Die Erfindung geht aus einer Widerstandsbremsein
richtung für einen Reihenschluß-Kommutatormotor,
der zum Antrieb von handgeführten Elektrowerkzeugen
dient, gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 3 und 5.
Die gattungsgemäße Widerstandsbremseinrichtung nach
der US-PS 36 28 112 enthält als Bremswiderstand einen
Festwiderstand, der beim Umschalten in den Bremsbe
trieb mit der Feldwicklung und dem Anker in Serie
liegt. Der auftretende Bremsstrom fließt im wesent
lichen durch diese Serienschaltung. Auf diese Weise
ist es möglich, ohne allzugroße Strombelastung des
Kommutators innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit
nach dem Abschalten des Motorbetriebes die Anker
drehzahl auf etwa 30% ihres Anfangswertes zu ver
mindern und etwa 90% der gesamten kinetischen
Energie in Wärme umzusetzen. Allerdings geht mit
der sich vermindernden Ankerdrehzahl auch die vom
Anker erzeugte und den Bremsstrom verursachende EMK
zurück, so daß das Bremsmoment sehr stark abnimmt,
weshalb ohne weitere Maßnahmen die Zeit bis zum Er
reichen des vollständigen Stillstandes des Ankers
um ein Vielfaches größer wäre als die Zeit, die er
forderlich ist, um bei dieser Schaltung die Anker
drehzahl auf ein Drittel zu vermindern.
Bei der bekannten Widerstandsbremseinrichtung ist
deswegen zu dem festen Bremswiderstand ein Thyristor
parallelgeschaltet, der gezündet wird, wenn die Anker
drehzahl auf etwa ¹/₃ der Nenndrehzahl abgesunken ist.
Dies wird mit Hilfe einer Steuerschaltung be
wirkt, die einen Unÿunction-Transistor und einen das Bremsstrom-
Zeit-Integral bestimmenden Kondensator enthält. Die Aufladung
dieses Kondensators geschieht über einen Widerstand
aus der am Bremswiderstand im Bremsbetrieb abfallen
den Spannung. Sobald diese Spannung an dem
Kondensator auf einen bestimmten Wert
angestiegen ist, triggert der Unÿunction-Transistor,
wodurch in der Folge auch der Thyristor gezündet wird,
wozu die in dem Kondensator gespei
cherte Energie verwendet wird. Da bekanntlich Thy
ristoren leitend bleiben, solange bis der durch sie
fließende Strom unter den Haltewert sinkt, bleibt
auch nach der Entladung des zeitbestimmenden Konden
sators die verhältnismäßig niederohmige Überbrückung
des Bremswiderstandes durch den Thyristor erhalten
und sorgt für ein relativ rasches Abbremsen des
Ankers bis zum Stillstand, ohne eine Überlastung
des Kommutators durch den Bremsstrom.
Bei der bekannten Widerstandsbremseinrichtung erfolgt
deswegen die Bremsung des Ankers in zwei Stufen, wo
bei das Erreichen der zweiten Stufe einerseits ab
hängig ist von der Zeit nach dem Umschalten in den
Bremsbetrieb und außerdem auch abhängig davon ist,
wie das Integral des Stromverlaufes über den Brems
widerstand aussieht, da der zeitbestimmende Konden
sator aus dem Spannungsabfall an dem Bremswider
stand nachgeladen wird. Wird bei der bekannten
Widerstandsbremseinrichtung vor dem Umschalten in
den Bremsbetrieb die Nenndrehzahl nicht erreicht,
bspw. weil der Benutzer sehr kurz nach dem Ein
schalten den Motor wieder abschaltet, kann es ge
schehen, daß die am Bremswiderstand abfallende
Spannung so klein ist, daß der
Kondensator nicht auf einen Wert aufgeladen wird,
der ausreicht, um den Unÿunction-Transistor zu
triggern. Der Motor würde dann nur durch den festen
Bremswiderstand gebremst zu Ende laufen, was, wie
oben ausgeführt, relativ lange dauern würde. Hier
von geht eine
erhebliche Gefahr aus insofern, als
sich der Bremsvorgang über einen wesentlich längeren
Zeitraum erstreckt als wenn der Motor Nenndrehzahl
erreicht hätte. Eine weitere Ursache, die zu einer
Fehlsteuerung der bekannten Widerstandsbremsein
richtung führen könnte, sind drehzahlgeregelte
Motoren, wie sie heute häufig in handgeführten
Werkzeugen verwendet werden, um die Drehzahl an die
Schnittverhältnisse anzupassen. Drehzahlvariationen
von bis zu 1 : 10 sind ohne weiteres möglch. Im nied
rigen Drehzahlbereich würden dann wiederum beim Um
schalten in den Bremsbetrieb Bremsströme entstehen,
bei denen der Spannungsabfall am Bremswiderstand
nicht ausreicht, um den Kondensator
auf die Triggerspannung für den Unÿunction-Transistor
aufzuladen. Andererseits ist es auch nicht möglich,
die Empfindlichkeit des Unÿunction-Transistors zu
erhöhen, weil dies sonst zu einer deutlichen Ver
kürzung der Ansprechzeit führen würde, wenn bei der
Maximaldrehzahl in den Bremsbetrieb umgeschaltet
würde. Das Zünden des Thyristors würde einen zu
hohen Stromanstieg und deswegen sowohl einen
erhöhten Kommutator-Verschleiß als auch ein
erhöhtes Bremsmoment erzeugen. Diese sprunghafte
Erhöhung des Bremsmoments, das auch höher liegen
kann als das Bremsmoment am Beginn der Bremsung,
birgt die Gefahr des Öffnens von Werkzeugspannvor
richtungen oder Werkzeugfuttern, deren Schrauban
triebe bekanntlich so orientiert sind, daß sie sich
beim auftretenden Schnittdruck zuziehen, in der ent
gegengesetzten Richtung, in der auch das Bremsmoment
wirkt, jedoch öffnen.
