DE3525770A1 - Verfahren zur kontinuierlichen entfernung und rueckgewinnung von ammoniak aus abwaessern von rauchgasreinigungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen entfernung und rueckgewinnung von ammoniak aus abwaessern von rauchgasreinigungsanlagenInfo
- Publication number
- DE3525770A1 DE3525770A1 DE19853525770 DE3525770A DE3525770A1 DE 3525770 A1 DE3525770 A1 DE 3525770A1 DE 19853525770 DE19853525770 DE 19853525770 DE 3525770 A DE3525770 A DE 3525770A DE 3525770 A1 DE3525770 A1 DE 3525770A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- spray tower
- ammonia
- air
- waste water
- wastewater
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
- B01D53/8621—Removing nitrogen compounds
- B01D53/8625—Nitrogen oxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/10—Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/58—Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds
- C02F1/586—Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds by removing ammoniacal nitrogen
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2103/00—Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated
- C02F2103/18—Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated from the purification of gaseous effluents
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/10—Process efficiency
- Y02P20/129—Energy recovery, e.g. by cogeneration, H2recovery or pressure recovery turbines
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen,
automatisch geregelten Entfernung und Rückgewinnung von
Ammoniak aus Abwässern von Rauchgasreinigungsanlagen, z. B.
von Kraftwerken, bei denen Ammoniak zur katalytischen Reduktion
von Stickstoffoxiden dem Rauchgas zugesetzt wird
und dieser Reduktionsstufe eine Waschstufe zur Eliminierung
von Schwefeloxiden und anderen Schadgasen nachgeschaltet ist.
Es ist hierbei unvermeidlich, daß geringe Mengen von unverbrauchtem
Ammoniak mit dem Rauchgas aus der Reduktionsstufe
austretend in die Waschstufe und von dort aus auch in das
hieraus ausgeschleuste Abwasser gelangen. Beträgt dann, wie
allgemein angenommen, die Menge des sogenannten Ammoniakschlupfes
5 mg/Nm3 Rauchgas, so ergibt sich daraus z. B. bei
einem Rauchgasstrom von 106 Nm3/3600 s (h) und einer Abwassermenge
von 20 m3/3600 s (h) eine Ammoniakkonzentration im
Abwasser von 100 g/m3, wenn man zugrundelegt, daß ca. 40%
des Schlupfes in Lösung gehen. Ein derartiges Abwasser ist
aufbereitungsbedürftig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, mit dem es gelingt, Ammoniak bis auf eine umweltverträgliche
Restkonzentration unter geringstmöglichen Wärmeverlusten
aus dem Abwasser zu entfernen und es danach mit
größtmöglicher Ausbeute dem Rauchgasreinigungsprozeß wieder
zuzuführen. Da Abwasser, sofern es in einer Rauchgasreinigungsanlage
z. B. mit Gipserzeugung anfällt, auch erhebliche Konzentrationen
von Calciumsulfat und Calciumchlorid enthalten
wird, sind geeignete Maßnahmen notwendig, um die unerwünschte
Abscheidung von schwerlöslichen Calciumverbindungen in der
Aufbereitungsanlage für Ammoniak zu verhindern.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
darin zu sehen, daß es die üblichen mechanisch-chemischen Aufbereitungsverfahren
für Abwasser aus Rauchgasentschwefelungsanlagen
ergänzen und sich dabei die Einrichtungen zur alkalischen
Fällung zunutze machen kann. Einen weiteren Vorteil bedeutet
die Nutzung von heißer Verbrennungsluft aus der Dampferzeugeranlage,
die während des Betriebes der Abwasseraufbereitungsanlage
zur Verfügung steht.
