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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Katheterisierung, insbesondere
von Nieren bzw. des Nierenbekkens, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige bekannte Vorrichtungen weisen einen sogenannten Urether-Katheter
auf, der auch als PVC-Schiene bezeichnet wird. Dieser Katheter weist ein distales
Ende auf, das während der Behandlung im Nierenbecken über den Urether angeordnet
wird. Das proximale Ende des Katheters ist aus dem Körper von außen zugänglich herausgeführt.
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Bei längerer Verweildauer des Katheters tritt das Problem auf, daß
der mit einem äußerst geringen Lumen versehene Katheter aufgrund von Verunreinigungen
wie Verlegungen durch Blut und Harngrieß, verstopfen kann. Zur Beseitigung der Verstopfung
muß er mit einer speziellen Spülflüssigkeit gereinigt werden, die beispielsweise
mittels einer Spritze in den Katheter eingeleitet werden kann. Hierbei wiederum
ergibt sich das Problem, daß die Spülflüssigkeit nur unter leichtem Druck, genau
abgemessen unter Verlassen des distalen Endes des Katheters in das Nierenbecken
kommen darf, da es sonst zu erheblichen gesundheitlichen Schädigungen des Patienten
kommen kann. Andererseits ist es erforderlich, daß dabei auch noch der letzte Bereich
des Katheters gereinigt wird, da sonst die Gefahr besteht, daß die Verstopfungen
nicht oder in nicht ausreichendem Maße beseitigt werden. Diesen beiden Anforderungen
gerecht zu werden, ist bei bekannten Vorrichtungen praktisch nicht möglich, so daß
in aller Regel eine hygienisch unsichere Manipulation am Katheter durchgeführt werden
muß. und dadurch die Gefahr einer gesundheitlichen Schädigung des Patienten eintreten
kann, falls Spülflüssigkeit unsteril wird oder zu viel Spülflüssigkeit in das Nierenbecken
eingespritzt wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
zur Kathetherisierung, insbesondere von Nieren bzw. des Nierenbeckens, der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 umrissenen Gattung zu schaffen. mit der die vollständige Reinigung
eines in den Patienten eingeführten Urether-Katheters möglich ist, ohne dabei die
Gefahr einer Schädigung der Gesundheit des Patienten durch Einspritzen von zu viel
Spülflüssigkeit in das Nierenbecken eingehen zu müssen.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
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Durch die Anordnung eines ersten, mit dem proximalen Ende des Katheters
verbundenen Schlauchstückes, an das sich ein Zuführelement anschließt, das mit einem
weiteren Schlauchstück verbunden ist, ist es möglich, in dem weiteren Schlauchstück
ein Verschlußelement an einer vorbestimmten Stelle anzuordnen. Durch diese Anordnung
ist es möglich, von der Verschlußstelle bis zum distalen Ende des Katheters ein
genau definiertes Volumen einzustellen, in das über das Zuführelement eine diesem
Volumen genau angepaßte Menge Spülflüssigkeit eingeleitet werden kann. Dadurch wird
einerseits erreicht, daß der gesamte Katheter von Verunreinigungen befreit werden
kann und andererseits sichergestellt, daß eine Gefährdung der Gesundheit des Patienten
durch zu viel Spülflüssigkeit im Nierenbecken ausgeschlossen ist.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
zum Inhalt.
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Das Vorsehen der vorbestimmten Stelle für das Verschlußelement unmittelbar
hinter dem Zuführelement ist besonders günstig, da diese Stelle besonders leicht
zugänglich ist, und da an dieser Stelle beim Einleiten der Spülflüssigkeit unmittelbar
auch das Verschlußelement betätigt werden kann.
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Ferner ergibt sich ein besonderer Vorteil, wenn das Zuführelement,
in dessen Nachbarschaft die vorbestimmte Stelle für das Verschlußelement angeordnet
ist, eine Führungsfläche aufweist, an der sich das Verschlußelement abstützt, da
hierdurch die Handhabung erleichtert wird und die Genauigkeit der Einstellung des
definierten Volumens weiter erhöht wird.
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Als besonders günstige Ausbildung für das Verschlußelement ist eine
Klemmplatte vorgesehen, die bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine
Durchgangsausnehmung aufweist, durch die hindurch das zweite Schlauchstück im Katheterisierungsbetrieb
geführt ist, so daß der Schlauch nicht abgequetscht wird.
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Mit dieser Durchgangsausnehmung ist ein Klemmschlitz verbunden, der
einen wesentlich geringeren Durchmesser als die Durchgangsausnehmung aufweist, und
in dessen Bereich das zweite Schlauchstück durch Betätigung des Verschlußelementes
geführt werden kann. In dieser Stellung drückt der Klemmschlitz das zweite Schlauchstück
zusammen, so daß dann zwischen dieser Klemmstelle und dem distalen Ende das definierte
Volumen bestimmt wird.
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Zur weiteren Verbesserung der Handhabung können die Führungsfläche
und die Klemmplatte in ihrer Kon-
tur aufeinander abgestimmt werden,
wobei besonders günstige Verhältnisse bei ebenen, aufeinander aufliegenden Flächen
vorliegen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 eine schematisch leicht vereinfachte Darstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ableitung und Spülung, und Fig. 2 eine Draufsicht
auf eine Ausführungsform eines Verschlußelementes der Vorrichtung gemäß Fig. 1 aus
Richtung des Pfeiles II in Fig. 1.
