DE3521845A1 - Elektrodynamischer lautsprecher - Google Patents
Elektrodynamischer lautsprecherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektrodynamische Lautsprecher mit
zweiteiliger Membrangestaltung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Lautsprecher mit formsteifen, kolbenartig schwingenden Mem
branen sind seit langer Zeit bekannt und werden auch heute
noch fast ausschließlich zur Tonwiedergabe verwendet, so
wohl in Flachbauweise ( z.B. DE-PS 6 07 515, DE-PA p 10 767
D, DE-OS 28 50 786, DE-PS 28 29 545, DE-PS 29 08 115, DE-PS
30 20 659 ), insbesondere aber in Konusbauweise ( z.B. DE-
PS 10 98 542, DE-PS 20 03 815, DE-OS 28 50 786 ) und in
Kalottenbauweise ( z.B. US-PS 33 28 537, DE-PS 6 26 465, EP-
OS 0 009 351, DE-OS 27 49 501, DE-OS 30 26 204 ). In diesen
Lautsprechern wird die formsteife Membran mittels einer
Federeinrichtung gehalten, welche praktisch nicht zur
Schallabstrahlung beiträgt, sondern die Bewegungsfreiheit
der Kolbenmembran ermöglicht, die Ruhelage festlegt und mit
der Kolbenmasse ein Masse-Feder-System bildet.
Ein solcher "Kolbenlautsprecher" weist verschiedene Nach
teile auf, die insbesondere darin bestehen, daß die schall
strahlende Fläche über der Frequenz konstant ist, die Luft
schallwellenlängen aber proportional zur Frequenzzunahme
kleiner werden. Weiterhin gibt es Probleme mit der Masse-
Feder-Resonanz, den Kolbenrandbedingungen und den bei genü
gend großen Membranflächen stets auftretenden Teilschwing
ungen der eigentlich als Kolbenschwinger gedachten Membran.
Es ergeben sich Zielkonflikte bezüglich der geforderten Ab
strahlleistung, der dazu notwendigen Membranfläche, der
noch tatsächlich möglichen Starrheit und der Bündelung mit
tlerer und hoher Frequenzen.
Diese Umstände führten zu Versuchen, die Probleme der Kol
benschwingmembranen dadurch zu lösen, daß die Schallab
strahlung mittels Biegewellen auf geeigneten Membranen er
folgt.
So wurden in der DE-PS 12 56 261 und DE-PS 19 12 059 ebene
Schaumstoffplatten beschrieben, die durch einen geeigneten
Antrieb zu Biegeschwingungen angeregt werden und dadurch
Schall abstrahlen. Die dort aufgezeigten Membranen sind
recht steife Gebilde mit geringer Eigendämpfung und sie wei
sen daher ausgeprägte, vielfältige Eigenresonanzen auf, die
teilweise erwünscht sind, um gewisse akustische Effekte zu
erzielen ( vgl. DE-PS 12 56 261 ). Unter dem Gesichtspunkt
einer verzerrungsarmen, impulsgenauen Schallabstrahlung
sind diese Lautsprecher aber nicht als Fortschritt gegen
über bekannten Kolbenlautsprechern anzusehen.
Es sind auch Versuche gemacht worden, auf nicht ebenen, son
dern konusförmigen oder kugelförmigen Membranen Biegewellen
anzuregen ( US-PS 34 24 873 , DE-OS 25 28 482 ).
Diese Bauweisen ermöglichen zwar eine 360-Grad Schallab
strahlung, jedoch führt die hohe Steifheit der Membrangeo
metrie an sich zu dem Problem, daß anstatt der gewünschten
Biegewellenausbreitung in der praktischen Ausführung in er
ster Linie eine Kolbenmembran vorliegt, die durch die Maß
nahmen zur Biegewellenausbreitung ausgeprägte Teilschwing
ungen aufweist und schließlich tatsächlich Gebilde vorlie
gen, die weder Kolben- noch Biegeschwinger sind, sondern
beide Schwingungsformen unkontrolliert überlagert sind und
praktisch unlösbare Probleme erzeugen. Eine wirkungsvolle
Körperschalldämpfung ist wegen der Membrangeometrie nicht
möglich, wodurch diese Lautsprecher ebenfalls vielfältige,
ausgeprägte Resonanzen aufweisen und die im Gesamtergebnis
erzielbare Übertragungsqualität auch nicht einen Fortschritt
gegenüber den bekannten Kolbenlautsprechern darstellt.
