DE3529486A1 - Verfahren und vorrichtung zum dosieren der komponenten eines viskosen mehrkomponentengemisches - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum dosieren der komponenten eines viskosen mehrkomponentengemischesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Dosieren der Komponenten von viskosen
Mehrkomponentengemischen gemäß dem Oberbegriff der
Patentansprüche 1 bzw. 2.
Seit einiger Zeit wird insbesondere unter Umweltschutz
gesichtpunkten die Verwendung von lösungsmittelfreien
Zwei- und Mehrkomponentensystemen, beispielsweise sog.
"high-solid-Lacken", IMC-Systemen usw. in Betracht
gezogen.
Die Verarbeitung dieser Mehrkomponentensysteme mit
bekannten Verfahren und Vorrichtungen, wie sie bei der
Formulierung der Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und
2 vorausgesetzt sind, stößt jedoch aus einer Vielzahl
von Gründen auf Schwierigkeiten:
Die Kompressibilität der einzelnen Komponenten kann
gerade bei diesen Systemen stark unterschiedlich sein.
Andererseits ist das Mischungsverhältnis der einzelnen
Komponenten häufig extrem, Mischungsverhältnisse bei
spielsweise bei Zweikomponentengemischen können Werte
bis 1000 : 1 erreichen. Gleichzeitig sollen die Gemische
in kleinen und kleinsten Mengen, teilweise von weniger
als 1 Gramm dosiert werden.
Der Versuch der Verarbeitung solcher Gemische mit großen
Kompressibilitätsunterschieden mit bekannten Vorrichtun
gen führt im besten Falle dazu, daß der Anfangsabschnitt
der sog. "Mischraupe" nicht exakt dosiert ist; bei
Dosiermengen im Grammbereich jedoch ist die gesamte
Mischraupe nicht mehr brauchbar, da der fehlerhaft
dosierte und damit unbrauchbare Bereich, der beispiels
weise nicht richtig aushärtet, einen zu großen Anteil
hat.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Dosieren der Kompo
nenten eines Mehrkomponentengemisches anzugeben, mit
denen auch Komponenten mit stark unterschiedlicher
Kompressibilität in kleinen und kleinsten Mengen dosiert
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den
Ansprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß sich die
gestellte Aufgabe überraschender Weise dadurch lösen
läßt, daß von einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 2 ausgegangen
wird. Da der Fülldruck bei den bekannten Verfahren und
Vorrichtungen unter dem eigentlichen Anlagendruck, d. h.
dem Druck in der Misch- und Austrageinheit liegt, werden
die einzelnen Komponenten bei den bekannten Vorrichtun
gen bei der sich hierdurch ergebenden Druckerhöhung zu
Beginn des Auspreßvorgangs unterschiedlich komprimiert,
so daß sich insbesondere zu Beginn des Auspreßvorgangs
Mischfehler ergeben.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch vermieden, daß vor
Beginn des eigentlichen Auspreßvorgangs eine Druckanpas
sung durchgeführt wird, so daß das in den Auspreßeinhei
ten befindliche Material bei Beginn des Auspreßvorgangs
nicht erst komprimiert werden muß. Deshalb erhält man
über die gesamte "Mischraupe" konstante Mischungsver
hältnisse, die eine Dosierung auch kleinster Mengen
erlauben.
Verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäß vorgese
hene Druckangleicheinheit, die den Druck in den beiden
Auspreßeinheiten auf einen gleichen Wert einstellt,
auszubilden, sind in den Ansprüchen 3 bis 5 gekennzeich
net.
Nach Anspruch 3 kann die Druckangleicheinheit insbeson
dere dann, wenn der Druck in den Auspreßleitungen klei
ner als 10 bar ist, beispielsweise aus einer Steuerein
heit für den Förderdruck der Zuführpumpen bestehen; z. B.
durch eine Drehzahlsteuerung wird der mittlere Förder
druck der Zuführpumpe derart geregelt oder gesteuert,
daß der Druck in den Zuführleitungen gleich dem ge
wünschten Arbeitsdruck bzw. dem Auspreßdruck ist.
Natürlich ist es aber auch möglich, die viskosen Stoffe
mit einem höheren Druck als dem Abgabedruck den Auspreß
einheiten zuzuführen und nach Beendigung des Füllens der
jeweiligen Auspreßeinheit den Druck beispielsweise über
ein Überdruckventil abzusenken (Anspruch 4).
Die in den Ansprüchen 3 und 4 gekennzeichneten Ausbil
dungen der Druckangleicheinheit sind insbesondere für
Auspreßdrücke bis 10 bar, d. h. für vergleichsweise
niedrige Auspreßdrücke geeignet, da für diesen Druckbe
reich billige und zuverlässige Zuführpumpen zur Verfü
gung stehen.
