DE3532534C2 - Trennapparat für Feststoffgemische - Google Patents
Trennapparat für FeststoffgemischeInfo
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- Separation Of Solids By Using Liquids Or Pneumatic Power (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Trennapparat für Feststoffgemische
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zum Trennen oder Abscheiden von Feststoffgemischen unterschied
licher Wichte, insbesondere von Erzteilchen, sind Trennapparate
oder Abscheider bekannt, in deren Innenraum ein dickflüssiges
Medium, das aus einer Aufschwemmung von fein gemahlenen, schwe
ren Stoffen wie Eisensilizium oder Magnetit in Wasser besteht,
ein Fliehkraftfeld erzeugt.
Von den bekannten und industriell verwendeten zylinderförmigen
Abscheidern gibt es im wesentlichen zwei Bauarten, und zwar mit
entweder einer oder zwei Abscheidungskammern.
Der in DE 28 38 526 C2 beschriebene Trennapparat mit zwei Kam
mern wurde dazu entwickelt, um in der ersten Kammer eine erste,
grobe Ausscheidung (die insbesondere erforderlich ist, wenn die
Erzzufuhr nach Menge und Gehalt an nutzbarem Metall veränder
lich ist) und in der zweiten Kammer eine feinere, letzte Aus
scheidung zu bewirken. Hier dient die erste Kammer zur Abschwä
chung, wenn nicht sogar zur Beseitigung der ungünstigen Wirkung
der Erzveränderlichkeit.
Es wurde jedoch durch Versuche und in der industriellen Praxis
festgestellt, daß der Trennapparat mit zwei Kammern zwar wirk
samer als derjenige mit nur einer Kammer, jedoch nicht in der
Lage ist, bestimmten Erfordernissen auf diesem Gebiet zu ent
sprechen, wenn eine sehr genaue Ausscheidung erforderlich ist.
Aus DE 33 37 862 A1 ist ein Trennapparat bekannt, der neben
zwei auch drei Kammern haben kann, die zum Teil auch kegelig
gestaltet sind, wobei jedoch die Kammern teilweise keine quer
verlaufenden Stirnwände oder zylindrische Austrittsrohre haben.
Auch bei diesen Trennapparaten ist die Trennqualität noch ver
besserungsbedürftig.
Eine hohe Trenn- oder Ausscheidungsgenauigkeit wird wegen der
Notwendigkeit, ein Höchstmaß an nutzbaren Stoffen zurückzuge
winnen, immer wichtiger, und zwar aufgrund des Mangels an Roh
stoffen und steigender Energiekosten.
Die Erfindung entsteht aus einer theoretischen Untersuchung,
bei der festgestellt wurde, daß sich durch einen Trennapparat
mit mehreren Stufen (wenigstens drei und vorzugsweise vier oder
mehr) eine Abscheidung erzielen läßt, die beträchtlich feiner
und genauer als diejenige ist, die mit Trennapparaten nach dem
bekannten Stand der Technik erzielbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, einen gattungsgemäßen
Trennapparat so zu verbessern, daß mit ihm eine feinere und ge
nauere Abscheidung möglich ist.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Trennapparat durch
die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nachstehend werden die Eigenschaften und die Vorteile der Er
findung anhand von in den Figuren der beiliegenden Zeichnung
dargestellten, praktischen Ausführungsbeispiele näher beschrie
ben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Abscheider in einer axialen
Längsschnittansicht,
Fig. 2 bis 10 ebensoviele Ausführungsvarianten in ähnlichen
Ansichten wie diejenige von Fig. 1,
Fig. 11 das Diagramm einer allgemeinen Teilungskurve,
Fig. 12 und 13 Diagramme der Teilungskurven bei unterschied
lichen, miteinander verglichenen Ausscheidungsarten.
In Fig. 1 besteht der Abscheider im wesentlichen aus einem
insgesamt mit 10 bezeichneten, zylinderförmigen Hohlkörper.
Zwei Querwände 22 und 23 teilen den Innenraum in drei Kam
mern A, B und C ein, die im dargestellten Fall gleiche Ab
messungen haben, jedoch auch unterschiedliche Abmessungen
aufweisen können.
