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Die
Erfindung betrifft eine Heckenpflegevorrichtung.
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Eine
derartige Heckenpflegevorrichtung wird beispielsweise eingesetzt,
um eine Hecke zu schneiden. Als Hecke wird im Rahmen dieser Beschreibung ein
linienförmiger
Aufwuchs (ein- oder mehrreihig) dicht beieinander stehender und
stark verzweigter Sträucher
oder Büsche
bezeichnet. Hecken werden beispielsweise zur Grundstücksbegrenzung
oder zur Bepflanzung eines Autobahnmittelstreifens oder eines Bahndamms
entlang einer Bahntrasse eingesetzt. Bei der Bepflanzung eines Autobahnmittelstreifens
oder eines Bahndamms erstreckt sich die Hecke oft über eine
Länge von
mehreren Kilometern.
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Man
kennt Heckenpflegevorrichtungen, die von einer Bedienperson manuell
geführt
werden. Derartige Heckenpflegevorrichtungen sind zum Schneiden von
Hecken auf einem Autobahnmittelstreifen oder auf einem Bahndamm
nur bedingt geeignet. Aus Sicherheitsgründen muss die Fahrbahn bzw.
Bahntrasse während
des Schneidens i. d. R. gesperrt werden. Zudem erfordert das Schneiden
einer kilometerlangen Hecke mit den herkömmlichen Heckenpflegevorrichtungen
einen erheblichen Zeitaufwand und führt zu einer erheblichen Verkehrsbeeinträchtigung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heckenpflegevorrichtung
bereitzustellen, die wesentlich effizienter einsetzbar und wesentlich
bedienungsfreundlicher ist als eine herkömmliche Heckenpflegevorrichtung.
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Um
die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, wird die Heckenpflegevorrichtung nach
Anspruch 1 bereitgestellt, umfassend: eine Schneidevorrichtung,
eine Zerkleinerungsvorrichtung und einen Kranausleger, wobei die
Schneidevorrichtung und die Zerkleinerungsvorrichtung über den
Kranausleger an einem Fahrzeug festlegbar ist, und die Schneidevorrichtung
derart schwenkbar ist, um beim Fahren des Fahrzeugs entlang einer
Hecke zumindest zwei unterschiedliche Flächen der Hecke schneiden zu
können.
Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein LKW(-anhänger), Traktor(-anhänger), Zug(-anhänger) oder
dergleichen. Die erfindungsgemäße Heckenpflegevorrichtung
ist wesentlich bedienungsfreundlicher als eine herkömmliche
Heckenpflegevorrichtung, weil der Kranausleger die statische Haltearbeit
für die
Schneidevorrichtung übernimmt
und das Fahrzeug für
den Vortrieb sorgt. Dadurch können
auch kilometerlange Hecken bequem und mit hoher Geschwindigkeit
geschnitten werden. Zum Schneiden einer ersten Fläche der
Hecke kann die Schneidevorrichtung in eine bevorzugte erste Schwenkstellung überführt und
das Fahrzeug entlang der Hecke gefahren werden. Dabei ist die Schneidevorrichtung
vorzugsweise in derselben Schnittebene verstellbar, um benachbarte
Schnittstreifen innerhalb einer Schnittebene zu schneiden. Falls
eine zu schneidende Fläche
der Hecke größer ist
als eine Schnittbreite der Schneidevorrichtung, wird der Schneidevorgang
so lange wiederholt, bis die zu schneidende Fläche der Hecke vollständig geschnitten
ist. Vorzugsweise fährt
das Fahrzeug dazu mehrmals entlang der Hecke, um benachbarte Schnittstreifen
zu schneiden, wobei die Schneidevorrichtung in derselben Schwenkstellung
verbleibt. Zum Schneiden einer zweiten Fläche der Hecke kann die Schneidevorrichtung
in eine bevorzugte zweite Schwenkstellung überführt und das Fahrzeug wiederum
entlang der Hecke gefahren werden. Alternativ bleibt das Fahrzeug
in einer Position neben der Hecke stehen, um bei Verstellung der
Schneidevorrichtung in derselben Schnittebene die aus der Standposition
des Fahrzeugs erreichbare(n), zu schneidenden Fläche(n) der Hecke zu schneiden, bevor
das Fahrzeug in eine andere Standposition gefahren wird, um den
Schneidevorgang fortzusetzen.