Der Prozeß der Eliminierung von Ammoniak läßt sich so führen,
daß das Abwasser in bezug auf Menge, Temperatur und Salzkonzentration
keine Veränderung erfährt. Die der heißen Verbrennungsluft
des Dampferzeugers für das Austreiben von Ammoniak
entzogene Wärme wird dem Rauchgas, im wensentlichen als Kondensationswärme
von Wasserdampf, mit der Abluft aus der Sprühturmanlage
wieder zurückgegeben. Dem Prozeß geht Wärme also
praktisch nur in Form von Isolationsverlusten verloren.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Abwasser aus
einer o. g. Rauchgasreinigungsanlage in der üblicherweise vorhandenen
Fällstufe mit Kalkmilch auf einen pH-Wert von 11 bis
12 gebracht und nach Vorwärmung auf 353 bis 363 K (80 bis 90°C)
in einer einstufigen Sprühturmanlage, besser jedoch in einer
mehrstufigen Sprühturmanlage mit hintereinander geschalteten
Sprühtürmen verdüst. Dabei wird gleichzeitig ein Luftstrom
von 393 bis 433 K (120 bis 160°C), den man erfindungsgemäß
durch temperaturgeregelte Vermischung von heißer mit kalter
Verbrennungsluft aus der Dampferzeugeranlage erhält, in einem
automatisch geregelten Gewichtsverhältnis der Treibluft zum
Abwasser von 1,5 zu 1 in die Sprühtürme eingeblasen. Dies bewirkt,
daß Ammoniak zum größten Teil aus dem Abwasser entweicht
und zusammen mit den Brüden der Sprühturmanlage dem Rauchgas
wieder zugeführt werden kann.
Gleichzeitig wird die Wärme, die der heißen Verbrennungsluft des Dampferzeugers über die Treibluft in der Sprühturmanlage entzogen wurde, als Kondensationswärme dem Rauchgas wieder zurückgegeben. Das anfallende Brüdenkondensat kann einen Teil des Frischwasserbedarfs der Rauchgasreinigungsanlage decken, wobei sich dann die Abwassermenge entsprechend vermindert. Da sich jedoch während des Austreibens von Ammoniak mit heißer Luft zwangsläufig die Salzkonzentration im Abwasser erhöht, ist unter Umständen mit der Ausscheidung von Gips zu rechnen. In diesem Falle erscheint es zweckmäßig, erfindungsgemäß dem Abwasser vor der Verdüsung im Sprühturm einen dem Wasserdampfverlust äquivalenten Anteil Frischwasser zuzusetzen.
Gleichzeitig wird die Wärme, die der heißen Verbrennungsluft des Dampferzeugers über die Treibluft in der Sprühturmanlage entzogen wurde, als Kondensationswärme dem Rauchgas wieder zurückgegeben. Das anfallende Brüdenkondensat kann einen Teil des Frischwasserbedarfs der Rauchgasreinigungsanlage decken, wobei sich dann die Abwassermenge entsprechend vermindert. Da sich jedoch während des Austreibens von Ammoniak mit heißer Luft zwangsläufig die Salzkonzentration im Abwasser erhöht, ist unter Umständen mit der Ausscheidung von Gips zu rechnen. In diesem Falle erscheint es zweckmäßig, erfindungsgemäß dem Abwasser vor der Verdüsung im Sprühturm einen dem Wasserdampfverlust äquivalenten Anteil Frischwasser zuzusetzen.
Das Austreiben von Ammoniak aus dem alkalisierten Abwasser
ist dann besonders wirksam, wenn erfindungsgemäß die Treibluft
durch eine geeignete Verteilungsvorrichtung in die wässrige
Vorlage im unteren Teil eines Sprühturms eingeblasen und dann
im Gegenstrom zu dem verdüsten Abwasser aus dem oberen Teil
des Sprühturms wieder abgeführt wird. Erfindungsgemäß wird
das alkalisierte Abwasser vor der Verdüsung im ersten Sprühturm
durch Wärmeaustausch mit dem aus der Sprühturmanlage ausgeschleusten,
entgasten Abwasser vorgewärmt. Desweiteren kann
erfindungsgemäß einem solchen Abwasser noch Restwärme durch
Wärmeaustausch entzogen werden, indem man damit das für die
Verdünnung des zu verdüsenden Abwassers benötigte Frischwasser
oder aber die zur Temperierung der Treibluft benötigte Kaltluft
vorwärmt. Dabei wird gleichzeitig das Abwasser auf eine
für die Umwelt unschädliche Temperatur gebracht.
Ein Teilstrom der temperierten Treibluft kann erfindungsgemäß
temperaturgeregelt der mit Wasserdampf gesättigten Abluft der
Sprühturmanlage zugemischt werden, um eine Taupunktunterschreitung
in der Abluftleitung zu verhindern. Ein weiterer
Teilstrom der temperierten Treibluft kann erfindungsgemäß zum
Ausgleich von Wärmeverlusten in der Sprühturmanlage durch
Wärmeaustausch mit dem zufließenden Abwasser verwendet werden.