Aus der DE-OS 26 51 905 ist eine Schaltungsanordnung
bekannt, um einen Elektroschrauber abzubremsen, der
einen eisenfreien Anker und ein durch einen Permanent
magneten erregtes Feld aufweist. Das Bremsen geschieht
mit Hilfe eines Bremstransistors, der zusammen mit
einem in seine Emitterzuleitung liegenden Widerstand
zu dem Motor parallelgeschaltet ist. Angesteuert wird
der Bremstransistor durch einen
Steuertransistor, dessen Basis mit
einer Z-Diode verbunden ist, deren anderer Anschluß
an das kalte Ende des in der Emitterzuleitung des
Bremstransistors liegenden Widerstandes angeschlos
sen ist. Der notwendige Diodenstrom wird mit Hilfe
eines Vorwiderstandes erzeugt, in den die vom Motor
beim Bremsen abgegebene EMK eingespeist wird. Mit
dieser Schaltung soll ein möglichst konstanter Brems
strom erzeugt werden, um ohne Überlastung des Kollek
tors des Motors den Anker schnell abzubremsen.
Da die Versorgungsspannung der gesamten Schaltung die
EMK des gebremsten Motors ist, ändert sich der Betrag
der Versorgungsspannung während des Bremsbetriebes
erheblich. Er geht von der Leerlaufspannung des Motors
bei Nenndrehzahl auf null zurück. Als Folge hiervon
ändert sich dementsprechend der Strom durch den Vor
widerstand für die Z-Diode und die Basis des Steuer
transistors erheblich und folglich sinkt mit sinkender
Versorgungsspannung der Steuerstrom für den Transistor
und der Spannungsabfall an der Z-Diode. Wenn schließ
lich die EMK des hinreichend abgebremsten Motors klei
ner geworden ist als die Durchbruchspannung der Z-Dio
de, setzt schließlich die Regelung praktisch aus. So
bald die EMK des Motors so weit abgesunken ist, reicht
auch der über den Vorwiderstand fließende Strom nicht
mehr aus, um den Steuertransistor hinreichend weit
aufzusteuern, weshalb der Bremsstrom gegenüber dem
vorhergehenden Nominalwert stark absackt. Soweit mit
dieser Schaltungsanordnung Schrauber betrieben werden,
ist das vom Ideal
abweichende Bremsverhalten unkri
tisch, denn es geht hierbei nur darum, nach dem Er
reichen des gewünschten Anzugswertes beim Schrauber
möglichst viel der noch im Anker steckenden kineti
schen Energie in Wärme umzusetzen und nicht mit der
restlichen mechanischen Energie die Schraube weiter
anzuziehen. Wenn der Ausfall der Bremsregelung bei
sehr niedrigen Drehzahlen auftritt, ist dies unkri
tisch, weil dann fast keine kinetische Energie mehr
im Anker steckt.
Wenn hingegen Werkzeuge wie Handkreissägen, Hobel,
Schleifmaschinen u. dgl. mit der bekannten Schaltung
abgebremst werden, ist der Ausfall der Bremswirkung
auch dann äußerst unerwünscht, wenn er bei sehr nied
rigen Drehzahlen auftritt. Auch die niedrigen
Drehzahlen bergen die Gefahr einer Verletzung in
sich und es muß deswegen angestrebt werden, das Werk
zeug möglichst über den gesamten Drehzahlbereich
wirksam elektrisch zu bremsen. Insbesondere im unte
ren Drehzahlbereich ist eine wirksame elektrische
Bremsung erforderlich, weil hier die Bremswirkung
durch den Lüfter nahezu ausgefallen ist, während
im oberen Drehzahlbereich die Bremsung des Ankers
noch durch den Lüfter unterstützt wird.
Aus dem Aufsatz "Gemischte Nutz- und Widerstands
bremsung bei Gleichstromtriebfahrzeugen" aus
"Elektrische Bahnen 44 (173)", Heft 8, ist es be
kannt, die kinetische Energie von Systemen, die
über Reihenschluß-Kommutatormotoren angetrieben
sind, durch Netzrückspeisung zurückzugewinnen und
nur dann auf Widerstandsbremsung umzuschalten, wenn
das Netz nicht aufnahmefähig ist. Bei fehlender
Aufnahmefähigkeit des Netzes werden über Gleich
stromsteller mehr oder weniger große Widerstände
in den Bremskreis geschaltet, wobei der Bremskreis
über eine Ventildiode vom Netz abgekoppelt ist.
Der Bremsstrom wird über einen Gleichstromsteller
auf einen konstanten Wert geregelt. Die
Stromversorgung der notwendigen Steuerschaltung zum
Einschalten der einzelnen Bremswiderstände bereitet
keinerlei Schwierigkeiten, da entweder für einen
Notbetrieb genügend Pufferbatterien vorhanden sind,
oder die Stromversorgung ohnehin ständig mit der
Stromschiene bzw. dem Fahrdraht verbunden ist.
Im Falle von handgeführten Elektrowerkzeugen stehen
dagegen keine zusätzlichen Energiequellen zur Ver
fügung, um die Steuerschaltung mit Strom zu versorgen,
und es ist auch nicht möglich, die Steuerschaltung
aus dem Netz mit Strom zu versorgen, da aus Sicher
heitsgründen beim Abschalten des Werkzeuges sämt
liche Verbindungsleitungen zum Netz aufgetrennt
werden müssen.
Aus U. Tietze, Ch. Schenk, "Halbleiter-Schaltungs
technik", Springer-Verlag 1980, Seite 87, ist eine
Schaltungsanordnung bekannt, um einen selbstleiten
den Feldeffekttransistor als variablen Vorwiderstand
zu betreiben, der den durch ihn hindurchfließenden
Strom auf einen konstanten Wert einregelt.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine
selbsterregte Widerstandsbremseinrichtung für einen
ein handgeführtes Elektrowerkzeug antreibenden
Reihenschluß-Kommutatormotor zu schaffen, die in
einem weiten Drehzahlbereich zu Beginn des Bremsvorganges gleich
gut wirksam ist, zuverlässig anspricht und bis in die Nähe des
Stillstandes wirksam ist, und bei der im Bremsvorgang keine Dreh
momentsprünge auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Wider
standsbremseinrichtung mit den Merkmalen in den Ansprüchen 1, 3 und 5
gelöst.
