DE3540378A1 - Verfahren zur herstellung von fluorierten carbonsaeuren, carbonsaeureestern und carbonsaeureamiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fluorierten carbonsaeuren, carbonsaeureestern und carbonsaeureamidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
fluorierten Carbonsäuren, Carbonsäureestern und Carbonsäureamiden
durch Umsetzung geeigneter Olefine mit Kohlenmonoxid
und mit einer nucleophilen Komponente mit mindestens
einem beweglichen Wasserstoffatom in Gegenwart von
Cobaltverbindungen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem
Druck.
Aus J. Falbe, Synthesen mit Kohlenmonoxid, Springer-Verlag (1967),
S. 115 ff ist bekannt, daß Olefine mit allylständigen
Halogenatomen in Gegenwart von Metallen oder
Metallkomplexen der 8. Nebengruppe des Periodensystems der
Elemente mit Kohlenmonoxid an der Kohlenstoff-Halogen-Bindung
unter gleichzeitiger Erhaltung der Doppelbindung
reagieren, wodurch man zu ungesättigten Carbonsäuren oder
deren Derivaten gelangt.
Gesättigte fluorierte Carbonsäuren und deren Ester erhält
man gemäß der DE-OS 21 40 644 durch Umsetzung fluorierter
Alkylhalogenide mit Kohlenmonoxid und Wasser oder Alkohol
in Gegenwart von beispielsweise Cobalt- oder Nickelcarbonylverbindungen.
Nachteilig bei diesem Verfahren sind
jedoch die hohen Reaktionstemperaturen sowie die hohen
Drücke von bis zu 600 bar. Zudem ist das Reaktionsmedium
korrosiv und erfordert daher besondere korrosionsbeständige
Reaktorwerkstoffe.
Aus J. Org. Chem. 48, 3808 (1983) ist die Herstellung
fluorierter Carbonsäuren und Carbonsäureestern durch
Hydrocarboxy(alky)lierung fluorhaltiger Olefine bekannt.
Dieses Verfahren liefert zwar die gewünschten linearen
Produkte, nachteilig sind jedoch die Verwendung teuerer
Palladiumkatalysatoren sowie die langen Reaktionszeiten
von 30 bis 92 Stunden (siehe dort die Tabellen I und II).
Desweiteren wird auf Seite 3803 angeführt, daß u. a. auch
Co2(CO)8 keine ausreichende Aktivität bezüglich der
Hydrocarboxylierung fluorhaltiger Olefine besitzt.
Ebenfalls bekannt ist die Hydrocarboxyalkylierung
terminaler Olefine in Gegenwart von Cobaltcarbonylen und
tert. aromatischen Stickstoffbasen (Ger. Chem. Eng. 6, 34
(1983)). Gemäß der Tabelle 1 auf Seite 35 dieser Literaturstelle
wird ausgehend von einem α-Olefin ein Gemisch
isomerer Produktester erhalten, wobei der lineare Produktanteil
bei 78% liegt und zur Gewinnnung des reinen
linearen Produktes aufwendige Trennoperationen erfolgen
müßten.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von fluorierten
Carbonsäuren, Carbonsäureestern und Carbonsäureamiden der
Formel
RfCH2-CH2-CO-X ,
in welcher
Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Perfluorarylrest und
X einen Hydroxyl-, einen Organooxy- oder einen Aminorest bedeuten,
durch Umsetzung von Olefinen der Formel
Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Perfluorarylrest und
X einen Hydroxyl-, einen Organooxy- oder einen Aminorest bedeuten,
durch Umsetzung von Olefinen der Formel
RfCH=CH2 ,
in der
Rf die o. g. Bedeutung besitzt,
mit Kohlenmonoxid und H-aciden nucleophilen Verbindungen der Formel
Rf die o. g. Bedeutung besitzt,
mit Kohlenmonoxid und H-aciden nucleophilen Verbindungen der Formel
<HX ,
worin
X die o. g. Bedeutung hat,
in Gegenwart von Cobaltverbindungen und gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungs- und/oder Verdünnungsmittels bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart einer oder mehrerer tertiärer aromatischer Stickstoffbasen durchführt.
X die o. g. Bedeutung hat,
in Gegenwart von Cobaltverbindungen und gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungs- und/oder Verdünnungsmittels bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart einer oder mehrerer tertiärer aromatischer Stickstoffbasen durchführt.