Der zylinderförmige Körper 10 kann wie in der Figur geneigt
oder waagerecht angeordnet sein. In der Stirnwand 21 der
ersten Kammer A ist ein axiales Eintrittsrohr 17 und in der
Stirnwand 24 der letzten Kammer C ein axiales Austrittsrohr
20 angeordnet. In der Nähe der zur Achse des Abscheiders
rechtwinklig verlaufenden Wände 22, 23 und 24 münden die
Rohre 11, 12 und 13 jeweils in die erste, in die zweite und
in die dritte Kammer tangential ein. In der Nähe der Wände
21, 22 und 23 gehen jeweils von der ersten, der zweiten und
der dritten Kammer die tangentialen Austrittsrohre 14, 15
und 16 aus.
Die Rohre 11, 12, 13, 14, 15 und 16 können tangential im
zylinderförmigen Körper 10 eingesteckte Rohre sein oder aus
sich nach der bekannten Technik über Schnecken an der Wand
des zylinderförmigen Körpers 10 anschließenden Leitungen
bestehen.
Das zu behandelnde Erz wird durch das Axialrohr in die Kam
mer A des Abscheiders eingeführt. Das dickflüssige Medium
(Aufschwemmung) fließt durch die Rohre 11, 12, 13 separat
in die Kammern A, B, C ein. Die in jeder Kammer ausgeschie
dene schwere Fraktion wird durch die tangentialen Austritts
rohre 14, 15 und 16 ausgelassen. Schließlich wird die
leichte Endfraktion (die mager ist, wenn das nutzbare Erz
in der schweren Fraktion enthalten ist) durch das axiale
Austrittsrohr 20, das von der dritten Kammer C ausgeht, aus
dem Abscheider ausgelassen.
Durch ein axiales Austrittsrohr 18, das die beiden Kammern
A und B miteinander verbindet, fließt mit einem Teil des
dickflüssigen Mediums von der Kammer A in die Kammer B die
in der Kammer A ausgeschiedene leichte Fraktion. Ähnlich
fließt mit einem Teil des dickflüssigen Mediums die in der
Kammer B ausgeschiedene leichte Fraktion durch ein die bei
den Kammern B und C miteinander verbindendes axiales Austritts
rohr 19 von der Kammer B in die Kammer C ein.
Fig. 2 stellt einen zylinderförmigen Abschnitt dar, der
demjenigen nach Fig. 1 ähnlich ist (siehe Beschreibung), je
doch eine vierte Kammer D umfaßt, die mit der Kammer C über
ein axiales Rohr 20 in Verbindung steht, das in einer que
ren Trennwand 24 eingesteckt ist. Die Kammer D ist ihrer
seits mit Tangentialrohren 26 und 28 jeweils zum Eintritt
des dickflüssigen Mediums und zum Austritt der schweren
Fraktion, und mit einer abschließenden Stirnwand 27 ver
sehen, in der ein Axialrohr 25 zum Auslaß der leichten End
fraktion angeordnet ist.
Verlangen es die Ausscheidungserfordernisse, so kann auch
ein Abscheider mit fünf oder mehr Kammern ausgeführt werden.
In Fig. 3 ist zum Beispiel ein zylinderförmiger Abscheider
mit einem einzigen, in sechs Kammern eingeteilten Körper
dargestellt: zuzüglich zu der in Fig. 2 dargestellten Bau
art sind hier weitere zwei Kammern E und F mit entsprechen
den Querwänden 27 und 35, abschließender Stirnwand 37, tan
gentialen Eintrittsrohren 31 und 32, Austrittsrohr 33 und
axialem Austrittsrohr 38 ausgebildet.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsvariante des erfindungs
gemäßen Abscheiders, der hier aus einem Paar zylinderför
miger Hohlkörper 10 und 10′ besteht, die demjenigen nach
Fig. 1 entsprechen und je in drei Kammern eingeteilt sind,
die über das axiale Austrittsrohr 20 des Körpers 10 und
das axiale Eintrittsrohr 17′ des Körpers 10′ zweckmäßig in
Reihe geschaltet sind. Für die weitere Beschreibung dieser
Figur wird auf Fig. 1 verwiesen.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Abscheiders dargestellt, der aus einem mit demjeni
gen nach Fig. 1 identischen zylinderförmigen Hohlkörper 10
besteht, vor welchem ein zylinderförmiger Abscheider 39 be
kannter Bauart mit nur einer Ausscheidungskammer angeordnet
ist. Der Abscheider 39 besteht aus einer zylinderförmigen
Kammer G, die mit einem axialen Eintrittsrohr 40 und einem
axialen Austrittsrohr 41 sowie mit tangentialen Rohren 42
und 43 versehen ist, wobei die beiden Abscheider 39 und 10
über das Rohr 41 und das Rohr 17 (zum Beispiel durch Flan
sche) in Reihe geschaltet sind.