Die Menge des Luftstroms wird dabei so geregelt, daß die Soll-
Temperatur des Abwassers vor Eintritt in den Sprühturm eingehalten
wird. Ferner dient erfindungsgemäß ein Teilstrom der
temperierten Treibluft zur Be- und Entlüftung der Behälter
der Fällstufe des Abwassers, um eine Geruchsbelästigung der
Umgebung durch spurenweise entweichendes Ammoniak zu vermeiden.
Die Abluft wird den Brüden aus der Sprühturmanlage zugemischt.
Die Temperatur der durch die Behälter strömenden Luft
ist so geregelt, daß das Absetzen der Feststoffe nicht beeinträchtigt
wird.
Um die unerwünschte Abscheidung von Feststoffen in der Sprühturmanlage
zu verhindern, sind erfindungsgemäß eine Reihe
zweckmäßiger Maßnahmen vorgesehen, indem zunächst dem Abwasser
vor der Verdüsung in einem Sprühturm ein Dispergiermittel,
z. B. auf Polycarbonsäurebasis, zugegeben wird, um ein kristallines
Wachstum etwa ausgeschiedener Calciumsulfat-Keime zu
hemmen. Da nun auch zum wirksamen Austreiben von Ammoniak,
insbesondere bei einer mehrstufigen Sprühturmanlage, der
pH-Wert auf den optimalen Betriebswert von 11 bis 12 nachkorrigiert
werden muß und somit wiederum die Zugabe von
Alkalisierungsmittel erforderlich ist, wäre es unzweckmäßig,
Kalkmilch zu dosieren, da diese aufgrund des Massenwirkungsgesetzes
die Ausfällung von Calciumsulfat begünstigen würde.
Die Alkalisierung wird daher mit Natronlauge oder einer anderen
fremdionigen Base vorgenommen. Um ferner die Bildung von
Calciumcarbonat in den Sprühtürmen auszuschließen, wird die
Treibluft über ein Natronkalkfilter zur Entfernung von Kohlendioxid
geführt. Staubpartikel werden in einem vorgeschalteten
Tuchfilter abgefangen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger typischer Versuchsdaten
gemäß Tabelle und anhand eines Beispiels der Verfahrensdurchführung
gemäß Zeichnung erläutert.
Aus der nachstehenden Tabelle lassen sich optimale Betriebsdaten
in bezug auf das Gewichtsverhältnis von Abwasser zu
Treibluft, sowie die Temperaturen von Treibluft und vorgewärmten
Abwasser für eine vorgegebene Zusammensetzung eines
typischen Abwassers aus einer Rauchgasreinigungsanlage obiger
Beschreibung ersehen.
Prozentuale Ausbeute an Ammoniak nach Austreiben aus Rauchgasreinigungs-
Abwasser mittels einer einstufigen Sprühturmanlage
in Abhängigkeit von dem Gewichtsverhältnis Abwasser/Treibluft
und den Temperaturen von Abwasser und Treibluft
Wie die Zeichnung der Anlage zeigt, wird Rauchgas von einem
Dampferzeuger 1 über eine mit Ammoniak beschickte katalytische
Reduktionsstufe 2 für Stickstoffoxide einem Luftvorwärmer 3
zugeführt und danach mit abgesenkter Temperatur in einer Waschstufe
4 von Schwefeloxiden und anderen Schadgasen gereinigt
und in einen Kamin geleitet. Aus der Waschstufe 4 wird Abwasser
entnommen, das im Ausführungsbeispiel neben Ammoniak
und Schwefelmetallsalzen in hohen Konzentrationen Calciumsulfat
und Calciumchlorid enthalten soll. Das Abwasser wird einer
Gipsentsättigungs- und Fällstufe 7 zugeleitet, die üblicherweise
aus Flockungsbehälter, Dosierstationen für Chemikalien,
Schlammrückführpumpe, Klärflocker und Nachklärabscheider besteht.