Als Olefine der Formel RfCH=CH2 kommen insbesondere solche
in Frage, die einen Perfluoralkyl- oder einen
Perfluorarylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, bevorzugt
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besitzen. Beispielsweise
seien folgende fluorierte Olefine genannt:
3.3.3-Trifluorpropen, Perfluorethyl-, Perfluorbutyl-, Perfluorhexyl-, Perfluoroctyl-, Perfluordecyl-, Perfluorcyclobutyl- und Perfluorcyclohexylethylen sowie Pentafluorstyrol, bevorzugt Perfluorbutyl-, Perfluorhexyl- und Perfluoroctylethylen sowie Pentafluorstyrol.
3.3.3-Trifluorpropen, Perfluorethyl-, Perfluorbutyl-, Perfluorhexyl-, Perfluoroctyl-, Perfluordecyl-, Perfluorcyclobutyl- und Perfluorcyclohexylethylen sowie Pentafluorstyrol, bevorzugt Perfluorbutyl-, Perfluorhexyl- und Perfluoroctylethylen sowie Pentafluorstyrol.
Als H-acide nucleophile Verbindungen der Formel HX können
in das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden:
Wasser, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Alkohole mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Cyclopentanol, Cyclohexanol oder Phenol, ein aliphatisches, cycloaliphatisches oder aromatisches primäres oder sekundäres Amin mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Methyl-, Dimethyl-, Ethyl-, Diethyl-, n-Propyl-, Di-n-propyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexylamin, Anilin, N-Methylanilin oder N- Ethylanilin. Die einzusetzenden Alkohole und Amine können ihrerseits durch unter den gegebenen Reaktionsbedingungen inerte Atome, wie Fluor, Chlor, Brom, Iod und/oder durch inerte organische Reste, wie Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise einen Methyl-, Ethyl- oder einen n-Butylrest, sowie Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie dem Methoxy-, Ethoxy- oder n- Butoxyrest, oder der Cyanogruppe ein- oder mehrfach substituiert sein.
Wasser, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Alkohole mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Cyclopentanol, Cyclohexanol oder Phenol, ein aliphatisches, cycloaliphatisches oder aromatisches primäres oder sekundäres Amin mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Methyl-, Dimethyl-, Ethyl-, Diethyl-, n-Propyl-, Di-n-propyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexylamin, Anilin, N-Methylanilin oder N- Ethylanilin. Die einzusetzenden Alkohole und Amine können ihrerseits durch unter den gegebenen Reaktionsbedingungen inerte Atome, wie Fluor, Chlor, Brom, Iod und/oder durch inerte organische Reste, wie Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise einen Methyl-, Ethyl- oder einen n-Butylrest, sowie Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie dem Methoxy-, Ethoxy- oder n- Butoxyrest, oder der Cyanogruppe ein- oder mehrfach substituiert sein.
Die einzusetzende Menge an H-acider nucleophiler Verbindung
sollte zumindestens äquimolar bezogen auf die einzusetzenden
Olefine sein. Als günstig haben sich Mengen
an nucleophiler Komponente von etwa 1,05 bis 5 Mol/Mol an
Olefin erwiesen. Andererseits behindern größere Überschüsse
das erfindungsgemäße Verfahren nicht, da die
nucleophile Komponente bei manchen Umsetzungen zudem als
Lösungs- und/oder Verdünnungsmittel Verwendung finden
kann, wodurch auf den Einsatz eines systemfremden Lösungs-
und/oder Verdünnungsmittels verzichtet werden kann. Ist
hingegen die Gegenwart eines solchen Lösungs- und/oder
Verdünnungsmittels notwendig, so können solche verwendet
werden, die unter den gegebenen Reaktionsbedingungen sich
inert verhalten, wie Toluol, Tetrahydrofuran und/oder
Acetonitril.
Bei den als Katalysatoren einzusetzenden Cobaltverbindungen
handelt es sich um Carbonylkomplexe bzw.
