DE69006938T2 - Vorrichtung zum Aufbringen von flüssigen Augenheilmitteln. - Google Patents
Vorrichtung zum Aufbringen von flüssigen Augenheilmitteln.Info
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Description
- Die vorliegende Erfindung gehört zu dem Bereich der eigenen Verabreichung von augenmedizinischen Lösungen, die nachstehend als "Augenflüssigkeit" bezeichnet werden. Augenflüssigkeit wird in der Regel als Tropfen verabreicht. Normalerweise sind Tropfflaschen üblich, bei denen der Benutzer bei der eigenen Verabreichung den Kopf in den Nacken zurücklegen muß, um so, mit der Öffnung der Kanüle der Tropfflasche direkt über dem Auge, eine bestimmte Anzahl von Tropfen einzuträufeln. Der Arzt kann mit dem Verschreiben der Tropfenzahl die Dosis jeder Anwendung bestimmen.
- Die Erfahrung zeigt jedoch, daß diese Anwendungsmethode nicht so einfach auszuführen ist, da relativ oft ein bestimmter Anteil der Augenflüssigkeit verschwendet wird, weil er wegen unzulänglichen Zielens nicht direkt ins Auge fällt. Dies trifft vor allem für Menschen mit schlechter Sehkraft und/oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit zu, wie z. B. Blinden und älteren Menschen, die deshalb bei der Selbstverabreichung auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Abgesehen von den Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, ist eine ungenaue Verabreichung unwirtschaftlich, da Augenflüssigkeit relativ teuer ist, und ihre Verschwendung wegen unzulänglicher Anwendung zu einer erheblichen Verteuerung der Behandlung führt.
- US-A-4 629 456 offenbart eine Augen-Lösung-Tropfflasche mit einer konischen Kanüle, an der ein sich abhebender Zielring angebracht ist, der eine genaue Positionierung der Öffnung über dem Augenmittelpunkt ermäglicht. Der Nachteil dieser Flasche besteht darin, daß der Gebrauch gute Sehkraft verlangt und daß Menschen mit schwächerer Sehkraft oder mit vorübergehender Sehkraftschwäche aufgrund von Krankheiten diese nicht benutzen können.
- Die in AU-A-68247/87 beschriebene Hilfe für das Verabreichen von Augentropfen hat die Form eines henkellosen, durchsichtigen Behälters, der auf der einen Seite derart bemessen und geformt ist, daß er an die Augenbraue des menschlichen Auges angepaßt werden kann, und auf der anderen Seite eine kleine, mittige Öffnung aufweist, in der die Kanüle der Tropfflasche Aufnahme findet.
- Eine ähnliche Vorrichtung zum Abgeben von Augentropfen wurde im US-A-4 733 802 beschrieben. Nach diesem Patent wird eine Flaschenhalterung bereitgestellt, die eine durchsichtige geneigte Oberfläche und eine Öffnung aufweist, durch die der Patient einen Finger stecken kann, um das untere Augenlid zurückzuziehen und während des Einträufelns offen zu halten. Dies löst das Reflexproblem des Augenlides während des Einträufelns in gleicher Weise wie die Vorrichtung in AU-A- 68247/87. Mit der genannten Vorrichtung aus dem US-Patent ist jedoch ein genaues Zielen erforderlich, was allerdings in manchen Fällen, wie oben beschrieben, schwierig sein kann.
- US-A-4 111 200 offenbart eine Vorrichtung zum Aufbringen von Flüssigkeitstropfen in das Auge des Anwenders, wie in der Präambel des Anspruch 1 beschrieben. Ein Behälter hat ein offenes Ende, an dem ein hohler Spender mit einem Deckel axial aufsitzt, der axial am anderen Ende des Spenders befestigt ist, wobei ein Teil des Spenders so geformt ist, daß er um das Auge des Anwenders paßt.
- An der Außenfläche des Spenders zwischen Behälter und Deckel ist ein Kanal, durch die Seitenwand des Spenders vorgesehen. Das freie Ende des Kanals ist durch eine flexible Gummikappe abgedeckt, die als Knopf dient, um kurzfristig den Luftdruck über der Flüssigkeit im umgedrehten Behälter zu senken, um somit einen Tropfen aus dem Behälter durch den Spender fließen zu lassen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Aufbringen von Augenflüssigkeit bereitzusteilen, die kein Sehvermögen oder andere Mittel zum zielgenauen Aufbringen der Lösung im Auge erfordert .
- Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Aufbringen von Augenflüssigkeit bereitgestellt, die geeignet ist, an der Öffnung einer Flasche mit flüssigem Augenflüssigkeit angeordnet zu werden, mit einem Hohlkörper mit einem zylindrischen Wandteil, der an einem Ende geöffnet ist, und einem Endwandteil am gegeüberliegenden Ende und einem einstückigen, seitlich hervorstehenden Auslauf mit einem Sockel, der sich auf einem seitlichen Teil der Aufbringvorrichtung, angrenzend an den Bereich, wo sich der zylindrische Wandteil und der Endwandteil berühren, befindet, wobei ein Teil des Endwandteils, der nicht an den Sockel des Auslaufs angrenzt, elastisch flexibel ist und alle anderen Teile des Endwandteils und des zylindrischen Wandteils nicht elastisch sind und daß der Auslauf mit einer Neigung aus dem nichtelastischen Wandteil hervorsteht.
- Zum Gebrauch wird die Aufbringvorrichtung auf der Öffnung einer Flasche mit Augenflüssigkeit angeordnet und vor dem Einsatz die erhaltene Anordnung mit der Aufbringvorrichtung nach unten gedreht. Vorzugsweise wird der seitlich hervorstehenden Auslauf nicht waagerecht gehalten, so daß er im Gebrauch eine leichte Neigung nach unten aufweist.
- Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß sich der elastisch flexible Wandabschnitt oder -teil an dem Endwandteil befindet.
- Die Erfindung wird nachstehend lediglich beispielhaft mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen erläutert; es zeigen:
- Fig.1 einen Aufriß der Vorrichtung, bestehend aus der Aufbringvorrichtung gemäß der Erfindung, die im Querschnitt dargestellt ist, und einer Flasche für Augenflüssigkeit und einer Schutzkappe für den Auslauf;
- Fig.2 die Vorrichtung nach Fig.1 in komplett zusammengebautem Zustand und in Gebrauchshaltung;
- Fig.3 die schematische Darstellung einer Frau, die sich eine Augenflüssigkeit selbst unter Verwendung der in Fig.2 gezeigten Aufbringvorrichtung mit Flasche verabreicht; und
- Fig.4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig.3, der die Anwendungsweise darstellt.
- Die erfindungsgemäße Aufbringvorrichtung 1, nach Fig.1 besteht aus einem becherförmigen Hohlkörper mit einem seitlich hervortretenden Auslauf 2, der eine leichte Neigung aufweist. Eine Kappe 3 dient zum Aufsetzen auf den Auslauf 2, wenn die Vorrichtung nicht in Gebrauch ist. Der Hohlkörper hat einen zylindrischen Wandteil 4, das an einem Ende offen ist und an der gegenüberliegenden Seite in einem gewölbten Endwandteil 5 zusammenläuft. Die Aufbringvorrichtung 1 ist innenseitig mit einem Gewinde 6 versehen, die dadurch an dem außenseitig aufgebrachten Gewinde 8 der Flasche 7 aufgeschraubt werden kann. Die Aufbringvorrichtung 1 kann aus irgendeinem der zahlreichen Polymere bestehen, wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), oder Polyvinylchlorid (PVC), und ist vorzugsweise durchsichtig oder lichtdurchlässig. Gemäß Fig. 1 ist das Endwandteil 5 der Aufbringvorrichtung relativ dünnwandig im Vergleich zu dem zylindrischen Wandteil 4, und ist daher elastisch flexibel.
- Wie gezeigt ist die Flasche 7 für Augenflüssigkeit von herkömmlicher Ausführung und weist einen Stutzen 9 auf, so daß die Flasche als gewöhnliche Augentropfenflasche zu benutzt werden kann. Wenn die Flasche 7 in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Aufbringvorrichtung 1 benutzt wird, so kann der Stutzen 9 wahlweise entfernt werden, damit nach dem Umdrehen der Anordnung, wie in den Fig. 2 mit 4 zu sehen, die Augenflüssigkeit die Aufbringvorrichtung auffüllt.
- Ferner muß bemerkt werden, daß neben dem Schraubverschlußmechanismus die erfindungsgemäße Aufbringvorrichtung auch in irgendeiner anderen geeigneten Weise mit der Augenflüssigkeitsflasche in Eingriff kommen kann, wie z. B. mit einem Steckverriegelungsmechanismus, wie z. B. Schnapp- oder Bajonettverschlüsse oder ähnliche.
- Gemäß der Fig. 3 und 4, gibt der gewölbte Endwandteil 5 der Aufbringvorrichtung 1 auf Druck nach, wobei eine Menge an Flüssigkeit durch den Auslauf 2 ins Auge fließt. Nach Wegnahme des Druckes kehrt der Endwandteil 5 in seine Ausgangslage zurück.
