DE3543677A1 - Vorverstaerker hoher dynamik und empfindlichkeit - Google Patents
Vorverstaerker hoher dynamik und empfindlichkeitInfo
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Description
Extrem rauscharme Vorverstärker für Sensoren mit großem Innenwiderstand, wie
z. B. für Photodioden, realisiert man vorteilhafterweise bei Frequenzen bis
ca. 1 GHz als Transimpedanzverstärker mit FET-Kaskode-Eingangsstufe. Fig. 1
zeigt als Sensorbeispiel eine Photodiode 1, die an einen Verstärker 2
angeschlossen ist, der mit einem Transimpedanzwiderstand 3 gegengekoppelt ist.
Die Funktionsweise dieser Schaltung ist aus der vielfältigen Literatur
(z. B. Timmermann, Lichtwellenleiterkomponenten- und systeme, Vieweg 1985)
bekannt.
Für kleines Rauschen muß die Summe der Kapazitäten von Photodiode 1,
Gegenkopplungswiderstand 3, Verstärker 2 und die Streukapazität möglichst
klein sein. Diese für das Rauschen maßgebende Gesamtkapazität wird mit C t
bezeichnet. Für die Grenzfrequenz des optischen Vorverstärkers in Fig. 1,
wobei die Grenzfrequenz die Frequenz bezeichnet, bei der für harmonische
Modulation des Photostromes die Ausgangsspannung U 2 auf den 1/√ fachen Wert
gegenüber mittleren Frequenzen abgefallen ist, wirkt der
Gegenkopplungswiderstand 3 (Wert R f ) aufgrund des Millereffektes anders: Mit v c als Verstärkung
von 2 und c f als parasitäre Kapazität von 3 erscheint die Admittanz von 3 um
den Faktor 1 + v o verstärkt am Eingang. In C t ist also c f um den Faktor 1 + v o zu
erhöhen. Diese für die Grenzfrequenz maßgebende Gesamtkapazität sei C g .
Da der Gegenkopplungswiderstand 3 rauschmäßig ebenso wirkt, als läge er parallel
zum Eingang, ist R f so groß zu wählen, wie dies aus der Sicht der erforderlichen
Grenzfrequenz gerade noch zulässig ist. Bei Systemen mit Bandbreiten von 100 MHz
kommt man somit typischerweise zu Werten R f = 100 KOhm, bei schmalbandigeren
Systemen liegen die Werte oberhalb von 1 MOhm. Da die Ausgangsspannung im
wesentlichen das Produkt aus Photostrom I ph mal Gegenkopplungswiderstand R f ist,
gerät der Transimpedanzverstärker 4 schon bei optischen Eingangsleistungen von
einigen µWatt in die Sättigung.
Aus praktischer Sicht ist es nun aber in vielen Fällen unbedingt wünschenswert,
den Empfänger auch bei großen optischen Empfangsleistungen zu betreiben. Bei
optischen Systemen mit Laserlichtquellen liegt im Kurzschlußbetrieb die
Empfangsleistung im Milliwattbereich, also um ca. 30 dB oberhalb des oben
angegebenen Wertes.
Zur Lösung dieses Problems wurden verschiedene Vorschläge gemacht. Die Problematik
besteht darin, daß jede Manipulation am Eingang des Verstärkers 2 zu einer
kleinen zusätzlichen Kapazität führt, die die totale Kapazität C t und damit
das Rauschen erhöht. Bei typischen Werten von C t = 1 pF sollte also die Zusatzmaßnahme
wegen des quadratischen Einflusses von C t auf das Rauschen im Bereich
unterhalb 0,1 pF liegen. Außerdem ist ebenso zu beachten, daß die
Zusatzmaßnahme nicht zu einem thermischen Rauschen führt, welches vergleichbar groß ist
mit dem thermischen Rauschen von R f . Insbesondere bei Empfängern für hohe Bandbreiten
ist für eine kleine Zusatzkapazität zu sorgen; das zusätzliche thermische
Rauschen unterliegt wegen des gegenüber schmalbandigeren Empfängern kleineren
Gegenkopplungswiderstandes R f , der dann mehr rauscht, nicht ganz so scharfen
Forderungen. Dafür muß bei schmalbandigen Empfängern mit sehr großem R f die
Zusatzmaßnahme so ausgelegt werden, daß vor allem kein thermisches Rauschen
entsteht. Die Zusatzkapazität bei der Maßnahme darf dafür etwas größer sein.
