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Vorrichtung zur tropfenweisen Abgabe von Heilflüs-
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sigkeiten Für die Abgabe von Heilflüssigkeiten werden meist flaschenartige
Behälter benutzt, die eine verhältnismäßig große Menge des zu verabreichenden Medikaments
beinhalten, die häufig nach dem erstmaligen Öffnen sehr schnell unbrauchbar wird.
Die Folge ist, daß insbesondere bei nur in größeren Zeitabständen erforderlicher
Anwendung eine nicht geringe Menge der meist recht teuren Heilmittel weggeworfen
werden muß, was zudem noch Entsorgungsprobleme mit sich bringt.
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Ein typischer Anwendungsfall ist die Applikation von Flüssigkeiten
auf die Augäpfel. Bei Anwendung der bekannten Pipetten und der neuerdings vorwiegend
verwendeten Tropfflaschen ist wegen der sich reflexartig schließenden Augenlider
nicht nur die Applikation an sich, sondern vor allem auch die genaue Dosierung schwierig,
insbesondere wenn auf jedes Auge nur eine kleine Menge der Heilflüssigkeit, z.B.
nur ein Tropfen, aufgebracht werden soll.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile
zu vermeiden und eine einfache Einwegverpackung für Flüssigmedikamente zu schaffen,
wobei jede Verpackungseinheit auch in geschlossenem Zustand nur die für die einmalige
Applikation erforderliche Flüssigkeitsmenge enthält und eine genaue Dosierung gewährleistet
ist. Bei Anwendung der Erfindung für die Augenbehandlung kann zudem die Form des
mit dem Auge zusammenwirkenden Vorrichtungsteils so gewählt werden, daß das Aufsetzen
der Vorrichtung ein Öffnen der Augenlider zur Folge hat.
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Demnach betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Abgabe sehr kleiner,
genau dosierter Mengen von Heilflüssigkeiten, z.B. nacheinander auf beide Augen,
die gekennzelchnet ist durch ein doppeltrichterförmiges Oberteil, dessen zwei Trichterteile
an ihren kleinsten Durchmessern vereinigt sind, und von denen einer auf den zu behandelnden
Körperteil aufsetzbar ist, während der zweite mit einem verformbaren, mit einer
durchstoßbaren Folie verschlossenen Behälter für die Heilflüssigkeit verbunden ist,
der einen Öffnungsdorn zum Durchstechen der Folie aufnimmt.
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Diese Verbindung zwischen dem zweiten Trichterteil und dem Behälter
für die Heilflüssigkeit kann dadurch erfolgen, daß ersterer an seinem äußeren Rand
eine wulstförmige Hinterschneidung und der die Heilflüssigkeit enthaltende Behälter
einen nach außen überstehenden Rand aufweisen und dieser Rand nach dem Zusammenfügen
von Oberteil und Behälter von der Hinterschneidung klemmend gehalten wird.
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Der auf den zu behandelnden Körperteil aufsetzbare Trichterteil,
vorzugsweise aber der gesamte Oberteil, kann aus einem hautfreundlichen, weichen
Kunststoffmaterial gefertigt sein.
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Der Behälter und die ihn abdeckende Folie können grundsätzlich aus
Kunststoff bestehen. Falls sie aus einer kunststoffbeschichteten Metallfolie hergestellt
werden, kann die Dicke der Beschichtung, insbesondere bei der die Behälteröffnung
schließenden Folie, so gewählt werden, daß beim Durchstoßen mit dem Öffnungsdorn,
der vorzugsweise aus einem harten Kunststoff besteht und einen Schulterbereich aufweist,
der mit einem entsprechend geformten, als Anschlag dienenden Bereich des den Behälter
aufnehmenden Trichterteils zusammenwirkt und so die Dornbewegung begrenzt, eine
genau der Viskosität der Heilflüssigkeit angepaßte Öffnung in der Folie entsteht,
aus der jeweils nur eine bestimmte Flüssigkeitsmenge aufgrund der Schwerkraft austritt.
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Die genau definierte Größe der Öffnung sowie die Fixierung des Dornes
in seiner Lage im Behälter können zusätzlich dadurch sichergestellt werden, daß
die Grundfläche des Dornes nur geringfügig kleiner ist als der Boden des Behälters,
während ande-
rerseits die Höhe des Öffnungsdorns von der Grundfläche
bis zur Spitze geringfügig größer ist als die Seitenhöhe des Behälters, so daß beim
Verschließen des gefüllten Behälters durch die Folie diese sich etwas über die Spitze
des Öffnungsdorns spannt.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Augenapplikator
kann der eine Trichterteil einen entsprechend der Krümmung des Augapfels angepaßten
ovalen Rand aufweisen. Diese ovale Öffnung des einen Trichterteiles kann der Form
des Augapfels so angepaßt werden, daß beim Aufsetzen der Vorrichtung die Augenlider
auseinandergespreizt werden und die Heilflüssigkeit voll auf die Augenoberfläche
trifft.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher beschrieben. Es stellen dar: Fig. 1 eine Seitenansicht des Gegenstandes der
Erfindung in Form eines Augenapplikators und in vergrößertem Maßstab; Fig. 2 einen
Mittelschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 3 und Fig. 3 eine Aufsicht auf den
Gegenstand der Fig. 1 und 2.
