DE3520551A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen, gravimetrischen dosieren und pneumatischen foerdern von schuettfaehigem gut - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen, gravimetrischen dosieren und pneumatischen foerdern von schuettfaehigem gutInfo
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Description
* 6* η 85/08
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen, gravimetrischen Dosieren und pneumatischen Fördern
von schüttfähigem Gut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die DE-OS 32 17 406 beschreibt eine derartige Vorrichtung. Das Gehäuse und der darin befindliche Rotor sind
dabei im allgemeinen aus Metall hergestellt, so daß sie eine erhebliche Masse besitzen, die in der Größenordnung
von einigen hundert Kilogramm liegen kann. Demgegenüber ist die durch die Meßstrecke geführte Masse des
Fördergutes verhältnismäßig gering, beispielsweise in der Größenordnung von einigen zehn Kilogramm. Während
die Fördergutzuführung im wesentlichen aufgrundder Schwerkraft erfolgt, wird das Fördergut pneumatisch entleert, so
daß erhebliche Druckunterschiede vorhanden sind, die als Kräfte oder Momente auf den Rotor wirken. Ein weiterer
störender Einfluß kann sich durch Temperaturschwankungen ergeben, die beispielsweise durch sehr unterschiedliche
Temperaturen des zu fördernden Gutes hervorgerufen werden. Insgesamt zeigt sich somit, daß die von
der Kraftmeßvorrichtung gemessenen Werte erheblichen Einflüssen unterliegen, so daß die Meßgenauigkeit insbesondere
im Langzeitbetrieb beeinträchtigt werden kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei der
die Meßgenauigkeit auch über längere Zeit verhältnismäßig hoch gehalten wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Kennzeichens des
Patentanspruchs 1.
Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfin-
dungsgemäßen Vorrichtung in Seiten
ansicht,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellund der Vorrichtung nach Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch das Gehäuse und den Rotor der Vorrichtung
nach Fig. 1 und 2, 20
Fig. 4 Einzelheiten bezüglich der Anordnung
der Achse A-A gemäß Fig. 1 und 2,
Fig. 5 eine Seitenansicht senkrecht zu derjenigen nach Fig. 4 zur Erläuterung
der Aufhängung des Gehäuses der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5a bis 5c verschiedene Lagerausbildungen für das Gehäuse,
Fig. 6a bis 6e Ausführungen von Kompensatoren, die zur rückwirkungsfreien Verbindung
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden,
-ζ-
Fig. 7 eine Kraftmeßvorrichtung mit Kompensation der Schwerpunktsverschiebung
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Rotor der er-
findungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 9 eine Draufsicht auf den Rotor der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
Prinzipdarstellung und
Fig. 10 ein Impulsdiagramm zur Erläuterung
der kompensierenden Arbeitsweise des Rotors nach Fig. 10.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 15 mit einem Gehäuse
2, das einen Rotor 1 (Fig. 3) dicht umschließt. Der Rotor 1 ist über eine Welle 3 drehbar und antreibbar
gelagert und erhält seinen Antrieb von einer Motor-Getriebe-Einheit 4, die mit dem Gehäuse 2 verbunden ist.
Der Rotor 1 läuft zwischen zwei zueinander parallelen Dichtplatten 6 und 7, die über einen zylindrischen
Mantel 8 seitlich abgeschlossen werden. Der Rotor 1 besitzt einen zylindrischen Mantel 20 (Fig. 9) sowie
zwei Gruppen in konzentrischen Ringen angeordneter Fördertaschen 13a, 13b, wobei die Gruppen zueinander
versetzt sind.
Das Gehäuse 2 ist schwenkbar um die Achse A-A an Punkten 16, 16a an einem Gerüst 50 angelenkt und wird an
der linken Gehäuseseite (Fig. 2) über einen Stab 17 gehalten, der zu einer Kraftmeßeinheit 18 führt, die am
Gerüst 50 angebracht ist (vgl. auch Fig. 7).
352055Ί -t-
Das gravimetrisch zu dosierende Gut, etwa Kohlenstaub
oder dgl., ist in einem oberhalb des Gehäuses 2 angeordneten Behälter 19 gelagert und wird vorzugsweise
unter dem Einfluß der Schwerkraft über einen ersten elastischen Kompensator 24 und ein Aufgabeelernent
6 8 (vgl. auch Fig. 4) dem Rotor 1 zugeführt.