Hydrocarbonylkomplexe des Cobalts. Es können jedoch auch
Chloride, Bromide, Iodide, Acetate, Oxide, Carbonate,
Sulfate oder sonstige Cobaltverbindungen, aus welchen
unter den gegebenen Reaktionsbedingungen katalytisch
aktive Cobaltcarbonylverbindungen entstehen, verwendet
werden. Andererseits ist es auch möglich bei Einsatz von
nicht-carbonylhaltigen Cobaltverbindungen einen
sogenannten Präformierschritt, d. h. eine gezielte
Vorbehandlung der Cobaltverbindung
zur Erzeugung der katalytisch aktiven Verbindung,
der eigentlichen Umsetzung voranzustellen. Bevorzugt eingesetzte
Cobaltverbindung ist das Dicobaltoctacarbonyl,
Co2(CO)8. Es ist zweckmäßig, die Cobaltcarbonylkomplexe
in solchen Mengen einzusetzen, daß pro g-Atom Cobalt etwa
1- bis 300 Mol Substrat, bevorzugt 10 bis 150 Mol Substrat,
vorliegen. Besonders vorteilhaft sind Substrat : Cobalt-
Verhältnisse von 15 bis 100 : 1.
Die erfindungsgemäße Umsetzung der fluorierten Olefine
wird in Gegenwart einer oder mehrerer tertiärer aromatischer
Stickstoffbasen, deren pKA-Wert bei 2 bis 10,
bevorzugt bei 3 bis 9 liegt, durchgeführt. Als Stickstoffbasen
kommen insbesondere N-heterocyclische Stickstoffverbindungen,
die in ortho-Stellung zum Heteroatom
nicht substituiert sind, in Betracht. Beispielsweise
können eingesetzt werden:
Pyridin, Isochinolin, β-Picolin, γ-Picolin, 3,5-Lutidin, 4-Ethylpyridin und/oder 4-Benzylpyridin, bevorzugt Pyridin, γ-Picolin und/oder Isochinolin.
Pyridin, Isochinolin, β-Picolin, γ-Picolin, 3,5-Lutidin, 4-Ethylpyridin und/oder 4-Benzylpyridin, bevorzugt Pyridin, γ-Picolin und/oder Isochinolin.
Die einzusetzenden Basen können neben Stickstoffatomen
auch andere Heteroatome, z. B. Sauerstoff oder Chlor,
enthalten.
Üblicherweise werden die Stickstoffbasen und die fluorierten
Olefine, das Substrat, in einem Molverhältnis von
0,01 : 1 bis 2 : 1, bevorzugt in einem Molverhältnis von
0,05 : 1 bis 1 : 1 eingesetzt.
Der Umsatz der als Substrate eingesetzten Olefine
(Ethylene) liegt in der Regel bei etwa 60 bis 100%.
Andererseits ist es für das erfindungsgemäße Verfahren
unerheblich, die Umsätze des Substrates auf Werte unter
60% zu begrenzen.
Für die Herstellung der fluorierten Carbonsäuren, Carbonsäureester
und der Carbonsäureamide werden Kohlenmonoxid-
Drucke von etwa 20 bis 4000 bar angewandt. Als vorteilhaft
haben sich Kohlenmonoxid-Drucke von 50 bis 1000 bar,
besonders vorteilhaft solche von 80 bis 300 bar erwiesen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es zweckmäßig,
das Kohlenmonoxid im Überschuß, vornehmlich in 2 bis 100-
molarem Überschuß, bezogen auf das umzusetzende Substrat,
einzusetzen. Überschüssiges Kohlenmonoxid kann nach der
Umsetzung leicht, z. B. durch Entspannung, von den übrigen
Reaktionskomponenten abgetrennt und als solches wiederum
verwendet werden.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur von etwa 60 bis
200°C, vorzugsweise von 90 bis 180°C, durchgeführt.
Die Durchführung der Reaktion kann sowohl kontinuierlich
als auch diskontinuierlich erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei am Beispiel der
Umsetzung von Perfluorhexylethylen mit Kohlenmonoxid und
Methanol nachfolgend formelmäßig verdeutlicht:
Das erfindungsgemäße Verfahren kann allgemein wie folgt
durchgeführt werden:
Ein mit Stickstoff oder Argon gespülter Autoklav wird mit
der nucleophilen Komponente HX (Wasser, einem Alkohol oder
einem Amin), der oder den tertiären aromatischen Stickstoffbase(n),
dem einen Perfluoralkyl- oder Perfluorarylrest
enthaltenden Ethylen, dem Cobaltkatalysator und gegebenenfalls
dem inerten Lösungsmittel beschickt.