Aus der DE-PS 11 67 896 ist ein Kolbenlautsprecher bekannt,
dessen Membranresonanzen durch hohe Eigendämpfung und durch
ganzflächigen Membranantrieb gering gehalten werden sollen.
Dieser Lautsprecher soll zwar recht breitbandig und reso
nanzarm sein, er weist aber aufgrund der großen notwendigen
Membranfläche eine sehr starke Bündelung der Abstrahlung,
sowie einen relativ geringen Wirkungsgrad auf.
Eine gewisse Ähnlichkeit zu der in der DE-PS 11 67 896 dar
gestellten Membran zeigt die aus der DE-PS 22 36 374 be
kannte Membran, die aus einem in der Einspannebene zähelas
tischen, in der Richtung der Anregung nahezu keine Rück
stellelastizität aufweisenden Material besteht.
In beiden Fällen handelt es sich um flexibles Gewebe, daß
mit einem Füllmaterial belegt ist ( DE-PS 11 67 896, An
spruch 2, 3, 4, 9, DE-PS 22 36 374, Anspruch 2 bis 5 ), je
doch wird in der DE-PS 22 36 374 die Membran nur kreisring
förmig angeregt, in der DE-PS 11 67 896 aber ganzflächig
durch aufgeklebte Leiterbahnen.
Wegen der ringförmigen Anregung und dem daraus resultieren
den Ringstrahlerprinzip haben Lautsprecher gemäß der DE-PS
22 36 374 und der DE-OS 25 00 397 einen sehr engen Abstra
hlwinkel und trotz extrem hoher Eigendämpfung der Membran
weisen diese Lautsprecher hohe bis sehr hohe Verzerrungen
durch stehende Biegewellen der Membranfläche innerhalb der
ringförmigen Antriebsstelle auf.
In der DE-PS 31 23 098 wurde eine Membran bekannt gemacht,
die aus zwei funktional verschiedenen Teilbereichen beste
ht: Ein zentraler Kolbenschwingkörper ist mit einer äußeren
widerstandsgehemmten Biegewellenmembran zu einer integrier
ten Membraneinheit kombiniert, um einen Lautsprecher zu
bilden, der die Vorzüge der Wandler gemäß DE-PS 22 36 374
und DE-OS 25 00 397 aufweist, nicht jedoch deren erhebliche
Mängel. Aber auch die Lautsprecher nach der DE-PS 31 23 098
sind nicht problemlos und sind daher Ausgangspunkt der
Erfindung.
Ein elektrodynamischer Lautsprecher gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 ist bekannt aus der DE-PS 31 23 098 und
der GB-PS 9 27 370.
Der in der GB-PS 9 27 370 dargestellte Gegenstand ist kein
Lautsprecher, sondern ein Mikrofon oder Kopfhörer ( Seite
1, Zeile 14 bis 17 ). Lediglich die Zeichnungen lassen eine
Ähnlichkeit mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vermuten,
jedoch weist der dort beschriebene Gegenstand nicht die dem
Erfindungsgedanken zugrunde liegenden Merkmale auf und kann
deshalb nicht mit der Erfindung verglichen werden.
Der in der DE-PS 31 23 098 beschriebene Lautsprecher ent
hält eine Membran mit äußerem Membranbereich aus einem vis
koelastischen, eine sehr hohe Eigendämpfung aufweisenden
Material, daß nahezu keine Rückstellelastizität aufweist.
Dieses Verhalten ist vorteilhaft, insbesondere wenn eine
Membran praktisch ohne Kraftspeicher hergestellt werden
soll, die sich für hochwertige Breitbandlautsprecher eig
net.