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Gemäß Fig. list eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 dargestellt,
die im Beispielsfalle zur Katheterisierung einer Niere 2 vorgesehen ist.
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Die Vorrichtung 1 weist einen sogenannten Urether-Katheter 3 auf,
der ein distales Ende 4 aufweist, das in der Nachbarschaft der Niere 2 angeordnet
ist. Ferner weist die Vorrichtung 1 ein proximales Ende 5 auf, das außerhalb des
nicht näher dargestellten Körpers des Patienten angeordnet ist. Zur Behandlung wird
der Katheter 3 durch den äußeren Harnleiter 6, die Blase 7 und den inneren Harnleiter
8 in den Bereich der Niere 2 eingeführt.
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Das proximale Ende 5 des Katheters 3 ist mittels einer Anschlußeinrichtung
9 mit einem ersten Schlauchstück 10 verbunden. Hierbei kann die Anschlußeinrichtung
9 als Klemmeinrichtung ausgebildet sein, die eine im Beispielsfalle auf einen zylindrischen
Hauptkörper 11 aufschraubbare Kappe 12 aufweist, die den zylindrischen Hauptkörper
in der Verschlußstellung zusammendrückt, wodurch der Katheter 3 festgelegt wird.
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Das erste Schlauchstück 10 ist an seinem anderen Ende mit einem ersten
Endteil 13 eines Zuführelementes 14 verbunden. Das zweite Endteil 15 des Zuführelementes
14 wiederum ist mit einem zweiten Schlauchstück 16 verbunden. Zur Verbindung der
Schlauchstücke 10 und 16 mit den Endteilen 13 bzw. 15 können übliche Steckverbindungen
vorgesehen sein. Das Zuführelement 14 weist ein rohrförmiges Hauptteil 17 auf, das
einen Zapfen 18 aufweist, auf dem eine beispielsweise als sogenanntes Septum ausgebildete
Kappe 19 befestigt sein kann. Hierbei kann die Kappe 19 auch abgenommen werden,
so daß unmittelbar auf den Zapfen 18 beispielsweise eine Spritze aufgesetzt werden
kann.
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Ferner ist ein Verschlußelement 20 vorgesehen, das an einer vorbestimmten
Stelle 21 angeordnet ist, wobei im Beispielsfalle das Verschlußelement 20 in unmittelbarer
Nachbarschaft zu dem Zuführelement 14 auf dem zweiten Schlauchstück 16 angeordnet
ist. Hierdurch wird erreicht, daß zwischen der vorbestimmten Stelle 21 und dem distalen
Ende 4 des Katheters 3 ein definiertes Volumen geschaffen wird, in das über den
Stutzen 18 des Zuführelementes 14 eine angepaßte Menge Spülflüssigkeit eingeführt
werden kann. Damit wiederum wird erreicht, daß der gesamte Katheter 3 von Verunreinigungen
gereinigt werden kann, also auch bis in den äußersten Bereich des distalen Endes
4.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Endteil 15 des Zuführelementes 14 eine Führungsfläche 22 auf, die beispielsweise
eine ebene Kreisringfläche sein kann. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, stützt sich
das Verschlußelement 20 an der Führungsfläche 21 ab, was die Handhabung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 erheblich erleichtert.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Verschlußelement 20 im Beispielsfalle
als Klemmplatte mit im wesentlichen rechteckiger Form ausgebildet. An seinen beiden
Schmalseiten weist das Verschlußelement 20 Einkerbungen 23 und 24 auf, in die beispielsweise
die Fingerkuppe eingesetzt werden kann, woraus sich eine Erleichterung bei der Handhabung
des Verschlußelemcntes 20 ergibt.
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Ferner ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß im Bereich der Längsmittellinie
25 ein Durchgangsausnehmung 26 angeordnet ist, die im Beispielsfalle mit einem Klemmschlitz
27 von erheblich geringerem Durchmesser verbunden ist. In der in Fig. 1 dargestellten
geöffneten Stellung verläuft das Schlauchstück 16 durch die Durchgangsausnehmung
26 hindurch, so daß der gesamte Querschnitt des Schlauchstückes 16 freigegeben ist.
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Wird hingegen das Verschlußelement 20 in Richtung des Pfeiles 28 in
Fig. 1 bewegt, wird das Schlauchstück 16 durch den Klemmschlitz 17 zusammengepreßt
und damit verschlossen, so daß ab diesem Zeitpunkt das definierte Volumen eingestellt
ist. Zum erneuten Öffnen des Schlauchstückes 16 muß das Verschlußelement 20 lediglich
in Richtung des Pfeiles 29 bewegt werden, wonach der volle Querschnitt des Schlauchstückes
16 wiederum freigegeben ist.
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Vorteilhafterweise sind die Konturen der Führungsfläche 22 und des
als Klemmplatte ausgebildeten Verschlußelementes 20 aufeinander abgestimmt, was
die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 weiter erleichtert.