DE3527951A1 - Windkraftanlage mit verdichter und druckluftspeicherung - Google Patents
Windkraftanlage mit verdichter und druckluftspeicherungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Windkraftanlage mit Ver
dichter und Druckluftspeicherung, bei der die Druckluft zum
Betreiben eines Turbinenaggregates zur Stromerzeugung oder an
derer Maschinen dienen kann.
An den Enden des Rotors sind ND-Axialverdichter mit den Öffnun
gen zur Anströmung angeordnet, die von Propellern über Über
setzungsgetriebe angetrieben werden. Die anströmende Luft wird
verdichtet und durch Krümmer, die Rotorrohre, den Turmbogen
über das Turmventil in den Turm gedrückt. Der Turm ist so aus
geführt, daß er gleichzeitig als Speicher dient. Unten ist am
Turm ein Absperrventil angeordnet, von dem eine Druckluftlei
tung zur Turbine, welche einen Generator treibt, führt. Die
entspannte und abgekühlte Luft kann zur Kühlung von Räumen oder
eines Kondensators zur Süßwassergewinnung aus feuchter Luft
genutzt werden. Weitere Bsonderheiten gehen aus den Unteran
sprüchen hervor.
Ein elektrisches Windgeneratorsystem mit Druckluft ist bekannt
und wird in der Offenlegungsschrift (DE 32 43 860 A 1) erläutert.
Hierbei wird vom Windrotor über eine Welle, wie sie bei her
kömmlichen Windkraftanlagen verwendet wird, ein Luftkompressor
zur Erzeugung von Druckluft angetrieben. Die Druckluft wird in
einem speziellen Speicher gespeichert, von dem sie über eine
Leitung zu einem Luftmotor strömt und einen Generator treibt.
Die Restenergie der Abluft wird noch über eine nachgeschaltete
Vorrichtung zur Unterstützung des Luftmotors genutzt.
Bei allen Windkraftanlagen, insbesondere bei großen, ist die
Rotorwelle und deren Lagerung extremen dynamischen Kräften
ausgesetzt. Aus der Fachliteratur geht hervor, daß bei früheren
Versuchsanlagen nach einer gewissen Laufzeit die Rotorwelle
sogar abgebrochen ist. Bei neuesten Konstruktionen wird der
Rotor mittels eines Pendelrahmens auf der Rotorwelle befestigt,
welcher die Biegewechselspannung vermindert. Trotz neuester
Erkenntnisse auf diesem Gebiet, mußte der Betrieb einer vom
Bundesforschungsministerium geförderten 3 MW-Großwindanlage
schon in der Probelaufzeit wegen Störung an der Rotorlagerung
eingestellt werden.
Das in der Offenlegungsschrift beschriebene Windgeneratorsystem
hat einen hohen technischen Aufwand, was Kosten und Störanfäl
ligkeit steigert. Wird die Luft hoch komprimiert, so erwärmt
sie sich stark und gibt Wärme an die Umgebung ab. Dadurch ent
stehen hohe Energieverluste, wodurch der Wirkungsgrad der Anla
ge fällt.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gemacht, eine Wind
kraftanlage mit Verdichtern und Druckluftspeicherung zu schaf
fen, bei der an den Rotorenden propellergetriebene ND-Axial
verdichter angebracht sind, welche die Druckluft in den Rohr
turm, der gleichzeitig als Speicher dient, drücken. Bei solch
einer Ausführung entfällt die Rotorwelle. Dies wird durch eine
Windkraftanlage erreicht, wie sie in den Ansprüchen gekenn
zeichnet ist.
An den Enden der Holme des Rotors sind ND-Axialverdichter mit
den Öffnungen zur Anströmung angebracht. Durch die hohe Umfangs
geschwindigkeit wird durch einen Propeller mit hoher Drehzahl
der Axialverdichter angetrieben, wobei noch der Staudruck aus
genutzt wird. Die verdichtete Luft strömt durch die Holme, den
Turmbogen über ein Ventil in den Turm, der aus einen Stahlrohr
besteht und gleichzeitig als Speicher dient. Der Rotor ist auf
dem Ende des Turmbogens abgedichtet gelagert. Es brauchen kei
nerlei Drehmomente übertragen werden. Der Turmbogen mit der
Windfahne ist wieder auf der Turmspitze abgedichtet gelagert.