Da der Widerstandsbremskreis zwischen seinen An
schlüssen einen mit der EMK des in den Generator
betrieb geschalteten Motors fallenden Widerstands
wert aufweist, tritt einerseits die gewünschte schnel
le Selbsterregung auf, während andererseits übermäßiges
Bürstenfeuer vermieden wird, da mit steigender EMK
beim Bremseinsatz auch die ohm'sche Belastung des
als Generator wirkenden Motors geringer ist als bei
einem entsprechenden Festwiderstand mit kleinem
Widerstandswert. Nach Erreichen der maximalen Erregung,
bzw. maximalem EMK, sinkt wiederum der Widerstandswert
des Bremskreises mit der EMK, jetzt allerdings infolge
der verringerten Ankerdrehzahl. Da hierbei auch der
Widerstandswert verringert wird, wird über den ge
samten Bremsbereich eine verbesserte Bremswirkung,
verglichen mit einem Festwiderstand, erzielt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer Widerstandsbrems
einrichtung bei im Haupt
schluß betriebenem Motor,
Fig. 2 ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Widerstandsbremskreises,
Fig. 3 ein Schaltbild eines anderen Ausführungsbei
spieles für einen Widerstandsbremskreis,
Fig. 4 ein Schaltbild eines Widerstandsbremskreises,
wobei der Bremsstrom seit Beginn des Bremsbe
triebes zeitabhängig ansteigt,
Fig. 5 das Schaltbild einer Schaltungsanordnung zur
Schnellerregung bei Bremsbeginn gemäß der
Erfindung, wobei der Energiespeicher zu dem
Bremswiderstand in Serie liegt, und
Fig. 6 das Schaltbild einer Schaltungsanordnung zur
Schnellerregung bei Bremsbeginn gemäß der
Erfindung, wobei die Energiequelle zu der
Feldwicklung parallelgeschaltet wird.
Fig. 1 zeigt eine Widerstandsbremseinrichtung 1 für
einen einen Anker 2 sowie eine Feldwicklung 3 auf
weisenden Universalmotor 4, der als Hauptschlußmotor
betrieben ist. Derartige Universalmotoren 4 werden
zum Antrieb von handgeführten Elektrowerkzeugen, wie
Kreissägen, Bohrmaschinen, Hobeln, Fräsen, Winkel
schleifern, Bandschleifern und dergl. eingesetzt.
Mittels einer durch ein Relais 5 mit drei Umschal
tern 6, 7 und 8 verwirklichten Umschalteinrichtung
der Widerstandsbremseinrichtung 1 ist der Universal
motor 4 wahlweise mit zwei Netzanschlußklemmen 9 und
11 oder einem Widerstandsbremskreis 12 verbindbar.
Fig. 1 zeigt die in ihrer Arbeitsstellung befindlichen
Umschaltkontakte 6, 7 und 8, durch die der Motor 4 an
die Netzanschlußklemmen 9 und 11 angeschlossen ist.
Im einzelnen sieht die Verschaltung folgendermaßen
aus:
Von der Netzanschlußklemme 9 führt eine Verbindungs
leitung 13 zu einem Anschluß einer Magnetwicklung 14
des Relais 5, während der andere Anschluß der Magnet
wicklung 14 über einen als Arbeitskontakt ausgebil
deten Netzschalter 15 sowie eine davon wegführende
Anschlußleitung 16 mit der anderen Netzanschlußklemme
11 verbunden ist. Sobald der Netzschalter 15, wie ge
zeigt, geschlossen ist, zieht das Relais 5 an und
bringt die Umschalter 6, 7 und 8 in die der Arbeits
stellung entsprechende Lage. In dieser Stellung des
Relais 5 steht die Verbindungsleitung 13 über einen
Arbeitskontakt 17 des Umschalters 8 mit einem An
schluß 18 des Ankers 2 in Verbindung. Der andere
Anschluß 19 des Ankers 2 führt über eine Verbindungs
leitung 21 sowohl zu einem Arbeitskontakt 22 des
Umschalters 7 als auch zu einem Ruhekontakt 23
des Umschalters 6.
In der Arbeitsstellung des Umschalters 7 ist der
Arbeitskontakt 22 mit einem Ende 24 der Feld
wicklung 3 verbunden, während deren anderes Ende
25 über eine Leitung 26 an den Umschalter 6 ange
schlossen ist. Dessen Arbeitskontakt 27 liegt an
der Verbindungsleitung 16.
Die beiden Umschalter 7 und 8 verfügen noch je über
einen Ruhekontakt 28 und 29, die mit Anschlüssen 31
und 32 des Widerstandsbremskreises 12 in Verbindung
stehen.
Der Widerstandsbremskreis 12 besteht aus einem
Stromfühler 33, einem steuerbaren Widerstandselement
34 sowie einem Stellkreis 35. Hierbei liegt das
Widerstandselement 34 mit seinen Leitungsanschlüssen
36 und 37 in Serie zu dem Stromfühler 33, wobei diese
Serienschaltung, wie gezeigt, mit den Anschlüssen 31
und 32 verbunden ist. Ein Steueranschluß 38 des Wider
standselementes 34 liegt an einem Ausgang 39 des
Stellkreises 35, der an seinem Eingang 41 über einen
Ausgang 42 des Stromfühlers gesteuert wird. Ersicht
licherweise ergibt sich hierdurch eine geschlossene
Regelschleife.
Die insoweit beschriebene Schaltung arbeitet folgender
maßen:
Wenn nach dem Anlegen der Netzspannung an die Klemmen
9 und 11 der Netzschalter 15 in die Arbeitsstellung
gebracht wird, fließt ein Strom durch die Magnet
wicklung 14 des Relais 5, das daraufhin die Umschalt
kontakte 6, 7 und 8 in die Arbeitsstellung überführt.
Hierdurch wird der Universalmotor 4 in den Motorbetrieb
geschaltet, wobei der Strompfad von der Netzanschluß
klemme 9 zu dem Anschluß 18 des Ankers 2, von dort über
den Anschluß 19 zu dem Anschluß 24 der Feldwicklung 3
und von dort über den Anschluß 25 zu der Netzanschluß
klemme 11 führt. Der Universalmotor 4 läuft damit in
dem für den jeweiligen Antriebszweck richtigen Dreh
sinn, und zwar sowohl bei Speisung mit Gleich- als
auch bei Speisung mit Wechselspannung.
Bei Beendigung des Motorbetriebes wird der Netzschalter
15 losgelassen und kehrt in seine Ruhestellung
zurück, die die Umschalteinrichtung in Gestalt des Relais 5
auch in die Ruhestellung zurückkehren läßt, da der
Relaisstrom über den Netzschalter 15 abgeschaltet wird.