In der praktischen Ausführung ergeben sich allerdings nicht
unerhebliche Schwierigkeiten:
Ein viskoelastisches Material mit sehr hoher Eigendämpfung
ist an sich mechanisch sehr instabil und kann nur mittels
einer Stützkonstruktion in einer formtreuen Membrangestalt
gehalten werden. Als Stützkonstruktion werden in der DE-PS
22 36 374 ein elastisches Gewebe und in der DE-OS 25 00 397
wenigstens eine mechanisch stabile Folie mit einem
Elastizitätsmodul von mehr als 1000 N/mm2 angegeben. Diese
Bauweisen sind in der DE-PS 31 23 098 für den äußeren Mem
branteilbereich übernommen worden. Als Folge dieser Kon
struktion ergibt sich eine Membran, die zwar eine sehr hohe
Eigendämpfung und eine geringe Rückstellelastizität aufwei
st, die aber ein ausgeprägt anisotropes Verhalten zeigt,
was zur Folge hat, daß eine nichtlineare Biegewellenaus
breitung mit überlagerten Quasi-Longitudinalwellen statt
findet. Weiterhin muß in dem massemäßig vernachlässigbaren
Stützgerüst ein Großteil der Trägheitskräfte der schwing
enden instabilen Dämpfungsmassen aufgefangen werden, so daß
erhebliche Zugspannungsänderungen in dem Stützgerüst auf
treten, die weitere nichtlineare Effekte in der Membran
bedingen. Diese Anisotropie des äußeren Membranteils führt
zu linearen und nichtlinearen Verzerrungen der Schallab
strahlung, insbesondere Klirrfaktor und Intermodulation,
aber auch Welligkeiten im Amplitudengang.
Auch in der GB-PS 9 27 370 wird eine mehrschichtige, aniso
trope Membrangestaltung verwendet. Es muß aber zusätzlich
angemerkt werden, daß die Abmessungen der dort beschriebe
nen Membran vergleichsweise sehr klein sind und eine Biege
wellenausbreitung gar nicht vorgesehen ist, sondern eine
Kolbenschwingung der gesamten Membran angestrebt wird, was
durch die sehr dünne, unter Zugspannung stehende Membranfo
lie erreicht werden soll. Es handelt sich also um einen
reinen Kolbenmembranwandler, der speziell auf die Beding
ungen des Mikrofon- bzw. Kopfhörerbetriebs ausgelegt ist,
jedoch für Lautsprecherzwecke kaum anwendbar ist. Tatsäch
lich kann nicht von zwei funktional unterschiedlichen Mem
branbereichen gesprochen werden, da der zentrale, verstei
fende Teil lediglich zur Unterstützung der Funktion des
übrigen Membranteils benötigt wird, jedoch keine eigenstän
dige Funktion ausübt.
Weitere Nachteile der Membranen gemäß DE-PS 31 23 098 be
stehen darin, daß sie trotz Stützkonstruktion des äußeren
Membranbereichs wenig formstabil sind und insbesondere in
Achsrichtung wegen der geringen Rückstellelastizität eine
in Grenzen instabile Ruhelage einnehmen, somit die Schwing
spule nicht sicher im Bereich der maximalen Luftspaltinduk
tion im Magnetsystem gehalten werden kann. Unter Umständen
kommt man nicht ohne Zentrierhilfen aus, die zu zusätzlich
en Verzerrungen führen.