Ein entscheidendes Problem besteht zunächst darin, ein Element zu finden, das
dem Transimpedanzverstärker 4 hinzugefügt wird und welches bei sehr schwachen
Empfangsleistungen vor allem vom Rauschen her nahezu unwirksam ist. Ein weiteres
Problem besteht auch darin, dieses Element so in Verbindung mit dem
Transimpedanzverstärker 4 und weiteren Elementen zu beschalten, daß kein weiteres
Rauschen entsteht.
Bezüglich dieser beiden Grundprobleme ist folgendes bekannt geworden:
Ein variabler Widerstand in Form eines FET oder einer Diode, wobei Schottky- und PIN-Diode genannt wurden (Electronics Lett. March 1979, No. 5 p. 146): Dabei lag die verwendete Diode gleich- und wechselspannungsmäßig parallel zum Eingang und wurde in Flußrichtung betrieben. Zu dem eigentlichen Problem, nämlich zum Empfindlichkeitsverlust, wurden keine Angaben gemacht.
Es ist offensichtlich, daß eine Diode in Flußrichtung viel zu stark rauscht, wenn der Diodenarbeitspunkt nicht in richtiger Weise, also durch eine geeignete Beschaltung, eingestellt wird. Zu dieser wichtigen Frage wurde an dieser Stelle nichts beigetragen.
Ein variabler Widerstand in Form eines FET oder einer Diode, wobei Schottky- und PIN-Diode genannt wurden (Electronics Lett. March 1979, No. 5 p. 146): Dabei lag die verwendete Diode gleich- und wechselspannungsmäßig parallel zum Eingang und wurde in Flußrichtung betrieben. Zu dem eigentlichen Problem, nämlich zum Empfindlichkeitsverlust, wurden keine Angaben gemacht.
Es ist offensichtlich, daß eine Diode in Flußrichtung viel zu stark rauscht, wenn der Diodenarbeitspunkt nicht in richtiger Weise, also durch eine geeignete Beschaltung, eingestellt wird. Zu dieser wichtigen Frage wurde an dieser Stelle nichts beigetragen.
In Patentschrift DE 31 23 919 C2 wird wechselstrommäßig parallel zur Photodiode
eine umfangreiche Schaltung bestehend aus bipolaren Transistoren und Widerständen
gelegt. Dieses Verfahren ist aus der Sicht des Rauschens - und darauf kommt es
in erster Linie an - insofern weniger geeignet, als bipolare Transistoren ohnehin
viel zu stark rauschen und normale Widerstände ohnehin nicht parallel zum
Eingang geschaltet werden dürfen, weil deren Rauschen praktisch unerträglich
groß wäre. Wenn überhaupt eine solche Maßnahme ergriffen würde, müßte es sich
in jedem Fall um einen FET handeln, der derart mit Widerständen beschaltet wäre,
daß diese wechselspannungsmäßig und damit rauschmäßig unwirksam wären.
Praktikable Vorschläge werden in DE 32 33 146 A1 vorgelegt, denn dort wird auf
die Problematik der Realisierung des variablen Widerstandes unter dem
Gesichtspunkt des Rauschens eingegangen. Als Widerstände wurden Dioden in Flußrichtung,
Photowiderstand und FET genannt. Wirklich neu an dem Vorschlag ist, daß ausführlich
dargelegt wurde, wie ein derartiger FET praktisch ausgelegt sein muß. Als Beispiel
wurde ein System für 44,7 Mbit/s genommen. Es wurde gezeigt, daß der
Sperrwiderstand ca. 500 KOhm betragen kann bei Kapazitäten des FET, die das Rauschen nur
wenig vergrößern. Dieses Verfahren eignet sich nur bei monolithischer Integration,
weil sonst die Kapazitäten zu groß werden. Bei schmalbandigen Empfängern
genügt der Sperrwiderstand von 500 KOhm ebenfalls nicht. Dennoch ist das Verfahren
in vielen Fällen anwendbar. Neu an dem Vorschlag ist auch, daß eine automatische
Verstärkungsregelung (AGC) die Ausgangsspannung auf einen vorgegebenen Sollwert
regelt, wenn die optische Eingangsleistung einen AGC-Schwellwert überschreitet.