Die Umschalter 6, 7 und 8 klappen hierdurch in die Ruhe
stellung um, d. h. die andere der in Fig. 1 gezeigten
Stellung. Hierdurch wird einerseits die Feldwicklung
3 gegenüber dem Anker 2 umgepolt und außerdem der
Widerstandsbremskreis an den Universalmotor 4 ange
schlossen. Während vorher im Motorbetrieb der Anker
anschluß 19 mit dem Feldwicklungsanschluß 24 verbunden
war, ist jetzt im Bremsbetrieb der Ankeranschluß 19
über den jetzt geschlossenen Ruhekontakt 23 mit dem
Anschluß 25 der Feldwicklung 3 verbunden. Die An
schlüsse 18 und 24 liegen über den Stromfühler 33 an den
Leistungsanschlüssen 36 und 37 des Widerstandselementes 34.
Diese Umpolung ist erforderlich, damit im Generator
betrieb des Universalmotors 4 die von dem Anker 2
erzeugte EMK in der Feldwicklung 3 einen Strom
hervorruft.
Der Widerstandsbremskreis 12 weist zwischen
seinen Anschlüssen 31 und 32 einen veränderlichen
Widerstandswert auf, und zwar in dem Sinne, daß der
Quotient aus dem Momentanwert der Spannung an den
Anschlüssen 31 und 32 und dem zu dem Momentanwert
gehörenden und durch die Anschlüsse 31 und 32
fließenden Strom mit abnehmender Spannung an den
Anschlüssen 31 und 32 ebenfalls abnimmt. Ein solches
Verhalten tritt bspw. auf, wenn der Stromfühler 33
zusammen mit dem Stellkreis 35 das Widerstandselement
34 so steuert, daß unabhängig von dem jeweiligen Augen
blickswert der Spannung zwischen den Anschlüssen 31
und 32 der durch das Widerstandselement 34 bzw. die
Anschlüsse 31 und 32 fließende Strom nahezu konstant
gehalten wird.
Infolge dieses dynamischen Verhaltens des Widerstands
bremskreises 12 tritt in dem nach dem Abschalten bzw.
Umschalten der Umschalteinrichtung 5 vorgesehenen
Generatorbetriebs sehr rasch eine Selbsterregung
auf, wobei der Erregerstrom durch die Hintereinander
schaltung des Ankers und der Feldwicklung fließt, die
gemeinsam zu dem Widerstandsbremselement 34 parallel
geschaltet sind. Die kinetische Energie des Universal
motors 4 bzw. auch des damit gekuppelten Werkzeugs
wird folglich relativ rasch in den ohm'schen Wider
ständen der Anordnung, im wesentlichen in dem Wider
standselement 34, in Wärme umgesetzt.
Das Aufschaukeln der Selbsterregung unmittelbar
nach dem Umschalten vom Motorbetrieb auf den
Bremsbetrieb wird dadurch begünstigt, daß der
Kreiswiderstand in der Hintereinanderschaltung
aus dem Anker 2, der Feldwicklung 3 und dem
Widerstandselement 34 zunächst wegen der kleinen
Spannung an den Anschlüssen 31 und 32 gering ist.
Mit zunehmender Selbsterregung steigt der wie
oben definierte Momentanwert des ohm'schen Wider
stands, den der Motor an den Anschlüssen 31 und
32 "sieht". Der Bremseinsatz geht so verhältnis
mäßig sanft, wobei auch bei maximaler Selbster
regung der größte über den Anker 2 fließende
Strom durch den Widerstandsbremskreis 12 auf
Werten gehalten wird, die ein übermäßiges Bürsten
feuer verhindern.
Mit abnehmender Ankerdrehzahl und damit zurück
gehender EMK sinkt auch wiederum der ohm'sche
Widerstand zwischen den Anschlüssen 31 und 32,
wodurch auch bei niedrigen Ankerdrehzahlen und
kleiner EMK ein befriedigender Bremsbetrieb er
reicht wird.
In Fig. 2 ist ein detailliertes Schaltbild des
Widerstandsbremskreises 12 dargestellt, wobei aus
Fig. 1 bereits
bekannte Bauelemente und Schalt
punkte mit denselben Bezugszeichen belegt sind.
Der Widerstandsbremskreis 12 verwendet als Wider
standselement 34 einen Darlington-Transistor, also
ein Bauelement, das nur in einer Stromrichtung in
dem gewünschten Sinne arbeitet. Da bei Wechsel
spannungsspeisung am Ende des Motorbetriebs es
vom Zufall abhängt, welche Polarität die EMK an
den Anschlüssen 31 und 32 aufweist, liegt zwischen
dem Darlington-Transistor 34 und den Anschlüssen 31
und 32 ein Brückengleichrichter 43, der dafür sorgt,
daß unabhängig von der Polarität an den Anschlüssen
31 und 32 der Strom durch den Darlington-Transistor
34 immer in der gleichen Richtung fließt. Es ist
hierzu der Brückengleichrichter 43 mit seinen Wechsel
spannungsanschlüssen mit den Anschlüssen 31 und 32
verbunden, während bei dem gezeigten NPN-Darlington-
Transistor 34 sein positiver Gleichspannungsanschluß
zu dem Anschluß 37 bzw. dem Kollektor führt. Der
negative Gleichspannungsanschluß liegt an dem als
einfachem ohm'schen Widerstand ausgebildeten Strom
fühler 33, der seinerseits an den Anschluß 36 bzw.
den Emitter des Darlington-Transistors 34 angeklemmt
ist. Der Stellkreis 35 besteht aus einer Hintereinander
schaltung eines Differentiators 44 sowie eines addieren
den Integrators 45, dessen Ausgang den Ausgang 39 des
Stellkreises 35 bildet.
Der Differentiator 44 besteht aus einem Differenz
verstärker 46, der von seinem Ausgang über einen
Widerstand 47 zu seinem invertierenden Eingang
gegengekoppelt ist. Der nichtinvertierende Ein
gang liegt an einer Schaltungsmasse 48, die der
Anschluß 36 bzw. der Ausgangsemitter des Darlington-
Transistors 34 darstellt. Von dem nichtinvertierenden
Eingang des Differenzverstärkers 46 führt die Hinter
einanderschaltung eines Kondensators 49 sowie eines
Widerstandes 51 zu dem nicht mit der Schaltungsmasse 48
verbundenen Anschluß des Widerstandes 33. Hier
durch entsteht am Ausgang des Differenzverstärkers
46 eine Spannung, die der Spannungsänderung an
dem als Stromsensor dienenden Widerstand 33 pro
portional ist.