Darüber hinaus sind die bekannten äußeren Membranteile im
Falle des impregnierten Gewebes nach DE-PS 22 36 374
schwierig in gleichmäßiger Serienqualität herstellbar und
im Falle der Mehrschichtmembran, insbesondere Dreischicht
membran nach DE-OS 25 00 397 sind die Kosten für das Dämp
fungsmaterial hoch, weil es nicht aus laufender Produktion
der chemischen Industrie bezogen werden kann, da es nicht
seienmäßig hergestellt wird, sondern in teurer Kleinmeng
eneinzelanfertigung speziell für die Lautsprechermembran
hergestellt werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen elek
trodynamischen Lautsprecher gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, der im Gegensatz zu demjenigen aus der DE-PS
31 23 098 sowohl geringere lineare und nichtlineare Verzer
rungen aufweist, alsauch die Membran ohne Hilfsmittel eine
stabile Ruhelage einnimmt und der Lautsprecher weiterhin
kostengünstiger hergestellt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Gegenstands dieses An
spruchs sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der wichtigste Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
daß die durch die Anisotropie der bekannten äußeren Mem
branplatte bedingten Verzerrungen nicht mehr auftreten,
weil die erfindungsgemäße äußere Membranplatte aus homoge
nen Material besteht, welches eine ideale Biegewellenaus
breitung zuläßt. Die homogene Membranplatte ist nur dann
als formtreue Lautsprechermembran verwendbar, wenn das
Material keine maximale Eigendämpfung aufweist und nicht
nahezu keine Rückstellelastizität vorhanden ist, sondern
das Material muß vorwiegend zugelastisch sein und eine
nicht vernachlässigbare Rückstellelastizität aufweisen.
Dadurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Membran
eine stabile Ruhelage einnimmt. Somit entstehen auch keine
Kosten für Zentrierhilfsmittel und entsprechende Montage
kosten. Weiterhin besteht ein Vorteil in der schnellen und
wirtschaftlichen Herstellbarkeit der erfindungsgemäßen Mem
branplatte, da die benötigten Materialien preisgünstig von
der chemischen Industrie angeboten werden und der Herstell
vorgang gut reproduzierbar und in kurzer Taktzeit möglich
ist.
Es hat sich gezeigt, daß zum Zwecke einer verzerrungsarmen,
impulsgenauen Schallabstrahlung die maximale Eigendämpfung
und die nahezu nicht vorhandene Rückstellelastizität der
bekannten äußeren Membranplatte nicht so wichtig ist, wie
die Notwendigkeit, eine ideale Biegewellenausbreitung über
haupt sicherzustellen, was bei der Erfindung durch die
homogene äußere Membranplatte ermöglicht wird.
Da der erfindungsgemäße Lautsprecher eine nicht unerhebli
che Rückstellelastizität aufweist, bildet sich zwischen der
zentralen Kolbenmasse, der Antriebsmasse und der Feder
wirkung der homogenen äußeren Membranplatte eine Grundei
genresonanz.
Der erfindungsgemäße Lautsprecher wird daher zweckmäßig
nicht als Breitbandlautsprecher eingesetzt, sondern vor
teilhaft als sehr verzerrungsarmer Mittel-Hochtonlautspre
cher, wobei die Grundeigenresonanz unterhalb des Übertra
gungsbereichs gelegen ist.
Damit etwa oberhalb der doppelten Grundeigenresonanz keine
störenden stehenden Biegewellen in der äußeren Membran
platte auftreten, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, ein
gewisses Mindestmaß an Eigendämpfung nicht zu unterschrei
ten; und zwar soll der Speichermodul E′ der vorwiegend zug
elastischen äußeren Membranplatte bei der Lautsprecherumge
bungstemperatur maximal zehn mal so groß, wie der Verlust
modul E′′ sein. Auch ist es im Sinne der Vermeidung von
stehenden Biegewellen vorteilhaft, daß die Fläche der äuße
ren Membranplatte wenigstens vier mal so groß, wie die
Fläche des zentralen Kolbenschwingers ist.
Für die äußere Membranplatte erfindungsgemäßer Lautsprecher
wird vorteilhaft ein gummiähnlicher Kunststoff mit mittel
mäßiger Eigendämpfung, dessen Dämpfungsmaximum gemäß DIN
53445 unterhalb der Lautsprecherumgebungstemperatur gelegen
ist, verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnung
en dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Achse eines erfin
dungsgemäßen elektrodynamischen Lautsprechers
Fig. 2 zeigt eine Ausschnittvergrößerung der in der Nähe
des Antriebssystems befindlichen Membranausgestal
tung eines erfindungsgemäßen Lautsprechers ent
sprechend Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte Lautsprecher enthält ein aus
oberer Polplatte (11), Magnetring (10), unterer Polplatte
(9) und Polkern (12) bestehendes Magnetsystem (5), an dem
mittels Verstrebungen (8) ein ortsfester Außenrahmen (4)
befestigt ist.