Ein Zurückströmen der Luft bei nachlassenden Wind wird zum einen
durch Rückschlagventile in den Enden der Rotorrohre und zum
anderen durch ein Ventil in der Turmspitze verhindert. Um Ener
gieverluste durch Abkühlung der komprimierten Luft zu vermeiden,
sind Rotorrohre, Turmbogen und Turm innen mit einer Wärmeiso
lierung versehen. Der Turm ist mittels eines gelagerten Gestel
les befestigt und somit für Wartungszwecke kippbar.
Stromgenerator und Turbine stehen abseits des Turmes und sind
durch eine Druckluftleitung mit Absperrventil mit dem unteren
Turmende verbunden. Die entspannte und somit abgekühlte Luft
wird zum Kühlen von Räumen oder eines Kondensators zur Süßwas
sergewinnung aus feuchter Luft verwendet.
Vorteile dieser Anlage sind, daß eine zentrale Turbinenein
heit von mehreren Windkraftanlagen pneumatisch betrieben
werden kann. Die Turbine kann ununterbrochen laufen, wenn
eine Anlage ausfällt oder für Wartungszwecke angehalten wird.
Die Druckluft kann auch direkt zum Betreiben von Geräten,
Pumpen und Maschinen, die pneumatische Antriebe haben, ge
nutzt werden.
Ein Übersetzungsgetriebe vor dem Generator ist nicht erfor
derlich. Die Konstanthaltung der Drehzahl der Turbine ist
einfach. Die Drehzahl des Rotors kann je nach Windstärke
beliebig variieren, da der Luftdruck im Turmspeicher ausge
glichen wird. Bei einer Verdichtung bis zu 2 bar können
die Leit- und Laufräder eines zweistufigen Axialverdichters
aus geeignetem Kunststoff in Spritzformen hergestellt werden.
Die Anlage eignet sich besonders für den Bau von Rotoren
mit großen Durchmesser, da dadurch hohe Umfangsgeschwindig
keiten schon bei schwachen Winden erreicht werden.
Im folgenden wird lediglich ein Ausführungsweg der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Windkraftanlage mit Teilschnitt,
Fig. 2 eine Vorderansicht nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Anordnung des Axialverdichters im Schnitt.
Wie in Fig. 1 darbestellt, sind an den Enden der Rotorrohre
6 des Rotors Axialverdichter 1, die von Propellern 4 angetrie
ben werden, angebracht. Die Rotorrohre 6, auch Holme genannt,
sind aus Al-Rohren. Sie münden bogenförmig in den Turmbogen 8
und werden von der Rotorlagerung 7 gehalten. Wegen der leich
ten Bauweise des Rotors sind die Rotorrohre 6 mit Flügelsegeln
13 versehen, die bei starken Windböen nachgeben. Die Flügel
abspannung 14 erhöht die Stabilität des Rotors. Der Rotor ist
mittels Rotorlagerung 7 auf dem Schenkel des Turmbogens 8 abge
dichtet gelagert. Der Turmbogen 8 mit der Windfahne 26 ist mit
der Bogenlagerung 9 auf der Turmspitze ebenfalls abgedichtet
gelagert. Der Turm 10 ist ein Rohr, welches unten von einem Ge
stell mit einer Gestellagerung 18 gehalten wird und zusätzlich
mit einer Abspannung 17 abgespannt ist. Die gesamte Anlage
kann dadurch für Wartungszwecke gekippt werden. Am unteren Ende
des Turmes 10 ist ein Absperrventil 19 angebracht, von dem eine
Druckluftleitung 20 zur Turbine 21 mit dem Generator 25 führt.
In Fig. 2 sind die kurzen Stabilisierungsrohre 15 mit der Ra
dialabspannung 16 der Rotorrohre 6 dargestellt. Auch die Anor
dnung der ND-Axialverdichter 1 geht gut hervor.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Axialverdichter 1 mit der
Ansaugöffnung zur Anströmung angeordnet ist. Der Axialverdich
ter 1 wird vom Propeller 4 über das Übersetzungsgetriebe 3 und
die Welle 2 angetrieben. Bei ausreichender Drehzahl des Propel
lers 4 ist ein Übersetzungsgetriebe nicht erforderlich.