Der addierende Integrator 45 enthält ebenfalls
einen Differenzverstärker 52, der in bekannter
Weise von seinem Ausgang über einen Integrations
kondensator 53 zu seinem invertierenden Eingang
rückgekoppelt ist; der nichtinvertierende Eingang
des Differenzverstärkers 52 liegt an der Schaltungs
masse 48. Von dem invertierenden Eingang des Differenz
verstärkers 52 führt ein elektronischer Umschalter 54
je nach Stellung entweder zu zwei Eingangswiderständen
55 und 56 oder zu der Serienschaltung aus zwei Wider
ständen 57 und 58, die der Anfangswerteinstellung des
Integrators 45 dienen. Der Widerstand 58 führt hierzu
von dem Ausgang des Differenzverstärkers 52 zu dem
einen Kontakt des elektronischen Umschalters 54, von
dem der Widerstand 57 zur Schaltungsmasse 48 ge
schaltet ist. In der gezeigten Stellung des
elektronischen Umschalters 54 wird so der Inte
grationskondensator 53 entladen und auch der in
vertierende Eingang des Differenzverstärkers 52
auf Null gehalten. In der anderen, der nicht ge
zeigten, Stellung des elektronischen Umschalters 54
ist der invertierende Eingang des Differenzver
stärkers 52 einerseits über den Widerstand 55
mit dem Ausgang des Differenzverstärkers 46 und
ferner über den Widerstand 56 mit einer negativen
Sollwertspannung 59 verbunden.
Der Ausgang des Differenzverstärkers 52 führt
über einen Schutzwiderstand 61 zu der Basis des
Darlington-Transistors 34.
Die Dimensionierung der Widerstände des addierenden
Integrators 45 ist allgemein bekannt und braucht
demzufolge nicht weiter erläutert zu werden. Es ist
im übrigen auch selbstverständlich, daß die Differenz
verstärker 46 und 52 noch eine Stromversorgung er
fordern, die der Übersichtlichkeit halber nicht mit
gezeichnet ist.
Nach dem Umschalten auf den Bremsbetrieb ist die
Ausgangsspannung des Integrators 45 Null und deshalb
auch der Darlington-Transistor 34 gesperrt. Die
Schaltung würde nicht anlaufen, wenn nicht über einen
zu der Kollektor-Emitter-Strecke des Darlington-
Transistors 34 parallelliegenden Startwiderstandes
62 ein Anfangsstrom über den als Stromfühler
dienenden Widerstand 33 geleitet wird.
Sobald der Universalmotor 4 nach Fig. 1 durch die
Umschalteinrichtung 5 von dem Motorbetrieb in den
Brems- bzw. Generatorbetrieb umgeschaltet wird
und sich erregt, ent
steht praktisch sprunghaft an dem Widerstand 33
ein dem Strom proportionaler Spannungsabfall,
dessen Verlauf an dem Differentiator 44 differenziert
wird. Das so dem Strom bzw. der Spannungsänderung
an dem Widerstand 33 proportionale Signal gelangt
zu dem Eingangswiderstand 55 des Integrators 45
und wird dort aufintegriert. Ohne den Sollwert 59
würde folglich an dem Ausgang des Integrators 45
ein dem Strom durch den Widerstand 33 proportionales
Signal zugeführt werden, durch das jetzt der Darlington-
Transistor 34 aufgesteuert wird. In dieser Betriebs
situation befindet sich der elektronische Umschalter 54,
der ebenfalls von der Umschalteinrichtung 5 betätigt
wird, in der anderen als der gezeichneten Stellung
und verbindet den Widerstand 55 mit dem invertierenden
Eingang des Differenzverstärkers 52.
Zusätzlich zu dem Ausgangssignal des Differentiators
44 wird noch die Sollwertspannung 59 mit aufintegriert,
die zeitunabhängig konstant ist. Am Ausgang des Inte
grators 45 entsteht also noch ein Signal mit
ansteigender Amplitude, das dem über den Meßwider
stand 33 erhaltenen Signal überlagert ist. Der Stell
kreis oder Regler 35 ist deshalb ein Proportional
regler, dessen Ausgangssignal eine mit der Zeit linear
ansteigende Spannung überlagert ist. Diese zeitab
hängig ansteigende Ausgangsspannung erzeugt ein ent
sprechendes Aufsteuern des Darlington-Transistors 34
und folglich eine weitere zusätzlich zeitabhängig
gesteuerte Verringerung des Widerstandswertes zwi
schen den Anschlüssen 31 und 32.
Sobald wieder in den Motorbetrieb umgeschaltet
wird, wird auch der elektronische Umschalter 54
in die gezeigte Stellung überführt, wodurch der
Kondensator 53 über den jetzt parallelliegenden
Entladewiderstand 58 entladen und der invertierende
Eingang des Differenzverstärkers 52 über den Wider
stand 57 geerdet wird. Bei Beginn des nächsten Brems
zyklus sind somit dieselben Anfangsbedingungen ein
gestellt wie beim vorausgehenden Bremszyklus, und
der Momentanwert des sich zwischen den Anschlüssen
31 und 32 einstellenden Widerstandswertes ist
zusätzlich abhängig von der Zeit seit Beginn des
Bremsbetriebes.
Würde der Differentiator 44 weggelassen und das
stromproportionale Signal des Meßwiderstandes 33
direkt dem Integrator 45 zugeführt, so würde sich
ein I-Regler ergeben, der, richtige Polarität
der Sollwertspannung 59 vorausgesetzt, bestrebt
ist, die Differenz zwischen dem Sollwert und dem
Spannungsabfall an dem Widerstand 33 konstant zu
halten. Die Zeitabhängigkeit würde sich dann
praktisch auf das Intervall bis zum Erreichen der
Differenz Null beschränken, also praktisch nur auf
den Bereich bis zum Erreichen der
Selbsterregung.
In Fig. 3 ist ein Widerstandsbremskreis 12 gezeigt,
der rein proportional arbeitet und keine integrieren
den Glieder enthält. Auch hier werden wiederum die
bereits bekannten Bezugszeichen verwendet, soweit
es sich nicht um neue Bauelemente handelt.
