DE3517114C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Aus dem Aufsatz "Untersuchungen zum Nachweis von Korro
sionsschäden" an austenitischen Komponenten mit dem
Impuls-Wirbelstromverfahren, Materialprüfung 25 (1983)
Nr. 12, Seiten 433 bis 437 ist es bekannt, daß die
Bestimmung der Tiefe offener Korrosionsrisse dann
unsicherer wird, wenn sich die Anzeigen mehrerer Ein
zelrisse überlagern oder sich Rißflanken berühren. Auch
bei den üblichen Wirbelstromverfahren, die eine Aus
wertung der Impedanzänderung einer Abtastspule vor
nehmen, ergeben sich besondere Probleme wenn die Ein
zelrisse an der Oberfläche eines Prüfobjektes näher zu
sammenrücken und ein Rißfeld bilden.
Die mit üblichen Wirbelstromgeräten gemessenen Werte
für die Tiefenausdehnung eines Rißfeldes sind nicht
verwertbar, da die Meßwerte nicht nur von der tat
sächlichen Tiefenausdehnung des Rißfeldes, sondern von
weiteren nicht erfaßbaren Größen abhängen.
Ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2
sind aus der DE-OS 29 52 129 bekannt. Bei dem bekannten
Verfahren werden mehrere Frequenzen in gleichartiger
Weise verwendet, um unterschiedliche Tiefenbereiche zu
erfassen, um auf diese Weise die Tiefe von einzelnen
Rissen feststellen zu können. Dabei sind zwischen dem
zu prüfenden Material und der Abtastspule Relativbe
wegungen erforderlich. Aufgrund der Relativbewegung
zwischen der Abtastspule und dem zu überprüfenden
Bauteil ist es mit Hilfe eines relativ langsamen Regel
vorganges möglich, das von der Abtastspule gelieferte
Signal zu kompensieren, um die sich zeitlich langsamer
ändernden Abhebungssignale von den sich zeitlich
schneller ändernden Rißsignalen zu separieren.
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin,
daß es lediglich die Erfassung von Einzelrissen, die
isoliert in einem Bauteil auftreten, gestattet. Wenn
die Einzelrisse dichter aufeinanderrücken und Rißfelder
bilden, ist es mit dem bekannten Verfahren nicht mehr
möglich, die Tiefe der Korrosionsschädigung zu er
mitteln.
In der DE-OS 25 28 625 ist ein Detektor zum Auffinden
von Oberflächenfehlern in einem langgestreckten metal
lischen Körper beschrieben, der über eine durch Hoch
frequenz erregte Abtastspule verfügt, welche die Ober
fläche eines Bauteils abtastet. Die Signale der Abtast
spule werden in einem Doppelkanal-Empfänger bezüglich
ihrer Frequenzinformation und Amplitudeninformation
ausgewertet. Am Ausgang eines Summierungsverstärkers
wird ein Fehlstellensignal und am Ausgang eines Diffe
renzverstärkers des Doppelkanal-Empfängers ein Ab
standssignal erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestatten,
eine genaue Tiefenbestimmung eines Rißfeldes unabhängig
von der Relativbewegung zwischen dem Bauteil und der
Abtastspule durchzuführen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1 und 2 gelöst. Zweckmäßige Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprü
chen.
Dadurch, daß zwei stark verschiedene Frequenzen benutzt
werden, ist es möglich, zwei in ihren Eigenschaften
stark verschiedene Summensignale zu erzeugen, wobei das
niederfrequente Summensignal präzise der Summe aus der
Abhebung und der Tiefe der Korrosionsschädigung ent
spricht. Das mit Hilfe der Hochfrequenz gewonnene
Summensignal enthält ebenfalls die Information der
Abhebung, jedoch in Kombination mit einem der Korro
sionsschädigung nicht eindeutig zugeordneten Signal
anteil. Dieser Signalanteil wird jedoch bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren unterdrückt, da bei der Hoch
frequenz eine Phasenaufspaltung zwischen diesem Signal
anteil und dem der Abhebung zugeordneten Signalanteil
auftritt. Mit der phasenselektiven Gleichrichtung des
hochfrequenten Summensignals ist es daher möglich, den
der Tiefe der Korrosionsschädigung nicht eindeutig
zugeordneten Anteil zu unterdrücken, um durch eine
Differenzbildung zwischen dem niederfrequenten Summen
signal und dem hochfrequenten Abhebesignal ein der
Tiefe der Korrosionsschädigung eindeutig und präzise
zugeordnetes Signal bereitzustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erörtert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Wirbelstromverteilung an der Oberfläche
eines Prüfobjektes bei verschiedenartig
ausgebildeten Rissen in Abhängigkeit von der
Frequenz und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung in einem Blockschaltbild.