Fig. 1 zeigt die AGC-Schaltung 6, die in der Grundschaltung von DE 32 33 146 A1
den variablen Widerstand 5 und ggf. den Verstärkungswert v o von 2 so einstellt,
daß die Ausgangswechselspannung (Spitze-Spitze-Wert) U 2ss einen einstellbaren
Wert nicht übersteigt (Fig. 33 und 34 in obiger Offenlegungsschrift). Fig. 36 in
in dieser Schrift geht auch auf die Frage der Beschaltung des variablen
Widerstandes ein. Dort wird angegeben, wie man die Vorspannung aus der Ausgangsspannung
des Vorverstärkers ableiten kann.
Grundsätzlich ist aber festzustellen, daß in DE 32 33 146 A1 der variable
Widerstand (dort mit R s bezeichnet) durch einen AGC-Kreis gesteuert wird. Dieses geht
aus allen Ansprüchen ebenso wie aus allen Ausführungsbeispielen hervor.
Die vorliegende Erfindung geht von diesem Prinzip ab und stellt eine Schaltung vor, die selbststeuernd ist. Es ist weiter festzustellen, daß in obiger Schrift der variable Widerstand grundsätzlich mit drei Anschlüssen versehen sein muß, wenn man die Ansprüche und die Zeichnungen liest. Beim FET ist diese Situation gegeben, ebenso bei einem Photowiderstand mit zwei elektrischen Anschlüssen und einem optischen Anschluß, der dazu dient, mittels Lichteinstrahlung den Widerstandswert zu ändern. Bei einer Diode hingegen, die kommentarlos auf S. 37 Zeile 19 miterwähnt wird, bleibt die Frage offen, wie der dritte Anschluß zu verstehen ist. Gemeint ist in jedem Fall eine Zwangssteuerung des (differentiellen) Diodenwiderstandes durch den AGC-Kreis. In der vorliegenden Erfindung wird gezeigt, daß diese Zwangssteuerung nicht nur nicht notwendig, sondern nicht einmal zulässig ist und daß diese Diode so beschaltet werden kann, daß sich selbsttätig der richtige differentielle Widerstand einstellt. Insofern wird zwar in der obigen Schrift die Diode erwähnt, ebenso wie in Electronics Lett. March 1979 No. 5 p. 146, aber die richtige oder eine geeignete Beschaltung nicht angegeben. Die angegebene Beschaltung ist im Gegenteil praktisch kaum verwendbar.
Die vorliegende Erfindung geht von diesem Prinzip ab und stellt eine Schaltung vor, die selbststeuernd ist. Es ist weiter festzustellen, daß in obiger Schrift der variable Widerstand grundsätzlich mit drei Anschlüssen versehen sein muß, wenn man die Ansprüche und die Zeichnungen liest. Beim FET ist diese Situation gegeben, ebenso bei einem Photowiderstand mit zwei elektrischen Anschlüssen und einem optischen Anschluß, der dazu dient, mittels Lichteinstrahlung den Widerstandswert zu ändern. Bei einer Diode hingegen, die kommentarlos auf S. 37 Zeile 19 miterwähnt wird, bleibt die Frage offen, wie der dritte Anschluß zu verstehen ist. Gemeint ist in jedem Fall eine Zwangssteuerung des (differentiellen) Diodenwiderstandes durch den AGC-Kreis. In der vorliegenden Erfindung wird gezeigt, daß diese Zwangssteuerung nicht nur nicht notwendig, sondern nicht einmal zulässig ist und daß diese Diode so beschaltet werden kann, daß sich selbsttätig der richtige differentielle Widerstand einstellt. Insofern wird zwar in der obigen Schrift die Diode erwähnt, ebenso wie in Electronics Lett. March 1979 No. 5 p. 146, aber die richtige oder eine geeignete Beschaltung nicht angegeben. Die angegebene Beschaltung ist im Gegenteil praktisch kaum verwendbar.