In dieser Stufe 7 wird das Abwasser, zweckmäßig mengen-
und pH-Wert-geregelt, mit Kalkmilch auf einen pH-Wert von 11
bis 12 alkalisiert, um schwerlösliche Metallverbindungen, wie
z. B. Schwermetallhydroxide, Magnesiumhydroxid, Calciumsulfat,
Calciumfluorid, als Niederschläge auszufällen und von einer
Klarphase abzutrennen. Gleichzeitig geht dabei Ammoniak aus
Ammoniumsalzen in die gasförmig gelöste Form über. Da Ammoniak
dann bei einer Betriebstemperatur von ca. 313 K (40°C) in geringen
Mengen in die Atmosphäre entweicht, sind die Behälter
in der Gipsentsättigungs- und Fällstufe 7 abgedichtet sowie
be- und entlüftet. Das alkalisierte und von Feststoffen geklärte
Abwasser wird über ein Ventil 30 mittels einer Pumpe
15 unter Zugabe von Dispergiermittel 19 und Natronlauge 20
zuerst über eine pH-Wert-Meß- und Regeleinrichtung 39 und
dann zur Vorwärmung auf 343 bis 351 K (70 bis 80°C) über
Wärmeaustauscher 8 und 9 sowie eine Temperatur-Meß- und
Regeleinrichtung 44 einem ersten Sprühturm 10 zur Verdüsung
zugeführt.
Um eine wirksame Restentgasung zu erreichen, wird das von
seiner Hauptmenge Ammoniak befreite Abwasser dann mit einer
Pumpe 16 zu einem zweiten Sprühturm 12 gefördert und dort
nochmals verdüst. Um auch an dieser Stelle einen pH-Wert von
11 bis 12 und eine Temperatur von 353 bis 363 K (80 bis 90°C)
einzuhalten, ist die über eine pH-Wert-Meß- und Regeleinrichtung
40 geregelte Zugabe von Natronlauge 21 und die über eine
Temperatur-Meß- und Regeleinrichtung 45 geregelte Temperierung
des Abwassers über einen Wärmeaustauscher 11 erforderlich.
Im Normalbetrieb wird das vollständig entgaste, jedoch noch
heiße Abwasser dann mit einer Pumpe 17 zu dem Wärmeaustauscher
8 zurückgeführt, um frisches Abwasser vor der Verdüsung im
ersten Sprühturm 10 vorzuwärmen. In diesem Betriebszustand
sind die Ventile 30 und 31 offen und ist das Ventil 32 geschlossen.
Über die Temperatur-Meß- und Regeleinrichtungen
44 bzw. 45 und die Wasser/Heißluft-Wärmeaustauscher 9 bzw. 11
werden Wärmeverluste der Sprühturmanlage ausgeglichen bzw.
wird die Solltemperatur des Abwassers vor Eintritt in einen
Sprühturm konstant gehalten.
Das entgaste Abwasser wird weiterhin von dem Wärmeaustauscher
8 einem Wärmeaustauscher 13 zugeleitet, um Frischwasser vorzuwärmen
und dabei gleichzeitig das Abwasser vor Einleiten
in eine Vorflut auf eine für die Umwelt unschädliche Temperatur
abzukühlen. Durch Zusatz einer entsprechenden Menge
Frischwasser zu dem Abwasser wird im Ausführungsbeispiel
gewährleistet, daß sich während des Austreibens von Ammoniak
in der Sprühturmanlage keine schwerlöslichen Salze infolge
des Wasserdampfverlustes abscheiden. Das Frischwasser wird
mit einer Pumpe 18 über den Wärmeaustauscher 13 gefördert und
dann in zwei Teilströmen, deren Mengen über Füllstandswächter
46 bzw. 47 geregelt werden, dem Abwasser vor den
Pumpen 15 bzw. 16 zugemischt. Es ist außerdem möglich, mit
Frischwasser die Sprühturmanlage zu spülen, wenn die Pumpe
18 in Betrieb ist und die Ventile 36 und 37 geöffnet sind.
Zum Anfahren der Anlage wird in die beiden Sprühtürme 10 bzw.
12 eine gewisse Menge Abwasser eingefahren, die dann zunächst
aus dem Sprühturm 12 über die Pumpe 17 dem Wasser/Heißluft-
Wärmeaustauscher 9 zugeführt wird. In diesem Betriebszustand
ist das Ventil 32 offen, die Ventile 30 und 31 sind geschlossen.