Bei der Variante nach Fig. 6 ist vor einem Abscheider 10
wie derjenige nach Fig. 1 ein Abscheider 44 bekannter Bau
art mit zylindrischem Hohlkörper in Reihe geschaltet, der
durch eine Querwand in zwei Kammern H und I eingeteilt ist,
die durch das an der Querwand angeordnete axiale Rohr 46
in Verbindung stehen DE 28 38 526 C2.
Außerdem ist der Abscheider 44 mit axia
len Ein- und Austrittsrohren 45 und 47 sowie mit Tangen
tialrohren 48, 49, 50 und 51 versehen.
Bei der weiteren Variante nach Fig. 7 ist ein Abscheider
wie derjenige nach Fig. 1 dargestellt, bei dem anstelle der
Zwischenquerwände 22 und 23 entsprechende Doppelwände 22a
und 22b sowie 23a und 23b angeordnet sind, an denen die
Axialrohre angeordnet sind, die die Kammern miteinander ver
binden.
Zwischen jedem Paar Wände sind ringförmige Zwischenräume
ausgebildet, die durch Dränrohre 29 bzw. 30 mit der Umgebung
in Verbindung stehen. Man kann die Nützlichkeit letzterer
Ausführungsform der Erfindung versehen, wenn man bedenkt,
daß es vorkommen kann, daß bei einem Abscheider, wie der
jenige, der in Fig. 1 dargestellt ist, nach einer bestimmten
Anzahl Betriebsstunden die Querwände 22 und 23 abgeschlif
fen und gelöchert werden. Dies führt zu Betriebsstörungen,
deren Ursache auch nicht feststellbar sein kann, weil sie
von außen nicht sichtbar ist. Um diesen Nachteil zu besei
tigen, kann der Abscheider nach Fig. 1 so ausgeführt sein,
wie Fig. 7 zeigt, wobei wegen der Anwesenheit der Doppelquer
wände ein Zwischenraum entsteht, der durch Dränrohre 29 und
30 mit der Umgebung verbunden werden kann: entstehen in ei
ner der Querwände Löcher; so fließt das dickflüssige Me
dium durch die Rohre 29 und 30 aus und die Störung wird von
außen sofort festgestellt.
Wahlweise kann die Lösung nach Fig. 8 gewählt werden, die
sich von der vorherigen Ausführungsform nur dadurch unter
scheidet, daß die Wand des Hohlkörpers 10 in den Bereichen
zwischen den Querwänden 22a, 22b und 23a, 23b unterbrochen
ist. Diese Version, die sich betriebsseitig von der vorheri
gen nicht unterscheidet, weist den Vorteil auf, daß sie
einfacher herstellbar sowie leichter zusammenbaubar und zer
legbar ist.
Es ist nur darauf zu achten, daß die Abstände d und d′
zwischen den beiden Querwänden nach Fig. 8 zweckmäßig be
schränkt sein müssen, damit die Axialrohre 18 und 19 nicht
so lange geraten., daß sie einen wesentlichen Verlust an
kinetischer Drehenergie der Flüsse des dickflüssigen Mediums
verursachen, das von der ersten in die zweite und von der
zweiten in die dritte Kammer fließt.
Erfindungsgemäß können die Kammern, in die jeder zylinder
förmige Hohlkörper des Abscheiders eingeteilt ist, anstelle
der Zylinderform eine andere Form, zum Beispiel eine Kegel-
oder eine Zylinder-Kegelform aufweisen, und zwar wie bei den
Ausführungsbeispielen nach Fig. 9 und 10, wobei die Fig. 9
der Ausführungsform nach Fig. 1 jedoch mit zylinder-kegel
förmigen Kammern und die Fig. 10 der Ausführungsform nach
Fig. 8 jedoch mit im wesentlichen kegelförmigen Kammern ent
spricht.
Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß ein erfindungs
gemäßer Abscheider unterschiedlich lange Kammern aufweisen
kann, vielmehr sind bei bestimmten Ausscheidungsproblemen
unterschiedliche Längen sogar erforderlich: zum Beispiel
kann es zweckmäßig sein, daß die ersten Stufen kürzer
sind, weil sie zur groben Ausscheidung dienen, und daß die
letzten Stufen länger sind, weil sie eine sogenannte
"Scavenger"-Aufgabe erfüllen.
