DE3526557A1 - Rohrfoermiger verlorener bohrlochverschluss - Google Patents
Rohrfoermiger verlorener bohrlochverschlussInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen rohrförmigen verlorenen Bohrlochverschluß
zum Injizieren von insbesondere zur Gebirgsverfestigung
geeigneten Medien, wie beispielsweise Kunstharz, der im
wesentlichen aus einem Füllrohr mit einem an der Spitze angeordneten,
als Rückflußsicherung ausgebildeten, Rückschlagventil sowie
aus einem das Füllrohr umgebenden, an den Enden in Hülsen
gelagerten und als Dichtelement ausgebildeten, Schlauchabschnitt
aus elastischem Material besteht, wobei ein weiteres gegenüber
dem an der Spitze des Füllrohres angeordneten Ventiles eine geringere
Vorspannung aufweisendes Rückschlagventil zur Beaufschlagung
des Dichtelementes vorgesehen ist, und das Rückschlagventil
als eine mindestens eine Öffnung im Füllrohr umschließende, nachgiebige
Manschette bekannter Art im Bereich des das Füllrohr umschließenden
Dichtelementes angeordnet ist (nach Patent P 34 02
615).
Die im obengenannten Hauptpatent vorgeschlagene Lösung eignet sich
vorzüglich mit Hilfe des Abdichtelementes einen Bohrlochverschluß
auch in nicht definierten Bohrlochquerschnitten abdichtend zu verspannen.
Voraussetzung für die Aushärtung des Kunstharzes im Blähraum
in der gewünschten Ruhe und der damit verbundenen Volumenvergrößerung
ist jedoch die Verwendung von relativ schnell, d. h. beispielweise
innerhalb von einer halben Minute aushärtenden Harzen.
Der durch die schnelle Aushärtung innerhalb des Dichtelementes aufgebaute
Gegendruck erlaubt eine Erhöhung des Druckes zum Injizieren
bis zum vollem Pumpendruck, beispielsweise bis zu 300 bar, ohne daß
die Gefahr besteht, daß weiteres Kunstharz in den Blähraum des
Dichtelementes eindringen kann.
Die als Rückschlagventil ausgebildete und die Öffnung im Füllrohr
umgebende Dichtmanschette bildet dann keinen ausreichenden Schutz
für die eventuelle Zerstörung der Dichtmanschette, insbesondere in
Bohrlöchern mit undefinierten Bohrlochquerschnitten, wenn zum Verpressen
ein Kunstharz verwendet wird, das sehr spät, beispielweise
innerhalb einer Zeit von zwei Stunden, aushärtet. Solange das Harz
innerhalb des Dichtelementes nicht aushärtet, wird im Bereich der
Manschette kein ausreichender Gegendruck aufgebaut, der bei der Erhöhung
des Pumpendruckes für den eigentlichen Injiziervorgang eine
solche Sicherung darstellt, daß nicht das Harz mit dem vollen Pumpendruck
in das Dichtelement eindringt und dieses zerstört.
In Weiterbildung der Erfindung nach dem Hauptpatent hat sich die Erfindung
die Aufgabe gestellt, einen Bohrlochverschluß zu entwickeln,
der insbesondere bei Verwendung von langsam aushärtenden Kunstharzen
sicherstellt, daß die mit einem Druck von beispielsweise bis zu
60 bar aufgeblähte und an der Bohrlochwandung anliegende Dichtung
nicht zerstört wird und von der weiteren Druckerhöhung nicht mehr
erfaßt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Öffnung
innerhalb des Füllrohres mit einem zusätzlichen Ventil versehen ist.
Innerhalb eines Ausführungsbeispieles der Erfindung erweist es sich
als besonders vorteilhaft, daß das als Druckbegrenzungsventil ausgebildete
Ventil mit einem Differenzkolben versehen ist, der am Ende
des in das Füllrohr reichenden Ventilkörpers angeordnet ist, wobei
unterhalb der kleineren Kolbenfläche in dem Ventilkörper Durchtrittsöffnungen
vorgesehen sind. Weiterhin erweist es sich als besonders
vorteilhaft, daß der Differenzkolben aus einem abscher- oder verformbaren
Material, beispielsweise Kunststoff oder Metall, hergestellt
ist.
Die Erfindung beruht unter Verwendung von einem abscher- oder verformbaren
Material für den Differenzkolben darauf, daß dieser innerhalb
des Ventilkörpers hervorgerufen durch eine bestimmte Druckerhöhung
an vorgesehenen Kanten abschert bzw. sich verformt und den
Durchfluß in das Dichtelement sicher verschließt.