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Ebenfalls
um die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, wird
die Heckenpflegevorrichtung nach Anspruch 2 bereitgestellt, umfassend: eine
Schneidevorrichtung und einen Kranausleger, wobei die Schneidevorrichtung über den
Kranausleger schwenkbar an einem Fahrzeug festlegbar ist, um beim
Fahren des Fahrzeugs entlang einer Hecke zumindest zwei unterschiedliche
Flächen
der Hecke schneiden zu können,
wobei die Schneidevorrichtung ein rotierendes Schneidmesser und
eine rotierende Förderwalze
aufweist, die sich mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit drehen.
Die Konstruktion der Schneidevorrichtung mit einem Schneidmesser und
einer Förderwalze,
die sich mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit drehen, erlaubt
es, Schnittgut mit einer Aststärke
von bis zu 5 cm schnell und effizient zu schneiden. Die Förderwalze
nimmt dabei das Schnittgut in Eingriff und das Schneidmesser durchschneidet
in Eingriff gehaltene das Schnittgut.sicher und zuverlässig ab.
Das Schneidmesser und die Förderwalze
drehen sich vorzugsweise im gleichen Drehsinn und sind koaxial zueinander
angeordnet. Über
eine Getriebeübersetzung
können
das Schneidmesser und die Förderwalze
durch einen gemeinsamen Antrieb angetrieben werden.
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Es
kann sich als hilfreich erweisen, wenn sich die zwei unterschiedlichen
Flächen
der Hecke in Ebenen erstrecken, deren Normalen um eine entlang der
Hecke verlaufende Achse verdreht sind, vorzugsweise um etwa 90° zueinander
verdreht sind, wobei die Flächen
bevorzugt vertikal und horizontal ausgerichtet sind. Dadurch ist
ein Zuschnitt der Hecke in Höhe
und Breite möglich.
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Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Kranausleger zwei gelenkig
verbundene Arme aufweist. Mit dieser Konfiguration weist die Schneidevorrichtung
ein besonders hohes Maß an
Verstellbarkeit auf.
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Es
kann sich als nützlich
erweisen, wenn der Kranausleger über
eine Kupplungseinrichtung am Fahrzeug festlegbar ist, wobei die
Heckenpflegevorrichtung zumindest eine Verstellvorrichtung aufweist, um
die Schneidevorrichtung gegenüber
der Kupplungseinrichtung zu verstellen. Dadurch wird der Bedienkomfort
der erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung
noch weiter erhöht
und die Heckenpflegevorrichtung lässt sich noch effizienter nutzen.
Bevorzugt wird die Verstellvorrichtung und/oder die Schneidevorrichtung
vom Fahrzeug aus betätigt.
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Es
kann sich als praktisch erweisen, wenn die Schneidevorrichtung zumindest
ein rotierendes Schneidmesser und/oder zumindest eine rotierende Förderwalze
aufweist. Das rotierende Schneidmesser erweist sich als besonders
effizient zum Schneiden von Hecken mit einer Aststärke von
bis zu 5 cm. Um das Schneidmesser in Rotation zu versetzen, wird
eine hohe Bewegungsenergie aufgebracht. Diese Bewegungsenergie kann
aber auch gleichzeitig dazu genutzt werden, um das geschnittene
Astwerk (Schnittgut) aus der Schneidevorrichtung zu entfernen, z.
B. in Umfangsrichtung des Schneidmessers auszuwerfen. Die Förderwalze
fördert
das Astwerk/Schnittgut durch ein Gehäuse der Schneidevorrichtung
zu einer nachgeschalteten Einrichtung und sorgt dafür, dass
die Schneidevorrichtung jeweils voll funktionsfähig bleibt und nicht verstopft.
Die Förderwalze
weist vorzugsweise im wesentlichen denselben Durchmesser auf wie
das rotierende Schneidmesser, und umfasst am Umfang eine Vielzahl
von sich im wesentlichen radial erstreckenden Greifabschnitten bzw.
-armen, um das Schnittgut zu greifen und mit der Rotationsbewegung
der Förderwalze durch
das Gehäuse
der Schneidevorrichtung zu fördern.
Die Förderwalze
wird vorzugsweise über
denselben Antrieb und im gleichen Drehsinn wie das rotierende Schneidmesser
angetrieben, weist aber gegenüber
dem rotierenden Schneidmesser eine wesentlich geringere Drehzahl
auf. Ein bevorzugtes Drehzahlverhältnis der Förderwalze gegenüber dem rotierenden
Schneidmesser beträgt
vorzugsweise 1 zu 40. Durch eine entsprechende Getriebeübersetzung
wird das gewünschte
Drehzahlverhältnis
eingestellt.
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Es
kann von Vorteil sein, wenn die Schneidevorrichtung zwei gegenläufig rotierende
Schneidmesser und/oder zwei gegenläufig rotierende Förderwalzen
aufweist. Dadurch kann eine Schnittbreite der Schneidevorrichtung
im wesentlichen verdoppelt werden. Durch eine entsprechende Getriebekopplung
können
die gegenläufig
rotierenden Schneidmesser und/oder Förderwalzen auch mit einem gemeinsamen
Antrieb angetrieben werden.
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Es
kann hilfreich sein, wenn die Heckenpflegevorrichtung eine Zerkleinerungsvorrichtung
umfasst, um ein mit der Schneidevorrichtung von der Hecke abgeschnittenes
Schnittgut aufzufangen und zu zerkleinern. Das Schnittgut lässt sich
auf diese Weise platzsparend speichern. Das zerkleinerte Schnittgut
kann beispielsweise als Brennstoff oder als Düngemittel genutzt werden.
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Es
kann sich aber auch als vorteilhaft herausstellen, wenn die Schneidevorrichtung
und die Zerkleinerungsvorrichtung gemeinsam eine gegenüber dem
Kranausleger bewegliche Einheit bilden. Dadurch kann der Aufbau
der erfindungsgemäßen Heckpflegevorrichtung
erheblich vereinfacht werden. So können die Schneidevorrichtung
und die Zerkleinerungsvorrichtung z. B. leicht über einen gemeinsamen Antrieb
angetrieben werden. Zudem erleichtert sich eine Schnittgutführung aus
der Schneidevorrichtung in die Zerkleinerungsvorrichtung, wenn die Schneidevorrichtung
und die Zerkleinerungsvorrichtung gemeinsam gegenüber dem
Kranausleger bewegbar sind.
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Es
kann auch hilfreich sein, wenn die Heckenpflegevorrichtung eine
Auswurfeinrichtung aufweist, um ein mit der Schneidevorrichtung
von der Hecke abgeschnittenes Schnittgut auszuwerfen. So kann das
Schnittgut gezielt von der Schneidevorrichtung weggeführt werden,
und z. B. auf einem Fahrzeuganhänger
gesammelt werden.
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Es
kann auch nützlich
sein, wenn die Auswurfeinrichtung verstellbar ist, um eine Auswurfrichtung
des Schnittgutes zu verändern.
So kann ein bevorzugtes Auswurfziel auch bei einer Veränderung der
Schwenkstellung der Schneidevorrichtung angezielt werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung
der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Heckenpflegevorrichtung
nach einer der vorangegangenen Ausführungen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung
der Erfindung betrifft eine Verwendung eines Feldhäckslers für eine Heckenpflegevorrichtung
nach einer der vorangegangenen Ausführungen. Feldhäcksler sind
bekannt, um stängelartiges
Erntegut, wie Mais oder dergleichen, zu Mähen und zu Zerkleinern bzw.
Häckseln.
Ein Feldhäcksler
wird gewöhnlich über ein
zu mähendes
Feld gezogen, wobei eine Schneidevorrichtung die Stängel des
Ernteguts auf einer vorgegebenen Schnitthöhe durchschneidet und einem Häcksler zuführt, um
das Schnittgut zu zerhäckseln. Der
Feldhäcksler
kann Entegut mit einem Stängeldurchmesser
bis zu ca. 5 cm i. d. R. problemlos schneiden. Es hat sich herausgestellt,
dass ein Feldhäcksler
auch das Astwerk einer Hecke bis zu einer Stärke von ca. 5 cm schneiden
kann. Eine Hecke soll i. d. R. jedoch nicht vollständig gemäht, sondern
i. d. R. nur zurückgeschnitten
werden, so dass das Astwerk der Hecke im wesentlichen in einer oder
mehreren Flächen
der Hecke endet. Die Erfindung sieht demnach eine Heckenpflegevorrichtung
vor, umfassend: einen Feldhäcksler
als Schneidevorrichtung/Zerkleinerungsvorrichtung und einen Kranausleger,
wobei der Feldhäcksler über den
Kranausleger schwenkbar an einem Fahrzeug festlegbar ist, um beim
Fahren des Fahrzeugs entlang einer Hecke zumindest zwei unterschiedliche
Flächen
der Hecke schneiden zu können.
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Es
kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn der Feldhäcksler als
Maishäcksler
ausgebildet ist. Ein Maishäcksler
ist i. d. R. ausreichend robust gebaut, um als Schneidevorrichtung/Zerkleinerungsvorrichtung
in der erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung
eingesetzt zu werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines mechanischen Aufbaus eines Kranauslegers der
erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Schneidevorrichtung mit nachgeschalteter
Zerkleinerungsvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Die
erfindungsgemäße Heckenpflegevorrichtung 1,
die nachstehend mit Bezug auf die 1 bis 3 beschrieben
wird, umfasst: eine Schneidevorrichtung 3 und einen Kranausleger 5,
wobei die Schneidevorrichtung 3 über den Kranausleger 5 schwenkbar
an einem Fahrzeug 6 festlegbar ist, um beim Fahren des
Fahrzeugs 6 entlang einer Hecke 2 zumindest zwei
unterschiedliche Flächen 7, 8 der
Hecke 2 schneiden zu können.
Dabei sollen insbesondere zwei unterschiedliche Flächen 7, 8 der
Hecke 2 geschnitten werden können, deren Normalen um eine
entlang der Hecke 2 verlaufende Achse A verdreht sind,
vorzugsweise um etwa 90° zueinander verdreht
sind, wobei die Flächen 7, 8 bevorzugt
vertikal bzw. horizontal ausgerichtet sind.
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Als
Hecke 2 wird im Rahmen dieser Beschreibung ein linienförmiger Aufwuchs
(ein- oder mehrreihig) dicht beieinander stehender und stark verzweigter
Sträucher
oder Büsche
bezeichnet, der sich entlang der Achse A erstreckt.
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Die
Schneidevorrichtung 3 umfasst: ein Gehäuse 31; eine Einzugseinrichtung 32,
um ein Astwerk der Hecke 2 geordnet in das Gehäuse der Schneidevorrichtung 3 einzuziehen;
mindestens ein rotierendes Schneidmesser 33, um das von
der Einzugseinrichtung 32 eingezogene Astwerk der Hecke 2 in
einer Schnittebene zu schneiden; und eine Fördereinrichtung 34,
um das von der Hecke 2 geschnittene Astwerk (Schnittgut)
durch das Gehäuse 31 der Schneidevorrichtung 3 zu
fördern
und einer nachgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 zuzuführen. Das
Schneidmesser 33 und die Fördereinrichtung sind in dem
Gehäuse 31 der Schneidevorrichtung 3 aufgenommen.
Das Schneidmesser 33 und die Fördereinrichtung 34 umfassen vorzugsweise
jeweils einen rotierenden Rotationskörper, bevorzugt eine Scheibe,
eine Trommel, eine Walze oder dergleichen. Die Rotationskörper sind vorzugsweise
koaxial angeordnet und werden vom gleichen Antrieb angetrieben,
so dass sie um dieselbe Drehachse im gleichen Drehsinn rotieren.
Der Durchmesser eines Schneidmessers 33 und/oder einer
Förderwalze 34 beträgt in der
Schneidevorrichtung 3 der erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung 1 beispielsweise
zwischen 0,1 m und 2,0 m, vorzugsweise zwischen 0,5 m und 1,5 m,
bevorzugt 1,25 m. Die Drehzahl des rotierenden Schneidmessers 33 beträgt beispielsweise
zwischen 100 U/min und 3000 U/min, vorzugsweise zwischen 500 U/min
und 2000 U/min, bevorzugt 1000 U/min. Die Drehzahl der Förderwalze 34 beträgt beispielsweise
zwischen 5 U/min und 100 U/min, vorzugsweise zwischen 10 U/min und 50
U/min, bevorzugt 25 U/min. Die Drehbewegungen des rotierenden Schneidmessers 33 und
einer Förderwalze 34 sind
vorzugsweise über
Zahnräder/Getriebe,
Keilriemen oder ölhydraulisch
gekoppelt, wobei das gewünschte
Drehzahlverhältnis über eine entsprechende
Getriebeübersetzung
oder ein Proportionalventil eingestellt wird. Jede Förderwalze 34 umfasst
am Umfang zumindest eine, vorzugsweise mehrere parallele, umlaufende
Zahnreihen, vorzugsweise mit unterschiedlicher Zahnlänge, -form,
und unterschiedlichem Zahnabstand (in Umfangsrichtung), um Schnittgut
mit unterschiedlicher Aststärke sicher
und zuverlässig
greifen zu können.
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Zur
Vergrößerung der
Schnittbreite der Schneidevorrichtung 3 kann der Aufbau
der Schneidevorrichtung 3 im wesentlichen spiegelsymmetrisch verdoppelt
werden, so dass die Schneidevorrichtung 3 in einem Gehäuse 31 mit
einer Einzugseinrichtung 32 in Form von vom Gehäuseboden
vorstehenden Gabeln jeweils zwei gegenläufig rotierende Schneidmesser 33 und
zwei gegenläufig
rotierende Fördereinrichtungen 34 bzw.
Förderwalzen 34 aufweist.
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Das
rotierende Schneidmesser 33 der Schneidevorrichtung 3 definiert
eine Schnittebene und eine Schnittbreite der Schneidevorrichtung 3. Die
Schnittbreite der Schneidevorrichtung 3 entspricht i. d.
R. dem Durchmesser des Schneidmessers 33 oder in etwa dem
doppelten Durchmesser des Schneidmessers 33, wenn zwei
gegenläufige Schneidmesser 33 verwendet
werden, die in der Schnittebene benachbart angeordnet sind, wie
beispielsweise in 3 dargestellt ist.
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Der
Schneidevorrichtung 3 ist die Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 nachgeschaltet.
Das in der Schneidevorrichtung 3 geschnittene Schnittgut
wird in der Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 aufgefangen
und zerkleinert. Dabei ist über
dem in 3 dargestellten Gehäuse 31 der Schneidevorrichtung 3 ein
sich über
die Schnittbreite erstreckender Bügel (nicht dargestellt) vorgesehen.
An dem Bügel
stützt
sich langes Schnittgut ab, während
das geschnittene Ende des Schnittgutes durch die Fördereinrichtung 34 weiter
in das Gehäuse 31 eingezogen
wird. Das im wesentlichen senkrecht zur Schnittebene gewachsene
Schnitt gut wird dabei umgelegt und in einer im wesentlichen parallelen
Richtung zur Schnittebene der Schneidmesser 33 der Schneidevorrichtung 3 ausgerichtet
und der nachgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 zugeführt.
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Die
Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 umfasst
ein Gehäuse 41,
ein Messerrad 42 mit einer Vielzahl von sich radial erstreckenden,
fliegenden Messern und eine Auswurföffnung 43. Das Messerrad 42 dreht
sich in etwa mit derselben Geschwindigkeit wie die Schneidmesser 33 der
Schneidevorrichtung 3, vorzugsweise in einer dazu im wesentlichen
senkrecht ausgerichteten Ebene.
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Der
Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 ist
eine Auswurfeinrichtung 9 nachgeschaltet, mit welcher das
zerkleinerte Schnittgut in einer vorgegebenen Auswurfrichtung ausgeworfen wird.
Dabei kann ein sogenannter Auswurfkrümmer zum Einsatz kommen. Die
Auswurfeinrichtung 9 ist derart verstellbar, dass die Auswurfrichtung
verändert
werden kann, vorzugsweise um 360° gedreht werden
kann. Das zerkleinerte Schnittgut kann gesammelt werden und als
Brennstoff oder Düngemittel wiederverwendet
werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann
eine flexible Schlauchleitung (nicht gezeigt) an eine Auswurföffnung des Auswurfeinrichtung 9 oder
der Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 angeschlossen
werden, um das ausgeworfene, zerkleinerte Schnittgut zum Fahrzeug 6 oder
einem Fahrzeuganhänger
zu transportieren. Der Transport des ausgeworfenen und zerkleinerten
Schnittguts von der Auswurfeinrichtung 9 bzw. Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 zum
Fahrzeug 6 oder Fahrzeuganhänger kann durch eine Absaugvorrichtung
unterstützt
werden, die vorzugsweise auf dem Fahrzeug 6 oder auf dem
Fahrzeuganhänger
angeordnet wird.
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Ein
bevorzugter Aufbau des Kranauslegers 5 der erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung 1 wird
nachstehend mit Bezug auf 2 erläutert. 2 zeigt
eine schematische Darstellung eines mechanischen Aufbaus des Kranauslegers 5.
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Der
Kranausleger 5 umfasst vorzugsweise zwei im wesentlichen
gleich lange Arme 52, 54 mit einer Länge von
jeweils zwischen 0,5 m und 5,0 m, vorzugsweise zwischen 1,0 m und
3,0 m, bevorzugt 2,0 m bis 2,5 m. Die Arme 52, 54 können bei
Bedarf auch anders gestaltet werden, z. B. unterschiedlich lang sein.
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An
einem Ende eines ersten Arms 52 ist eine Kupplungseinrichtung 51 angeordnet,
mit welcher der Kranausleger 5 an einem Fahrzeug 6 festlegbar ist.
Die Kupplungseinrichtung 51 umfasst beispielsweise ein
gelenkiges Festlager, das auf einer um 360° drehbaren Plattform angeordnet
ist. Der erste Arm 52 ist somit gegenüber dem Fahrzeug vorzugsweise
um 360° drehbar
(die Drehachse der Plattform verläuft vorzugsweise senkrecht
zur Fahrbahn B) und um 180° schwenkbar
(die Schwenkachse des gelenkigen Festlagers verlauft vorzugsweise
parallel zur Fahrbahn B). An einem Ende eines zweiten Arms 54 ist
eine bewegliche Einheit, bestehend aus der Schneidevorrichtung 3,
der Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
der Auswurfeinrichtung 9, angeordnet.
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Eine
erste hydraulische Verstellvorrichtung 56 ist zwischen
dem zweiten Arm 54 und der beweglichen Einheit angeordnet,
um die bewegliche Einheit über
das Gelenk 55 gegenüber
dem zweiten Arm 54 vorzugsweise um ca. 180° zu verschwenken.
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Eine
zweite hydraulische Verstellvorrichtung 57 ist zwischen
dem ersten Arm 52 und dem zweiten Arm 54 angeordnet,
um den zweiten Arm 54 über
das Gelenk 53 gegenüber
dem ersten Arm 52 vorzugsweise um ca. 180° zu verschwenken.
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Eine
dritte hydraulische Verstellvorrichtung 58 ist zwischen
dem ersten Arm 52 und der drehbaren Plattform angeordnet,
um den ersten Arm 52 über das
gelenkige Festlager der Kupplungseinrichtung 51 gegenüber der
drehbaren Plattform vorzugsweise um ca. 180° zu verschwenken.
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Die
hydraulischen Verstellvorrichtungen 56, 57 und 58 sind
vorzugsweise als teleskopisch verstellbare Hydraulikzylinder ausgebildet.
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Der
Kranarm 5 ist vorzugsweise entsprechend den jeweiligen
Bedürfnissen
ausgelegt. Ein Arbeitsradius des Kranarm 5 entspricht im
wesentlichen der Summe der Längen
der Arme 52, 54. Der Kranarm 5 ist bevorzugt
so ausgelegt, dass die Schneidevorrichtung 3 kontinuierlich
in jeder innerhalb des Arbeitsradius liegenden Schnittebene (außerhalb
des Fahrzeugs 6 und über
der Fahrbahn B) verstellt werden kann. Insbesondere soll die Schneidevorrichtung 3 auf
beide Seiten des Fahrzeugs 6 verschwenkt werden können. Zur
Beschneidung von Alleebäumen
oder dergleichen ist es auch nützlich, wenn
die Schneidevorrichtung 3 in einer oberhalb der Fahrzeugs 6 liegenden
Schnittebene verstellt werden kann.
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Das
Fahrzeug 6 ist vorzugsweise ein LKW(-anhänger), Traktor(-anhänger), Zug(-anhänger) oder
dergleichen, und kann auf einer Fahrbahn B in einer Fahrtrichtung
F bewegt werden. Zum Schneiden der Hecke 2 verläuft die
Fahrtrichtung F vorzugsweise entlang der Hecke 2 bzw. parallel
zur Achse A der Hecke 2. Das Fahrzeug 6 ist mit
entspre chenden Schnittstellen zur Signal- und Energieübertragung
versehen, um eine Energiezufuhr und Signalübertragung für die Einrichtungen
der Heckenpflegevorrichtung 1 (Kupplungseinrichtung 51;
hydraulische Verstellvorrichtungen 56, 57, 58;
Schneidevorrichtung 3; Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
Auswurfeinrichtung 9) bereitzustellen. Die Einrichtungen
der Heckenpflegevorrichtung 1 (Kupplungseinrichtung 51;
hydraulische Verstellvorrichtungen 56, 57, 58;
Schneidevorrichtung 3; Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und Auswurfeinrichtung 9)
können
elektrisch oder ölhydraulisch über ein
gemeinsames Antriebsaggregat (z. B. ein Antriebsaggregat des Fahrzeugs 6)
angetrieben werden oder mit individuellen Antrieben (z. B. Elektro-
und Benzinmotoren, Ölhydraulikmotor)
ausgestattet werden. Die Steuerung der elektrisch bzw. ölhydraulisch
ansteuerbaren Einrichtungen der Heckenpflegevorrichtung 1 (Kupplungseinrichtung 51; hydraulische
Verstellvorrichtungen 56, 57, 58; Schneidevorrichtung 3;
Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
Auswurfeinrichtung 9) wird vorzugsweise vom Fahrzeug 6,
bevorzugt von einer Führerkabine
des Fahrzeugs 6, aus bewerkstelligt.
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Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Heckenpflegevorrichtung 1 wird
nachstehend mit Bezug auf 1 erläutert:
Die
erfindungsgemäße Heckenpflegevorrichtung 1 wird
in der bestimmungsgemäßen Weise
an dem Fahrzeug 6 montiert und in einer eingefahrenen Stellung
des Kranauslegers 5 mit dem Fahrzeug 6 an einen
Einsatzort transportiert. In der eingefahrenen Stellung des Kranauslegers 5 liegen
die Arme 52, 54 des Kranauslegers 5 im
wesentlichen parallel nebeneinander und die bewegliche Einheit (Schneidevorrichtung 3,
Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
Auswurfeinrichtung 9) befindet sich vorzugsweise hinter
einer Führerkabine
z. B. auf einer Ladefläche
des Fahrzeugs 6.
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Zum
Schneiden der Hecke 2 wird das Fahrzeug 6 auf
der Fahrbahn B so neben der Hecke 2 positioniert, dass
eine Fahrzeugachse des Fahrzeugs 6 parallel zur Achse A
der Hecke 2 ausgerichtet ist und die zu bearbeitende(n)
Fläche(n)
der Hecke 2 innerhalb des Arbeitsradius des Kranauslegers 5 liegen.
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Zum
Schneiden der ersten Fläche 7 der
Hecke 2 (= Oberseite der Hecke 2, die parallel
zu einer Fahrbahn B verläuft)
wird die bewegliche Einheit (Schneidevorrichtung 3, Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
Auswurfeinrichtung 9) in eine erste Schwenkstellung (durchgehende
Linie in 1) überführt, so dass die erste Fläche 7 der Hecke 2 in
der Schnittebene der Schneidevorrichtung 3 liegt. Im vorliegenden
Beispiel verläuft
die erste Fläche 7 der
Hecke 2 in einer Höhe
von ca. 2 m in etwa parallel zur Fahrbahn B in einer horizontalen Ebene.
Das Fahrzeug 6 wird in Fahrtrichtung F mit gleichbleibendem
Abstand parallel zur Achse A gefahren, um einen Schnittstreifen
innerhalb der Schnittebene zu schneiden. Wenn die erste Fläche 7 der Hecke 2 breiter
ist als die Schnittbreite der Schneidevorrichtung 3, wird
die Schneidevorrichtung 3 innerhalb der Schnittebene verstellt
und das Fahrzeug 6 wiederholt entlang der Hecke 2 (in
der gleichen oder in unterschiedlichen Richtungen) gefahren, um
benachbarte Schnittstreifen innerhalb der Schnittebene zu schneiden,
bis die erste Fläche 7 der
Hecke 2 vollständig
geschnitten ist. Zum Schneiden der ersten Fläche 7 der Hecke 2 weist
das Fahrzeug 6 vorzugsweise einen seitlichen Abstand von
ca. 1 m von der Hecke 2 auf.
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Zum
Schneiden der zweiten Fläche 8 der
Hecke 2 (= Vorseite der Hecke 2, die senkrecht
zu der Fahrbahn B verläuft)
wird die bewegliche Einheit (Schneidevorrichtung 3, Zerkleinerungseinrichtung/Häckseleinrichtung 4 und
Auswurfeinrichtung 9) in eine zweite Schwenkstellung (gestrichelte
Linie in 1) überführt, so dass die zweite Fläche 8 der
Hecke 2 in der Schnittebene der Schneidevorrichtung 3 liegt.
Im vorliegenden Beispiel verläuft
die zweite Fläche 8 der
Hecke 2 im wesentlichen senkrecht zur Fahrbahn B von einer
Fahrbahnebene bis in eine Höhe
von ca. 2 m. Das Fahrzeug 6 wird in Fahrtrichtung F mit
gleichbleibendem Abstand parallel zur Achse A gefahren, um einen
Schnittstreifen innerhalb der Schnittebene zu schneiden. Wenn die
zweite Fläche 8 der
Hecke 2 breiter ist als die Schnittbreite der Schneidevorrichtung 3,
wird die Schneidevorrichtung 3 innerhalb der Schnittebene
verstellt und das Fahrzeug 6 wiederholt entlang der Hecke 2 (in
der gleichen oder in unterschiedlichen Richtungen) gefahren, um
benachbarte Schnittstreifen innerhalb der Schnittebene zu schneiden,
bis die zweite Fläche 8 der
Hecke 2 vollständig
geschnitten ist. Zum Schneiden der zweiten Fläche 8 der Hecke 2 weist
das Fahrzeug 6 vorzugsweise einen seitlichen Abstand von
ca. 0,5 bis 1 m von der Hecke 2 auf.
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Die
Position und der Abstand des Fahrzeugs 6 von der Hecke 2 ist
nach den jeweiligen Umständen entsprechend
zu wählen,
um ein optimales Ergebnis des Schneidevorgangs zu gewährleisten.