Um die Vorteile der Erfindung und ihrer verschiedenen, oben
beschriebenen Ausführungsformen besser zu klären, wird noch
folgendes vorausgesetzt: Die Ausscheidungsgenauigkeit (auf
grund der Dichte der das Erz bildenden Teilchen) ist bekannt
lich durch die sogenannte "Teilungskurve" bzw. "Tromp-Kurve"
bestimmt, die in Fig. 11 der beiliegenden Zeichnungen ins
Gedächtnis zurückgerufen wird.
Auf Ordinaten ist der Anteil an schwerem Erzeugnis bzw.
"Sink" (Konzentrat, wenn es sich um ein metallhaltiges Erz
handelt) jeder infinitesimale auf Abszissen abgetragenen
Dichteklasse abgetragen.
Je mehr sich die Teilungskurve einer Senkrechten nähert,
um so genauer ist die Ausscheidung. Um diese Genauigkeit mit
einem zusammenfassenden Parameter ausdrücken, wurde die "wahr
scheinliche Abweichung" Ep wie in der Figur mit
bezeichnet, wobei d75 und d3 die den Ordinaten 75% und 25%
entsprechenden Dichten sind.
Außer der Teilungskurve, kann auch ein Vektor die Ausschei
dung bestimmten, wobei die Elemente dieses Vektors aus den
Ordinaten der Teilungskurve Ri bestehen, die bestimmten Wer
ten der Dichte di der Abszissen entsprechen.
Ist R ein allgemeiner Wert der Ordinaten der Teilungskurve
zur einstufigen Ausscheidung, so lassen sich zur zwei-,
drei-, vierstufigen Ausscheidung die Werte R2, R3 und R4 be
rechnen, die die entsprechenden Ordinaten der Teilungskurven
bestimmten, wobei man:
- - für 2 Stufen R2 = R [1+(1-R)]
- - für 3 Stufen R3 = R [1+(1-R)+(1-R)2]
- - für 4 Stufen R4 = R [1+(1-R)+(1-R)2+(1-R)3]
hat.
Aufgrund des Ausdruckes der Summe der Glieder einer geome
trischen Reihe und mit einfachen Passagen ergibt sich fol
gendes, der Ordinate der Teilungskurve von n Stufen entspre
chendes, allgemeines Glied
Rn = 1 - (1-R)n (1)
Durch Anwendung der Gleichung (1) mit wirklichen Teilungs
kurven erhält man die in den Fig. 12 und 13 der beilie
genden Zeichnungen dargestellten Ergebnisse.
In Fig. 12 ist die einer Stufe entsprechende Teilungskurve
"a" (und zwar zylinderförmiger Abscheider mit nur einer Aus
scheidungskammer) aufgezeichnet und aus dieser Kurve werden
aber die Gleichung (1) die zwei, drei und vier Stufen (und
zwar für zwei, drei und vier in Reihe geschaltete Ausschei
dungskammern) entsprechenden Kurven "b", "c" und "d" berech
net.
Man sieht, daß bei zunehmender Anzahl Stufen die Teilungs
kurven steiler werden, und zwar je mehr sie sich der Senk
rechten nähern, um so genauer wird die entsprechende Aus
scheidung. Diese höhere Genauigkeit ergibt sich auch aus
der Berechnung der wahrscheinlichen Abweichung Ep, wobei
wenn man für eine einzige Stufe wie in Fig. 12 Ep = 0,045
hat - so ergibt sich für eine größere Anzahl Stufen:
- - 2 Stufen Ep = 0,034
- - 3 Stufen Ep = 0,027
- - 4 Stufen Ep = 0,024
Selbstverständlich wird Ep bei zunehmender Anzahl der Stu
fen immer kleiner und daher die Genauigkeit immer größer.
Die Nützlichkeit einer größeren Anzahl Stufen, d. h. von
mehr als zwei Stufen, ist bei einem Fall besonders auffal
lend, der sich bei den Ausscheidungsverfahren sehr oft er
gibt und in Fig. 13 dargestellt ist.
Die in Fig. 13 dargestellte Teilungskurve "a" für eine Stu
fe ist nicht symmetrisch und gelangt nicht zur Ordinate 100%.
