DE3517044A1 - Verfahren und vorrichtung zur beruehrungslosen optischen messung von entfernungsaenderungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beruehrungslosen optischen messung von entfernungsaenderungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur berührungslosen optischen Messung von Ent—
fernungsänderungen, wobei von einem Messtisch aus ein
Lichtstrahl auf einen Gegenstand in einer bestimmten Entfernung geworfen und das auf der Oberfläche des Gegenstandes
entstehende Streulicht von einer Optik auf dem Messtisch auf einen Lichtsensor gelenkt und bei einer Entfernungsänderung des
Gegenstandes relativ zum Messtisch dieser solange verfahren wird, bis auf dem Lichtsensor ein Streulichtmaximum auftritt,
wobei die Verfahrstrecke des Messtisches der Entfernungs—
änderung entspricht.
Derartige Einrichtungen sind seit längerem bekannt und haben den Vorteil, daß die Messungen von der Oberflächenneigung des
Gegenstandes unabhängig sind, da das Streulicht zur Messung
herangezogen wird. Nachteilig ist jedoch, daß das Streulichtmaximum
vergleichsweise schwach ausgebildet und demzufolge nur
schwer auszuwerten ist. Dies führt letztlich zu Meßfehlern. Außerdem läßt sich das Streulichtmaximum schwer finden, wenn
Fremdlicht, insbesondere Streulicht derselben Lichtfrequenz,
vorhanden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher Messungen von Entfernungs—
änderungen absolut mit höherer Genauigkeit und unabhängig von äußeren Störeinflüssen möglich sind, wobei zugleich die
Vorteile des bekannten Verfahrens erhalten bleiben.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß vom Meßtisch
aus zwei Lichtstrahlen mittels einer Optik in einer bestimmten Entfernung auf der Oberfläche des Gegenstandes zur Kreuzung
gebracht werden. Das Streulichtmaximum ist dann erreicht, wenn
der Kreuzungspunkt und damit die maximale Intensität der beiden
sich kreuzenden Lichtstrahlen genau au-f der Oberfläche liegt.
Ändert sich der Abstand des Gegenstandes, so ist auf diesem nicht mehr ein einziges Streuzentrum vorhanden, sondern zwei,
was zur Folge hat, daß ein scharf ausgebildetes und demnach
einfach festzustellendes Streulichtmaximum auftritt.
Zweckmäßigerweise durchläuft der eine Lichtstrahl einen akustooptischen
Wandler, wo er eine Frequenzverschiebung erfährt und der andere Lichtstrahl einen optischen Wegausgleich, so daß ein
moduliertes Lichtsignal entsteht, wenn sich die Oberfläche des Segenstandes genau im Kreuzungspunkt beider Lichtstrahlen
befindet. Das vom Lichtsensor empfangene Streulichtsignal läßt
sich sehr leicht mittels frequenzselektiver Verstärker vom
Rauschen und damit von etwa vorhandenen Fremdlichteinflüssen
trennen, wobei zugleich das Auftreten der Modulation das Streu— 1 ichtma;;imum kennzeichnet, da die Modulation nur auftritt, wenn
sich die Oberfläche im Kreuzungspunkt der Lichtstrahlen befindet. Die Messungen lassen sich damit sehr genau bei hoher
Störsicherheit durchführen. Dabei können auch dynamische
Vorgänge erfaßt werden, wenn die Modulationsfrequenz genügend
hoch, d.h. etwa im MHz Bereich gewählt wird.
Die beiden Lichtstrahlen werden vorzugsweise mit Hilfe eines Strahlteilers aus einem einem Lichtstrahl erzeugt, der aus
einer Lichtquelle stammt. Diese ist vorzugsweise ein Laser.
Das Nachführen des Meßtisches, was zur Ermittlung der Ent— fernungsänderung dient, läßt sich vermeiden, wenn eine Optik
mit variabler Brennweite verwendet wird, wobei dann die Brennweitenänderung ein Maß für die Entfernungsänderung
darstelIt.