In der Anmeldung P 35 41 180.5 wird hinsichtlich der wichtigen Frage nach einem
geeigneten Element noch ein Vorschlag gemacht. Neben Diode, FET und
Photowiderstand wird dort noch als Element ein Subminiaturrelais vorgeschlagen, welches
Kapazitätswerte unter 1 pF aufweisen kann und bei geöffnetem Schalter überhaupt
kein Wärmerauschen liefert. Somit eignet sich dieses Element besonders gut bei
Vorverstärkern für nicht so große Bandbreiten. Als Serienelement zum Subminiaturrelais
können Widerstände in Form von FETs, Diode etc. dienen, deren
Rauschen bei geöffnetem Relaisschalter wirkungslos ist. Bei typischen
Kapazitätswerten von ca. 0,5 pF eignet sich dieses Element bei Systemen bis zu einigen
MHz Bandbreite. Von besonderem Vorteil ist dabei der Umstand, daß
Temperatureinflüsse, wie z. B. ein temperaturabhängiger Sperrstrom, überhaupt keine Rolle
spielen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß von den variablen Widerständen
her gesehen ein geeignet dimensionierter FET, ein Photowiderstand, ein
Subminiaturrelais mit einem Serienwiderstand und eine Diode genannt wurden. Zur
Beschaltung der Diode wurde aber bislang nichts bekannt. Vor allem wurde
bislang immer angegeben, daß die Diode in Flußrichtung betrieben wird.
In der vorliegenden Erfindung wird ausgenutzt, daß sich der differentielle
Diodenwiderstand r D einer Diode entsprechend r D = U T /I mit U T als
Temperaturspannung (typ. 25 . . 50 mV) und I als Diodengleichstrom über den Gleichstrom I
einstellen läßt. Die Diode wird daher nun gleichspannungsmäßig so an den Eingang
geschaltet, daß bei hohen optischen Leistungen im wesentlichen der
Photogleichstrom I ph- durch die Diode fließt. Zu diesem Zweck muß die Diode gleichspannungsmäßig
anders als wechselspannungsmäßig eingeschaltet werden: Gleichspannungsmäßig
schaltet man in Fig. 3 die Diode 7 bei hohen optischen Leistungen über
eine Umschalteinrichtung 10 an den Ausgang einer Anordnung 9, die aus der Ausgangsspannung
U 2 den Gleichspannungsanteil ableitet. Damit liegt die Diode 7
gleichspannungsmäßig parallel zum Gegenkopplungswiderstand 3, über dem somit
höchstens die Diodenflußspannung U F abfallen kann. In Fig. 3 kann bei hohen optischen
Leistungen der Photogleichstrom I ph-, wenn der Wert hunderte von µAmp´re
beträgt, nur noch zu einem verschwindend kleinen Anteil über die Gegenkopplung 3
fließen. Der maximale Strom über die Gegenkopplung R f beträgt nämlich U f /R f , woraus
sich für U F = 0,3 V und R f = 1 MOhm ein Wert von 0,3 µA errechnet. Durch diese
Beschaltung steuert man den Photogleichstrom zunehmend durch die Diode 7 und
reduziert dadurch den differentiellen Widerstand. Wechselstrommäßig wird die
Diode 7 über einen Koppelkondensator 8 direkt auf Masse gelegt, so daß vom
Rauschen her nur die Diode wirkt, kein weiteres Bauelement, soweit man das Rauschen
der Zusatzmaßnahme zur Erweiterung der Dynamik untersucht.
Bei hohen Empfangsleistungen wird der differentielle Diodenwiderstand so klein,
daß die Ausgangsspannung U 2ss nur noch durch das Produkt aus Photowechselstrom
I phss und Lastwiderstand v o · r D gegeben ist. In der Gegenkopplung wirkt r D aufgrund
des Millereffektes um 1+v o ≈ v o verstärkt und somit hochhohmiger, allerdings
ist dieser Wert für hohe Photogleichströme dann schließlich doch wesentlich
kleiner als R f .
