DE3534675A1

DE3534675A1 - Verfahren und einrichtung zum betrieb einer brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE3534675A1
Application number: DE19853534675
Authority: DE
Inventors: Juergen Dipl Ing Gras
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1985-09-28
Filing date: 1985-09-28
Publication date: 1987-04-09
Anticipated expiration: 2005-09-29
Also published as: DE3534675C2; JPS6275041A

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren bzw. einer Einrichtung nach der Gattung der Hauptansprüche.

Eine Vielzahl von heutigen Fahrzeugtypen ist mit einem automatischen Getriebe ausgestattet. Diese Fahrzeuge haben bei eingelegter Vorwärtsfahrstufe (D, 3, 2, 1) die Eigen schaft, bei stehendem Fahrzeug ab einer gewissen Steigung rückwärts zu rollen, sofern nicht eine Bremseinrichtung betätigt wird. Diese zwangsweise Betätigung einer Bremse bei stehendem Fahrzeug und eingelegter Vorwärtsfahrstufe bedeutet jedoch eine Einschränkung des Fahrkomforts.

Weiterhin gehören Fahrzeuge mit einer Leerlaufregelung seit langem zum Stand der Technik. Beispielhaft sei auf die DE-OS 25 23 283 hingewiesen, die ein "Steuer system für die Leerlaufdrehzahl beim Warmlaufen einer Brennkraftmaschine" offenbart. Dort wird beschrieben, wie der Querschnitt eines Bypaßkanales zur Drosselklappe während des Leerlaufbetriebs abhängig von Drehzahl und Temperatur beeinflußt wird. Ferner sind Systeme bekannt, die anstelle einer Veränderung des Bypaßquerschnittes die Ruhelage der Drosselklappe bei nicht betätigtem Fahrpedal beeinflussen können.

Vorteile der Erfindung

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der entspre chenden Einrichtung ist es möglich, den oben angeführten mangelnden Fahrkomfort bei Fahrzeugen mit Automatik getriebe bei ihrem Halten an einer Steigung durch eine optimale Lösung zu ersetzen. Dies geschieht ohne nen nenswertem Aufwand durch die Kombination von in der Re gel ohnehin vorhandenen Systemen im Fahrzeug.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie ben und erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine grobschema tische Darstellung eines Brennkraftmaschinensteuer systems und

Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung.

Beschreibung des Ausführungsbeispieles

Das Ausführungsbeispiel betrifft ein Brennkraftmaschinen steuersystem mit Einspritzanlage und einer Leerlauf füllungsregelung. In Fig. 1 ist mit 10 eine Brennkraft maschine bezeichnet, mit 11 ein Luftansaugrohr und mit 12 eine Abgasleitung. Im Luftansaugrohr 11 liegen in Strömungsrichtung gesehen hintereinander eine Meßein richtung 13 für den Luftdurchsatz im Ansaugrohr, eine Drosselklappe 14 sowie ein Einspritzventil 15. Parallel zur Drosselklappe 14 ist ein Bypaßkanal 16 angeordnet, in dem sich ein Bypaßsteller 17 zur Änderung des Bypaß querschnitts befindet.

Ein Steuergerät 20 erhält Signale bezüglich der Drehzahl (n), der Last (QL), der Drosselklappenposition (DK) und der Temperatur (ϑ). Außerdem erhält das Steuergerät 20 ein Signal von einem Sensor 21 für die Fahrzeuggeschwin digkeit.

Im Grundsätzlichen ist das in Fig. 1 dargestellte System bekannt. Abhängig von wenigstens Drehzahl und Last wird im Steuergerät 20 ein Ansteuersignal für das elektro magnetische Einspritzventil 15 gebildet. Während der geschlossenen Drosselklappe sorgt das Steuergerät 20 mittels einer Leerlaufregelung dafür, daß die Leerlauf drehzahl auf einem niedrigen Wert gehalten werden kann. Dies gilt sowohl für Fahrzeuge ohne, als auch mit Auto matikgetriebe.