Der Lichtsensor ist zweckmäßigerweise eine lichtempfindliche
Diode, der eine elektronische Verstärkereinrichtung
nachgeschaltet ist. Diese Verstärkereinrichtung beinhaltet
vortei lha-f terweise Anzeigeeinrichtungen, die das Streulichtmaiiimum
erkennbar machen. Außerdem können Servoeinrichtungen
vorgesehen sein, welche den Meßtisch bzw. die Brennweite der Optik selbsttätig nachführen, so daß die Entfernungsänderung
automatisch ermittelt und direkt angezeigt werden kann.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
schematisch in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Auf einem Meßtisch 1 ist eine Lichtquelle 2 vorgesehen, die aus einem Laser besteht. Der abgegebene Lichtstrahl 3 trifft auf
einen, auf dem Meßtisch 1 vorgesehenen Strahlteil er 4, welcher
den Lichtstrahl 3 in zwei Teilstrahlen 5 und 6 zerlegt. Der
Teil strahl 5 durchläuft dabei einen akusto- optischen Wandler 7, welcher für eine Frequenzverschiebung des Teilstrahles
sorgt. Der Teilstrahl 6 durchläuft einen optischen Wegausgleich B, so daß sichergestellt ist, daß beide Teil strahl en die
gleiche Wegstrecke zurücklegen. Die Teil strahl en 5 und 6 werden dann durch eine Optik 9 geleitet, welche die Teilstrahlen in
einer vorbestimmten Entfernung X zur Kreuzung bringt. Im
Kreuzungspunkt 10 der Teilstrahl en 5 und 6, d.h. in der
Entfernung X ist die Oberfläche des Gegenstandes 11 angeordnet. Der Kreuzungspunkt 10 bildet daher das Streulichtzentrum,
welches von der Neigung oder Krümmung der Oberfläche unabhängig'
ist. Das Streulicht vom Streulichtzentrum wird durch die Optik
9 über einen Umlenkspiegel 12 auf eine Linsen— Blendenanordung
13 geworfen und auf eine Photodiode 14 gelenkt. Die Photodiode
14 ist an eine elektronische Schaltung 15 angeschlossen.
Die Funktionsweise der Einrichtung ist wie folgt.
Der Laserstrahl 3 wird im Strahlteiler 4 in zwei Teilstrahlen 5 und 6 zerlegt, die mit Hilfe der Optik 9 in einer vorbestimmten
Entfernung X zur Kreuzung gebracht werden. Im Kreuzungspunkt 10
ist die Oberfläche des Gegenstandes angeordnet. Auf der
Photodiode ergibt sich ein Streulichtmaximum, was mit der
Elektronik 15 meßbar ist. Da der eine Teilstrahl 5 gegenüber
dem anderen Teilstrahl h frequenzverschoben ist, tritt in»
Kreu2ungspunkt 10 eine überlagerung auf, falls auch die Oberfläche 11 durch den Kreuzungspunkt verläuft. Durch die
überlagerung ergibt sich eine Modulation des Streulichtes, welche mit Hilfe der Photodiode 14 und der Elektronik 15
erfaßbar ist. Zweckmäßigerweise kann die Elektronik
Filtereinrichtungen aufweisen, so daß eine frequenzselektive
Verstärkung möglich ist. Der besondere Vorteil hierbei ist, daß die Messungen nicht mehr vom Rauschen, welches durch Fremdlicht
verursacht wird, beeinflußt werden können. Tritt nunmehr eine Entfernungsänderung des Gegenstandes 11 auf, so liegt der
Kreuzungspunkt 10 der Teil strahlen 5 und 6 nicht mehr auf der
Oberfläche des Gegenstandes. Vielmehr treffen die Teilstrahlen an unterschiedlichen Stellen auf die Oberfläche auf, was
einerseits dazu führt, daß das von der Optik 9 empfangene Streulicht sehr gering ist, was deutlich meßbar ist und
andererseits dazu, daß eine überlagerung der Frequenzen der beiden Teilstrahlen nicht mehr stattfinden kann, was ebenfalls
deutlich meßbar ist. Um nun die Entfernungsänderung zu bestimmen wird der Meßtisch 1 soweit verschoben, bis der
Kreuzungspunkt 10 der Lichtstrahlen erneut auf der Oberfläche
des Gegenstandes liegt. Dies ist erkennbar am erneuten auftretenden StreulichtmaKimum auf der Photodiode und am
ebenfalls auftretenden Maximums des frequenzselektiv
verstärkten Signals, wegen der jetzt wieder einsetzenden Modulation des Streulichtes. Die Verschiebung des Meßtisches 1
stellt dabei ein Maß für die Entfernungsänderung dar.
Der Erfindungsgedanke läßt die verschiedensten Abwandlungen zu.
