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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Flachsilo-Schneidfräse an einer Frontlader-
oder Heckgabel eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit Hydraulik oder kombiniert
mit einer Heck- oder Frontladerschaufel, mit einer von einem Motor getriebenen rotierenden
runden Scheibe.
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Damit kann Silage jeder Art vom Silostock eines Fahrsilos (Flachsilos)
abgeschnitten und zerkleinert erdei In der Landwirtschaft werden zunehmend Flachsilos
anstelle der weitverbreiteten Hochsilos erstcllt. da sowohl die Herstellung eincs
solchen Silos billiger, als auch insbesondere die Befüllung derartiger Silos einfacher
mit den heute üblichen landwirtschaftlichen Geräten ist. In diesen Flachsilos wird
überwiegend Grassilage siliert, die nicht mehr wie früher durch ein aufwendiges
und teures Häckselverfahren gekürzt eingebracht wird. Diese kurz gehäckselte Silage
konnte dann mit herkömmlichen Rotoren einfach und leicht stirnseitig abgefräst werden.
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Da aber für das Exakthäckseln draußen am Feld ein enormer Kraftaufwand
und eine teure Häckselkette bestehend aus, starkem Traktor, leistungsstarkem Häcksler.
sowie mehrere geschlossene Häckselwagen zur Verfügung stehen müssen, geht der L,andwirt
mehr und mehr auf den so genannten Erntewagen über, der die abgewelkte Silage direkt
aufnimmt und über stehende Messer mittels eines Schwingkolbens grob vorschneidet
und gleichzeitig in den Laderaum fördert. Diese grob vorgeschnittene Silage mit
einer theoretischen Schnittlänge von ca. 5 ein wird dann einfach mittels Kratzboden
kontinuierlich in das bestehende Fahrsilo abgelegt und mittels eines Traktors anschließend
festgefahren.
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Diese Fahrsilos erreichen teilweise eine Höhe von 2 bis 3 Meter und
sind so stark verdichtet, daß Messungen nahezu 1000 kg/m3 ergeben haben. Diese Einbringung
der Silage kann wie vorher geschildert schnell, rationell und mit wenig Kraftaufwand
kostengünstig durchgeführt werden, hat aber den großen Nachteil. daß durch die enorme
Verdichtung und die nur kaum gekürzte Silage die Langhalmanteile bis zu 80% betragen.
Diese hochverdichtete Langgrassilage erfordert beim stirnseitigen Abfräsen mit herkömmlichen
Trommelrotoren einen enormen Kraftaufwand, der in keiner Relation mehr zur Abfräsleistung
steht. Ein weiterer Nachteil ist der, daß die Silage in ihrer Struktur beim Abfräsen
völlig zerstört wird, was eine stark geminderte Aufnahme durch die Tiere zur Folge
hat.
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Die einzige Alternative zu diesem vorgenanntem Ar beitsgang sind
die bereits weit verbreiteten Siloblockschneider.
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So ist aus der DE-OS 2.3 57 723 ein Siloblockschneider bekannt, ein
Anbaugerät, mit dem Blöcke von ca. 1 bis 2 m3 Rauminhalt aus einem Silostock herausecschnitten
werden können. Diese Vorrichtung hinterläßt zwar sehr saubere Schnittkanten, was
zur Verhinderung einer Nachgärung unbedingt notwendig ist, durch dis Heraustrennen
der Blöcke entstehen jedoch tiefe Stulpen in der Silowand, so daß dort eine Nachgärung
unvermeidbar ist, wenn die gesamte Silowand nicht in kurzen Intervallen ständig
überfräst wird.
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Darüber hinaus müssen die großvolumigen, ausgeschnittenen auf dem
Futtertisch abgelegten Siloblöcke mühsam von Hand verfüttert werden. Eine rationelle,
mechanisierte Fütterung ist somit nicht möglich.
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Da die Siloblöcke zur Fütterung für mehrere Tage in den Stall eingebracht
werden, ist auch durch die aggressive ammoniakhaltige Stalluft eine erheblichc Nachgärung
zu verzeichnen, die wiederum eine verminderte Aufnahme durch die Tiere zur Folge
hat.
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Ein weiterer Nachteil ist der, daß die abgelegten Siloblöckc auf
dem Futtertisch gerade im Frühjahr die Einbringung des Grünfutters mittels Ladewagen
blokkieren.
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Aus der DE- 32 23 537 A list eine Vorrichtung zur I:nlnahnic aus
Flachsilos bekanttt. licse Vorrichttiitg hesteh aus roliclell(lell Scheibenmessern
die il chlc l 'rontl.l(lel schaufel oder dergleichen angebracht sind.
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l3ei dieser Ausführung kann nur eine dünne mattenartige Silageschicht
von der Silowandung geschnitten werden.
