DE3538C - Halb- und Ganzstoffmühle nebst Vorwaschbottich - Google Patents

Halb- und Ganzstoffmühle nebst Vorwaschbottich

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DE3538C
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Germany
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DENDAT3538D
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English (en)
Original Assignee
A. KEFERSTEIN in Reudnitz - Leipzig
Publication of DE3538C publication Critical patent/DE3538C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21DTREATMENT OF THE MATERIALS BEFORE PASSING TO THE PAPER-MAKING MACHINE
    • D21D1/00Methods of beating or refining; Beaters of the Hollander type
    • D21D1/20Methods of refining
    • D21D1/32Hammer mills

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Description

1878.
I!
asse.55.
A. KEFERSTEIN in REUDNITZ-LEIPZIG. Halb- und Ganzstoffmühle nebst Vorwaschbottich.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1878 ab.
Diese neue Halb- und Ganzstoffmühle soll in der Papierfabrikation die alten Halb- und Ganzstoff-Holländer zu ersetzen im Stande sein, in der Art, dafs durch dieselbe einzeln sowohl Halbstoff und Gänzstoff, als auch Halb- und Ganzstoff in einem Procefs continuirlich erzeugt werden kann.
Die grofsen Holländerräume sollen dadurch überflüssig werden, durch Vermeidung der vielen Transmissionen und Apparate an Betriebskraft gespart werden, und wird ein Arbeiter, welcher die Maschine bedient, auch noch andere Arbeit daneben verrichten können. Der Transport der Hadern aus einem Vorwaschapparat hört auf, da letzterer unmittelbar neben diese Maschine gestellt wird. Die Geschlossenheit des Apparates gestattet aber auch, denselben niedriger als die Holländer zu stellen, weshalb das Waschwasser weniger hoch zu heben ist. Die Möglichkeit der unmittelbaren Darstellung von Ganzstoff aus Hadern macht es ferner räthlich, denselben als solchen zu bleichen, was bei Anwendung eines besonders eingerichteten Waschapparates zum faserverlustlosen Waschen oder der Zeugkästen als solche, gut möglich sein wird. Die Verwendung von weniger Chlor in diesem zerkleinerten Zustand wird hierdurch herbeigeführt werden. Das Zeugtragen kann dann aufhören, da dasselbe überall hin wird durch Röhren transportirt werden können. Der fertige Ganzstoff mufs nach dem Papiermaschinenbottich freilich gehoben werden, allein diese Arbeit ist gering gegenüber der Ersparnifs des vielen Wasserhebens. Durch leichtere und stets richtige Stellung der Maschine wird Wasser- und Kraftersparnifs aufserdem noch herbeigeführt.
Dies sind die Vortheile, welche mit Anwendung dieser Maschine verbunden sein sollen.
Zur Bereitung von Halbstoff wird bis jetzt die Anwendung eines anderen Apparates als des Halbstoff-Holländers allgemein für unmöglich gehalten. Das Zerkleinern und Waschen der Hadern findet in demselben zu gleicher Zeit statt, indem in demselben Moment, in welchem durch Zerkleinern die Schmutztheile frei gelegt, dieselben auch durch das Wasser fortgespült werden. Aufserdem ist aber auch allmälige Zerkleinerung durch entsprechende Stellung damit gleichzeitig verbunden. Bei der construirten neuen Maschine sind dieselben Schienen und Platten angewendet, die Platten sind vertical um die gleichfalls so gestellte Walze angebracht, zwischen je zwei Platten sind aber noch Siebe eingefügt. Die Walze ist hohl, steht mit einem Wasserreservoir in Verbindung, durch entsprechende Vorrichtung und Construction kann nach Erfordern Wasser aus der Walze heraustreten. Diese Einrichtungen sind auf der Zeichnung, Fig. 1 verticaler Durchschnitt, und Fig. 2 horizontaler Durchschnitt, deutlich sichtbar. Die Zuführung der Hadern in den Apparat geschieht aus einem Vorwaschbottich, Fig. 3, von oben; sobald die Hadern über eine Platte durch die Walze, welche dieselbe Geschwindigkeit, wie im alten Holländer haben kann, gebracht sind, wird Wasser durch dieselbe hindurch gespült, und hierdurch die Zerkleinerung und Reinigung derselben so weit herbeigeführt, dafs sie die Maschine am unteren Ende als fertigen Halbstoff verlassen können.