Das bedeutet, daß etwa 80% der schweren Fraktionen im Sink
zurückgewonnen werden, während der restliche Anteil zum
leichten Erzeugnis bzw. Float gelangt, wo er dagegen nicht
gelangen sollte. Das kann zum Beispiel auf eine Mitnahme
von schweren Teilchen seitens der Strömungen innerhalb des
Abscheiders zurückgeführt werden, was vor allem bei Teilchen
kleinerer Abmessungen oder mit etwas flacher Form vorkommen
kann. Jedenfalls ist diese Erscheinung sehr beeinträchtigend,
weil sie zum Beispiel einen Verlust von schwerem Erz, das
zusammen mit dem mageren Anteil und dem Float ausgelassen
wird, bzw. einer Verunreinigung des Float mit schwerem Erz
entspricht, wenn das Float aus gewaschener Kohle besteht.
Durch Anwendung des Grundsatzes der Mehrfachstufen und ins
besondere der Gleichung (1) an der Kurve für eine Stufe
nach Fig. 13 sieht man, daß sich eine wesentliche Verbesse
rung der Teilungskurve erzielen läßt. Schon mit zwei Stu
fen (Kurve "b") werden nämlich 95% des schweren Anteils
(gegen ca. 80%, die man mit einer Stufe zurückgewinnt) zurück
gewonnen, wobei jedoch die Tatsache bedeutend ist, daß die
Unregelmäßigkeit der Ausgangsteilungskurve nur mit drei und
vier Stufen (Kurve "c" und "d") im wesentlichen beseitigt
wird.
Legt man die Teilungskurven für vier Stufen der Fig. 12
und 13 übereinander, so sieht man, daß sie praktisch einan
der entsprechen, obwohl sie aus zwei sehr unterschiedlichen
Teilungskurven für nur eine Stufe abgeleitet sind. Die erste
ist eine regelmäßige Kurve, die zweite ist eine unregelmäßi
ge Kurve, die einen großen Verlust an schwerem Erz mit dem
Float zuläßt.
Die bis jetzt geschilderten Gleichungen wurden für in den ver
schiedenen Ausscheidungsstufen gleiche Teilungskurven ange
setzt. Für unterschiedliche Kurven in den verschiedenen
Stufen lassen sich jedoch ähnliche Gleichungen ansetzen,
die in der Form etwas komplizierter sind.
Die Schlußfolgerungen entsprechen vollständig den bereits
geschilderten Ergebnissen, wobei nur die Teilungsdichte d50
(den Ordinaten 50% der Teilungskurve entsprechender Dichte
wert) in den verschiedenen Stufen nicht zu stark unterschied
lich sein darf.
Aufgrund der obigen theoretischen Voraussetzungen, versteht
man, daß der erfindungsgemäße Abscheider mit wenigstens
drei Kammern besonders nützlich ist, wenn die Teilungskurve
wie diejenige in Fig. 13 bei hohen Dichten nicht bis zur
Ordinate 100% gelangt, wobei die schweres Material enthal
tenden Körner höherer Dichte im Float mitgenommen würden,
wenn man mit nur einer Stufe oder auch mit zwei Stufen ar
beiten würde. Dieser Fall kommt oft vor, und zwar erfahrungs
gemäß unter zwei Bedingungen:
- - wenn der Anteil an zum Float fließendem dickflüssigem Me dium hoch ist, was oft vorkommt, wenn die Float-Menge im Verhältnis zur Fördermenge groß ist,
- - wenn feines Material, insbesondere unter 1 mm Größe, be handelt wird, das gegen die Mitnahmewirkung zum Float stark empfindlich ist, die auf den hohen Wert des Verhältnisses zwischen Flächen- und Massenkräften zurückzuführen ist.
Letztere Bedingung wird ständig wichtiger, weil man sich
früher mit einer Ausscheidung mit dickflüssigem Medium bis
zu einem Mindestwert von 1-2 mm begnügte, während man jetzt
die Behandlung der feinsten Erzkörner bis zu 0,1-0,2 mm an
strebt. Soll also die Enderzanreicherung durch Flotation
durchgeführt werden, läßt sich mit dem System mit dick
flüssigem Medium eine größere Fördermenge vorkonzentrie
ren. Es werden dadurch die Behandlungskosten und der Ener
gieverbrauch für das Brechen herabgesetzt, das vor der Flo
tation vorgenommen wird. Auch wenn keine Flotation, sondern
das Ausscheidungssystem mit dickflüssigem Medium aus han
delsüblichen Konzentraten vorgesehen ist, kann man jeden
falls eine größere Erzmenge behandeln (weil auch das feine
Material dazukommt) und daher eine größere Menge nutzbaren
Rohstoffes zurückgewinnen.
Noch bessere Ergebnisse lassen sich mit mehr als drei Stu
fen erzielen, und zwar zum Beispiel mit vier Stufen, wie in
Fig. 2 oder mit noch mehr Stufen, wie in den Fig. 3 und
4 dargestellt.
Eine größere Stufenzahl ist besonders nützlich, wenn man
mit dem Abscheider zwei Ausscheidungen mit zwei unterschied
lichen Dichten vornehmen will.
Der Abscheider nach Fig. 1 könnte z. B. durch Beschickung der
ersten Kammer mit dickflüssigem Medium mit Dichte D und durch
Beschickung der zweiten und der dritten Kammer mit dickflüssi
gem Medium mit Dichte D2 benutzt werden. Diese Lösung kann
angewandt werden,wenn es nicht so wichtig ist, daß die er
ste Ausscheidung (in der ersten Kammer) sehr genau ist, wäh
rend es wichtiger ist, daß die zwei Ausscheidung (in der
zweiten und in der dritten Kammer gleichzeitig) genauer ist.
Sonst können beim Abscheider nach Fig. 2 die ersten beiden
Kammern mit Dichte D1 und die letzten beiden Kammern mit
Dichte D2 beschickt werden. Jede Ausscheidung wird dabei
jeweils in zwei Kammern durchgeführt. Sollen die Ausschei
dungen äußerst genau ausfallen, so könnte die weitere er
findungsgemäße Ausführungsform nach Fig. 3 mit sechs in
Reihe geschalteten Kammern verwendet werden.
In diesem Fall werden die ersten drei Kammern mit Dichte D1
und die letzten drei Kammern mit Dichte D2 beschickt. Anstel
le des Abscheiders nach Fig. 3 können zwei Abscheider
nach Fig. 1 benutzt werden, die wie in Fig. 4 dargestellt
in Reihe geschaltet sind.
Der erfindungsgemäße Abscheider kann auch zur Ausführung
von Ausscheidungen mit drei Dichten D1, D2 und D3 ange
wandt werden.
Zum Beispiel können beim Abscheider nach Fig. 3 die ersten
beiden Kammern mit Dichte D1, die zweiten zwei Kammern mit
Dichte D2 und die letzten beiden Kammern mit Dichte D3 be
schickt werden.
Sonst können drei in Reihe geschaltete Abscheider nach Fig.
1 bzw. ein Abscheider nach Fig. 1 mit einem Abscheider
nach Fig. 3 benutzt werden: in diesem Fall wird der Abschei
der nach Fig. 1 mit dickflüssigem Medium mit Dichte D1 und
der Abscheider nach Fig. 3 mit dickflüssigem Medium mit
Dichte D2 in den ersten drei Kammern und mit Dichte D3 in
den letzten drei Kammern beschickt.
Claims (7)
1. Trennapparat für Feststoffgemische unterschiedli
cher Wichte mit Hilfe der Zentrifugalkraft und
Einsatz der Schwertrübe, insbesondere für die
Bergbauindustrie,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus wenigstens einem Hohlkörper besteht,
der durch Querwände in wenigstens drei aufeinander
folgende, über in den Querwänden angeordnete Axi
alrohre miteinander in Verbindung stehende Kammern
eingeteilt ist, wobei in der Stirnwand der ersten
Kammer, gegenüber der ersten Querwand, ein axiales
Eintrittsrohr und in der Stirnwand der letzten
Kammer, gegenüber der letzten Querwand, ein axi
ales Austrittsrohr angeordnet ist und außerdem die
Kammern an dem einen Ende je ein tangentiales Ein
trittsrohr und am
entgegengesetzten Ende je ein tangentiales Austrittsrohr
aufweisen.
2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper zylinderförmig ist.
3. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper kegelförmig ist.
4. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper zylinder-kegelförmig ist.
5. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er aus einem Paar in Reihe geschalteter Hohlkörper be
steht, von denen wenigstens einer in wenigstens drei Kam
mern eingeteilt ist.
6. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Querwand aus einem Paar Wände besteht, zwischen den
ein Zwischenraum gebildet ist.
7. Abscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper im Bereich des Zwischenraumes keine Außen
wand aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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