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Ein Nachteil bei dieser Ausführung ist der, daß durch die geringe
Arbeitstiefe eine zu große Nachzerkleinerung gerade der Grassilage erreicht wird,
die eine verminderte Aufnahme durch die Tiere zur Folge hat.
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Weiterhin hat diese Vorrichtung den Nachteil, daß sie sehr aufwendig
und dadurch sehr teuer ist und durch die geringe Schneidtiefe die volle Arbeitsbreite
des Schleppers überragen muß, da sonst der Rest rechts und links an der Silowand
nicht abgetrennt werden kann.
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Weiterhin ist ein Nachteil der, daß die im Silostock befindlichen
Steine zwischen die überlappenden Schneidmesser geraten, so daß das Gerät sehr fremdkörperempfindlich
und dadurch stör- und reparaturanfällig ist.
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Versuche die Grassilage mit sogenannten gegenläufigen Doppelmessern
oder mit einer mit Messern bestückten umlaufenden Kette aus dem Siloblock zu schneiden,
haben ergeben, daß durch die im Silostock befindlichen Steine und dergleichen keine
befriedigende Lösung erreicht wurde und diese Vorrichtungen wiederum verschleiß-,
stör-, und reparaturanfällig sind.
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Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung eine Flachsilo-Schneidfräse so auszubilden, daß unter Bildung
von sauberen Schnittflächen Silage jeder Art vom Silostock in jeder gewünschten
Tiefe abgetrennt und zerkleinert werden kann. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung
nach dem Hauptanspruch gelöst, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich vom festen Silostock
gleich welcher Silage und unabhängig von jeder Schnittlänge, zerkleinerte Silage
in jeder gewünschten Tiefe sauber abzutrennen, wobei die Schnittflächen am Silostock
die Form von Kreisbögen haben. Diese in ihrer Struktur nicht veränderte abgeschnittene
und zerkleinerte Silage wird dann mit der Schaufel eines Heck-, oder Frontladers
und dergleichen auf den vorhandenen Futteroder Futtermischwagen geladen und kann
somit unmittelbar vollmechanisicrt den 'I iel en zur Fütterung vorgelegt werden.
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Es versteht sich von selbst, daß dieses einfache Schneidgerät, angetrieben
durch einen Öl-, oder Elektromotor, oder Winkelgetriebe mittels Zapfwelle, statt
eines Rotors mit jeder Heck- oder Frontladerschaufel, sowie jedem Futter- oder Futtermischwagen
mit Fördereinrichtung kombinierbar ist, so daß beim Fräsvorgang die abgefallene
Silage sofort weitergefördert wird.
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Gegenüber dem eingangs erwähnten Blockschneider hat die erfindungsgemäße
Vorrichtung den Vorteil, daß die abgetrennte Silage vollkommen aufgelockert ist
und von jedem Futtermischwagen verarbeitet werden kann.
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Weiterhin können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung alle Silagearten
wie Mais, Corncob-Mix, Rübenblattsilage und speziell die Grassilage unabhängig von
der Schnittlänge mit geringstem Kraftaufwand vom Silostock geschnitten werden.
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Hierbei bleibt die Silowand mit kaum sichtbaren Radien immer völlig
glatt gefärst, so daß keinerlei Nachgärungen auftreten.
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Der vorzugsweise verwendete Kreiselteller, mit einein Durchmesser
von ca. 1 m, oder wenn es die Schlepperleistung erlaubt, können auch mclal crc Kreiselteller
ange<>rdnel wer(lell, mit schräg angestellten k0itt initier lieb aii tilill.lilltsil(iell
csserkli iigci t1,l(l itiicn Ile findlichen Itäulllwelkzellgen hat den gloßcll Vorteil.
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daß durch die schräg angestellten Messer über den gesamten Arbeitsbereich
an der Vorderwand des Silostocks von oben nach unten eine Schrägstellung der Klingen
von 0 bis 45" und mehr, bezogen auf die ungefähr senkrechte Arbeitsfläche (Vorderwand)
des Silostocks, eingestellt werden kann.
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Diese Vorrichtung bildet ein verblüffendes Frässystem. Der große
Durchmesser ermöglicht geringe Umfangsgeschwindigkeiten und somit eine absolute
Leichtgängigkeit. Durch die schräg angestellten umlaufenden Messerklingen kann der
Kreiselteller bis zu 45" und mehr bezogen auf die ungefähr senkrechte Arbeitsfläche
des Silostocks schräg gestellt werden, so daß immer noch genügend Freiwinkel zwischen
Arbeitsfläche des Silostocks und Messerklingen erreicht wird, um den Schneidvorgang
nicht zu beeinträchtigen. Durch die Schrägstellung des Kreiseltellers und dessen
Rotation räumt sich der Kreisel in der unter dem Kreisel liegenden abgelegten Silage
frei und kann dadurch den Silagestock von oben nach unten ausfräsen.
