DE3511362A1

DE3511362A1 - Eine dekorschicht aufweisende schichtstoffplatte und verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number: DE3511362A1
Application number: DE19853511362
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dr. 8940 Memmingen Heitmann; Dieter 8941 Heimertingen Wolfrum
Original assignee: Metzeler Schaum GmbH
Current assignee: Metzeler Schaum GmbH
Priority date: 1985-03-28
Filing date: 1985-03-28
Publication date: 1986-10-16
Also published as: DE3511362C2

Description

Eine Dekorschicht aufweisende Schichtstoffplatte und
Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft eine Dekorschicht aufweisende Schichtstoffplatte aus einer oder mehreren Lagen Papier, in die ausgehärtete Harze eingelagert sind sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dekorschicht.
Die Herstellung derartiger Schichtstoffplatten ist beispielsweise in der DE-AS 21 24 139 ausführlich beschrieben. tiblicherweise wird bei derartigen Platten als oberste Schicht ein Dekorpapier verwendet, das entweder besonders sauber eingefärbt ist ohne Fehlstellen, oder das ein aufgedrucktes Muster, wie beispielsweise ein Holzfurnier oder einen Metalleffekt aufweist. Soll eine derartige Schichtstoffplatte auf der Sichtseite eine Maserung oder Prägung aufweisen, so wird diese üblicherweise bei der Härtung der getränkten Papierlagen mittels Strukturblechen, Trennpapieren oder Walzen aufgebracht, so daß dann die Oberfläche der Schichtstoffplatte entsprechend strukturiert ist. Eine solche Strukturierung ist jedoch zum Beispiel bei einer Verwendung solcher Schichtstoffplatten zum Beschichten von Küchenmöbeln von Nachteil, da hierbei wegen der auch fühlbaren Strukturierung eine optimale Reinigung der Oberfläche nur mit Schwierigkeiten möglich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu- grunde, eine Dekorschicht für eine Schichtstoffplatte sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren zu schaffen, bei der das gewünschte Strukturbild ohne die üblichen Oberflächenrauhigkeiten erhalten bleibt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in einem Dekorpapier, in das ein Muster eingeprägt ist, sowie einer auf seiner Oberseite glatten ausgehärteten und transparenten Harzfeinschicht.
Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Dekorschicht für eine Schichtstoffplatte ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß auf ein glattes Dekorpapier eine Farbschicht aus Farbpigmenten aufgedruckt, zumindest in die Farbschicht mittels einer Prägewalze ein strukturiertes Muster eingeprägt und anschließend das strukturierte Dekorpapier mit einem aushärtbaren Harz getränkt und eine Harzfeinschicht mit glatter, transparenter Oberfläche oberhalb der Farbschicht erzeugt wird.
Damit erhält man eine Schichtstoffplatte mit einer Dekorschicht, die zwar optisch stark strukturiert aussieht, die aber tatsächlich eine völlig ebene und glatte Oberfläche aufweist.
Die Prägung der Farbschicht kann dabei in mehreren Arbeitsgängen und/oder mit mehreren Prägemustern erfolgen, so daß sich die endgültige Strukturierung aus mehreren Einzelmustern ergibt.
Dabei kann ferner das bedruckte und geprägte Dekorpapier mit einer oder mehreren weiteren Papierschichten zusammengeführt und mit einem aushärtbaren Harz getränkt und ausgehärtet werden, so daß sich Schichtstoffplatten beliebiger Stärke in einem Arbeitsgang herstellen lassen.
Die glatte Oberflächenharzschicht wird zweckmäßigerweise in einerDicke von 60 aufgebracht. Besonders vorteilhaft werden als auszuhärtendes Harz ungesättigtes Polyester-und/oder Epoxidharz verwendet, da diese auch im Niederdruckverfahren verarbeitbar sind und dadurch unabhängig von der Untergrundstrukturierung eine besonders glatte Oberfläche ergeben.
Nachstehend sind beispielhaft Aufbau und Herstellung einer Dekorschicht nach der Erfindung näher erläutert.
Zunächst wird ein Dekorpapier mit einer Farbschicht aus Pigmentstoffen, z. B. Perlpigmenten, bedruckt, wobei sich besonders auch Pigmente mit einem Metallfarbeffekt eignen. Nach dem Aufdruck einer glatten Farbschicht wird das so bedruckte Dekorpapier in einer Prägewalze geprägt und mit einem strukturierten Muster versehen. Diese Strukturierung kann in mehreren Arbeitsgängen oder im Durchlauf durch mehrere Prägewalzen zum Aufbringen verschiedener Strukturen für einen speziellen Oberflächeneffekt erfolgen.
Das so fertiggestellte geprägte Dekorpapier wird anschließend in herkömmlicher Weise, wie beispielsweise in der DE-AS 21 24 139 beschrieben, mit einem aushärtbaren, transparenten Harz, insbesondere einem ungesättigten Polyesterharz, getränkt und im Niederdruckverfahren ausgehärtet. Damit wird auf die Oberseite der strukturierten Farbschicht eine transparente Harzfeinschicht aufgebracht, die eine absolut ebene und glatte Oberfläche aufweist.
Es ist dabei möglich, das so getränkte und ausgehärtete Dekorpapier allein zur Beschichtung entsprechender Materialien zu verwenden. Es ist aber auch möglich, das bedruckte und mit einer Oberflächenprägung versehene Dekorpapier mit weiteren Papierlagen zusammenzuführen und anschließend auszuhärten, so daß sich damit eine Schichtstoffplatte gewünschter Dicke ergibt.
Eine derartige Dekorschicht, wie sie vorstehend beschrieben ist, weist einen überraschenden optischen Effekt auf.
Beispielsweise beim Auftragen einer silberglänzenden Farbschicht mit Metalleffekt, die unregelmäßig parallel strukturiert oder mit einer Prägung wie bei einem Brokatstoff versehen ist, entsteht optisch der Eindruck, als würde eine strukturierte dreidimensionale und damit entsprechend rauhe Oberfläche vorliegen. Tatsächlich aber ist beim Befühlen die Oberfläche absolut glatt und weist keinerlei Rauhigkeiten auf. Durch die auch optisch völlig klare Oberflächenharzschicht sind an der strukturierten Farboberfläche bei entsprechendem Lichteinfallswinkel auch noch Schattenwirkungen sichtbar, die den dreidimensionalen optischen Effekt einer vermeintlichen Struktur der Oberfläche verstärken.
Dieser Effekt kann aber noch dadurch verstärkt werden, daß auch die klare Oberflächenharzschicht geringfügig, z.B. leicht wellenförmig, strukturiert wird, ohne daß dadurch die Reinigungsmöglichkeit beeinflußt ist.