Für optisch zu 100% durchmodulierte Signale ist I phss = 2 I ph- der Spitze-
spitze-Wert der Photostromes. Die Ausgangsspannung beträgt bei hohen Leistungen
U 2ss = I phss r D · v o . Setzt man in r D = U T /I für I den Photogleichstrom ein,
wie dies aufgrund der Schaltung nach Fig. 3 näherungsweise der Fall ist, ergibt
sich ein
konstanter Endwert U 2ss = 2 v o U T .
konstanter Endwert U 2ss = 2 v o U T .
Somit erreicht man durch diese Maßnahme nach Fig. 3 einen ähnlichen Effekt
wie in Fig. 2 angegeben. Bei schwachen Empfangsleistungen kann die
Zusatzmaßnahme abgeschaltet werden. In Fig. 3 geschieht dies durch die Anordnung 10.
Die Ausgangswechselspannung steigt dann in gewohnter Weise linear mit dem
Photowechselstrom an. Während in Fig. 1 nach Stand der Technik ein Regelkreis
z. B. einen FET so steuert, daß die Ausgangswechselspannung U 2ss oberhalb eines
AGC-Schwellwertes nicht mehr ansteigt, erfolgt dieses waagerechte Abknicken
der Kennlinie in Fig. 2 nun selbsttätig und ohne Regelkreis, der aufgrund seines
Spitzenwertdetektors recht aufwendig sein kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist allerdings der Endwert U 2ss = 2v o- U T
kaum beeinflußbar, höchstens über die Verstärkung v o . Praktisch ist aber eine
Beeinflussung gar nicht erforderlich, wenn sich solche Spannungswerte ergeben,
daß U 2ss hinreichend klein bleibt. Mit U T = 30 mV, v o = 50 ergibt sich ein Wert
von U 2ss = 3 V Spitze Spitze am Vorverstärkerausgang. Dieses ist ein sehr gut
handhabbarer Wert, der bei Verstärkern für höhere Bandbreiten noch kleiner
wird, weil die realisierbare Verstärkung v o dann abnimmt.
Der in DE 32 33 146 A1 vorgeschlagene Regelkreis nach Fig. 1 kann für eine Diode
kaum Anwendung finden. Würde ein Wert U 2ss am AGC-Kreis zwangsweise gefordert,
so müßte der AGC-Kreis, wenn das Element 5 eine Diode wäre, auf irgendeine
Weise den differentiellen Widerstand so einstellen, daß sich der richtige
Ausgangswechselspannungswert U 2ss einstellt. Würde nun der Diodengleichstrom
nachgeregelt, so würde sich ein Wert ergeben, der in aller Regel deutlich vom
Photogleichstrom durch Photodiode 1 abweicht. Da sonst keine andere
Möglichkeit besteht, fließt die Differenz über die Gegenkopplung. Schon bei
allerkleinsten Abweichungen im Bereich von einigen µA zwischen bestehendem Photogleichstrom und erforderlichem
Diodengleichstrom ergibt sich eine Änderung
der Ausgangsgleichspannung von einigen Volt. Mit anderen Worten darf der
Diodengleichstrom überhaupt nicht geregelt werden, und man darf überhaupt nicht für
konstante Verstärkung v o eine frei wählbare Ausgangswechselspannung U 2ss fordern.
Aus diesem Grunde ist in Fig. 1 eine AGC-Schaltung in Verbindung mit einer
Diode, bei der der differentielle Widerstand über den Gleichstrom durch die
Diode eingestellt wird, nicht anwendbar, sofern nicht weitergehende Maßnahmen
ergriffen werden, die in obiger Schrift einerseits nicht angegeben werden, und
die andererseits vom Rauschen her nicht besonders günstig erscheinen. Wenn
ein anderer Strom als der Photogleichstrom durch die Diode getrieben würde,
beispielsweise mit Hilfe einer Konstant-Stromquelle, dann müßte
der Differenzstrom zum Photogleichstrom an der Katode von Photodiode 1 wieder
subtrahiert werden. Dies würde aber am HF-Eingang des Verstärkers eine
Schaltung erfordern, die wiederum rauscht und somit nicht zulässig wäre.
