht dargestelltes Ventil kontinuierlich abgezogen wird.
Die Rührflügel 7 sind auf einem Teller 16 befestigt, der vom
Motor 6 über die Achse 34 getrieben wird (1500 bis 3000
U/min). Den Rührflügeln gegenüber liegen Knaggen 18, die von
der Platte 17 getragen werden. Der Teller 16 ist in engem
Abstand von einem Käfig 20 unter Freilassung eines Ringspal
tes umgeben, durch den über die Stopfbuchse zugeführtes
Frischwasser austreten kann, um gleichzeitig den Käfig von
sich hier ansammelnden Schmutzteilchen freizuhalten.
Auf der Käfigoberfläche sind Stempel 35 angeordnet, auf denen
höhenverstellbar die Platte 17 mit den Knaggen 18 ruht. Die
Platte 17 besitzt eine zentrale Einzugsöffnung 19, die nach
unten trichterförmig erweitert ist.
Mit der gemäß Fig. 1 beschriebenen Vorrichtung wurden bei
einem Trommeldurchmesser von 2 m, einer Schaufellänge von
80 cm und einer Schaufelbreite von 2 cm, 1500 (kg/h) stark
verunreinigte 150 µm dicke vorzerkleinerte (mittlere Kanten
länge 10 cm) PE Feldfolie behandelt.
Die Verunreinigungen (25 bis 30 Gew-%) bestanden hauptsäch
lich aus Gemüseresten, Stroh, Erde, Steinen und Papier.
Das Material wurde in die Vorrichtung eingebracht und mit
Hilfe der Kammern portionsweise gefördert, wobei es in jeder
Taktstufe etwa 2 Min. verblieb. Dabei waren in den Waschkam
mern je zwei Rührwerke in einer ersten und einer dem Wasser
kasten nachgeordneten zweiten Stufe vorhanden.
Es wurden 30 m3/h Wasser im Gegentrom zugeführt und aus der
ersten Waschkammer etwa 20 m3/h über die Wasserkästen etwa 1
m3/h und über die in Produktlaufrichtung gesehen, zweite
Waschkammer etwa 9 m3/h Wasser zusammen mit Verunreinigungen
abgezogen.
Das Material wurde über die in Austragsstellung eine Neigung
von 15 bis 20° aufweisende Schaufel selbstätig aus der Vor
richtung abgegeben.
Der Anteil an Verunreinigungen in dem gereinigten Folienma
terial betrug 0,1%.
In gleicher Weise können gereinigt und aufbereitet werden
z.B.
Verpackungsmaterial,
Spritzgußartikel,
Hausmüll,
Spritzgußartikel,
Hausmüll,
wobei sprödes oder brüchiges Material, wie Glas, spröde
Kunststoffe, Holz und Papier durch das Rührwerk zerkleinert
und unabhängig vom spezifischen Gewicht ausgeschleust wird.
- Bezugszeichenliste
1 Trommel
2 Schaufeln
3 Gehäuse
4 Wasserkasten
5 Schaufelspitzen
6 Motor
7 Rührflügel
8 Siebkammer
9 Sieb
10, 11 Abläufe
12 Materialeintrag
13 Materialaustrag
14 Waschmediumzufuhr
15 Frischwassereintrag
16 Teller
17 Platte
18 Knaggen
19 Einzugsöffnung
20 Käfig
21 Stopfbuchse
22 Gehäuseboden
23 Schaufelspitzen
24 Badspiegel
25-31 Kammern
32 Ventil
33 Schleuse
34 Achse
35 Stempel
Claims (20)
1. Verfahren zum Reinigen von vorzerkleinerten Kunststoff-
Folienabfällen in einem in Turbulenz versetzten Wasch
medium, dadurch gekennzeichnet, daß man die ver
schmutzten Folienabfälle zusammen mit Waschmedium auf
ein schnell laufendes, in einem Behälter befindliches
Rührwerk gibt, das Gemenge radial beschleunigt über ein
Sieb leitet und Waschmedium zusammen mit abgelöstem
Schmutz durch das Sieb abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Gemenge zentral auf senkrecht zur Rührachse
angeordnete Rührflügel gibt, es durch mit Hilfe von
durch den Rührflügeln gegenüberliegende Knaggen gebil
dete Spalte hindurchleitet und dabei Scherkräften un
terwirft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man das Gemenge unter einem vorzugsweise
stumpfen Winkel auf das Sieb leitet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Gemenge durch eine Einzugs
öffnung auf das Rührwerk leitet.
5. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Strömung über die Einzugsöffnung in zum Rührer
radialer Richtung umlenkt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man mit Hilfe des Rührwerks im
Behälter eine Umlaufströmung mit auf die Rührwerksachse
gerichteten und an der Behälterwandung entgegengesetzt
gerichteten Strömungszweigen erzeugt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man in einem Karussellumlaufbetrieb
den Behälter in einer zweiten Stufe über einen Wasser
kasten bringt, ggf. nicht schwimmfähiges, nicht ausge
schleustes Material absinken läßt und anschließend
gegebenenfalls über ein weiteres Rührwerk mit Sieb
verfährt und dort erneut behandelt, anschließend ge
reinigtes Material austrägt und den Behälter erneut
befüllt, wobei taktweise separate, mit Waschmedium und
zu reinigenden Teilchen befüllte Behälter jeweils nach
rücken.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen die Stufen Beruhigungs
stationen eingeschaltet sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Behälter mit
schnell laufendem Rührwerk mit Motor (6) und Rührflü
geln (7) sowie einem dieses umgebenden Siebboden (9)
und diesem zugeordneter Siebkammer (8) mit Abzugsvor
richtung für verschmutztes Waschmedium.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine
waagerecht angeordnete motorisch getriebene Trommel (1)
mit von dieser abstehenden separate Kammern bildenden
Schaufeln (2) und diese mindestens bis zur Badspiegel
höhe umgebendem Gehäuse (3), das unterhalb des im Bo
dens ggf. einen Wasserkasten (4) sowie in Rotations
richtung gesehen, in einem ganzzahligen Vielfachen des
Schaufelspitzenabstandes (5) mindestens ein schnellau
fendes Rührwerk, bestehend aus Motor (6) und Rührflü
geln (7) aufweist, von denen mindestens eines vor dem
Wasserkasten angeordnet ist, das von einem eine Sieb
kammer (8) abdeckenden, unterhalb der Flügel (7) ange
ordneten Sieb (9) umgeben ist, wobei die Siebkammern
(8) und der Wasserkasten (4) mit Abläufen (10, 11)
versehen sind und wobei das Gehäuse (3) einen Material
eintrag (12), einen Materialaustrag (13) und eine
Waschmediumzufuhr (14) aufweist und mit einem die
Schaufelspitzen (23) bogenförmig umgebenen Gehäuseboden
(22) versehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufeln (2) zur Bildung einer Austragsrutsche
(15) geneigt an der Trommel angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Siebes (9) mit
den Kanten der Rührflügel (7) einen stumpfen Winkel
einschließt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührflügel (7) auf einem Teller
(16) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb der Rührflügel (7) eine
feststehende Platte (17) mit Knaggen (18) und Einzugs
öffnung (19) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzugsöffnung (19) trichterförmig sich nach
unten erweiternd ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Rührflügel (7) von
den Knaggen (18) verstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Teller (16) ein Käfig (20)
in geringem Abstand anschließt, in dem eine Stopfbuchse
(21) zur Lagerung des Rührwerkmotors (6) angeordnet
ist, die am Boden des Gehäuses (3) befestigt und die
mit Waschmedium beaufschlagbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Waschmittelzufuhr (14) als
Siebboden (15) dem Materialaustrag vorgeschaltet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Behälter bzw. den Kammern meh
rere Siebkammern (8) zugeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Schaufeln (2) und der
seitlichen Gehäusewandung bzw. zwischen den Schaufel
spitzen und dem bogenförmigen Gehäuseboden (22) ein für
die Aufrechterhaltung der Waschmedienzufuhr ausreichen
der Abstand besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543892 DE3543892A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von folienabfaellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543892 DE3543892A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von folienabfaellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543892A1 true DE3543892A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288253
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853543892 Withdrawn DE3543892A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Verfahren und vorrichtung zum reinigen von folienabfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3543892A1 (de) |
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- 1985-12-12 DE DE19853543892 patent/DE3543892A1/de not_active Withdrawn
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