- Gemäß Fig.3, ist das Verabreichen von Augenflüssigkeit mit Hilfe der erfindungsgemäßen Aufbringvorrichtung 1 einfach und selbst von Personen mit schlechter Sehkraft möglich. Während der Anwendung bleibt der Kopf in normaler Haltung, die Spitze des Auslaufs 2 wird zum Einträufeln auf das Unterlid gebracht, und unter Anwendung eines gewissen Druckes auf den nachgebende Wandteil 5 der Aufbringvorrichtung 1 fließt die Augenflüssigkeit direkt ins Auge.
- Die Dosis der zu nehmenden Augenflüssigkeit hängt von dem elastisch flexiblen Wandteil 5 ab. Nach dem Eindrücken des gewölbten Endwandteils 5 gemäß Fig.4, steigt der Widerstand gegen weiteres Eindrücken an. Von dieser Erscheinung wird zum Dosieren der verabreichten Augenflüssigkeit Gebrauch gemacht, indem der Anwender, sobald er den Anstieg des Widerstands spürt, die Anwendung unterbricht und somit die Flüssigkeitsmenge für jede Anwendung im wesentlichen gleich bleibt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Aufbringen von flüssigem
Augenheilmittel (1), die geeignet ist, an der Öffnung einer Flasche mit
flüssigem Augenheilmittel (7) angeordnet zu werden, mit einem
Hohlkörper mit einem zylindrischen Wandteil (4), der an einem
Ende geöffnet ist, und einem Endwandteil (5) am
gegenüberliegenden Ende und einem einstückigen, seitlich hervorstehenden
Auslauf (2) mit einem Sockel, der sich auf einem seitlichen
Teil der Aufbringvorrichtung, angrenzend an den Bereich, wo
sich der zylindrische Wandteil (4) und der Endwandteil (5)
berühren, befindet, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des
Endwandteils (5), der nicht an den Sockel des Auslaufs (2)
angrenzt, elastischerweise flexibel ist und alle anderen Teile
des Endwandteils (5) und des zylindrischen Wandteils (4) nicht
elastisch sind und daß der Auslauf (2) mit einer Neigung aus
dem nichtelastischen Wandteil hervorsteht.
2. Aufbringvorrichtung nach Anspruch 1, die
durchsichtig oder lichtdurchlässig ist.
3. Aufbringvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei
der zylindrische Wandteil (4) geeignet ist zum Eingriff mit
der Flasche mit flüssigem Augenheilmittel (7) mittels einer
Steckverriegelungsanordnung (6).
4. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei der elastischerweise flexible Teil des Endwandteils
(5) vom Anwender mit einern Finger gedrückt werden kann.
5. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Menge der aufzubringenden Flüssigkeit durch die
anfängliche Wölbung und die Flexibilität des
elastischerweise flexiblen Teils des Endwandteils (5)
begrenzt wird.
6. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Auslauf (2) formstabil ist.
7. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Endwandteil (5) gewölbt ist.
8. Dosieranordnung für flüssiges Augenheilmittel, mit
einer Flasche (7) und einer Vorrichtung zum Aufbringen von
flüssigem Augenheilmittel (1), die geeignet ist, an der
Öffnung der Flasche (7) angeordnet zu werden, wobei die
Aufbringvorrichtung (1) einen Hohlkörper aufweist mit einem
zylindrischen Wandteil (4), der an einem Ende geöffnet ist,
und einem Endwandteil (5) am gegenüberliegenden Ende und wobei
die Aufbringvorrichtung (1) ferner einen einstückigen, seitlich
hervorstehenden Auslauf (2) mit einein Sockel aufweist, der
sich auf einem seitlichen Teil der Aufbringvorrichtung (1),
angrenzend an den Kontaktbereich zwischen dem zylindrischen
Wandteil (4) und dem Endwandteil (5), befindet, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil des Endwandteils (5), der nicht
an den Sockel des Auslaufs (2) angrenzt, elastischerweise
flexibel ist, alle anderen Teile des Endwandteils (5) und
des zylindrischen Wandteils (4) nicht elastisch sind und daß
der Auslauf (2) mit einer Neigung aus dem nichtelastischen
Wandteil hervorsteht.
9. Dosieranordnung nach Anspruch 8, wobei der Auslauf
(2) formstabil ist.
10. Dosieranordnung nach Anspruch 8 oder 9, wobei der
Endwandteil (5) gewölbt ist.
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