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Weiterhin hat die Schrägstellung des Kreisels den großen Vorteil,
daß auch bei ganz durchgeschnittenem Silagestock noch genügend Freiraum für die
Heranführung einer üblichen Vorrichtung zur mechanischen oder pneumatischen Weiter-Förderung
des Silogutes gegeben ist.
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Durch das einfache rotierende Tellerschneidwerk, ohne sonstige bewegliche
Teile, mit umlaufenden Messern ist dieses System völlig robust, störunanfällig und
wartungsfrei, was heute bei der Übermechanisierung in der Landwirtschaft eine entscheidende
Rolle spielt. Trotz des einfachen Systems dieses Tellerschneidwerks werden mit geringstem
Kraftaufwand und schonendster Futterbehandlung enorme Abfräsleistungen unabhängig
von jeder Silage, Verdichtung und Schnittlänge erzielt.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß durch die gleiche Anordnung von
Messerklingen mit zwei Schneidflächen die symmetrisch angeordnet sind, wie z.B.
die Messerklingen eines üblichen Mähwerkes mit hin und her gehendem Messer, die
Drehrichtung des Tellerschneidwerks umgekehrt werden kann, so daß die beiden Schneidflächen
der Messerklingen voll genützt werden können.
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Im folgenden werden einige bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand von Abbildungen näher beschrieben. Hierbei zeigt Fig. 1 eine
Ausführungsform der Flachsilo-Tellerschneidfräse in der Seitenansicht mit Ausschnitt:
Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1 Fig. 3 eine Seitenansicht der
angebauten Vorrichtung nach Fig. 1 an einem Frontlader in Arbeitsendstellung mit
abgefrästem Silostock und unten befindlicher Silage.
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Fig. 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 kombiniert
mit einem Futterwagen, mit angebauter Fördereinrichtung.
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Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, besteht bei einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Flachsilo-Schneidfräse aus
einer gewölbten Scheibe 1, mit daran befestigten kontinuierlich außen umlaufenden
Messerklingen 2 und innenliegenden Räumwerkzeugen 3, die an einem Tragrahmen 5 drehbar
gelagert ist und von einem Antriebsmotor 6 angetrieben wird. An dem Tragrahmen 5
ist ein nicht
ganz halbkreisförmig umlaufender Schleuderschutz 4
befestigt. Dieser Schutz 4 ist je nach Durchmesser des Kreisels so bemessen, daß
sowohl rechts als auch links an der Silowand heruntergefahren werden kann. Die Drehrichtung
13 kann sowohl links wie rechts gewählt werden.
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Fig. 3 zeigt die Vorrichtung an einen Frontlader 9 angekoppelt und
mittels Hubzylinder 10 des Frontladers schräggestellt in Arbeitsendstellung, den
abgefrästen Silostock 8 und die darunterliegende lose Silage 7.
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Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Fig. 1 kombiniert mit einem Fütterungswagen 12 mit angebautem Schrägförderer
11 in Arbeitsendstellung. Nach unten wird die Bewegung der Schneidvorrichtung durch
hier nicht gezeigte Mittel begrenzt.
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Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der Abbildungen näher erläutert.
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Um mit der Fräse einen Streifen von dem Silostock 8 abzutrennen (siehe
Fig. 3 und 4) bringt man die Fräse bzw. ihren Tragrahmen 5 durch hier nicht dargestellte
Hydraulikzylinder über die Silostockhöhe 8, fährt wahlweise 10 bis 50 cm von Nach
Inbetriebsetzung des Antriebsmotors 6 senkt man die Fräse mittels Frontlader 9 langsam
ab. Während des Absenkens schneiden die Messer 2 in die Silage, während die Räumwerkzeuge
3 die lose abgeschnittene Silage abräumen und nach unten fallen lassen.
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Der Schleuderschutz 4 verhindert, daß die Silagepartikel von den
umlaufenden Messern weggeschleudert werden. Dadurch daß die umlaufenden Messerklingen
2 schräg angeordnet sind, wird auch bei starkem Neigungswinkel bis zu 45" und mehr,
genügend Freiwinkel zwischen Silowand 8 und Messerklinge 2 erreicht, so daß keine
Bremswirkung am Silostock durch die Messerklingen auftritt und dadurch die Vorrichtung
leichtzügig bleibt, keine Fasern herausreißt und glatte Schnittflächen hinterläßt.
Ein Luftzutritt am Silostock und somit eine Nachgärung werden hier sicher vermieden.
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Da man mit dieser äußerst einfach zu bedienenden Vorrichtung, die
zudem noch kostengünstig gefertigt werden kann, nur Portionen von Silage entnimmt,
die demgerade benötigten Futterbedarf entsprechen, besteht auch nicht die Gefahr,
daß die entnommene Silage nachgärt oder gar schimmelt, wie dies insbesondere bei
großvolumigen Siloblöcken. die für mehrere Tage reiruhen sollen. der Fall ist.
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