Die Herabbewegung der Hadernmasse geschieht durch die Schwerkraft; den Schienen der Walze ist eine etwas schräge Stellung gegeben, wodurch die Hadern gezwungen sind, an denselben herabzugleiten. Die Schienen sind am Anfang der Platten so weit von denselben entfernt, wie dies durch Stellung in dem Halbstoff-Holländer beim Anfang des Wasch- und Mahlprocesses der Fall ist, und nähern sich allmälig den Platten; nur ungefähr auf dem unteren Drittel oder Viertel derselben arbeiten Schienen und Platten ganz auf einander, analog den Vorgängen im Holländer. Der Abflufs wird nur so weit geöffnet, dafs alles Zeug in gehörig zerkleinertem Zustand austritt. Das Zeug fliefst in den Zeugkasten, in welchem es nach dem Gesetz der communicirenden Röhren, sowie nötigenfalls durch die Wirksamkeit der Maschine selbst in die Höhe steigt. Der Abflufs des Waschwassers geschieht durch die Siebe oben aus jedem Siebraum, welche durch Schieber verschlossen sind, in die zwischen zwei Platten sich befindenden dreieckigen Räume, welche gleichfalls so bedeckt sind, und dann nach einem ringförmigen Kasten unter der Maschine, von wo es durch ein Rohr, an welchem eine Regulirung angebracht ist, weiter geleitet wird. Die Stellung des Waschwasserzuflusses befindet sich unter
der Walze durch einen kleinen Stellkranz an der Welle. Die Nabe desselben reicht hinauf bis unter die Walze und bewegt hier, als Stirnrad geformt, ein anderes kleines Stirnrad, befestigt in einem Gehäuse an einer stehenden Welle; diese bewegt innerhalb der Walze wieder zwei kleine Stirnräder, und hierdurch den Stellring, an welchem Theile eines inneren Zahnkranzes angebracht sind, durch den, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, die Wasserzuflufsöffnungen geöffnet und geschlossen werden.
Um die Herabbewegung der Hadernmasse leichter zu ermöglichen, ist auf der Walze zwischen je zwei Platten ein leerer Raum durch Auslassen zweier Schienen hergestellt worden. Anfänglich haben die Hadern gewöhnlich eine Länge von 8 cm. Der genannte Raum hat 16 cm Weite, die Hadern können also nicht zu gleicher Zeit von seinen zwei Schienen erfafst werden, auf einem Wege von 8 cm gehen sie unberührt herab. Der freie Raum auf der ganzen Walze entspricht der Weite der Zuführungsröhre.
Die Lager der Welle werden durch Stellung genau concentrisch erhalten, damit die Abstände der Schienen von den Platten überall ganz dieselben bleiben. Der Betrieb der Maschine geschieht durch eine Riemscheibe, auf welcher der Riemen sogleich eine gleitende Bewegung annehmen wird, sobald ein fremder Körper in dieselbe kommen sollte.
Die Stellung der Platten und Siebe geschieht durch Schrauben am äufseren Umfang, welche sich in langen Muttern bewegen, und innerhalb des Plattenraumes befestigt sind; sollen die Platten erneuert werden, so werden sie in diesen Plattenraum zurückgezogen und nach oben entfernt.
Um die Wascharbeit in der Maschine noch zu erleichtern, ist, wie schon gesagt, neben dieselbe ein Waschapparat gestellt, aus welchem die Speisung derselben erfolgt. Das Wasser fliefst unten in dieselbe hinein, und steigt, so weit es nicht mit den Hadern zur Maschine geht, nach oben, fliefst daselbst in schmutzigster Beschaffenheit in einer gewissen Höhe durch ein Sieb in einen herumlaufenden Kasten; dieser entläfst es durch eine Röhre zur weiteren Beförderung. Das Sieb wird alles zugeführte Wasser hindurchlassen, selbst auch, wenn der Abflufs nach der Maschine aus einem oder dem anderen Grunde verhindert sein sollte; ein Ueberlaufen des Apparates wird also nicht möglich sein. Innerhalb des Bottichs befinden sich aber noch zwei sich drehende Quirle, deren Arme etwas säbelartig gekrümmt sind. Die Quirle tauschen dadurch die herumgeführte Masse gegenseitig aus; der eine Quirl dreht sich etwas rascher, so dafs die Arme an einander vorübergehen und die anhängenden Hadern abgestreift werden.
Die Herabbewegung und Durcharbeitung der Masse wird hierdurch genügend bewerkstelligt werden. Am Boden befindet sich noch ein Sandfang, auf welchem etwa auch fremde, ungehörige Körper liegen bleiben werden.