Zur Erläuterung des der Erfindung zugrunde liegenden
Wirbelstromprüfverfahrens sind in den Fig. 1a bis 1d
schematisch einige Sonderfälle dargestellt, um die Ein
dringtiefe der Wirbelströme in ein Prüfobjekt bei hoher
Frequenz und tiefer Frequenz zu veranschaulichen.
Fig. 1a zeigt ein Prüfobjekt 1 mit einer ungeschädigten
ebenen Oberfläche, über der sich eine schematisch
dargestellte flache Abtastspule 2 befindet. Bei einer
Erregung der Abtastspule 2 mit einer hohen Frequenz
verlaufen die im fehlerfreien Material induzierten
Wirbelströme auf Bahnen parallel zur Oberfläche, was in
Fig. 1a für hohe Frequenzen mit einer durchgehenden
Linie und für tiefe Frequenzen mit einer unterbrochenen
Linie dargestellt ist.
Bei Vorhandensein eines einzelnen Risses 3 werden die
Stromlinien in der in Fig. 1b dargestellten Weise nach
unten um den Riß 3 gelenkt. Infolge des Skin-Effektes
schmiegen sich die Strombahnen bei hoher Prüffrequenz
enger an die Rißkontur an als dies bei tiefer Prüf
frequenz der Fall ist.
In Fig. 1c sind die Verhältnisse für den Fall zweier
dicht benachbarter Risse 3, 4 dargestellt. Wie man
erkennt, werden die niederfrequenten Strombahnen um die
dicht benachbarten Risse 3, 4 im lateralen Bereich der
Abtastspule 2 ganz herumgeleitet, während bei höherer
Prüffrequenz die Ströme in den Bereich zwischen den aus
den Rissen 3, 4 bestehenden Doppelriß einzudringen
vermögen.
Bei einem Rißfeld 5 aus vielen kleinsten Einzelrissen,
die in Fig. 1d schematisch dargestellt sind, spalten
sich bei genügend hoher Prüffrequenz des in die Abtast
spule 2 eingeprägten Stromes die Wirbelstrombahnen im
Prüfobjekt 1 als kleinere Einzelwirbel 6 auf, die das
gesamte Rißfeld 5 erfüllen. Bei einer tiefen Prüf
frequenz bleibt der Bereich zwischen den Einzelrissen
des Rißfeldes 5 hingegen stromfrei. Ein solcher strom
freier Bereich des Prüfobjektes 1 wirkt sich auf die
Impedanz der Abtastspule 2 aus, die bei Wirbelstrommeß
verfahren als Meßgröße herangezogen wird. Die Aus
wirkung ist dabei so, als ob im Bereich des Rißfeldes 5
kein Werkstoff vorhanden wäre und entspricht daher
einer Spulenabhebung um einen Betrag, der sich aus der
Tiefenausdehnung des Rißfeldes und der tatsächlichen
Abhebung der Spule über die Oberfläche des Prüfobjektes
1 zusammensetzt.
Die Prüffrequenzen, die den beiden in Fig. 1d darge
stellten Extremzuständen eines stromfreien und eines
stromdurchdrungenen Rißfeldes 5 zugeordnet sind, hängen
außer vom Werkstoff von den mittleren Abständen und von
den Größen der Einzelrisse im Rißfeld 5 ab. Für einen
austenitischen Werkstoff mit typischer Spannungsriß
korrosion liegen die beiden Frequenzmarken bei etwa
30 kHz und etwa 2 MHz. Der Übergang im dazwischen
liegenden Frequenzbereich ist fließend. Bei herkömmli
chen Geräten für die auf Einzelrisse ausgerichtete
Wirbelstromprüfung mit Prüffrequenzen weit unterhalb
1 MHz ergibt sich, daß sich das Meßsignal eines Rißfel
des 5 phasenmäßig nicht oder nur schwer erfaßbar wenig
von einer tatsächlichen Spulenabhebung der Abtastspule
2 von der Oberfläche des Prüfobjekts 1 unterscheidet.