Dann wird bei Raumtemperatur Kohlenmonoxid, welches die
notwendige Menge Wasserstoff enthält, aufgepreßt, und zwar
soviel, daß bei der gewünschten Reaktionstemperatur der
vorgegebene Reaktionsdruck aufgebaut wird. Anschließend
wird der Autoklaveninhalt auf Reaktionstemperatur aufgeheizt
und unter Rühren die vorgegebene Zeit bei dieser
Temperatur (±3°C) gehalten. Der Reaktionsdruck wird
während der Reaktion durch sukzessive Nachspeisung des
Reaktionsgases in einem Bereich von ±5 bar konstant gehalten.
Anschließend wird das Produktgemisch abgekühlt,
der Autoklav entspannt und das erhaltene Reaktionsgemisch,
je nach Erfordernis nach Zusatz eines Lösungsmittels, gaschromatographisch
analysiert. Das Produktgemisch kann
durch Destillation bzw. Kristallisation in jeweils üblicher
Weise aufgearbeitet werden.
Bei den mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens synthetisierten
fluorierten Carbonsäuren, Carbonsäureestern und
Carbonsäureamiden handelt es sich teilweise um neue Verbindungen;
ihre Charakterisierung erfolgte durch IR-
und/oder Protonen-Kernresonanz-Spektrometrie.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
fluorierten Carbonsäuren, Carbonsäureester und Carbonsäureamide
sowie daraus durch Reduktion herstellbare
fluorierte Alkohole und Amine sind wertvolle Zwischenprodukte
für die Synthese von Pflanzenschutzprodukten.
Desweitern können sie als Fließverbesserer in Polymerwerkstoffen,
als Appreturmittel auf dem Textil- und
Gewebesektor, als Imprägniermittel für Textilien, Papier
und Leder sowie als Emulgatoren verwendeten werden.
In einem mit Stickstoff gespülten 0,5 l-Schüttelautoklaven
gibt man 19,2 g ( 0,6 Mol) Methanol, 72,1 g
( 1,0 Mol) Tetrahydrofuran, 9,5 g ( 0,12 Mol) Pyridin,
38,8 g ( 0,2 Mol) 2.3.4.5.6-Pentafluorstyrol sowie 1,37 g
( 4 mMol) Co2(CO)8). Nach dem Verschließen des Autoklaven
werden 120 bar Kohlenmonoxid, welches ca. 2 Vol-% H2 enthält,
aufgepreßt und der Autoklav mittels einer elektrischen
Heizung unter Schüttelung auf 150°C aufgeheizt.
Die Umsetzung wird 75 min bei dieser Temperatur durchgeführt,
wobei verbrauchtes Reaktionsgas durch sukzessive
Nachspeisung von Frischgas ersetzt und ein Reaktionsdruck
von 150 bar aufrechterhalten wird. Nach dem Abkühlen wird
der Autoklav entspannt und das erhaltene Produktgemisch
gaschromatographisch analysiert. Bei einem Pentafluorstyrol-
Umsatz von 69,0 Mol-% hatten sich mit einer Selektivität
von 90,9 Mol-% Pentafluorphenylpropionsäuremethylester
gebildet, wovon 99,7% linearer 3-Pentafluorphenylpropionsäuremethylester
waren.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß kein
Pyridin zugegen war. Wie die gaschromatographische Analyse
zeigte, hatten sich bei dieser Umsetzung zwar 37,7 Mol-%
des Pentafluorstyrols umgesetzt; Pentafluorphenylpropionsäuremethylester
hatten sich jedoch nur in Spuren
gebildet.
Es wurde eine Umsetzung analog Beispiel 1 durchgeführt mit
der Ausnahme, daß anstelle des 2.3.4.5.6-Pentafluorstyrols
20,8 g ( 0,2 Mol) Styrol eingesetzt wurden. Die gaschromatographische
Analyse zeigte, daß sich bezogen auf
einen Styrolumsatz von 69,9 Mol-% mit einer Selektivität
von 77,9 Mol-% Phenylpropionsäuremethylester gebildet
hatten; die Linearität, d. h. der Anteil an linearem 3-
Phenylpropionsäuremethylester daran betrug 77,1%.
Entsprechend Beispiel 1 wurden 48,5 g 2.3.4.5.6-Pentafluorstyrol,
24,0 g Methanol, 72,1 g Tetrahydrofuran,
4,0 g Pyridin sowie 1,71 g Co2(CO)8 75 min bei 140°C unter
150 bar (+ ca. 2 Vol-% H2) umgesetzt. Dabei wurden ein
Umsatz an Pentafluorstyrol von 66,5 Mol-%, eine Selektivität
an Pentafluorphenylpropionsäuremethylestern von
95,2 Mol-% bei einer Linearität von 99,5% erzielt.