Im Rahmen der Erfindung ist es vorstellbar, in die Bohrung im Füllrohr
Rückschlagventile in anderer Bauweise, beispielsweise federkraftgesteuerte
Rückschlagventile, einzuschrauben.
Der technische Fortschritt der Erfindung ist darin zu sehen, daß
auch bei Verwendung von relativ langsam aushärtenden Kunstharzen
die Zerstörung der Dichtelemente verhindert wird und zum anderen
der kontinuierliche Betriebsablauf nicht eingeschränkt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Bohrlochverschluß und
Fig. 2 einen Schnitt nach den Linien A-B in Fig. 1.
Der Bohrlochverschluß nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einem
Füllrohr 1, das zur Aufnahme der als Muffen ausgebildeten Hülsen
11, 12 in entsprechenden Bereichen mit Gewinden 13, 14 versehen
ist. Die Hülsen 11, 12 sind so gegeneinander gerichtet
auf das Füllrohr 1 aufgeschraubt, daß sie ein schlauchförmig
ausgebildetes, aus elastischem Material, beispielsweise aus
Gummi hergestelltes, Dichtelement 2 büchsenartig aufnehmen. Zur
Verstärkung kann das Dichtelement 2 mit einem Stützgitter, beispielsweise
aus Metall oder Gewebe, versehen sein. Das Dichtelement
2 ist unabhängig von dem an der Spitze des Bohrlochverschlusses
angeordneten Ventil 5 zur Rückflußsicherung das aus einer Feder
6 und einer Kugel 7 besteht, an beliebiger Stelle des Bohrlochs
auf dem Füllrohr 1 bzw. auf Abschnitten des Füllrohres 1
anzuordnen. Das Ventil 5 kann auch als eine Schutzkappe 38 mit
einem entsprechenden Berstboden 39 ausgebildet sein. In dem
Füllrohr 1 und zwar im Bereich der von dem Dichtelement 2 umgeben
ist, ist ein Rückschlagventil 8 angeordnet, das aus mindestens
einer Öffnung 9 im Füllrohr 1 und einer das Füllrohr 1
und die Öffnung 9 umgebenden Manschette 10 aus nachgiebigem
Material besteht.
Die Hülsen 11, 12 weisen entsprechend der Länge des Dichtelementes
2 einen festen Abstand voneinander auf. Die Höhe der das
Dichtelement 2 büchsenartig aufnehmenden Hülsen 11, 12 dient
zur Magazinierung des Dichtelementes 2. Das Dichtelement 2
zieht sich beim Aufblähen aus den Hülsen 11, 12 heraus, bis
der nicht definierte Bohrlochquerschnitt, d. h. die Wandung des
Bohrlochs, ein Widerlager bildet. Um durch das Aufblähen eine
Zerstörung des Dichtelementes 2 an den Hülsenrändern der Hülsen
11, 12 zu vermeiden, können die Hülsen 11, 12 mindestens teilweise
längsgeschlitzt ausgebildet sein.
Auf diese Weise wird eine gewisse Nachgiebigkeit der Hülsenwandung
erzielt.
Gleichzeitig ist der eigentliche Blähraum durch ringartige Keildichtungen
15 abgedichtet, die sich durch den aufkommenden Blähdruck
in den Bereich der Hülsen 11, 12 einschieben und somit den
Randbereich zusätzlich abdichten. Das Gleiten der Keildichtungen
15 mit dem entsprechenden Abdichtungseffekt wird durch die Längsschlitze
der Hülsen 11, 12 positiv gefördert.
Innerhalb der Öffnung 9 im Füllrohr 1 ist unterhalb der Manschette
10 ein zusätzliches Ventil 31 angeordnet, beispielsweise eingeschraubt.
Dieses Ventil 31 ist als Druckbegrenzungsventil ausgebildet.
Am Ende des Ventilkörpers ist ein mit zwei Kolbenflächen
33 und 34 versehener Differenzkolben 32 angeordnet. Unterhalb der
kleineren Kolbenfläche 33 sind in dem Ventilkörper vier Durchtrittsöffnungen
35 angeordnet. Der Differenzkolben 32 ist mit einer
umlaufenden Abkantung versehen, welche auf die umlaufende
Kante 36 im Ventilkörper abgestimmt ist.