Eine Ausbildung der Druckanpaßeinheit für höhere Ar
beitsdrücke, d. h. für Arbeitsdrücke bis zu mehreren 100
bar ist gemäß Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckangleicheinheit für jede Komponente mindestens von
einer Kolben/Zylindereinheit gebildete Druckerhöhungs
einheit aufweist, an die die Auspreßleitungen der ver
schiedenen Auspreßeinheiten zusätzlich über je eine
Abzweigleitung angeschlossen sind.
Diese Vorrichtung ermöglicht einerseits ein genaues
kontinuierliches Dosieren eines unter Druck abzugebenden
viskosen Stoffes, andererseits aber die Einhaltung
äußerst kurzer Taktzeiten ohne Beeinträchtigung der
Dosierqualität. Der Einsatz von Ein- oder Mehrkomponen
ten-Kunststoffen, insbesondere von Lacken, zur taktwei
sen Beschichtung von Werkstücken, z. B. in der Automobil-
und Möbelindustrie, ist damit möglich.
Die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der erfindungsge
mäßen Vorrichtung kann durch Endschalter weiter erhöht
werden, die den einzelnen Auspreßeinheiten zugeordnet
sind, und von denen ein Endschalter nach vollständiger
Füllung der zugeordneten Auspreßeinheit durch deren
Auspreßkolben im Sinne der Druckmittelbeaufschlagung der
Druckerhöhungseinheit zur Angleichung des Drucks der
gefüllten Auspreßeinheit an den Druck der auspressenden
Auspreßeinheit anfahrbar ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, deren einzige Figur
- ein Materialschema eines ersten Ausführungsbei spiels einer Vorrichtung zum Dosieren von Zwei komponenten-Kunststoffen zeigt.
In der folgenden Figurenbeschreibung sind Bezugszeichen
verwendet, die mit den in der DE-OS 33 29 296.5
verwendeten Bezugszeichen übereinstimmen. Auf diese
Druckschrift, in der eine kontinuierlich arbeitende
Dosiervorrichtung beschrieben ist, wird im übrigen
bezüglich aller hier nicht im einzelnen beschriebenen
Arbeitsvorgänge ausdrücklich Bezug genommen.
Zuführleitungen 10 und 11 für die Basiskomponente A und
den Härter B eines Zweikomponenten-Kunststoffes sind
einerseits mit nicht dargestellten Druckpumpen, bei
spielsweise Kolbenpumpen, andererseits mit jeweils einem
Auspreßzylindern 12 bzw. 13 einer Auspreßeinheit 16
verbunden. In die Leitungen 10 und 11 ist jeweils ein
Rückschlagventil 18 bzw. 20 geschaltet. Den einzelnen
Auspreßzylindern sind jeweils nur schematisch darge
stellte Auspreßkolben zugeordnet. Die äußeren Enden der
beiden Auspreßkolben der Auspreßeinheit 16 sind an einem
nicht dargestellten Auspreßbalken befestigt.
Die Auspreßzylinder 12 bzw. 13 sind jeweils an Auspreß
leitungen 45 bzw. 47 angeschlossen, in die automatisch
betätigbare Absperrventile 54 bzw. 55 geschaltet sind.
Von Abzweigepunkten 49, 50 führen jeweils Druckleitungen
56, 57 zu Druckerhöhungszylindern 61′ und 61′′, die
Bestandteil von Druckerhöhungseinheiten 62′ und 62′′
sind. In den Druckerhöhungszylindern 61 sind Kolbenstan
gen 63 eines Druckkolbens 64 nach Art eines Plungers
geführt der in einem Druckzylinder 65 verschiebbar
gelagert und zylinderseitig mit Druckmittel, vorzugswei
se Druckluft, entgegen der Wirkung von Rückstellfedern
66 beaufschlagbar ist. Die Rückstellfedern 66 können
gegebenenfalls wegfallen, wenn der Materialdruck für die
Rückstellung des Druckkolbens 64 ausreicht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie
folgt:
Beim Füllen der Auspreßzylinder 12 und 13 die Basiskom
ponente A wird Material in die Leitungen 56 und die
Druckerhöhungszylinder 61′ und 61′′ gepreßt, deren Kol
benstangen 63 sich in der oberen Ausgangsstellung bei
druckentlastetem Druckzylinder 65 befinden.
Nach dem Füllen des Systems mit Basiskomponente A bzw.
Härter B werden noch vor Einleiten des eigentlichen
Auspreßvorgangs die Druckerhöhungseinheiten 62′ und 62′′
betätigt, d. h. in Richtung auf ihren andere Ausgangs
stellung verschoben, so daß der Druck in den Leitungen
45 und 47 sowie den Auspreßeinheiten 12 und 13 auf den
Arbeitsdruck der nicht dargestellten Austrageinheit
angehoben wird.