Das Widerstandselement 34 ist hierbei ein selbst
sperrender Leistungs-MOS-FET, dessen Drainanschluß
an dem positiven Gleichspannungsausgang des Brücken
gleichrichters 43 liegt, während der Source-Anschluß
mit dem als Stromfühler dienenden Widerstand 33 ver
bunden ist. Die an dem Meßwiderstand 33 abfallende
Spannung liegt an der Gate-Source-Strecke eines
weiteren selbstsperrenden MOS-FET 63, dessen Source-
Elektrode mit dem negativen Gleichspannungsausgang
des Brückengleichrichters 43 verbunden ist und dessen
Drainelektrode an das Gate des MOS-FET 34 angeschlossen
ist. Ein weiterer Arbeitswiderstand 64 führt von der
Drainelektrode des MOS-FET 63 zu dem positiven Gleich
spannungsanschluß des Brückengleichrichters 43.
Vor Beginn des Bremsbetriebes sind beide MOS-FET 34
und 63 gesperrt. Sobald der Bremsbetrieb eingeschaltet und die Selbst
erregung über die Widerstände 62 und 33 eingeleitet wird, damit die
Erzeugung einer EMK an den Anschlüssen 31 und 32 beginnt, steigt
die Spannung an dem Gate des MOS-FET 34, da das Gate
über den Widerstand 64 mit der Drainelektrode ver
bunden ist. Der MOS-FET 34 wird hierdurch leitend,
und es beginnt ein Bremsstrom durch den MOS-FET 34
und den Meßwiderstand 33 zu fließen. Hierdurch wird
auch das Gate des MOS-FET 63 leitend, sobald dessen
Schwellenspannung erreicht ist, der daraufhin infolge
eines entsprechenden Drain-Source-Stroms den Spannungs
abfall an dem Widerstand 64 vergrößert. Die Gate-
Spannung an dem MOS-FET 34 wird deshalb von dem
Spannungsteilerverhältnis zwischen dem Widerstand
64 und dem MOS-FET 63 bestimmt. Steigt der Strom
durch den Meßwiderstand 33, dann verringert sich
die Drain-Spannung an dem MOS-FET 63, was dazu
führt, daß auch der MOS-FET 34 zugesteuert wird.
Umgekehrt führt eine Verringerung des Stroms durch
den Meßwiderstand 33 zu einer Verringerung des
Drain-Stroms des MOS-FET 63 und damit zu einer
Erhöhung der Gate-Spannung für den MOS-FET 34.
Die Schaltung nach Fig. 3 arbeitet deshalb zwi
schen den Anschlüssen 31 und 32 wie eine Konstant
stromquelle, was aber auch die oben erwähnte ge
wünschte Widerstandskennlinie ergibt.
Der Widerstand 62 wird bei der Schaltung nach Fig. 3 zum
Anlaufen benötigt, wenn die EMK beim Umschalten auf den
Bremsbetrieb nicht ausreicht, um den MOS-FET 34 aufzu
steuern. Er könnte deshalb auch entfallen. Zweckmäßiger
weise wird er jedoch dennoch vorgesehen, um einen Teil
des Bremsstromes an dem Leistungs-MOS-FET 34 vorbei
zuleiten, um so die Verlustleistung für diesen kleiner
zu halten. Dadurch, daß der Widerstand 62 auch an den
Widerstand 33, wie gezeigt, angeschlossen ist, wird
auch dessen Strom mit in die Regelung einbezogen.
Eine Schaltungsvariante für einen progressiv arbeiten
den Widerstandsbremskreis 12 ist in Fig. 4 dargestellt,
bei dem aus Vereinfachungsgründen der vorher gezeigte
Brückengleichrichter weggelassen ist. Dieser Brücken
gleichrichter ist ohnehin entbehrlich, wenn durch
geeignete Maßnahmen dafür gesorgt wird, daß die
Selbsterregung im Bremsbetrieb immer eine Generator
spannung erzeugt, die mit den gepolten aktiven Ele
menten des Widerstandsbremskreises 12 verträglich
ist.
Der Widerstandsbremskreis 12 nach Fig. 4 enthält als
Widerstandsbremselement einen selbstsperrenden MOS-
FET 34, dessen Source-Elektrode über einen Widerstand
33 mit dem Anschluß 32 verbunden ist. Der Drainan
schluß liegt an der Eingangsklemme 31. Zum Zwecke der
Erleichterung der Selbsterregung bzw. der Übernahme
eines Teils der elektrischen Leistung von dem MOS-
FET 34 ist, wie vorher, der Parallelwiderstand 62
vorgesehen, der zu der Drain-Source-Strecke parallel
geschaltet ist.
Der Stellkreis 35 enthält eine Konstantspannungsquel
le, gebildet aus einem Widerstand 66 sowie einer da
mit in Serie liegenden Z-Diode 67, an der eine aus
der Generatorspannung erzeugte konstante Spannung
abfällt. Die Serienschaltung aus dem Widerstand 66
und der Z-Diode 67 liegt hierzu mit entsprechender
Polarität ebenfalls an den Anschlüssen 31 und 32, und
zwar bei der gewählten Polarität der Elemente so, daß
die Anode der Z-Diode 67 mit dem Anschluß 32 verbun
den ist. Die Konstanz der an der Z-Diode 67 abfallen
den Spannung kann erhöht werden, wenn der Festwider
stand 66 durch eine daneben angedeutete Konstantstrom
quelle 68 ersetzt wird.
Die an der Z-Diode 67 abfallende konstante Spannung
wird über eine entsprechend gepolte Diode dem Steuer
anschluß 38 des Widerstandselementes, d. h. dem Gate
des MOS-FET 34, zugeführt.
Die Diode 69 dient dazu, die von der Z-Diode 67 er
zeugte Konstantspannung gegenüber einer variablen
Spannung abzukoppeln, die dem Gate 38 unmittelbar
zugeführt wird. Diese zeitabhängige variable Span
nung wird durch Integration eines Konstantstroms
mittels eines Kondensators 71 erzeugt. Der Konden
sator 71 liegt zwischen dem Gate 38 und dem Anschluß
32, d. h. parallel zu der über die Diode 69 einge
speisten Spannung der Z-Diode 67.
Die Erzeugung des Konstantstromes geschieht mit Hilfe
eines selbstleitenden MOS-FET 72, dessen Drain-Elektro
de am Anschluß 31 liegt und dessen Source-Elektrode
über einen Gegenkopplungswiderstand 73 an dem Gate
38 angeschlossen ist. Das Gate des MOS-FET 72 liegt
unmittelbar am Fußpunkt des Gegenkopplungswiderstan
des 73, d. h. am Gate 38 des MOS-FET 34.