Die in dem Wärmeaustauscher 9 aufgewärmte Wassermenge gelangt
in den Sprühturm 10 und wird mittels der Pumpe 16 über den
Wasser-Heißluft-Wärmeaustauscher 11 wieder in den Sprühturm
12 zurückgepumpt. Dieser Kreislauf wird so lange aufrechterhalten,
bis die umlaufende Wassermenge die für den Normalbetrieb
erforderliche Temperatur erreicht hat. Die Frischwasserleitung
ist während der Anfahrt außer Betrieb. Über ein Dreiwegeventil
33 ist eine Rückführung des Abwassers über den
Wärmeaustauscher 8 mittels der Pumpe 17 in die Wasservorlage
des Sprühturms 12 möglich, was u. a. eine Spülung der Abwasserleitung
im Kreislauf erlaubt.
Der mittels eines Gebläses 5 geförderten Verbrennungsluft des
Dampferzeugers 1 werden für die Versorgung der Abwasseraufbereitungsanlage
mit temperierter Luft Teilströme vor und hinter
dem Luftvorwärmer 3 entnommen und über eine Temperatur-Meß- und
Regeleinrichtung 43 und eine Klappe 22 so gemischt, daß sich
in der Mischluft eine Temperatur im Bereich von 393 bis 433 K
(120 bis 160°C) einstellt. Der größere Anteil der Mischluft
wird dann als Treibluft über ein Tuchfilter und ein Natronkalkfilter
14 in die Wasservorlagen der Sprühtürme 10 bzw. 12
eingeblasen und gegen das verdüste Abwasser strömend aus der
Sprühturmanlage wieder abgeführt. Die mit dem ausgetriebenen
Ammoniak beladenen Brüden werden über ein Druckerhöhungsgebläse
6 dem Rauchgas vor der katalytischen Reduktionsstufe 2
für Stickstoffoxide zugeleitet. Mittels eines Verhältnisreglers
38, der die Stellung zweier Klappen 27 und 29 vor den Sprühtürmen
regelt, wird erreicht, daß sich ein konstantes Volumenverhältnis
von Treibluft zu Abwasser, entsprechend einem Gewichtsverhältnis
von ca. 1,5 zu 1, einstellt.
Von der temperierten Mischluft wird weiterhin je ein Teilstrom
über zwei temperaturgeregelte Klappen 25 bzw. 28 den Wasser/
Heißluft-Wärmeaustauschern 9 bzw. 11 zugeführt, um die Soll-
Temperatur des Abwassers vor der Verdüsung in den Sprühtürmen
einzuregeln. Ein weiterer Teilstrom wird geregelt über eine
Temperatur-Meß- und Regeleinrichtung 41 und eine Klappe 26
der Abluftleitung der Sprühturmanlage zugemischt, um eine
Taupunktsunterschreitung auf dem Wege zum Rauchgaskanal zu
verhindern. Ferner wird ein über eine Temperatur-Meß und Regeleinrichtung
42 und eine Klappe 23 geregelter Teilstrom der
temperierten Mischluft mit Kaltluft gemischt und über eine
handbetätigte Klappe 24 zur Belüftung der Gipsentsättigungs-
und Fällstufe 7 zugeführt. Alle Teilströme der temperierten
Mischluft, die für die Funktion der Abwasseraufbereitungsanlage
erforderlich sind, werden in der Abluftleitung der Sprühturmanlage
wieder zusammengeführt.