Hierdurch wird das Material komprimiert, so daß beim
eigentlichen Auspreßvorgang aus den Auspreßeinheiten
keine zusätzliche Komprimierung des Materials mehr
erfolgt. Deshalb ist das ausgetragene Materialvolumen
sowohl der Basiskomponente A als auch des Härters B
gleich dem Volumen, das die Kolben der Auspreßeinheit
"überstreichen". Hierdurch erhält man eine exakte
Mischung auch im Anfangsstadium des Austragvorgangs
unabhängig davon, wie groß die Unterschiede in der
Kompressibilität der einzelnen Materialien ist.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels beschrieben worden. Innerhalb des allgemeinen
Erfindungsgedankens sind die verschiedensten Modifika
tiomen möglich. Beispielsweise kann die Erfindung jeder
zeit auf Drei- oder Mehrkomponentensysteme ausgedehnt
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Dosieren der Komponenten von viskosen
Mehrkomponentengemischen, bei dem jede Komponente in
eine ihr zugeordnete Auspreßeinheit gefüllt und in einem
anschließenden Auspreßvorgang einer Misch- und Abgabe
einheit zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Auspreßein
heit vor dem Auspreßvorgang dem Arbeitsdruck der Misch-
und Abgabeeinheit angeglichen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einer Auspreßeinheit für jede Komponen
te, die über mit Ventilen (18, 20) versehene Zuführlei
tungen (10, 11) mit Zuführpumpen und über mit Ventilen
(54, 55) versehene Auspreßleitungen mit einer Misch- und
Austrageinheit verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß für jede Komponente eine
Druckangleich- bzw. Druckerhöhungseinheit (61 . . . 66)
vorgesehen ist, die vor Beginn des eigentlichen Auspreß
vorgangs den Druck in den Auspreßzylindern (12, 13) an
den Druck in der Misch- und Abgabeeinheit angleicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckangleicheinheit den
Förderdruck der Zuführpumpen derart steuert, daß der
mittlere Druck in den Zuführleitungen (10, 11) gleich dem
mittleren Druck in den Auspreßleitungen (45, 47) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckangleicheinheit
Überdruckventile in den Auspreßeinheiten (16, 17) auf
weist, die beim Arbeitsdruck der Misch- und Austragein
heit öffnen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerhöhungseinheiten
mit den Auspreßleitungen (45, 47) der beiden Auspreßein
heiten (12, 13) über je eine Abzweigleitung (56, 57)
verbunden sind, und Kolben/Zylindereinheiten (61 . . . 66)
zur Druckerhöhung aufweisen, die mit der jeweiligen
Komponente beim Befüllen des Systems gefüllt werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853529486 DE3529486A1 (de) | 1985-08-16 | 1985-08-16 | Verfahren und vorrichtung zum dosieren der komponenten eines viskosen mehrkomponentengemisches |
DE8686900743T DE3684731D1 (de) | 1985-01-24 | 1986-01-24 | Vorrichtung zum dosieren von mindestens einem viskosen stoff. |
AT86900743T ATE74536T1 (de) | 1985-01-24 | 1986-01-24 | Vorrichtung zum dosieren von mindestens einem viskosen stoff. |
PCT/DE1986/000027 WO1986004264A1 (en) | 1985-01-24 | 1986-01-24 | Process and device for metering at least one viscous substance |
EP86900743A EP0209557B1 (de) | 1985-01-24 | 1986-01-24 | Vorrichtung zum dosieren von mindestens einem viskosen stoff |
US07/157,131 US4881820A (en) | 1985-01-24 | 1988-02-11 | Method of and device for proportioning at least one viscous substance |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3529486A1 true DE3529486A1 (de) | 1987-02-26 |
DE3529486C2 DE3529486C2 (de) | 1989-06-29 |
Family
ID=6278734
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853529486 Granted DE3529486A1 (de) | 1985-01-24 | 1985-08-16 | Verfahren und vorrichtung zum dosieren der komponenten eines viskosen mehrkomponentengemisches |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3529486A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT402275B (de) * | 1994-02-17 | 1997-03-25 | Engel Gmbh Maschbau | Einrichtung zum dosieren der komponenten eines mehrkomponentengemisches |
DE10158335C1 (de) * | 2001-11-28 | 2003-06-18 | Fritz Giebler Gmbh | Mischvorrichtung für zwei oder mehr Komponenten eines strömungsfähigen Materials |
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EP0009118B1 (de) * | 1978-08-28 | 1982-05-26 | Bayer Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Artikeln, die aus füllstoffhaltigem Chemiewerkstoff bestehen |
DE3329296C2 (de) * | 1983-08-12 | 1985-06-05 | Reinhardt-Technik GmbH, 5883 Kierspe | Verfahren und Einrichtung zum Dosieren von viskosen Stoffen, insbesondere Zweikomponenten-Kunststoffen |
-
1985
- 1985-08-16 DE DE19853529486 patent/DE3529486A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3529486C2 (de) | 1989-06-29 |
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