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Titel
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Farbheberantrieb für Druckmaschinen Anwendungsgebiet Die Erfindung
betrifft einen Farbheberantrieb für Druckmaschinen, insbesondere Bogenoffsetdruokmaschinen,
mit einem zwangsläufig angetriebenen Farbheber.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bei den bekannten
Heberfarbwerken wird der Farbheber pendelnd zwischen Farbduktor und Reibzylinder
hin-'und herbewegt, wobei der Farbheber vom Farbduktor einen Farbstreifen abnimmt
und dem Reibzylinder übergibt. Durch Reibung nimmt der Farbheber dabei immer die
Geschwindigkeit der mit ihm in Kontakt gelangenden Walze (Farbdukt or/Reibzylinder)
an.
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Ebenfalls bekannt sind Heberfarbwerke mit denen es möglich ist,
die
Umfangsgeschwindigkeit des Farbhebers jeweils der Walze anzulassen, mit welcher
der Heber in Wirkverbindung steht. Die Xnderung der Umfangsgeschwindigkeit erfolgt
dabei ausschließlich bevor der Farbheber mit der jeweiligen Walze in Kontakt kommt.
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Ein solches Farbwerk wird durch die DE-PS 613 043 offenbart, wobei
ein Zahnrad am Ende der Heberwalzenwelle angeordnet ist, das während der Schwenkbewegung
des Farbhebers mit einem federnden Lahnsegmenb in Eingriff steht.
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Während der Anlage des Farbhebers am Farbduktor bzw. dem Reibzylinder
wird der Heber ausschließlich durch Friktion vom Duktor bzw. dem Reibzylinder angetrieben.
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Die relativ dicke Farbschicht auf dem i'arbdukbor läßt bei Anlage
des Farbhebers am Duktor einen hydrodynamischen Zustand im Spalt entstehen, bei
dem die zur Uberbragung der Duktordrehbewegung auf den Farbheber notwendigen Reibkräfte
stark reduziert werden.
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In der wissenschaftlichen Literatur wird für reine Flüssigkeitsreibung
ein Schlupf bis ca. 90 % genannt.
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Der Farbheber bleibt infolgedessen bei der Abwicklung zurück und übernimmt
weniger Farbe vom Duktor als bei exakter Ausführung der Rollbewegung.
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Außerdem baut sich dadurch eine Farbwulst am Duktor vor der kontaktstelle
auf, die beim Abheben des Farbhebers in unkontrollierbarer Stärke als Heberstreifen
mitgerissen wird.
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Diese Nachteile wirken sich an der Kontaktstelle Farbheber -Farbduktor
deshalb besonders stark aus, da die Anlage zeit des Farbhebers am Farbduktor relativ
gering ist. Der Drehwinkel des Hebers am Farbduktor beträgt in der Regel weniger
als 100 *rad.
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Bei Anlage des Farbhebers am Reibzylinder haben die Schlupfverhältnisse
kaum noch einen Einfluß auf die exakte Dosierung, weil der Farbheber die aufgenommene
Farbe nur noch abzugeben braucht, was durch die relativ große Anlagezeit des Farbhebers
am Reibzylinder gesichert ist. Der Farbheber fährt dabei mehrere Uberrollungen aus,
wodurch eine vollständige Farbübertragung der auf dem Farbheber befindlichen Dosierschicht
bis zum exakten Schichtdickenausgleich stattfindet.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, einen Farbheberantrieb
für Druckmaschinen zu schaffen, der zur exakten tbertragung des eingestel: ten Farbprofils
beiträgt.
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Aufgabe der Erfindung Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Farbheberantrieb für Druckmaschinen zu schaffen, womit ein Synchronlauf zwische
Farbheber und Farbduktor während ihrer Eontakbzeit realisiert werden kann.
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Wesen der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß auf einer Heberwelle ein mit einer schaltbaren Lamellenkupplung und über diese
mit einem Heberzahnrad, welches über ein Doppelzahnrad mit einem Duktorabtriebszahnrad
in Zahneingriff steht, verbundener Freilauf angeordnet ist.
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Durch diese Erfindung wird in besonders vorteilhafter Weise eine definierte
Ubertragung der vom Farbduktor angebotenen Farbschicht in das Farbwerk bzw. auf
den Bedruckstoff erreicht da ein unkontrollierbarer Schlupf sowie das Mitreißen
undefinierter Farbschichten vermieden wird.
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Ausfiihrungsbeis piel Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
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In der zugehörigen Zeichnung zeigen Fig. 1 Seitenansicht der Dosiergruppe
eines Heberfarbwerkes
Fig. 2 Prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen
Barbheberantrieb es.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, ist an einem Barbduktor 1 ein Farbmesser
2 angestellt, welches mit hier nicht dargestellten, allgemein bekannten Dosierelementen
in Wirkverbindung steht. Ein Farbheber 3 ist zwischen dem Duktor 1 und einem Farbreibzylinder
4 angeordnet.