Nachdem, wie vorher beschrieben, der Motor in den
Bremsbetrieb umgeschaltet wurde, beginnt über die
Serienschaltung der Widerstände 62 und 33 die Selbst
erregung des nunmehr im Hauptschlußgeneratorbetrieb
arbeitenden Motors 4. Die hierbei entstehende Genera
torspannung wird auch über den Widerstand 66 und die
Diode 69 dem Gate des MOS-FET 34 zugeführt, der ent
sprechend aufgesteuert wird. Die so erzeugte Vorspan
nung wird allerdings durch die Z-Diode 67 begrenzt,
die auf diese Weise die Anfangsspannung des Kondensa
tors 71 festlegt. Im weiteren Betrieb wird der Konden
sator 71 nun über die Konstantstromquelle, gebildet
aus dem selbstleitenden MOS-FET 72 und dem Gegenkopp
lungswiderstand 73, mit einem konstanten Strom all
mählich weiter aufgeladen, wodurch in zunehmendem
Maße der MOS-FET 34 aufgesteuert, d. h. niederohmiger
wird. Eine Zunahme des Bremsstroms und folglich auch
eine Zunahme der Bremswirkung ist die Konsequenz.
Infolge der Diode 69 wird nämlich dem Gate des MOS-
FET 34 nur die höhere der beiden Spannungen zuge
führt. Der Widerstand 66 und die Z-Diode 67 sorgen
dafür, daß der Kondensator 71 unmittelbar nach
Bremsbeginn sehr rasch auf eine Anfangsspannung auf
geladen wird, von der ausgehend mit größerer Zeit
konstante entsprechend dem Ladestrom die Steuerspan
nung für den MOS-FET 34 weiter erhöht wird.
Durch Variation des Widerstandes 73 kann in bekannter
Weise der mit dem MOS-FET 72 erzeugte Konstantstrom
verändert werden.
Bei Universalmotoren, die mit Wechselstrom betrieben
werden, kann es geschehen, daß der Motorstrom zu einem
Zeitpunkt abgeschaltet wird, bei dem wegen der Strom
richtungsumkehr das Statorpaket weitgehend entmagneti
siert ist. Die für den Generatorbetrieb notwendige
Selbsterregung würde dann nicht einsetzen. Universal
motoren, die an Halbwellenphasenanschnittsteuerungen
betrieben werden, sind in dieser Hinsicht unempfind
lich, da in der Feldwicklung keine Stromrichtungsum
kehr und folglich auch keine Entmagnetisierung auf
tritt.
Bei nicht ausreichendem Restmagnetismus würde folg
lich keine Bremsung zustandekommen, wenn nach dem En
de des Motorbetriebs die Feldwicklung mit umgekehr
ter Polung entweder unmittelbar oder über einen Brems-
oder Vorwiderstand zu dem Anker parallelgeschaltet
würde.
Um diese Unsicherheit auszuschließen, sind in den
Fig. 6 und 5 Schaltungsanordnungen dargestellt, die
zur Schnellerregung eines zum Zweck der elektrischen
Bremsung in den Hauptschlußgeneratorbetrieb umge
schalteten Universalmotors dienen. Die in den Figu
ren verwendeten Bezugszeichen entsprechen den Be
zugszeichen der vorausgehenden Figuren, soweit sie
bereits im Zusammenhang mit diesen erwähnt wurden.
Die Umschalteinrichtung 5, die gleichzeitig auch als
Netzschalter dient, um den Universalmotor 4 vom Netz
9, 11 abzutrennen, ist gegenüber den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen vereinfacht und enthält nur
noch die beiden Umschaltkontakte 6 und 7, die von
Hand betätigt werden.
Wie vorher, führt von der Netzanschlußklemme 9 eine
Leitung 13 zu dem Anschluß 18 der Ankerwicklung 2,
deren anderes Wicklungsende 19 über eine Leitung 21
mit den beiden feststehenden Kontakten 22 und 23 ver
bunden ist. Die beiden Wicklungsenden 24 und 25 der
Feldwicklung 3 sind mit den beweglichen Kontakten 6
und 7 verbunden und die beiden noch verbleibenden
feststehenden Kontakte 27 und 28 der Umschalteinrich
tung 5 sind einerseits über die Leitung 16 mit der
Netzanschlußklemme 11 und andererseits mit einem An
schluß 32 der Widerstandsbremseinrichtung 12 verbunden.
Die Widerstandsbremseinrichtung 12 kann, wie in den
Fig. 1 bis 4 erläutert, aufgebaut sein.
Um die Schnellerregung zu erreichen, ist bei beiden
Ausführungsbeispielen eine elektrische Energiequel
le in Gestalt eines Kondensators 80 vorgesehen, durch
den lediglich zu Beginn des Bremsbetriebs ein Vor
magnetisierungsstrom für die Feldwicklung 3 erzeug
bar ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 liegt der
Kondensator 80 zwischen der Netzanschlußklemme 9
und dem Anschluß 31 des Widerstandsbremskreises 12.
Parallel zu dem Kondensator 80 liegt eine Diode 81,
die so gepolt ist, daß die im Generator bzw. Brems
betrieb erzeugte Generatorspannung von der Diode 81
zu dem Anschluß 31 durchgelassen wird.
Um den Kondensator 80 während des Motorbetriebs auf
zuladen, ist eine Diode 82 vorgesehen, die ebenfalls
an dem Anschluß 31 liegt, und zwar mit derselben
Elektrode wie die Diode 81, womit sie im Generator
betrieb in Sperrichtung betrieben würde. Die andere
Elektrode der Diode 82, im vorliegenden Fall die
Anode, ist mit dem Anschluß 25 der Feldwicklung 3
verbunden.
Für den Motorbetrieb wird die Umschalteinrichtung 5
in die andere, nicht gezeichnete Stellung umge
schaltet. In dieser Stellung fließt aus dem Netz
ein Strom über die Anschlußklemme 9 zu dem Anschluß
18 der Ankerwicklung 2, von dort über das Wicklungs
ende 19, über den feststehenden Kontakt 22, den be
weglichen Kontakt 7 zu dem Wicklungsende 24 der
Feldwicklung 3, von wo der Strom über den beweglichen
Kontakt 6 und den feststehenden Kontakt 27 zu der
Netzanschlußklemme 11 zurückfließt. In dieser Schalter
stellung der Umschalteinrichtung 5 liegt außerdem
die Serienschaltung aus dem Kondensator 80 und der
Diode 82 parallel zu den Netzanschlußklemmen 9 und
11. Die Netzspannung lädt bei entsprechender Pola
rität den Kondensator 80 auf den Scheitelwert auf.