Claims

PatentansprUche 1. Eine Dekorschicht aufweisende Schichtstoffplatte aus einer oder mehreren Lagen Papier, in die ausgehärtete Harze eingelagert sind, gekennzeichnet durch ein Dekorpapier, in das ein Muster eingeprägt ist sowie einer auf seiner Oberseite glatten ausgehärteten und transp arenten Harzfeinschicht.
2. Schichtstoffplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgehärtete Harz aus ungesättigtem Polyesterharz und/oder Epoxidharz besteht.
3. Verfahren zur Herstellung einer Dekorschicht für eine Schichtstoffplatte aus einer oder mehreren Lagen Papier, die mit härtbaren Harzen imprägniert werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein glattes Dekorpapier eine Farbschicht aus Farbpigmenten aufgedruckt, zumindest in die Farbschicht mittels einer Prägewalze ein strukturiertes Muster eingeprägt und anschließend das strukturierte Dekorpapier mit einem aushärtbaren Harz getränkt und eine Harzfeinschicht mit einer glatten transparenten Oberfläche oberhalb der Farbschicht erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägung in mehreren Arbeitsgängen und/oder mit mehreren Prägemustern erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das bedruckte und geprägte Dekorpapier mit einer oder mehreren weiteren Paierlagen zusammengeführt und mit einem aushärtbaren Harz getränkt und ausgehärtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenharzschicht in einer Dicke von 60 - 90 aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als aushärtendes Harz ungesättigtes Polyester- und/oder Epoxidharz verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente Harzfeinschicht zusätzlich zumindest abschnittsweise dreidimensional strukturiert wird.