Meßsignale von tatsächlichen Spulenabhebungen, die bei
der praktischen Durchführung von Wirbelstromprüfungen
wegen der im allgemeinen unebenen und rauhen Oberfläche
des Prüfobjektes 1 zwangsläufig als Störgröße anfallen,
verhindern jedoch, daß mit einem lediglich nieder
frequenten Aufbau gemäß Fig. 1d eine Tiefenbestimmung
eines Rißfeldes 5 durchgeführt werden kann. Die Tiefe
der Korrosion im Rißfeld 5 liegt beispielsweise im
Bereich von 0,3 mm, der gegenüber den in der Praxis
auftretenden Abhebungswerten klein ist.
Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Bestimmung der Tiefenausdehnung des Rißfeldes bzw.
der Tiefe der Korrosionsschädigung oder der korrodier
ten Schicht verfügt über eine Spulenanordnung 7, die
einem in Fig. 2 schematisch dargestellten Prüfobjekt 1
mit einem Rißfeld 5 zugeordnet ist. Die Spulenanordnung
7 enthält als Prüfspule eine flache Abtastspule 2, in
die mit Hilfe eines Spulentreibers 8 ein Strom einge
prägt wird.
Der Spulentreiber 8 prägt über seinen Ausgang 9 in die
Spulenanordnung 7 einen Strom ein, der im Prüfobjekt 1
Wirbelströme erzeugt, die Impedanzänderungen der Spu
lenimpedanz bewirken. Diese Impedanzänderungen werden
durch Abgreifen von Spannungen erfaßt, die über Lei
tungen 10, 11 weitergeleitet werden.
Wie man in Fig. 2 erkennt, ist der Spulentreiber 8
eingangsseitig mit einem Niederfrequenzoszillator 12
und einem Hochfrequenzoszillator 13 verbunden. Sowohl
die Frequenz des Niederfrequenzoszillators 12 von
weniger als etwa 30 kHz als auch die Frequenz des
Hochfrequenzoszillators 13 von mehr als etwa 2 MHz kann
verstellt werden, um nach den jeweiligen Umgebungsbe
dingungen der Abtastspule 2 günstige Phasenlagen der
Impedanzvektoren in der Impedanzebene zu erhalten. Die
Frequenz des Hochfrequenzoszillators 13 ist optimal
eingestellt, wenn eine maximale Phasenaufspaltung von
etwa 30 Grad zwischen dem hochfrequenten Abhebungs
signal und dem hochfrequenten Korrosionssignal vor
liegt. Der Niederfrequenzoszillator 12 muß so einge
stellt sein, daß keine Phasenaufspaltung zwischen dem
niederfrequenten Abhebungssignal und dem niederfre
quenten Korrosionssignal vorliegt, wenn die Prüfspule 2
entlang einer Prüfspur auf der Oberfläche des Prüfob
jektes 1 zur Abtastung von Korrosionsschäden hin- und
hergeführt wird.
Wie man in Fig. 2 erkennt, ist die Leitung 10 mit einem
hochfrequenten Filter 13′ und die Leitung 11 mit einem
niederfrequenten Filter 14 verbunden, so daß am Ausgang
15 des hochfrequenten Filters 13 ein hochfrequentes
Summensignal anliegt, dessen Amplitude und Phasenlage
der hochfrequenten Impedanz der Abtastspule 2 zugeord
net ist.
Entsprechend liegt am Ausgang 16 des niederfrequenten
Filters 14 ein niederfrequentes Summensignal an, dessen
Amplitude und Phasenlage durch die Impedanz der Abtast
spule 2 bei der Frequenz des Niederfrequenzoszillators
12 gegeben ist.