Die Entleerung der an der Aufgabestai ion fjorüllton
Fördertaschen erfolgt an einer EntJeerungsstation 23
(Fig. 4) durch Ausblasen der Fördertaschen 13a, 13b (Fig. 3 und 8 ). Hierzu ist eine am Gerüst befestigte
Blasleitung 34 (Fig. 1) über einen zweiten elastischen Kompensator 2 7 an den unteren Anschluß 52 (Fig. 4) am
Gehäuse 2 geführt. Das aus den Fördertaschen ausgeblasene Gut wird über einen oberen Anschluß 54 in eine Abförderleitung
25 (Fig. 1) geblasen, die mit dem oberen Anschluß 54 über einen dritten Kompensator 35 in Verbindung
steht. Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich, liegen alle drei Kondensatoren 24, 27 und 35 sowie die Anlenkpunkte
16, 16a auf einer Schwenkachse A-A.
Im Betrieb schwenkt das Gehäuse 2 je nach den Fördertaschen
13a, 13b zugeführter Menge an zu messendem Gut geringfügig um die Achse A-A und beaufschlagt die Kraftmeß
vorrichtung 18m.it einem entsprechenden Drehmoment.
Die Kompensatoren 24 .„ 27 und 35 dienen zur praktisch
vollkommen rückwirkungsfreien Verbindung der entsprechenden Leitungen mit dem Gehäuse 2 und sind einerseits
mit diesem an den ,entsprechenden Anschlußstellen verbunden, während sie andererseits an dem Gerüst 50
angebracht sind (vgl. insbesondere Fig. 1 und 4).
Bevorzugt läuft die Achse A-A durch die Bewegungsmitte1-punkte
der Kompensatoren 24, 2 7 und 35,und die Anlenkpunkte
16, 16a sind für ein praktisch reibungsfreies Schwenken des Gehäuses 2 um die Achse A-A ausgebildet.
Möglichkeiten einer Lagerung des Gehäuses 2 am Gerüst
-1-
sind in den Fig. 5a bis c im Prinzip dargestellt. Fig. 5a zeigt ein Wälzlager 36, Fig. 5b ein Kreuzfedergelenk
38, Fig. 5c ein Schneiden-/Pfannenlager 40.
Für eine genaue Dosierung ist die exakte Positionierung der Achse A-A von Bedeutung, wodurch Einflüsse beseitigt
werden, die sich aus Fertigungstoleranzen am Gehäuse 2 mit Rotor 1 sowie der Kondensatoren 24, 27
und 35 ergeben. Für eine derartige Justage sind an den Lagerabstützteilen 44, 46 Vorrichtungen vorgesehen, die
eine Verstellung der Lagerabstützteile gegenüber dem Gerüst 50 und/oder dem Gehäuse 2 ermöglichen. Fig. 5
zeigt1 im Prinzip diese Justagemöglichkeit durch seitliches
Verschieben der Lagerabstützteile 44, 46 in Richtung der Pfeile 48 bezüglich des Gehäuses 2 bzw. des
Gerüsts 50.
In Fig. 5a ist eine derartige Justagemöglichkeit in beispielsweiser Form wiedergegeben. Hierzu sind anliegend
zu beiden Seiten der Lagerabstützteile 44, 46 Justageschrauben 64, 66 vorgesehen.
Zur Kompensation der Einflüsse von Druckunterschieden an der Aufgabe- und der Entleerungsstation werden
unterschiedliche Drucke an die beiden Stationen angelegt und die Lager so verschoben, daß schließlich keine
Reaktion bei Druckveränderung auftritt. Hiermit ist ein wesentlicher FehlereinfIuD beseitigt, da nun die
Achse exakt durch die Mitte der an der Beschickukngs- und Entleerungsstation in den Kompensatoren wirksamen
reusltierenden Kolbenflächen verläuft.
Für eine exakte Arbeitsweise der erfindunggemäßen Vorrichtung
ist auch die Ausbildung der Kompensatoren 24, 27 und 35 von Bedeutung.
-4-
Prinzipiell kann ein Balgkompensator aus Metall, beispielsweise
Stahl, verwendet werden, wie er mit dem Bezugszeichen 70 in Fig. 5 und 6a zu sehen ist. Bei
einem derartigen Balgkompensator 70 besteht jedoch eine gewisse Gefahr, daß sich bei asymmetrischer Erwärmung
eine Rückwirkung ergibt, die das Meßergebnis verfälscht.