Diese Maschine, ohne Siebe und mit entsprechenden Schienen, wird auch als Ganzstoffmühle die besten Dienste leisten. Die Siebräume sind von gleicher Weite, wie die Plattenräume, können also eben so gut zur Aufnahme von Platten dienen. Um das Hineinbewegen des Stoffes zwischen Schienen und Platten noch mehr zu befördern, könnten auch über denselben noch Flügel an der Walze angebracht werden (wie sie auch gezeichnet sind), etwa ein bis vier, je nach Erfordernifs in mehr oder weniger schräger Stellung. Das beste Resultat würde aber gewifs gewonnen werden, wenn die Zubereitung des Stoffes aus den Hadern sogleich zu Ganzstoff würde stattfinden können. Die Siebräume müfsten dann wieder eingerichtet werden, wenigstens bis zu einer gewissen Höhe, den Schienen aber noch eine andere Form zu geben sein. Oben müfsten dieselben scharf bleiben, nach unten zu immer stumpfer werden, denn beim Mahlen des Ganzstoffes soll dieser ja fast nur gequetscht werden, um eine gute Beschaffenheit anzunehmen. Den unteren Theil des Siebraumes würden dann Blindscheiben oder Platten bilden können, ebenso auf der Walze die fehlenden Schienen wieder angebracht werden können. Sonst würde die Construction dieselbe bleiben, ebenso die Inbetriebsetzung der Maschine. Die Ausflufsöffnung wird nur so weit aufgethan, als das Zeug genügend gemahlen heraustritt.
Die Umdrehungen der Walzen der Halb- und Ganzstoff - Holländer waren 120 bis 180. Darüber hinaus ging man nicht gern, da sonst der Stoff mit der Walze herumgeführt wurde, Wenn daher diese Maschine, deren Walze den Durchmesser der alten Holländerwalze hat, und mit sechs Platten und Sieben umstellt werden kann, auch sechs alte Holländer bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit ersetzen kann, so wird dies bei einer vielfachen Geschwindigkeit auch für eine gleich vielfache Anzahl der Fall sein. Eine vier- bis fünffache Umdrehungsgeschwindigkeit wird gut stattfinden können, daher die kleinste Form dieser Maschinen eine Anzahl von 25 bis 30 Halbzeug-Holländer vertreten können, und ebenso Halb- und Ganzzeug-Holländer. Für eine kleinere Anzahl als sechs müssen Platten aufser Thätigkeit gesetzt werden, da der innere Raum der Walze des Wasserzuflusses wegen nicht kleiner angefertigt werden kann. Nur zu Ganzstoff eingerichtet, wird diese Maschine die doppelte Zahl zu ersetzen im Stande sein. Die weitere Verarbeitung des Ganzstoffes geschieht in den Bleichkästen. Derselbe wird darin mit schwächerem Chlorzusatz gebleicht als Dreiviertelstoff. Werden die Bleichkästen mit einer horizontalen oder verticalen Quirlvorrichtung versehen, mit einer Decke von Filz verschlossen, welche zwischen zwei Metall-
siebe gelegt sind, so kann durch Zuflufs von klarem Wasser am Boden desselben, und des Abflusses des chlorhaltigen Wassers durch den Deckel, das Waschen leicht, ohne jeden Faserverlust, stattfinden.
Nach dem Abfliefsen und dem Abtropfen des Zeuges kann dasselbe gut aufbewahrt werden. Bei Bedarf wird es wieder mit Wasser vermischt, und durch Abflufs in einen tiefer stehenden Bottich gebracht, in welchem Leim und Farbe zugesetzt werden können, indem durch einen Quirl in demselben die Durcharbeitung der Masse gleichfalls stattfindet. Da hierbei auch noch eine Auflösung, Zerkleinerung des Stoffes geschieht, so wird in der Maschine um so viel weniger gemahlen, wie dies durch Erfahrung festgestellt wird. Zeugtragen findet bei diesem Verfahren nicht mehr statt. Das Zeug wird in flüssiger Form von Ort zu» Ort bewegt, theils durch Herabfliefsen, theils durch Heben mittelst Ketten-, Räder- oder Centrifugalpumpe, wie dies namentlich aus dem Misch- und Färbapparat nach dem Papiermaschinenbottich geschieht. Die Fabrikation des Papiers wird durch diese eine Maschine wesentlich vereinfacht werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    ' Die Einrichtung einer verticalen Walze, deren hohler Raum, mit einem Wasserreservoir in Verbindung stehend, von Platten und Sieben umstellt ist, zu und durch welche Wasser aus dem Innern der Walze tritt, wodurch es möglich wird, einzeln Halbstoff und Ganzstoff, sowie auch sogleich Ganzstoff aus Hadern in einem Procefs continuirlichs darzustellen; die besonderen Einrichtungen und Coiistructionen zum Waschen des Zeuges, Zu- und Wegführung des Wassers, Zuführung, Herab- und Wegführung des Zeuges, erreicht namentlich durch Anbringung von Flügeln und schräge Stellung und Anordnung der unten breiteren, stumpferen Schienen, Stellung von Platten und Sieben; die Einrichtung zum Vorwaschen der Hadern, indem das von unten zugeführte Wasser nie ein Ueberlaufen veranlassen kann, und die Einrichtung der Quirle der Art ist, dafs ohne Anhängung der Hadern die Herabbewegung und Durcharbeitung der Masse gut zur Ausführung gelangen wird; und endlich das mit der Maschine verbundene Fabrikationsverfahren, namentlich im Bleichkasten das Waschen des Ganzzeuges. Alles wie gezeichnet und beschrieben.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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