Der Ausgang 16 des niederfrequenten Filters 14 ist mit
einem niederfrequenten Kompensationsnetzwerk 17 ver
bunden, dem über eine Steuerleitung 18 ein vom Nieder
frequenzoszillator 12 abgeleitetes Signal zugeleitet
wird, das über einen Phasenschieber 19 mit einer ein
stellbaren Phasenverschiebung und einer einstellbaren
Verstärkung eingespeist wird. Mit Hilfe des Phasen
schiebers 19 ist es daher möglich, beim Aufsetzen der
Abtastspule 2 auf einen unbeschädigten Bereich des
Prüfobjektes 1, bei dem es sich um ein austenitisches
Bauteil handelt, durch Verstellen des Phasenschiebers
19 am Ausgang 20 des Kompensationsnetzwerkes 17 eine
Nullspannung zu erhalten. Wenn anschließend die Abtast
spule 2 der Spulenanordnung 7 entlang der Prüfspur auf
dem Prüfobjekt 1 verschoben wird, verändert sich das am
Ausgang 20 anliegende kompensierte niederfrequente
Summensignal in Abhängigkeit von der Abhebung der
Abtastspule 2 und der Tiefe der Rißfelder bzw. Korro
sionsschädigungen. Das kompensierte niederfrequente
Summensignal setzt sich dabei aus einem kompensierten
niederfrequenten Korrosionssignal und einem kompensier
ten niederfrequenten Abhebesignal zusammen. Die Impe
danzvektoren dieser beiden Signale weisen jedoch bei
ausreichend niedrigen Frequenzen in der Impedanzebene
in die gleiche Richtung. Infolge der Parallelität der
Impedanzvektoren des niederfrequenten Korrosionssig
nals, des niederfrequenten Abhebungssignals und damit
auch des niederfrequenten Summensignals kann aus dem am
Ausgang 20 anstehenden kompensierten niederfrequenten
Summensignal alleine noch keine Information über die
tatsächliche Spulenabhebung und die Korrosionstiefe
abgeleitet werden.
Das kompensierte niederfrequente Summensignal gelangt
über den Ausgang 20 zu einem Gleichrichter 21. Die dem
kompensierten niederfrequenten Summensignal zugeordnete
Gleichspannung wird mit Hilfe eines Analogdigital
umsetzers 22 digitalisiert. Das Ausgangssignal des
Analogdigitalumsetzers 22 ist mit dem Adresseneingang
eines Festwertspeichers 23 verbunden, in dem eine
experimentell bestimmte Kalibriertabelle abgespeichert
ist, so daß über den Festwertspeicher 23 zum ersten
Eingang 24 einer Subtraktionsschaltung 25 ein Signal
geführt wird, das der summierten Abhebung entspricht.
Die summierte Abhebung setzt sich dabei aus der Summe
der tatsächlichen Spulenabhebung und der Tiefe der
Korrosionsschädigung zusammen. Über den zweiten Eingang
26 wird dem Subtrahierer 25 in der weiter unten be
schriebenen Weise ein zweites digitales Signal zuge
führt, dessen Größe der tatsächlichen Spulenabhebung
entspricht, so daß am Ausgang 27 die Differenz zwischen
der summierten Abhebung und der tatsächlichen Spulen
abhebung digital anliegt. Diese Differenz entspricht
aber der Tiefe der Korrosionsschädigung und damit der
gesuchten Meßgröße. Der Ausgang 27 ist mit einer An
zeigeeinrichtung 28 verbunden, die beispielsweise ein
XY-Schreiber sein kann, der die entlang einer Prüfspur
der Abtastspule 2 enthaltenen Werte für die Tiefe der
Korrosionsschädigung aufzeichnet.
Nachfolgend werden die Schaltkreise beschrieben, die
das Signal für den zweiten Eingang 26 erzeugen. Wie man
in Fig. 2 erkennt, ist der Ausgang 15 des hochfrequen
ten Filters 13′ mit einem hochfrequenten Kompensations
netzwerk 37 verbunden, das entsprechend dem niederfre
quenten Kompensationsnetzwerk 17 aufgebaut ist. Über
eine Steuerleitung 38 und einen bezüglich der Phase und
des Verstärkungsgrades verstellbaren Phasenschieber 39
wird dem Kompensationsnetzwerk 37 ein aus dem Hoch
frequenzsignal des Hochfrequenzoszillators 13 abge
leitetes Signal zugeführt. Auf diese Weise erfolgt eine
Transformation des Nullpunktes in der Phasenebene des
hochfrequenten Summensignals, so daß am Ausgang 40 des
Kompensationsnetzwerkes 37 das kompensierte hochfre
quente Summensignal anliegt, welches sich aus zwei
Komponenten zusammensetzt. Bei der ersten Komponente
handelt es sich um das kompensierte hochfrequente
Korrosionssignal und bei der zweiten Komponente, die
gegenüber der ersten Komponente um vorzugsweise 30 Grad
phasenverschoben ist, um das kompensierte hochfrequente
Abhebungssignal.
