DE1203506B - Vorrichtung zur Ermittlung aerodynamischer Faktoren - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung aerodynamischer FaktorenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
GOIp
GOIl
Deutsche Kl.: 42 ο-15
Nummer: 1 203 506
Aktenzeichen: B 62148IX b/42 ο
Anmeldetag: 14. April 1961
Auslegetag: 21. Oktober 1965
Zahlreiche an Bord von Flugzeugen oder anderen Luftfahrzeugen verwendeten Instrumente dienen zur
automatischen Berechnung verschiedener aerodynamischen Faktoren, die zur automatischen oder manuellen
Steuerung des Luftfahrzeuges erforderlich sind. Eine Anzahl dieser Faktoren, darunter die wichtigsten,
beruhen auf einer Messung des statischen Druckes der umgebenden Atmosphäre. Dazu gehören
insbesondere die Höhenänderungsgeschwindigkeit (vertikale Komponente der Fahrzeuggeschwindigkeit)
und die aerodynamische Geschwindigkeit. Der letztgenannte Faktor beruht auf einer Messung des dynamischen
Überdrucks, d. h. der Differenz zwischen den von einem Pitotrohr oder einem ähnlichen Instrument
gemessenen Gesamtdruck und dem statischen Druck, der demzufolge bei der Messung der
aerodynamischen Geschwindigkeit eine Ausgangsgröße bildet.
Zur Messung des statischen Druckes verwendet man im allgemeinen einen Luftanschluß an der
Außenfläche des Luftfahrzeuges, der soweit wie möglich gegen die Wirkungen des dynamischen Überdruckes
und der vom Fahrwind herrührenden Turbulenz geschützt ist, obwohl sich diese Einflüsse niemals
vollständig ausschalten lassen. Es ergibt sich daher bei der Messung des statischen Druckes ein
unvermeidlicher Fehler. Dieser Fehler, der bei niedrigen Geschwindigkeiten gering ist (ebenso wie weiter
unten gezeigt bei Überschallgeschwindigkeit), nimmt in der Nähe der Überschallgeschwindigkeit wegen
der dort auftretenden Kompressibilitätswirkungen einen beträchtlichen Wert an. Da die Reisegeschwindigkeit
der heutigen Flugzeuge mehr und mehr in dieser Nähe der Schallgeschwindigkeit liegt, ist es
außerordentlich wichtig, diesen Fehler zu reduzieren oder zu eliminieren.
Man hat bereits die Notwendigkeit einer Korrektur der Fehler erkannt, die bei der Messung des statischen
Druckes an Bord eines schnell, besonders im Bereich um die Schallgeschwindigkeit fliegenden
Flugzeuges auftreten. Bei einer bekannten Anordnung wird dieses Problem nur im Zusammenhang
mit Erzeugung eines korrigierten statischen Druckwertes, jedoch nicht im Zusammenhang mit der Erzeugung
eines korrigierten Wertes anderer, von diesem Wert abhängiger Faktoren gelöst. Weitere bekannte
Vorrichtungen wiederum verwenden zur Errechnung von auf statischen Druckmessungen
basierenden Faktoren komplizierte und aufwendige Hilfsmittel. Aufgabe der Erfindung ist die Vereinfachung
und Verbesserung derartiger bekannter Geräte unter Beseitigung vorgenannter Nachteile.
Vorrichtung zur Ermittlung aerodynamischer
Faktoren
Faktoren
Anmelder:
ίο The Bendix Corporation,
Detroit, Mich. (V. St. A.)
Detroit, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Als Erfinder benannt:
Carl Einar Johanson, Davenport, Ia. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. April 1960 (22 568)
2
Eine Vorrichtung zur Ermittlung von aerodynamischen Faktoren, z. B. in Luftfahrzeugen, die von
der Messung des statischen Atmosphärendruckes abhängen, wie Höhe, Grad der Höhenänderung bzw.
Vertikalgeschwindigkeit und Luftgeschwindigkeit, wobei die Wirkung von auf aerodynamische Erscheinungen
zurückgehenden Fehlern bei dieser Messung eliminiert wird, mit einer Einrichtung zum Erzeugen
einer ersten, den genannten Faktor darstellenden variablen Größe, die von dem fehlerhaften statischen
Druck abgeleitet ist und einen ersten Nährungswert des genannten Faktors darstellt, und mit einer Anordnung
zum Feststellen der Machzahl zeichnet sich erfindungsgemäß aus durch die Anordnung, um aus
der Feststellung der Machzahl eine zweite variable Größe zu erzeugen, die den auf den Fehler bei der
Messung des statischen Druckes zurückgehenden Fehler in dem genannten Faktor bei der gerade gemessenen
Machzahl darstellt, und durch eine Differential- oder entsprechende Anordnung um algebraisch
die zweite zu der ersten Größe zu addieren, um eine
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dritte variable Größe zu erzeugen, die den korrigierten Wert des genannten Faktors darstellt.
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden seien zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den Verlauf des Fehlerkoeffizienten, mit dem die Messung des statischen Druckes behaftet ist,
als Funktion der Machzahl für eine bestimmte Flugzeugzelle,
F i g. 2 die Rückwirkungen dieses Fehlers auf die mit einem klassischen Höhenmesser gemessene Höhe,
F i g. 3 perspektivisch und teilweise geschnitten ein Ausführungsbeispiel eines Höhenmessers gemäß der
Erfindung, bei dem der genannte Fehler unterdrückt wird,
Fig. 4 die Rückwirkungen des Fehlers, dem die Messung des statischen Druckes ausgesetzt ist, auf
die Messung der mit einem klassischen Gerät vorgenommenen Messung der aerodynamischen Geschwindigkeit
und
Fig. 5 perspektivisch und vereinfacht eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung zur Messung der Geschwindigkeit, bei der der genannte Fehler unterdrückt
wird.
Zu Beginn der folgenden näheren Beschreibung sei das der Erfindung zugrunde liegende Problem
noch einmal ganz allgemein dargelegt.
Die Erfahrung hat bestätigt, daß der mit einem Luftanschluß bei einem bewegten Flugzeug gemessene
statische Druck stets mit einem Fehler behaftet ist, der von der auftretenden Turbulenz und ähnlichen
Effekten herrührt und der im wesentlichen eine Funktion der Machzahl ist. Es läßt sich eine
Kurve zeichnen, die den Veränderungen des Fehlerkoeffizienten, ausgedrückt durch das Verhältnis
Psi/Ps des angezeigten statischen Druckes P51- zum
wirklichen statischen Druck P5, als Funktion der Machzahl für einen bestimmten Zellentyp des Luftfahrzeuges
entspricht. Diese Kurve, die sich natürlich mit der Zellenform ändert, hat jedoch allgemein
den in Fig. 1 dargestellten Verlauf, der für eine tatsächliche als Beispiel gewählte Flugzeugzelle gilt.
Wie Fig. 1 zeigt, steigt der Fehlerkoeffizient bei niedrigen Flugzeuggeschwindigkeiten in Richtung
steigender Machzahl zuerst langsam und dann plötzlich stark an und erreicht für eine Machzahl, die
etwa unter Eins liegt, ein Maximum von über 10%. Der Fehler sinkt dann schnell wieder ab und hat bei
Überschallgeschwindigkeiten einen Wert von nur einigen Prozenten.
Es ist klar ersichtlich, daß ein derartiger Fehler sich über die Messung des statischen Druckes auf die
mechanische oder elektrische Berechnung jedes aerodynamischen Faktors auswirkt.
Im folgenden sei zunächst der Fall einer Höhenmessung betrachtet. Bekanntlich ist die Höhe h als
Funktion des statischen Atmosphärendruckes P5 durch folgende Formel gegeben:
h = 67,4 T log -
statischen Lufteinlaß verbunden ist, erhält man die Höhe hz.B. dadurch, daß man die Kapsel über eine
geeignete kinematische Verbindung, welche die Deformation der Kapsel annähernd nach dem durch die
Gleichung (1) gegebenen Gesetz in eine Rotation umwandelt, mit einer Welle verbindet. Die Veränderungen
der Temperatur T können durch ein Bimetallelement in der genannten kinematischen Verbindung
berücksichtigt werden.
Um die Einwirkungen des Fehlers, denen der Druck P5 bei einer derartigen Höhenmessung ausgesetzt
ist, festzustellen, zeichnet man die in F i g. 2 gezeigte Kurvenschar, bei der die Abszisse die Höhe
in Kilometern und die Ordinate den entsprechenden Höhenfehler in Metern angibt. Die einzelnen Kurven
dieser Schar entsprechen verschiedenen Machzahlen. Diese Kurven können aus der Gleichung (1) in Verbindung
mit der Kurve nach Fig. 1 unter Berücksichtigung der durch Tafeln gegebenen Werte der
Temperatur in verschiedenen Höhen der Normalatmosphäre abgeleitet werden.
Aus der Fig. 2 läßt sich so z. B. ablesen, daß bei
einem mit einer Machzahl von 0,95 fliegenden Flugzeug der Fehler in der von einem klassischen Höhenmesser
angezeigten Höhe bei niedrigen Höhen 600 m übersteigt.
Bezüglich der Messung der aerodynamischen Geschwindigkeit lassen sich entsprechende Betrachtungen
anstellen. Fig. 4 zeigt die für diesen Fall geltende Fehlerkurvenschar. Die Abszisse gibt die aerodynamische
Geschwindigkeit in km/Std. und die Ordinate den auf die Ungenauigkeit des dem Differentialmanometer
zugeführten statischen Druck P5 zurückgehenden
Fehler (ebenfalls in km/Std.). Die Kurven der F i g. 4 können aus der Kurve nach F i g. 1 und den
bekannten Gleichungen, welche die aerodynamische Geschwindigkeit mit dem dynamischen Überdruck
Pd = (Pf — P5) verbinden, abgeleitet werden. Die
genannten Gleichungen lauten:
bei Unterschallgeschwindigkeit
Γ IPd \2''7 11/2
Ve = 1225,5 5 (4r- + M "1I
Ve = 1225,5 5 (4r- + M "1I
und bei Überschallgeschwindigkeit
= 166,92
1225,5
B/2
-1. (3)
Es seien weiter die Gleichungen angeführt, die den Gesamtdruck und den statischen Druck mit der
Machzahl M verbinden.
Bei Unterschallgeschwindigkeit gibt
= (1 + 0,2
(1)
-rs
-rs
Darin ist T die absolute Temperatur der Atmo- S5 und bei Überschallgeschwindigkeit
sphäre und P0 der Druck in Meereshöhe.
Mißt man den Druck P5 mit einer Barometerkapsel,
die (von außen oder von innen) mit einem Il p,
167 M7
(7 M2 - I)1
,5/2
Im folgenden sei an Hand der Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel
eines Höhenmessers beschrieben, der automatisch die sich aus der Fig. 2 (oder einem
entsprechenden Diagramm) ergebenden Korrekturen berücksichtigt, so daß die Höhenanzeige dieses Instrumentes
wesentlich genauer ist als die der bisher bekannten auf einer Messung des statischen Druckes
beruhenden Höhenmesser.
Der in Fig. 3 dargestellte Höhenmesser besteht aus einem dichten Gehäuse 10, das über eine Öffnung
11 und eine nicht weiter dargestellte Leitung mit dem statischen Luftanschluß des Luftfahrzeuges,
in das es eingebaut ist, verbunden ist. In dem Gehäuse sind zwei Barometerkapseln 12 und 18 angeordnet.
Die Kapsel 12, die evakuiert sein kann oder auch nicht, deformiert sich als Funktion der Veränderungen
des statischen Druckes auf ihre äußere Fläche. Diese Kapsel mittels eines Schwingarmes 13
und eines Bimetallstreifens 14 mit einem Hebel 15 verbunden, der an einer in dem Gehäuse 10 rotierenden
Welle 16 befestigt ist. Bekanntlich ist es mit einer derartigen kinematischen Verbindung möglich,
die Gleichung (1) für die Höhe als Funktion des statischen Druckes und der Umgebungstemperatur zu
lösen, so daß die Lage der Welle 16 in erster Annäherung ein Maß für die Höhe ist.
Erfindungsgemäß wird nun die Drehung der Welle 16 korrigiert, um die Fehler, denen die Messung des
statischen Druckes als Funktion der Machzahl bei verschiedenen Höhen ausgesetzt ist, zu berücksichtigen.
Der Verlauf dieser Fehler ist in F i g. 2 dargestellt.
Diese Korrektur wird durch einen zwischengeschalteten Differentialmechanismus 32 durchgeführt. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht dieser Mechanismus aus einem Epizykloidengetriebe mit
einem auf der Welle befestigten Eingangsplanetenrad 39 und einem auf der Ausgangswelle 34 befestigten
Ausgangsplanetenrad 40. Die Welle 34, an der die korrigierte Höhe abgenommen werden kann, ist in
Verlängerung der Welle 16 angeordnet. Auf den beiden Planetenrädern 39 und 40 laufen innerhalb eines
Führungsgehäuses 43 zwei durch eine Achse fest miteinander verbundene Satellitenritzel 41 und 42. Am
Gehäuse 43 ist ein Arm 31 befestigt, auf dem ein Nocken 30 so einwirkt, daß dem Gehäuse 43 die
erforderlichen korrigierenden Drehungen als Funktion der Machzahl und der Höhe mitgeteilt
werden.
Um diese beiden Parameter gleichzeitig zu berücksichtigen, ist die aktive Oberfläche des Nockens 30
in drei Dimensionen profiliert und der Nocken in seiner Winkellage beweglich, um den ersten Parameter,
d. h. die Machzahl, zu berücksichtigen. Um den zweiten Parameter, d. h. die Höhe, zu berücksichtigen,
kann der Nocken 30 gleichzeitig axial verschoben werden. Zu diesem Zweck ist der Nocken
30 auf einer Welle 22, der sogenannten Korrekturwelle, befestigt, die parallel zu den Wellen 16 und
34 verläuft und an einem Ende mit einer geschlossenen Barometerkapsel 29 verbunden ist, die ebenso
wie die Kapsel 12 auf den statischen Druck im Gehäuse 10 anspricht. Andererseits kann sich die aus
der Welle 22 und dem Nocken 30 (und gegebenenfalls der Kapsel 29) bestehende Baugruppe als Funktion
der Machzahl um die Achse der Welle 22 drehen. Dieser Faktor kann durch die Gleichungen (5) und
(4) als Funktion des Verhältnisses zwischen dem Gesamtdruck Pt und dem statischen Druck P, ausgedrückt
werden. Um diesen Faktor zu bilden, verwendet man gemeinsam die Kapsel 12 und die Kapsel
18, der über eine Leitung 17 der durch ein Pitotrohr 5 oder ein äquivalentes Instrument gegebene Gesamtdruck
Pj zugeführt wird, so daß die Deformation dieser Kapsel dem dynamischen Überdruck proportional
ist. Ein an die Kapsel 18 angelenkter Schwingarm 19 gleitet mit seinem mit einer Führung versehenen
Ende auf einem Stab 21, der in eine Gleitfläche 28 der Welle 22 eingelassen ist, so daß er sie unabhängig
von ihrer axialen Lage verdreht. Auf den Schwingarm 19 wirkt ein auf der Welle 16 befestigter
Nocken 20 ein. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist leicht zu verstehen, wenn man sich klar
macht, was geschieht, wenn die Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges bei konstanter Höhe ansteigt: Der
statische Druck bleibt konstant und damit auch die Lage des Nockens 20, während sich der dynamische
so Überdruck erhöht, so daß sich die Kapsel 18 ausdehnt
und über den Mechanismus 19 bis 21 die Welle 22 und damit den dreidimensionalen Nocken
30 entsprechend einem Anstieg der Machzahl verdreht. Nimmt man im Gegensatz dazu an, daß die
as Höhe ansteigt und die Geschwindigkeit konstant
bleibt, so sieht man, daß sich die Kapsel 18 nicht verändert, während sich die Kapsel 12 ausdehnt.
Dadurch dreht sich der Nocken 20, und sein Profil verlängert den durch den Stab 21 gebildeten und auf
die Welle 22 wirkenden Hebel, so daß bei gleicher Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges und gleicher
Ausdehnung der Kapsel 18 sich die Welle 22 trotzdem etwas dreht und eine größere Machzahl anzeigt,
wie sie einer größeren Höhe entspricht. Dieser Mechanismus erteilt der Welle 22 und folglich dem
Nocken 30 eine Lage, die in guter Näherung der Machzahl bei allen Höhen entspricht.
Der Umriß des Nockens 30 ist derart, daß für jede Lage des Nockens 30, die eine gegebene Machzahl
darstellt, die axialen Verschiebungen des Nockens, die durch die Höhenänderungen hervorgerufen werden,
dem die Satellitenritzel führenden Gehäuse 43 über den Arm 31 Drehungen erteilen, die dem durch
die Kurven der F i g. 2 gegebenen Gesetz für die gegebene Machzahl entsprechen. Andererseits teilen
für jede axiale Lage des Nockens, die einer gegebenen Höhe entspricht, die Drehungen des Nockens,
die durch die Veränderungen der Machzahl bewirkt werden, dem Satellitenritzelgehäuse Drehungen mit,
die in F i g. 2 dem Durchgang einer Kurve zu einer anderen entlang der Ordinate entsprechen, die der
genannten gegebenen Höhe untergeordnet ist.
Mit anderen Worten gesagt ist der Umriß des Nockens 30 eine Transformation der in der F i g. 2
gezeigten Kurvenschar in halbpolare räumliche Koordinaten.
Folglich empfängt die Ausgangswelle 34, die stets von der Welle 16 angetrieben wird, deren Lage ein
rohes Maß für die Höhe ist, gleichzeitig von dem Nocken 30 über das die Satellitenritzel führende
Gehäuse 43 schwache korrigierende Winkelverdrehungen, so daß die Lage der Welle 34 ein sehr genaues
Maß der als Funktion der Machzahl korrigierten Hohe gibt.
Das beschriebene Instrument gibt eine Anzeige der Höhe. Um gleichzeitig die Höhenänderung bzw. die
Vertikalgeschwindigkeit des Luftfahrzeuges zu messen, ist es erforderlich, das Instrument durch Mittel
zu ergänzen, die die Winkelgeschwindigkeit der Welle 34 messen. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise
in dem Gehäuse 10 einen Tachometergenerator 44 montieren, der über ein Getriebe 45-46 von der
Welle 34 angetrieben wird und an seinen nicht dargestellten Ausgangsklemmen eine elektrische Spannung
liefert, deren Amplitude dem Absolutwert der Vertikalgeschwindigkeit proportional ist, während
das Vorzeichen oder der Phasenzustand einen Anstieg oder einen Abfall anzeigt.
Gemäß einer anderen Variante der Erfindung können die beiden Manometerkapseln 12 und 29 in
Fig. 3 durch eine einzige Kapsel ersetzt werden unter Verwendung von geeigneten kinematischen
Verbindungen zwischen dieser Kapsel und der Welle 16 einerseits sowie zwischen der Kapsel und der
Welle 22 andererseits.
Im folgenden sei an Hand der Fig. 4 und 5 die
Anwendung der Erfindung auf ein Instrument zur Messung der aerodynamischen Geschwindigkeit oder
Anemometer beschrieben.
Wie bereits erwähnt, gibt die Fig. 4 die Fehlerkurvenscharen
bei verschiedenen Machzahlen für die aerodynamische Geschwindigkeit bei verschiedenen
Werten dieser Geschwindigkeit mit Rücksicht auf den Fehler, mit dem die Messung des statischen
Druckes behaftet ist, an. Dieser letztgenannte Fehler ist dabei stets durch eine Kurve wie die in Fig. 1
dargestellte gegeben. Die Kurvenschar der Fig. 4 kann aus der Kurve der Fig. 1 durch Anwendung
der Gleichungen (2) und (3), welche die aerodynamische Geschwindigkeit und den dynamischen Überdruck
miteinander verknüpfen, abgeleitet werden.
Die verbesserte Geschwindigkeitsmeßvorrichtung ist in F i g. 5 schematisch dargestellt. Es ist das obenerwähnte
vereinfachte Ausführungsbeispiel gewählt worden, d. h., die Veränderungen des Fehlers als
Funktion der Geschwindigkeit bei konstanter Machzahl sind vernachlässigt. Die Vorrichtung enthält ein
Differentialgetriebe 62, dessen Eingangswelle 54 so angetrieben wird, daß die Winkellage diese Welle
einer ersten Näherung der aerodynamischen Geschwindigkeit entspricht und daß dem Satellitenritzelgehäuse
von dem Nocken 60 über den Arm 61 die korrigierenden Verdrehungen mitgeteilt werden. Die
Ausgangswelle 63 gibt dann den korrigierten Wert der Geschwindigkeit an.
Hierzu wird die Eingangswelle 54 durch die Deformationen einer ersten Kapsel 50, die hier auf den
dynamischen Überdruck anspricht, über einen Mechanismus mit einem Schwinghebel 51, einem Bimetallstab
52 und einem Arm 53 verdreht. Die Gleichungen (2) und (3) zeigen, daß die aerodynamische
Geschwindigkeit eine Funktion des dynamischen Überdruckes ist. Um die Korrektur als
Funktion der Machzahl einzuführen, wird die den Nocken 60 tragende Korrekturwelle 59 als Funktion
der Machzahl durch die Deformationen der Kapsel 50 für den dynamischen Überdruck und die Deformationen
einer zweiten Kapsel 57 für den statischen Druck verdreht. Zu diesem Zweck ist ein an der
Welle 59 befestigter Stift 58 an dem oberen Ende eines Schwinghebels 56 angelenkt, der seinerseits
wieder an der Kapsel 57 für den statischen Druck angelenkt ist. Der Verbindungspunkt zwischen dem
Schwinghebel 56 und dem Stift 58 ist unter der Wirkung eines geeigneten, auf der Eingangswelle 54 befestigten
und den Schwinghebel führenden Nockens 55 über die ganze Länge des Stiftes 58 verschiebbar.
Diese Vorrichtung unterscheidet sich von der in F i g. 3 dargestellten nur dadurch, daß die Positionen
der Kapsel für den statischen Druck und der Kapsel für den dynamischen Überdruck vertauscht sind. Bei
einem Höhenmesser sollte also die Verdrehung der Eingangswelle eine Funktion des statischen Druckes
sein, während im Gegensatz dazu bei der Messung der aerodynamischen Geschwindigkeit die Drehung
der Eingangswelle eine Funktion des dynamischen Überdruckes sein soll.
Wie bereits gesagt, enthält die in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung keine Mittel zum Berücksichtigen
der Veränderungen des Fehlers bei verschiedenen Geschwindigkeiten. Es ist jedoch möglich, die daraus
resultierende Ungenauigkeit dadurch zu verringern, daß man den Nocken 60 so profiliert, daß er für eine
gegebene Machzahl den Folgearm 61 entsprechend der durch den Schnittpunkt zwischen der Kurve für
die gegebene Machzahl in F i g. 4 und der gestrichelt dargestellten Linie bestimmten Ordinate einstellt. Die
Steilheit dieser Linie ist so gewählt, daß die Veränderung des Fehlers der Geschwindigkeit über den
gesamten Bereich der Flugbedingungen auf ein Minimum reduziert wird, in dem durch die Geschwindigkeit
und die Höhe die gegebene Machzahl verwirklicht werden kann. Bei diesem in F i g. 5 dargestellten
vereinfachten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird also eine durchaus befriedigende Genauigkeit
erreicht.
Gemäß den oben gegebenen Erläuterungen kann jedoch die Vorrichtung nach Fig. 5 mit dem Ziel
einer wesentlich genaueren Anzeige der aerodynamischen Geschwindigkeit dadurch verändert werden,
daß man den Nocken 60 durch einen Nocken mit veränderlicher Kontur, der dem Umfang und der
Achse folgt, ersetzt, so daß die Veränderungen des Fehlers bei verschiedenen Weiten der aerodynamischen
Geschwindigkeit und bei konstanter Machzahl berücksichtigt werden. Die axialen Verschiebungen
dieses dreidimensionalen Nockens werden hier durch die Deformationen einer den dynamischen
Überdruck messenden Kapsel gesteuert, die z. B. mit dem Ende der Korrekturwelle 59 verbunden ist. Die
Kapsel könnte übrigens dieselbe wie die mit 57 bezeichnete Kapsel sein, die die Verdrehung der Korrekturwelle
sichert.
Die Anordnung des Differentials und des Korrekturnockens (30 oder 60), durch den das Differential
gesteuert wird, kann von der in den Fig. 3 und 5 gezeigten Anordnung abweichen. Es kann eine analoge
Anordnung gewählt werden.
Darüber hinaus sind weitere Abwandlungen der vorstehend beschriebenen Vorrichtungen gemäß der
Erfindung möglich. So kann die Erfindung statt mit mechanischen auch mit elektronischen Mitteln realisiert
werden. Es würde dann ausreichen, durch die Manometerkapseln z.B. aus Potentiometern oder
Synchros bestehende Signalgeneratoren zu betätigen, so daß ein erstes, dem aerodynamischen Faktor annähernd
proportionales Signal sowie ein zweites Korrektursignal erzeugt werden, das dem Fehler dieses
Faktors bei verschiedenen Machzahlen (und gegebenenfalls bei verschiedenen Werten des Faktors selbst)
proportional ist. Das zweite Signal wird dann in einer Spannungs- oder Stromaddierschaltung zu dem
ersten Signal addiert. Die Rolle der mechanischen Nocken könnte beispielsweise durch die Potentio-
meter übernommen werden, die dann entsprechende Kennlinien haben.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Ermittlung von aerodynamischen Faktoren, z. B. in Luftfahrzeugen, die
von der Messung des statischen Atmosphärendruckes abhängen, wie Höhe, Grad der Höhenänderung
bzw. Vertikalgeschwindigkeit und Luftgeschwindigkeit, wobei die Wirkung von auf aerodynamische
Erscheinungen zurückgehenden Fehlern bei dieser Messung eliminiert wird, mit einer
Einrichtung zum Erzeugen einer ersten, den genannten Faktor darstellenden variablen Größe,
die von dem fehlerhaften statischen Druck abgeleitet ist und einen ersten Nährungswert des genannten
Faktors darstellt, und mit einer Anordnung zum Feststellen der Machzahl, gekennzeichnet
durch eine Anordnung (30; 60), um aus der Feststellung der Machzahl eine zweite variable Große zu erzeugen, die den auf den
Fehler bei der Messung des statischen Druckes zurückgehenden Fehler in dem genannten Faktor
bei der gerade gemessenen Machzahl darstellt, und durch eine Differential- oder entsprechende
Anordnung (32; 62), um algebraisch die zweite zu der ersten Größe zu addieren, um eine dritte
variable Größe zu erzeugen, die den korrigierten Wert des genannten Faktors darstellt.
2. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten variablen Größen
mechanische Drehungen sind und die Differentialanordnung ein mechanisches Differential,
wie z. B. ein epizyklisches Getriebe (Umlaufgetriebe) ist.
3. Vorrichtung nach Ansprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung (30;
60), die die zweite variable Größe aus der Feststellung der Machzahl erzeugt, aus einem an sich
bekannten Nocken besteht.
4. Vorrichtung nach Ansprach 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (30) eine mit dreidimensionalen
Kontüren versehene wirksame Fläche besitzt, wobei die in einer ersten und
zweiten Koordinatenrichtung liegenden Konturen die Wirkung von Fehlern bei einem konstanten
Wert des Faktors für verschiedene Machzahlen darstellen und die in einer ersten und dritten
Koordinatenrichtung liegenden Konturen die Wirkung von Fehlern bei einer konstanten Machzahl
für verschiedene Werte des Faktors darstellen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine den statischen
Druck anzeigende Manometerkapsel (12; 57), eine den Differentialdruck anzeigende Manometerkapsel
(18; 50) und einen von beiden Kapseln betätigten Mechanismus zur Berechnung der Machzahl enthält.
6. Vorrichtung nach Ansprach 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zur Berechnung
der Machzahl eine erste (16; 54) und eine zweite Welle (22; 59), Hebelwerke (13-14-15,
19-21; 51-52-53, 56-58) zur Verbindung der Kapsein mit jeweils einer Welle und zur Verdrehung
der Wellen bei einer Deformation der entsprechenden Kapsel sowie einen auf einer (16; 54)
der Wellen sitzenden Nocken (20; 55) umfaßt, der mit dem die andere Welle (22; 59) drehenden
Hebelwerk zusammenarbeitet, um daß Ausmaß der Drehung dieser Welle entsprechend den Veränderungen
der Machzahl bei Deformationen beider Kapseln anzupassen.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2, 3 und 5, gekennzeichnet durch einen Differentialmechanismus
(32; 62) mit zwei drehbaren Eingangselementen (16, 43; 54, 62) und einem drehbaren
Ausgangselement (34; 63), zwei den statischen Atmosphärendruck und die Differenz
zwischen dem gesamten und dem statischen Atmosphärendruck messenden Manometerkapseln
(12, 18; 57, 50), wobei die eine (12; 50) der Kapseln über ein Hebelwerk (13-15; 51-53) das
eine Eingangselement (16; 54) bewegt, dessen Winkelstellung einen angenäherten Wert des Faktors
darstellt, eine Korrekturwelle (22; 59) von beiden Kapseln über einen die Machzahl berechnenden
Mechanismus drehbar ist, so daß die Winkelstellung der Korrekturwelle die Machzahl
darstellt, und einen Nocken (30; 60) mit der Korrekturwelle und dem anderen Eingangselement
(43; 62) zusammenarbeitet und so geformt ist, daß sie dem Eingangselement korrigierende Drehbewegungen
proportional dem auf den Fehler im statischen Druck bei der augenblicklichen Machzahl zurückgehenden Fehler in dem Faktor
erteilt, und das Ausgangselement (34; 63) des Differentials proportional dem korrigierten aerodynamischen
Faktor verdreht wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Höhenmessung, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
Kapsel (12) den statischen Druck und die andere Kapsel (18) den Differentialdrack mißt.
9. Vorrichtung nach Ansprach 8, gekennzeichnet durch eine von dem Ausgangselement (34)
angetriebene Anordnung, z. B. einen Tachometergenerator (44), die ein der Winkelgeschwindigkeit
des Ausgangselementes proportionales Signal zur Anzeige des Maßes der Höhenänderung (vertikale
Geschwindigkeitskomponente) erzeugt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Messung der aerodynamischen Geschwindigkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine Kapsel (50) den Differentialdrack und die zweite Kapsel (57) den
statischen Druck mißt.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (30; 60)
zur gemeinsamen Drehbewegung mit der Korrekturwelle (22; 49) verbunden ist und an seiner
wirksamen Fläche ein Folgeglied (31; 61) führt, das mit dem anderen Eingangselement des Differentials
verbunden ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus
zur Berechnung der Machzahl ein mit der anderen Kapsel (18, 57) verbundenes Gelenkglied
(19; 57) aufweist, das an einem von der Korrekturwelle (22; 59) vorstehenden Arm (21; 58) in
einem auf diesem veränderbaren Punkt angelenkt ist, sowie einen auf dem ersten Eingangselement
(16; 54) des Differentials befestigten und durch Deformation der ersten Kapsel (12; 50) verdrehbaren
Nocken (20; 55), der auf das Gelenkglied (19; 57) einwirkt und den Drehpunkt zwischen
dem Glied und dem Arm (21; 58) verändert.
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13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der dreidimensionale
Steuerflächen aufweisende Nocken (30) entsprechend der Deformation der ersten Kapsel (12) oder einer anderen Kapsel (29), deren
Deformationen denen der ersten Kapsel gleichen, relativ zu dem Folgeglied (31) axial verschiebbar
ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1076 981;
britische Patentschriften Nr. 791876, 814 758.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
009 718/115 10.65 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US22568A US3154944A (en) | 1960-04-15 | 1960-04-15 | Sensing flight conditions |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1203506B true DE1203506B (de) | 1965-10-21 |
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Family Applications (1)
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- 1960-04-15 US US22568A patent/US3154944A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1961-04-14 ES ES0266580A patent/ES266580A1/es not_active Expired
- 1961-04-14 GB GB13455/61A patent/GB928946A/en not_active Expired
- 1961-04-14 DE DEB62148A patent/DE1203506B/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3154944A (en) | 1964-11-03 |
GB928946A (en) | 1963-06-19 |
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