Bei der gezeichneten Polarität ist der mit der
Netzanschlußklemme 9 verbundene Belag des Kondensa
tors 80 gegenüber dem mit dem Anschluß 31 in Ver
bindung stehenden negativ vorgespannt. Die für die
Schnellerregung notwendige elektrische Energie ist
damit im Kondensator 80 gespeichert. Die Diode 81
wird hierdurch in Sperrichtung vorgespannt und ver
mag den Kondensator 80 nicht zu entladen.
Zum Beenden des Motorbetriebs wird die Umschaltein
richtung 5 losgelassen und kehrt selbsttätig in die
in Fig. 5 gezeichnete Stellung zurück. Die Netz
spannung ist dabei von dem Motor 4 abgeschaltet
und gleichzeitig wird die Feldwicklung 3 gegenüber
der Ankerwicklung 2 umgedreht, d. h. es ist jetzt
das Wicklungsende 25 mit dem Wicklungsende 19 der
Ankerwicklung 2 verbunden. Gleichzeitig stellt die
Umschalteinrichtung 5 die elektrische Verbindung
zwischen dem Anschluß 32 des Widerstandsbremskrei
ses 12 mit dem Wicklungsende 24 der Feldwicklung
3 her. Der aufgeladene Kondensator 80 kann sich bei
dieser Schalterstellung der Umschalteinrichtung 5
über die Serienschaltung aus dem Widerstandsbrems
kreis 12 der Feldwicklung 3 und der Ankerwicklung 2
entladen. Dabei erzeugt er in der Feldwicklung 3
einen Vormagnetisierungsstrom für das Statorpaket,
der dieselbe Flußrichtung aufweist wie der Strom,
der durch die Generatorspannung hervorgerufen wird,
wenn die Selbsterregung eingeleitet ist. Die durch
die Entladung des Kondensators 80 zustandekommende
Vormagnetisierung des Stators hat, unabhängig von
der Vorgeschichte, immer dieselbe Polarität und
sorgt dafür, daß jetzt in den sich an der Feldwick
lung 3 vorbeibewegenden Ankerwicklungen eine ent
sprechende Spannung induziert wird, die über die
jetzt in Durchlaßrichtung betriebene Diode 81 und
den Widerstandsbremskreis
12 zu der Feldwicklung 3
gelangt und dort den Magnetisierungsstrom mit dersel
ben Polarität wie beim Entladen des Kondensators 80
aufrecht erhält.
Der nach Einleitung der Selbsterregung bzw. Entla
dung des Kondensators 80 auftretende Strom oder
Bremsstrom wird von der Diode 81 übernommen.
Durch diese Schaltung wird erreicht, daß der Motor
4 nach dem Ausschalten des Motorbetriebs und Umschal
ten in den Bremsbetrieb innerhalb einer sehr klei
nen Streuungsbreite zuverlässig zur Selbsterregung
gebracht wird, womit auch die Streuungsbreite für
das Abbremsen des Motors entsprechend klein ist. Die
zur Erzeugung des Vormagnetisierungsstroms notwendi
ge Energie wird dabei ausschließlich einem Speicher
entnommen, der während des Motorbetriebs geladen
wird, so daß für den Bremsbetrieb keine Energie
dem Netz mehr entnommen werden muß.
Anstatt die elektrische Energiequelle in Gestalt des
Kondensators 80 in Serie in den Bremsstromkreis ein
zuschalten, wie dies bei Fig. 5 der Fall ist, kann
der Kondensator 80 auch zu der Feldwicklung 3 paral
lelgeschaltet werden, wie Fig. 6 zeigt. In diesem
Falle ist der Kondensator einenends mit dem Wick
lungsende 25 verbunden und liegt andernends an dem
feststehenden Kontakt 28, von dem eine Diode zu
dem Anschluß 32 des Widerstandsbremskreises 12
führt, dessen Anschluß 31 unmittelbar mit dem
Netzanschluß 9 in Verbindung steht. Die gezeichne
te Stellung der Umschalteinrichtung 5 ist wiederum
die Bremsstellung.
Während des Motorbetriebs, bei dem die Umschaltein
richtung 5 in die andere, nicht gezeichnete Stellung
umgeschaltet ist, liegt die Serienschaltung aus der
Ankerwicklung 2 und der Feldwicklung 3 parallel zu
den Netzanschlußklemmen 9 und 11. Gleichzeitig wird
von der Netzanschlußklemme 9 über den Widerstands
bremskreis 12 und die bei der entsprechenden Netz
halbwelle in Durchlaßrichtung gepolte Diode 83 der
Kondensator 80 aufgeladen, dessen anderer Anschluß
gemeinsam mit dem Wicklungsende 25 der Feldwicklung
3 an der Netzanschlußklemme 11 liegt.
Zum Abschalten des Motorbetriebs und Einleiten der
elektrischen Bremsung wird die Umschalteinrichtung
5 losgelassen, die in die gezeichnete Stellung zurück
kehrt. Dadurch wird, wie vorher, die Polung der Feld
wicklung 3 gegenüber der Ankerwicklung 2 vertauscht
und gleichzeitig wird der Kondensator 80 zu der
Feldwicklung 3 parallelgeschaltet. Die Entladung des
Kondensators 80 über die Feldwicklung 3 erzeugt in
dieser einen Vormagnetisierungsstrom, der das gleiche
Vorzeichen aufweist wie derjenige Strom der im Ge
nerator oder Bremsbetrieb von der in der Ankerwick
lung 2 induzierten Spannung hervorgerufen wird.
Hierbei fließt der Bremsstrom über die Diode 83 und
den Widerstandsbremskreis 12.
Wie bei dem vorigen Ausführungsbeispiel erzwingt
die Entladung des Kondensators 80 immer dieselbe
Vormagnetisierungsrichtung und damit immer dieselbe
Polarität der in der Ankerwicklung 2 induzierten
Spannung. Es ist klar, daß die Polarität der Diode
83 in Übereinstimmung hiermit gewählt werden muß,
damit sie einerseits in der Lage ist, den Kondensa
tor 80 entsprechend aufzuladen und andererseits den
durch die in der Ankerwicklung 2 induzierte Spannung
hervorgerufenen Bremsstrom durchlassen kann.