Das Kompensationsnetzwerk 37 wird entsprechend dem
Kompensationsnetzwerk 17 durch Einstellen des Phasen
schiebers 39 so justiert, daß bei der Abwesenheit einer
tatsächlichen Spulenabhebung und einer Korrosions
schädigung am Ausgang 40 kein Signal anliegt. Wenn die
Prüfspur der Abtastspule 2 einen Bereich mit einer
Spannungsrißkorrosion überstreicht und gleichzeitig
eine tatsächliche Spulenabhebung erfolgt, liegen am
Ausgang 40 überlagert zwei phasenverschobene Signale
an, wobei die Größe des kompensierten hochfrequenten
Korrosionssignals durch die nachfolgenden Stufen der
erfindungsgemäßen Anordnung nicht ausgewertet wird,
weil das kompensierte hochfrequente Korrosionssignal
nicht eindeutig der Tiefe der Korrosionsschädigung
zugeordnet ist, sondern weitere Einflüsse, beispiels
weise die Dichte der Einzelrisse, einen Einfluß auf die
Größe des kompensierten hochfrequenten Korrosionssig
nals haben.
Infolge des ausgeprägten Phasenunterschiedes zwischen
dem kompensierten hochfrequenten Abhebungssignal und
dem kompensierten hochfrequenten Korrosionssignal ist
eine Trennung dieser Signale mit Hilfe eines phasen
empfindlichen Gleichrichters 41 möglich. Dazu wird dem
Phaseneingang 42 des phasenempfindlichen Gleichrichters
41 über einen justierbaren Phasenschieber 43 ein vom
Hochfrequenzoszillator 13 abgeleitetes phasenverscho
benes Signal in der Weise zugeführt, daß am Gleich
richterausgang 44 ein Gleichspannungssignal anliegt,
das nur eine Funktion des kompensierten hochfrequenten
Abhebungssignal und somit unabhängig vom kompensierten
hochfrequenten Korrosionssignal ist. In der Impedanz
ebene bedeutet dies, daß bei der Gleichrichtung eine
Projektion des kompensierten hochfrequenten Summen
signals auf eine Richtung erfolgt, die im rechten
Winkel zum kompensierten hochfrequenten Korrosions
signal verläuft. Das durch die Projektion entstehende
Signal enthält daher lediglich eine dem kompensierten
hochfrequenten Abhebungssignal zugeordnete Komponente.
Der Gleichrichterausgang 44 des phasenempfindlichen
Gleichrichters 41 ist mit einem Analogdigitalumsetzer
52 verbunden, der seinerseits an den Adresseneingang
eines Festwertspeichers 53 angeschlossen ist. Der
Festwertspeicher 53 enthält eine Kalibriertabelle, die
den Gleichspannungen der tatsächlichen Spulenabhebung
echte geometrische Abhebungswerte zuordnet, so daß
durch Subtraktion dieser Abhebungswerte von den im
Niederfrequenzkreis bestimmten summierten Abhebungs
werten die korrosionsbedingten Abhebungswerte in Milli
meter oder dgl. und damit die Tiefen der Korrosion im
Rißfeld des geschädigten Prüfobjekts 1 bestimmt werden
können.
Claims (8)
1. Wirbelstromverfahren zur Untersuchung der Span
nungsrißkorrosion in austenitischen Bauteilen, bei
dem die Impedanzänderung einer flachen Abtastspule
ausgewertet wird, indem bei einer ersten Frequenz
ein erstes Summensignal und bei einer zweiten
Frequenz ein zweites Summensignal erzeugt wird,
wobei der von der Abhebung der Abtastspule her
rührende Signalanteil der Summensignale kompen
siert wird, um ein Signal zu erhalten, das nur
durch die Lage der Risse hervorgerufen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß für die
Erzeugung des ersten Summensignals eine niedrige
Frequenz gewählt wird, bei der die Phasenlagen des
von der Abhebung der Abtastspule herrührenden
Signalanteiles und des von der Korrosionsrißfeld
tiefe herrührenden Signalanteiles gleich sind,
wobei das erste Summensignal nach einer Null
punktskompensation gleichgerichtet wird, um ein
erstes Signal bereitzustellen, daß für die Er
zeugung des zweiten Summensignals eine hohe Fre
quenz gewählt wird, bei der die Phasenlagen des
von der Abhebung der Abtastspule herrührenden
Signalanteiles und des von der Korrosionsrißfeld
tiefe beeinflußten Signalanteiles verschieden
sind, wobei das zweite Summensignal nach einer
Nullpunktstransformation bezüglich der Phase des
Abhebungssignales phasenselektiv gleichgerichtet
wird, um ein zweites Signal bereitzustellen,
welches lediglich einen von der Abhebung der
Abtastspule herrührenden Signalanteil aufweist,
und daß die Kompensation der Summensignale durch