In diesen Außenrahmen (4) ist unter geringer Vorspannung
die Membran, bestehend aus zentralem Kolbenschwingkörper
(1) - hier eine Kalotte (1 a) - und äußerer homogener Mem
branplatte (2), derart eingespannt, daß gerade auch noch
in waagerechter Lage des Lautsprechers eine im wesentlichen
ebene Gestalt aufweist und eine definierte Ruhelage ein
nimmt.
Einen Einblick in die Übergangsstelle (3) der beiden Mem
branbereiche gibt Fig. 2.
Die Schwingspule (6) prägt ihre mechanischen Wechselkräfte
mittels eines Schwingspulenträgers (7) gleichphasig dem
Kalottenrandbereich und der Innenkante der Biegewellen
platte (2) auf. Die Verbindung erfolgt durch Verklebung
mit wenig Klebstoffmasse.
In einer praktischen Ausführung wurde eine aus 0,06 mm
Aluminiumlegierungsband tiefgezogene Kalotte (1 a) von 31 mm
Basisdurchmesser mit einem Aluminiumschwingspulenträger (7)
von 30,5 mm Durchmesser und einer äußeren Membranplatte (2)
aus weichgemachten Epoxidharz mit 30% Rußfüllung in 0,9 mm
Materialdicke verklebt. Das Epoxidharz war durch Weichmach
erzugabe auf ein Dämpfungsmaximum gemäß DIN 53445 von etwa
4 Grad Celsius eingestellt worden, was deutlich unter der
Lautsprecherumgebungstemperatur = Raumtemperatur von etwa
20 Grad Celsius gelegen ist. Die äußere Membranplatte wurde
durch einfaches Auswalzen der zähflüssigen Reaktionsmasse
zwischen Trennfolien und Zuschneiden des ausgehärteten
Formstoffes hergestellt. Die Außenabmessungen der äußeren
Membranplatte betrugen 230 mm im Quadrat.
Der so hergestellte Lautsprecher arbeitete ab etwa 400 Hz
praktisch verzerrungsfrei mit breitem Abstrahlwinkel bis
zu den höchsten Frequenzen des Hörbereichs.
Der Polkern (12) sollte vorzugsweise durchbohrt sein, wobei
hinter dem Polkern (12) ein geschlossener, mit Schalldämp
fungsmaterial gefüllter, Hohlraum (14), der z.B. durch ei
nen an der unteren Polplatte (9) befestigten Zylinderhohl
körper (13) gebildet wird, vorgesehen ist.
Durch diesen geschlossenen Hohlraum (14) hinter dem zentra
len Kolbenschwingkörper (1, 1 a) wird die Grundeigenresonanz
des Lautsprecher wirksam bedämpft. Es ist auch möglich, den
Hohlraum (14) hinter der Polkernbohrung in dem für den
Betrieb des Lautsprechers vorgesehenen Gehäuse auszubilden.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt.
Wenn z.B. sehr hohe Schalldrücke verzerrungsarm erzeugt
werden sollen, kann der erfindungsgemäße Lautsprecher auch
jeweils als Mittelton- und Hochtonlautsprecher getrennt
eingesetzt werden. Zweckmäßig ist es dann, bei der Ausfüh
rung für den Mitteltonbereich einen im Durchmesser etwa
50-70 mm großen Kolbenschwingkörper, z.B. Kalotte, und
bei der Ausführung für den Hochtonbereich einen im Durch
messer etwa 25 mm großen zentralen Kolbenschwingkörper vor
zusehen. Die äußeren Membranplatten werden diesen Gegeben
heiten erfindungsgemäß angepaßt.
Weiterhin ist auch das Material der äußeren Membranplatte
nicht auf das beschriebene Epoxidharz beschränkt, sondern
es können alle in den Unteransprüchen genannten Materialien
vorteilhaft eingesetzt werden.
Anstelle von Ringmagnetsystemen (5) können ebenso Topf
magnetsysteme verwendet werden.