Beim Injizieren eines Zwei-Komponenten-Kunstharzes dringt das
Kunstharz zunächst innerhalb des Füllrohres 1 zum Ventil 5 an
der Spitze vor. Das Ventil 5 ist höher vorgespannt und über den
Rückstau dringt das Harz über die Durchtrittsöffnungen 35 an der
Manschette 10 vorbei in das Dichtelement 2 ein. Bei Erreichen
eines vorbestimmten Druckes, beispielsweise von 60 bar verursacht
der Druck auf die größere Kolbenfläche 34 ein Abscheren
oder Verformen des aus Kunststoff oder Metall hergestellten Differenzkolbens
32, so daß dieser duch die Abscherung bzw. Verformbarkeit
seinen ursprünglichen Sitz verläßt und in die unterhalb
gelegene Position im Ventilkörper gepreßt wird. Die umlaufende
Kante 37, die wiederum eine weitere Querschnittsverengung darstellt,
hält den Differenzkolben 32 in dieser Verschlußstellung,
so daß bis zum Abschluß des Injiziervorganges kein weiteres
Kunstharz in den Blähraum des Dichtelementes 2 eindringen kann.
1 Füllrohr
2 Dichtelement
5 Ventil
6 Feder
7 Kugel
8 Ventil
9 Öffnungen
10 Manschette
11 Hülse
12 Hülse
13 Gewinde
14 Gewinde
15 Keildichtung
31 Ventil
32 Differenzkolben
33 Kolbenfläche (klein)
34 Kolbenfläche (groß)
35 Durchtrittsöffnungen
36 Kante
37 Kante
38 Schutzkappe
39 Berstboden
2 Dichtelement
5 Ventil
6 Feder
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10 Manschette
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12 Hülse
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14 Gewinde
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31 Ventil
32 Differenzkolben
33 Kolbenfläche (klein)
34 Kolbenfläche (groß)
35 Durchtrittsöffnungen
36 Kante
37 Kante
38 Schutzkappe
39 Berstboden
Claims (8)
1. Rohrförmiger verlorener Bohrlochverschluß zum Injizieren
von insbesondere zur Gebirgsverfestigung geeigneten Medien,
wie beispielsweise Kunstharz, der im wesentlichen aus einem
Füllrohr mit einem an der Spitze angeordneten, als Rückflußsicherung
ausgebildeten, Rückschlagventil sowie aus einem
das Füllrohr umgebenden, an den Enden in Hülsen gelagerten
und als Dichtelement ausgebildeten, Schlauchabschnitt aus
elastischem Material besteht, wobei ein weiteres gegenüber
dem an der Spitze des Füllrohres angeordneten Ventiles eine
geringere Vorspannung aufweisendes Rückschlagventil zur
Beaufschlagung des Dichtelementes vorgesehen ist und das
Rückschlagventil als eine mindestens eine Öffnung im Füllrohr
umschließende, nachgiebige Manschette bekannter Art im Bereich
des das Füllrohr umschließenden Dichtelementes angeordnet ist
(nach Patent P 34 02 615), dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (9) innerhalb des Füllrohres (1) mit einem zusätzlichen
Ventil (31) versehen ist.
2. Bohrlochverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Druckbegrenzungsventil ausgebildete Ventil (31)
mit einem Differenzkolben (32) versehen ist, der am Ende des
in das Füllrohr (1) reichenden Ventilkörpers angeordnet ist,
wobei unterhalb der kleineren Kolbenfläche (33) in dem Ventilkörper
Durchtrittsöffnungen (35) vorgeshen sind.
3. Bohrlochverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Differenzkolben (32) aus einem abscher- oder verformbaren
Material, beispielsweise Kunststoff oder Metall, hergestellt
ist.
4. Bohrlochverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper innerhalb des den Differenzkolben (32)
aufnehmenden Abschnitt mit einer umlaufenden, den Querschnitt
verengenden Kante (36) versehen ist.
5. Bohrlochverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper unterhalb der Durchtrittsöffnungen (35)
mit einer weiteren, den Querschnitt verengenden, Kante (37)
versehen ist.
6. Bohrlochverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Ventilkörper unterhalb der kleineren Kolbenfläche (33)
des Differenzkolbens (32) über den Umfang verteilt vier
Durchtrittsöffnungen (35) vorgesehen sind.
7. Bohrlochverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zusätzliche Ventil (31) als federkraftgesteuertes
Rückschlagventil ausgebildet ist.
8. Bohrlochverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllrohr (1) umgebend, unter dem Dichtelement (2)
in die Hülsen (11, 12) verschiebbar, Keildichtungen (15)
vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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DE19853526557 DE3526557A1 (de) | 1985-07-25 | 1985-07-25 | Rohrfoermiger verlorener bohrlochverschluss |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853526557 DE3526557A1 (de) | 1985-07-25 | 1985-07-25 | Rohrfoermiger verlorener bohrlochverschluss |
Publications (2)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853526557 Granted DE3526557A1 (de) | 1985-07-25 | 1985-07-25 | Rohrfoermiger verlorener bohrlochverschluss |
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DE (1) | DE3526557A1 (de) |
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Legal Events
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