eine Substraktion erfolgt, bei der das der tat
sächlichen Abhebung zugeordnete zweite Signal von
dem der Summe aus der Abhebung und der Korrosions
rißfeldtiefe zugeordneten ersten Signal subtra
hiert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einer durch Wechselstrom beauf
schlagten Abtastspule, die über einen Spulen
treiber mit einer Oszillatorschaltung zur Erzeu
gung von Signalen zweier Frequenzen und einer
Auswerteschaltung verbunden ist, die eine Filter
schaltung zur Trennung der unterschiedliche
Frequenzen aufweisenden Signale sowie Gleich
richterschaltungen für jedes der Signale, einen
Phasenschieber umfassende Kompensationsschaltung
und eine Verknüpfungsschaltung aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß die Aus
werteschaltung einen niederfrequenten Auswerte
schaltkreis und einen hochfrequenten Auswerte
schaltkreis aufweist, die jeweils ein über die
Filterschaltung (14, 13′) mit dem Signal der
Abtastspule und über die Phasenschieber (19, 39)
mit dem in der Frequenz zugeordneten Oszillator
signal gespeistes Kompensationsnetzwerk (17, 37)
enthalten, wobei der Ausgang des niederfrequenten
Kompensationsnetzwerkes (17) für das erste Summen
signal mit einem phasenunempfindlichen Gleich
richter (21) und der Ausgang des hochfrequenten
Kompensationsnetzwerkes (37) für das zweite
Summensignal mit einem über den Hochfrequenz
oszillator (13) der Oszillatorschaltung synchro
nisierten phasenempfindlichen Gleichrichter (41)
verbunden ist, und daß die Ausgänge des phasen
unempfindlichen Gleichrichters (21) und des
phasenempfindlichen Gleichrichters (41) mit den
beiden Eingängen der als Subtrahierer ausgebil
deten Verknüpfungsschaltung verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die den Kompensations
netzwerken (17, 37) zugeordneten Phasenschieber
(19, 39) bezüglich ihrer Phasenverschiebung und
Verstärkung einstellbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichrichter (21, 41) jeweils über Analogdigital
wandler (22, 52) mit Festwertspeichern (23, 53)
verbunden sind, in denen numerisch erstellte
Kalibrierkurven tabellarisch abgelegt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ausgänge der beiden
Festwertspeicher (23, 53) mit den beiden Eingängen
eines digitalen Subtrahierers (25) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ausgang (27) des
Subtrahierers (25) an eine Anzeigeeinrichtung (28)
angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
(28) ein XY-Schreiber ist, dessen X-Eingang mit
einer der Prüfspur für die Abtastspule (2) zuge
ordneten Spannung und dessen Y-Eingang mit der
Ausgangsspannung des Subtrahierers (25) beauf
schlagt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Auswerteschaltkreise durch einen einzigen Aus
werteschaltkreis mit einem Zwischenspeicher reali
siert sind, wobei die Umschaltung zwischen der
hochfrequenten Auswertung und der niederfrequenten
Auswertung im Zeitmultiplex erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853517114 DE3517114A1 (de) | 1985-05-11 | 1985-05-11 | Wirbelstromverfahren zur untersuchung der spannungsrisskorrosion in austenitischen bauteilen sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853517114 DE3517114A1 (de) | 1985-05-11 | 1985-05-11 | Wirbelstromverfahren zur untersuchung der spannungsrisskorrosion in austenitischen bauteilen sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3517114A1 DE3517114A1 (de) | 1986-11-13 |
DE3517114C2 true DE3517114C2 (de) | 1991-05-16 |
Family
ID=6270555
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853517114 Granted DE3517114A1 (de) | 1985-05-11 | 1985-05-11 | Wirbelstromverfahren zur untersuchung der spannungsrisskorrosion in austenitischen bauteilen sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3517114A1 (de) |
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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SE7813344L (sv) * | 1978-12-28 | 1980-06-29 | Bengt Hjalmar Tornblom | Met- och/eller kompensationsanordning |
-
1985
- 1985-05-11 DE DE19853517114 patent/DE3517114A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3517114A1 (de) | 1986-11-13 |
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