Außerdem müßte diese Stromsubtraktion bei Photoströmen von bis zu 1 mA mit einer
kaum realisierbaren Präzision durchgeführt werden.
Fig. 3 gibt somit eine Schaltung an, bei der ohne aufwendigen
Spitzenwertdetektor und ohne Regelkreis eine nichtlineare Begrenzung der
Ausgangswechselspannung verhindert wird. Außerdem wird angegeben, wie die Diode 7 bei kleinen
Empfangsleistungen beschaltet wird:
Zu diesem Zweck legt eine Umschalteinrichtung 10 die Anode von 7 auf ein
negatives Potential 11 und spannt die Diode negativ vor. Hierdurch erreicht man
zweierlei: erstens nimmt die Kapazität der Diode mit wachsender Sperrspannung ab,
zweitens wird der differentielle Widerstand der Diode bei negativer Sperrspannung
am größten, so daß die Diode bei schwachen Empfangsleistungen am ehesten als
abgeschaltet angesehen werden kann. Insofern unterscheidet sich die vorliegende
Erfindung von den oben genannten Schriften, bei denen ausdrücklich immer eine
Diode in Flußrichtung vorgeschlagen wurde. Bei diesen Vorschlägen arbeitet die
Diode bei einer Spannung U, für die U 0 gilt. Bei kleinen Empfangsleistungen
stört dann die Diodenkapazität unter Umständen erheblich.
Die Umschalteinrichtung 10 wird dann aktiviert, wenn ein Meßfühler an der Anode
von Photodiode 1 in Fig. 3 einen gewissen Schwellwert des Photogleichstromes
feststellt. Dieser Photogleichstrom kann in bekannter Weise durch den
Spannungsabfall an einem zu 1 in Serie liegenden Widerstand bestimmt werden, der wechselstrommäßig
mittels einer Kapazität kurzgeschlossen wird, damit sein Rauscheinfluß
ohne Wirkung bleibt. Diese Einrichtung ist nicht gezeichnet worden. Ebenso
kann die Ausgangsspannung U 2 abgefragt werden.
Ohne Umschalteinrichtung 10 liegt über der Diode 7 bei gleichspannungsgekoppeltem
Verstärker 2 im Falle sehr kleiner Sensorströme I ph eine so kleine Spannung,
daß die Diode nun ganz definiert bei einer Vorspannung von Null Volt etwa
betrieben wird. In vielen Fällen sind differentieller Diodenwiderstand groß genug und
die Kapazität hinreichend klein.
Der dritte Punkt der Erfindung bezieht sich auf die Frage, welche Diode
geeignet ist. Für kleines Rauschen im abgeschalteten Zustand ist zu fordern
1) möglichst kleiner Resttrom
2) möglichst kleine Sperrschichtkapazität, möglichst kleine Diffusionskapazität.
1) möglichst kleiner Resttrom
2) möglichst kleine Sperrschichtkapazität, möglichst kleine Diffusionskapazität.
Bei Empfängern für hohe Bandbreiten ist der Gegenkopplungswiderstand R f schon
relativ klein und liegt im Bereich von 100 KOhm und darunter, sobald die
Bandbreiten 100 MHz übersteigen (typische Werte). Das Schrotrauschen des
Reststromes I R wirkt nun ebenso wie das Wärmerauschen eines äquivalenten Widerstandes
R ä = 2U T /I R , der rauschmäßig parallel zum Eingang des Verstärkers liegt.
Dieser äquivalente Widerstand R ä ist nun aber im wesentlichen zu vergleichen
mit dem Widerstand R f der Gegenkopplung, der rauschmäßig ebenfalls parallel
zum Eingang liegt. Wegen R ä » R f muß also für den
Sperrstrom I R « 2 U T /R f
gelten. Für R f = 2 MOhm bei einem schmalbandigen Empfänger und U T = 30 mV
muß I R « 30 nA sein, bei einem System mit R f = 100 KOhm genügt I R « 600 nA.
Bei breitbandigen Empfängern kann also der Resttrom etwas größer werden, dafür
darf sich aber die totale Kapazität C t ≈ 1 pF nur unwesentlich erhöhen. Am
günstigsten nimmt man daher eine Schottky-Diode, bei der nur eine
Sperrschichtkapazität wirkt, die bei negativer Vorspannung auf Werte von einigen 10 fF
abfällt. Durch monolithische Intergration erhöht sich dieser Wert dann auch
überhaupt nicht durch zusätzliche Gehäusekapazitäten. Für kleinen Reststrom
und für eine kleine Kapazität realisiert man die Schottky-Diode mit kleiner
Fläche (siehe z. B. Schlachetzki, Integrierte Schaltungen, Tebner Stuttgart 1978
S. 68 ff, S. 122 ff).
Bei Empfängern für kleinere Bandbreiten ist die monolithische Integration
einer gewöhnlichen pn-Diode ganz besonders einfach und auch zweckmäßig:
hier spielt die Kapazität eine nicht ganz so große Rolle, denn die Kapazität
C t , die für das Rauschen maßgebend ist, liegt bei vielen Systemen ohnehin im
Bereich von ca. 10 pF, weil man den extremen Aufwand zur Realisierung
allerkleinster totaler Kapazitäten nicht betreibt. Eine Diodenkapazität von ganz
wenigen pF ist dann oft annehmbar. Ein Reststrom I R « 30 nA ist nun problemlos
realisierbar.
Bei diskret aufgebauten Verstärkern oder bei Verstärkern in Dick- oder
Dünnfilmtechnik ist darauf zu achten, daß die Diode unmittelbar über C k wechselstrommäßig
auf Masse gelegt wird und der Diodenaufbau nicht Schaltkapazitäten
mit sich bringt.
Bei einem praktisch aufgebauten Empfänger für kleine Bitraten (2,5 Mbit/s)
mit R f = 2 MOHm erreichte die Vorverstärkerwechselspannungsamplitude erwartungsgemäß
einen max. Wert von ca. 3-4 Volt Spitze Spitze. Die Empfindlichkeit
der Schaltung lag mit und ohne Diode, die entsprechend Fig. 3 eingebaut
wurde, bei ca. -55 dBm bis -56 dBm. Die totale Kapazität lag bei
ca. 15 pF; die Schaltung war in SMD-Technik aufgebaut. Als Diode konnte
eine einfache pn-Diode vom Typ 1N4148 eingesetzt werden. Es wurden keine
störenden nichtlinearen Verzerrungen beobachtet, und die Grenzfrequenz des
Vorverstärkers änderte sich weniger stark als zunächst vermutet. Zwar reduzierte
sich bei hohen optischen Leistungen der differentielle Widerstand der Diode
ganz erheblich, aber gleichzeitig stieg im Flußbereich die Kapazität der
Diode derart stark an, daß sich die Effekte so weit kompensierten, daß eine
leistungsabhängige Frequenzgangentzerrung überflüssig war. Gleichzeitig wurde
beobachtet, daß im vorliegenden Fall eine negative Vorspannung nicht zwingend
notwendig ist. Ohne Empfindlichkeitsverlust konnte auch eine Schottkydiode
eingesetzt werden.
Die in den Ansprüchen genannte Erfindung wurde am Beispiel eines
Photodiodenempfängers erläutert, wie er in der Lichtwellenleitertechnik, Optoelektronik
und Sensorik vorkommt. Denkbar sind aber auch andere Sensoren mit großem
Innenwiderstand wie z. B. Aufnahmeröhren bei Kameras. Generell ist die Erfindung
dann einsetzbar, wenn der Sensor einen großen Innenwiderstand aufweist und
somit ein Hochimpedanz- besser ein Transimpedanzverstärker Anwendung findet.
Grundsätzlich könnte auch ein anderer Verstärkertyp verwendet werden. Aber aus
der Sicht des Rauschens ist dies nicht unbedingt zweckmäßig.