Fig. 6b zeigt eine andere Ausführungsform, nämlich einen
Wulstkoinpensator 72 aus Gummi mit Stahlgewebe. Hat das
zu förderne Gut jedoch höhere Temperaturen, so besteht zumindest auf die Dauer die Gefahr eines Durchbrennens.
Es kann deshalb zweckmäßig sein, ein Schutzrohr 74 im Inneren des Kompensators anzubringen, das bei einem
Ausblaskompensator gemäß Fig. 6b aus zwei Teilen bestehen
kann, zwischen denen ein ringförmiger Schlitz freigelassen wird.
Bei einem Einlaufkompensator gemäß Fig. 6c an der
Aufgabestation genügt ein einteiliges Rohr 74 für einen Balgkompensator 76. Fig. 6c zeigt ferner, daß zur
Vermeidung von Staubablagerungen an den inneren Räumen
des Balgkompensators 76 eine Blasleitung 78 vorgesehen sein kann, die sich bis in die Nähe der inneren Balgzwischenräume
erstreckt und dort Blasluft über Düsen 80 einströmen läßt. Der ausgeblasene Staub wird dann in
die Hauptleitung der Aufgabestation über einen Kanal 82 ausgeblasen. Eine ähnliche Ausblasvorrichtung kann auch
bei einem Ausblaskompensator an der Entleerungsstation gemäß Fig. 6b angeordnet werden, wobei das Ausblasen
durch den ringförmigen Schlitz zwischen den beiden Rohren 74 erfolgt.
Fig. 6d zeigt eine weitere Ausführungsform eines Kompensators
in Form eines Membrankompensators 84 mit einem Oberteil 86, das über eine vornehmlich waagerechte Membran
88 in einem Unterteil 90 gelagert ist. Während ein derartiger Membrankompensator 84 verhältnismäßig temperaturunempfindlich
ist und bei Herstellung aus Metall
-7-
auch keine Gefahr eines Durchbrennens besteht, ist eine gewisse Druckabhängigkeit gegeben, die zur negativen
Beeinflussung des Meüergebnisses führen kann.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Kompensators
ist der Doppelbalgkompensator 110 gemäß Fig. 6e. Bei diesem Doppelbalgkompensator 110 ist ein
zylinderförmiges Oberteil 112 an seinem Außenumfang mit einem Balg 114 vorzugsweise aus Metall versehen, wobei
die Ober- und Unterkante des Balges 114 im oberen bzw. unteren Bereich des zylinderförmigen Oberteils 112
befestigt ist. Ein Unterteil 116 mit annähernd zylinderförmiger
Ausbildung ist mit dem Balg 114 an dessen Mitte 118 verbunden. Da der obere und untere Teil des
Balges 114 die gleiche Federkennlinie besitzt, ergibt sich auch bei asymmetrischer Erwärmung keine Reaktion.
Der Raum zwischen dem Außenmantel des zylinderförmigen Oberteils 112 und dem Balg 114 kann mit Flüssigkeit
gefüllt werden, was zu einem Temperaturausgleich beiträgt. Das zylinderförmige Oberteil 112 dient gleichzeitig
als Schutzrohr für den Balg 114.
Trotz der zuvor beschriebenen Maßnahmen kann eine ungleichmäßige Materialzuführung aus dem Behälter 19 zur
Aufgabestation zu einer Verfälschung des Meßergebnisses führen. Gemäß der Erfindung ist deshalb zwischen
der Unterseite des Behälters 19 und der Oberseite des Kompensators 24 ein Fallrohr 120 eingefügt, das sich
ständig von Behälter 19 her aufgrund der Schwerkraft
3Q füllt und andererseits nach unten hin zu förderndes Gut
an den Rotor 1 gleichmäßig abgibt (Fig. 1, 2 und 4).
Die Fördergutzufuhr kann ferner dadurch verbessert werden,
daß über den Bereich des Fallrohres 120 Düsen zur g5 Zuführung von Luft angeordnet sind, die in Fig. 4 durch
Pfeile 122 dargestellt werden und eine Dombildung vermeiden.