Der Axialverdichter 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel zwei
stufig ausgeführt. Lauf- und Leiträder können aus geeignetem
Kunststoff hergestellt werden. Das Gehäuse des Axialverdich
ters 1 geht in einen Krümmer 5 über, dessen erweiterter Schen
kel die Lagerung 29 mit der Dichtung 28 aufnimmt und am Ende
des Rotorrohres 6 befestigt ist. Durch die drehbare Lagerung
kann der Axialverdichter 1 immer in die schwankende Anström
richtung pendeln. Das Ende des Rotorrohres 6 ist mit einem
Rückschlagventil 27 versehen. Auch in der Turmspitze ist ein
Turmventil 11 angeordnet. Die Ventile sollen ein Zurückströ
men der Luft bei schwankenden Winden vermeiden. Das Rotorrohr
6, der Turmbogen 8 und der Turm 10 sind von innen mit einer
Wärmeisolierung 12 versehen. Dadurch sollen Energieverluste
durch Abkühlung der komprimierten Luft verringert werden.
Nachstehend soll die Funktionsweise erläutert werden.
Durch die Rotation des Rotors mit großem Durchmesser wird
schon bei schwachen Winden eine hohe Umfangsgeschwindigkeit er
reicht. Der Propeller 4 treibt mit hoher Drehzahl über das
Übersetzungsgetriebe 3 und die Welle 2 den Axialverdichter 1
an. Unter Ausnutzung des Staudruckes wird die Luft angesaugt
und durch den Krümmer 5 über das Rückschlagventil 27 in das
Rotorrohr 6 mit ca bis zu 2 bar gedrückt. Sie strömt zum
Zentrum des Rotors, wo sie durch den Turmbogen 8 über ein
Turmventil 11 in den Turm 10 gelangt und dort gespeichert
wird. Unten am Turm 10 strömt die Druckluft durch das Absperr
ventil 19, die Druckluftleitung 20 zur Turbine 21, die einen
Generator 25 treibt. Die entspannte und abgekühlte Luft
wird in diesem Ausführungsbeispiel mit einer Abluftleitung 22
zu einem Kondensator 23 geleitet, wobei Süßwasser 24 aus
feuchter Meeresluft durch Kondensation gewonnen wird. Die
Abluft kann auch zum Kühlen von Räumen verwendet werden.
Claims (6)
1. Windkraftanlage mit Verdichter und Druckluftspeicherung, bei
der die Druckluft ein Turbinenaggregat zur Stromerzeugung an
treibt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden der Rotor
rohre (6) des Rotors Axialverdichter (1) mit Übersetzungsge
trieben (3) und Propellern (4) angeordnet sind, die die anströ
mende Luft verdichten, durch die Krümmer (5), die Rotorrohre
(6), den Turmbogen (8) über das Turmventil (11) in den Turm (10)
drücken, von dem sie unten durch ein Absperrventil (19) über
eine Druckleitung (20) einer Turbine (21) mit einem Generator
(25) zugeleitet wird.
2. Windkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die entspannte und kalte Luft über eine Abluftleitung (22) einem
Kondensator (23) zur Erzeugung von Süßwasser (24) aus feuchter
Meeresluft oder einem Kühlraum zugeführt wird.
3. Windkraftanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Krümmer (5) der Axialverdichter (1) um die Achse der
Rotorrohre (6) mittels der Lagerungen (29) drehbar gelagert
und mit Dichtungen (28) versehen sind.
4. Windkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rotorrohre (6) an den Enden mit Rück
schlagventilen (27) versehen sind.
5. Windkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Turm (10) gleichzeitig als Druckluft
speicher ausgeführt ist und oben ein Ventil (11) aufweist.
6. Windkraftanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rotorrohre (6), der Turmbogen (8) und
der Turm (10) von innen mit einer Wärmeisolierung (12) ver
sehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853527951 DE3527951A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Windkraftanlage mit verdichter und druckluftspeicherung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853527951 DE3527951A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Windkraftanlage mit verdichter und druckluftspeicherung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3527951A1 true DE3527951A1 (de) | 1987-02-12 |
Family
ID=6277657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853527951 Withdrawn DE3527951A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Windkraftanlage mit verdichter und druckluftspeicherung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3527951A1 (de) |
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