Claims (10)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, automatisch geregelten
Entfernung und Rückgewinnung von Ammoniak aus Abwässern von
Rauchgasreinigungsanlagen mit katalytischer Reduktion von
Stickstoffoxiden mittels Ammoniak vor einer nachgeschalteten
Waschstufe (4), dadurch gekennzeichnet, daß das auf einen
pH-Wert von 11 bis 12 alkalisierte Abwasser auf eine Temperatur
von 333 bis 368 K (60 bis 95°C), vorzugsweise 353 bis
363 K (80 bis 90°C), vorgewärmt und in einer einstufigen
Sprühturmanlage oder mehrstufigen Sprühturmanlage (10, 12)
mit hintereinander geschalteten Sprühtürmen (10 und 12) verdüst
wird, wobei gleichzeitig ein auf 373 bis 453 K (100 bis
180°C), vorzugsweise 393 bis 433 K (120 bis 160°C), temperierter
Luftstrom in der 0,5- bis 2-fachen Gewichtsmenge des aufzubereitenden
Abwassers, vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis
dieser Treibluft zum Abwasser von ungefähr 1,5 zu 1, in
die Sprühturmanlage (10, 12) eingeblasen wird, sodaß Ammoniak
ausgetrieben wird, das im Gemisch mit der wasserdampfgesättigten
Treibluft zur Wiederverwendung in den Rauchgasstrom
zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die temperierte Treibluft durch eine temperaturgeregelte Vermischung
von Teilströmen aus kalter und heißer Verbrennungsluft,
die vor bzw. hinter einem Luftvorwärmer (3) eines Dampferzeugers
(1) entnommen werden, erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibluft in eine wässrige Vorlage im unteren
Teil des Sprühturms (10 oder 12) eingeblasen und im Gegenstrom
zu dem verdüsten Abwasser aus dem oberen Teil des Sprühturms
abgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärmung des in die Sprühturmanlage
(10, 12) eintretenden Abwassers durch Wärmeaustausch mit dem
aus der Sprühturmanlage ausgeschleusten, entgasten Abwasser
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teilstrom der temperierten Treibluft
dem mit Ammoniak angereicherten und mit Wasserdampf gesättigten
Brüden aus der Sprühturmanlage (10, 12) temperaturgeregelt
zugemischt wird, um in der Abluftleitung eine Taupunktsunterschreitung
zu verhindern.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen geregelten Wärmeaustausch zwischen
dem zu verdüsenden Abwasser und Teilströmen der temperierten
Treibluft Wärmeverluste in der Sprühturmanlage (10,
12) ausgeglichen bzw. die Soll-Temperaturen des Abwassers eingestellt
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Teilstroms der temperierten
Treibluft Behälter einer Fällstufe (7) be- und entlüftet
werden und die geringe Mengen von Ammoniak enthaltende Abluft
den Brüden aus der Sprühturmanlage (10, 12) zugemischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Feuchtegehalt der Sprühturmanlagen-
Abluft äquivalente Teilmenge dem Frischwasser des Rauchgasreinigungsprozesses
entnommen wird, um damit das zu verdüsende
Abwasser so weit zu verdünnen, daß Salzausscheidungen verhindert
werden, wobei insgesamt die Wasserbilanz des Rauchgasreinigungsprozesses
erhalten bleiben soll.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Restwärme des aus der Sprühturmanlage
(10, 12) ausgeschleusten, entgasten Abwassers durch Wärmeaustausch
zur Vorwärmung entweder des zur Verdünnung des zu verdüsenden
Abwassers verwendeten Frischwassers oder aber der für
die Temperierung der Treibluft benötigten Kaltluft verwendet
und dabei gleichzeitig das Abwasser auf eine für die Umwelt
unschädliche Temperatur gebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Abscheidung von Feststoffen in der Sprühturmanlage (10,
12) durch Zusatz eines Dispergiermittels (19) zum Abwasser
und durch eine Korrektur seines pH-Wertes mittels Natronlauge
(20) sowie durch den Einsatz eines Tuchfilters (bei 14) und
eines Natronkalkfilters (14) in die Treibluftleitung verhindert
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853525770 DE3525770A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen entfernung und rueckgewinnung von ammoniak aus abwaessern von rauchgasreinigungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853525770 DE3525770A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen entfernung und rueckgewinnung von ammoniak aus abwaessern von rauchgasreinigungsanlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3525770A1 true DE3525770A1 (de) | 1987-01-22 |
DE3525770C2 DE3525770C2 (de) | 1988-10-13 |
Family
ID=6276157
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853525770 Granted DE3525770A1 (de) | 1985-07-19 | 1985-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen entfernung und rueckgewinnung von ammoniak aus abwaessern von rauchgasreinigungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3525770A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3707446A1 (de) * | 1987-03-07 | 1988-09-29 | Steinmueller Gmbh L & C | Verfahren zum entfernen von ammoniak aus einem abwasser eines rauchgasreinigungsprozesses |