Als weitere Maßnahme einer gleichförmigen Zuführung von zu förderndem Gut kann das Aufgabeelement 68 ebenfalls
mit Düsen 124 versehen sein (Fig. 4). Alternativ dazu kann das Aufgabeelement 68 mit einem Sinterboden 126
ausgekleidet sein, durch den Luft eingeblasen wird. Die Luftzufuhr im Fallrohr bzw. im Aufgabeteil 68 führt
zusammen mit der vom Rotor kommenden Luft zu einer Fluidisierung des zu förderden Gutes, so daß dieses
homogenisiert wird.
Hohe Temperaturunterschiede des Schüttgutes bewirken ständige Temperaturänderungen, die das Meßergebnis der
Vorrichtung beeinflussen können; durch Anbringen eines Temperatursensors 150 (Fig. 1) im Bereich der Schüttgut
aufgabestation, insbesonder am Aufgabeteil 68 lassen sich die jeweiligen Temperaturen feststellen und bei
der Meßwerterfassung als temperaturbedingte Änderung des Nullpunkts und der Kalibrierung kompensieren.
Schwingungen und Stör impulse, die in der Umgebung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung auftreten, können die Momentanlasterfassung beeinträchtigen. Zur Reduzierung
von Störspitzen ist deshalb die Kraf tineßeinr ichtung 18 mit einem Dämpfungsglied ausgeführt. Dieses kann gemäß
Fig. 7 ein hydraulisches Dämpfungsglied 81 sein, das auf den Hebelarm 152 in der Kraftmeßeinrichtung 18 einwirkt.
Das hydraulische Dämpfungsglied 81 besteht aus einer in einem Behälter 154 enthaltenen Flüssigkeit 156
in der ein großflächiger Kolben 158 mit geringem umfangsmäßigem Abstand von der Behälterinnenwand geführt
ist.
Für eine möglichst rückwirkungsfreie Messung ist auch
die Ausbildung und Anordnung des Rotors 1 von Bedeutung. 3g Wie aus Fig. 8 ersichtlich, besitzt der Rotor 1 mehrere
konzentrische Ringe von Fördertaschen, nämlich im Ausführungsbeispiel
2 konzentrische Ringe von Fördertaschen 13a und 13b, wobei die Fördertaschen der beiden
Ringe zueinander versetzt sind. Hierdurch vergleichmäßigt sich die Entleerung der Fördertaschen 13a, 13b
an der Entleerungsstation unter Zuführen von Druckluft. Die in Fig. 8 schraffierte Fläche 160 stellt den Querschnitt
der Entleerungsöffnung dar, während Fig. 4 eine Seitenschnittansicht der Entleerungsstation wiedergibt.
Fig. 8 zeigt deutlich, daß sich in der gerade dargestellten Stellung des Rotors 1 zwei Fördertaschen 113a
und 113b über ihre ganze Fläche im Bereich der Ent-
IQ leerungsöffnung 160 befinden. Fig. 4 zeigt einen
Strömungsverteiler 56, durch den der zugeführte Luftstrom auf die inneren und äußeren Fördertaschen 13a,
13b verteilt wird. Die Versetzung der Fördertaschen zueinander und die störungsfreie Aufteilung der Luft-
!5 strömung vermeiden eine Pulsation beim Ausblasen des
Fördergutes aus den Fördertaschen an der Entleerungsstation. Fig.10 veranschaulicht diese Verbesserung. Die
unter a und b dargestellten Impulse stellen die Pulsation, d. h. die jeweiligen Druckverhältnisse für
jeden konzentrischen Ring von Fördertaschen dar, der an der Entleerungsstation herrscht. Durch die vorgenannten
erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich eine Druckverteilung
nach Kurve c und damit auch eine wesentlich gleichmäßigere Förderung von dosiertem Gut, die in
vielen Anwendungsfällen erwünscht oder gar erforderlich ist.
Eine weitere Verfälschung des Meßergebnisses kann durch eine Unwucht des Rotors 1 auftreten. Diese wird entweder
g0 in üblicher Weise durch Anbringen von Wuchtmassen z. B.
164 (Fig. 8) mechanisch beseitigt, oder die Unwucht wird elektronisch kompensiert. In Fig. 3 sind dazu
zwei Alternativen aufgezeigt. Die erste Möglichkeit einer elektronischen Kompensation der Unwucht des
Rotors 1 bestellt darin, die Winkelposition mittels einer etwa am unteren Ende der Rotorwelle 3 angebrachten
Schaltfahne 166 anzuzeigen, die nach jeweils einer Umdrehung in einem Sensor 168 einen Impuls hervorruft,
der der elektronischen Auswerteeinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt wird. Bei leer oder
gleichmäßig gefüllt umlaufenden Rotor läßt sich dann der Einfluß der Unwucht auf das Meßergebnis bestimmen
und eine Speicherung entsprechender Korrekturwerte vornehmen. An die Stelle der Schaltfahne 166 kann auch
ein mit dem Rotor umlaufendes Zahnrad treten, dessen Zähne über einen Sensor Impulse für ein an sich bekanntes
Digitalmeßgerät, insbesondere einen zähler geben. Hiermit wird die jeweilige Winkellage eindeutig durch
den Zählerstand wiedergegeben und mit den Momentlastwerten in Beziehung gesetzt. Schaltfahne und Digitalmeßgerät
können auch gemeinsam verwendet werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß durch die Aufteilung der Fördertaschen auf konzentrische Ringe die Möglichkeit
besteht, die Abführleitung 25 (Fig. 1) an der Entleerungsstation
aufzuteilen, so daß eine volumetrische Verteilung von gemessenem gefördertem Gut an zwei oder
mehrere Verbraucher erfolgen kann. Jedem konzentrischen Ring wird dann eine eigene Abführleitung 25 zugeordnet.
Durch die funktionsbestiinmte Lage der Drehachse A-A
durch die Bewegungsmitte der Kompensatoren und die aus der großen Masse der Gehäuse- und Rotorteile bestimmte
Schwerpunktslage ergeben sich bereits bei geringer Veränderung der Einbaulage aufgrund einer Einfederung oder
einer 'temperaturabhängigen Lageveränderung winkelmäßige Abweichungen des Masseschwerpunkts der Gesamtvorrichtung
„Q 15 um die Drehachse, die zu einer Verschiebung des
Nullpunkts der Meßeinrichtung führen. In Fig. 2 ist diese Situation in prinzipieller Form skizziert. Der
Schwerpunkt 130 kann durch die vorgenannten Veränderungen sich in eine Lage verändern, die bei 132 bzw. 134
g5 in übertriebener Weise dargestellt ist. In der Kraftmeßvorrichtung
18 ist deshalb eine Kompensationsvorrichtung angeordnet, die eine Pendelmasse 136 aufweist.
Fig. 7 zeigt Einzelheiten dieser Kompensationsvorrichtung.
Der vom Gehäuse 2 abgehende Stab 17 gelangt durch eine
Öffnung in ein Gehäuse 117 der Kraftmeßvorrichtung und ist an dem Balken 152 angelenkt. Dieser ist um die
Achse 138 schwenkbar, insbesondere über ein Kreuzfedergelenk an der im Gehäuse angebrachten Schiene 142 gelagert.
In Abstand von der Schwenkachse 138 greift, beispielsweise über eine Schneide, die eigentliche Kraftmeßzelle
144 an, die in bekannter Weise etwa als Dehnungsmeßstreifenzelle ausgebildet sein kann. Zur
Kompensation der durch das asymmetrisch bezüglich der , Achse A-A gelagerte Gehäuse auf den Stab 17 ausgeübten
Kraft ist ein Hebelarm 146 an einem Punkt 154 im Gehäuse angelenkt und an seinem freien Ende mit einem verstellbaren
Gewicht 156 versehen. Ein längenverstellbarer Arm verbindet den Hebel 146 mit dem vom Stab
entferntliegenden Ende des Balkens 152, an dem auch die Dämpfungsvorrichtung 81 angebracht ist.
Um eine horizontale Achse 162 schwenkbar ist über einen Hebel 164 die Pendelmasse 136 angebracht, die über
Schrauben 166 in ihrer Höhe verstellbar ist. Die Verbindung zwischen dem Punkt 154 und dem Schwerpunkt S
der Pendelmasse 136 verläuft parallel zur Verbindung der Achse A-A mit dem Schwerpunkt 130 der Anordnung 15,
wobei sich eine Verschiebung des Gerüsts 50 aus der horizontalen Lage in gleicher Weise auf die Anordnung
15 wie auf die Pendelmasse 136 auswirkt (vgl. auch Fig. 2).
Fig. 9 zeigt schließlich im Prinzip eine weitere Verbesserung
der möglichst gleichförmigen Dosierung von zu förderndem schüttfähigem Gut mit dem Rotor 1 der
Aufgabeöffnung 180 und der Entleerungsöffnung 160 (vgl. auch Fig. 8) sowie den Angriffspunkt des Stabes
17 der Kraftmeßvorrichtung 18 am Gehäuse und die Rotordrehwelle
3. Wie durch den Pfeil 182 angezeigt werden soll, erfolgt zwischen der Messung des sich im Rotor
befindlichen Fördergutes und dem Wirksamwerden des
OR»G!NAt
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2520551
jeweiligen Meßwertes auf die Regelung der Winkelgeschwindigkeit des Rotors eine Verzögerung derart,
daß der jeweilige Meßwert erst kurz vor der Entleerungsöffnung an die Regelung weitergegeben wird, so daß
eine evtl. notwendige Veränderung der Winkelgeschwindigkeit erst zu dem gerade richtigen Zeitpunkt durchgeführt
wird.
Fig. 2 zeigt auch eine alternative Möglichkeit, die Schwerpunktverschiebung der Anordnung 15 zu kompensieren,
und zwar dadurch, daß am Gehäuse 2, vorzugsweise auf dessen Oberseite und in möglichst kurzer Entfernung
vom Schwerpunkt der Anordnung 15 ein an sich bekannter Schrägstellungs- oder Inklinationsmesser 210 angebracht
wird. Dieser kann beispielsweise aus einem Pendel bestehen, das auf einen Differentialtransformator einwirkt.
Dieser gibt je nach Pendellage ein entsprechendes Differenzsignal ab, das für eine elektronische
Kompensation der Schwerpunktverlagerung durch Einbe-Ziehung in die Meßwerterfassung verwendet wird.
Leerseite -
Claims (23)
- DIPL.-ING. KURT KAHLER
- Pfister GmbH
- Augsburg D - 8931WALKERTSHOFEN
- Raiffeisenstraße 4 Telefon (0 82 39} 3
- 5. Juni 19 H 85/ 08-kkVorrichtung zum kontinuierlichen, gravimetrischen Dosieren und pneumatischen Fördern von schüttfähigemGutPatentansprüche1. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung zum kontinuierlichen, gravimetrischen Dosieren und pneumatischen Fördern von schüttfähigem Gut, das mit einer Fördereinrichtung über eine Meßstrecke geführt wird, wobei die Fördereinrichtung als druckdicht in einem Gehäuse angeordneter, mit Fördertaschen versehener Rotors mit im wesentlichen vertikaler Achse ausgebildet ist und das Gehäuse eine Schüttgutaufgabestation und eine Entleerungsstation mit Anschlüssen an Leitungen eines pneumatischen Fördersystems besitzt und mit einer Kraftmeßeinrichtung verbunden ist, über die die auf den Rotor durch das geförderte Gut ausgeübte Momentanlast festgestellt wird, aus der durch Multiplizieren mit der Winkelgeschwindigkeit des Rotors die pro Zeiteinheit geförderte Masse an Gut abgeleitet wird,.'5!./I)VS 1 _2_dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische und/oder elektronische Kompensation von Meßwertabweichungen vorgenommen wird, die durch mechanische und/oder thermische Einflüsse hervorgerufen werden.2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Aufgabestation und der Entleerungsstation flexible Zuführglieder (2 4, 27, 35) zwischen dem Gehäuse (2) und einer Aufgabevorrichtung (19) bzw. den Anschlüssen an das pneumatische Fördersystem derart angeordnet sind, daß alle flexiblen Zuführglieder (24, 27, 35) auf einer im wesentlichen horizontalen Achse (A-A) liegen, die gleichzeitig die Schwenkachse des Gehäuses(2) ist.3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen horizontale Achse (A-A) in Abstand zur im wesentlichen senkrechten Achse verläuft und die Kraftmeßvorrichtung (18) bezüglich der im wesentlichen senkrechten Achse der im wesentlichen horizontalen Achse gegenüberliegend an dem Gehäuse (2) angebracht ist.4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen horizontale Achse (A-A) durch den Bewegungsmittelpunkt der flexiblen Zuführglieder (24, 27, 35) verläuft.5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) möglichst reibungsfrei schwenkbar um die horizontale Achse (A-A) an einem Gerüst oder dgl. (50) gelagert ist, wobei die Lagerung mittels Wälzlagern (36), Schneide-/ Pfannenlagern (40) und/oderKreuzfedergelenken (38) erfolgt.
- 6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der Lagerabstützteile (44, 46) für die Lagerung des Gehäuses (2) am Gerüst (50) bezüglich des Gehäuses (2) bzw. des Gerüsts (50) für eine Justierung verstellbar ist.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des oder der Lagerabstützteil(e) (44, 46) mittels Justageschrauben (64, 66) erfolgt, die beidseitig in Anlage mit einander gegenüberliegenden Seiten des oder der Lagerabstützteil(e) (44, 46)angeordnet sind.
- 8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als flexible Zuführglieder Balg-, Wulst- und/oder Membrankompensatoren (70, 72, 76, 84, 110) verwendet werden.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Kompensatoren ein Schutzrohr (74) vorgesehen ist.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß Blasvorrichtungen (78, 80) zum Ausblasen der Innenräume der Balgkompensatoren (76) vorgesehen sind.
- 11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Membrankompensator aus einem zylinderförmigen Oberteil (86), einem dazu erweiterten Unterteil (90) und einer die beiden Teile (86, 90) im wesentlichen horizontal verbindenden Membran (88) besteht.
- 12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Balgkompensator (110) aus einem zylinderförmigen Oberteil (112) besteht, über dessen Außenmantel sich ein Balg (114) erstreckt,dessen Stirnkanten am Außenmantel befestigt sind, und daß ein erweitertes, vorzugsweise zylinderförmiges Unterteil (116) vorgesehen ist, das im wesentlichen die Hälfte des Balges (114) einschließt und dessen obere Stirnkante mit der Mitte des Balges (114) umfangsmäßig verbunden ist.
- 13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufgabebehälter (19) mit dem der Aufgabestation zugeordneten flexiblen Zuführglied (24) über eine vorzugsweise als Fallrohr (120) ausgebildete Aufgabekammer verbunden ist.
- 14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufgabekammer (120) Düsen (122) über ihre Außenfläche verteilt besitzt, die an eine Druckluftquelle anschließbar sind.
- 15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem der Aufgabestation zugeordneten flexiblen Zuführglied (24) und dem Rotor (1) am Gehäuse (2) ein Aufgabeglied (68) angebracht ist, über dessen Innenmantel Vorrichtungen (124, 126) zum Einleiten von Druckluft verteilt angeordnet sind.
- 16. Einrichtung nach Anspruch 15,dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen zum Einleiten von Druckluft Düsen (124) sind.
- 17. Einrichtung nach Anspruch 15 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen zum Einleiten von Druckluftaus einem luftdurchlässigen Sintermantel (126) bestehen.
35 - 18. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Außenmantel des zylinderJIörinigen Oberteils des Balgkompensators (110) und dem Balg (114) Flüssigkeit eingefüllt ist.
- 19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Aufgabestation ein Temperatursensor (150) angeordnet ist, der mit der Auswertevorrichtung zur Temperaturkompensation verbunden ist.
- 20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwerpunktverlagerung der Einrichtung festgestellt und kompensiert wird.
- 21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kraftmeßeinrichtung 18 eine Pendelmasse (136) angelenkt ist, deren Schwerpunkt sich2Q in gleicher Weise verlagert wie der Schwerpunkt der Einrichtung und die auf die Kraftmeßeinrichtung einwirkt.
- 22. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einrichtung, insbesondere demGehäuse (2) ein Schrägstellungsmesser angebracht ist, der bei Schrägstellungsabweichung des Gehäuses (2) ein Abweichungssignal abgibt, das in den Auswertevorrichtungen zur Kompensation des Schräg-OQ Stellungseinflusses auf die Meßwerte verwendet wird.
- 23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Kraftmeßeinrichtung (18) jeweils festgestellte Meßwert so-gg lange verzögert wird, bis die jeweilige Meßposition am sich drehenden Rotor kurz vor der Entleerungsöffung (160) angelangt ist, und dann erst der Regelvorrichtung zugeführt wird.
Priority Applications (14)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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