Gemäß Beispiel 1 wurden 69,2 g ( 0,2 Mol) Perfluorhexylethylen,
5,04 g ( 0,28 Mol) Wasser, 3,17 g ( 0,04 Mol)
Pyridin sowie 1,37 g ( 4 mMol) Co2(CO)8 in 82,2 g Acetonitril
bei 150°C und 150 bar (+ ca. 2 Vol-% H2) zur Reaktion
gebracht. Nach 115 min hatten sich 99,7 Mol-% des
Perfluorhexylethylens umgesetzt, darauf bezogen waren
91,7 Mol-% 3-Pentafluorhexylpropionsäure entstanden. Die
Bildung eines entsprechenden 2-Isomeren war gaschromatographisch
nicht nachweisbar, daraus folgt, daß die
Linearität der Säurebildung 100% betrug.
Analog Beispiel 1 wurden 207,6 g (= 0,6 Mol) Perfluorhexylethylen,
38,4 g ( 1,2 Mol) Methanol, 19,0 g
( 0,24 Mol) Pyridin sowie 4,1 g (0,012 Mol) Co2(CO)8
45 min bi 140°C unter einem Druck von 150 bar CO (+ ca.
2 Vol-% H2) geschüttelt. Es wurde ein Umsatz von 97,4 Mol-%
erzielt, darauf bezogen war mit einer Selektivität
von 93,3 Mol-% 3-Perfluorhexylpropionsäuremethylester entstanden;
die Linearität bei der Esterbildung war ≦λτ98,5%.
Der in der Literatur bisher nicht beschriebene 3-Perfluorhexylpropionsäuremethylester wurde durch Destillation aus dem Produktgemisch isoliert.
Der in der Literatur bisher nicht beschriebene 3-Perfluorhexylpropionsäuremethylester wurde durch Destillation aus dem Produktgemisch isoliert.
Kp23 = 84°C n = 1,3266
IR: ν C=O = 1752 cm-1
1H-NMR: δ = 2,16-2,80 ppm (m, 4H); δ = 3,75 ppm (s, 3H)
IR: ν C=O = 1752 cm-1
1H-NMR: δ = 2,16-2,80 ppm (m, 4H); δ = 3,75 ppm (s, 3H)
Gemäß Beispiel 4 wurden jeweils 138,4 g ( 0,4 Mol) Perfluorhexylethylen
bei 150 bar CO (+ ca. 2 Vol-% H2) unter
den in Tabelle 1 genannten molaren Stoffmengenverhältnissen
für Perfluorhexylethylen (S) : Methanol (N) : Pyridin
(Py) : Kobalt (CO) : Lösungsmittel (Lsgm.) in die
Reaktion eingesetzt. Die weiteren Reaktionsbedingungen
sowie der Umsatz (U) und die Selektivität (S) an 3-Perfluorhexylpropionsäuremethylester
sind ebenfalls in
Tabelle 1 enthalten. Die Linearität der Esterbildung
betrug jeweils mindestens 96%.
Gemäß Beispiel 1 wurden 103,9 g ( 0,3 Mol) Perfluorhexylethylen,
33,5 g ( 0,36 Mol) Anilin, 4,75 g ( 0,06 Mol)
Pyridin sowie 2,05 g ( 6 mMol) Co2(CO)8 in 72,1 g Tetrahydrofuran
in die Reaktion eingesetzt, und die Umsetzung
75 min bei 150°C und einem Druck von 150 bar CO (+ ca.
2 Vol-% H2) durchgeführt. Die Analyse ergab, daß sich das
Perfluorhexylethylen vollständig umgesetzt hatte und
78,7 Mol-% 3-Perfluorhexylpropionsäureanilid entstanden
waren. Es hatte sich ausschließlich lineares Produkt gebildet.
Das reine Anilid wurde nach Abtrennung des Katalysators und Abdestillisation der flüssigen Reaktionskomponenten durch Kristallisation erhalten.
Das reine Anilid wurde nach Abtrennung des Katalysators und Abdestillisation der flüssigen Reaktionskomponenten durch Kristallisation erhalten.
F = 60-62°C (aus Petrolether)
IR: ν C=O = 1664 cm-1; ν N-H = 1548 cm-1
1H-NMR: δ = 2,34-2,96 ppm (m, 4H); δ = 7,08-7,75 ppm (m, 6H)
IR: ν C=O = 1664 cm-1; ν N-H = 1548 cm-1
1H-NMR: δ = 2,34-2,96 ppm (m, 4H); δ = 7,08-7,75 ppm (m, 6H)
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von fluorierten Carbonsäuren,
Carbonsäureestern und Carbonsäureamiden der
Formel
RfCH2-CH2-CO-X ,in welcher
Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Perfluorarylrest und
X einen Hydroxyl-, einen Organooxy- oder einen Aminorest bedeuten,
durch Umsetzung von Olefinen der FormelRfCH=CH2 ,in der
Rf die o. g. Bedeutung besitzt,
mit Kohlenmonoxid und H-aciden nucleophilen Verbindungen der FormelHX ,worin
X die o. g. Bedeutung hat,
in Gegenwart von Cobaltverbindungen und gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungs- und/oder Verdünnungsmittels bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart einer oder mehrerer tertiärer aromatischer Stickstoffbasen durchführt.
Rf einen Perfluoralkyl- oder einen Perfluorarylrest und
X einen Hydroxyl-, einen Organooxy- oder einen Aminorest bedeuten,
durch Umsetzung von Olefinen der FormelRfCH=CH2 ,in der
Rf die o. g. Bedeutung besitzt,
mit Kohlenmonoxid und H-aciden nucleophilen Verbindungen der FormelHX ,worin
X die o. g. Bedeutung hat,
in Gegenwart von Cobaltverbindungen und gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten organischen Lösungs- und/oder Verdünnungsmittels bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart einer oder mehrerer tertiärer aromatischer Stickstoffbasen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine oder mehrere tertiäre aromatische Stickstoffbasen
mit einem pKA-Wert von 2 bis 10 einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine oder mehrere tertiäre aromatische
Stickstoffbasen mit einem pKA-Wert von 3 bis
9 einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als tertiäre aromatische Stickstoffbasen
Pyridin, β-Picolin, γ-Picolin, Isochinolin,
3,5-Lutidin, 4-Ethylpyridin und/oder 4-Benzylpyridin
einsetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als tertiäre aromatische Stickstoffbasen
Pyridin, γ-Picolin und/oder Isochinolin
einsetzt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stickstoffbasen und die Olefine
in einem Molverhältnis von 0,01 : 1 bis 2 : 1 einsetzt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Stickstoffbasen und die Olefine
in einem Molverhältnis von 0,05 : 1 bis 1 : 1 einsetzt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540378 DE3540378A1 (de) | 1985-11-14 | 1985-11-14 | Verfahren zur herstellung von fluorierten carbonsaeuren, carbonsaeureestern und carbonsaeureamiden |
JP26786686A JPS62114928A (ja) | 1985-11-14 | 1986-11-12 | 弗素化されたカルボン酸、カルボン酸エステルおよびカルボン酸アミドの製法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853540378 DE3540378A1 (de) | 1985-11-14 | 1985-11-14 | Verfahren zur herstellung von fluorierten carbonsaeuren, carbonsaeureestern und carbonsaeureamiden |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3540378A1 true DE3540378A1 (de) | 1987-05-21 |
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ID=6285960
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853540378 Withdrawn DE3540378A1 (de) | 1985-11-14 | 1985-11-14 | Verfahren zur herstellung von fluorierten carbonsaeuren, carbonsaeureestern und carbonsaeureamiden |
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---|---|
JP (1) | JPS62114928A (de) |
DE (1) | DE3540378A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2020058725A3 (en) * | 2018-09-21 | 2020-04-30 | Mexichem Fluor S.A. De C.V. | Methods of preparing partially fluorinated esters |
-
1985
- 1985-11-14 DE DE19853540378 patent/DE3540378A1/de not_active Withdrawn
-
1986
- 1986-11-12 JP JP26786686A patent/JPS62114928A/ja active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2020058725A3 (en) * | 2018-09-21 | 2020-04-30 | Mexichem Fluor S.A. De C.V. | Methods of preparing partially fluorinated esters |
CN112771021A (zh) * | 2018-09-21 | 2021-05-07 | 墨西哥氟石股份公司 | 制备部分氟化酯的方法 |
US11999690B2 (en) | 2018-09-21 | 2024-06-04 | Mexichem Fluor S.A. De C.V. | Methods for preparing partially fluorinated esters |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS62114928A (ja) | 1987-05-26 |
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