EP0309742A2 (de) * | 1987-09-26 | 1989-04-05 | Deutsche Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zum Abscheiden von Stickoxiden aus einem Rauchgasstrom |
DE3732026A1 (de) * | 1987-09-23 | 1989-04-06 | Hoelter Heinz | Thermische reinigung von e-filterasche, die mit ammoniak oder ammonsalzen belastet ist |
DE4237230C1 (de) * | 1992-11-04 | 1994-03-03 | Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zum Reinigen eines Rauchgasstromes |
US7270796B2 (en) * | 2005-08-11 | 2007-09-18 | Castion Corporation | Ammonium/ammonia removal from a stream |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3831013C2 (de) * | 1988-09-12 | 1995-01-19 | Siemens Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Ammoniak aus Abwässern |
DE4400243A1 (de) * | 1994-01-07 | 1995-07-13 | Bayer Ag | Verfahren zur naßoxidativen Behandlung von organischen Schadstoffen in Abwässern |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3920419A (en) * | 1974-04-10 | 1975-11-18 | Republic Steel Corp | Method of removing ammonia from ammonia containing liquor |
-
1985
- 1985-07-19 DE DE19853525770 patent/DE3525770A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3920419A (en) * | 1974-04-10 | 1975-11-18 | Republic Steel Corp | Method of removing ammonia from ammonia containing liquor |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3707446A1 (de) * | 1987-03-07 | 1988-09-29 | Steinmueller Gmbh L & C | Verfahren zum entfernen von ammoniak aus einem abwasser eines rauchgasreinigungsprozesses |
DE3732026A1 (de) * | 1987-09-23 | 1989-04-06 | Hoelter Heinz | Thermische reinigung von e-filterasche, die mit ammoniak oder ammonsalzen belastet ist |
EP0309742A2 (de) * | 1987-09-26 | 1989-04-05 | Deutsche Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zum Abscheiden von Stickoxiden aus einem Rauchgasstrom |
EP0309742A3 (en) * | 1987-09-26 | 1990-05-23 | Deutsche Babcock Anlagen Aktiengesellschaft | Process for removal of nitrogen oxides from a flue gas stream |
DE4237230C1 (de) * | 1992-11-04 | 1994-03-03 | Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zum Reinigen eines Rauchgasstromes |
WO1994009887A1 (de) * | 1992-11-04 | 1994-05-11 | Deutsche Babcock Anlagen Gmbh | Verfahren zum reinigen eines rauchgasstromes |
US7270796B2 (en) * | 2005-08-11 | 2007-09-18 | Castion Corporation | Ammonium/ammonia removal from a stream |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3525770C2 (de) | 1988-10-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2518386C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von sauren Komponenten aus Abgasen | |
DE69816509T2 (de) | Verfahren zur Abgasbehandlung | |
WO2009052775A1 (de) | Anlage und verfahren zur reinigung von rauchgasen | |
DE3001258A1 (de) | Verfahren zur behandlung eines bei der nasswaesche von abgasen angefallenen fluessigen ablaufs | |
DE2708919A1 (de) | Verfahren zur reinigung von industrieabgasen | |
EP0309742B1 (de) | Verfahren zum Abscheiden von Stickoxiden aus einem Rauchgasstrom | |
EP0148469B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Schadstoffen aus einem Rauchgas | |
DE3525770C2 (de) | ||
DE4018309A1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung von abwasser aus unter erhoehtem druck betriebenen vergasungsanlagen | |
DE2249874C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Verbrennungsabgasen | |
DE69832649T2 (de) | Verfahren zur Abgasbehandlung | |
DE1960387B2 (de) | Verfahren zur absorption von gasfoermigem schwefeldioxid aus gasen | |
DE2943468C2 (de) | ||
DE2455233A1 (de) | Verfahren zur entfernung und gewinnung von ammoniak aus abfallwasser | |
DE2400345C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus einem Gas | |
DE2123218C3 (de) | Verfahren zur Behandlung von Abwässern von Raffinerien, Kokereien u.dgl | |
DE3732191C1 (en) | Method for treating the heat exchanger impinged with an ammonium sulphate-containing gas on washing | |
WO1986005709A1 (en) | Process for the cleansing of fumes | |
DE19540780C2 (de) | Verfahren zum Kokslöschen | |
EP0547400B1 (de) | Verfahren zur Entfernung von H2S aus Gasen | |
DE3136529C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Entschwefelung von Abgasen | |
DE2729625A1 (de) | Verfahren zur aufbereitung von schwefelverbindungen enthaltendem abwasser | |
DE3124671C2 (de) | Verfahren zum selektiven Abscheiden von Chloriden und Fluoriden aus Schwefelverbindungen enthaltenden Gasen | |
DE2913867A1 (de) | Verfahren zum reinigen von rauchgasen u.a. abgasen, die schadstoffe enthalten | |
DE2343340A1 (de) | Vorrichtung bzw. anlage zur destillation von meerwasser |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |