DE3519084C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walze, insbesondere Gegendruckwalze
eines Tiefdruckformzylinders, nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Häufig besteht das Bedürfnis, eine Walze durchzubie
gen, damit sie auf eine sich auf dieser längs einer Man
tellinie abstützenden Gegenwalze, die gegensinnig
durchgebogen ist oder diese durchzubiegen trachtet, ei
nen entsprechenden, die Durchbiegung aufhebenden
oder die eigene Durchbiegung verhindernden Gegen
druck ausübt. Beispielsweise stützt sich der Tiefdruck
formzylinder einer Tiefdruckrotationsdruckmaschine
mit erheblicher Spannung auf die Gegendruckwalze
(Presseur) ab, so daß diese wegen ihrer geringeren Bie
gesteifigkeit durchgebogen wird und infolge dieser
Durchbiegung ein einwandfreies Druckbild nicht mehr
erreichbar ist.
Ausgangspunkt der Erfindung ist daher die Erkennt
nis, daß sich ein einwandfreies, von einer Tiefdruckrota
tionsmaschine erzeugtes Druckbild dann erreichen läßt,
wenn zur Kompensation der von dem Tiefdruckformzy
linder ausgeübten Druckkräfte, die die Gegendruckwal
ze durchzubiegen oder zu verformen trachten, die Ge
gendruckwalze entsprechend gegensinnig durchgebo
gen wird, so daß diese unter dem Druck des Tiefdruck
formzylinders an diesem mit geradlinig oder entspre
chend komplementär gekrümmter Mantellinie anliegt.
Aus der DE-PS 15 11 224 ist eine Walze der eingangs
angegebenen Art bekannt, bei der der Walzenmantel
über Wälzlager auf einer hohlen Achse gelagert ist, die
durch in deren Innerem angeordnete exzentrische Zug
stangen durchbiegbar ist.
Bei einer anderen aus der DE-OS 22 57 947 bekann
ten Walze der eingangs angegebenen Art ist der Wal
zenmantel über von Ringen getragenen Wälzlagern auf
die Achse bildenden Blattfederpaketen gelagert, die zur
Durchbiegung gegensinnig verspannbar sind.
Da bei diesen bekannten Walzen eine Verformung
des Walzenmantels durch Durchbiegung der aus einem
Rohr oder einem Blattfederpaket bestehenden Achse
erreicht wird, läßt sich eine gewünschte Biegelinie nur
schwierig erzeugen. Weiterhin weisen die Walzen we
gen ihrer weitgehend federnd ausgebildeten Achsen nur
eine geringe Biegesteifigkeit auf, so daß sie nicht ein
setzbar sind, wenn diese höhere Druckspannungen auf
eine Gegenwalze ausüben sollen.
Aus der DE-AS 20 33 515 ist bekannt, eine Walze
dadurch durchzubiegen, daß auf deren über die Lager
hinaus verlängerten Achszapfen Querkräfte ausgeübt
werden.
Aus der DE-PS 29 42 002 ist eine Walze bekannt, de
ren frei drehbarer Walzenmantel sich über Lagerele
mente mit eine hydrostatische Lagerung erzeugenden
Taschen auf einer starren Achse abstützt, wobei die
Lagerelemente mit Zylinderbohrungen versehen sind, in
die mit der Achse verbundene kolbenartige Zapfen ein
greifen, über die der Zylinder und die der hydrostati
schen Lagerung dienenden Taschen mit Druckmittel
versorgt werden. Bei dieser bekannten Walze ist nicht
nur die kippsichere Lagerung des Walzenmantels mit
Schwierigkeiten verbunden, die Zu- und Abführung des
Druckmittels zu den Lagerelementen und deren Steue
rung durch das Druckmittel ist ebenfalls problematisch.
Bei einer aus der US-PS 38 38 480 bekannten Walze der eingangs
angegebenen Art ist die Achse durch zwei zueinander parallele
Längsschnitte, die nur über einen Teil der Länge der Achse ausge
führt sind, in einen mittleren neutralen Teil und zwei Endteile
mit kreisabschnittförmigem Querschnitt unterteilt, von denen ein
Endteil über ringförmige Elemente auf einer Spindelmutter abge
stützt und das andere Endteil mit einer Spindel derart verbunden
ist, daß durch Verdrehung der Spindelmutter auf der Spindel ein
Endteil gestaucht und das andere gedehnt wird. Durch die Dehnung
und entsprechende Kompression der Endteile der Achse wird die
Durchbiegung erzeugt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Walze nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 zu schaffen, die bei großer Biegesteifig
keit auf einfache Weise eine gezielte Durchbiegung oder
Verspannung des Walzenmantels ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Walze der gattungs
gemäßen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Walze weist eine Achse auf, die aus einem
Vollprofil bestehen kann, so daß sich diese mit der gewünschten
Biegesteifigkeit herstellen läßt.
Durch entsprechende Verschiebung der Druckstange läßt sich der
Walzenmantel mit gewünschter Biegelinie verformen oder
verspannen, ohne daß auch die Achse entsprechend durchgebogen
werden muß. Da somit die erfindungsgemäße Walze erhebliche Druck
spannungen aufzunehmen vermag, eignet sie sich insbesondere als
Gegendruckwalze für einen Tiefdruckformzylinder.
Aus der GB-PS 20 81 420 ist eine Walze bekannt, bei der
durch Spindeln gegeneinander bewegbare keilförmige Schieber die
Balligkeit bzw. der Durchmesser der Walze geändert werden kann.
Diese Änderung der Balligkeit oder des Durchmessers des Walzen
mantels erfolgt aber ohne Durchbiegung der Walzenachse.
Zweckmäßigerweise sind die Ringe im Bereich der
Druckstange mit zu den Keilflächen gegensinnig abge
schrägten Keilflächen versehen. Um in einfacher und
gezielter Weise eine radiale Verstellung der Wälzlager
über die diese tragenden Ringe zu erreichen, können die
Ringe im Bereich ihrer der Druckstange gegenüberlie
genden Seite mit der Achse einen sichelförmigen Spalt
begrenzen. Um ein axiales Auswandern der Ringe zu
verhindern, können diese durch diese beidseits einfas
sende Anschlagringe auf der Achse festgelegt sein.
Zweckmäßigerweise ist die Nut schwalbenschwanz
förmig hinterschnitten, wobei die Druckstange ein ent
sprechendes trapezförmiges Querschnittsprofil auf
weist, so daß auch die Druckstange in der Nut festgelegt
ist und sich nicht mit unerwünschter Biegelinie verfor
men kann.
Da üblicherweise eine ballige Biegelinie des Walzen
mantels gewünscht wird, können die Steigungen der
Keilflächen der Druckstange von Ring zu Ring bis zur
Walzenmitte zunehmen.
Um die gewünschte ballige Durchbiegung des Wal
zenmantels zu erreichen, sind in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung in der Nut axialsymmetrisch zwei Druck
stangen angeordnet, die im Bereich der Walzenmitte ei
nen Spalt zwischen sich einschließen und mit ihren end
seitigen Keilflächen an einem gemeinsamen mittleren
Ring mit gegensinnig abgeschrägten Keilflächen anlie
gen.
Zum Bilden der Einrichtung zum axialen Verstellen
der Druckstange kann jede Druckstange mit einem mit
einem Außengewinde versehenen Ring fest verbunden
sein, auf den ein mit einem entsprechenden Innengewin
de versehenes Schneckenrad aufgeschraubt ist, mit dem
eine gestellfest gelagerte und mit einem Handrad verse
hene Schnecke kämmt. Durch Drehen der Schnecke las
sen sich eine oder beide Druckstangen axial zur Erzeu
gung der gewünschten Durchbiegung bzw. Spannung
verstellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachste
hend anhand der Zeichnung näher beschrieben. In die
ser zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Gegendruckwal
ze für einen Tiefdruckformzylinder und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Walze längs der
Linie II-II in Fig. 1.
Die Achse 2 der Walze 1 ist in dem Gestell 3 einer
Tiefdruckrotationsmaschine undrehbar gelagert. Die
Achszapfen 4 sind mit Ringen 5 mit kugeliger Außenflä
che versehen, die in Ringen 6 mit komplementärer In
nenfläche gehaltert sind, so daß sich die Achse 2 durch
biegen kann, ohne entsprechende Biegemomente auf
das Maschinengestell zu übertragen. Die äußeren, die
Achszapfen 4 halternden Ringe 8 sind über Druckmeß
dosen 9 auf das Maschinengestell 3 abgestützt, so daß
sich die Lagerreaktionen messen lassen.
Die Achse 2 ist mit einer axial verlaufenden Nut 10
versehen, deren beiden Flanken schwalbenschwanzför
mig hinterschnitten sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. In
der Nut 10 sind zwei Druckstangen 11, 12 geführt, die im
Bereich der Walzenmitte im Abstand voneinander en
den, also einen Spalt 12 zwischen sich einschließen.
Auf der Achse 2 ist über Wälzlager 13, 14, 15, 16, 17
der Walzenmantel 18 gelagert. Dieser besteht aus zwei
übereinandergeschobenen konzentrischen Rohrstüc
ken.
Die endseitigen Lager 13, 17 sind in üblicher Weise
über ihre Innenringe unmittelbar auf der Achse 2 gela
gert, was dadurch möglich ist, daß im Bereich dieser
Lager die Druckstangen 11, 12 völlig in der Nut 10
versenkt sind. Die Innenringe der Lager 13, 17 sind un
mittelbar axial unverschieblich auf der Achse 2 festge
legt. Die Außenringe der Lager 13, 17 sind in den Ringen
21, 22 mit konischer Außenfläche festgelegt. Diese Rin
ge werden von Ringen 23, 24 mit entsprechend komple
mentärer konischer Innenmantelfläche übergriffen, so
daß das innere Mantelrohr 20 durch Verspannen jeweils
der Ringe 21, 23 und 22, 24 durch nicht dargestellte
Verschraubungen drehbar, aber axial unverschieblich
über die Wälzlager 13, 17 mit der Achse 2 verbunden ist.
Die Lager 14, 15, 16 sind über die Ringe 25, 26 und 27
auf der Achse 2 gelagert. Die Ringe 25, 26, 27 sind zwi
schen den mit der Achse 2 fest verbundenen Anschlag
ringen 28, 29 in axialer Richtung unverschieblich festge
legt. Die Innenringe der Lager 14, 15, 16 sind durch
Spannstücke und Spannringe in üblicher Weise auf den
Ringen 25, 26, 27 festgelegt.
Die Druckstangen 11, 12 weisen im Bereich der Ringe
25, 26, 27 keilförmige Schrägflächen 33, 34 auf. Diese
wirken mit entsprechend gegensinnig abgeschrägten
Keilflächen der Ringe 25, 26, 27 zusammen. Die Schräg
flächen 34 sind mit gleicher, aber gegensinniger Stei
gung an den Enden des mittleren Rings 37 angeordnet
und weisen eine größere Steigung als die Keilflächen 33
auf.
Die Druckstangen 11, 12 sind endseitig mit den Rin
gen 36, 37 durch axial verlaufende Schrauben fest ver
bunden. Die Ringe 36, 37 sind mit Außengewinden ver
sehen, auf die das Innengewinde des als Mutter ausge
bildeten Schneckenrades 38, 39 aufgeschraubt ist. Mit
den Schneckengewinden der Schneckenräder 38, 39
kämmen die Schnecken 40, 41, die in den Gehäuseringen
42, 43 gestellfest gelagert sind. Endseitig sind die
Schnecken 40, 41 mit nicht dargestellten Handgriffen
versehen, durch deren Betätigung sich die Druckstan
gen 11, 12 in axialer Richtung verschieben lassen. Durch
entsprechende Einstellung der Druckstangen läßt sich
der Walzenmantel 18 durch Radialverschiebung der
Wälzlager 14, 15, 16 durchbiegen.
Die die Wälzlager 14, 15, 16 tragenden Ringe 25, 26, 27
bilden auf ihren den Druckstangen 11, 12 gegenüberlie
genden Seiten mit der Achse 2 etwa sichelförmige Spal
te 45, wie dies für den Ring 25 aus Fig. 2 besonders
deutlich ist. Die Wälzlager 25, 26, 27 lassen sich dadurch
durch axiale Verschiebung der Druckstangen 11, 12 mit
ihren Ringen relativ zur Achse 2 in radialer Richtung
verstellen, so daß durch diese Verstellung der Walzen
mantel in der gewünschten Weise durchgebogen oder
verspannt wird.
Claims (8)
1. Walze, insbesondere Gegendruckwalze eines Tiefdruckform
zylinders, mit einem durch mehrere im axialen Abstand voneinander
angeordnete Wälzlager über Ringe auf einer feststehenden
Achse frei drehbar gelagerten Walzenmantel, wobei zur
Durchbiegung oder Verspannung des Walzenmantels mindestens
die mittleren der in Axialrichtung unverschieblich auf der Achse gehaltenen Wälzlager radial verschieblich sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Wälzlager (14, 15, 16) tragenden Ringe (25,
26, 27) mit Radialspiel auf der Achse (2) gehalten sind, daß die
Achse (2) mit einer axial verlaufenden Nut (10) versehen
ist, in der zumindest eine Druckstange (11, 12) axial verschieblich
geführt ist, die im Bereich der Ringe (25, 26, 27) mit
sich auf deren Innenseiten abstützenden Keilflächen (33,
34) versehen ist, und daß eine Einrichtung (36-42) zum
axialen Verschieben der Druckstangen (11, 12) relativ zur
Achse (2) vorgesehen ist.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringe (25, 26, 27) im Bereich der Druckstange (11, 12) mit
zu den Keilflächen (33, 34) gegensinnig abgeschrägten
Keilflächen versehen sind.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringe (25, 26, 27) im Bereich ihrer der Druckstange
(11, 12) gegenüberliegenden Seiten mit der Achse (2)
sichelförmige Spalte (45) begrenzen.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ringe (25, 26, 27) durch diese axial beidseits
einfassende Anschlagringe (28, 29) auf der Achse (2) fest
gelegt sind.
5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nut (10) schwalbenschwanzförmig hinter
schnitten ist und die Druckstange (11, 12) ein entspre
chendes trapezförmiges Querschnittsprofil aufweist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steigungen der Keilflächen (33, 34) der
Druckstange (11, 12) von Ring zu Ring bis zur Walzenmitte
hin zunehmen.
7. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Nut (10) axialsymmetrisch zwei Druck
stangen (11, 12) angeordnet sind, die im Bereich der
Walzenmitte einen Spalt (12) zwischen sich einschließen
und mit ihren endseitigen Keilflächen (34) an einem
gemeinsamen mittleren Ring (27) mit gegensinnig abge
schrägten Keilflächen (34) anliegen.
8. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bilden der Einrichtung zum axialen Ver
schieben der Druckstange jede Druckstange (11, 12) mit
einem mit einem Außengewinde versehenen Ring (36, 37) fest
verbunden ist, auf den ein mit einem entsprechenden Innen
gewinde versehenes Schneckenrad (38, 39) aufgeschraubt
ist, mit dem eine gestellfest gelagerte und mit einem
Handrad versehene Schnecke (40, 41) kämmt.
Priority Applications (3)
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