DE3543601C2 - Verwendung eines hitzebeständigen Gußstahls - Google Patents
Verwendung eines hitzebeständigen GußstahlsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Guß
stahls als Gußwerkstoff zur Herstellung von Teilen eines
Auspuffsystems eines Fahrzeugs.
Bei den derzeit bestehenden Fahrzeugmaschinen und insbe
sondere Kraftfahrzeugmaschinen wurde sowohl bei den Ben
zinmaschinen als auch bei den Dieselmaschinen der Verbren
nungswirkungsgrad verbessert, um eine hohe Ausgangs
leistung und einen niedrigen Brennstoffverbrauch zu er
reichen. Diese Verbesserung wurde durch ein Anheben der
Abgastemperatur bewerkstelligt. Insbesondere bei einem
solchen Auspuffsystem müssen die Teile wie Sammelleitun
gen, Turbinengehäuse und Turbinenräder von Turboladern,
Dieselmaschinen-Kammern und dergleichen harten Betriebsbe
dingungen standhalten. Infolgedessen ist die Bedeutung des
Wählens der Materialien für diese Teile zu überdenken.
Herkömmlicherweise wurden für Teile eines Auspuffsystems
Materialien wie hitzebeständiges Gußeisen, z. B. Gußeisen
mit hohem Siliziumgehalt, Ni-Resist-Gußeisen, Aluminium-
Gußeisen usw. und insbesondere hitzebeständiges Gußeisen
vom System mit hohem Cr-Gehalt (Ferrit-System) oder mit
hohem Cr-Gehalt sowie hohem Ni-Gehalt (Austenit-System)
verwendet.
Obgleich die Gießeigenschaften des Gußeisens hervorragend
für die Massenproduktion sind, hat das Gußeisen eine ge
ringe Wärmebeständigkeit oder eine geringe Oxidationsbe
ständigkeit bei hohen Betriebstemperaturen von 800°C und
darüber; infolgedessen hat das Gußeisen eine kurze Stand
zeit bzw. geringe Haltbarkeit. Andererseits ist hitzebe
ständiger Gußstahl hinsichtlich der Wärmebeständigkeit und
der Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen selbst
bei 800°C oder darüber hervorragend; der Gußstahl ist
jedoch nicht sehr gut für die Massenproduktion geeignet,
da er schlechte Gießeigenschaften hat, schwierig zu bear
beiten ist und unvermeidbar kostspielig ist, weil für die
Legierungen ein großer Anteil an teuren Elementen erfor
derlich ist.
Die DE 32 47 568 A1 beschreibt ein Reaktorrohr zum thermischen
Cracken oder Reformieren von Kohlenwasserstoffen mit einer
Reaktionsschicht aus hitzebeständigem Stahl, der 0,01 bis 1,5
Gew.-% C, bis zu 3 Gew.-% Si, bis zu 15 Gew.-% Mn, 13-30 Gew.-%
Cr, bis zu 0,15 Gew.-% N und im wesentlichen Fe als Rest
enthält, und einer die Reaktionsschicht bedeckenden, aus
hitzebeständigem Fe-Cr-Ni-Stahl bestehenden Deckschicht.
Die US-PS 4,243,414 beschreibt einen Gußstahl, welcher 0,5-4,0
Gew.-% C, 8,0-30 Gew.-% Cr, 0,1-5,0 Gew.-% P, B und/oder Si
und Rest Fe enthält.
Eine Wärmebehandlung dieses Gußstahls wird vorgeschlagen, um das
hauptsächlich aus Perlit bestehende Erzeugnis in eine Bainit-
und/oder Martensit-Struktur zu überführen. Der dort beschriebene
Gußstahl ist abriebbeständig und dient als Sinterlegierung zur
Herstellung von Teilen von Motoren, Kompressoren und der
gleichen.
Die BE-PS 540 263 betrifft eine eisenhaltige, ferritische
perlitische oder ferritisch-perlitische, hitzebeständige Stahl
legierung, die bis 5% eines die Bildung der Gamma-Struktur
fördernden oder stabilisierenden Elementes, z. B. Co und/oder
Cu, enthält, und die einer Wärmebehandlung unterzogen worden
ist. Der Legierung kann eine Vielzahl weiterer Elementkompo
nenten hinzugefügt werden.
Die DE-PS 6 72 364 offenbart eine Stahllegierung, die 0,12-0,45%
Kohlenstoff, 2-5% Chrom, 0,15% Molybdän und 0 bis 3%
Nickel enthält, die durch Gießen zur Herstellung einer Panzer
platte dient.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hitzebe
ständigen Gußstahl bereitzustellen, der entgegen herkömmlicher Gußwerkstoffe für Teile eines Fahrzeug-Auspuffsystems sowohl hervorragende
Wärmebeständigkeit als auch hervorragende Oxidationsbe
ständigkeit bei hohen Temperaturen hat und der unter ver
hältnismäßig geringen Kosten gewonnen werden kann.
Die Aufgabe wird durch Verwendung eines Gußstahls gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Der erfindungsgemäß verwendete hitzebeständige Gußstahl enthält
danach als Grundkomponenten in Gewichtsprozenten 0,3 bis 2,5% an
C, 1,5 bis 4,5% an Si, 1,0% oder weniger an Mn, 0,05%
oder weniger an P, 0,10% oder weniger an S und 5,0 bis
14,0% an Cr, wobei der restliche Teil aus Fe mit herstellungsbedingten unver
meidbaren Verunreinigungen besteht.
Bei dem hitzebeständigen Gußstahl mit dieser Zusammen
setzung werden durch den C-Gehalt sowohl die Festigkeit
als auch die Gießeigenschaften verbessert, jedoch ist die
Wirkung gering, wenn der C-Gehalt geringer als 0,3% ist.
Wenn der Gehalt größer als 2,5% ist, wird in dem Gußstahl
Graphit gebildet. Infolgedessen wird dessen Festigkeit
verringert und Cr-Carbid gebildet, wodurch die Cr-Konzen
tration in einer Matrix vermindert wird. Daher wird der
wirkungsvollste Gehalt an C auf 0,3 bis 2,5% festgelegt.
Mit dem Si werden die Oxidationsbeständigkeit bei hohen
Temperaturen und die Gießeigenschaften verbessert, jedoch
ist die Wirkung bei einem Si-Gehalt von 1,5% gering,
während bei einem Gehalt von über 4,5% das Primärcarbid
grobkörnig wird. Infolgedessen werden die mecha
nische Bearbeitbarkeit und die Härte nachteilig beein
flußt. Daher wird der Si-Gehalt auf 1,5 bis 4,5% festge
legt. Durch das Mn werden gleichermaßen wie durch das Si
die Gießeigenschaften verbessert, jedoch wird der Gehalt
auf weniger als 1,0% festgelegt, weil das Mn vorzugsweise
nicht ferritisch sein soll. Falls der Gehalt an P über
0,05% liegt, besteht die Möglichkeit einer Kristalli
sierung des Steadits oder einer Förderung eines Perlit
zustands. Daher wird der P-Gehalt auf weniger als 0,05%
festgelegt. S ist bei dem normalen Gebrauch nicht beson
ders notwendig, verbessert aber die mechanische Bearbeit
barkeit, da MnS gebildet wird. Daher wird den Komponenten
S hinzugefügt. Wenn in diesem Fall der S-Gehalt über 0,1%
liegt, wird die Härte des Stahls beein
trächtigt. Daher wird der S-Gehalt auf weniger als 0,1%
festgelegt. Gleichermaßen wie durch den Si-Gehalt wird
durch den Cr-Gehalt die Oxidationsbeständigkeit bei hohen
Temperaturen verbessert, jedoch ist die Wirkung gering,
wenn der Cr-Gehalt weniger als 5,0% beträgt. Bei einem
Gehalt über 14,0% wird ein großer Anteil an Carbid großer
Härte gebildet, wodurch die mechanische Bearbeitbarkeit
vermindert wird. Daher wird der Cr-Gehalt auf 5,0 bis 14,0%
festgelegt.
Der erfindungsgemäß verwendete hitzebeständige Gußstahl kann andere
Komponenten enthalten, die für das Hervorrufen der Wärme
beständigkeit oder Oxidationsbeständigkeit wirkungsvoll
sind. Zum Verbessern der Wärmebeständigkeit und der Oxida
tionsbeständigkeit bei hohen Temperaturen ist es zweck
dienlich, wenn der Gußstahl als diese Komponenten Mo
und/oder W enthält; wenn zu wenig hinzugefügt wird, wird
der Stahl nicht der Zusatzmenge entsprechend verbessert,
während die Materialkosten steigen. Daher muß der Ge
halt 2,0 bis 6,5% betragen.
Ferner kann als genannte andere Komponenten mindestens
eines der Elemente Nb, Ta oder V gewählt werden. Nb, Ta
und V können nicht nur durch ein Anheben der eutektoidi
schen Umwandlungstemperatur die thermische Widerstands
fähigkeit bzw. Wärmebeständigkeit verbessern, sondern auch
durch das Einschränken der Abscheidung von sekundärem Cr-
Carbid bei hohen Temperaturen die Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen; falls zu wenig hinzugefügt wird,
ist die Wirkung gering, während bei einer zu hohen Zugabe
ein großer Anteil an Hartcarbid gebildet wird. Daher wird
die mechanische Bearbeitbarkeit des Gußstahls vermindert
und auch dessen Härte herabgesetzt. Infolgedessen ist
der Gehalt auf 1,0 bis 6,0% festgelegt.
Darüberhinaus können als genannte andere Komponenten min
destens eines der Elemente Nb, Ta oder V und mindestens
eines der Elemente Mo oder W unter
gleichzeitiger Verwendung gewählt werden. Dies dient zu
einem zusammenwirkenden Verbessern der Wärmebeständigkeit
und der Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen,
jedoch wird aus den vorstehend angeführten Gründen für Nb,
Ta und V der Gehalt auf 0,5 bis 6,0% festge
legt. Falls andererseits zuviel Mo und W hinzugefügt wird,
ist es nicht möglich, eine der hinzugefügten Menge ent
sprechende Verbesserung zu erreichen, während andererseits
die Materialkosten unnötigerweise gesteigert sind. Daher
wird der Gehalt auf 0,2 bis 1,0% festgelegt.
Ferner kann als genannte weitere Komponente Ti gewählt
werden. Ti verbessert die Oxidationsbeständigkeit und
Wärmebeständigkeit bei hohen Temperaturen, jedoch ist die
Wirkung gering, wenn zu wenig hinzugefügt wird, während
eine Kristallisation zu hartem TiC erfolgt, wenn zuviel
hinzugefügt wird. Dadurch wird die mechanische Bearbeit
barkeit vermindert. Daher wird der Ti-Gehalt
auf 0,15 bis 4,6% festgelegt.
Darüberhinaus kann als andere Komponente Al gewählt wer
den. Al verbessert die Oxidationsbeständigkeit bei hohen
Temperaturen, jedoch ist die Wirkung gering, wenn zuwenig
hinzugefügt wird, während die Gießeigenschaften beein
trächtigt werden, wenn zuviel hinzugefügt wird. Daher wird
der Al-Gehalt auf 0,5 bis 2,0% festgelegt.
Ferner kann als andere Komponente B gewählt werden. B
verbessert die Festigkeit bei hohen Temperaturen durch
Verstärkung der Korngrenzen sowie die Oxidationsbeständig
keit, jedoch ist die Wirkung gering, wenn zuwenig hinzuge
fügt wird, während der hitzebeständige Gußstahl einen
höheren Härtewert erhält, wenn zuviel hinzugefügt wird.
Infolgedessen werden sowohl die mechanische Bearbeitbar
keit als auch die Elastizität vermindert. Daher wird der
B-Gehalt auf 0,1 bis 3,8% festgelegt.
Ferner können als andere Komponenten Al und B gleichzeitig
gewählt werden. Mit Al und B wird durch deren Zusammen
wirkung die Oxidationsbeständigkeit bei hohen Temperaturen
verbessert, jedoch ist die Wirkung gering, wenn zuwenig
von dem jeweiligen Element hinzugefügt wird, während die
Elastizität verringert ist, wenn zuviel zugefügt wird.
Daher wird jeweils der Gehalt Al bzw. an B
auf 0,5 bis 2,0% bzw. 0,1 bis 3,0% festgelegt. Falls in
diesem Fall der jeweils angegebene Anteil oder mehr in
Verbindung mit Cr hinzugefügt wird, ist die Wirkung kaum
erkennbar. Daher werden die beiden Anteile vorzugsweise so
festgelegt, daß die Bedingung Al + B < Cr/2 erfüllt ist.
Ferner kann als genannte andere Komponente Cu gewählt
werden. Cu verbessert die Oxidationsbeständigkeit bei
hohen Temperaturen und wirkt einer Zersetzung oder Pulve
risierung von Primärcarbid entgegen; falls aber zuwenig Cu
hinzugefügt wird, ist die Wirkung gering, während die
Gießeigenschaften beeinträchtigt werden, wenn zuviel hin
zugefügt wird. Daher wird der Cu-Gehalt auf
0,5 bis 7,5% festgelegt.
Der hitzebeständige Gußstahl, dessen Komponenten gemäß den
vorstehenden Ausführungen bestimmt sind, kann in prakti
scher Weise eingesetzt werden, nachdem die für Gußstahl
normale Glühbehandlung vorgenommen wurde. Beispiels
weise kann die Glühbehandlung derart bewerkstelligt
werden, daß der Stahl bei 900 bis 950°C für eine halbe
Stunde oder darüber zu Austenit-Stahl geformt wird, auf
680 bis 750°C abgekühlt und für 5 Stunden oder länger bei
dieser Temperatur gehalten wird und schließlich luftge
kühlt wird.
Der durch diese Glühbehandlung geformte
hitzebeständige Gußstahl enthält eine Metallstruktur,
bei der in einer Ferrit-Grundmasse dendritisches Primär
carbid (eutektisches Carbid) und abgeschiedenes Sekundär
carbid verteilt sind und kein Graphit enthalten ist.
Der erfindungsgemäß verwendete Gußstahl ist wegen
seiner Gießeigenschaften und seiner mechanischen Bearbeit
barkeit, die denjenigen des herkömmlichen hitzebeständigen
Gußeisens gleich sind, sowie auch wegen seiner Güte und
Haltbarkeit ideal für die Massenproduktion, da seine hohe
Wärmebeständigkeit (Festigkeit bei hohen Temperaturen)
gleich derjenigen des herkömmlichen hochlegierten hitzebe
ständigen Gußstahls ist, wobei die Oxidationsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen einen angemessenen Ausgleich der
angestrebten Eigenschaften ergibt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert.
Fig. 1, 2, 7, 9, 11, 13, 15 bis 17 und 19 sind grafische
Darstellungen, die Ergebnisse von Prüfungen der Oxida
tionsbeständigkeit des erfindungsgemäß zu verwendenden
Gußstahls bei hohen Temperaturen im Vergleich zu Ver
gleichsproben zeigen.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung, die Ergebnisse
einer Prüfung der Größenänderung des hitzebeständigen
Guß stahls- im Vergleich zu Vergleichsproben zeigt.
Fig. 4, 8, 10, 12 und 14 sind grafische Darstellungen, die
Ergebnisse von Wärmeermüdungs-Prüfungen des hitzebeständi
gen Gußstahls im Vergleich zu Vergleichsproben zeigen.
Fig. 5 und 6 sind Mikroskopaufnahmen, die die Mikro
struktur des erfindungsgemäß zu verwendenden hitzebeständigen Gußstahls
zeigen.
Fig. 8 ist eine grafische Darstellung, die Ergebnisse
einer Hochtemperatur-Zugbelastungsprüfung im Vergleich zu
Versuchsproben zeigt.
Fig. 18 und 20 sind grafische Darstellungen, die Ergebnis
se einer Kriechfestigkeitsprüfung des erfindungsge
mäß zu verwendenden hitzebeständigen Gußstahls im Vergleich zu Ver
gleichsproben zeigen.
Fig. 22 ist eine grafische Darstellung, die Ergebnisse
einer Fließfähigkeitsprüfung des erfindungsgemäß zu verwendenden, hitze
beständigen Gußstahls im Vergleich zu Vergleichsproben
zeigt.
Fig. 23 ist eine Vorderansicht einer Gußform für eine
Fließfähigkeitsprüfung.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des erfindungsge
gemäß verwendeten, hitzebeständigen Gußstahls ausführlich im Vergleich
zu Vergleichsproben beschrieben.
Die Tabelle 1 zeigt die chemischen Bestandteile von anspruchs
gemäßen Materialien bzw. Stählen 1 bis 3 und Ver
gleichsmaterialien 1 bis 6, die für die Verwendung in
einem Laboratorium zusammengestellt wurden.
Bei dem Gießen wurde das Material mittels eines 20 kg-
Hochfrequenz-Schmelzofens an Luft geschmolzen, wo
nach es mit Fe-Si (75%) desoxidiert wurde. Dann
wurde es bei mindestens 1550°C abgestochen
und bei mindestens 1450°C gegossen. Hierfür wurde eine
Form des JIS-Typs A verwendet. Die anspruchsgemäßen Mate
rialien 1 bis 3 und die Vergleichsmaterialien 1 und 2
wurden nach dem Erwärmen der gegossenen Probestücke auf
930°C für eine halbe Stunde für 3 Stunden in einen
720°C heißen Ofen gelegt und dann auf Raumtemperatur abge
kühlt. Danach wurden verschiedenerlei Probestücke, die aus
den gegossenen Probestücken hergestellt wurden, jeweils
für die Prüfung hinsichtlich der Oxidation bei hohen Tem
peraturen, der Größenänderungen und der thermischen bzw.
Wärmeermüdung gebildet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Ergebnisse der Prüfung hin
sichtlich der Oxidation bei hohen Temperaturen. Die
Prüfung wurde derart bewerkstelligt, daß die Materialien
für 100 Stunden jeweils bei 800°C bzw. 900°C gehalten
wurden und dann die Oxidationsverluste ermittelt wurden.
Gemäß den in Fig. 1 und 2 gezeigten Ergebnissen zeigen die
Materialien A, B und C als Ausführungsbeispiele des erfin
dungsgemäß zu verwendenden Gußstahls nahezu den gleichen Oxidationsver
lustgrad wie der Stahl SCSI (e) nach der japanischen
Industrienorm (JIS), der ein Ferritsystem-Gußstahl mit
hohem Cr-Gehalt ist; dadurch zeigte der Stahl gemäß den
Ausführungsbeispielen eine hohe Widerstandsfähigkeit ge
genüber Oxidation bei hohen Temperaturen. Im Gegensatz
dazu haben die Ergebnisse gezeigt, daß das Material a, das
das gleiche System wie der erfindungsgemäß zu verwendende Gußstahl ist
und einen niedrigen Cr-Teilgehalt von 2,0% hat, und das
Material b, das einen niedrigen Si-Teilgehalt von 1,0%
hat, derart stark angegriffen wurden, daß sie nicht besser
waren als Gußeisen mit hohem Si-Gehalt (C) oder Ni-Resist
(d).
Die Fig. 3 zeigt die Ergebnisse einer Größenänderungs
prüfung. Die Prüfung wurde in der Weise bewerkstelligt,
daß das jeweilige Material mindestens 300-malig einem
Temperaturwechsel zwischen 900°C und 500°C und umgekehrt
unterzogen wurde und die Größenabweichungen ermittelt
wurden. Die Größenänderung wurde nach folgender Gleichung
(1) berechnet:
Es wurde ermittelt, daß die Probe A aus dem anspruchsge
mäßen Material selbst nach dem 300-maligen Temperaturwech
selzyklus kaum eine Größenänderung zeigt und somit seine
thermische Beständigkeit hervorragend ist. Andererseits
zeigt die Probe c aus dem Gußeisen mit dem hohen Si-Gehalt
eine ziemlich große Größenänderung. Ferner zeigt die Probe
f aus Ni-Resist eine Größenänderung, die kleiner als die
jenige des Gußeisens mit dem hohen Si-Gehalt (Probe c)
ist, aber größer als diejenige bei dem anspruchsgemäßen
Material.
Die Fig. 4 zeigt das Ergebnis einer Wärmeermüdungsprüfung.
Die Prüfung wurde auf diese Weise bewerkstelligt, daß
unter Einspannen eines Probestücks das Material Tempera
turwechseln zwischen 900° und 400° unterzogen wurde und
die Anzahl der wiederholten Temperaturwechsel bis zum
Bruch bei einem Zyklus je 10 Minuten ermittelt wurde. Der
Einspannungsfaktor wurde nach folgender Gleichung (2)
ermittelt:
Diese Prüfung hat bewiesen, daß die Probe A aus dem anspruchs
gemäßen Material eine weitaus größere Anzahl von
Wiederholungszyklen aushält als die Probe f aus Ni-Resist
und somit hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber
thermischer Ermüdung hervorragend ist. Insbesondere war
bei einem Einspannfaktor von 30% die Probe A selbst bei
6 × 10³-facher Wiederholung nicht gebrochen.
Hierbei wurde festgestellt, daß die Proben A, B und C aus
dem erfindungsgemäß zu verwendenden Gußstahl das gleiche Ausmaß an
Gießeigenschaften wie das Gußeisen c mit dem hohen Si-
Gehalt und das gleiche Ausmaß der thermischen Widerstands
fähigkeit wie der Stahl SCSI der Probe e haben.
Ferner wurde festgestellt, daß die Proben A, B und C aus
dem erfindungsgemäß zu verwendenden Material jeweils eine
HV-Härte von 300 oder darunter haben, so daß hinsichtlich
der mechanischen Bearbeitbarkeit keine Probleme entstehen.
Ferner wurde ein Turbinengehäuse mit den gleichen Kompo
nenten wie das anspruchsgemäße Material 1 (Probe A) zu
sammengeschweißt und für eine Haltbarkeitsprüfung an einem
Sockel angebracht. Die Prüfung wurde dadurch bewerkstel
ligt, daß dieses Gehäuse in einen Benzinmotor mit 6 Zylin
dern bei 2000 cm³ Hubraum und mit einem Temperaturverlauf
bis zu einer maximalen Abgas- bzw. Auspufftemperatur von
950°C eingebaut wurde. Dabei hatte im Vergleich zu dem
herkömmlichen Material, dem Gußeisen mit hohem Si-Gehalt
dieses Turbinengehäuse eine Oxidationsschichtdicke von
weniger als 1/5 und eine um 60% längere Lebenszeit bis
zum Entstehen von Rissen. Weiterhin sind in den Fig. 5 und
6 jeweils unter 100-facher bzw. 400-facher Vergrößerung
die Mikrostrukturen des erfindungsgemäß zu verwendenden Materials 1 (der
Probe A) gezeigt, wobei dendritisches Primärcarbid 2 und
körniges Sekundärcarbid 3 in einer weißen Ferritgrundmasse
1 verteilt sind.
Auf grundlegend die gleiche Weise wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien
bzw. Gußstähle 4 bis 6 und Vergleichsmaterialien 7 bis 10
gemäß der Tabelle 2 hergestellt und dann einer gleicharti
gen Prüfung hinsichtlich der Oxidation bei hohen Tempe
raturen wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel sowie einer
Hochtemperatur-Belastungsprüfung bei hohen Temperaturen
unterzogen.
Die Fig. 7 zeigt die Ergebnisse der Prüfung der Oxidation
bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnissen ist er
sichtlich, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Gußstähle der Proben
D, E und F eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen
über Oxidation bei hohen Temperaturen haben, die den glei
chen Wert wie der Stahl SCSI (Ferrit-System) gemäß der
japanischen Industrienorm hat und nur geringfügig schlech
ter als der Stahl SCS13 (Austenit-System) gemäß der japa
nischen Industrienorm (JIS) ist.
Es ist natürlich ersichtlich, daß der erfindungsgemäß zu verwendende
Stahl im Vergleich zu dem herkömmlicherweise für Auspuff-Gußteile verwendeten
Gußeisen, nämlich dem Gußeisen der Probe g mit hohem Si-
Gehalt oder dem Ni-Resist-Gußeisen der Probe h,
eine weitaus
höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Oxidation bei hohen
Temperaturen hat.
Die Fig. 8 zeigt die Ergebnisse der Hochtemperatur-Zugbe
lastungsprüfung. Aus der Fig. 8 ist ersichtlich, daß bei
Temperaturen über 700°C das anspruchsgemäße Material der
Probe F die gleiche-Festigkeit bei hohen Temperaturen wie
der Stahl SCS13 (Probe j) nach der japanischen Industrie
norm hat und im Vergleich zu dem Stahl SCS1 (der Probe i)
nach der japanischen Industrienorm eine höhere Festigkeit
bei hohen Temperaturen hat.
Auf grundlegend die gleiche Weise wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden erfindungsgemäß zu verwendende Materialien
bzw. Gußstähle 7 bis 9 und Vergleichsmaterialien 11 bis 13
gemäß der Tabelle 3 hergestellt und für die gleiche
Prüfung hinsichtlich der Oxidation bei hohen Temperaturen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel sowie für eine
Wärmeermüdungsprüfung vorbereitet. Aus diesen Prüfungen
sind die Ergebnisse der Prüfung hinsichtlich der Oxidation
bei hohen Temperaturen als Oxidationsverlust je Flächen
einheit (in mg/cm²) dargestellt, während bei der Wärmeer
müdungsprüfung ein Temperaturwechselzyklus mit einer Ober
grenze von 900°C und einer Untergrenze von 200°C ausge
führt wurde.
Die Fig. 9 zeigt die Ergebnisse der Prüfung der Oxidation
bei hohen Temperaturen. Es ist ersichtlich, daß im Ver
gleich zu dem herkömmlichen Gußeisen der Probe k mit hohem
Si-Gehalt und dem Ni-Resist-Gußeisen der Probe l die
anspruchsgemäßen Materialien bzw. Gußstähle der Proben G,
H, Q eine weitaus höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber
Oxidation bei hohen Temperaturen haben und eine Wider
standsfähigkeit haben, die so hoch ist wie diejenige von
Gußstahl der Probe m nach dem Austenit-System mit hohem
Cr-Gehalt und hohem Ni-Gehalt.
Die Fig. 10 zeigt die Ergebnisse der Wärmeermüdungs
prüfung. Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß im
Vergleich zu den Vergleichsmaterialien der Proben k, l und
m die anspruchsgemäßen Materialien der Proben G, H und Q
eine bessere thermische Widerstandsfähigkeit gegenüber
Ermüdung haben.
Nach grundlegend dem gleichen Verfahren wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden in der Tabelle 4 aufgeführte
anspruchsgemäße Materialien bzw. Gußstähle 10 bis 12
hergestellt und für die gleichen Prüfungen hinsichtlich
der Oxidation bei hohen Temperaturen sowie der Wärmeer
müdung wie bei dem dritten Ausführungsbeispiel vorberei
tet. Ferner wurden bezüglich Vergleichsmaterialien die
Ergebnisse der bei dem dritten Ausführungsbeispiel verwen
deten Vergleichsmaterialien der Proben k, l und m verwen
det, so daß daher deren Prüfung bei diesem vierten Ausfüh
rungsbeispiel weggelassen wurde.
Die Fig. 11 zeigt die Ergebnisse der Prüfung hinsichtlich
der Oxidation bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnis
sen ist ersichtlich, daß im Vergleich zu dem herkömmlichen
Gußeisen der Probe k mit dem hohen Si-Gehalt und dem Ni-
Resist-Gußeisen der Probe l die anspruchsgemäßen Materia
lien bzw. Gußstähle der Proben R, S und T eine weitaus
höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Oxidation bei hohen
Temperaturen haben und daß sie den gleichen Widerstands
grad gegenüber der Oxidation bei hohen Temperaturen haben
wie der Gußstahl der Probe m mit dem Austenit-System mit
hohem Cr-Gehalt und hohem Ni-Gehalt.
Die Fig. 12 zeigt die Ergebnisse der Wärmeermüdungs
prüfung. Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß im
Vergleich zu den Vergleichsmaterialien der Proben k, l und
m die anspruchsgemäßen Materialien der Proben R, S und T
eine hervorragende thermische Widerstandsfähigkeit gegen
über Ermüdung haben.
Auf grundlegend die gleiche Weise wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien
bzw. Gußstähle 13 bis 15 sowie Vergleichsmaterialien 14
bis 17 gemäß Tabelle 5 hergestellt und für die gleiche
Prüfung hinsichtlich der Oxidation bei hohen Temperaturen
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel sowie für eine
Wärmeermüdungsprüfung vorbereitet. Bei der Wärmeermüdungs
prüfung wurden Temperaturwechselzyklen mit einer Obergren
ze von 900°C und einer Untergrenze von 50°C festgelegt.
Die Fig. 13 zeigt die Ergebnisse der Prüfung hinsichtlich
der Oxidation bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnis
sen ist ersichtlich, daß die anspruchsgemäßen Materialien
der Proben U, V und W eine weitaus höhere Widerstands
fähigkeit gegenüber Oxidation bei hohen Temperaturen im
Vergleich mit dem Gußeisen der Probe o mit hohem Si-Gehalt
oder dem Ni-Resist-Gußeisen der Probe p haben und den
gleichen Grad der Widerstandsfähigkeit gegenüber der Oxi
dation bei hohen Temperaturen wie der Ferrit-System-Guß
stahl der Probe q mit dem hohem Cr-Gehalt oder der
Austenit-System-Gußstahl der Probe r mit dem hohem Cr-
Gehalt und dem hohen Ni-Gehalt.
Die Fig. 14 zeigt die Ergebnisse der Wärmeermüdungs
prüfung. Aus der Fig. 14 ist ersichtlich, daß das anspruchsgemäße
Material der Probe V bei einem Einspannungs
faktor von 70% eine thermische Widerstandsfähigkeit ge
genüber Brüchen hat, die geringfügig schlechter als die
jenige des Vergleichsmaterials 17 der Probe r, nämlich des
dem JIS-Normstahls SCH13 entsprechenden Austenit-System-
Gußstahls sowie nahezu gleich derjenigen des Ni-Resist-
Gußeisens der Probe p ist, während aber bei einer relativ
schwachen Einspannung mit einem Einspannfaktor von 30%
die thermische Widerstandsfähigkeit gegenüber Brüchen im
Vergleich zu dem Austenit-System-Gußstahl der Probe r mit
hohem Cr-Gehalt und hohem Ni-Gehalt weitaus besser ist.
Nach grundlegend dem gleichen Verfahren wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien 16
bis 18 sowie Vergleichsmaterialien 18 bis 21 gemäß Tabelle
6 hergestellt und für die gleiche Prüfung hinsichtlich der
Oxidation bei hohen Temperaturen wie bei dem ersten Aus
führungsbeispiel vorbereitet.
Die Fig. 15 und 16 zeigen die Ergebnisse der Prüfung der
Oxidation bei hohen Temperaturen.
Aus den Fig. 15 und 16 ist ersichtlich, daß die anspruchsgemäßen
Materialien der Proben X, Y und Z den glei
chen Grad an Widerstandsfähigkeit gegenüber Oxidation wie
der Ferrit-System-Gußstahl der Probe u mit hohem Cr-Gehalt
haben und eine derart hervorragende Widerstandsfähigkeit
gegenüber der Oxidation haben, daß diese geringfügig
schlechter als diejenige des Austenit-System-Gußstahls der
Probe v mit hohem Cr-Gehalt und hohem Ni-Gehalt ist.
Es ist ferner ersichtlich, daß anspruchsgemäße Mate
rialien selbstverständlich eine weitaus bessere Wider
standsfähigkeit gegenüber der Oxidation haben als das
herkömmliche hitzebeständige Gußeisen, nämlich das Guß
eisen der Probe s mit hohem Si-Gehalt oder das N-Resist-
Gußeisen der Probe t.
Nach grundlegend dem gleichen Verfahren wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien 19
bis 21 und Vergleichsmaterialien 22 bis 25 gemäß Tabelle 7
hergestellt und für die gleiche Prüfung hinsichtlich der
Oxidation bei hohen Temperaturen wie bei dem ersten Aus
führungsbeispiel sowie für eine Kriechbruchprüfung vorbe
reitet.
Die Kriechbruchprüfung wurde derart vorgenommen, daß bei
700°C und Belastung eines Prüfstücks mit verschiedenerlei
Belastungsgraden der Zeitpunkt des Brechens bzw. Reißens
ermittelt wurde.
Die Fig. 17 zeigt die Ergebnisse der Prüfung hinsichtlich
der Oxidation bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnis
sen ist ersichtlich, daß die anspruchsgemäßen Materialien
der Proben A′, B′ und C′ jeweils nahezu die gleiche Wider
standsfähigkeit gegenüber der Oxidation bei hohen Tempera
turen bieten wie der Ferrit-System-Gußstahl der Probe c′
mit hohem Cr-Gehalt oder der Austenit-System-Gußstahl der
Probe d′ mit hohem Cr-Gehalt und hohem Ni-Gehalt.
Es ist ferner ersichtlich, daß die anspruchsgemäßen Mate
rialien selbstverständlich eine weitaus bessere Wider
standsfähigkeit gegenüber der Oxidation bei hoher Tempe
ratur im Vergleich mit dem herkömmlichen hitzebeständigen
Gußeisen haben, nämlich dem Gußeisen der Probe a′ mit
hohem Si-Gehalt oder dem Ni-Resist-Gußeisen der Probe b′.
In der Fig. 18 sind auf der Ordinate die Be
lastung in N/mm² und auf der Abszisse in logarithmischem
Maßstab die Zeit bis zum Kriechbruch aufgetragen.
Aus der Fig. 18 ist ersichtlich, daß die anspruchsgemäßen
Materialien der Proben B′ und C′ eine weitaus höhere
Kriechbruchfestigkeit im Vergleich zu dem Vergleichsmate
rial 23, nämlich dem Ni-Resist-Gußeisen der Probe b′ haben
und mindestens den gleichen Kriechbruchfestigkeitsgrad wie
die Vergleichsmaterialien der Proben c′ und d′ haben.
Nach grundlegend dem gleichen Verfahren wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien 22
bis 24 sowie Vergleichsmaterialien 26 bis 29 gemäß Tabelle
8 hergestellt und für die gleiche Prüfung hinsichtlich der
Oxidation bei hohen Temperaturen wie bei dem ersten Aus
führungsbeispiel sowie für eine nachfolgend erläuterte
Kriechbruchprüfung vorbereitet.
Die Kriechbruchprüfung wurde derart vorgenommen, daß ein
Prüfling unter Einhalten einer Prüftemperatur von 900°C
unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt wurde und der
Zeitpunkt des Brechens bzw. Reißens ermittelt wurde.
Die Fig. 19 zeigt die Ergebnisse der Prüfung der Oxidation
bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnissen ist er
sichtlich, daß die anspruchsgemäßen Materialien der Pro
ben D′, E′ und F′ eine Widerstandsfähigkeit gegenüber der
Oxidation bei hohen Temperaturen haben, die schlechter als
diejenige des Vergleichsmaterials 25 der Probe d′ ist und
nahezu den gleichen Wert wie diejenige von Austenit-
System-Gußstählen der Proben f′ und g′ mit hohem Cr-Gehalt
und hohem Ni-Gehalt hat.
Die Fig. 20 zeigt die Ergebnisse der Kriechbruchprüfung.
Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß das anspruchsgemäße
Material 22 der Probe D′ eine geringere
Kriechbruchfestigkeit hat als das Vergleichsmaterial 29
der Probe h′, aber einen geringeren Belastungsabfall je
Zeiteinheit hat, wodurch es im Langzeitbetrieb im Ver
gleich zu dem Vergleichsmaterial 27 der Probe f′ hervorra
gend ist.
Ferner ist zwar das anspruchsgemäße Material 22 infolge
der Funktionen von Cr, Al und B ein Ferrit-System-Mate
rial, jedoch ist es hinsichtlich der Kriechbruchfestigkeit
unter 90° oder dergleichen weitaus verbessert im Vergleich
zu dem Vergleichsmaterial 26 der Probe e′, das das gleiche
Ferrit-System-Material wie das anspruchsgemäße Material
ist.
Nach grundlegend dem gleichen Verfahren wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel wurden anspruchsgemäße Materialien 25
und 26 sowie Vergleichsmaterialien 30 bis 33 gemäß Tabelle
9 hergestellt und für die gleiche Prüfung der Oxidation
bei hohen Temperaturen wie bei dem ersten Ausführungsbei
spiel vorbereitet.
Andererseits wurde durch Vergleichen der anspruchsgemäßen
Materialien mit den Vergleichsmaterialien nach Fig. 9 die
Fließfähigkeit bewertet. Die Fließfähigkeitsbewertung
wurde derart vorgenommen, daß für die Fließfähigkeits
prüfung eine in Fig. 23 gezeigte Form 11 verwendet wurde,
aus einem Eingußteil 12 Schmelze eingegossen wurde und die
Fließstrecke l der Schmelze
durch einen horizontal angeordneten Fließkanal 13 mit dem
Durchmesser d von 5 mm gemessen wurde.
Die Fig. 21 zeigt die Ergebnisse der Prüfung der Oxidation
bei hohen Temperaturen. Aus diesen Ergebnissen ist er
sichtlich, daß die anspruchsgemäßen Materialien der Pro
ben G′ und H′ nahezu die gleiche Widerstandsfähigkeit
gegenüber Oxidation bei hohen Temperaturen haben wie der
Gußstahl der Probe k′ mit hohem Cr-Gehalt oder der Guß
stahls der Probe l′ mit hohem Cr-Gehalt und hohem Ni-
Gehalt.
Die Fig. 22 zeigt die Ergebnisse der Fließfähigkeits
prüfung. Aus der Fig. 22 ist ersichtlich, daß die Gießei
genschaften der anspruchsgemäßen Materialien 25 der Probe
G′ bzw. 26 der Probe H′ zwischen diejenigen der hitzebe
ständigen Gußeisen der Proben i′ und j′ und diejenigen der
hochlegierten hitzebeständigen Gußstähle der Proben k′ und
l′ fallen.
Claims (8)
1. Verwendung eines Gußstahls, bestehend aus (in Gew.-%):
0,3 bis 2,5% C, 1,5 bis 4,5% Si, max. 1% Mn, max. 0,05% P, max. 0,10% S, 5,0 bis 14% Cr und Fe mit herstellungsbedingten Verunreinigungen als Rest, mit der Maßgabe, daß der Stahl nach Wärmebehandlung ein ferritisches Gefüge mit darin verteilten Primär- und Sekundärcarbiden aufweist, als Gußwerkstoff zur Herstellung von Teilen eines Auspuffsystems eines Fahrzeugs.
0,3 bis 2,5% C, 1,5 bis 4,5% Si, max. 1% Mn, max. 0,05% P, max. 0,10% S, 5,0 bis 14% Cr und Fe mit herstellungsbedingten Verunreinigungen als Rest, mit der Maßgabe, daß der Stahl nach Wärmebehandlung ein ferritisches Gefüge mit darin verteilten Primär- und Sekundärcarbiden aufweist, als Gußwerkstoff zur Herstellung von Teilen eines Auspuffsystems eines Fahrzeugs.
2. Verwendung eines Stahls nach Anspruch 1 für den Zweck nach
Anspruch 1, mit der Maßgabe, daß der Stahl zusätzlich 2,0 bis
6,5% Molybdän und/oder Wolfram enthält.
3. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe,
daß der Stahl zusätzlich 1,0 bis 6,0 Gew.-% Nb, Ta und/oder
V enthält.
4. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe,
daß der Stahl zusätzlich 0,15 bis 4,6 Gew.-% Ti enthält.
5. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe,
daß der Stahl zusätzlich 0,5 bis 2,0 Gew.-% Al enthält.
6. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe,
daß der Stahl zusätzlich 0,1 bis 3,8 Gew.-% B enthält.
7. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe,
daß der Stahl zusätzlich 0,5 bis 7,5 Gew.-% Cu enthält.
8. Verwendung eines Stahls nach einem der vorhergehenden
Ansprüche für den Zweck nach Anspruch 1, mit der weiteren
Maßgabe, daß das Gußteil einem Erhitzen auf 900 bis 950°C
und anschließendem Ausglühen durch Abkühlen auf 680 bis 750°C
unterzogen worden ist.
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DE3543601A1 DE3543601A1 (de) | 1986-06-19 |
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DE3814433A1 (de) * | 1988-04-28 | 1989-11-09 | Krupp Polysius Ag | Walzenmuehle sowie verfahren zur beschichtung einer walze |
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DE3247568A1 (de) * | 1981-12-23 | 1983-06-30 | Kubota Ltd., Osaka | Reaktorrohr fuer das thermische cracken oder reformieren von kohlenwasserstoffen |
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1984
- 1984-12-10 JP JP26041984A patent/JPS61139649A/ja active Granted
-
1985
- 1985-12-10 DE DE19853543601 patent/DE3543601C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE3543601A1 (de) | 1986-06-19 |
JPH0359967B2 (de) | 1991-09-12 |
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