Erfindungsgemäß kommt nun beim System, das auch ein kon tinuierlich arbeitendes System sein kann, nach Fig. 1 hinzu, daß das Steuergerät 20 ein weiteres Signal vom Getriebe über einen Eingang 22 und in jedem Fall ein Geschwindigkeitssignal des Fahrzeugs (vom Sensor 21) verarbeitet. Dies in der Weise, daß wenn bei eingelegter Vorwärtsfahrstufe (D, 3, 2, 1) ein Rückwärtsrollen des Fahrzeugs erkannt wird, der Bypaßsteller 17 im Bypaß kanal 16 zur Drosselklappe 14 in einer den Bypaßquer schnitt vergrößernder Weise angesteuert wird, um damit ein erhöhtes Moment in der Brennkraftmaschine 10 zu erzeugen, was dann wiederum das Rückwärtsrollen des Fahrzeugs an einer Steigung verhindern kann.

Fig. 2 zeigt mit Blick auf heute übliche Rechnersteue rungen von Brennkraftmaschinensystemen ein Unterpro gramm zur Realisierung des erfindunsgemäßen Verfahrens. 30 kennzeichnet den Start des Unterprogramms. 31 markiert eine Abfrage derart, ob sich das Getriebe in einer Vor wärtsfahrstufe befindet. Ist dies der Fall, dann folgt eine Geschwindigkeitsabfrage 32 bezüglich einer nega tiven Geschwindigkeit, was einem Rückwärtsrollen des Fahrzeugs entspricht. Liegt ein derartiges Rückwärts rollen vor, dann wird der Bypaßquerschnitt des Bypaß stellers 17 von Fig. 1 mittels des Blocks 33 solange erhöht, bis eine nachfolgende Geschwindigkeitsabfrage 34 das Ende des Rückwärtsrollens und damit eine Ge schwindigkeit gleich Null ermittelt. Dieser Wert des entsprechenden Ansteuersignals für den Bypaßsteller 17 wird dann entsprechend der Angabe im Block 35 festge halten, wobei jedoch selbstverständlich noch weitere Eingriffe möglich sind, um z.B. Lastschwankungen auf grund des Ein- bzw. Ausschaltens eines Klimakompres sors zu verhindern. Es folgt eine weitere Abfrage 36 dahingehend, ob die Drosselklappe 14 geschlossen ist. Solange dies der Fall ist wird das Unterprogramm fort laufend erneut durchlaufen, anderenfalls erfolgt ent sprechend den Angaben im Block 37 ein Rücksprung in das Hauptprogramm.

Wesentlich an der Erfindung ist somit die Erfassung eines Geschwindigkeitssignals und im Fall des Rück wärtsrollens des Fahrzeugs eine Erhöhung des Bypaß querschnittes des Bypaßstellers 17.

Je nach Art des Bypaßstellers kann es sich dabei um ein analoges oder getaktetes Signal handeln.

Neben der Lösung mittels eines veränderbaren Bypaß querschnitts ist natürlich auch möglich, die Ruhelage der Drosselklappe zu verändern. Dies ist mit einem gestrichelten Pfeil 25 im Bereich der Drosselklappe 14 symbolisch angedeutet.

Claims

1. Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine ausgehend von Signalen wenigstens bezüglich der Drehzahl und der Last über eine Beeinflussung der Luft- und Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine in Verbindung mit einem automatischen Getriebe und einer Leerlaufregelung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Geschwindigkeitssignals des Fahrzeugs ermittelt wird und bei eingelegter Vorwärtsfahrstufe beim Getriebe und rückwärtsrollendem Fahrzeug ein Eingriff in die Leerlauf regelung erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei rückwärtsrollendem Fahrzeug (V) mehr Leer laufluft zugemessen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerlaufluft mittels Bypaßstellers zugemessen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerlaufluft mittels einer Änderung der Ruhe lage der Drosselklappe (14) bestimmt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Leerlaufluft über eine Änderung des Tastverhältnisses im Ansteuer signal eines Bypaßstellers (17) bzw. eines entspre chenden Stellorgans (15) für die Ruhelage der Drossel klappe (14) erfolgt.

6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Steuergerät zum Bilden eines Leer laufsteuer- bzw. Regelsignals ausgehend von verschie denen Betriebskenngrößen der Maschine, dadurch gekenn zeichnet, daß ein Fahrgeschwindigkeitssignal von einem Sensor (21) für die Fahrgeschwindigkeit auf einen Schwell wert abgefragt wird und bei rückwärtsrollendem Fahrzeug die Leerlaufregelung in einer die Drehzahl erhöhenden Richtung beeinflußt wird.