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Die in der Zeichnung am Beispiel eines Augentropfenapplikators dargestellte
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich einem doppeltrichterförmigen
Oberteil 1 und einem topfförmigen, mit einer durchstoßbaren Folie 2 verschlossenen
Behälter 3 mit Öffnungsdorn für die Heilflüssigkeit.
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Die beiden Trichterteile 4 und 5 des Oberteils 1 sind an ihren kleinsten
Durchmessern 6 vereinigt und der Trichterteil, der bei der Applikation der Heilflüssigkeit
auf die zu behandelnde Stelle, z.B. auf die Augen, aufgesetzt wird, weist einen
der Krümmung des Augapfals angepaßten ovalen Rand 7 auf, wobei die Anpassung so
getroffen ist, daß beim Aufsetzen des Trichterteiles die Augenlider gespreizt werden.
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Vorzugsweise das gesamte Oberteil 1, zumindest aber der auf die Augen
aufzusetzende Trichterteil 4 besteht aus einem weichen, hautfreundlichen Kunststoff.
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Der topfförmige Behälter wird beispielsweise durch Tiefziehen oder
im Vakuumverformverfahren aus einer Kunststoffolie oder vorzugsweise, wegen der
Undurchlässsigkeit, einer kunststoffbeschichteten Metallfolie hergestellt und nimmt
einen Öffnungsdorn 8 auf. Die Grundfläche 9 des Dornes 8 ist nur geringfügig kleiner
als der Boden 10 des Behälters 3, so daß, was wichtig, der Dorn sich im Behälter
praktisch nicht seitlich verschieben kann.
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Wenn die Höhe H des Öffnungsdorns 8 von der Grundfläche 9 bis zur
Spitze 11 geringfügig größer als die Höhe h des ihn aufnehmenden Behälters von seinem
Boden 10 bis zu seiner öffnungsebene 12 ist, erhält die Folie 2, mit der die Behälteröffnung
nach dem Einsetzen des Öffnungsdorns 8 und dem Füllen des Behälters mit der Heilflüssigkeit,
beispielsweise durch Verschweißen, verschlossen wird, eine geringe Vorspannung,
durch die die Lage des Öffnungsdornes im Behälter bei Nichtbenutzung praktisch unverrückbar
fixiert wird.
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An die Spitze 11 des Dornes 8 schließt sich ein Schulterbereich 13
an, der zusammen mit einem entsprechend geformten, als Anschlag dienenden Bereich
14 des den Behälter 3 aufnehmenden Trichterteils 5 die Durchstoßbewegung des Öffnungsdorns
begrenzt.
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Die den Behälter 3 verschließende Folie 2 besteht ebenso wie dieser
aus Kunststoff oder vorzugsweise, wie beim Behälter, einer gas- und flüssigkeitsdichten
kunststoffbeschichteten Metallfolie, die das thermoplastische Verschweißen des Behälters
mit der Folie ermöglicht. Außerdem kann dann durch entsprechende Wahl der Dicke
der Kunststoffbeschichtung der Verschlußfolie, unter Berücksichtigung des durch
die Schulter 13 und den Bereich 14 begrenzten Durchstoßweges des Öffnungsdornes
8 die Perforationsfestigkeit der Folie so bemessen werden, daß eine Öffnung entsteht,
deren Größe in Abhängigkeit von der Viskosität der Heilflüssigkeit beim Aufsetzen
der mit dem ovalen Rand 7 nach unten gehaltenen Vorrichtung auf das Auge nur gerade
die Abgabe einer für die Behandlung des Auges benötigten Menge, also im allgemeinen
eines Tropfens,aufgrund der Schwerkraft durch die Öffnung gewährleistet.
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Der Behälter 3 weist einen nach außen vorspringenden Rand 15 auf,
entlang dem beim Verschließen des Behälters vorzugsweise das thermoplastische Verschweißen
mit der Abdeckfolie erfolgt, und der auf diese Weise verstärkt wird. Andererseits
weist der Trichterteil 5 eine umlaufende wulstförmige Hinterschneidung 16 auf und
beim Aufsetzen des Oberteils 1 auf den verschlossenen und gefüllten, im Bereich
seines vorspringenden Randes
15 gestützten Behälter schnappt der
Rand 15 hinter die Hinterschneidung 16 und wird von dieser gehalten, wodurch sich
Oberteil 1 und Behälter 3 in einfacher Weise maschinell zusammenfügen lassen.
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Der Begriff "Heilflüssigkeit" umfaßt auch dickflüssige Heilmittel
bis zu pastösen Massen, weil auch diese mit dem Dorn und seiner Grundfläche sich
aus dem Behälter 3 dosiert auspressen lassen.
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Bezugszeichenaufstellung 1 doppeltrichterförmiges Oberteil 2 Folie
(zum Verschließen von 3) 3 topfförmiger Behälter 4 Trichterteil (von 1) 5 Trichterteil
(von 1) 6 kleinste Durchmesser (von 4 und 5) 7 ovaler Rand (von 4) 8 Öffnungsdorn
9 Grundfläche (von 8) 10 Boden (von 3) 11 Spitze (von 8) H Höhe (von 8) h Höhe (von
3) 12 Öffnungsebene (von 3) 13 Schulterbereich (von 8) 14 entsprechender Bereich
(von 5 - Anschlag für 13) 15 nach außen vorspringender Rand (von 3) 16 wulstförmige
Hinterschneidung (an 5)
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