Auch das Kalottenmaterial ist nicht auf Aluminiumlegierung
en beschränkt, sondern alle in den Unteransprüchen genann
ten Materialien sind vorteilhaft verwendbar.
Schließlich ist auch der formsteife Kolbenschwingkörper (1)
nicht auf die dargestellte Kalottenform (1 a) beschränkt,
sondern es können alternativ auch ebene Sandwichkörper, z.
B. aus Leichtmetallhohlraumstrukturen, aus faserverstärkten
Kunststoffhohlraumstrukturen oder aus voluminösen Schaum
kunststoffkörpern, z.B. aus Polymethacrylimid, oder Kom
binationen dieser Bauformen untereinander, wenn sie nur
formsteife Kolbenschwingkörper ermöglichen, eingesetzt
werden.
Ferner ist eine vorteilhafte Ausgestaltung auch darin zu
sehen, daß die Kalottenmembran (1 a) und der Schwingspulen
träger (7) aus einem Stück Halbzeug als zusammenhängende
Einheit hergestellt werden, z.B. durch tiefziehen.
Claims (23)
1. Elektrodynamischer Lautsprecher mit zweiteiliger Membran
gestaltung, enthaltend einen zentralen, formsteifen, kol
benartig schallstrahlenden Membranteil (1), z.B. eine Ka
lottenmembran (1 a), und eine radial um den zentralen Mem
branteil (1) herum angeordnete, im wesentlichen ebene,
flächenmäßig größer als der zentrale Membranteil (1) aus
gebildete, äußere Membranplatte (2), eine unmittelbare
Übergangsstelle (3) beider Membranteile, die definiert ist
durch die Außenkante des zentralen Membranteils (1) und
die Innenkante der äußeren Membranplatte (2) und beide
Membranteile an der Übergangsstelle (3) verklebt sind, so
wie dort auch die mit dem Magnetsystem (5) wechselwirkende
Schwingspule (6) mittels eines Schwingspulenträgers (7)
befestigt ist und ferner der Rand der äußeren Membranplat
te (2) mit einem ortsfesten Außenrahmen (4) des Lautspre
chers fest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Membranplatte (2) aus einem gummiähnlichen
Kunststoff als homogene, in alle Richtungen gleiche mecha
nische Eigenschaften aufweisende, in der Einspannebene
zugelastische, Membranplatte (2) ausgestaltet wird, wobei
das Dämpfungsmaximum des gummiähnlichen Kunststoffes ge
mäß DIN 53445 unterhalb der Lautsprecherumgebungstempera
tur gelegen ist, der Speichermodul E′ des gummiähnlichen
Kunststoffes bei der Lautsprecherumgebungstemperatur grö
ßer als und maximal zehn mal größer als der Verlustmodul
E′′ ist.
2. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gummiähnliche Kunststoff aus innerlich und/
oder äußerlich weichgemachten Reaktionsharz, z.B.
Epoxid-, Polyurethan oder Polyesterharz, hergestellt
wird.
3. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gummiähnliche Kunststoff ein thermoplastisches
Polymer, z.B. aus der Gruppe der weichgemachten Poly
vinylchloride, der Vinylchloridcopolymere, der Ethylen
copolymere, der Vinylacetatcopolymere, der Acrylsäure
ester, der Acrylsäureestercopolymere, der weichgemachten
Amide, der Polyamidcopolymere, oder vergleichbare Poly
mere, Copolymere bzw. Mischpolymere, ist.
4. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gummiähnliche Kunststoff ein vernetzendes Poly
mer, z.B. aus der Gruppe der Acrylsäureester, der Acryl
säureäthylester, der Acrylsäurebutylester, der Styrol-
Acrylsäureestercopolymere, Mischungen und/oder Copolymere
dieser Stoffe, oder ein vergleichbares Polymer, Copoly
mer bzw. Mischpolymer, ist.
5. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dergummiähnliche Kunststoff ein thermoplastisches
Elastomer, z.B. aus der Gruppe der Polyurethane, der
Polyamide, der Polyester, der Polyolefine, der Poly
acrylate, oder ein vergleichbares Material dieser Grup
pen, ist.
6. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gummi ähnliche Kunststoff ein Elastomer, z.B.
Nitrilkautschuk oder ein vergleichbares Material, ist.
7. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der gummiähnliche Kunststoff Füll
stoffe, z.B. Graphit, Ruß, Kreide, Quarzmehl, Titan
dioxyd, oder vergleichbare Materialien, enthält.
8. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Membranplatte (2) gemäß
den an sich bekannten, auf den einzelnen Polymertyp ab
gestimmten, Gieß-, Spritzgieß-, Preß-, Walz-, Kalan
drier- oder Extrusionsverfahren aus dem jeweiligen gum
miähnlichen Kunststoff bzw. dessen Vorprodukt(en) her
gestellt und gegebenenfalls anschließend zugeschnitten
wird.
9. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Membranplatte (2) unter
geringer Vorspannung an dem ortsfesten Außenrahmen (4)
befestigt wird, damit die äußere Membranplatte (2) auch
in waagerechter Lage des Lautsprechers eine im wesent
lichen ebene Gestalt aufweist und eine definierte Ruhe
lage einnimmt.
10. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umfang der äußeren Membran
platte (2) quadratisch ausgebildet ist.
11. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umfang der äußeren Membran
platte (2) kreisförmig ausgebildet ist.
12. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche der äußeren Membran
platte (2) wenigstens vier mal so groß, wie die Fläche
des zentralen Membranteils (1) ist.
13. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattendicke der äußeren Mem
branplatte (2) im Bereich von etwa 0,5 mm bis 1,5 mm
ausgeführt wird.
14. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale Kalottenmembran (1 a)
aus Beryllium, Bor, Aluminium, Titan oder einer Legie
rung oder Schichtung aus diesen Materialien besteht.
15. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale Kalottenmembran (1 a)
aus faserverstärktem Kunststoff, z.B. BFK, CFK, AFK,
GFK, oder einer Kombination dieser Materialien besteht.
16. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale Kalottenmembran (1 a)
aus Kunststofffolie, aus beschichtetem Textilgewebe,
oder einer Kombination dieser Materialien untereinander
oder mit Metall oder Bor besteht.
17. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kalottenmembran (1 a) und der
Schwingspulenträger (7) aus einem Stück Halbzeug als
zusammenhängende Einheit hergestellt werden, z.B. durch
tiefziehen.
18. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polkern (12) des Magnetsystems
(5) durchbohrt ist.
19. Lautsprecher nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß sich hinter der rückseitigen Öffnung des Polkerns
(12) ein abgeschlossenes Luftvolumen (14) befindet.
20. Lautsprecher nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das abgeschlossene Luftvolumen (14) durch einen
an der Bodenplatte (9) des Magnetsystems (5) befestig
ten Zylinderhohlkörper (13) gebildet wird.
21. Lautsprecher nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das abgeschlossene Luftvolumen (14) durch einen
definierten Hohlraum innerhalb des für den Betrieb
des Lautsprechers vorgesehenen Lautsprechergehäuses
gebildet wird.
22. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 18 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß die Polkernbohrung und / oder
das abgeschlossene Luftvolumen (14) Schalldämpfungs
material enthalten.
23. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum zwischen Kalotte (1 a)
und Polkern (12) und / oder der Hohlraum zwischen
äußerer Membranplatte (2) und oberer Polplatte (11)
Schalldämpfungsmaterial enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853521845 DE3521845A1 (de) | 1985-06-19 | 1985-06-19 | Elektrodynamischer lautsprecher |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19853521845 DE3521845A1 (de) | 1985-06-19 | 1985-06-19 | Elektrodynamischer lautsprecher |
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DE3521845A1 true DE3521845A1 (de) | 1987-01-02 |
DE3521845C2 DE3521845C2 (de) | 1987-09-17 |
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ID=6273604
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---|---|---|---|
DE19853521845 Granted DE3521845A1 (de) | 1985-06-19 | 1985-06-19 | Elektrodynamischer lautsprecher |
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