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Dem Farbreibzylinder 4 folgen weitere Farbwerkswalzen, die jedoch
für den Erfindungsgegenstand ohne Bedeutung sind und deshalb nicht dargestellt werden.
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Der Barbheber 3 ist, ausgehend von einem Duktorabtriebsrad 5 über
ein Doppelzahnrad 6 und einem Heber zahnrad 7, mit dem Farbdukt or 1 formschlüssig
verbunden.
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Der Farbheber 3 ist mit; einem bekannten Hebergetriebe verbunden,
welches aus einem auf einer Heberachse 8 gelagerten gekröpften Hebel 9, einem Soppelglied
10 und einem Rollenhebel 11 besteht. Der Gelenkpunkt zwischen dem Koppelglied 10
und dem Rollenhebel 11 trägt eine Kurvenrolle 12, die an einer Kurvenscheibe 13
anliegt. Diese Anlage wird durch eine Zugfeder 14 gesichert.
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Entsprechend Fig. 2 ist das Doppelzahnrad 6 drehbar auf der Heberachse
8 gelagert.
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Ebenfalls drehbar ist das Heberzahnrad 7 auf der Heberwelle 15 gelagert.
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Das Heberzahnrad 7 ist über eine schaltbare Lamellenkupplung 16 mit
einem Freilauf 17 verbunden. Die Sperrichtung des Freilaufs 17 liegt in Gegenuhrzeigerrichtung,
d. h. im Linkslauf.
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Schaltbare Lamellenkupplungen sind bekannt und aus diesem Grund nicht
näher dargestellt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Der von einem nicht dargestellten
Elektromotor angetriebene i?arbduktor 1 überträgt seine Drehbewegung über das Duktorabtriebszahnrad
5, das Doppelzahnrad 6 auf das Zeberzahnrad 7.
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ueber die Lamellenkupplung 16 und den Freilauf 17 wird diese
Drehbewegung
auf den Farbheber 3 übertragen.
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bedeutend schneller und zwar mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben
werden der Farbreibzylinder 4 und die Eurvenscheibe 13.
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Ausgehend von der Kurvenscheibe 13 wird dem Farbheber 3 über das liebergetriebe
10 - 14 eine zwischen dem Farbduktor 1 und dem Farbreibzylinder 4 hin- und herpendelnde
Bewegung verliehen.
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Legt sich der Farbheber 3 zum Zwecke der Farbübergabe mit Duktorgeschwindigkeit
an den Farbreibzylinder 4 an, so wird der innenliegende Abtrieb des Freilaufes 17,
die sogenannte Rollkupplung, frei und der Farbheber 3 nimmt über Friktion die Umfangsgeschwindigkeit
des Farbreibzylinders 4 an.
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Schwingt der Farbheber 3 mit der Umfangsgeschwindigkeit des Farbreibzylinders
4 zum Farbduktor 1, so wird der Heber 3 zunächst in herkömmlicher Art und Weise
vom Farbduktor 1 auf der gesamten Berührungsfläche durch Friktion abgebremst.
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Der innenliegende Ab trieb des Freilaufes 17, die Rollkupplung, greift
bzw. wird gesperrt, wenn der Farbheber 3, bedingt durch den Schlupf, infolge der
dicken Duktorfarbschicht, langsamer drehen will als der Barbdukbor 1, wodurch eine
exakte Abwicklung zwischen diesen beiden Walzen und damit eine exakte Farbübergabe
erreicht wird. Die Entstehung einer Farbwulst vor der Kontaktstelle und unkontrollierte
Ubertragung dieser Farbe werden verhindert.
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Bei am Barbreibzylinder 4 anliegendem Parbheber 3 muß verhindert werden,
daß die Heberantriebselemente 5, 6, 7, 16 oder 17 wegen Oberlastung zerstört werden,
wenn die Maschine rückwärbs läuft oder bei stehender Maschine der Duktormotor eingeschaltet
wird.
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Aus diesem Grund wird in diesen Fällen die Lamellenkupplung 16 in
bekannter Weise getrennt.
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Zweckmäßigerweise wird dieser Schaltvorgang mit den entsprechenden
Betriebszuständen der Maschine gekoppelt.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Farbduktor 2 Barbmesser 3 Farbheber 4 Farbreibzylinder
5 Duktorabtriebsrad 6 Doppelzahnrad Heberzahnrad 8 Heberachse 9 gekröpfter Hebel
10 Koppelglied 11 Rollenhebel 12 Kurvenrolle 13 Kurvenscheibe 14 Zugfeder 15 Heberwelle
16 Lamellenkupplung 17 Freilauf