Claims (5)
1. Rauscharmer elektronischer Vorverstärker für einen Sensor mit sehr
großem Innenwiderstand, z. B. für eine Photodiode, mit einer Zusatzschaltung
zur Erzielung einer hohen Empfangsdynamik ohne wesentlichen Verlust an
Empfindlichkeit, wobei die Zusatzschaltung einen nichtlinearen Zweipol
enthält, dadurch gekennzeichnet
a) daß bei hohem Sensorgleichstrom, z. B. hohem Photostrom, dieser Gleichstrom zunehmend durch den nichtlinearen Zweipol gelenkt wird, um so den differentiellen Zweipolwiderstandswert mit wachsendem Sensorgleichstrom zu reduzieren, im Idealfall umgekehrt proportional zum Sensorgleichstrom
b) daß die Ausgangswechselspannung des Vorverstärkers bei großen Sensorströmen aufgrund des sensorgleichstromgesteuerten differentiellen Zweipolwiderstandes nur noch unwesentlich, im Idealfall überhaupt nicht mehr mit steigendem Sensorwechselstrom zunimmt
c) daß die Kapazität des nichtlinearen Zweipols extrem klein ist
d) daß der Zweipol unter erhöhtem Schaltungsaufwand, aber nicht notwendigerweise, durch eine zusätzliche Umschalteinrichtung bei kleinen Sensorströmen gesperrt werden kann, indem ein Zweipolanschluß auf eine geeignete Vorspannung gelegt wird, so daß z. B. im Falle einer Diode als Zweipol nur noch die Sperrkapazität und der Sperrstrom wesentlich zum Rauschen beitragen können.
a) daß bei hohem Sensorgleichstrom, z. B. hohem Photostrom, dieser Gleichstrom zunehmend durch den nichtlinearen Zweipol gelenkt wird, um so den differentiellen Zweipolwiderstandswert mit wachsendem Sensorgleichstrom zu reduzieren, im Idealfall umgekehrt proportional zum Sensorgleichstrom
b) daß die Ausgangswechselspannung des Vorverstärkers bei großen Sensorströmen aufgrund des sensorgleichstromgesteuerten differentiellen Zweipolwiderstandes nur noch unwesentlich, im Idealfall überhaupt nicht mehr mit steigendem Sensorwechselstrom zunimmt
c) daß die Kapazität des nichtlinearen Zweipols extrem klein ist
d) daß der Zweipol unter erhöhtem Schaltungsaufwand, aber nicht notwendigerweise, durch eine zusätzliche Umschalteinrichtung bei kleinen Sensorströmen gesperrt werden kann, indem ein Zweipolanschluß auf eine geeignete Vorspannung gelegt wird, so daß z. B. im Falle einer Diode als Zweipol nur noch die Sperrkapazität und der Sperrstrom wesentlich zum Rauschen beitragen können.
2. Vorverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtlineare
Zweipol eine Schottkydiode, eine pin-Diode oder eine pn-Diode ist, wobei
die Dioden mit kleiner Fläche auszulegen sind.
3. Vorverstärker nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtlineare Zweipol wechselspannungsmäßig mittels einer Kapazität 8
parallel zum Verstärkereingang des Verstärkers 2 liegt und
gleichspannungsmäßig bei hohen Sensorströmen an den Ausgang einer Schaltung 9 gelegt wird, die die
Ausgangsgleichspannung erzeugt
4. Vorverstärker nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschalteinrichtung 10, mit deren Hilfe der nichtlineare Zweipol im
Idealfall abgeschaltet wird, durch eine Ansteuerschaltung (nicht gezeigt)
aktiviert wird, die auf den Sensorgleichstrom anspricht, der in bekannter
Weise in Fig. 3 an der Anodenseite der im Beispiel gezeigten Diode 1
abgegriffen werden kann, ohne die Rauscheigenschaften des Verstärkers zu
beeinträchtigen.
5. Vorverstärker nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
nichtlineare Zweipol mit dem eigentlichen Vorverstärker monolithisch integriert
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543677 DE3543677A1 (de) | 1985-12-11 | 1985-12-11 | Vorverstaerker hoher dynamik und empfindlichkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543677 DE3543677A1 (de) | 1985-12-11 | 1985-12-11 | Vorverstaerker hoher dynamik und empfindlichkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543677A1 true DE3543677A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853543677 Withdrawn DE3543677A1 (de) | 1985-12-11 | 1985-12-11 | Vorverstaerker hoher dynamik und empfindlichkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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