So kann insbesondere die Nachstellung des Meßtisches mittels nicht weiter erläuterter von der Elektronik anzusteuernder
Servoeinrichtungen erfolgen. Außerdem läßt sich auch anstelle
einer Verschiebung des Meßtisches eine Brennweitenveränderung der Optik 9 vornehmen, welche ebenfalls ein Maß für die Ent—
fernungsänderung darstellt. Andererseits können auch dynamische
Messungen vorgenommen werden, insbesondere wenn die Modul at ionsfrequenz des Streulichtes hoch, d.h. im MHz -Bereich
liegt. Wird -für die Aufnahme des Streulichts eine zweite Optik
unter einem Winkel zur ersten Optik au-f demselben Me(Stisch
angebracht, so kann eine größere Genauigkeit erreicht werden, da dann das Schnittvolumen der beiden endlich dicken
Teil strahl en am Kreuzungspunkt 10 von der Seite beobachtet wird.
Claims (1)
11.825/BrS
Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und
Raumfahrt e.V., 5300 Bonn
Verfahren und Vorrichtung zur berührungslosen optischen Messung von Entfernungsänderungen
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur berührungslosen optischen Messung von Entfernungsänderungen,
bei welchem von einem Meßtisch aus ein Lichtstrahl auf einen Gegenstand in einer bestimmten Entfernung
geworfen und das auf der Oberfläche des Gegenstandes entstehende Streulicht von einer Optik auf dem Meßtisch auf
einen Lichtsensor gelenkt und bei einer Entfernungsänderung des
Gegenstandes relativ zum Meßtisch dieser solange verfahren wird, bis auf dem Lichtsensor ein Streulichtroaximum auftritt,
wobei die Verfahrstrecke des Meßtisches der Entfernungsänderung
entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß vom Meßtisch (1) aus
zwei Lichtstrahlen (5, 6) derart durch eine Optik (9) geleitet werden, daß sie sich auf der Oberfläche des Begenstandes (11)
kreuzen (10), und bei Entfernungsänderungen der Meßtisch (1) in
bekannter Weise nachgefahren wird bis wieder ein Streulichtmaximum
auf dem Lichtsensor (14) auftritt, wobei die Verfahrstrecke des Meßtisches (1) der Entfernungsänderung entspricht.
2. Verfahren zur Messung von Entfernungsänderungen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Lichtstrahl
(5) gegenüber dem anderen (6) frequenzverschoben ist und sich
die Frequenzen der beiden Lichtstrahlen (5, 6) überlagern, sobald sich die Oberfläche des Gegenstandes (11) in ihrem
Kreuzungspunkt (10) befindet, so daß das entstehende Streulicht moduliert ist und von einem frequenzselektiven Lichtsensor (14)
aufgefangen werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtstrahlen (5, 6) mit Hilfe eines Strahlteilers (4) aus
einem, aus einer Lichtquelle (2) stammenden Lichtstrahl (3) erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 — 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tischbewegung durch eine Brennweitenänderung der auf dem Tisch (1) vorgesehenen Optik (9) ersetzt wird und die Entfernungsänderung
der Brennnweitenänderung entspricht.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 — 4, gekennzeichnet durch einen Meßtisch (1) mit ainer
Lichtquelle (2) sowie einem Strahlteiler (4) sowie einer Optik (9), die die Lichtstrahlen (5, 6) in einer bestimmten
Entfernung X zur Kreuzung (10) bringt und einem Lichtsensor (14) zur Aufnahme des Streulichtes enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßtisch (1) verfahrbar ist und die Verfahrstrecke der zu
messenden Entfernungsänderung entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßtisch (1) fest angeordnet ist und die Optik (9) eine veränderbare Brennweite aufweist und die zu messende Ent—
fernungsänderung der Brennweitenänderung entspricht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 — 7, dadurch gekennzeichnet, daß
für den einen Teilstrahl (5> ein akusta- optischer Wandler (7)
und für den anderen Teilstrahl (6) ein optischer Wegausgleich (3) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 — 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein, der Optik (9) zugeordneter Umlenkspiegel (12) vorgesehen
ist, welcher das vom Gegenstand (11) stammende Streulicht auf den Lichtsensor (14) lenkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtsensor eine lichtempfindliche Diode (14) vorgesehen
ist, welche mit einer nachgeschalteten Elektronik (15) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 — 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektronik (15) so ausgelegt ist, daß sie bei Ent— fernungsänderungen den Meßtisch (1) bzw. die Brennweiten-Verstellung
der Optik (9) selbsttätig nachführt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5 — 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (2) ein Laser ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Optik (9) eine weitere Optik vorgesehen
ist, und das beide Optiken in einem Winkel zueinander auf dem Meßtisch angeordnet sind.
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